1832 / 314 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Konstantinopel, 11. Okt. (Allgemeine Zeitung.) Der Groß⸗Wesir befindet sich noch in der Hauptstadt, eifrig mit Vorbereitungen zum neuen Feldzuge gegen die Aegyptier beschaͤf⸗ tigt; die Zeit seines Abganges zur Armee ist noch nicht bestimmt, man haͤlt fuͤr moͤglich, daß, wenn Ibrahim Pascha die Taurische Gebirgskette nicht uͤberschreitet, der neue Feldzug erst im kuͤnfti⸗ gen Fruͤhjahre beginnen, und die Operationen zu Lande somit fuͤr dieses Jahr beendigt seyn werden. Ibrahim Pascha hat indessen, ob er gleich in noͤrdlicher Richtung nicht weiter vorge⸗ ruͤckt war, westwaͤrts Aintab, Biri und Orfa in Besitz genom⸗ men, und trifft auf der ganzen Graͤnzstrecke Syriens außeror⸗ dentliche Anstalten⸗gegen rinen kuͤnftigen Angriff der Großherr⸗ lichen Armee, waͤhrend er seine Rekrutirung in Syrien betreiht. Die Flotten haben bis daher ein Gefecht vermieden; die Großherrliche liegt fortwaͤhrend zwischen Rhodus und Marma⸗ V rissa, und die Aegyptische scheint einen Angriff auf Cypern zu beabsichtigen. Seit einigen Tagen spricht man viel von Un⸗ terhandlungen, die zwischen der Pforte und Mehemed Ali an⸗ geknuͤpft werden Küdn. —. Die Pest hat bedeutend nachgelassen, wir hoffen, in vier Wochen ihr gaͤnzliches Verschwinden melden zu koͤnnen. 8 Meriko. Die Zestungen von Neu⸗Orleans enthalten Nachrichten aus Tompico bis zum 27. August, denen zufolge der General Pedraza endlich dem Ersuchen der von Santana an ihn abge⸗ „schickten Herren Zerecero und Soto nachgegeben hat, indem es yihm nunmehr einleuchtete, daß seine Gegenwart zur Beendigung des ungluͤcklichen Kampfes in. seinem Vaterlande unerlaͤßlich sey. Es heißt, daß sich derselbe sogleich nach Neu⸗Orleans begeben und sich dort auf der Brigg „Bello⸗Indio“ nach Mexico ein⸗ schiffen werde, 8

II¹”; 8 G 8e *† nland. 8 Berlin, 9. Nov. Laut Berichten aus Stralsund sind die Resultate der letzten Ernte folgende gewesen: Der Weizen hat nur einen mittelmaͤßigen Ertrag und in mittelmaͤßiger Guͤte gewaͤhrt, der Roggen besseren Ertrag und gewuͤnschte Qualitaͤt, Gerste und Hafer eine reichliche und gute Ausbeute; die Erbsen sind zum Theil gut ausgefallen, zum Theil nicht gehoͤrig reif geworden; die Kartoffel⸗ Ernte faͤllt im Ganzen ziemlich gut aus. Ueber eine außeror⸗ dentlich große Anzahl von Feldmaͤusen, welche der jungen Win⸗ tersaat vielen Schaden thun, wird sehr geklagt. In die Haͤ⸗ fen des Regierungs⸗Bezirks Stralsund sind im verflossenen Monate 78 Schiffe von circa 86 Durchschnitts⸗Lasten eingelaufen hund 20 Schiffe von etwa 40 Durchschnitts⸗Lasten gingen aus. 8 Uinner den ersteren befanden sich 27 und unter den letzteren 12 beladene Schiffe, welche außer Holz und Oelkuchen 168; Wispel Weizen und 10,540 Quart Spiritus nach dem Auslande fuͤhrten. Aus Koͤln vom 4. Nov. wird berichter: Vorgestern Moͤrgens stand der Rhein an dem hiesigen Pegel nur noch auf 2 Fuß 9 Zoll. Seitdem ist durch das eingetretene stuͤrinische, heftige Regenwetter das Wasser sehr schnell gewachsen und steht dermalen schon auf 5 Fuß 6 Zoll. Wie man aus den oberen Rheingegenden meldet, sind allerwaͤrts die Fluͤsse und Baͤche, die sich in den⸗Rhein ergießen, in wildem Anschwellen, so, daß, fuͤr den kurzen Rest des Jahres, die Schifffahrt das Hinderniß des ungemein niedrigen Wassers, womit sie seit vielen Monaten zu kaͤmpfen hatte, nicht mehr, dagegen baldige Ueberschwemmung der Leinpfade zu befuͤrchten haben wird.

Oldenburg uͤber die nachtheiligen Wirkungen der rohen vegetabili⸗ schen und animaglischen Duͤngung auf die Anzucht der Blumen⸗

uͤber die in Nr. 42 der Allgemeinen Landwirthschaftkichen Zeitung

necheften Garten⸗Gesellschaft in Braunschweig und des bendafelb ch

vssachi . 1254 1t italieum); die Beobachtungen des Herrn Hof⸗Gaͤrtners Bosse in

Zwiebeln; die Mittheilungen des Herrn Praͤsidenten von Goldbeck

geruͤhmte, aber aͤuch sonst schon bekannte Art Hafer ohnt Huͤlsen (Avena nuda); der Bericht des Herrn Predigers Steiger uͤber die fortschreitende Wirksamkeit der Gartenbau⸗Gesellschaft zu Heringen und Nordhausen; die Mittheilungen des Herrn Generals v. Minn⸗

toli uͤber die von dem Herrn Landrath v. Errleben erzielten guͤnsti⸗

en Resultate bei dem Anbaue von Sommer⸗ und Winter⸗Kohlsaat. Der Herr Geheime Medizinal⸗Rath Lichtenstein gab Nachricht über die Einrichtung und Wirksamkeit der auf rein praktische Tenden

