BVportrab der Franzoͤsischen Armee in Berchem. eintreffen soll.
tier und
gelegenheiten vorhanden ist. — Mittlerweile dauern hier die
0
bei Skarpanto.
.
stirt hat, weil darin 'erklaͤrt werde, daß die fuͤnf Maͤchte sich mit „Holland im Krieg befaͤnden.“
— — Antwerpen, 17. Nov. Zu cheute wird uns ein
kleines Pionier⸗Corps von 150 Mann verkuͤndigt, welches als
Alles stroͤmt hinnus, um sich von der Ankunft unserer soge⸗
nannten Befreier zu uͤberzeugen. — Man schaͤtzt die Zahl der Französljchen Truppen, welche am kuͤnftigen Dienstag (den 20sten
d. M.) vor der Citadelle versammelt seyn werden, auf 35,000
Mann. An diesem vhe et, dem Vernehmen nach, der Ge⸗ neral Chassé zur Uebergabe aufgefordert, und im Weigerungs⸗
Falle die Belagerungs⸗Arbeiten noch an demselben Tage be⸗ gonnen werden. Ob aber sobald ein ernstlicher Angriff auf
die Citadelle erfoͤlgen, duͤrfte, scheiut noch von mancher⸗
lei Eventualitaͤten abzuhaͤngen. Man erzaͤhlt sich in dieser
S in gut unterrichteten Zirkeln Folgendes: Der Marschall
Gẽrard ha einen Estafetten⸗Dienst zwischen seinem Hauptqnar⸗ alais angelegt, weil er, vor einem Angriff auf die
Citadelle, das Resultat einer Unterhandlung abwartet, welche am 15ten d. M. in London eroͤffnet werden soll. Je nachdem
dieses Resultat ausfaͤllt, wird er die Citadelle entweder sogleich
angreifen, oder den Angriff auf. dieselbe noch verzoͤgern. Bis zum Empfang der Nachrichten aus London wird der Marschall zwar die Franzoͤsischen Truppen vorruͤcken lassen, aber nichts Ernstliches unternehmen. — Es scheint also, daß noch ein
Schimmer von Hoffnung zur güͤtlichen Schlichtung der An⸗
Auswanderungen fort, und waren heute staͤrker, als an den fruͤ⸗ heren Tagen, weil sich das Geruͤcht verbreitet hat, daß vom 19ten an Niemand mehr aus der Stadt gelassen werden wuͤrde. Seit gestern hat man auch angefangen, die Moͤbeln aus dem Koͤ⸗ niglichen Palast fortzubringen, und drei Spritzen in dem Schloßhofe aufgestellt. Mit Spritzen und Feuerleuten werden wir nun wohl so ziemlich versehen seyn, da uns von allen Seiten bedeutende Kontingente zugesandt worden sind. Un⸗ sere Witzlinge meinen, daß Marschall Lobau wahrscheinlich das Kommando uͤber die Belgische Armee in Antwerpen er⸗ halten werde. — Herr Dumortier ist zum Berichterstat⸗ ter der Kommission der Repraͤsentanten⸗Kammer zur Ent⸗ werfung der Adresse als Antwort auf die Thron⸗Rede ernannt worden. Die von Herrn Dumortier in Antrag zu bringende Adresse wird sicherlich so abgefaßt seyn, daß, wenn die Kammer sie annimmt, die Entlassung des jetzigen Ministeriums unver⸗ meidlich wird. — Man glaubt, daß von den jetzt in Bruͤssel an⸗ wesenden 73 Mitgliedern 41 fuͤr die Adresse des Herrn Dumor⸗ tier stimmen werden. Eine Aufloͤsung des Ministeriums in dem jetzigen Augenblick wuͤrde den Koͤnig in die groͤßte Verlegen⸗
heit setzen. „ „
“ Tuͤrkei. Konstantinopel, 25. Okt. (Allgemeine Zeitung.) Die Hauptstadt des Tuͤrkischen Reiches hat seit der Ankunft Re⸗ schid Mehmed Pascha's durch es Albanesischen und son⸗ stigen regulairen und irregulairen Truppen⸗Corps, welche ihre Stra⸗ ßen durchziehen, so wie durch die haͤufigen militairischen Manoͤ⸗ vers, ein vollkommen kriegerisches Ansehen erhalten. Der Groß⸗ Wesir entfaltet in den Vorbereitungen zum bevorstehenden Feld⸗ uge die groͤßte Thuaͤtigkeit und Energie, und soll in etwa vierzehn b.gen Konstantinopel verlassen, um sich unverzuͤglich an die Spitze der Operationen zu stellen. Die Armee ist fuͤr ihn im hoͤchsten Grade eingenommen, und Jedermann erwartet von seinem fe⸗ sten und unternehmenden Charakter, so wie von seiner Entschlos⸗ senheit und Kriegserfahrung, einen gluͤcklichen Ausgang des be⸗ vorstehenden Felbdzuges. — Mittlerweile ist in Syrien voesschen den feindlichen Armeen nichts Erhebliches vorgefallen. Nur er⸗ hellt aus den neuesten Berichten vom Kriegsschauplatze, daß Hussein⸗Pascha die Taurischen Engpaͤsse den Aegyptiern preis⸗
vergoͤnnt ist.
gegen nur [332 Bnd Fsuemaremn WW Zuwachs der Bevoͤlkerung von 953 Seelen. Im Monat Okto⸗ ber des vorigen Jahres betrug der Zuwachs nur 320.
Ausstellung auf der Koͤniglichen Akademie der 2 Kuͤnste.
(Fortsetzung des gestern abgebrochenen Artikels.) 89 „Rustige aus Duͤsseldorf erfreute uns mit zwei Soldatesken; das eine Stuͤck stellte einen verwundeten Soldaten dar, dem ein Maͤdchen den kuͤhlen Trunk Wasser reicht, hinten Scharmuͤtzel; das andere einen Invaliden, der Kinder warten muß, beide recht viel versprechend. „ .
