1832 / 309 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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8 nooch regelmaͤßig. 8

wachsen, welche der Pegel am 17ten l. M. zeigte. 9 3.,, so niedrig, wie es in

waͤrts nicht weiter als

* liche

emaeder

sinnungen, von denen sie beseelt schien, zuzuschreiben habe. Aus

ziesem Gesichtspunkt detrachtet, kann ich nicht umhin, diesen frei⸗

willigen Beweis von Vertrauen und Freundschaft der demokrati⸗ schen Abgeordneten der Union als einen solchen anzusehen, der mich zu neuer Dankbarkeit gegen dieselben und zu treuer Anhaͤnglichkeit fur die großen Interessen, um derentwillen sie versammelt waren, verpsiichtet. Auch fuͤhle ich, daß ich mich so vieler Guͤte unwuͤr⸗ dig zeigen wuͤrde, wenn ich diese Verpflichtung verkennen oder vor irgend einer Verbindlichkeit, die sie mir auferlegt, zuruͤckschrecken wollte. Welches guch sonst meine persoͤnlichen Gesinnungen und Wuͤnsche gewesen seyn moͤgen, so kann ich doch nicht einen Ah⸗ genblick darüber zweifeln, wie ich mich nun zu verhalten habe, und ich willige daher gern ein, daß die von Ihren Konsti⸗ tuenten fuͤr mich kundgegebene guͤnstige Meinung dem reif⸗ licheren Urtheil der Amerikanischen Nation, vorgelegt werde. Es ist ganz natuͤrlich, daß diejenigen, welche in Bezug auf die Grundsatze, nach denen eine Regie ung gefuͤhrt werden muß, im Allgemeinen derselben Ansicht sind, doch zuweilen hinsichtlich der Maßregeln und Personen veeschieden denken, namentlich in einem Lande, dessen Interessen so mannigfaltiger Art sind, wie die des un⸗ srigen. Man darf indeß hoffen, daß nichts sich zutragen wird, was die Eintracht und Anhaͤnglichkeit stoͤren koͤnnte, wodurch bis jetzt die Republikaner des Norden und Suͤden, des Osten und Westen mit einander zu einer politischen Bruͤderschaft verbunden mwaren, und welche durch Befestigung ihres Bundes und Brschuͤtzung ihrer einstimmigen Handlungen bisher so viel zu der Wohlfahrt der Pa⸗ tion beigetragen haben. Die Zwist gkeiten entspringen aus nicht leicht zu kontrollirenden umstaͤnden; doch ich dbin der Meinung, daß sie zu beseitigen sind, wenn unsere Bemuͤhungen nur von dem edlen Geist der Versdhnung ausgehen und von dem aufrichtigen Entschluß begleitet werden, nicht zu dulden, daß chrem Erfolgadurch persbnli⸗ che Vorurtheile oder dretliche Interessen entgegengearbeitet wird. Zweifelvohne werden solche Bemuͤhungen in iedem Theil der Union obwalten, und wir haben daher keine Ursache, an der Erhaltung und Fortdauer unse er Institutionen zu verz veifeln. Gluͤck fuͤr das Land, daß unsere onentlechen Angelegenheiten sich unter der Leitung eines Mannes befinden, der vorzugsweise durch seine fruͤhzeitige und unersch nische Grundsaͤtze und durch den ihn wor allen Anderen auszeich nen⸗ den moralischen Muth dazu geeignet ist, die Nation siegreich durch die sie umgebenden Schwierigkeiten hindurchzufuͤhren. Innig uͤber⸗ zeugt, daß der Werth und die Dauer unseres Bundes⸗Systems mit Huͤlfe der Vorsehung auf einem treuen Festhalten an jenen Grund⸗ sätzen beruhen, werde ich es ihnen bei jeder Gelegenheit meine eifrigste Unterstuͤtzung angedeihen zu lassen; und ich hoͤffe in Demuth, daß dieser Beweggrund mehr als irgend ein anderer mich bestimmt hat, die mir von Ihnen an⸗ gebotene Ernennung anzunehmen. Genehmigen Sie, meine Herren, Ihrerseits meinen Hank fuͤr die freundliche Art, womit Sit mir die Beschluͤsse der Versammlung, in der Sie den Vorsitz fuͤhren, mit⸗

getheilt haben.“

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5 Berlin, 4. Nov. Aus Koͤln vom 29. Okt. wird berichtet: Pegelauf 3 Fuß

Nachdem der Rhein am 12ten l. M. an dem hiesigen 1 Zoll gestanden, war das Wasser wieder bis auf 3 Fuß 8 Zoll ge⸗ Seitdem ist das Wasser neuerdings anhaltend gefallen und steht heute quf 2 F. in langen Jahren nicht gewesen. Die schiffe koͤnnen bei diesem Wasserstande auf⸗ s Duͤsseldorf gelangen. Segelschiffe, die sonst 8000 Centner Waaren auf einent Boden hierher brachten, muͤssen 3000 Centner Ladung in, 4 Schiffe vertheilen, um die vielen seichten Stellen zwischen hier und Holland passiren zu koͤnnen. Die Dampfschiffe zwischen⸗ Koͤln und Mainz fahren

Niederlaͤndischen Damp

Vermischte Nachrichten. Civilisakion der Nord⸗Amerikanischen Wilden.“ (Von einem in Amerika lebenoͤen Deutschen.) 1

Seit 200 Jahren hat man unablaͤssig versucht, die Amerikani⸗

schen Wilden zu civilistren und zu chvistianisiren, bis Milliomen die⸗ ser ungluͤcklichen Wesen, viele ganze Staͤmme eingerechnet, erloschen

sind. Die Wenigen, welche in den Graͤnzen der civilisirten Gesell⸗ schaft geblieben sind, stehen da als menschliche Denkmale einstiger

Groͤße, furchtsam und zitternd unter den Revolutionen der Zeit. Weder Rang noch Ehrenstellen noch irgend etwas Anderes kann dem

