1298
Diese Lockerheit des Schnees auf den Grabsteinen, und auf allen Vorspruͤngen des Mauerwerks kann an Natuͤrlichkeit nicht wei⸗ ter getrieben werden; bei den feinsten und kaum merklichen Unter⸗ schieden der Toͤne, welche mit dem groͤßten Zartgefuͤhl. beobachtet
Sonntag, 25. Nov. Im Opernhause: Auf Begehren. nand Cortez, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; / von Spontini. (Die Dlles. Therese und Fanny Elsler wa hierin tanzen.)
hinab bis in ein Wasser, das auch in der Ferne wieder von sonni⸗ gen Bergen umschlossen ist; ein heiterer Himmel ruht daruͤber; nur noch ein kleines Element scheint zu fehlen, um alle Toͤne zu
90
Das Licht auf den Mauern ist wahr und heu, vie Behandlung fe
Licht zu verwandeln.
zu Naumburg ist uͤber den Nachlaß des am 290 Magͤr⸗
verbinden und die abgeschwaͤchteren der Ferne wirklich in Luft und Und hier schließt sich noch eine Jange Reihe verwandter Land⸗ schaftsmaler aus Duͤsseldorf an, welche wir nicht einmal alle einzeln betrachten koͤnnen. Wenn Schirmer sich etwas von Lessing angeeig⸗ net’ hat, so haben jene es noch mehr von Schirmer. Ramentlich seinen Werken auf verwichener Ausstellung sehen diese Malereien sehr aͤhnlich; dieselbe truͤbe Regenluft, dieselbe Art, die Baͤume dar⸗ zustellen, namentlich die Hagebuche mit eihren faͤcherartigen Zweigen, dieselbe Weise schiefexaͤhnliches Gestein, alzes Mauerwerk und die. von durchbrechender Sonne beschienenen Schieferdaͤcher auszudralcken, so daß man uͤber die Schule „zu der diese Bilder sich bekennen, schwerlich von Weitem getahuscht wird. Dabei aber zeigt sich im Einzelnen doch noch viel Talent und mehr oder weniger Freiheit. Erfindsam und gluͤcklich in seinen Luͤften ist namentlich Rudolph von Normann. Lasinsky ist eigenthuͤmlicher und liebt wilde Schluchten, doch gelingt ihm in seinen groͤßeren Bildern nicht im⸗ mer das Total; sie weichen schlecht zuruͤck und erscheinen verwor⸗ ren. Breslauer macht Versprechungen, desgleichen Winkelirer, der sich nur gleich eine zu schwere Aufgabe stellte, — einen pracht⸗ vollen Sonnenuntergang, in dem er zwar das hohe Roth, aber nicht das Licht erreichte; doch die abendlich erleuchtete Thurm⸗Ruine thut gute Wirkung. 1 b Und auch hier sind wir noch nicht zu Ende, sondern hahen viel⸗. mehr noch einen hoͤchst ausgezeichneten Landschaftsmaler der Duͤssel⸗ dorfer Schule uͤbrig. Caspar Scheuren aus Achen, der uns mit deci meisterhaften Stuͤcken, zwei kleineren und einem groͤßeren be⸗ schenkte, von denen letzteres verdientermaßen die hoͤchste Aufmert⸗ samkeit, ig man darf sagen, Bewunderung erwarb. (Nr. 523.) ⸗Es ist eine flache Niederlaͤndische Landschaft von eigener Erfindung; ein breiter, stillgleitender Fluß erstreckt sich in die Ferne, ein Regenwet⸗ ter mit weißgrauen Wolken zieht schnell herauf. Auf dem Ufer vor einem ziemlich tristen Erlenwaͤldchen liegen einige Fischerhuͤtten, uͤber welche der aufziehende Regenschauer schon dunkle Schatten wirft; vorn der Ufersand und ein paar anhaltende Schiffe, welche ihre Segel trocknen. Dies ist Alles, und wenn es wenig Interesse an sich einschließt, so laͤßt sich leicht denken, wie kraͤftig und tief die Auffassung und wie vollkommen die Kunst seyn mußte, um selbst bei dem groͤßeren Publikum einen so allgemeinen und lauten Beifall zu gewinnen, als man ihn hier stets mit Freuden hoͤren konnte. In der That, dies Bild muß gus einer Kuͤnstlerseele gekommen. seyn, welche die Natur gefuͤhlvoll und treu ganz in sich aufge⸗ nommen hat; waͤre es das Abbild einer bestimmten Gegend, so haͤtte man schon zu bewundern, wie die Auffassung so in allen Theilen gleich aushalten köͤnne und besonders, wie es moͤglich sey, einen voruͤbergehenden Moment so schnell zu ergreifen und in jedem Klein⸗ sien wieder zu bringen; nun ist aber dies Bild ganz Composition und doch so ganz Natur, als man letztere nur jemals in Bildern gesehen hat. Ueberall zeigt sich ein gleiches truͤbes Tageslicht, uͤber⸗ all dieselbe mit Feuchtigkeit erfuͤllte Luft, und doch tritt Alles⸗ auf wunderbare Weise zuruͤck und meilenweit ist die flache Ferne entruͤckt. Noch mehr: der glatte, spiegelnde Strom, gleich grau als der Himmel/ scheint uͤberall ganz diese selbe Farbe zu haben, und doch streckt er sich vollkommen eben und horizoöntal weit, un⸗ absehbar weit in das Bild hinein. Eine vorspringende Landzunge mit ein Paar Fischerhuͤtten springt in einiger Entfernung in den Fluß vor; sie schwimmt recht elgentlich in dieser stillen weichen Luft. Aber mehr Bewegung herrscht in der hoͤhern Atmosphaͤre; hier⸗ schieben sich die bleichen Regenwolken mit ihren weißlichgrauen Naͤndern schwellend und wachsend uͤber einander am Himmel her⸗ „auf. Nicht minder taͤuschend ist auch vorn der Ufersand mit den Furchen, welche der Wellenschlag hineingezogen hat; aber es faͤllt schweran einem Bilde, an dem alles vortrefflich ist, etwas Einzel⸗ nes herauszuheben. Scheuern gah noch eine ganz aͤhnliche kleinere Landschaft, endlich ein Architekturbildchen, darstellend die Aussicht⸗ aus der Burg Els; man sieht durch ein Thor in einen Schloß hof.