hon laͤnger bestehenden, eine mehr theoretische Richtung angenom⸗ menen, aber deshalb nicht minder beachtenswerthen Vereins zur Foͤrderung des Gartenbaues; hiernaͤchst referirte derselbe den von dem Herrn Prediger Benecke in Schoͤnerlinde erstatteten General⸗ Bericht uͤber die eingegangenen verschiedenen Vorschlaͤge zur Ab⸗ wendung des Nachtfrost⸗Schmetterlinges (Phalaena brumata) von den Obstbaͤumen, in Folge der von ihm ausgesetzten Praͤmie fuͤr das heste, am leichtesten anwendbare und wohlfeilste Schutzmittel gegen dieses Insekt, Behufs der schiedsrichterlichen Entscheidung durch den Verein. Der Herr Geheime Medizinal⸗Rath Link referirte den von dem Herrn Professor Meyer eingesandten Aufsatz uͤber das Bluͤhen des gemeinen Bambusrohrs (ambusa vulgaris Schrad., B. arundi-

abend bezeichnet sehn.

nacea Willdenow); Herr Professor v. Schlechtendal gab der Gesellschaft Nachricht von einer in Mexiko unter dem Namen Dapa cimarron (wilde Kartoffel) bekannten, durch die Herren Schiede und Deppe aufgefundenen Art Solanum welche unserer Kartoffel hoͤchst aͤhnlich, Ker wesentlich von ihr verschieden ist, unter Vorlegung einer Zeichnung; ferner referirte derfelbe die bemerkenswerthesten Gegenstaͤnde aus den eingegangenen ersten Heften der neuen Folge der Verhandlungen der Gartenbau⸗Gesellschaft in London. Von dem vorsitzenden Direktor wurde aufmerksam gemacht auf einige in den neuesten Heften der Mittheilung der Maͤhrisch⸗Schlesischen Gesell⸗ schaft des Ackerhaues zu Bruͤnn vorkommende beachtenswerthe Ge⸗ genstande, alz: die Anzucht der Amerikanischen Wachspflanze Nyrri- cacerifera), die gelungene Vermehrung edler Kirschbaͤume durch Steck⸗ linge; das Verfahren zur Erziehung von Zwerg⸗Georginen; die An⸗ wendung des Steinkohlen⸗Theers in Vermischung mit Schutt und Straßenkoth, zur Erlangung trockener Gartengaͤnge, wo⸗ durch zugleich Insekten, Wuͤrmer, und Unkraut verbannt wer⸗ den; ferner auf die in der 27sten Lieferung der Verhand⸗ lungen der oͤkonomischen Gesellschaft zu Bresden gedachte Anwendung des Ziegelmehls als Duͤngungsmittel in schwerem Bo⸗ den und schattiger Lage, die insbesondere bei der Zwiebelzucht sich vortheilhaft bewaͤhrt hat. Zur Stelle gebracht waren in der Okto⸗ ber⸗Versammlung: von dem Hof⸗Gaͤrtner Herrn Fintelmann von der Pfauen⸗Insel ein allgemein hbewundertes kunstreich geordnetes Sortiment der herrlichsten Georginen⸗Bluͤthen von seltener Schdn⸗ heit und mannigfacher Farbenpracht, saͤmmtlich aus dem Saamen und durch kuͤnstliche Befruchtung erzielt; von dem Hof⸗Gaͤrtner⸗ Herrn Voß in Sanssouci, einige Trauben einer aus dem Saamen erzogenen Spielart von Lacrymae Christi und Auvernat. Eingegan⸗ gen waren noch: von dem Regierungs⸗Medizinal⸗Rath Herrn Neu⸗

dem Stadtrath Herrn Selbstherr in Breslau, dessen Werk uͤber die Classification der Rosen; von dem Lehrer der Botanik Herrn Dr. Dietrich hierselbst, das erste Heft der von ihm herauszugebenden und alle Empfehlung verdienenden Flora des Koͤnigreichs Preußen, welche die Abbildung und Beschreibung der in den Preuß. Staaten wild⸗ wachsenden Pflanzen enthalten und vom 1. Januar 1833 ab, bei Oehmigke hierselbst in monatlichen Heften auf Subscription erschei⸗ nen wird. H—.

Meteorologische Beobachtung. 1832

„Vom 1: Januar 1833 ab wird der Herr Dr. Kalisch hier⸗ selbst eine „medizinische Zeitung des Auslandes“ herausgeben, auf welche wir um so mehr hier aufmerksam zu machen uns ver⸗ anlaßt fuͤhlen, als dieselbe nicht nur nach vollguͤltigem Zeugniß einem wesentlichen, allgemein gefuͤhlten Beduͤrfniß des wissen⸗ schaftlichen aͤrztlichen Publikums entspricht, sondern auch von ei⸗ nigen der hoͤchsten Autoritaͤten im Fache der Medizin unterstuͤtzt werden wird. Das allzugroße, dem Herausgeber zu Gebote ste⸗ hende Material hat denselben bewogen, sich vorlaufig auf die Mittheilungen aus Frankreich, England, Italien und Amerika zu beschraͤnken, welche er so rasch, als es die große Entfernung bei einer direkten Verbindung gestattet, zu geben verspricht. Wir wuͤn⸗ schen, daß dieses Unternehmen diejenige allgemeine Theilnahme des dabei interessirten Publikums finden moͤge, die der Herr Heraus⸗ geber als die nothwendige vea des Bestehens und der Erweiterung desselben ansieht. en Verlag der medizinischen Zeitung, wozu der Prospektus bereits erschienen ist, und wovon an jedem Dienstag und Freitag ein Bogen in Folio ausgegeben werden soll, hat die hiesige Mittlersche Buchhandlung, Stech⸗ bahn Nr. 3, üᷓbernommen. Der v. ist fuͤr den halben Jahrgang auf Vier Thaler Preuß. Cour. festge⸗ setzt, wofuͤr die Zeitung durch alle Buchhandlungen und Koͤnigl. Preuß. Post⸗Aemter bezogen werden kann.