Indianer einen Strahl der Hoffnung gewaͤhren, oder die Aussicht

auf bessere Tage. Er sieht. die Vergangenheit gls die unwidderbring⸗ Zeit der Gluͤckseligkeit und Freude an, und fluͤchtet in das Dickicht der Urwaͤlder, als einen Zufluchtsort vor den Lockungen der Kuͤnste und dem Pomy und Gebraͤnge der polizirten Gesellschaft, um in seiner heimathlichen Einoͤde Trost zu r. fuͤr die Aussicht auf den ünvermeidlichen Untergang seines Geschlechts. Eine auffal⸗ lende Erscheinung ist die reißend schnelle Abnahme dieser Rage, wo⸗ von die Weißen gewiß einen großen Theil der Schuld zu tragen haben. Ein Jaͤgervolk, wie die Indianer, bedarf eines Waldes ohne Graͤnzen, um existiren zu koͤnnen; die Indianier sind aber nach und nach immer mehr nach Westen gedraͤngt, oder in andern Gegenden doch von Weißen durchaus eingeschlossen, so daß nun haͤufig Mangel und buchstaͤblich Hungertod vorkommt. So lange die Toͤdtung des Wildes

sich auf die Befriedigung der Beduͤrfnisse der Indianer selbst beschraͤnkte, fand wahrschein ich keine oder wenig Verringerung in der Zahl der

Thiere statt, und Bevoͤlkerung und Subsistenzmittel bewahrte hier wie anderwaͤrts ein angemessenes Verhaͤltniß. Als aber die Weißen mit ihren Kleidern, Gewehren, Branntwein und andern verfuͤhreri⸗ schen Artikeln ankamen und die Einfuͤhrung dieser neuen Beduͤrf⸗ nisse den Indianer zur groͤßten Anstrengung, sie zu befriedigen, an⸗ höente⸗ wurde das Wild, seines Pelzes und seines Felles wegen, ge⸗

tet. bestimmten Thiere, schleunigt wurde. Die Fol Indianischen Bevoͤlkerung Einfluß gehabt: die noch vor wenig Monaten einen ganzen Stamm seinem Untergange nahe gebracht i

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Naͤhe weißer Niederlassungen verschlimmert haben; hierzu kamen

ihre eigenen unaufhöoͤrlichen Feindseligkeiten, welche vielleicht weniger durch direktes Gemetzel Ursache der traurigen Entvoͤlkerung gewor⸗ den sind, als durch die Veraͤnderung der Gewohnheit, die mit ihren Kriegen verbunden war, und durch den Mangel an Subsistenzmit⸗ teln; welche die Unterbrechung der gewoͤhnlichen Beschaftigungen der Indianer 1en Es ist wahrscheinlich, daß die Einfuͤhrung des Feuergewehrs hier, wie in Europa, die Schrecken des Krieges vermindert hat. Liest man die Geschichte dieses Landes, so findet man, daß diese Nationen die Voraͤltern der Amerikaner in einem Secsee. eiste empfingen, ihnen Entbehrungen und Lei⸗ den tragen halfen und sie viele ihrer Beduͤrfnisse befriedigen lehr⸗

ten. Die Indianer waren damals stark und die Fremden schwach.

Die Waͤlder, welche ihnen Nahrung und Siche a ihre brung und Sicherheit gaben, wo ih Chippeways sind Erbfeinde der Sioux,

Wiege und Heimath war und ihre Graͤber, sind verschwunden oder verschwinden vör den Fortschritten der Civilisation. Die Amerika⸗ ner hahen die Feuer ihrer Rathsversammlungen ausgeloͤscht und die Gebeine ihrer Vaͤter aufgepfluͤgt. Ihre Bevoͤlkerung hat sich ver⸗ ringert mit beklagenswerther Schnelligkeit. Die Staͤmme, welche uͤbrig bleiben, gleich den einzelnen Saͤulen eines gefallenen Tempels, bieten nun die traurigen Ueberreste ihrer fruͤhern Macht und Staͤrke, und viele andere lehen nur im Namen, der durch die fruͤhern Be⸗

Auch ist es ein großes

uͤtterliche Anhaͤnglichkeit an republika⸗

stets fuͤr eine heilige Pflicht halten,

richte von Reisenden und Geschichtschreibern auf uns gekommen ist. Graͤnzen zuͤgeln lassen, sondern nach ihrer Neigung umherschn

Die Ursachen dieser Zerstoͤrung sind noch in voller Wirksamkeit, und es ist zu fuͤrchten, daß man in Kurzem ohne einen Beweis Indiani⸗ scher Leiden seyn wird, vom Atlantischen Meere bis zu den Wuͤsten am Fuße des Felsengebirges. Ihr physischer Fall ist nicht ausge⸗ glichen durch eine etwanige Verbesserung ihres moralischen Zustan⸗ des. Die Amerikaner haben sie weder leben noch sterben gelehrt.

Meinungen, in Allem, außer ihrer Zahl und Gluͤckseligkeit, und ob⸗ gleich sie seit mehr denn sechs Genergtionen in Beruͤhrung mit dem Volke leben, das zu den civilistrten gerechnet wird, so verdanken sie ihnen

doch keinen sichtbaren Fortschritt in den Kuͤnsten, nicht ein einziges

Prinzip, welches ihre Leidenschaft zuͤgeln oder der Verzweiflung

kann. Wie der Araber so unveraͤndert geblieben ist, wie sein wol⸗ kenloser Himmel und seine Sandwuͤsten, und die Seytischen Noma

den noch heutzutage durch die Asiatischen Wuͤsten schwaͤrmen, wie sie es thaͤten in den Tagen Herodot’s. Es hat jedoch nicht an Be⸗ muͤhungen gefehlt, die Indianer nus ihrer verzweifelten Lage her⸗ auszureißen, aber mit hoffnungslosem Ersolg. Die Ursachen dieses Mißlingens scheinen theils in den Prinzipien dieser Bemuͤhungen, theils in ihrer Anwendung gesucht werden zu muͤssen. Mehr den ein Jahrhundert entfaltete der Franzoͤsische Hof viel Eifer, und viele wuͤr⸗ dige Franzoͤsische Geistliche zingen nach Kanada, die Aborigines zu bekehren, mit ungeheuern persoöͤnlichen Opfern. Doch was Pater⸗

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Hoffnung, der Anstrengung ein, Ziel, der Zugend Vertauen geben

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Hennepin; der um 1680 in Amerika war und dessen Bericht ich ge⸗ lesen, von den Indianern damaliger Zeit sagt, hat stets als Wahr⸗

heit gegolten: „Die Irokesen haben eine ihnen eigenthuͤmliche Art

von Hoͤflichkeit. Ein Mann wuͤrde fuͤr sehr unhoͤflich gehalten wer⸗

den, wenn er ürgend einer in den Raths⸗Versammlungen vorgebrach⸗

dten Sache widexsprache. 1 er heit, antworten sie Niaona. d. h. du hast. R cht, Bruder; das ist qut. Ungenachtet dieser scheinbaren Billigung glaubden sie oft gerade das