tig und sauber. — Hier muͤßten wir noch mehrere andere sehr geschickte Architek⸗
turmaler dieser Schule, welche vielen andern anfangen sehr gefaͤhr⸗
lich zu werden, der Reihe nach auffuͤhren, falls uns naͤmlich Zeit und Raum gestattete, fuͤr diesmal mehr von ihnen zu geben, als ihre Namen. Besonders zeichnen sich aus Schuͤlten, Funke und Wege⸗ lin, aber von Aschenbach erhielten wir noch mehr als Architek⸗ tur. Dieser aͤußerst talentvolle junge Maler ist von der großen Schaar von Schneemalern, welche Lessings Klosterhof nach sich ge⸗ zogen hat, der einzige nennenswerthe, ja er ist in diesem Darstel⸗ lungsfach meisterhaft. Auch er giebt wieder den Beweis, daß selbst bei minderem Interesse der Composition, — und in dieser haͤlt er mit dem genannten Stuͤck den Vergleich nicht gus, — doch eine kraft⸗ volle Hingebung an die Natur stets ihrer kuͤnstlerischen Palme sicher seyn kann. Es ist der Hofraum einer Kirche und fruͤhe Morgren⸗ daͤmmerung; aus dem Pfarrhause sind ein Paar Geistliche gekom⸗ men und durch den frischgefallenen Schnee bis an die Kirchthuͤr
—
„Präm. Sch. d Sceh.]
sind, tritt Alles aus einander. Der leiseste Hauch,
noch im Schleier grauer Daͤmmerung liegt. (Fortsetzung folgt.
— so scheint -es, oder ein Vogel, der sich setzte, wuͤrde diesen leichten lockenen Schnee verstreuen; im Hintergrunde wird ein beschneiter Berg 8S. der
Im Schauspielhause: Dienstpflicht, Schauspiel in 5 theilungen. .
0 . —.-————— 3 0
8 Köoönigstaͤdtisches Theater.
Nachmitt. Abehds
9„ 2 pF 859b. 1 1
1832 8 Morgens 19. Yobzbk. 62ibr.
heinmaliger
— 8 edittwoch, 21. Nov. Die weiße Dame, komische Op; * 3 Akrten, nach dem Franzoͤsischen des
(Wien: Anna⸗'*, als leßzte Gastrolle) Am Schlusse: Variati aus der Oper: „Das Fraͤulein vom Seel, von Rossini, p
1 ar 5 *
8 711„ e 8 1“ 8
539,9 5. Paor. 339, 69 Par. Auellwaͤrme 4,5 °R. 3, 8.0 R.
428 C „ EL .C.’, N
Luftdruck 0. 340 6 6 „Par. Luftwaͤrme 3,2 ° R. Thaupunkt 1,7 R. Dunstsaͤttg. Wetter... trüͤbe. Wind.... NRNO. Wolkenzug —
Hwärme
halbheiter. ZT“
Niederschlag 0.
8, 4 9 N. 3,7 ° R. 88 vyCt.ñ 5 vCt. 74 p Ct. GBodenwaͤrme 571 °R.
. 8 865— nusdünst. 0,0 3 2 0 Rh.
tragen von Derselben.)“ 8
Lustspiel in 1 Akt, nach dem Ensglischen des Poote. Hitn zum erstenmale: Der⸗Familien⸗Vertrag, dramatische Kleime in 1 Akt von Gerle. Zum ⸗“Beschluß, zum erstenmale wiß holt: Das Hausgesinde, komisches Singspiel in 1 Akt; J von Fischer.
3 7 2 8 . 35 8 2 à vbn“ . *Pen 20. November 1832. 8 2
4 1 8 Amtl. Fonds- und Geld-Cours
Zettel. (Preuss. Cour.) — - ander mit saͤmmtlichen Ministern.
rrmen
. 20 2. 8 Neueste Nachrichtten. — Paris, 14 Nov. Der Kölig arbeitete gestern nach
— 2Z. Brief. Gel⁴d. ½
1 [2f Snmef e&d.
Im heutigen Blatie des Mvniteur liest maͤn Folgen
Pr. Engl. Aul. 18 5 —. 192 ½ Ostpr. Ptandhr. 4 10⁰0% Pr. Engl. Anl.22 5 — 102 ¾ 11 omin ilandbe. 164 ½ Pr. Engt. Obl. 30 84½ 83 ¾ Kur.- u. Neum. do.] 4 104 ½ W1“ 1 4298 ce En . 50 ½ 498 chlegische 0. 90 ½ — s[Kkst. C. d. K.- u. N. 90⁷ 1Z.-Sch. d. K.-g. N. 91 1 — öni 1 911 HolI. vollw. Dnk. — önigsb. do. 91 ½ 11.II. vollw. Uuk.
Etbinger do. — Neueèe 8 do. Danz. do. in. Th — † 34 Friedrichs 0rv . Westpr. Pfandhbr. 96 ⅔ öb
Sa, c224 2mhlA 418.2149. e2 AG Hdün nNem. Asbaenetrrsban. An,
6 Wechsel. Cours.
Kurm. Obl. un I.C. Neum’ lnt. Seb do. Borl. Stadt-Oblig.
gax vn.
1 97 ⅔
aens. esnrn anasuens
Preuss. Cbur.
„Drei Divisionen der kombinirten Geschwader sind nach Hollaͤndischen Kuͤste abgesegelt; ste begdben sech nach dem und den. Muͤndungen der Maas und der Schelde. Sie folgendermaßen zusammengesetzt: der „Caͤstor“, Englische Frege die „Rosolue“, Franzoͤsische Fregatte; der „Vernon“, Enqgl Fregatte; die „Médéa“, Franzoͤsische. Fregatke; die „Calhyy Franzoͤsische Fregatte; der „Volage“, Englische Fregatte, und „Sactellite“, ⸗-Englifche Korsette. “ Die uͤbrigen hochbonte —, Schiffe, die die Reserve des Geschwaders bilden, liegen nag den Duͤnen vor Anker. Die Fregatte, „Syrène“ ist von 4 ½ bourg abgegangen, um zu dem Conlre⸗Admiral Duem⸗ Villeneuve in den Duͤnen zu stosen.”²0 Der General Baron Pelet hat das Kommando einer fanterie⸗Division erhalten, ⸗die an der Waas unter der M
Kurz -v Kurz
Mt.