Aber die Berliner lassen, sich hier nicht so leicht üͤbertreffen; als Fluͤgelmann stcht Christian Schroer wacker da. Zwei sei⸗ ner Stuͤcke sind voll der schoͤnsten Laune und der treffendsten Cha⸗ rakteristik. Die Auction der Nachlassenschaft eines Malers ist der artigste Gedanke fuͤr ein Genrebild. In dem stillen Heilig⸗ thum eines Kuͤnstlerateliers schallt durch einander der Laͤrm einer Auction; die Kuͤnstlereffecten werden verkauft an die aden. Zwei der letzteren machen eben wieder mit dem Ers einen Handel unter sich; der eine hat Pinsel und sogar die Pale (e noch amit den Farben an sich gebracht. Ein Musiker versucht ict pruͤfendem Ohr den Ton des Klaviers; dazwischen ruft der Auctionator mit dem Vollmondsgesicht von seinem Katheder und neben ihm schrammen die Federn der emsigen gebuͤckten Schreiber: blasse, abgeschrie⸗ bene Seelen. Jetzt soll ein Portrait vorkommen, worauf der Auctionator hinweist; es wird eben abgenommen. Aber ein Herr in eltegantem Anzuge, der doch auch nur ein Schreiber scheint, glaubt einen guten Spaß zu machen, wenn er einer Wirthschafts⸗ mamsell auf die Schulter klopft und nach dem Venusbilde hindeutet. Ein Maurer dagegen, in der Tracht, welche sein Handwerk ehrt, seine breiten Stiefeln reichlich mit Kalk bespritzt, unterhaält sich in aller Bequemlichkeit mit einem anatomischen Buch. Das Buch liegt auf der Erde, mit dem einen Stiefel steht er darauf, mit dem andern schlaägt er die Blaͤtter um. Eine Frau hat einen Regenschirm erstanden, spannt ihn auf und betrachtet den Schaden. Auf dem Boden lie⸗
gen die Scherben einer zertruͤmmerten Gypsfigur; eine Hand mit
gespreizten Fingern nimmt sich phantastisch und unheimlich aus. Eben so ergoͤtzlich ist der musikalische Kesselflicker, welcher mit⸗ ten unter seinen Geraͤthschaften sitzt, und mit dem groͤßten Ver⸗ nuͤgen seine Violine spielt, ohne auf das Maͤdchen und die rau, zu hoͤren, die neben ihm stehn, ihre Bestellungen dazwischen⸗ schreien und ungeduldis auf die Kessel pochen. Er laͤchelt zufrieden und spielt in den hoͤchsten Toͤnen, denn seine Hand liegt in der Appli⸗ catur. Die Geraͤthschaften sind mit der getreuesten und interessan⸗ testen Naturbeobachtung gemalt, und daß uͤberhaupt die Erfindungen dieses Kuͤnstlers geistreich sind, ist nichts Neues. Um so mehr muͤssen wir einen schon fruͤher von uns bemerkten Mangel wiederum in Erwaͤhnung bringen; man vermißt mitunter genaue und sichere Zeichnung der Koͤrpertheile, eine geschickte und angemessene Behand⸗ lung der Gewaͤnder, und besonders auch einen Pinsel, der mit we⸗ nigen, aber bestimmt zur Stelle treffenden Zuͤgen Alles leicht ent⸗ worfen haͤtte. In solchen Darstellungen muß die Technik selbst be⸗ lustigen, und es ist gar kein Zweifel, daß eben hierin der große Reiz der Niederlaͤnder beruht, z. B. Teniers. . Dem eben 2. Kuͤnstler schließt sich auf wuͤrdige Weise ein junges Talent an, das schon viel leistet und noch weit mehr verheißt, ich meine keinen Anderen als Ludwig Most aus Stet⸗ tin. Weniger Komik und ausgelassener Humor ist sein Feld, als
feine heitere Auffassung der Charaktere und der geselligen Situatio⸗
nen. Das niedere Leben ist hier nirgend von Seiten der Niedrig⸗ keit, sondern feiner Behaglichkeit, Gutmuͤthigkeit, Harmlosigkeit, ja man kann sagen, Liebenswuͤrdigkeit aufgefaßt. Wie sehr alle diese versoͤhnlichen Elemente in der Kunst ihre Stelle finden, begreift sich leicht,
und wie nahe solche Secenen im Leben geboten scheinen, so hat sich Most doch
durch eine uͤberall vorwaltende stille Gemuͤthlichkeit hier ein ganz eigenes Feld abgegrenzt, das ihm kaum von jemanden streitig gemacht wird. In seinen reizenden Darstellungen ist Alles Leben, frische und naive Nacur, um aber alle die feinen Zuͤge aufzusuchen, die hier reichlich ausgestreut sind, wuͤrden wir mehr Muße brauchen, als uns jetzt Wir nennen nur die Gegenstaͤnde der Bilder: Been⸗ digtes Spiel um freie Zeche; eine Wirthsstube; Buͤcklingshandel;
laͤndliche Scene, in der ein Hochzeitbitter auf geschmuͤcktem Gaul
gegeben und sich bei ihrer Annaͤherung ohne Widerstand zuruͤck, zur Hochzelt einladet.
gezogen hat. — Die Tuͤrkische Flotte hat sich aus der Bai von
Karmarissa in die Naͤhe der Dardanellen begeben, um sich verproviantiren, und einige Schiffe, welche bei den heftigen Ae⸗ quinoktial⸗Stuͤrmen gelitten haben, in der Hauptstadt ausbes⸗ sern zu lassen. Ein Dreidecker, zwei Fregatten und einige klei⸗ nere Fahrzeuge werden hier in segelfertigen Stand gesetzt, um die Flotte zu verstaͤrken. Der bisherige Kapudan⸗Pascha, Halil Rifaat, duͤrfte väͤchstens eine andere Bestimmung erhalten, und durch Tahir⸗Pascha, einen Seemann von erprobter Tapferkeit, ersetzt werden. — Ahmed⸗Pascha, welcher von Seiten Sr. Ho⸗ heit zur Flotte abgesendet worden war, ist am 20sten d. M. an Bord eines Tuͤrkischen Dampfschiffes in diese Hauptstadt zuruͤck⸗ gekehrt. — In dem Gesundheits⸗Zustande der Hauptstadt ist seit Abgang der letzten Post keine merkliche Aenderung eingetreten. Die kaͤltere Witterung wird jedoch wahrscheinlich den Verhee⸗ rungen der Pest bald ein Ziel setzen.