Gegentheil; unz deshalb ist es unmoͤglich zu wissen, ob sie von den

Dingen, die man gegen sie krwaͤhnt hat, Aberzeugt sind, was Uich fuͤr eins der groͤßten Hindernisse ihrer Bekehrung halte; denn ihre Hoͤflichkeit haͤlt sie ab, Einwuͤrfe zu machen, oder dem, was zu ihnen gesagt ist, zu widersprechen; sie scheinen eine Sache

keinen Augenblick daruͤber nachdenken. Hieraus schließe ich, daß

man an der Bekehrung dieses Volks verzweifeln muß, bis sie von

den Europaern unterjocht sind und ihre Kinder eine andere Erzie⸗ hung geniecßen, es sei denn, daß es Gott gefalle, zu ihren Gunsten ein Wunder zu wirken.“ Wenige aͤußere Ceremonieen, die weder auf

Kopf noch auf Herz Einfluß haben, und welche gleich muͤßigen Le

enden pon einigen alten Indianern beibehalten sind, sind allein uͤbriggeblieben, das Andenken an ihre geistlichen Vaͤter aufzubewah⸗ ren. Der Irrthum der katholischen Vaͤter bestand in der Wichtig⸗ keit, welche sie spekulativen Glaubensbekenntnissen und unbedenten⸗ den Ceremonicen beilegten, und daß sie vernachlaͤssigten, ihre Neo⸗

phyten Handwerke und nuͤtzliche Kuͤnste zu lehren. Unter den vie⸗ len Thorheiten dieser geistlichen Vaͤter will ich nur eine erwaͤhnen. Sie legten den Doktoren der Sorbonne ernstlich die Frage zur Ent⸗ scheidung vor, ob Biberschwaͤnze von den Canadiern waährend der Fasten gegessen werden duͤrften. Die Folge davon war, daß kein

Allezeit, selbst auf die groͤßte Ungereint⸗

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zu billigen, wenn sie. vielleicht im Geheimen daruͤber lachen oder

bedegtendee und dauernder Eindruck auf die Indianer gemacht

wurde. Zudem gingen und gehen die Missionatre von Prinzipien aus, die die Indianex nicht einraͤumen koͤnnen, sie fechten auf eige⸗ nem Grund und Boden und bewegen sich in einem Ideenkreise, der den Indianern durchaus fremd und unverstaͤndlich ist. Auch jetzt fehlt es nicht an Bemuͤhungen wohlwollender Individuen und Ge⸗ sellschaften in den Vereinigten Staaten, die von der Regierung un⸗ terstuͤtzt werden. Die Maͤhrischen Bruͤder haben zwei Schulen bei den Cherokesen in Alabama mit 8 Lehrern und⸗ 24 Schuͤlern; the american bodrd of foreign missions unterhaͤlt 25 Schulen bei den Indianern, in welchen 132 Lehrer und 858 Schüler, naͤmlich bei den Cherokesen, Tuscaroras, Senecas, Osages, Chickasaws, Choc⸗ taws, Creeks, Ottawas. Die Baptist genecral convention unterhaͤlt

lern bei den Chickasaws.

(6 Schuken mit 40 Lehrern und 179 Schuͤlern bei den Pottawa-⸗ tomies,

Ottawas, Cherokesen, Creeks, Oneidas, Tonnawandas. Die Methodist - socicty 2 Schulen mit. 16 Lehrern und Schuͤlern bei den Whandotts und Creeks. Die Cumberland missionary society -1 Schule mit 4 Lehrern und 20 Schuüͤ⸗ Die Calholik missionsty society har eme Schule in Florissaͤnt am Missouri mit 4 Lehrern und 14 Schuͤlern. Die Zahl der Schuͤler in der Choctaw⸗Akademie in Kentucki, wel⸗ che von Fonds, die fuͤr deesen Zweck von den Indignern selbst her⸗

rere Indianische Schulen., Im Ganzen sollen in allen Indianischen Schulen 1328 Schuͤler seyn. Ich halte jeden Versuch fuͤr hoff nungslos, die Gewohnheiten oder Meinungen der Indianer zu aͤn⸗ dern, welche zu Jahren der Meife gelangt sind; nur mit der auf⸗ wachsenden Gengration kann eine Veraͤnderung vorgenommen wer⸗ eden und e Missionair⸗Schulen sollen auffallende Beispiele der Gelehrigkeit und Faͤhigkeit der Indianischen Jugend bie⸗ ten. Ein anderer Plan wird jetzt von der Regierung Ausfuührung gebracht. Hiernach werden Vertraͤge mit den Indianern oͤstlich vom Mississippi abgeschlossen, durch welche sie be⸗ wogen werden sollen, ihren gegenwaͤrtigen Aufenthaltsort aufzuge ben und nach dem Lande jenseits des Mississippi zu ziehen. Ob es bei diesen Vertraͤgen allemal ganz richtig zugegangen, weiß ich nicht; das Aequivalent, was ihnen fuͤr bedeutende und fruchtbare Landstrek⸗

von andern Staͤmmen okkupirt, wie man sagt, freiem Trans⸗

Dies verursachte merkliche Abnahme der zu ihrem Unterhalt die durch Einfuͤhrung der Feuergewehre noch be-⸗ e leuchtet ein. Auf die Verminderung der ord⸗Amerikas haben noch andere Umstände Blattern, welche oft schrecklich gewuͤthet, und

rahe haben; geistige Getraͤnke, welche geistige und physische Kraft zerstoͤrt und den Charakter der Indianer wenigstens in der

port dahin und einer unbedeutenden Geldsumme, die bald genug fuͤr Whisky ausgegeben war. Da die Indianer ein wanderndes Leben fuͤhren, so haben sie Alle, mit wenig Aus⸗ nahme, gewisse Distrikte seit langer Zeit eingenommen, an die sie gebunden sind mit all den Banden, welche Menschen weiß oder roth an ihr Vaterland vinden, und wo ihre besondern Ge⸗ wohnheiten und Lebensart sich der Natur und Eigenthuͤmlichkeit der Thiere, welche ihnen Nahrung liefern, akkommodirt hat. Die groͤ⸗ ßern Quadrupeden, deren Fleisch zur Nahrung gebraucht wird, der