Mt.
250 17. .250 Fl. 300 Mk.
Amsterdam- 144 110 Hamburg dilo London
Waien b20 1350 h. 150 Fl. 100 Tls. 2 Mt. 100 Thl. 18 age 180 FI, 2 Mt. 100 REbl. 3 Woch. 600 Fl. Kur⸗z
Lbeb- ben de eore
Augsburg
Breslau
Leipzig Fralfkfurt a. NM. W2. Petersburg
Warschau
nung einer Reserve⸗Division gebildet wird.
Als Ober⸗Befehlshaber des Observations⸗Corps, das am lich am Ober-Rhein aufgestellt werden soll, nennt man Marschall Malitor. 1
Man glaubt, daß dem kuͤrzlich hier eingetroffenen bishen See⸗Prafekten von Brest, Vice⸗Aodmiral Baron Roussin, Botschafts⸗Posten in Konstantinopel zugedacht sey.
„Zwei Thatsachen,“ aͤußert der Messager des Ch bres, „sind in. Bezug auf die Verhaftung der Herzogin Berry wohl zu merken: 1) daß Hundegte. von Advokam zur Vertheidigung der Prinzessin gemeldet haben, falls sü vor die Berichte gestellt werden sollse, und 2) daß eben soß Damen jeglichen Standes sich erbieten, die Gefangenschaf
“ 3 8 Auswärtige Börsen. 8 Amsterdam, 15. November.
Miederl. wirkl. Schuld 39 †e]f. 5 8 neue do. 76 ⁄. Kanz-Bill. 148. 69 Anl. 94 ¾. Russ. (v. 48 ¾½) 93 ¾. do. (v. 1831) 84 ½. Oesterr. 823½. 33
Span. 29 29. 5⁸ 48 ½.
—
14. Novcniber.
Bank-Actien 1111.
Wien,
5 1⁄. Part.-Obl. 125 ¾.
Herzogin zu theilen.“ ““ Der Gendaͤrmerie⸗Oberst Chousserie ist zum Kommanzar
der Citadelle von Blaye, mithin zum Huͤter der Herzogin
Berry, bestellt worden. .
38b Der diesseitige General⸗Konsul und Geschaͤftstraͤger we
1“
Republik Buenos⸗Ayres, Herr von Laforest, ist vorgestem eingetroffen, um der Regierung muͤndlich uͤber die Ursach berichten, die ihn verhindert haben, den obgedachten Posta V zutreten.
Koönigliche Schauspiele.
MMiittwoch, 21. Nov. Im Opernhause: Baldrian und Rosa, oder: Ein Schwank vom Ruͤbezahl, Singspiel in 4 Abtheilungen, nach einem Schlesischen Volksmaͤhrchen, von E. Raupach;
von C. Blum; Tanz von Hoguet.
Im Schauspielhause: 1) Heum et malheur, vaudeville 2) La revanche, comédie en 3 actes et
3) La famille Jabutot, vaudeville comique nou-
Im Opernhause: Zum erstenmale wiederholt: Irene, große Oper in 3 Abtheilungen; Musik von Arnold; Ballets von Hoguet. (Die Dlles. Therese⸗und Fanny
comique en 1 acte. en prose. veau en 4 acte.
Donnerstag, 22. Nov.
Elsler werden hierin tanzen.)⸗
— Heute schloß 5 proc. Rente pr. compt. 95. 75. fin conr. 80. 3 proc. pr. compt. 67. 25. fin cour 67. 30ü. 5proc. R. pr. compt, 81. —. fin cour. 81. 10. 5 proc. Span. pexp. Neue Anl. 96. 10.
Frankfurt a. M., 17. Nov. Oesterr. 5proc. Metal 4proc. 70 ¼. 70. 2 ½ proc. 41 ¾, 1proc. 18 ½. B. Banbl Part.⸗Obl. 121 ¾. Loose zu 100 Fl. 1794
v. 1832 75 ½. Br. Poln. Loose 51 ½. 50 ¼.
Musik 1ö 1248. 1244.
5proc. Obl
2 RNieedacteur Cottel.
Gedruckt bei A. W. Hah
gegangen, um so eben zu Verrichtung der Fruͤhmesse einzutreten.
menassnvveaOrmHaeae e ee. enen n
Mraanra annn h mntn Ammh ŔmöüE 280.
TeEenanmmmnengnEatʒa mfrig
5
Bekanntmachungen. 1111.
Von dem Koͤnigl. Ober⸗Landesgerichte von Sachsen
rexan E,];
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten. ffolater Theilung nur an jeden Erben nach Verhaͤltniß Studten, gestuͤtzt auf die fruͤheren practischen Erfah⸗
seines Erbtheils zu halten, berechrigt sein wird.
den 13. October 1832. —⸗
rungen fort, und ward in
Der Justiz⸗Rath Busch.
——
1831 zu Bitkerfeld verstorbenen Koͤnigl. Justiz⸗Kom⸗ missar Friedrich August Helm auf den Antrag seiner
Erben der erbschaftliche Liquidations⸗Prozeß eroͤffnet, 1und Residenzstad:
uund ein Termin zur Anmeldung und Nachweisung der [die Verlassenschaf
Anspruͤche der Glaͤub ger auf 3 den 16. Januar 1833, Vormittags 9 Uhr, vor dem Herrn Ober Landesgerichts⸗Assessor Krug als Deputato, im Lokal des unterzeichneten Gerichtshofes angesetzt worden. 1 Rech Es werden daher alle etwanige unbekannte Glaͤubi⸗denken, diese ihre ger hierdurch vorgeladen, ihre Forderungen binnen drei⸗ Monaten, und spaͤtestens in dem obigen Termine, ent⸗Leinen Bevollmaͤch weder in Person, oder durch einen mit Vollmacht und Insormation versehenen hiesigen Justiz⸗Kommissarius, anzuzeigen, die Beweiemittel beizubringen, und hier⸗! naͤchst die weitern Verfuͤaungen zu erwarten. Bei unterlassener Anmeldung ihrer Anspruͤche, und
voldine Kettel, ge
Wien, den 28.