— Aus Alexandrien vom 6. Okt. wird gemeldet: Am
29. Sept. segelte die Englische Fregatte „Alsred“ mit Depeschen unsers Vice⸗Koͤnigs an den Kapudan⸗Pascha nach Marmarissa ab; Ersterer wuͤnscht, wie es wenigstens scheint, ernstlich, den Frieden zu Stande zu bringen. — Die Großherrliche Flotte liegt in Marmarissa, wo sie den Eingang in die Bucht durch Ketten gesperrt hat, und ihn auch durch zwei neu errichtete Forts oder Batterieen zu vertheidigen sucht. Die Aegyptische Flotte kreuzt Von Syrien haben wir nichts Neues.
E1812
Berlin, 24. Nov. Aus Stettin geht folgende amtliche Meldung ein: „Nachdem seit dem Tage der Genesung des letz⸗ ten Cholera⸗Kranken hier im Orte die im §. 9. der Instruction vom 31. Jan. bestimmten 10 Tage verstrichen, ohne daß sich ein neuer Erkrankungs⸗Fall ereignet haͤtte, auch die gesetzlich vor⸗ geschriebenen Reinigungen vollstaͤndig erfolgt sind: so ist die Stadt Stettin wiederum fuͤr voͤllig von der Cholera befreit und rein erklaärt worden. Eben so sind die bisher bestandenen Schiffs⸗Revisionsstellen bei der Stadt Garz, dem engen Oderkruge, zu Schadeferde bei Anclam, und bei der Stadt Wolgast, so wie schon fruͤher in Folge des Aufhoͤrens der Cholera im Großherzogthum Mecklenburg bei Demmin, aufgehoben worden, so daß jetzt in der ganzen Provinz keine dergleichen Revisionsstellen mehr be⸗ stehen. Hier in Stettin selbst sind, nach den Listen der Orts⸗ Sanitaͤts⸗Kommission, seit dem Wiederausbruche der Cholera, vom 29. September d. J. bis zum gestrigen Tage 17 Militairs und 166 Civilisten, zusammen 183 Personen, erkrankt und da⸗ von 10 Militairs und 104 Civilisten, in Summa 114 gestorben und 7 Militairs und 62 Civilisten, zusammen 69 Individuen genesen.“
— Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Duͤsseldorf hat sich im Laufe des vorigen Monats das Verhaͤltniß der Gebor⸗ nen zu den Gestorbenen ganp ungewoͤhnlich guͤnstig gestellt; es wurden naͤmlich in diesem Monate 2275 Kinder geboren, wo⸗
““
Karl Schulz fuhr in seinem Cyeclus der Wilddiebe fort; da
u die hier ausgestellten Werke durch den Steindruck bereits bekannt seyn duͤrften und die Trefflichkeit dieses Meisters keiner Empfehlung
mehr bedarf, so koͤnnen wir sogleich zu seinem talentvollen Bruder Julius Schulz uͤbergehen, genannt der Schlachtschulz, wie jener der Jagdschulz heißt. Am eegbtzlichsten war uns dessen Darstellung: Preußische Husaren helfen einem betrunkenen Kosaken aufs Pferd. Er gab auch mehrere eigentliche Schlachtstuͤcke; in dem Bilde „Preu⸗ ßische Landwehr wirft Franzoͤsische Kavallerie“, das im Einzelnen
viel Verdienste besitzt, scheint uns nur das Uebergewicht des Sieges nicht
entschieden genug ausgedruͤckt. Ein vortreffliches kleines militairisches Bildchenerhielten wir noch von Rechlin;sehr aber war zu bedauern, daß der erste Kuͤnstler dieses Fachs, Elsholz, mit seiner großen Darstellung der Schlacht bei Leipzig erst jetzt bei dem Schlusse der Ausstellung fertig geworden ist. Hier laͤßt sich bequem ein kraftvolles aber schauriges Stuͤck von dem schon ruͤhmlich erwaͤhnten Alexander anschließen. In einer dden Gebirgsgegend Italiens zieht eine Raͤuberfamilie mit dem Raub davon; der Handwagen ist in einer Vertiefung des Erdreichs stecken eblieben; der hagere Kerl, der sich davor gespannt, zieht mit alier Unstrengung der Verzweiflung; die Alte mit dem Zigeunergesicht schiebt aus allen Kraͤften nach, denn schon werden sie mit Schuͤssen von Oestreichischen Soldaten verfolgt. Das Maͤdchen, welche die Alte an der Hand haͤlt, hat den Schuß in den Nacken bekommen, vorwaͤrts stuͤrzt sie mit dem Kopf zu Boden, aber jene laͤßt nicht los, sondern zerrt sie mit. Joseph Petzel, den wir auch einmal den unsern nennen durften, hat sich mit vielen Stuͤcken, die er von Muͤnchen einsandte, unserer erinnert. Seinem betenden, seinem belauschten und seinem laufen⸗ den Moͤnch geben wir ohne viel Bedenken den Vorzug vor anderen sehr figurenreichen Bildern, weil trotz der Schoͤnheiten des Gedan⸗ kens und der Darstellung, die sich auch hier entdecken lassen, doch das Total zu unerfreulich und verworren erscheint. Dazu kommt eine sehr unangenehm bleiche Farbe und ein seltsamer krauser ge⸗ stoßener Auftrag der fuͤr so kleine Bildchen viel zu pastosen Farbe. Unter diesen eigentlichern Genrebildern duͤrfen wir wenigstens
den Namen der talentvollen Frau L. Henry, ferner die Herren Grothe und Jordan, letzterer ein hoffnungsvoller Schuͤler von Pistorius, nicht unerwaͤhnt lassen. Dagegen wuͤnschten wir lieber in dem Fall zu seyn, die durch Gegenstand und Behandlung gleich abstoßenden Malereien eines um eine andere Kunst verdienten Kuͤnst⸗ lers nicht beruͤhren zu duͤrfen. Das schnelle Fortschreiten der Lei⸗ stungen macht in der That der Akademie eine immer sorgfaͤltigere Auswahl zur Pflicht; aber nur dann kann man eine Maßregel mit Strenge durchsetzen, wenn derjenige Theil, welcher sie zu geben und auszuuͤben hat, sich ihr selbst vor allen Dingen zuerst unterwirft. Noch haben wir das Stillleben und die Thiermalerei uͤbrig. Die lieblichsten Stillleben erhielten wir wieder aus Duͤsseldorf von Lehnen und Preyer, und ihr Eindruck ist darum noch groͤßer, weil sie ein weises Maß beobachten, nicht zu viel zusammenhaͤufen, und lieber dafuͤr tiefer die Natur aus diesen Blumenkelchen saugen, aus der aufge⸗ schnittenen Citrone pressen, aus dem Rheinweinglase schluͤrfen. Gu⸗ stav Zick aber ist ein hoͤchst vortrefflicher Thiermaler; seine allerlieb⸗ sten Kaninchen moͤchte man sogleich bei den Ohren fassen; in einer andern Darstellung gab er uns einen Loͤwen, der uͤber einen Panther hergefallen ist, im Pegriff ihn zu zerreißen. So ist der Loͤwe auf gefaßt, daß man noch den vorhergegangenen Sörung sieht, mit dem er von der Seite ploͤtzlich das Thier erpackt hat. Er beißt mit den Zaͤhnen in den Ruͤcken des glatten weichen Panthers ein und druͤckt ihn nieder; der Schweif steht drohend emporgerichtet.