Gartenbau⸗Verein.

In den beiden juͤngsten Versammlungen des Vereins zur Be⸗ foͤrderung des Gartenbaues in den Konigl. Preußischen Staaten, am 7. Oktober und 4. November c., waren Gegenstaͤnde des Vor⸗ traͤges und der Berathung: Mittheilungen des Herrn v. Bredow

auf Wagnitz von dem Erfolge verschiedener Kultur⸗Versuche, wobei

unter Anderem die unter dem Namen Sonchus canadensis Fröblich, S. macrophyllus Willdenow bekannte Art der Gaͤnsedistel sich als Futterpflaͤnze ganz vorzuͤglich bewaͤhrt hat, indem sie von allen Arten von Vieh mit gleicher Begierde gefressen wird und, gleich den Quecken, fortwäͤhrend aus der Wurzel sich vermehrt, so daß der Herr Einsen⸗ der von einem einzigen Keime die Vermehrung zur Bepflanzung eines ganzen Morgens erhalten; von demselben Referenten wurde ge⸗ ruͤhmt, die erfolgreiche Anwendung des Saamens der weißen Lupine zur Duͤngung der Topf⸗Gewaͤchse, die selbst bei erkrankten, laublos gewordenen Orangerie⸗Baͤumen sich aͤußerst guͤnstig bewaͤhrt hat, und kamen noch vor, die ee desselben uͤber die versuchs⸗ weise ünzucht verschiedener Kartoffel⸗Arten, wovon die dem Ver⸗ eine aus England unter dem Namen Eschenblaͤttrige Alderney- Kidney zugekommene Art als vorzuͤglich wohlschmeckend von dem Hrn. Einsender empfohlen wird; eine Abhandlung des Oberfoͤrsters Hrn. Feuerstock zu Straupitz bei Luͤbben uͤber die gelungene Vermehrung der Edeltanne (Pinus picea) durch Stecklinge; Bemerkungen des betheiligten Ausschusses auf die Mittheilungen des Herrn Vikarius Hecking zu Ottenstein uͤber die Kohlschnake (Tipula oleracea) und die zum Schutze gegen dieses Insekt angewendete Methode bei der Anzucht der Kohl⸗Arten; eine von dem Kreis⸗Seecretair Hrn. Linz in Mayen eingesandte Abhandlung uͤber die Zubereitung und Anwendung des Kaochenmehls zur Duͤngung; Bemerkungen des Predigers Herrn Haͤnnings zu Eichhorst uͤber eine von ihm eingesandte, als besonders zweckmaͤßig anerkannte Maulwurfs⸗Falle; Bericht des Hrn. Barons v. Kottwitz zu Nimptsch uͤber verschiedene Kultur⸗Versuche, insbesondere uͤber die gelungene Anzucht des schon in fruͤheren Versammlungen

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger FI. 10 UüUhr. Beobachtung.

337,5 70 Par. 337 5 Por. Quellwärme 8,6 ° R. 1,6 ° R. 2,2 °M. EFlußwärme 3,4 ° R.

+ 0,0 ° R. + 0,9° 4,7 „R. 79 vCt. 90 „Ct. [usdünst 0,021 1,Rh. regnig. truͤbe. Niederschl. 0, 122 3 Rh. N. V NW. Vor⸗ und Nachmittags

8. Novbr.

Luftdruck. 338 63 Par. Luftwaͤrme 0,0°R. Thaupunkt 1,8 ° R. Dunstsaͤttg. 86 pCt. Wetter... halbheiter. Wind .... NO. Wolkenzug

anhaltend feiner Regen. 6

ö“ 8 8 Den 9. November 1832. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

I Hrief. Geld. *

99 100 ½ 105¼ 105 106 55 56

18 ½ 19 131*

Zf. Srief. GCeld.]†

92 ½ 91 ¾

dCrrosshz. UPos do.] Ostpr. Pfandbr. Pomm. Pfandbr. Kur.- u. Neum. do. 1 Schiesische do. Rkst. C. d. K.- u. N Z.-Sch. d. K.- u. N. HIoll. vollw. Duk. Neue do. Friedrichsd'or Disconto...

„.— St.-Schuld -Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Eangl. Obl. 30 Präm. Sch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th

Westpr. Pfandhbr.

86 ½ 502 91 91 92

843—

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E=SEEEEnn

Auswärtige Börsen.

Amstercdam: 4. November. Schuld 40 =2¼3 5 9 neue do. 77 8

8 Niederl. wirkl. Span. 49.

1s1158 15. 296

ens kinl.

Hamburg. 7. November. Oest. 5 % Met. 85 ¾, 48 do. 74 ½. Bank-Avctien 1116 ½. 97. Preuss. Präm. Scheine 100 ½ Poln. 110 ¼.

8

Russ. Engl

. London, 1. November. 1

Cons. 84 ½. Belg. 74. Bras. 48 ½. Dän. 68 ¾. Niederl. 42. Port. 49. Russ. 99., neue do. 94. St. Petersburg, 31. Oktober.

Ha.b. 3 Non. 9r7. 12. Silber-Rubel 961. Kop,

mann in Achen die ersten drei Hefte der von ihm herausgegebenen, mit vieler Umsicht redigirten Rheinischen Provinzial⸗Blätter; von

maligen Kurfuͤrstlichen Hof⸗Theater zu Kassel: Alphons, Gastrolle. Dlle. Therese Elsler wird hierin tanzen.) Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.

Im Schauspielhause. Zum erstenmale wiederholt: Wohn

en zu vermiethen, komisches Gemaͤlde in 5 Rahmen, von dn Hierauf: Demoiselle Bock, Lustspiel in 1 Akt.