Vor dem Magistrate der Kaiserl. Koͤnigl. Haugpt⸗
Nr. 1005 ohne Testament verstorbenen Karoline Leo⸗ bornen von Burgsdorf, angeblich vor dem verehelichte Freyin von Kleist, ben oder als Glaͤubiger, und uͤberhaupt aus was immer fuͤr einen Rechtsgrund einen Anspruch zu machen ge⸗
Wochen und 3 Tagen so gewiß persoͤnlich, oder durch tigten anzubringen, widrigens nach Verlauf dieser Zeit das Abhandlungsgeschaͤft zwischen den Erscheinenden der Ordnung nach ausgemacht, und Jeden ans den sich Meldenden eingeantwortet werden wuͤrde, denen es nach dem Gesetze gebuüͤhrt.
Wien, haben alle jene, welche an der am 17. April 1826 in der Stadt
fuͤr die Kenntniß
entweder als Er Ihaltung
koͤnnen.
Dezember 1831.
beim Ausbleiben im Termine aber haben dieselben ohnfehlbar zu gewaͤrtigen, daß sie aller ihrer etwanigen! Vorrechte verlutig erklaͤrt, und mir ihren Forderun⸗ gen nur an dasjenige, was nach Bofriedigung der sich meldenden Glaͤubiger von der Masse noch uübrig blei⸗ ben moͤchte, verwiesen werden sollen.
Naumburg, den 23 Oktober 1832.
Konigl. Preuß. Ober⸗Landesgericht von Sachsen.
Auf den Antrog der Erben des am 15. Maͤrz d. J zu Rittagarten verstorbenen Gutsbesitzers Herrn Wi⸗ chard Wilhelm Peter Friedrich von Holtzendorff, Erb⸗
herrn auf Rittgarten, Jagow, Siemkowo, Jeziorken und Lubsee werden dessen Personalglaͤubiger hierdurch ersucht und aufgefordert, sich Behufs der Feststellung der jetzt zu theilenden Erbmasse binnen spaͤtestens drei
in Folio, gr. Der Verfasser Commandant der
Literarische Anzeigen.“
Bei, Ch. Th. Greoos in Karlsruhe ist nachstehen⸗ des, fuͤr Militairs besonders wichtige Werk, erschienen, und in allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben:
Wolf, Fr. (Großherzl. Bad. Kapitain), die Ver⸗
fertigung der Handfeuerwaffen, nebst einer geschichtlichen Daͤrstellung ihrer Emrichtung, von der Entstehung bis auf die neueste Zeit. nem Atlas von 18 Kupfertafeln und Erklaͤrung
sien im Schwarzwalde, und hatte dadurch die, fuͤr den Offizier so seltene Gelegenheit, die Fabrication der Monate bei dem unterreichneten Testaments⸗VollzieherMilitair⸗Handfeuerwaffen auf das genaueste zu melden, und ihre Forderungen zu bescheinigen, widri⸗ practisch kennen zu lernen. Aus besonderer Liebe fur genfalls derjenige der sich nicht meldet, sich nach er⸗Idiesen Theil der Waffenlehre, setzte er spaͤter seine
vermvnaannn.
Bromberg und Gnesen.
Mit ei⸗
den Versuchen, die Perkussionszuͤndung an Militairge⸗ wehren in Anwendung zu bringen, beauftragt. Hie⸗ zurch ward er zur Ausarbel ung des vorstehenden Werks veranlaßt und es wird dasselbe nicht nur dem Tech⸗ niker und Fabricanten, sondern auch dem Leh⸗ rer in diesen so w rigen Theile der Waffenkund⸗ und jedem Offizier ein willkom nenes Handbuch sein: zumal eine einfache und klare Darstellung das Interess der Verfertisung, Unter⸗ und Repararion des Kleingewehrr erhoͤhen und durch dessen Studium endlich den Offl⸗ zier der Kavallerie und Infanterie in den Anspruͤche binnen Einem Jahre sechzStand setzen wird: seine Feuerwaffe richtig beurthei sen und die Wichtigken emer schonenden und zweck [gegeben und enthalten: naͤßigen Behandlungsweise derselben krnnen zu lernen,/ so wie die A beiten der B chsenmacher in kleinen und groͤßern Werkstaͤtten mic Sachkenninit coatroliren za Die Annahme der Dedication von Seiten ei.“ nes beruͤhmten Feldherrn, Sr. Hoheit des Herrn Markgrafen Wilhelm von Haden istt schon ein sicherer Beweis seines wissenschaftlichen Werthes und feuerte den Verleger besonders an, es auch in typegra⸗ phischer und artistischer Hinsicht wuͤrdig auszustatten 1 und zugleich den Preis moͤglichst billig zu stellen Vorraͤthig bei E. S. Mittler in Berlin (Stech⸗ bahn Nr. 3), so wie in dessen Handlungen zu Posen,
—yü—
Anzeige und Empfehlung. Die von verschiedenen Seiten sich wiederholenden Anzeigen und Empfehlungen der Pariser und Bruͤsse⸗ ser Ausgaben von Noël et Chapsal, Grammaire dieses Werkes, war mehrere Jahre sfrangaise, bestimmen mich, auch einmal oͤffentlich zu
beruͤhmten Gewehrfabrik in Sr. Bla⸗Gunsten der in meinem Verlage erschienenen ppl Nouvelle Grammaire frangaise sur un plan sforrsuͤhren.
tree Méthodi que, par Noël et Chapsal; Deuxième des 6ditions revues et conzidé- rablemen augmentées
„Hemande par M. Taillefer, Prefesseur delzu erhalten.
langue frangaise à Leipzic. 3 Vol. in 8. broch. 1 Thlr. 15 sgr,
aufzutreren
Herr Preofessor Taillefer, ruͤhmlichst in de land, Frankreich und Speuten durch seine vensc nen Lehrhuͤcher der Sprachen dieser Laͤnder bit Hat obige wirtlich ciassische Gram matik zunäch, zen Gebrouch im Auslande (also fuͤr Nich osen) umgeacbeitet und diesem Zwock entsorechte deutend vermehrt, so daß die Ausgabe der“ Taillefer fast Orisinal⸗Werk und dem gel mehreren der geach etten Lyceen Suͤddeut s lands zen:, Oesterreices und Rußlands, eingefuͤhrt is⸗ Die, gegenmwärtige 2 e sohr vermehrte urd serte Auflage bildenden 3 Baͤnde, werden auch!