Buͤffel, das Elenn, der Hirsch, Baͤr u. s. w., werden in den verschie⸗

wozu eine lange Erfahrung erforderlich ist. Dies ist auch der Fall mit den Otter, dem Biber, der Bisamratze u. s. w.,

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velztragenden Thieren, der und so ruͤcksichtlich anderer Nahrungs⸗Artikel, der verschiedenen Arten Fische, des wilden Reis, der Wurzeln, Beeren u. s. w. Die Vorsehung, welche fuͤr das geschorene Lamm den Wind maäßigt, hat

und die Indianer haben die Art, es zu fangen, zuzubereiten und aufzubewahren, gelernt. Eine Entfernung von 8 Breitengraden und 15 Langengraden wird Viele derselben nach einem Lande brin⸗ gen, dessen animalische und vegetabilische Erzeugnisse sie nicht ennen, und welches sie noͤthigen wird, große Veraͤnderungen in ihren Sitten zu machen, sich ihren neuen Umstaͤnden und Verhaͤlt nissen auf jede Weise zu akkommodiren: Aenderungen, welche allezeit mit Schwierigkeiten und mit großen Opfern an Gesundheit und Leben gemacht werden. Volk, von der huͤlftosen Kindheit bis zum gebeugten Alter, sein Geburtsland zu verlassen und in einer entfernten und vielleicht un⸗ fruchtbaren Gegend neue Unterhaltungsmittel zu suchen, Außer dem sind viele Staͤmme im Osten und Westen des Mississippi seit undenklichen Zeiten in bestaͤndigem Kriegszustande. Die dje meisten Algonquin⸗

Staͤmme, die Delawares, Shawanees, * Kickapoos, Miamies und Andere leben in denselben Verhaltnissen zu den Osa⸗ es u. s. w. Wie koͤnnen diese Staͤmme zusammen existiren. Eben⸗ owohl koͤnnte der Hirsch sich mit dem Wolfe vereinigen und hof⸗ fen, ungestraft zu entrinnen. Die Schwachen werden von den Starken fallen. Man theile das Land unter sie aus, wie man wolle, sie werden sich in ihren Bewegungen nicht durch imaginaire

67 ler werden hierin tanzen.)

gegeben sind, erzogen werden, ist 113; außerdem existiren noch meh⸗

ken gegeben wurde, bestand gewoͤhnlich in nieist nur unfruchtbaren Laͤndern im Nord⸗West der Vereinigten Staaten, zum Theil schon

denen Theilen des Landes auf perschiedene Art gefangen und getoͤdtet,

diese Erzeugnisse mit freigebiger Hand durch das Land vertheilt, en in L 2 genten der Straße Saint⸗Méry wurden gestern fortgesetzt,

Es ist keine geringe Sache fuͤr ein ganzes

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fen. Es ist eine starke Richtung zum Kriege in dem ganzen e stem Indischer Erziehung und Institutionen. Wie kann der jug Mann sich seiner Thaten ruͤhmen beim großen Kriegstanze sei Nation, wie seine Vaͤter vor ihm gethan, er finde denn einen Fep mit dem er sich messen koͤnne? Wie kann er an seinem Kopfe beneidete Feder des Koͤnigs⸗Adlers tragem und fuͤr jedes Abente

Sie sind stationair geblieben in ihren Sitten Gewohnheiten und oder jede Heldenthat ein Zeichen auf seinen Koͤrper malen, wenn

nur die Jagd verfolgen und nie den Kriegspfad wandeln da (Beilaͤufig, des Falco falvus Federn darf Niemand tragen, der üi im Kampfe bestanden, und da eine fuͤr jedes Abenteuer getreg vird, so sind sis sichtbare Chroniken der Thaten des Kriegers. J zu den Jahren der Reife gelangt ist, ohne diese Beweise Muthes gufweisen zu koͤnnen, wigrd fuͤr wenig besser gehalten, eine squav, ein Indianesches Weib. Sie werden an das Haar

festigt und sind sehr geeignet, dem ganzen Indianischen Co

Effekt zu geben. Der Voyel selbst ist unter den Amerikanischen? geln, was der Loͤwe unter den vierfuͤßigen Thieren. Sie sind ten und schwer zu toͤdren. Zuweilen geben die Indianer ein Pf fuͤr eine Feder.) ⸗Es ist der Regierung gegluͤckt, mit den mesß Indianer⸗Staͤmmen Vertraͤge abzuschließen, in Folge deren sie un den Mississiͤpt transportirt werden, mit Ausnahme des groͤße Theils der Cherokesen und, wie ich glanbe, der Choctaws. Die ziehenden Indianer sollen auf ihrer weiten Reise viel leiden von Habsucht der Agenten, auch soll in Folge der ungesunden Geg den, durch die sie wandern, die Sterdblichkeit unter ihnen groß seyn. (Bl. f. lit. Unterh.)

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmalig

1832 8 6 ÜUhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Weobachtung.

3 Novbr

-

Luftdruck. 329 58"1ar. 527,9 3 „Par. 328 92" Par. ueluwarme 8,50 Laftwaͤrme 1 o M. 8, 9 ° R. 77,9,9 R. PFlußzwarme 5,5 ° Thaupunkt 8,t °R. 4,8 °% R. Bodenwarme 6,79 Bunstsaͤttg. 94 pCt. 82 Ct [nusdünst. 0, 02 82 Wetter.. Regen. truͤbe. iederfatl. 0, 7 025 d V W. I W. 5- Tag über No Wolkenzug Nachts Sturm.

W.

Kanz-Bill. 1 ½⅔ 0 8

5, 4

5,0 9 R. 96 „Ct. Regen.

Aus wärtige Börsen. Amsterdam, 30 Oklober. Nied. wirkl. Schuld 4142 95 8 neue do. 79 ½ Küss. (v. 18 ¾ v½) 97. (v 1231) 861⁄. 38 Span 20½. 5 Hlamburg. 2 Novemher. Oest. 5 ½ Met. 86 ¼4. 49 do. 75 ⁄. Bank-Actien 1128. Russ. 1 Preuss. Präm. Scheine 102 ½¼ Poln. 111¼. London, 30. Oktober. 3 % Cons. 82 ½. 84. Belg. 76 ¼. Bras. 48 ½¼. (V. 1818) 99 ¼. Russ. 982. St. Petersburg. 27. Oktober. 9 ½., %. Silber-Rubel 364 ½. Kop. Warschau, 31. Oktober Pfandbriefe 88. 88 ½. Russ. Assign. 181 ½. 181 †. Wien, 30. Oktober. 42 do. 75. Loose zu 100 Fl. 181 ½.