Montag, 12. Nov. Im Schauspielhause: Zum erstenm Baldrian und Rosa, oder: Ein Schwank vom Ruͤbezahl, Eh spiel in 4 Abtheilungen, nach einem Schlesischen olk am chen, von E. Raupach; Musik von C Blum; Tanz von Hog Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften und Sonnabend bezeichneten Schauspielhaus⸗Billets guͤltig; auch den die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit⸗ Sah

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. Kooͤnigstaͤbtisches Theater. Sonnabend, 10. Nov.

Musik vom Koͤnigl. Hof⸗Kapellme serl. Koͤnigl. Hoffaͤng

Gustav Wasa, Säj

Grociato in Egittb; Meyerbeer. (Mad⸗ Kraus⸗Wranizky, Kai zu Wien: Palmide, als elfte Gastrolle) Sonntag, 11. Nov. Zum erstenmale:

0 5 Akten, von Kotzebue.

spiel in

NMeueste MNachechtee

Paris, 3. Nov. Der Koͤnig besuchte gestern Nach⸗ tag das Aegyptische und das Marine⸗Museum. Es heißt, daß der Marschall Mortier nicht auf seinen sandtschafts⸗Posten nach St. Petersburg zuruͤckkehren, sond dasß er den Herzog Decazes zum Nachfolger erhalten werde, Herr Gautier, einer der zuletzt kreirten Pairs, sol; Direktor der Franzoͤsischen Bank ernannt worden seyn. . Der heutige Moniteur enthaͤlt einen Bericht des 9. dels⸗Ministers⸗ an den Koͤnig und in Folge dessen eine Käm Verordnung, wonach, in Ausfuͤhrung einer fruͤhern Verordn vom 8. Maied: J., 401 namentlich aufgefuͤhrte-Bastillestuͤ vom 1. Januar d. J. ab eine jaͤhrliche Pension von 500 erhalten sollen. In der naͤchsten Session soll den Kammern Gesetz zu dem Ziweck vorzelegt werden, diese Pensionen von Januar 1833 ab in Leibrenten zu verwandeln. Bekanntlich

durch die obenerwaͤhnte Verordnung vom 8. Mai eine 8

niission zur Pruͤfung der Anspruͤche der noch⸗ lebenden

stillesuͤrmer miedergesetzt worden. Bei dieser waren 664 Ges⸗ eingegangen, wovon diejenigen 401 fuͤr zulaͤssig befunden den, die von Individuen herruͤhrten, welche im Jahre 4790 dem damaligen Praͤsidenten der konstituirenden Versammt Grafen Karl von Lameth, oder von sonstigen glaubwuͤrd Personen Zeugnisse erhalten hatten, woraus sich ihre, the Mitwirkung bei der Erstuͤrmung der Bastille ergab.

Einige Anhaͤnger der vorigen Dynastie, die in dem! dachte standen, daß sie zu morgen (dem St. Karls⸗Tage) Stoͤrung der oͤffentlichen Ruhe beabsichtigten, sind von der lizei verhaftet worden.

der Departements der Oberen Alpen, der Ardèche, der Dordt und des Norden, ist eine Unterstuͤtzungs⸗Summe von 19,500 vertheilt worden.

Die Korvette „UöAstrolabe“ ist, von Algier kommendb,

28sten v. M. in Toulon eingelaufen; sie hat Briefe aus Ag

bis zum 12. Okt. mäitgebracht. In einem derselben heißt „Ungeachtet der schoͤnen Waffenthaten unserer Truppen uns rer Siege uͤber die Beduinen, fangen doch die Kolonisten e

lig an, den Muth zu verlieren. Unsere Vorposten stehen zwei Lieues von der Stadt, und gerade in diesem Umkrisf der Boden, zu dessen Bebauungs allein die Auslaͤnder hie gekommen sind, sehr schlecht. Gern moͤchten sie sich dahe nach der Ebene von Metidja ausdehnen, allein sie wuͤrden vor den unaufhoͤrlichen Einfaͤllen der Beduinen nicht sicher Unter diesen Umstaͤnden giebt es hier eine Masse Ungluͤch

die von dem wenigen Gelde, das sie zur Anschaffung von Geraͤthschaften und zur Bestreitung der ersten Einrichtungs

mitgebracht haben, zehren und sich, aller Wahrscheinlit nach, bald genoͤthigt sehen werden, aus Mangel an e sistenzmitteln wieder nach ihrem Vaterlande zuruͤckzuken Andererseits wollen die Araber sich durchaus nicht zum Fel bequemen, so daß an ein eigentliches Kolonisiren noch nic denken ist. Um die Ebene von Metidja anzubauen, muͤßte

ganze Gesellschaft diesen Landstrich ankaufen und wenigstene

Ackerbauer mit thren Familien darauf beschaͤftigen. Gleic aber muͤßten diese Kolonisten von der Regierung foͤrmlich b net und uͤberhaupt militairisch organisirt werden, um sich, die Beduinen vertheidigen zu koͤnnen. Algier selbst versche sich von Tag zu Tag, und wird bald einem Franzoͤsischen

gleichen. Hier und in einem Rayon von einer Lieue un Stadt konzentrirt sich Alles. Die Festungswerke sind gu Stande; doch wuͤrden wir in große Verlegenheit gerathen,! die Beduinen nicht unsern Markt versaͤhen. Schon aus d Grunde sollte die Regierung den Ackerbau mehr als bishen guͤnstigen. In der letzteren Zeit haben heftige Stuͤrme am ganzen Kuͤste von Bona bis Oran gewuͤthet und namentl ersterem Hafen viel Schaden angerichtet. Von hier aus sind Fahrzeuge abgefertigt worden, um etwanigen auf offener verungluͤckten Schiffen, oder in die Haͤnde seindlicher St gerathenen Mannschaften zu Huͤlfe zu kommen.“ Auch Brigg „le Génie“ ist aus Navarin in Toulon angekem Als sie jene Stadt verließ, erwartete die Fregatte „Iphige stuͤndlich den Befehl zur Abfahrt nach Triest, um dort! Theil der nach Morea bestimmten Bayerischen Truppen am! zu nehmen.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 96. 45. fin cour 55. 3proc. pr. compt. 68. 10. fin cour 68. 15. 5proc. pr. compt. 81. 80. fin cour. 82. —. 5 proc. Span. perp. 5proc. Belg. Anl. coup. dét. 75 ½. 5proc. Roͤm. 81 ½. Neue

Koznigliche bbDbebbI1I1X1X1X“ Sonnabend, 10. Nov. Im Schauspielhause: Die buchstaͤb⸗ spiel in 4 Abtheilungen.

