1832 / 329 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

0 291.

1Uo vdis wPrerzogen von Driry verhafrer eUrorre,eeeheeh genommen wurden, auch ein Brief Karls X. voͤrgefunden, worin ieser ausdruͤcklich das Unternehmen seiner Schwiegertochter miß⸗ illigt und sie dringend auffordert, Frankreich zu verlassen. Deutz, der Verraͤther der Herzogin v. Berry, hat die Ab⸗ sicht, eine Schrift zu seiner Rechtfertigung herauszugeben, worin er den Patriotismus als die Triebfeder seiner Handlung dar⸗ stellen will; er hat sich zu diesem Behufe an einen Schriftsteller von bekannten liberalen Gesinnungen gewandt, aber eine abschlaͤ⸗ gige Antwort von ihm erhelten. Nicht 600 000 Fr. sondern 8 0,000 Fr. sind, wie man versichert, Deutz als Beiohnung ver⸗ sprochen; 350,000 Fr. hat er bereits auf Abschlag erhalten. Das üder die Herzogin von Berry bei dem hiezlgen Buch⸗ haͤndler Dentu ⸗erschienene, in royalistischem Sinne geschriebene Werk. ward gestern von der Poltzei in Beschlag geuomwen⸗ Die Herren von Laubepin, von Kersabiec und von Guilloré sind unter Gendarmerte⸗Bedeckung am 12ten von Nantes nach Blois gebracht worden, um vor dem erscheinen.* 21 0 . Hiesige Blaͤtter. inelden nach Privarbriefen abws Madrid vom Sten, daß ein dem Ausbruche nahes Kaklistisches Komplott unterdruͤckt worden sey und daß zahlreiche Verhaftungen stattge⸗

funden huͤtten; starke Patrouillen zogen durch die Straßen der

Hauptstadt, und die Truppen der Garnison standen in den Ka⸗ sernen bereit. Die oͤffentliche Ruhe war nicht gestoͤrt worden, und die Anhaͤnger des Infanten Don Karlos⸗ aufgeschoben zu haben. Unter den verhafteten Personen befinden sich mehrere Stabs⸗Offiziere von der Koͤnigl. Garde. (Die Ma⸗ drider Hof⸗Zeitung vom 8. Nov. enthaͤlt nichts, was zur Bestaͤtigung obiger Nachrichten dienen koͤnnte.) .‚Herr Zea Bermudez ist nunmehr wirklich aus London hier angekommen. Der General Ramorino ist von London hierher zuruͤckgekehrt. Der Graf Soöbastiani ist am 13. d. M. auf seiner Reise nach Nizza durch Macon gekommen.⸗ Die Gesetz⸗Sammlung enthaͤlt in ihrer neuesten Nummer eine⸗ Koͤnigl. Verordnung, wodurch dem Großsiegelbewahrer ein außer⸗ ordentlicher Kredit von 400,000 Fr. angewiesen wird, da die fuͤr sein Departeinent angewiesenen 3,300,000 1 Durch eine zweite Verordnung wird dem Minister des Junern ebenfalls fuͤr die geheimen Ausgaben ein Zuschuß von einer Mil⸗ sion Fr. bewilligt. 2 4 Die St. Simonianer versammelten sich vorgestern Abend in einem Lokal der Vorstadt Montmartre und konstituirten sich zu einem Tribunal, um eig 19 jaͤhriges Mitglied ihrer Sekte, welches angektagt war, das St. Simonistische tenlosen Lebenswandel und durch Trunkenheit entweiht zu haben, zu richten. Der Angeklagte, welcher abwesend war, wurde ver⸗ vurtheilt, das Kostuͤm der Sekte bis auf writern Befehl abzule⸗ gen. Dieses Urtheil muß dem obersten⸗Vater Enfantin zur Be⸗ staͤtigung vorgelegt werden, der auch uͤber den von dem Tribu⸗ nal ausgesprochenen Wunsch, daß kuͤnftig jeder St. Simonianer seinen Namen auf seiner Brust geschrieben trage, zu entscheiden haben wird.