1) Grammaire 15 ⅔ Boger 15 se 2) Exercices frangçaise 14 ⸗ 15 sg 3) Corrigé des Exercices 14 ⸗ 15 % Bei direkter Bestellung von Parthieen bewil bedeutende Vortheile. Uebrigens finder man N. in allen grofen Buchhandlungen; zunaͤchst in d bei I Hartje, Jaͤgerstraße Nr.7 Leipzi ctober 1832. Leipzig, t e.. Zirz5 g Herabnesetzter P peiee Um vielfaltigen Wuͤnschen zu genuͤngen habe e entschlossen, das Eeahc 6 e Buchhante — 6 den Antiquer und jeden Puͤcherfreund unentz” Allgemeine Buͤcherlexikon von Wilhelm Heinsius, — sieben Paͤnde in aroß Quart, 427 Bozen, eug im Preise zu ermaͤßigen und ist dassolbe fuͤr . von mir zu belsehen. Auch einzelne Paͤnde ” u verhaͤltnißmaͤßig billigen Preisen. Svaͤter 1 Supplementband das Werk bis auf die neu
neuerer Leit auch noch mit
Rpipe’ 4 EtDRko 22* 2. Leipzig, im Oktober 183 5. . vrrate en faveur de⸗-] In Berlin durch F. Duͤmmler, Linden!
cribe; Musik von Beh dieu. (Mad. Kraus Wranizky, Kaiserl. Koͤnigl. Hofsaͤngeringe
Donnerstag, 22. Nov. Zum erstenmale:“Die Ueberraschebe
81. 50,377. 04.74,995. 78,768. 93,688 in Verlin bei Alevin, bei Baller, Zmal bei Burg,
1396.
e für ⸗
Berlin, Donnerstag
den 22 sten. No vemb
111“
eexzier wene- rer ene — —
6
Amtliche Nachrichten. FKranit des Tages. Se. Majestaͤt der K
drich Martin Magnus den Rothen Adler⸗Orden er Klasse zu verleihen geruht. 1
——
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung⸗
uAchen ist fuͤr die durch den Abgang des Pfarrers Ober⸗ e vakant gewordene evangrlische Pfarrstelle zu Schleiden Pfarr⸗Amts⸗Kandidat David Kuͤllinberg erwaͤhlt und be⸗
gt worden;
hzu Magdeburg ist die erledigte evangelische Pfarrstelle
Kunke und Woldenhagen, Dioͤzes Gardelegen, deim Kandi⸗ des Predigt⸗Amts Julius Maͤnß verliehen; dem Pre⸗
theilte nach ihrer vorgestrigen Sitzung im geheimen Comité an
rLaue in Beckendorf ist die erledigte evangelische Predi⸗ kele in Schlanstedt, Dioͤzes Anderbeck, uͤbertragen; der Di⸗
oe der Vorbereitungs⸗Schule zu Magdeburg, Kandidat des
lgt⸗ Amts, Heinrich Rathmann, ist zum Adjunkten des
asten evangelischen Predigers Heidmann in Krakau und ser, Dioͤzes Biederitz, mit der Hoffnung zur Nachfolge,
lt; zu der erledigten evangelischen Pfarr⸗Adjunktur in medtsdorf und Wudicke, Dioͤzes Sandau, ist der Kandidat hredigt⸗ Amts August Christian Wilhelm Breumann,
Kandidat des Predigt⸗Amts, Rektor Heinrich Frie⸗ Ernst Wisliceni in Erxrleben, ist zum evangelischen giger in Ostingersleben, Dioͤzes Bornstedt, vozirt und lan⸗ errlich bestaͤtigt worden.
Bei der am 19ten und 20sten d. M.
5000 Rthlr. auf Nr. 11,337 nach Jauer bei Guͤrtler; Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 56,627. 60,682.
69. 78,655 und 79,012 in Berlin bei Gronau und bei Se⸗ zus, nach Magdeburg bei Buͤchting, Neisse bei Jaͤkel und zu 1000 Rthlr. auf
Tilsit bei Loͤwenberg; 33 Gewinne 967. 4511. 10,049. 11,638. 13,551. 18,411. 24,243. 30,219. 96. 35,445. 35,634. 40,966. 44,217. 46,135. 46,298. 46,654. 51,151. 55,584. 56,157. 65,292. 68,769. 71,498. 79,370. 80,991. 91,724. 91,930. 93,605
Jonas, bei Matzdorff und 5mal bei Seeger, nach Barmen Holzschuher, Beeskow bei Grell, Breslau bei Schreiber, bei Reimboldt, Crefeld bei Meyer, zestadt bei Sußmann, Halle bei Lehmann, Koͤnigsberg in hei Burchard, Krotoszyn bei Albu, Liegnitz bei Leitgebel, ddeburg bei Roch, Merseburg bei Kieselbach, Minden bei ofer, Naumburg a. d. S. 2mal bei Kayser, Neisse bei hick, Nordhausen bei Schlichteweg, Sagan bei Wiesenthal, nin bei Wilsnach und nach Weißenfels bei Hommel; 43 rinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 2476. 3105. 4100. 5693. 428. 13,475. 15,813. 18,008. 19,131. 19,452. 22,200. 26,659.