Woͤlkenzug =⸗
Mangel. ranz
nur zwek kleine Bildchen hergab.,
will von H
v bleibt hier immer oöben an heh her Was die Windspiele betr eydeck ihm hierin beinahe den Rang ablaufen; un
4
sind diese leichten Thiere nur ein Nebenwerk in zweien seing
ziehenden Darstellungen des Griechischen Lebens. mit seinen Pferden schon in fruͤheren Jahren bekannt
Adam ha gemacht,
kommt noch Buͤrde, Ammon und Herr von Rentzell, 9.
als Dilettant zwar noch unsicher, aber gar nicht o sonders in jenem Stuͤck, wo tobende Pferde einen werfen, denn die anderen enthalten
Vernet.
In Kuͤhen und Schafen haben es uns die Hollaͤnder walbh⸗ vorgethan, oder sie blieben eigentlich ganz ohne Nebem Osterhondt in Darstellung der großen satten Kuͤhe, und Knll. eenn der der Schäafe sind Beide ganz unvergleichlich⸗⸗ Die Auss verdankt diese Stuͤcke wieder nur der Freigebigkeit Sr. Koͤn Hoheit des Prinzen Albrecht. “ Gr
Metevrologische Beobachtung.
Rachmitt. 2 Uhr.
23 Novbr. 6 Uhr.
Morgengs
.
zu starke Reminiscenzag
Abends 10 Uhr.
Rach kinmual Beo bachtu”x „
ig —
Luftdruck. 338,92 „par. 17 1 fee== 4,7 0 R.
Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter...
73 pCt. heiter. O.
75 pCt.
54 „Ct. heiter. O.
heiter.
—6
338 5 8““ Par. 338,7 3 „Par. Quellwhärme 5 + 3,8° R. ++ 0,2 °R.
— 3,4 °R. — 3,1° R. olußwͤrme ¹
Bodenwärme 3 Ausdünst. 0, 021 Niederschl. 0, 28
Berzrliner Börse.
Den 24. November 1832.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. C
Zf. Siricf. Geld. ]†
St.-Schuld -Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Präm. Sch. d Seech. Kurm. OPl. m.] C. Neum. Int. Sch do. Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do.
Elbinger do. 4 Danz. do. in Th Wesipr. Pfondbr.
AvSnU
—
7
1
90 ⅔
83 ⅔
501 90
89 ½
90 90
33 ½ 96*
erosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandhbr.
Pomm. Pfandbr. Kur.- u. Neum. do. Schlesische do. Kkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.
Holl. vollw. Duk. Neue do. Friedrichsd'or.
Disconto.
90 ½ 102½ 102 ½
83 ¹½
49 ¾
— —
Wechsel-Cours.
Amsterdam dito Hamburg dilo London Paris
Augsburg
Breslau
Leipzig
Frankfurt a. M. WZ Petersburg Warschau
250 FI. .. 250 Fl. 300 Mk.
100 Thl. 150 Fl. 2 RMt.] 100 Rbl. 3 Woch. 600 Fl. Kurz
zverabschiedet ist. des Großfuͤrsten und geht zur Suite der Garde⸗Artillerie sten Befehl wird dieser Fund gegenwaͤrtig nach der Anordnung
Auswärtig Amsterdam. 19. November. Schuld. 39 ½. 5 8 neue do. 75 ½¼ Kanz-Bil. 1ℳ 93 ⅛. Oester. 79 ¾. 3 8 Span. 29. 594
Nledarl. wirkl.
Anl. 94 ½. Russ. (v. 18 ³ ⁸)
e Börsen.
Hamburg, 22 Novemhber. Oest. 5 8 Met. 83 ⅞. 4 98 do. 72. Bank-Actien 1167. Rum. 95. Preuss. Präm. Scheine 97 ½. Poln. 107 ¾.
2
Koͤnigliche Schauspiele.
25
Sonntag,
von Spontini. hierin tanzen.)
theilungen, von Iffla
nd.
Nov. Im Opernhause: Auf Begehren. nand Cortez, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets;? (Die Dlles. Therese und Fanny Elsler w
Im Schauspielhause: Dienstpflicht, Schauspiel in!
Montag, 26. Nov. Im Schauspielhause: Zum erst Jakobine von Holland, historisches Schauspiel in 5 Al gen, mit einem Vorspiele: Die Verlobten, zum Theil ne Englischen Erzaͤhlung, von E. Raupach.
In Potsdam: Die Maͤntel, Lustspiel in 1 Akt, von 0 9— Hierauf: Das Schweizer⸗Milchmaͤdchen, pantomit
in 2 Abtheilungen.
(D
lle. Fanny Elsler: Liesli.
Elsler wird hierin tanzen.) Dienstag, 27. Nov. Im Opernhause: Richard Luw
Singspiel in 3 Abtheilungen; Musik von Gretry.
nisches Dlle.¹
Im Schauspielhause: 1) La sfiancée du fleuve, väadc
en 2 actes.
2) La première représentation de:
trouvé, comédie nouvelle en 3 actes et en prose, pax
Picard et Mazères. 8
Sonntag, 25.
Nov.