Dasz wegen Anfertigung der rothen Fahne, die am 5. Junt

dortigen Assisenhofe zu] den dem Albion zu

735

Das Britische Linienschiff „Revege“ von 78 Kanonen ist na der Hollaͤndischen Kuͤste und die Korvette „Satelliter auf eine Kreuzfahrt nach Westen abgesegett.“ b Aus Portsmouth wird unterm 19ten d. gemeldet: „Der „Convay“ von 28 Kanonen, wescher am Sonnabend mit zwei „Hollaͤndischen Kauffahrteischiffen in den Duͤnen angekommen war, wird morgen wieder nach seiner Statton in der Nordsee absegeln. Die Fregatte „Stag“ sat die Hollaͤndische Kauffahrtei⸗ Brigg Harmonie“ aufgebracht, welche mit einer Ladung Kassee und Zucker von Baravia nach Rotterdam segelte.“ —⸗ 8 8 Die Vorwuͤrfe, wesche der in der City stattgehabten. Ver⸗ „sammlung, zu Gunsten der Aufrechterhaltung des Friedens“ mit Holland, von den mintstariellen Zeitungen gemacht werden, in⸗

Klubb, uls einen Verein von Herrn Lyall's Genossen, Hollaͤndi⸗ scherk Kaufleuten und gemeinen Boͤrsenspekulanten darstellen, ge⸗ folgenden Bemerkungen Anlaß: „Was die ay dieser gxoßartigen Ver⸗

man vorzuͤglich an den Personen, Kaufleute seyen! Das ist wahrlich ein seltsamer Einwurf, denn gerade dies machten sie selbst ja eben geltend. Sie kamen zusammen,

wie sie erklaͤrten, zicht durch politische Parteigesinnungen bewo⸗ gen, sondern als Kaufleute, um deren wichtigste Interessen es

sich handelt, indem die ungerechten und unpolitischen Maßregeln schienen ihre Plaͤne der Regierung sie ins Verderben stuͤrzen. Interessirt! Freilich und sie das und werden in kurzem die Regierung noͤthigen, auf

die Stimme Britischer Kaufleute zu hoͤren, deren Vortheil aufs Spiel gesetzt wird, um einem Franzoͤsischen Minister zu Gefallen zu seyn. Das Interesse der Großbritanischen Kauf⸗ leute besteht im Frieden, und diesßen werden sie, so lange ein Krieg nicht zur Bewahrung ber National⸗Ehre nothwendig wird, zweifelsohne zu erhalten im Stande seyn, wenn sie nuͤr alle ihre

Leuten, die Boͤrsenspicler naͤmlich, denen sehr viel daran

Fr. nicht zureichen. ihren⸗Hazard⸗Speculationen.

Kostuͤm durch sit⸗

thanen Alleseunternommen, was

Kraͤfte aufbieten, moͤgen auch die Gallisch⸗Anglikanischen Mini⸗ ster thun, was sie wollen. Es giebt eine andere Gattung von daß wir Krieg bekonimen, damit die mit jedem Kriege verbun⸗ denen Sthwankungen der Staatspapiere ihnen Raum geben zu

1 Diese Leute koͤnnen wohl eine bedeutende Landoner Zeitung gegen die Interessen der Londoner Kaufleute leiten, aber selbst mit Huͤlfe ihrer Zeitung wird ihnen ihr Vokhaben nicht gelingen, wenn alle Englaͤnder, die wirkliche und wesentliche Interessen hierbei auf dem Spiel haben, dem fol⸗ sen, was Rachdale begonnen und die Londoner Versammlung zur Reife gebracht hat.“

In Bezug auf die Verordnung des Koͤnigs der Niederlande hinsichtlich der Englischen und Franzoͤsischen Schiffe in Hollaͤn⸗ dischen Haͤfen, sagt die Morning-Post: „Der Koͤnig der Niederlande hat eine Verfuͤgung erlassen, von der man in der That sagen kann, daß ein heroischer Geist der Seelengroͤße und der Gerechtigkeit aus ihr athmet, und die das Betragen der Regierungen, welche Holland angreifen, in einem noch dunklern und gehaͤssigern Lichte erscheinen lassen. Frankreich und England haben gegen den Koͤnig von Holland und seine Unter⸗ jede in seiner Macht stehende

bei dem Leichenbegaͤngnisse des General Lamarque getragen wuͤrde, Repressalie rechtfertigen wuͤrde; aber solche Repressalien haͤtten den

von dem hiesigen Assisenhof in contumaclam zum Tode verur⸗ theilte Individuum, Namens Sugter, hat sich gestern in der Conciergerie als Gefangener gestellt.

In einem zwischen den Truppen und einem Haufen Chouans stattgefundenen Gefecht bei Bourbon⸗Vendée sind drei der letz⸗ teren getoͤdtet worden.

r 82

Großbritanien und Irland.