Dän. 68 ¼. Port.)

Preuss.

Hamb. 3 Mon.

Part.-Obl. 14 Bank-Actien 1120. 1

KRoͤnigliche Schauspiele. Montag, 5. Nov. Im Schauspielhause: Das Leben Traum, Schauspiel in 5 Abtheilungen, nach Calderon. In Potsdam: Der Knopf am Flausrock Lustspiel in 22 theilungen, von C. Schall. Hierauf, zum erstenmale wiedeg Wohnungen zu vermiethen, komisches Gemaͤlde in 5 Rah

von L. Angely.

Dienstag, 6. Nov. Im Opernhause: Oberon, Koͤnig Elfen, romantische Feen⸗-Oper in. 3 Abtheisungen, mit Ball Musik von C. M. v. Weber. (Die Dlles. Therese und Fanny (

Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sg, Im Schauspielhaufe⸗ 1) Le. Chaperon, vaudeville“ aete, par Seribe. Monomanie, ou: Les folices à la mode, vaudeville nov en 1 acte, du théàtre du Gymnase, star Stribe. 3) be Comédien d'Etampes, vaudevifle comiqus 0

prise de: 9

1 acte.“

2

2 0 Konizstaͤdtisches Theater.

Montag, 5. Nov. Der Kreuzritter imw Aegypten, heroische Oper in 4 Aufzuͤgen, nach dem Italianischen⸗ Crociako in Egitte; Musik vom Koͤnigl. Hof⸗Kapellme Meyerbeer. (Mad. Kraus⸗Wranizky, Kaiserl. Koͤnigl. Hofsaͤng zu Wien: Palmide, als zehnte Gastrolle)

Die zu dieser Vorstellung guͤltigen Billets sind mit S abend bezeichnet.

Dienstag, 6. Nov. Zum erstenmale: Welche ist die Br Lustspiel in 5 Akten, von Johanna v. Weißenthurn.

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Neueste Nachrichten.

Paris, 29. Okt. Morgen wird der Koͤnig und die nigliche Familie Neuilly verlassen und wieder die Tuilerien iehen. d Herr Dupin ist gestern hier angekommen und sogleich der nach Nogent abgereist.

Der Temps ruͤgt es, daß das Rundschreiben, das Marschall Soult nach seiner Ernennung zum Conseils⸗Prs ten an saͤmmtliche kommandirende Generale erlassen hat, jedem einzelnen Regimente bei der Parole vorgelesen wo und daß man also gewissermaßen die Armee zum Richter

das System des neuen Ministeriums gemacht habe.

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Die Verhandlungen in dem Prozesse gegen die 22 J.

noch nicht beendigt. Heute wird der General⸗Advokat Delap sein Requisitorium halten. In den Departements des Finistere und des Puy⸗de⸗T haben sich Vereine zur Beschuͤtzung der periodischen Prese bildet. 1— „— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. —. fin cour 40. 3proc. pr. compt. —. lin cour 68. 5. 5proc. N pr. compt. —. —. sin conr. 81. 25. 5proc. Span. perp. 5proc. Roͤm. 81 ½. Neues Anl. 96. 55. Frankfurr a. M., 1. Nov. Oesterr. 5⸗roc. Metall. 86,1⁄. 4proc. 75 ¼. 75. 2ʃproc. 44 ½ lproc. 19 ½¾. Br. v Actien 1343. 1341. Part.⸗Obl. 125 ½. 125 ½. Loose zu 100 181 ½. G. Holl. 5proc. Obl. v 1832 79 Br. Poln. Loose 55

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- Redacteur Cottel.

2) La première représehtation de: Q%

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Amtliche. Nachrichten. Krontk des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Regierungs⸗ essor Menu von Minutoli zum Regierungs⸗Rath bei der gierung zu Posen zu ernennen geruht.

Abgereist: Der Koͤnigl. Spanische Brigade⸗General, au⸗ rordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen ofe, Chevalier von Cordova, nach Paris.

Der Major und Fluͤgel⸗Adjutant Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, hn Rauch, und

Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger Prokofiew, als ch St. Petersburg.

Zeitungs⸗Nachrichten. ““ Frankyzich

Paris, 29. Okt. ute seine Verwunderung daruͤber aus, daß die Oppositions⸗ mer mit dem Abschlusse der Convention zwischen Frankreich d England nicht zufrieden sind. „Die Opposition“, sagt das⸗ be, „die alle Thatsachen zu entstellen, die unguͤnstigen Ereig⸗ sse zu vergroͤßern und die guͤnstigen zu verkleinern sucht, konnte cht umhin, auch das von unserer Regierung erkangte wichtige esultat in ihrer gewohnten Weise zu betrachten. Nach ihrer sicht ist dieses Resultat nichts recht Bedeutendes, sondern nur h entscheidendes Ereigniß, das nichts entscheidet, eine neue Art, Einmarsch unserer Truppen in Belgien aufzuschieben, vine uffordernng an den Koͤnig von Holland, die väsfelbe Schicksal ben werde, wie alle uͤbrigen, die bisher an ihn gerichtet wur⸗ n; wenn er sich auch bereitwillig erklaͤre, nachzugeben, so werde es unter der Bedingung fernerer Unterhandlungen geschehen, und s ganze Resultat jenes neuen Ereignisses werde der Verlust eines onats seyn. In Erwiederung hierauf ersuchen wir oͤte Op⸗ stion, zu erwaͤgen, daß England sich mit Fratkreich zur An⸗ endung von Zwangs⸗Maßregeln gegen den Koͤnig von Holland hunden hat. Die Opposition aber hatte nicht aufgehoͤrt, uns tzwei Monaten zu sagen, daß man von den Maͤchten, und ar von England so wenig, als von den uͤbrigen, die Anwen⸗ ng von Zwangs⸗Maßregeln gegen Holland erlangen wuͤrde. dennoch hat sich nun England durch eine Convention oder durch nen Traktat, wie man es nennen will, positiv fuͤr diesen Zweck it uns vereinigt. Eine Franzoͤsische Flotte befinder sich jetzt on in den Englischen Haͤfen; eine Armee steht an der Belgt⸗ en Graͤnze und ist bereit, vorzuruͤcken. Beide Natipnen han⸗ zusammen, um das zu erlangen, was uns immer verweigert erden sollte, naͤmlich ein Resultat. Auf den Einwand, daß s eine neue Art sey, den Einmarsch unserer Truppen aufzu⸗ hieben, erwiedern wir, daß es keine naͤher? Termine heer un, als den 2., 12. und 15. November, wenn man bereits n 29. Oktober schreibt, und daß Frankreich, selbst menn es ein gehandelt haͤtte, nicht unterlassen haben wuͤrde, an den nig eine letzte Aufforderung ergehen zu lassen und einen Ter⸗ in bis zur militairischen Vollziehung zu stellen. Wenn man at dem Koͤnige einer alten und großen Nation zu thun hat, greift man die von ihm besetzten Plaͤtze nicht ohneevorgaͤngige fforderung an. Was die Behauptung betrifft; daß man neue nrhandlungen anknuͤpfen werde, so glauben wir, daß die von gland und Frankreich gestellte Alternative die Raͤumung oder die elagerung der Citadelle von Antwerpen ist. Bei diesem Stande der inge verschwinden die schlimmen Prophezetungen der Opposition; verkuͤndigte es uns als einen Sieg fuͤr sie, daß das Kabinet