„Dienstag“ bezeichnet, verkauft. Sonntag, 11. Nov.

vortheilhaft erwaͤhnten Italiaͤnischen Nai⸗Grases (Lonium perenne

8 1 .

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liche Auslegung der Gesetze. Hierauf: Der Doppelgaͤnger, Lust⸗ Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus⸗Billets mit

Im Opernhause: Die Stumme von ortici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von uber. (Dlle. Fanny Elsler: Fenela. Herr Emmich, vom ehe⸗

leihe 96. 90.

Frankfurt a. M., 6. Nov. Oesterr. 5proc. Metall. 8 -

172

85 g. 4proc. 74. 73 ½. 2 proc. 44 ½. 1proc. 19 ¼. Br. Actien 1326. 1324 Part.⸗Obl. 125 ½. 124 ½. Loose 9 182. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 77 ½. Poln. Loose 55 ½. B.

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Redacteur Cottel. E“]

Gedruckt bei A. W. Hat

Der Kreuzritter in⸗Aegypten, heroische Oper in 4 Aufzuͤgen, nach dem Italiaͤntschen,

09 Stuͤck begheccte

Unter mehrere durch Brandschaͤden verungluͤckte Gemein

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reußischt

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314.

Berlin, Sonntag

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den 11 ten „November

Amtliche Nachrichten.

Keronik des Tages.

irk Minden, den zu Rahden, im R ezir 8* 2

90 82

Bekanntmgchung. Von der unterzeichneten nachbezeichneten, ihr Staats⸗Schulden uͤberwiesenen vonnener Ueberzeugung von der d des Geld⸗Betrages, durch Feuer vernichtet worden: 100 Stuͤck vormals Saͤchsische Central⸗Steuer⸗ Rthlr. Obligationen uͤber 163 Stuͤck vormals Saͤchsische Kammer⸗Kredit⸗ Kassen⸗Scheine uͤber.. 182 Stuͤck vormals Saͤchsische Steuer⸗Kredit⸗ Kassen⸗Scheine uͤber. 12 Stuͤck v. Kalkreuthsche Obligationen uͤber 3 Stuͤck Suͤdpreußische Gehalts⸗Anerkennt⸗ nisse uͤber.⸗ 726 2 Stuͤck Domainen⸗Pfandbriefe uͤber 4,243,ͤ200 2 Stuͤck Juͤlich⸗Bergische Obligationen uͤber 151 „433 bös Stuͤck Nassau⸗Usingensche Obligationen . 9 150,500

uͤber 2 Stuͤck Bergische Schuld⸗Verschreibungen . 134,1662

e“ 16 Stuͤck provinzielle Schuld⸗Anerkenntnisse

108,900 87,275

.

56,341 9

84,800 6,900

des EEI Achen uͤber... chuld⸗ Anerkenntnisse des Regierungs⸗Bezirks Koͤln uͤber.“... 88 Stuͤck provinzielle Schuld⸗Anerkenntnisse des Regierungs⸗Bezirks Trier uͤber.... 14 Stuͤck Obligationen aus der Pfalzgraͤflich Bayerischen Anleihe vbn 1801 VJber .... 287 Stuͤck Obligationen aus der Pfal graͤflich Bayerischen Anleihe vofk 1795 üMber .... 000 Stuͤck 28 aus der Großherzogl. essischen Anleihe von 1810 üͤber 80 Stuͤck Obligationen aus der Kurmainzi⸗ *schen Anleihe von 1797 uͤber 858 Stuͤck Obligationen aus der Kurmainzi⸗ schen Anleihe von 1799 uͤber 583 Stuͤck Kurmaͤrkische alte landschaftliche Obligationen uͤber. .1,451,113 19 4 Stuͤck Kurmaͤrkische' alte landschaftliche Schuld⸗Anerkenntnisse uüͤber 71,208 13 67 Stuͤck Kurmaͤrkische alte Staͤdte⸗Kassen⸗ Obligationen uͤber P6882 49 Stuͤck Zins⸗Coupons von Kurmaͤrkischen Kriegs⸗Schuld⸗Obligationen aus der Zeit 8 vor dem 1. Mai 1818 uͤber 786,619 29 Stuͤck Zins⸗Coupons von Neumäaͤrkischen Interims⸗Scheinen aus der Zeit vor dem 8 1. Juli 1818 uͤber es hierdurch zur oͤffentlichen Kenntni Berlin, den 6. November 1832. vönigl. Immediat⸗Kommission zur Vernichtung der bestimmten Staats⸗Papiere. Schuͦ tz

8,983 183,925 291,666 20

45,000 »

„„

dazu

e. 8

*

Zeitungs⸗Nachrichten.

FFvankretch. Der Belgische Gesandte machte gestern,

Paris, 3. Nov. der Ankunft eines Couriers aus Bruͤssel, dem Koͤnige und Herzog von Orleans seine Aufwartung. Nach beendigter ung des Minister⸗Raths, der hierauf stattfand, ward der er wieder nach Bruͤssel abgefertigt.