London, 20. Nov. Vorgestern ertheilten Se. Mafestaͤt zu Brighton dem Admiral Sir Robert Otway eine Audienz und statteten dann in Begleitung der Prinzessin Augusta der

erzogin von Gloucester einen Besuch ab, deren Gesundheit sich zusehends bessert. Sir John Campbell, der vorgestern von Porismouth hier anlangte, hatte an demselben Tage die Ehre, von Ihren Majestaͤten empfangen zu werden. Gestern Abend war Kinderball im Palast von Brighton, zu dem Ihre Maje⸗ staͤten die adelige Jugend eingeladen hatten. b 5

Fuͤrst Lieven gab vorgestern ein großes Diner in Ashburn⸗ ham⸗House, dem der Lord Palmerston, Lord John Russell, Fuͤrst Talleyrand, Baron Buͤlow und Varon Wessenberg bei⸗ vohnten.

8 hhaee⸗ Althorp und Sir James Graham hatten gestern im Schatz⸗Amt eine Zusammenkunft mit dem Grafen Grey. Der Fuͤrst Talleyrand empfing gestern elnen Besuch von dem rafen Funchal. 1 8 sen. Feehae, asche Gesandte am hiesigen Hofe, Herr Goro⸗ stiza, ist nach einer mehrmonatlichen Abwesenheit vorigen Sonn⸗ abend wieder hier eingetroffen und stattete gestern dem Vis⸗ count Palmerston im auswaͤrtigen Amte einen Besuch ab.

Der Courier sagt: „In allen Staats⸗Departements und Gesandschafts⸗Hotels ist man aͤußerst gespannt, das Resultat der Aufforderung des Marschall Gérard an den General Chassé zu erfahren; aber bis jetzt ist noch keine Kunde davon hier einge⸗ gangen.“ Eben so harrt man in der City mit großer Erwar⸗ tung auf die naͤchsten Nachrichten aus Holland; man glaubt, daß noch diesen Nachmittag eine Staffette aus Antwerpen hier ein⸗ treffen und die Ankunft der vennhcglschen Truppen vor diesen Stadt melden wird; auch ist man sehr begierig, die Thron⸗Rede des Koͤnigs der Franzosen kennen zu lernen.“

Eben dieses Blatt will aus dem Haag erfahren haben, daß der General Chassé sein Haus in der Citadelle verlassen⸗ eine bombenfeste Wohnung bezogen und oͤffentlich erklaͤrt haße, daß er sich im Nothfall werde unter den Truͤmmern der Citadelle

aben lassen. 1 bn Einem 1r der City umlaufenden Geruͤcht zufolge, waͤre die Englische Fregatte „Vernon“ von zwei Niederlaͤndischen Fregat⸗ ten an der Kuͤste von Holland genommen worden; eine sichere Nachricht ist jedoch noch nicht daruͤber vorhanden.

Aus Deal vom 19ten d. wird gemeldet: „Der „Tala⸗ vera“ von 74 Kanonen soll am Freitag Abend mit der Franzoͤ⸗

sischen Fregatte „Sirene“, Admiral Villeneuve, zusammengesto⸗ ßen seyn, und beide Schiffe wurden dadurch angeblich so beschaͤ⸗ digt, daß sie sich genoͤthigt sahen, ihre Zustucht nach Sheerneß zu nehmen. Nur so viel ist gewiß, daß man die beiden Schiffe gestern Nachmittags im Kanal der Koͤnigin fahren sah; Kiel und Vordertheil schienen sehr beschaͤdigt und das Takelwerk in großer Unordnung zu seyn. Die Seite der „Sirene“ hatte dicht uͤber der Oberflaͤche des Wassers das Ansehen, als seyen her in dieselbe geschossen worden und war mit Blei bedeckt; bhba, iy einer Stunde uͤber 3 Fuß hoch Wasser ziehen. Die G genß) ische Fregatte „Resolu“ hat die Hollaͤndische Galeere ‚die gute Hoffnung“ weggenommen und in den Hafen von Ramsgate gesandt. Letztere kam von Norwegen und’ war nach

einem Hafen bei Amsterdam bestimmt, als sie am vergangenen

EEEEmggemgheamfsmgesmem;

Kaufleuten jenet beiden Laͤnder große Verluste zugefuͤgt, und vielleicht zahlreiche Bankerotte herbeigefuͤhrt, welches fuͤr die Englischen Kaufleute um so haͤrter gewesen seyn wuͤrde, da sie die Maßregeln ihrer Regierung im hoͤchsten Grade miß⸗ billigen. Diese Ruͤcksicht genuͤgte, um den wahrhaft großen Mann, in dessen Haͤnden guͤcklicherweise das Geschick Hollands in dieser Zeit der Pruͤfung liegt, zu veranlassen, eine außeror⸗ dentliche und beispiellsse Achtung fuͤr das Privat⸗Eigenthum an den Tag zu legen, und auf diese Weise, so weit es durch sein hohes Beispiel in seiner Macht steht, die praktische Lehre der Pluͤnderung und Seeraͤuberei zu neutralisiren, welche andere Maͤchte sich zu verbreiten bemuͤhen.“