Koͤnigstaͤdtisches Theater. Bestuͤrmung von Enm
Die
romantisches Schauspiel in 4 Akten, von Johanna vun
Der Barbier von Sevilla,”
ßenthurn.
Montag, 26. Nov. Oper in 2 Akten, aus dem Italiaͤ (Hr. Fr. Jäager, Koͤnigl.
von Rossini.
und Kammersaͤnger, aus Stuttgart: Dlle. Gerwer, neu engagirtes
Gastrolle.
Rosine, als zweite Antrittsrolle.)
Dienstag, 27. Nov.
oder: Die beiden Peter, Lustspiel in 3 Akten. Hausgesinde, komisches Singspiel in 1 Akt.
m¶¶nmnm,me ——— —
NEUESTE BERSEN-NACHRICHTEI]
Nov. Oesterr. 5proc. Meta 1proc. 18 ½. B. Loose zu 100
Poln. Loose 522.
Frankfurt a. M., 21. 81½. 4proc. 70 l. 70 ¼. 2 ½proc. 41 ¼. 1263. 1260. Part.⸗Obl. 121 ½.
121½.
Holl. 5proc. Obl. v. 1832 75 ½. Br.
Redacteur Cottel.
nischen von Kollmann, Wuͤrttembergisch Graf Almaviva, a Mitglied dieser
Der Buͤrgermeister von t Hierall
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Berlin, Montag den 26sfen November⸗
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Amtliche Nachrichten. mFeodnik bees Ka ghe.
2 0
bgerzist. Der Oberst und Fluͤgel⸗Adjutant Sr. Majestaͤt
nisere von Rußland, Fuͤrst Italinsky Graf Suwarow⸗.
nicky, als, Courier nach St. Petersburg Purchgereist. Der Kaiserl. Nussische F f, als Courter von Sr. Petersburg komimnend, uͤber Ham⸗
2 . 8 nach London. . . 88
2
Zeitungs⸗RNachrichten 111X““
Rußland. SPt. Petersburg, 17. Nov. Se. Majestaͤt, der Kaiser pdurch Tagesbefehl vom 13ten d. M. dem General⸗Major nokoff, Kommandanten der lsten Garde⸗Artillerie Brigade Ataché Sr. Kaiserl Hoheit des Großfuͤrsten Michael, das mnando des Artillerie⸗Corps der detaschirten Garde⸗Armer ragen, wobei derselbe an die Stelle des General⸗Lieutenants enzweig tritt, der bis zur Wiederherstellung seiner Gesund⸗ Der erstgenannte General bleibt zugleich
8
serde uͤber. ÜUnterm 15ten v. M. haben Se. Majestaͤt nachstehenden erlassen: „ zum die Unruhen, welche im vergangenen Jahre die westlichen beenements Lrschuͤtterten, schn uer mit Vergessenheit zu decken, n Er. Majestat fuͤr gut befunden, denienigen Landeskindern s, die nicht zu den Raͤdelsfuͤhrern gehoͤrten, sondern mehr aus jendung und auf boͤse Einfluͤsterung, als aus Vorsatz sich ingen haben, neue Merkmale Kaiserlicher Gnade zu geben, gleich⸗ aver auch Maßregeln zur moͤglichen Verminderung der Zahl n Folge des Aufruhrs anhaͤngigen Sachen und zur Beschleuni⸗ ih er Abmachung zu ergreifen und demnach verordnet: 1) Bei Intersuchungs⸗Kommissio en in den West⸗ Gouvernements das lchts⸗Verfahren hinsichtlich der schon anhaͤngigen Sachen nach einmal festgestelten Grund⸗Regeln fortzusetzen, allein von an durchaus in keine Nachforschung neuer Enthuͤllungen, e die Aussage der Angeklagten oder der Gang der Untersuchung
jfuͤhren koͤnnte, einzugehen, mit Ausnahme des einzigen Falles,
dieselben sich auf bisher noch unbekannte Raͤdelsfuͤhrer oder taurwiegler beziechen. 2) Allen ohne Ansnahme, die, nach Maß⸗
ores Antheiles am Aufstande, zur dritten Kategorie der Staats⸗
ichr gehoͤren, mit Einschluß derer sogar, die bereits dem Ge⸗ ülergeben sind, Verzeihung ang deihen zu lassen und alle auf haüglichen Untersuchungen und Prozesse unverzuͤglich niederzu⸗ n, auch wenn unter ijenen sich welche befaͤnden, die erst nach uß der Gnadenfrist auf ihre Posten zuruͤckgekehrt oder eingeholt n. 3/ Untersuchungs⸗Sachen und Gerichts⸗Urtheile, in Betreff der weiten Kategorie der Emporer gerechneten Individuen, diejenigen henommen, welche nach der bisher bestandenen Ordnung bereits zum ebefehlshaber der 1sten Armee gelangt sind, hinfort der schließ⸗ n Pruͤfung und Bestaͤtigung der resp. Militair⸗Gouverneure, im avernement Minsk aber, wo jetzt kein solcher residirt, des dasigen eGouverneüͤrs vorzubehalten. 4) Jenen hoͤchsten Orts⸗Obrigkei⸗ kugleich zu gestatten: in Faͤllen, wo das moralische Gewicht der d irgend eines Vrrbrechers der erwaͤhnten Kategorie durch be⸗ beachtungswerthe Umstaͤnde verringert wird, bei Kaiserlicher stͤt mit eigenen Vorstellungen, hinsichtlich der Aufhebung der sie zu verhaͤngenden Procedur und Confiscation ihrer Guͤter, der Linderung, oder gaͤnzlichen Erlassung der von den Gerich⸗ inen zuerkannten Strafen, einzukommen. 5) Die bisherigen hungen, in Betreff der Personen, die sich waͤhrend des Auf⸗ n Diensten befanden und der Anstellung Solcher, die an dem uir Theil genommen haben, auch in's kuͤnftige gelten zu lassen. Deigleichen die Entscheidungen, in Ansehung solcher Per⸗ die der ersten Kategorie der Empoͤrer angehdren, ohne Abaͤnde⸗ in der Geschaͤftssorm, nach welcher die auf sie bezuͤglichen een his jetzt vor den Thron zu Entscheiduug gelangen. 