ne Resultate erlangen wuͤrde; diese sind entweder erlangt oder

ren Erlangung ist wenigstens gesichert.“ ringeachtet dieser oßen Zuversicht des Journal des Döbats fahren die Opposi⸗ ons⸗Blaͤtter fort, an dem Erfolge der zwischen Frankreich und agland verabredeten Maßregeln zu zweifeln. Der National hit die Schwierigkeiten auf, die iden Maͤchten abgeschlossenen Convention entgegensetzen, und acht bemerklich: 1) daß man den Koͤnig von Holland gar nicht ffordern koͤnne, die Citadelle von Antwerpen zu raͤumen, da se Raͤumung im Vertrage vom 15. November anderen Be⸗ gungen untergeordnet sey, die noch nicht erfuͤllt waͤren; 2) die Antwort des Koͤnigs von Holland durchaus nicht kate⸗ risch seyn koͤnne, und daß er selbst nach dem Inhalte des ertrages vom 15. November berechtigt sey, sich zu weigern; daß eine Blokade zur See in der jetzigen Jahres⸗Zeit un⸗ glich sey; 4) daß das Einruͤcken der Franzoͤsischen Truppen dem Koͤnige Leopold besonders nachgesucht werden muͤßte,

tindessen seinem Volke und seinem Heere keine solche Schmach

thun wuͤrde, bloß um dem doctrinairen Ministerium eine Ma⸗ itͤt zu verschaffen. Auch der Constitutionnel glaubt cht an die Soliditaͤt der Convention mit Engkand und macht tauf aufmerksam, daß der Moniteur die Anqgaben der ministe⸗ len Bläͤtter noch nicht bestaͤtigt habe. „Das Ministerium“, it er fort, „hat dadurch nur Zeit gewonnen, und das ist es, was es wollte; es will seine abenteuerliche Existenz noch iige Tage verlaͤngern und einige Worte von National⸗Ruhm die Thron⸗Rede mit einfließen lassen, wenn es uͤberhaupt sein estehen bis dahin fristet. Was das Land dabei gewonnen hat, it sich schwer sagen.“ Der Courrier francais meint, * 15. November werde ohne ein Resultat voruͤbergehen. Der ste Kanonenschuß wuͤrde das Zeichen zu einem allgemeinen riege seyn; dieser Kanonenschuß werde aber nicht geloͤst werden.

as Journal du Commerce und die Gazette de rance machen sich in gleichem Maße daruͤber lustig, wie das vurnal des Débats seit einigen Tagen seine Leser in Bezug

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auf die Lage der Hollaͤndisch⸗Belgischen Angelegenheit

9 zu mysti⸗ ficiren suche. 8 2

Heute Morgen kamen hier Devpeschen aus London an, die eine sofortige Zusammenkunft saͤmmtlicher Minister veranlaßten. (Es verlautet seitdem, daß vor der Hand noch keine Zwangs⸗Maß⸗ regeln gegen Holland in Anwendung gebracht werden wuͤrden.

Der Hauptmann Sicard vom Generalstabe ist gestern Abend⸗ mit Depeschen des Marschalls Soult von hier nach dem Haupt⸗ quartiere abgegangen.

Der aus Brettern gebaute provisorische Sitzungs⸗Saal der Deputirten⸗Kammer, in welchem die vorige Session gehalten wurde, ist niedergerissen worden; man will auf diesem Tekrain

Das Journal des Déöbats spricht

sich der Vollziehung der von

einen Garten anlegen.. Gestern wurden hier bei mehreren Kupferstichhaͤndlern Stein⸗

Conriere- druͤcke von politischer Bedeutung in Beschlag genommen.

Die Brigg „Eckipse“ ist, von Navarin kommend, am 3sten mit Depeschen fuͤr die Regierung in Toulon eingelaufen. Bei ihrer Abfahrt, am 10ten, befand sich die Fregatte „Iphi⸗ genia“ in Napoli di Romania. Die Privat⸗Briefe, die sie mitgebracht hat, sprechen noch immer von der auf Morea herr⸗ schenden großen Verwirrung und von der voͤlligen Unthaͤtigkeit, worin’ die provisorische Regterung versunken sey. Auf den In⸗

und Ordnung. . Großbritanien und Irland. London, 30. Okt. Admiral Owen, gewesener Ober⸗Be⸗ fehlshaber auf der Ostindischen Station, hatte kaum nach seiner Antkunft in Portsmouth die Flagge herabgelassen, als er zum Koͤ⸗ nige, der ihn mit seiner persoͤnlichen Freundschaft beehrt, entbo⸗ 8” wurde, um einige Tage bei Ihren Maäjestaͤten in Windsor zu⸗

zubringen.

88 Das Parlament wird, wie es heißt, am 3. Dezember auf⸗ Feloͤst und tritt vermuthlich zwischen dem 20. und 30. Januar zusammen. „Der Hannoͤversche Hannover abgegangen.”