Der Courrier frangais aͤußert: „Herr Thiers scheint berrn v. Argout einen Widerstand zu finden, den er nicht tet hatte. Der Handels⸗Minister, der mit den Praͤfekten Kommunal⸗Behoͤrden in allen Angelegenheiten der Lokal⸗ daltung in ununterbrochenem Briefwechsel steht, ist nicht ge⸗ n, die Personalien, die ihm bei der Ernennung seines gen zum Minister des Innern uͤbertragen worden sind, ab⸗ er behauptet, daß aus einer doppelten Leitung der Pro⸗ Behoͤrden unaufhoͤrliche Konflikte zwischen dem Handels⸗ sterium und dem des Innern hervorgehen wuͤrden. Weni⸗ berth scheint Herr von Argout darauf zu legen, daß er die egenheiten der National⸗Garde behalte; man behauptet aber,

er Generalstab der National⸗Garde sich seinerseits laut dahin aus Spanien erwaͤhnen der

Koͤnigin ertheilte

sprochen hat, unter die

Leitung eines Polizei⸗Ministers zu⸗ kehren, und daß viele 1 1

Offiziere ihre Entlassung einreichen „wenn man sie unter Herrn Thiers stellen wollte. In zerlegenheit ist der Letztere durch seine Unerfahrenheit ge⸗ ehsawste entweder Minister des Innern bleiben wollen, * duth haben, sich zum Polizei⸗Minister zu bekennen.“ 2 fwwem Artikel unter der Ueberschrift: „Die Zukunft der

negt in den ersten Abstimmungen“, giebt der Courrier 2* der Deputirten⸗Kammer zu ihrem Feldzuge gegen das sem dh folgende Rathschlaͤge: „Wenn die Deputirten⸗Kam⸗

d. Kinisterium nur schwachen Widerstand leistet, wenn 8 ihre Pflicht haͤlt, dasselbe nicht zu stuͤrzen, sondern sich 8* in einigen Punkten zu widersetzen, um die ruͤckwaͤrts

Plaͤne desselben zu hintreiben, so hat sie schlecht gerech⸗

enn es sind im voraus alle Maßregeln getroffen, um diesen

Se. Majestaͤt der Koͤnig hahen dem Kuͤster und ehemaligen sullehrek, Rektor Sregchah s 1 Rothen Adler⸗Qrden vierter Klasse zu ver⸗

hhen geruht: 8

egierungs⸗

Immediat⸗Kommission sind heute von der Koͤniglichen Haupt⸗Verwaltung Staats⸗Papiere, nach vorher Richtigkeit der Stuͤck⸗Zahl

Sgr. Pf 1,609,800 »

Buͤsching. Bendemann sen. v. Bredow.

Gerichtshofes zu

Portugiesischen Fluͤchtlingen in Duͤnkirchen befindet, ist aufgefor⸗

—6 ——

halben Widerstand zu besiegen, Derselbe Minister, der die Pairs⸗Kam⸗ meraufforderte, sich in allen Dingen und bei jeder Gelegenheit fest zu zeigen, und der als Gegner in diesem Kampfe die Deputirten⸗Kammer bezeichnete, die er mit dem hat die Widerstand leistende Masse, die er gebildet, um minde⸗ stens vierzig bis funfzig Stimmen vermehrt. Alle Verbesserun⸗ gen, welche die Deputirten⸗Kammer kraft ihrer Initjative ein⸗ fuͤhreẽn moͤchte, wuͤrden unfehlbar an der der Pairs? Kammer scheitern. Welch ein Beispiel wuͤrde dieser Konflikt zwischen den Staats⸗Gewalten geben! Welche Gefahren im Innern wie auswaͤrts wuͤrden daraus hervorgehen!“ Der Kammer das Ministerium gleich im Anfang zu uͤrzen suche: und daß sie namentlich in düfang b 8 81 S- abhaͤngen und der Kontrolle keiner anderen Staats⸗Gewalt un⸗ terworfen sind, wie z. B. der Praͤsidenten⸗Wahl und der Adresse, ihren Oppositionsgeist an den Tag legen muͤsse. 4 Während der vorigen Session versammenrn sich die ministe⸗ riellen Deputirten in der Straße Rivoli. Das jetzige Ministe⸗ rium, welches diesen Deputirten⸗Verein gern fuͤr sich gewinnen 8 ein Versammlunzs⸗Lokal in der Rue de la Monnaye gemiethet.

In Lyon wurde vor einigen Tagen dem Oppositions⸗Depu⸗ tirten Couderc, der im Begriff ist, von dort hierher abzureisen, ein Gastmahl gegeben, bei welchem derselbe erklaͤrte, daß er nie aufhoͤren werde, mit seinen Freunden Dupont von der Eure und

afayette in der Deputirten⸗Kammer zu stimmen.

Herr Cabet erzaͤhlt in seiner Broschuͤre: „Die Revolution von 1830“, daß sich seit dem Jahre 1829 eine Orleanistische Ver⸗ schwoͤrung gebildet gehabt, daß der Fuͤrst Talleyrand, der Abbé Louis und Herr Laffitte an der Spitze derselben gestanden und, um ein Organ zu haben, den National gegruͤndet haͤtten, dessen Redaction von ihnen den Herren Thiers und Mignet anvertraut worden sey. Der National erwiedert hierauf, daß weder der Fuͤrst Talleyrand, noch der Abbé Louis den geringsten Antheil an dem Eigenthume des National gehabt, daß dieselben Actio⸗ naire, die im Jahre 1830 dieses Blatt gegruͤndet, auch noch jetzt die Eigenthuͤmer desselben seyen, und daß sie sich damals so wenig wie jetzt zu Werkzeugen einer Verschwoͤrung jener Art hergege⸗ ben haben wuͤrden. „Jedermann weiß“, fuͤgt der National hinzu, „daß, ohne den unverhofften Sieg vom 30. Juli, der uns Alle uͤberraschte, nie von dem Herzoge von Orleans die Rede gewesen waͤre. Der erste Aufruf an die Pariser Einwohner zu Gunsten des Herzogs von Orleans ging allerdings aus der Presse des National hervor Dieses Blatt zaͤhlt aber die beiden Schriftsteller, denen jener Schritt vornehmlich ange⸗ hoͤrt, seit dem August 1830 nicht mehr unter ren, und wenn sie sich damals irrten, so koͤnnen wir, ihre dama⸗ ligen Freunde, wenigstens versichern, daß bis zum 30. Juli keine Zeile aus ihrer Feder geflossen ist, welche die Beschuldigung ver⸗ diente, die Herr Cabet nicht nur gegen sie, sondern auch gegen⸗ diejenigen ihrer Mitarbeiter erhebt, die die Regierung vom 7. August nicht wollten. Wer den National gelesen hat und seiner Polemik von der Gruͤndung bis zur Juli⸗Revolution gefolgt ist, waͤre gar nicht zu entschuldigen, wenn er behaupten wollte, er finde darin die mindeste Spur von einer Orleanistischen Ver⸗ schwoͤrung.“