881. 45,055. 46,398. 51,926. 52,018. 56,718. 58,373. 64,240. 15. 73,990. 74,078. 74,202. 74,737. 76,064. 77,179. 79,243. 778. 83,865. 84,758. 88,054. 89,273. 90,383 und 91 .303 in lin bei Alevin, 2mal bei Gronau, 2mal bei Joachim, bei
sendtheim, bei Mestag und 4mal bei Seeger, nach Achen bei
„Breslau bei Schreiber, Bromberg bei Schmuel, Coͤln bei hgen, Duͤsseldorf bei Spatz, Frankfurt bei Kleinberg, Gruͤn⸗ bei Sincke, Halle bei Lehmann, Hamm bei Huffelmann, ih bei Mayer, Koͤnigsberg in Pr. bei Burchard, bei Heya⸗ ind bei Samter, Koͤnigsberg in der Neumark bei Jacobi, isyn bei Albu, Langensalze bei Beltz, Liegnitz bei Leitgebel, deburg bei Roch, Memel bei Kauffmann, Muͤhlhausen bei stein, Muͤnster bei Lohn, Neisse Zmal bei Jäͤkel, Potsdam dacher, Reichenbach bei Parisien, Sagan bei Wiesenthal, tin bei Rolin und 2mal bei Wilsnach, Alt⸗ Strehlitz bei enbetg, Thorn bei Kaufmann und nach Weißenfels bei mel; 69 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 278. 2041. 2071. 79. 11,400. 15,149. 15,183. 15,366. 16,151. 21,368. 23,214. 067. 27,967. 28,049. 29,109. 30,327. 30,774. 31,643. 32,152. 69 33,501. 33,928. 34,075. 35,753. 36,494. 39,599. 39,895. 79. 41,749. 42,969. 44,063. 44,996. 47,689. 47,772. 51,820. 67. 52,949. 55,673. 56,672. 60,622. 61,818. 62,546. 63,423. 20. 66,321. 68,052. 68,389. 68,842. 69,166. 70,448. 71,603. 80. 72,747. 73,889. 74,130. 74,264. 78,707. 77 77. 81,418. 81,519. 82,089. 84,702. 85,6, und 90,071. 8 Die Ziehung wird fortgesetzt. Berlin, den 21. November 1832. Inigl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direction. † Llste Stuͤck der Gesetz⸗Sammlung, welches heute aus⸗ in wird, enthaͤlt: . die Allerhoͤchsten Kabinets⸗Ordres unter 1394. vom 22. August d. J,, betreffend den Vorbehalt der Rechte der Anwarter bei Fioci⸗Kommissen der ade⸗ 8 ligen Gerichtsherren im Herzogthum Westphalen; 95. vom ästen desselben Monats und Jahres, die Arrest⸗ Anlage auf den abzugsfahigen Gehalts⸗Theil der in der Rhein⸗Provinz befindlichen Militair⸗Personen be⸗ treffend; . vom 24sten v. M., die Verlaͤngerung des Praͤklusiv⸗ Termins zur Abwickelung des aͤlteren Brand⸗Ent⸗ sodigungswesons im Großherzogthum Posen be— end; 1397. von demselben Tage, wonach die steuerfreie Einfuͤh⸗ rung von Weizen⸗- und Roggenmehl in Quantitaͤten 6 uͤber einen Centner, auf Versendungs⸗Scheine aus Iner steuerpflichtigen Stadt in die andere, nicht 19s ö zuzulassen ꝛc.; ean ie Verord ung, betreffend die Feststellung der Be⸗
nig haben dem hiesigen Banquier
fortgesetzten Ziehung bten Klasse 66ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie fiel ein Gewinn
Duͤsseldorf bei Spatz,
denten⸗Wuͤrde zu entfernen.
den einzigen großen Glaubiger des Heerrn Laffitte (sie hat naͤm⸗
—
zirke der Hypotheken⸗Aemter zu Trier, Saarbruͤck uind Pruͤm. Vom ö0sten, und zulent * 8. „Nr. 1399. die Allerheochste Kabinets⸗Ordͤre vom 4sten v. M., „ die Abanderung des Art. 115 des Rheinischen Han⸗ 8 dels⸗Gesetzbuchs betreffend. Berlin, den 22. November 1832. Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits⸗Comtoir⸗
eFaceks 1“
Zeitungs⸗Natchrichten. Auslaund 4
Fragn G
Paris, 14. Nov. Die Akademie der Wissenschaften ver⸗
verschiedene Naturforscher, die sich durch gelehrte Arbeiten aus⸗ gezeichnet haben, Preise im Gesammt⸗Betrage vom 17,500 Fr. Der vorgestern hier angekommene Marschall Clauzei soll bei seiner Anwesenheit in Toulouse von dem W“ ein Schreiben mit der dringenden Aufforderung erhalten haben, ei⸗ ligst nach Paris zu kommel. 1 Das Journal du Commerce aͤußert in einem Artikel uͤber die gegenwaͤrtige politische Lage Frankreichs: „Noch nie ist eine Sesston unter so außerordentlichen Umstaͤnden und unter so, gro⸗ ßen Verwickelungen eroͤffnet worden, als die bevorstehende. Un⸗ sere jetzige Lage faßt gleichzeitig die des Jahres 1792, des Jah⸗ res VII der Republik und des Jahres 1830 in sich. Wie zu Zeiten des Konvents, hat die Deputirten⸗Kammer einen Krieg mit dem Auslande zu fuͤrchten, eine Revolution zu vertheidigen und eine Koͤnigliche Person zu richten. Wie zu Zeiten der storbenden Republik, ist die Verfassung ohnmaͤchtez und die Paͤrteien muntern die Regterung zur Verletzung derselben auf; Wucher und Bestechung treiben offen ihr Handwerk; die Anarchie zeigt sich in den Begriffen, der Argwohn in den Gemuͤthern, das Deficit in den Finanzen, und das Schwerdt der militairischen Diktatur ist schon zur Haͤlfte entbloͤßt. Endlich, wie zu Zeiten des Monats Maͤrz 1830, sehen wir eine Kammer einem ohne ihr Zuthun gebilseten Ministerium gegenuͤberstehen, mit dem Unterschiede jedoch, daß die Verletzung der Charte eine Thatsache statt einer bloßen Drohung ist, und daß die 221 Deputirten von 1830 noch den Ausweg der Steuer⸗Verweigerung einschlagen konnten, waͤhrend die jetzige Kammer kurz vor dem Jahres⸗ schlusse sich in der Unmoͤglichkeit sieht, die Subsidien zu ver⸗ weigern, wenn anders sie nicht den Staat selbst in Gefahr brin⸗ gen will. Aus einer jeden der