Herr Geerge Edgecumbe, Sohn des Grafen Mount Edge⸗ eumbe, Legations⸗Secretair bei der Englischen Gesandtschaft in Florenz? ist mit Depeschen des Sir George Hamilton Sey⸗ mour, unfers Minkster⸗Residenten am. Hofe. des Großherzogs von Toskana, hier angekommen. Herr Edgecumbe wird, dem Vernehmen nach, nicht wieder nach Italien zuruͤckkehren, wo Lord Palmerston uͤberhaupt einige diplomatische Veraͤnderungen vorzunehmen beabsichtigen soll. Das Gehalt des Gesandten in

Florenz soll kuͤrzlich von 5000 auf 2000. Pfd. Sterl. herabgesetzt woͤrden seyn, und man scheint der Meinung, daß dieser Posten uͤberhaupt durch einen tuͤchtigen Konsul in Livorno uͤberfluͤssig „gemacht werden koͤnnte.

Der Courier vom gestrigen Tage meldet, die mehrerwaͤhnte Convention, welche bezwecke, den Koͤnig von Belgien in den unmit⸗ telbaren Besitz des ihm bei Annahme seiner Krone garantirten Gehietes zu setzen, sey sowohl in Belgien als Holland notiftzirt worden. Die Belgische Pegierung willige vollkommen in die Raͤumung eder noch von ihren Truppen okkupirten Punkte, wel⸗ che Holland zuerkannt worden. Sollte sich Holland eines Aehn⸗ lichen weigenn, so werde Koͤnig Ledpold mit Genehmigung und Beistand Englands und Frankreichs Maßregeln treffen, um selbst „von seinem ganzen Gebiete Besitz zu ergreifen; da er aber so sehr' als moͤglich Waffen⸗Gewalt vermeiden wolle, so werde er so lange als'moͤglich sich des aͤußersten Mittels, naͤmlich der An⸗ cufung des thaͤtigen Beistandes seiner Verbuͤndeten, enthalten.

Folgendes ist ein Fchreiben aus Portsmouth, wodurch die (gestern erwaͤhnte) Ankunft eines Theiles der Franzoͤsischen Flotte unter dem Befehle des Admirals Ducrest de Villeneuve gemel⸗ det wird: „Gestern Nachmittag kamen von Frankreich ein Li⸗ nienschiff und vier große Fregatten zu Spithead an; noch zwei andere sind auf der Rhede; lauter schoͤne Schiffe. Der „Do⸗ negal” wurde gestern wieder aus den Docks gebracht, so daß Spithead ganz kriegerisch aussteht. Signale, Salutirungen, Ge⸗ schaͤfte folgen rasch auf einander. Im Hafen wird an dem Li⸗ nienschiff „Spartiate“, wie an den Fregatten „Larne“ und „Vo⸗ lage“ Tag und Nacht gearbeitet. Der „Talavera“ ist von Lis⸗ sabon angekommen.“

Herr Pörier, Attaché bei der hiesigen Koͤnigl. Franzoͤsischen Botschaft, kam schon am 25sten d. in Portsmouth an, um dort die Ankunft des Franzoͤsischen Geschwaders abzuwarten.

Im Globe liest man: „Wir erfahren zu unserer Freude, daß das neue Franzoͤsische Kabinet die liberalen Gesinnungen der vorigen Verwaltung in Bezug auf die Regultrung des Tonnen⸗ Hafengeldes aufnimmt, und wir koͤnnen zu gleicher Zeit melden, daß eine entschiedene Neigung vorherrscht, in Uebereinstimmung mit unserem Lande den Weg einer liberaleren Handels⸗Politik einzuschlagen.“

Man schreibt aus Plymouth: „Bei den sehr starken Verwendungen von Seesoldaten aus der hiesigen Division sind nicht einmal genug zu dem gewoͤhnlichen Dienst in den Baracken uruͤckgeblieben; sogar die Schildwache an des Kommandanten Thuͤr ist eingezogen und der Dienst am Seemanns⸗Hospital muß von Linientruppen verrichtet werden. Es kommt daher, weil betraͤchtlich viele nach Irland und die uͤbrigen auf verschie⸗ dene Kriegsschiffe beoordert werden.“,

Der Globe enthaͤlt nachstehendes Schreiben eines Portu⸗ giesischen a, . in der Armee der Donna Maria: „Seit dem

blutigen ungluͤcklichen Angriff duf das Schloß Burgos im Jahre 1812 sah ich keihen so kraͤftigen und hartnaͤckigen Sturm, als den, welchen die Mignelisten am 14ten d. M. gegen das Kloster da Serra ausfuͤhrten. Sechs Tausend Miguelisten, angefuͤhrt von den Generalen Jordao und Abreu Ersterer ein unwis⸗ sender, aber tapferer Soldat, Letzterer ein einsichtsvoller Offigier wurden mit der groͤßten Tapferkeit von der Garnison des⸗Klosters, an deren Spitze der junge Major Bravo steht, zuruͤckgeschlagen. Der Oberst Peixotte wurde nahe an der ersten Pallisade an der Spitze seiner Kolonne durch eine Kanonenkugel getoͤdtet

Minister Freiherr v. Ompteda ist nach

seln allein, und namentlich auf Hydra und Syra, herrsche Ruhe

zeugung beruhe, daß die gute Sache endlich siegen werde. Eigpwendungen, welche von den Herren Foreest und van finanzieller

Abreu

ist verwundet, und ungefaͤhr 1000 Miguelisten blieben auf dem Platze. Der Feind focht tapfer, wurde aber schlecht gefuͤhrt; denn unsere Batterieen waren nicht zum Schweigen gebracht, unsere Brustwehren nicht einmal beschaͤdigt, als er anruͤckte.

Unser Verlust betraͤgt nicht ganz 100 Mann. Dies waͤre der

Augenblick gewesen, uͤber den Duero zu gehen und die Migue-⸗

listen aus Villa⸗Nova zu vertreiben; aber waͤhrend der Ober⸗ General den Kaiser befragte, war die Gelegenheit schon voruͤber. Dies ist unser Schicksal seit unserer Landung.“

Der Globe meint, daß der Angriff auf Porto am 26sten ebenfalls nicht gelungen sey; denn sonst wuͤrde man bei einem so wichtigen Ereigniß wohl Mittel gefunden haben, die Nach⸗ richt schnell hierher zu befoͤrdern.