7) Die pthuͤmer solcher Personen, welche wegen ihres Antheiles an dem gtande eigenmaͤchtig uͤber die Graͤnze gegangen oder verschollen und dadurch aller Anspruͤche auf die Kaiserliche Gnade verlu⸗ werden, den Bestimmungen der Untersuchungs⸗Kommissionen zu⸗ „dafern dieselben von den hoͤchsten Orts⸗Obrigkeiten bestaͤtigt dir ungesaͤumt dem Fiscus zuzuwenden, mit Ausnahme von personen jedoch, deren Antheil am Aufstande bloß darin be⸗ b- gemeinschaftlich mit den Streif⸗Parteien der Rebellen e Graͤnze gingen, oder die nach dem Grade ihrer Schuld eritten Kategorie der Verbrecher gehoͤren. 8) In Ansehung verjenigen Mitschuldigen am Aufstande, uͤber welche vor Ein⸗ bäfesentases 1,5 sarbelig. 58 ist und deren Urtheile westätigt sind, letztere sofort, ohne Ruͤcksicht auf dies Be⸗ zungen, zu vollziehen.“ 1* 1““ Linem Kaiserlichen Ukas vom 25. September d. schr, statt der durch den Ukas vom 11. April 1764 festge⸗ üc eldstrafe fuͤr Personen evangelischer Religion, die sich chebruch vergangen haben, dergleichen Verbrechen zuvoͤr⸗ den Kirchenbußze und alsdann sültlichen Behoͤrden, der gesetzlichen Bestrafung mit drei⸗ b gehnraͤgiger gefaͤnglicher Haft, nach Verhaͤltniß der ihre 1 vergroͤßernden oder mildernden Umstaͤnde, unterworfen
* ewsnes 97 dem Tyroler Edelmann Welsberg ein⸗ 9b hs um Anstellung bei der Reichs⸗Kontrolle und seute 5 aan dem Justiz⸗Ministerium erhobenen Frage, ob set habe uslandes, die den Unterthanen⸗Eid in Rußland g. . ö treten duͤrfen, und in welche b Kanzlei⸗Bedienten sie in solchem Fall gestellt wer⸗ ötren, haben Se. Majestaͤt ein Gutachten des Reichsraths wonach es dem dirigirenden Senat anheimgestellt wer⸗
10 aznhic. sl, auslaͤndische Edelleute, welche mit den gehoͤrigen Aus⸗
n uͤber an Eid Dienst
ihre Abkunft versehen sind und Rußland den Un
1 ter geleistet haben, auf Vorstellung 883 Behoͤrden im anzustellen und sie in die dritte Kategorie der Civil⸗
Feldjaͤger Wino;
’ . NUnweit Alt⸗Rjasan, etwa hunderr Faden westlich von der alten hoͤlzernen Vorissogljebschen Kirche, har man drei alte Sar⸗
nauert waren.
—y.—
die Einwohner) liegt eine halbe Werst ab von der Oka. ein Bauer des
2 .kophage entdeckt, die aus weißen Steinen gehauen, jeder 2 Ar⸗
schin 14 Werschock lang und ¼ Arschin breit und hoch sind und
licher Gottesdienst statt.
mllitairischen ; noch, nach dem Ausspruch EE1ö“
*
2.
Bedienten inzuordnen, demnach auch zu gestatten, daß der oben⸗ genannte Cbelmann bei der Reichs⸗Kontrolle angestellt, werde. Der Ede.; in Wilna, Ernst Magnus, Arrendator des Gutes Alkescheck, hat fuͤr seine, waͤhreyd des Aufstandes in Samogitien bewiesene Treue unsd Thetigkeit eine Alledhoͤchst be⸗ willigte Gratification von 2000 Rubeln erhalten. Der Direktor des 1sten Kadetten⸗Corps, General⸗Lieutenant Michael Pierski, ist in St. Petersburg am 14. d. M. nach ei⸗
92*92
oals daß es mit diesen Maßregeln foetfahrt.
8 % 90 29
stehen alle Heere auf Beobachtungs⸗Posten; Preußen thut nichts, als d — di Die ganze Frage ist die, oh die Doöservations⸗Armee ein Zeichen nahe bevorstehen⸗
den Krieges ist. Wir sagen mit Vertrauen: Nein! Nein! heute
eben so wenig, wie in den beiden letzten Sahren, werden die Beobachtungs⸗Heere zu Invasions⸗Heeren werden. Soll das Publikum uns oder unsexen Gegnern glaltben? Cs lasse die Erfahrung der beiden verflossenen Jahre entscheiden.“
ner kurzen, aber schweren Krankheit, 58 Jahr alt, mit Tode ab⸗ ’ Der National, ein republikanisches Blatt, aͤußert: „Die 8 doctr
gegangen.
mit einem Gemisch von Ziegeln und kalkartigem Sandstein ver⸗ ne Nach dem Getzpauch der Griechgsch⸗Russischen Kirche stehen zwei jener Sarkophage neben einander, und der
sich an ihnen nicht. Ueber ihnen erhob sich ein Grabhuͤgel (Kurgan) von etwa 6 Arschin Höhg. Kin zweiter von vielleicht 50 Faden Hoͤhe liegt etwas unterhalb. Leute haben die Bauers aus jenen Kurganen Ziegel und Flie⸗ fen fuͤr sich geholt. Djeser Sreinolr (Kamentschtschenennen ihn Ent⸗ deckt hat die Sarkophage am 5. Juli d. J. Gutsbesitzers Kaschkin, Namens Nikita- Maximow. Das Aeu⸗ ßere derselben laͤßt darauf schließen, daß sie die irdischen Ueber⸗ reste von einst bedeutenden Personen enthalten. Auf Allerhoͤch⸗
der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, unter der Leitung des Archaͤographen Strojerh, untersucht werden.
Aus Libau wird gemeldet, daß das Preußische Schiff „Elisabeth“, mit Ballast, am 23. Okt. daselbst gestrandet ist. Der Schiffer nebst der aus 5 Mann bestehenden Besatzung sind gerettet und ein Theil der Takelage und der Effekten des Schif⸗ fers geborgen
Am 13ten d. um 2 Uhr Nachmittags stellte sich das Eis der Newa, und am lâten um 12 Uhr Mittags begann man be⸗ reits an mehreren Stellen uͤber den Fluß zu gehen.