drei Lagen, an die wir hier mah⸗ nen, ist eine Revolution hervorgegangen; die erste hat die Republik, die zweite das Kaiserthum und die dritte die jetzige Regierung zur⸗ Folge gehabt. Was wird das Resultat der jetzigen Krise seyn? Gott mag es wissen; vor Allem aber muß die Wahl⸗Katnmer sich gleich vorweg von dem Ernste und der Wichtigkeit der Zeit⸗ umstaͤnde wohl durchdringen, und zu diesem Behuse Frankreich auf das Terrain zuruͤckversetzen, auf dem es sich nach der Juli⸗ Revolution befand. Auf diese Weise allein kann eine aberma⸗ lige Revolution vermieden werden. Wir haben in diesem Au⸗ genblicke Minister, die mit den Ungerechtigkeiten ihrer Vorgan⸗ ger, wie mit ihren eigenen, prahlen, die eine Expedition gegen Holland unternehmen, bloß um sich emne Majoritat zu schaffen, die geradesweges auf die Wiederherstellung der Charte von 1814 losgehen, und die den Kammern ein System aufdringen wollen, von dem sie behzupten, daßes mit Europa verabredetworden sey. Dies darf die Majoritaͤt nicht dulden; gleich durch die Wahl ihres Praͤsidenten muß die Kammer ihre Mißbilligung zu erkennen geden. Hier bleibt ihr die Wahl zwischen Herrn Laffitte und Herrn Dupin. Waͤhlt sie den Erstern, so hak sie einen Praͤsi⸗ denten, der unbestreitbar der Mann der Kammer ist, wogegen Herr Dupin von dem Lande leicht fuͤr den Mann des Ministe⸗ riums gehalten werden koͤnnte. Was die Faͤhigkeiten anbetrifft, so wird Niemand sie Herrn Laffitte absprechen; wogegen das oratorische Talent des Herrn Dupin der Kammer sehlen wuͤrde, wenn auf ihn die Wahl fiele. Verlangt man ein politisches Unter⸗ pfand? Wer haͤtte dem Lande ein groͤßeres gegeben, als Herr Laffitte? Soll die Wahl des Präsidenten zugleich das kuͤnftige System der Kammer charakterisiren? In diesem Falle laͤßt sich wohl behaupten, daß man noch nicht recht weiß, wie man mit Herrn Dupin daran ist. Die naͤchste Gelegenheit, um der Kammer hieruͤber Gewißheit zu geben, waͤre die Berathung uͤber die Adresse, und eben deshalb koͤnnen wir nicht glauben, daß Herr Dupin die Rednerbuͤhne gegen den Praͤsidentenstuhl wird vertauschen wol⸗ len. Da die Zeit draͤngt, so muͤssen alle politische Fragen in der Adresse eroͤrtert und entschieden werden. Das Land erwartet mit Ungeduld diesen Zeitpunkt, um uͤber die Kammer sein Urtheil zu faͤllen.“
Dem National zufolge, waͤre das Ministerium auf Mit⸗ tel bedacht, um Herrn Laffitte von der Kandivatur zur Praͤsi⸗ Zu diesen Mitteln wuͤrde, nach der offenen Bank⸗
Behauptung jenes Blattes, auch das gehoͤren, den bruch des Laffitteschen Hanödlungshauses zu beschleunigen, was man dadurch erreichen wolle, daß man die Bank von Frankreich,
lich 11 Millionen Fr. von ihm zu fordern), zu bewegen suchte, auf Zahlung zu dringen. Der National will indessen wissen, daß die Bank, welcher die 19 bis 20 Millionen, die Herr Laffitte an Mobilien und Immobilien besitzt, eine hinreichende⸗ Sicher⸗ heit gewaͤhren, bis jetzt nicht gesonnen sey, durch einen uͤbereil⸗ ten Verkauf jener Besitzungen den Ruin des Herrn Laffitte her⸗
12
ein, halbes Jahr Stich.
„Die Revolutionen sind der Karneval der Geschichte.
und Mittel erhalten, die tevquieu.)“
Bundestag gegen jene Usurpacion then Familie protestirt habe; außerdem beschuldige man Herrn
In Paris haͤlt kein guter Ruf laͤnger denn (Buonaparte im Jahre 1798.)»— „Paris mwird zu allen Zeiten das Mivilegium der Insurreetion besitzen. (Garat.)“ — „Es ist das Schicksal Frankreichs, sich immer nur durch eigenes Ungluͤck zu belehren. (Calonne.)“ — Kegierung kann sich nur durch Grundfatze ihrem Ursprunge entsprechen. (Meon⸗
(Mirabeau.)“
velli.)⁷„ —=
„Line
In der Tribune liest man folgende Anrede an die An haͤnger ihrer Partei: „Laßt uns ruhig die unvorhergesehenen Ereignisse abwarten, die unfehlbar eintreten werden. Es giebt Leute, die keine aͤrgeren Feinde haben, als sich selbst; laßt sie ge— waͤhren. Man will den Glauben verbreiten, daß ein Straßen⸗ aufruhr vorbereitet werde; wenigstens werden es diesmal sicher lich nicht die Republekaner seyn, die das Straßenpflaster aufrei⸗ ben; sie wissen zu gut, daß sie dadurch nur den Doctrinairs foͤrderlich sind.“
Der Breton vom 12ten meldet: „Die Korvette „la Ca⸗ pricieuse“, welche die Herzogin von Verry nach der Citadelle la
Blaye bringt, ist Sonntag am 11ten um 7 Uhr Morgens von
der Rhede von Saint Nazaire ausgelaufen, indem sie von einem Dampffchiffe an's Schlepptau genommen und drei Stunden weit in die hohe See gefuͤhrt wurde; der Wind war guͤnstig und die Prinzessin wird heuzte an dem Orte ihren Bestimmang eintref⸗
fen.“ — Im Jahre 1828 besuchte die Herzogin auf ihrer Reise nach dem Vaterlande Heinrichs IV. die Citadelle la Blaye uvnd
ward dort aufs Festlichste empfangen. Zu den historischen No⸗ tizen uͤber diesen Ort ist noch hinzuzufuͤgen, daß Roland, der bei Roncevaux siel, Graf v. Blaye war und daß, den alten Chroni⸗ ken zusolge, sein blutiger Leichnam 778 dorthin gebracht und in der Abtei Saint⸗Romain beigesetzt wurde.