Unsere Linienschiffe „Caledonia“ und „Revenge“ liefen, dem Verlangen des Lord Wm. Russell zufolge (auf Anlaß der ge⸗ schehenen Ermordunsg seines Thuͤrstehers), in den Tajo ein und die Forts hatten Befehl erhalten, es ohne Widerstand geschehen zu lassen. (S. das Schreiben aus Lissabon.) b

Seit einigen Tagen beschaͤftigt sich der hiesige Gerichtshof der Kings⸗Bench mit der Untersuchung der im vorigen Jahre bei Gelegenheit der Ankunft des Sir Charles Wetherell in Bri⸗ stol statigefundenen Unruhen. Der General⸗Anwalt 9 naͤmlich auf eine Untersuchung gegen den Mayor von Bristol, Herrn

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Charles Pinney, angetragen, dem der Vorwurf gemacht wird,

bei jener Gelegenheit seine Pflichten vernachlaͤssigt und zur Un⸗

terdruͤckung der Unruhen nicht nach Kraͤften beigetragen zu ha⸗

ben. Nachdem der General⸗Anwalt in einem sehr ausfuͤhrli⸗ chen Vortrage die von den Bristoler Magistrats⸗Personen bei jener Gelegenheit ergriffenen Maßregeln beleuchtet, und dieselben theils als unpassend, theils als ungesetzlich dar⸗ gestellt, und es dem Mayor besonders zum Verwurf gemach, hatte, daß er, als erste buͤrgerliche Magistrats⸗Person, sich be einem solchen Ereignisse nicht persoͤnlich gezeigt habe, ja, meh⸗ rere Stunden des Tages gar nicht zu finden gewesen sey, schritt man zu dem Zeugen⸗Verhoͤr, welches nun bereits fuͤnf Tage dauert, und aus dem im Wesentlichen allerdings hervorzugehen scheint, daß dem Poͤbel nicht zeitig und energisch genug entgegen gehandelt wurde. Fast alle stimmen darin uͤberein, daß sich waͤhrend der Unruhen keine Magistrats⸗Person habe auf den Straßen blicken lassen. Sir James Scarlett ist der Vertheidi⸗ ger des Herrn Ch. Pinney.

Großes Ungluͤck haͤtte vor einigen Tagen hier durch einen falschen Feuerlaͤrm, der in dem gefuͤllten Koburg⸗Theater plo6ͤtz⸗ lich erhoben wurde, leicht entstehen koͤnnen. Es entstand ein un⸗ geheures Gedraͤnge nach den Thuͤren hin, und es waͤhrte lange, bevor man das Publikum von der Unwahrheit des Geruͤchtes uͤberzeugen konnte. Fast wie ein Wunder erscheint es, daß man, einige Auetschungen und vielleicht einige zerbrochene Rippen ab⸗ gerechnet, von keinem Ungluͤcksfalle hoͤrt. Nur ein Knabe von 14 Jahren soll, wie es heißt, in Folge der erhaltenen Contusio⸗ nen gestorben seyn

In Irland fallen noch immer Greuel⸗Scenen vor. Ein 80jaͤhriger protestantischer Geistlicher, Herr Houston, war am 25. Oktober bei heger Tage einige Schritte von seiner Woh⸗ nung von den Zehnten⸗Weigerern ermordet worden.

Die Cholera hatte seit dem 20. September in Eanada sehr nachgelassen, nachdem sie in drei Monaten, bei einer Bevoͤlke⸗ rung von einer halben Million, mehr Menschen hingerafft, als in Großbritanien, bei einer Bevoͤlkerung von 15 Millionen, in sechs Monaten.

Briefe aus Demerari vom 1sten v. M. melden, daß diese Kolonie die ihr (auf die Bedingung, die hiesigen Rathsbefehle .; angebotene Unterstuͤtzung von 40,000 Pfd. ausge⸗ schlagen habe.

Niedeelande. Haag, 31. Okt. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin

1 e ist heute von hier nach Berlin abgereist.

Die zweite Kammer der Generalstaaten hat in ihrer ge⸗ strigen Sitzung den Gesetz⸗Entwurf angenommen, durch welchen 10 Millionen als Rest der durch das Gesetz vom 4. Januar d. J. bewilligten Summe zur Verfuͤgung gestellt werden. Drei⸗ ßig Mitglieder stimmten fuͤr den Entwurf und nur zwei gegen denselden, die waren die Herren Foreest und van Ree⸗ nen, welche die Ansicht aussprachen, daß man keinen außeror⸗ dentlichen Kredit bewilligen duͤrfe, ohne zugleich die Mittel zur Deckung anzugeben, was im vorliegenden Falle nicht 28 sev. Fuͤr den Gesetz⸗Entwurf sprachen die Herren van Alphen, de Jonge und Beelaerts, welche saͤmmtlich die Nothwendigkeit darzuthun suchten, die Regierung durch Bewilli⸗ gung fernerer Geldmittel in den Stand zu setzen, in der wuͤrdigen Stellung, die Holland zur Aufrechthaltung seiner Rechte und In⸗ teressen und zur Erlangung eines ehrenvollen Friedens angenom⸗ men hat, zu verharren. Ha he ochess zeigte Hr. van Alphen, der in einem ausfuͤhrlichen Vortrage die politischen Verhaͤltnisse beleuch⸗ tete, wie ein aufrichtiger Friede, wie der von Holland angebotene, zur Versoͤhnung und zum Vortheil beider Parteien fuͤhren wuͤrde,

wie aber ein erzwunzener Friede, mit Verletzung aller staatsrecht,

lichen Begriffe zu Stande gebracht, keinen Bestand haben koͤnne und wenn er auch von allen Fuͤrsten Europa's beschworen wuüͤrde; ein sol⸗ cher Friede werde vielmehr die Quelle langer Zwistigkeiten und Un⸗ ruhen werden und unserem Welttheile Stroͤme Blutes kosten. Der

Redner erinnerte an seine beim Auszuge der Niederlaͤndischen

Jugend nach der Graͤnze gethane Aeußerung, daß, wenn di

Regierung der Nation treu bleibe, diese auch der ersteren treu

bleiben muͤsse und erkannte dankbar an, daß diese gegenseitige

Treue stattgefunden und noch stattfinde, daß ein Gedanke, ein

Sinn Fuͤrst und Volk vereinige und daß auf dieser Eintracht,

so wie auf dem Vertrauen in die goͤttliche Vorsehung seine Ueber⸗

Reec

nen gegen das Gesetz gemacht worden und die rein

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Art waren, wurden von den Herren Jonge und Beelaerts

und nachdem auch der F

nanz⸗Ministe

widerlegt, Ver⸗

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