Odessa, 6. Nov. Der General⸗Gouverneur Graf Wo⸗ ronzoff und der Koͤnigl. Sardinische Gesandte am Hofe von St. Petersburg, Graf Simonetti, sind am 1sten d. M. von hier nach der Krimm abgereist. ““
Polen. 8
Warschau, 21. November. Gestern, als am Namensfeste Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Michael Pawlowitsch, nahm der Fuͤrst Statthalter in den Zimmern des Schlosses die Gluͤckwuͤnsche der zahlreich versammelten Generale, Offiziere und Beamten entgegen. Sodann fand in der Schloßkapelle ein feier⸗ ic Um 4 Uhr war Diner bei dem Fuͤrsten Statthalter, und Abends war die Stadt glaͤnzend erleuchtet.
Der Warschauer Kurier sagt: „Die in Gemaäͤßheit der wohlwollenden Befehle Sr. Majestaͤt begonnenen Arbeiten des zur Organisirung eines neuen Unterrichts⸗Systems in Po⸗ len niedergesetzten Comité's sind bereits so weit vorgeschritten, daß Alles eine nahe Eroͤffnung der Schulen verspricht.“
Frahkreich.
Paris, 19. Nov. Herr Guizot, Minister des oͤffentlichen Unterrichts, ist in Lisieux mit 88) Uüntes 800 l 9. zum Deputirten gewaͤhlt worden; sein Mitbewerber, Herr Isam⸗ bert, Kandidat der Opposition, erhielt 168 Stimmen. Die Ma⸗ joritaͤt fuͤr Herrn Guizot war diesmal um 35 Stimmen staͤrker, als das vorige Mal. Durch telegraphische Depesche ist auch die Nachricht eingegangen, daß der Finanz⸗Minister, Herr Humann, in Schlestadt fast einstimmig wieder in die Deputirten⸗Kammer gewaͤhlt worden 88
In Senlis (Departement der Oise) ist statt des zum Pair ernannten Marschalls Gérard der üsskgefa t⸗ Fathehat 8 Lemaire aus Nanteuil, zum Deputirten gewaͤhlt worden; er hatte 100 Stimmen mehr als der Oppositions⸗Kandidat, Herr Delormes.
Die naͤchste Sitzung der Deputirten-Kammer wird erst uͤbermorgen stattfinden koͤnnen, da erst alle Geruͤste, Estraden u. s. w., die fuͤr die Eroͤffnungs⸗Sitzung errichtet worden wa⸗ ren, wieder hinweggeraͤumt werden muͤssen.
Das Journal des Doöbats begleitet den (in der Nr. 3t4 der Allgem. Preuß. Staats⸗Zeitung enthaltenen) Artikel uͤber die Aufstellung eines Observations⸗Corps an der Maas mit fol⸗ genden Betrachtungen: „Die Weigerung Preußens, an den durch den Vertrag vom 22. Oktober beschlossenen Zwangs⸗Maß⸗
Fregeln Theil zu nehmen, ist nichts Neues; Nic C1“ heil zu nehmen, ist nichts Neues; Niemand hat jemals
angekuͤndigt, daß Preußen dabei mitwirken wuͤrde. Die drei Maͤchte haͤtten den Weg der Unterhandlungen dem ege der Waffengewalt und die diplomatische Vollziehung der h ögen; sie haben aus dieser ihrer Ge⸗ sinnung kein Geheimniß gemacht. Frankreich und Eng⸗ land hingegen haben geglaubt, daß, nachdem sie ein Jahr lang an der Vollziehung des Traktats vom 15. Nov. auf diplomati⸗ schem Wege gearbeitet, es Zeit sey, zu andern Mitteln zu schrei⸗ ten; sie haben es gethan, ohne auf die ausdruͤckliche Zustim⸗ mung der drei Maͤchte zu rechnen. Das Observations⸗ Heer, welches Preußen an der Maas versammelt, ist eben so wenig, wie die verweigerte Mitwirkung oder Einwilli⸗
gung, ein neues, unvorhergesehenes Ereigniß, welches die Lage
der Dinge veraͤnderte. Preußen hatte diese Maßregel angekuͤn⸗ digt; die beiden Kabinette waren davon benachrichtigt und nicht besorgt daruͤber. Sie haben es natuͤrlich gefunden, daß, wenn bedeutende Franzoͤsische Streitkraͤfte in den Niederlanden vor⸗ ruͤcken, Preußen ein Beobachtungs⸗Corps an der Maas aufstellt Das Ministerium nimmt eine im voraus verkuͤndigte Vorsichts⸗ Maßregel keinesweges fuͤr eine ploͤtzliche Feindseligkeit. Seit
dritte zu ihren Fuͤßen. Inschriften oder sonstige Zeichen fanden
Veon Nach der Aussage alter
vctrinaire Partei, welche seit zwei Jahren von den Ereignissen fort⸗ waͤhrend Luͤgen gestraft wird, hat dennoch kein einziges Mal ein⸗ geraͤumnt, daß sie sich getaͤuscht habe; immer hat sie Alles voraus⸗ gesehen und berechnet, nichts uͤberrascht sie, nichts bringt sie aus der Fassung. Die Doctrinairs haben Protokolle auf Pro⸗ tokolle gehaͤuft, um die Hollaͤndisch⸗Velgische Frage auf diplömatischem Wege zu beendigen. Sie behaupteten, der
Koͤnig“ von Holland werde kein Thor seyn und dem Willen
der fuͤnf großen Maͤchte widerstehen, die ihrerseits durch die Unterzeichnung des Vertrages vom 15. Nov. gebunden seyen. n den fuͤnf Maͤchten treten drei aus der Konferenz zuruͤck. „7„„Wir hatten es voraus gesehen““, sagen die Doctrinairs, ,wir wußten es, es liegt nichts darin, woruͤber sich diejenigen wundern koͤnnten, welche die Politik der drei nordischen Hoͤfe kennen.““ Der Koͤnig von Holland erwiedert auf die Auffor⸗ derung, sich den Bedingungen des Traktates zu unterwerfen, er sey bereit, Gewalt mit Gewalt zuruͤckzuweisen. „„Wir wusß⸗ ten es wohl““, sagen abermals die Doctrinairs, „„um daran zu zweifeln, haͤtte man den halsstarrigen Charakter des Koͤnigs Wilhelm nicht kennen muͤssen. Aber wenigstens““, setzen sie hinzu, „„wird Koͤnig Wilhelm von ganz Europa verlassen werden und die Allianz Frankreichs und Englands ihn bald be⸗ zwungen haben.