„Das staͤrkste Araument“, sagt heute die Gazette, „das der Moniteur und das Journal des Débats gegen die Verwei⸗ sung der Herzogin von Berry vor die Tribunäͤle aufgestellt ha⸗ ben, ist die Wahrscheinlichkeit einer Lossprechung von Seiten der Geschwornen. Dies beweist aufs neue, was wir laͤngst ge⸗ sagt haben, das es das Urtheil des Landes ist, was die Parteien am meisten fuͤrchten.“
Mehrere Blaͤtter, namentlich die Tribune, hatten, durch die Verhastung der Herzogin von Berry veranlaßt, den Gene⸗ ral⸗Lieutenant von Solignac, fruͤheren kommandirenden General in der Vendee, aufgefordert, die Korrespondenz bekannt zu ma⸗ chen, die er, nach ihrer Behauptung, mit dem Koͤnige Ludwig Philipp und der Herzozin von Berry unterhalten haben sollte. Der General erkloͤrt in einem an die Redaction der Tribune gerichteten Schreiben, daß er mit dem Koͤnige nie in direktem Briefwechsel gestanden, sondern die Befehle Sr. Maj. immer nur auf dem verfassungsmaͤßigen Wege, naͤnlich durch die Mi⸗ nister, erhalten, und daß er mit der Herzogin von Berry weder direkt noch indirekt korrespondirt habe.“
Das Journal des Débats empfiehlt den Waͤhlern von Epernay, welche naͤchstens, statt des zum Pair ernannten Ba⸗ rons Louis, einen neuen Deputirten zu waͤhlen haben, Herrn v. Salvandy, einen der Haupt⸗Mitarbeiter dieses Blattes, als Kan⸗ didaten. Der zweite ministerielle Kandidat bei demselben Wahl⸗ Kollegium ist Herr Joseph Péörier.
Gestern ward der von dem hiestgen Agenten des Herzogs Karl von Braunschweig, Herrn Bitier, der sich Baron v. And⸗ lau nennt, gegen einen gewissen Chaltas anhaͤngig gemachte Dif⸗ famations⸗Prozeß vor dem hiesigen Zuchtpolizei⸗Gericht verhan⸗ delt. Herr Bitter erklaͤrte, daß er in seiner Eigenschaft als Agent des Herzogs Karl von Braunschweig fruͤher in Verbindungen mit Chaltas, einem ehemaligen Offizier, gestanden, sich spaͤter aber genzthigt gesehen habe, dieselbe abzubrechen. Chaltas sey dadurch sein Feind geworden, habe ihm mehrere Herausforde⸗ rungen und endlich furchtbare Drohbriefe uͤbersandt, die er (Bit⸗ ter) der Polizei mittheilen zu muͤssen geglaubt habe, um deren Schutz in Anzpruch zu nehmen. Eines Tages sey er, nach ei— nem Spaziergange auf dem „Boulevard des Italiens“, im Be⸗ griff gewesen, in den⸗Wagen zu steigen, als Chaltas an ihn her⸗ angetreten sey, ihn mit Schimpfreden uͤberhaͤuft und abermals zum Zweikampfe herausgefordert habe; hierauf habe er erwie⸗ dert: „Ich schlaze mich nicht mit einem Manne, der, wie
Sie, wegen Betruͤgerei zu fuͤnfjaͤhrigem Gefaͤngniß verurtheilt
worden ist.“ Bel diesen Worten habe Chaltas ihn mit
seinem Stock geschlagen, er sich mit einem Regenschirm verthei⸗
digt und seinen Gegner zuruͤckgedraͤngt. Der Angeklagte sagte zu seiner Rechtfertigung, er habe von Herrn Bitter den Auf⸗ trag erhalten gehabt, Mannschaften zu einer Expedition Braunschweig anzuwerben, sich aber spaͤter von der Sache zu⸗ ruͤckgezogen, als er waͤhrgenommen, daß zogs mit der Landung der Herzogin von Berry an der Kuͤste der Provence zusammentraͤfen. Der Vertheidiger des Herrn Bitter las die Drohbriefe des Angeklagten 2 Abriß der Lebensgeschichte desselben, wonach in einem Frei⸗Corps im gen die Sicherheit des Staats zum Tode, spater von dem Assi⸗ senhofe des Departements der Seine und Marne aber wegen politischer Vergehen zue Verbannung und nachdem er seine Be gnadigung erlangt, wegen Betruͤgerei zu fuͤnfjaͤhrigem Gesaͤng⸗ niß verurtheilt vorbden ist. Der Vertheidiger des Chaltas erboh seinerseits die Frage, wie Herr Bitter sich Baron von Andlad nennen koͤnne; er sey ekn ehrlicher Tischler und spaͤterhin 8 in der Braunschweiger Kanzlei gewesen, so daß Luch der Deu
des Namens einer ehrenwe p
Chaltas als Offizier
2
beizufühken. Birter der Verletzung des Briefgeheimnisses und anderer Hond 83 14167
Die Gazette de France enthaͤlt eine Zusammenstellung von Gedanken großer Staatsmaͤnner, unter denen e befinden: „Man macht keine Verfassung, sondern eine gute Ver⸗ fassung macht sich von selbst; sie ist das Werk der Zeit und der Umstaͤnde, und Gott ist der erste Urheber derselben. (Burke.)“ — „Frankreich ist durch seine geographische Lage monarchisch.
sich folgende u.
Auswechsel gegenseitiger Beschuldigungen ein Chaltas wegen Real⸗Injurien gegen Herrn Bitter zu Geldstrafe von 50 Fr. verurtheilt wurde.
lungen, die ihn sruͤher oder spaͤter vor Gericht bringen mͤ cn Der Praͤsident des Gerichtshofes machte endlich diesem worauf
s. w. Ende, einer
Die Franzoͤsische Regierung hat dem beruͤchtigten Doktor
nach
die Ruͤstungen des Her⸗
“ 8
83
vor und gab einen
Jahle 1817 wegen eines Komplotts ge⸗
4
.
8p Ppiit
1
— — — —
— 83
111.—