Das Handels⸗Consvil wird sich

8 Hand 8 heute, einer Einladung des Handels⸗Ministers zufolge, versammeln, um sich mit dem neuen Zollgesetze, das den Kammern in der bevorstehenden Session. vor⸗ gelegt werden soll, zu beschaͤftigen.

Die von dem hiesigen Assisenhofe, wegen Theilnahme an dem Aufstande vom 5. und 6. Juni, zu laͤngerer oder kuͤrzerer Zwangs⸗ Arbeit oder Gefaͤngnißstrafe verurtheilten Jeanne, Rossi⸗ gnol, Vie ouroux, Rojon und Goujon haben erklaͤrt, daß sie gegen ihre Verurtheilung nicht appelliren wuͤrden. Nur der wegen Pluͤnderung zu fuͤnfjaͤhtiger Gefaͤngnißstrafe verurtheilte Four⸗ cade will auf Cassation antragen.

Auf den Antrag der Einregistirungs⸗Behoͤrde ertheilte gestern das hiesige Tribunal erster Instanz die Erlaubniß, die von der Redaction des Journalz „la Révolution de 1830“ als Caution deponirten Renten zu verkaufen, um aus dem Erloͤs die sich auf 9821 Fr. belaufenden Geldstrafen zu bezahlen, zu denen der Re⸗ dacteur, Herr Thouret, verurtheilt worden ist.

Man wird sich erinnern, daß die in Lille erscheinende „Bous⸗ sole“, ein karlistisches Blatt, vor einiger Zeit einen spoͤttischen Artikel uͤber die dreifarbige Fahne enthielt, welcher Unruhen und Straßen⸗Auflaͤufe in dieser Stadt veranlaßte, in deren Folge das Blatt aufhoͤrte zu erscheinen. Die Anklage⸗Kammer des Koͤnigl. chtshofes zu Douai, vor welche die Sache gebracht wurde, hat jetzt in Bezug auf den inkriminirten Zeitungs⸗Artikel ent⸗ schieden, daß kein Anlaß vorhanden sey, die Herausgeber der Boussole vor Gericht zu stellen.

Der Portugiesische General Stubbs,

der sich mit mehreren

dert worden, sich der Mmee

rt w Dom Pedro's anzuschließen und wird sich naͤchstens nach Porto 7

einschiffen.

Aus Bayonne wird vom 28. Okt. geschrieben: „Alle Briefe Festlichkeiten, wodurch die von der b erth mnestie gefeiert wird. In Irun ist gestern deshalb ein Te Deum gesungen worden. Die Armee, so wie das Volk haben das Amnestie⸗Dekret mit wahrhafter Freude auf⸗ genommen. Der General Llander, Kommandant in der Provinz Navarra, ist in Tolosa angekommen, um Herrn Zea Bermudez 5 empfangen. Wie es heißt, wird dieser General statt des Gra⸗ en v. Espagne General⸗Capitain von Katalonien werden.“

Großbritanien und Irland. London, 2. Nov. Der Globe sagt: „Wir haben Grund zu glauben, daß es der feste Entschluß Frankreichs ist, dem die Belgier sich natuͤrlich auch fuͤgen werden, sich durch keine Heraus⸗ forderung von Seiten des Koͤnigs von Holland verleiten zu las⸗ sen, in irgend eine der Besitzungen einzudringen, welche ihm

Konvente vergttch, derselbe Minister

systematischen Opposition

hiernach zu dem Schlusse, daß die Deputirten⸗

seinen Redacteu⸗

Da die Konferenz uͤber die bgendigt anzuͤsehen ists binnen kurzem nach⸗St.

Belgischen Angelegenheiten als glaubt man, daß Graf Matuscewicz kurze ö wird.

Die beden Dampfschiffe aus Rotterdank fehlen auch heute Abend noch, und das Geruͤcht von einem Embargo auf Briti⸗ sches Eigenthum äg Hollaͤndischen Hafen gewinnt dadurch im⸗ mer mehr Glauben.

In der City war das Geruͤcht, daß die Inseln des gruͤnen Vorgebirges sich zu Gunsten der Donna Maria erklaͤrt haͤtten.

Die hier eingegangenen Zeitungen aus Malta vom 10. Okt. bestaͤtigen die Nachricht, daß der Pascha von Aegypten Friedens⸗Unterhandlungen mit dem Sultan durch die Vermitte⸗ lung des Tuͤrkischen Ober⸗Befehlshabers der Flotte eroͤffnet hat. Die Vorschlaͤge sind mit einem Schnellsegler nach Konstantino⸗ pel gesandt worden. 8

Der Globe bemerkt zu eder Freisprechung des Mayors von Bristol, daß nach den Verhandlungen nicht wohl ein anderer Urtheilsspruch zu erwarten gewesen 89 da man den augenschein⸗ lichen Mangel an Energie und Umsicht, den sich die Bristolan Magistrats⸗Personen haͤtten zu Schulden kommen lassen, nicht gerichtlich bestrafen koͤnne.