““ Dennoch protestirt Preußen energisch gegen die dem Koͤnige von Holland angethane Gewalt und erklaͤrt in trockenem Tone, eine Preußische Armee werde an dem rechten Maas⸗Ufer aufgestellt werden. Unsere Doctrinairs cufen wieder aus: „„Hierin liegt nichts Neues, Unvorhergesehenes; man wußte, Preußen koͤnne nicht ruhiger Zuschauer einer Fran⸗ zoͤsischen Expedition gegen die Citadelle von Antwerpen blei⸗ ben.““ Die Doctrinairs sind durch Nichts in Verwunde⸗ rung zu setzen; was auch geschehen mag, sie wußten das Alles schon seit zwei Jahren besser als irgend Jemand.“
Der Baron Hyde de Neuville hat das nachstehende Schreiben an 2 Frau h. ogin von Berry erlassen: aris, 16. Nov. Madame, ich war auf meinem Lan der bE meiner Gesundheit deschamnein eehge run haftung Ew. Kdnigl. Hoheit erfuhr. Sofort machte ich mich auf den Weg nach Paris, wo ich zu Ihren Befehlen stehe, und bereit bin, mich nach Blaye zu begeben, insofern Ew. Königl. Hoheit mir die Ehre erzeigen wollen, mich dorthin zu berufen. Ich mag nicht von meiner tiefen Ruͤhrung zu Ihnen reden, mag es nicht versuchen, einem so erhabenen Muthe, wie dem Ihrigen, Trost zuzusprechen. Sie wollen nicht, daß man Sie beklage, und ein einziger Trost ge⸗ nuͤgt Ihrer Seele. Sie wissen, daß jeder Mann von Muth Ihren Charakter bewundert, und dem Adel wie der Reinheit Ihrer Gesin⸗ nungen Gerechtigkeit widerfahren laͤßt; auch wissen Sie, daß Je⸗ dermann, in dessen Adern Franzoͤsisches Blut fließt, zu welcher Mei⸗ nung er sich im Uebrigen auch bekennen mag, sich zur Ehre seines Landes sagt und wiederholt: Mindestens war es kein Franzose, der Marie Caroline verrieth. Ew. Koͤnigl. Hoheit konnten Sich taͤuschen; doch wie ehrenwerth ist dieser Irrthum! Sie glaubten, daß ein allgemeiner Krieg ausbrechen wuͤrde; Sie erinnerten Sich, daß Ludwig XVIII. ungluͤcklich genug gewesen war, nicht auf das Geheiß der fremden Maͤchte (denn Frankreich berief diesen gro⸗ ßen Koͤnig zuruͤck), sondern gleichzeitig mit den fremden Truppen, die unser schoͤnes Vaterland besetzt hielten, in seine Staaten zuruͤck⸗ ee „Sie wußten, wie schwer die Erinnerung an diese harte othwendigkeit auf dem Herzen der Bourbonen gelastet hatte, und wollten, daß Ihr Sohn, wenn der Himmel ihm den Thron seiner Vaͤter zuruͤckzugeben beschlossen, ein gluͤcklicheres Loos habe. In dieser Absicht faßte Ihr erhabenes Mutterherz den kuͤhnen, edeln Entschluß, Frankreich vor einer neuen Invasion zu bewahren, und, umgeben von Franzosen, — und allein don diesen — dem legitime Nachfolger von Frankreichs Koͤnigen, der, wo es sich um das Recht handelt, dreien Tagen acht Jahrhunderte gegenuͤberstellen kann, die Krone aufzusetzen. Sie beduͤrfen keines Vertheidigers. Wer koͤnnte üͤber Sie richten?! Aber man will einen Staatsstreich gegen Si “ 1 die, ihren eigenen Gesetze ze, eine Prinzessin, auf welche Frankrei S 8 blickt, Frcneg halten, ihr d Flchac 11““ Ew. Koͤnigl. Hoheit aus Ihrem Kerker z ten. Sollten Sie einen solchen wuͤnschen, bitre 17a 69 darum, daß ich mich Ich bringe Ihnen wenigstens an Eifer und Hingebung Alles ein Ehrenmann und guter Franzose, der seinem Lerrfcherseen so sehr als seinem Vaterlande anhaͤngt, irgend zu bieten im Stande ist. Ich habe die Ehre zu seyn u. s. w. (gez.) Hyde
n, so gestatten Sie mir, ich Ihnen als solcher antrage.
Anwalt angeboten, obgleich er, seiner geschwaͤchten Gesundhei
wegen, im Begriff stand, nach Italien zu rei : 88 bücne⸗ 88e ch J zu reisen und dort den
Der Byeton schreibt aus Nantes vom 16. No :
„Der Koͤnigl. Prokurator, Herr Demangeat, begab 1
von einem Friedensrichter und mehreren Polizei⸗Kommissarien begleitet, nach der Wohnung der Demoisellas Duguigny, um dort die Siegel, welche uͤberall angelegt worden waren, a men zu lassen, die Briefe, Papiere, das Geld und uͤberhaupt Alles, was⸗ der Herzogin von Berry gehoͤrt, aufzusuchen und die in dem Hause vorhandenen Verstecke auszukundschaften.
Blaye eingeschiffte Fraͤulein von Kersabiec nach
Derselbe Prokurator hat nach seiner Ruͤckkehr aus 6 1 aris 18 auf angetragen, daß das mit der Herzogin nach der ö b . Nantes 3 gebracht werde, da sie sich im Anklage⸗Zustand befinde uib 2˙₰ die Assisen von Blois gestellt werden solle. In dem Haus . Herrn von Kersabiec, so wie bei Herrn von Beedelidvre * bei Frau von Carconet, sind Haussuchungen gehalten worden die aber zu keinem Resultate gefuͤhrt haben.“ 8 Dem Courrier frangais zufolge, haͤtte sich unter den Pa⸗
zwei Jahren steht Europa unter den Waffens, seit zwei Jahren
pieren, die in dem Hause der Demoiselles Duguigny in Nantes,
j 1 de Neuville.“ Auch Herr Pardessus hat sich der Prinzessin ais eea .
abneh⸗
“