In Irland wird mit dem gerichtlichen Verfahren gegen die Zehnten⸗Verweigerer eifrig vorgeschritten, und es erfolgen in⸗ der letzteren Zeit mehr Verurtheilungen zu bedeutenden Strafen, als fruͤher von der Jury erlangt werden konnten, welches dem energischeren Auftreten der Regierung zuzuschreiben ist.

Am vergangenen Dienstag gaben 300 Einwohner der Stadt Manchester, die eine neue Schule fuͤr Handwerker anlegen wollen, dem Herrn J. Hume, der das Patronat derselben angenommen hat, ein großes Diner. .“ 1tn

Niederlande.

Aus dem Haag, 6. Nov. Aus Rotterdam wird ge⸗ meldet, daß einem dortigen Handelshause 50 Pfd. Sterl. von einem Englaͤnder mit der Bestimmung zugesandt worden, diese Summe zum Besten der Niederlaͤndischen Krieger zu ver⸗ wenden, die in dem Kampfe gegen die Englische Seemacht ver⸗ wundet werden moͤchten. Der Einsender bemerkte dabei, daß er hiermit die Absicht habe, einen Beweis an den Tag zu legen, daß das Englische Volk in Bezug auf die Niederlaͤndischen An⸗ gelegenheiten mit seinem Mihnisterum keinesweges uͤbereinstimme.

In Bezug auf den Umstand, daß der Franzoͤsische General Delaborde an der Hollaͤndischen Graͤnze, die er von Belgien aus passiren wollte, zuruͤckgewiesen worden, bemerkt die Breda⸗

che Courant: „Die Belgischen Blaͤtter, welche die Ankunst des Generals Delaborde, Adjutanten Ludwig Philipps, in Bruͤs⸗

sel zuerst als ein Ereigniß von großer Wichtigkeit bezeichneten

und spaͤter meldeten, daß dieser General eine rein wissenschaft⸗

liche Reise unternehme, die, wie sie sagten, den Zweck habe, das

Canalisations⸗System zu untersuchen, berichten nunmehr, daß er zwar seine wissenschaftlichen Nachforschungen auch uͤber Holland habe ausdehnen wollen, jedoch an der Graͤnze bei Esschen ab⸗ ewiesen worden sey. Wir moͤchten uns die Frage erlau⸗ ben, warum der nachforschungslustige Herr General gerade jenen Weg entlang nach Holland zu kommen gedachte und war⸗ um er eben den gegenwaͤrtigen Zeitpunkt waͤhlen mußte, um eine wissenschaftliche Reise in unsere Provinzen anzutreten? Oder sollte vielleicht der Herr General, der zugleich Adjutant des Koͤ⸗ nigs und Mitglied der Deputirten⸗Kammer ist, noch einen an⸗ deren Zweck mit seinem Aufenthalt in Holland haben verbinden wollen? Wie dem aber auch sey, wir koͤnnen die Maßregel nicht genug loben, in Gemaͤßheit deren den Fremden aller Art, die zuweilen scheinbar eine sehr gemeinnuͤtzige Absicht, in der That aber ganz andere Zwecke bei ihrer Reise haben, der Ein⸗ tritt in Holland ohne Weiteres untersagt ist. Wir koͤnnen uns in diesem Augenblicke selbst ohne solche beruͤhmte, mit wissen⸗ schaftlichen Zwecken reisende Gaͤste sehr gut behelfen.“ Bei Calandsoog ist gestern ein Neapolitanisches von St. Thomas kommendes Schiff gestrandet; ein Passagier und zwei Matrosen sind, dem Vernehmen nach, dabei verungluͤckt.

An der Amsterdamer Boͤrse waren die Fonds heute begehrt, und besonders Russische Effekten gut zu lassen. 8

Belgien.

Bruͤssel, 5. Nov. Gestern sandte Sir Robert Adair einen Courier, den dritten in zwei Tagen, nach London ab. Der Luͤtticher Politique meldet, daß die Stadt Antwer⸗ pen in Belagerungs⸗Zustand versetzt worden sey.

1 Im Lynx liest man: „Nun ist zum 101stenmale der Krieg entschieden; man spricht davon in den Salons, bei Hofe, an

der Boͤrse, in den Jouenalen; die ministeriellen Blaͤtter sogar sind genoͤthigt, daran zu glauben. Wir haben denselben zuerst fuͤr unvermeidlich erklaͤrt, und seit zwei Jahren haben wir ihn, als das einzige Mittel, unsere Angelegenheiten zu beendigen, herbeigewuͤnscht. Jedoch sehen wir jetzt ein, daß wir uns damals, als wir ihn so sehnlich herbeiriesen, uͤbereilt hat⸗ ten; er wuͤrde uns schaͤdlich gewesen seyn; denn damals hatte die revolutionnaire Sache noch natürliche Verbuͤndete; Po⸗ len war auf den Beinen, bewaffnet, furchtbar; Deutsch⸗ land schien nur auf ein Signal zur Insurrection zu warten; Italien war im Aufruhr begriffen; die Englische Reform bewegte die drei Koͤnigreiche; ganz Europa war bei der Nachricht von der Franzoͤsischen und Belgischen Revolution von Furcht oder von Hoffnung ergriffen; die Voͤlker waren in der Erwartung. Heute, wo der Krieg nothgedrungen ist, wo, den Englischen und Franzoͤsischen Journalen zufolge, die Belgier nur zwischen entehrenden und verderblichen Zugestaͤndnissen Und dem Kriege zu waͤhlen haben, ist der Vortheil unserer fruͤheren Stel lung verschwunden. Italien und Deutschland sind unterwor⸗ fen, Polen existirt nicht mehr, die Nordischen Maͤchte drohen; wir muͤssen ihnen sogar die Wahl des Schlachtfeldes uͤberlassen. Wenn 8 9 uns noch beisteht, so geschieht es in seinem eige⸗ nen Interesse, und unter der Bedingung, daß es die Frucht des

durch den November⸗Traktat gesichert sind.“

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Sieges pfluͤcke. Frankreich kann uns niemals eine hinreichende