Von vielen Seiten laufen jetzt Adressen an den Koͤnig ein, worin um Zuruͤcknahme der feindseligen Maßregeln gegen Hol⸗ land gebeten wird. Dergleichen mit zahlreichen Unterschriften versehene Adressen aus Colchester und Nottingham sind dem Staats⸗Secretair fuͤr das Innere bereits zugesandt worden.

Auf Lloyds gingen heute folgende Schreiben ein:

„Zollhaus, 20. November 1832.

Sir! In Antwort auf Ihr Schreiben vom heutigen Tage, worin der Ausschuß auf Lloyds den Wunsch ausdruͤckt, unterrichtet zu werden, ob bei der Zoll⸗Behoͤrde Befehle eingegan en sind, den Hollaͤndischen Schiffen, welche vor dem Embargo ausklarirt worden sind, die Erlaubniß zu ertheilen, nach Holland abzusegeln, bin ich im Stande, Ihnen anzeigen zu koͤnnen, daß dergleichen Befehle nicht eingegangen sind; wohl aber ist den Beamten dieses Depar⸗ tements befohlen worden, kein Britisches Schiff oder Fahrzeug, welches vor Erlassung des Geheimen⸗Raths⸗Befehls vom 6ten d. ausklarirt worden ist, aufzuhalten, und ich lege Ihnen den in die⸗ ser Hinsicht erlassenen Befehl bei. (gez.) C. Scovell.“

Befehl an die Zoll⸗Beamten.

Meine Herren! Mit Bezug auf den Geheime⸗Raths⸗Befehl vom sten d. M., worin verfuͤgt wird, daß kein einem Britischen Unter⸗ than zugehoͤriges Schiff oder Fahrzeug bis auf weiteren Be⸗ fehl nach irgend einem Hafen in den Besitzungen des Koͤnigs der Niederlande ausklariren oder auslaufen soll, verfuͤgen die Kommissa⸗ rien, daß kein Britisches Schiff oder Fahrzeug, welches vor dem Datum des besagten Geheime⸗Raths⸗Befehls ausklarirt worden ist, aufgehalten, sondern den Fuͤhrern solcher Schiffe, nachdem man sie von der Moͤglichkeit, in Hollaͤndischen Haͤfen festgehalten zu werden, gewarnt hat, unverzuͤglich gestattet werden soll, ihre Reise anzutreten. Zollhaus, 19. Nov. 1832. (gez.) C. Secovell.“

Die hiesigen Blaͤtter vom 17ten d. melden die von Sei⸗ ten Preußens verfuͤgte Aufstellung eines Observations Corps an der Maas.

Die Nachricht von dem Einruͤcken der Franzoͤsischen Trup⸗ pen in Belgien hat nachtheilig auf die hiesigen Fonds gewirkt.

Der heutige Courier enthaͤlt die Thron⸗Rede des Koͤnigs von Frankreich noch nicht; er hofft aber, dieselbe nach einer zwei⸗ ten Auflage erscheinen lassen zu koͤnnen.

Von dem Spanischen Minister der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten ist eine Verfuͤgung bekannt gemacht worden, wodurch ein fruͤheres Dekret zuruͤckgenommen wird, welches verordnete, daß die Ausgewanderten vor ihrer Ruͤckkehr in ihre Heimath bei den fremden Gesandten und Konsuln um Zeugnisse uͤber ihre gute Auffuͤhrung einkommen mußten. Ohne dergleichen Doku⸗ mente wurden die Ausgewanderten bisher nicht in das Koͤnig⸗ reich zugelassen und zuweilen von den Autoritaͤten in Verhaft genommen. Die Konsuln empfingen dafuͤr bis jetzt von jedem nach seiner Heimath zuruͤckkehrenden Ausgewanderten 15 Franken.

so wie das Linienschiff „Dom Pedro“, fruͤher der „Duke of Wellington“, dort ankomme, Admiral Sartorius seine Flagge auf demselben aufziehen und mit dem Rest des Geschwaders ab⸗ segeln werde, um Lissabon zu blokiren.

1

dem sie dieselbe uünter Anderem als ⸗lͤcherlich,-als einen Tory⸗

gelegenheit stehe mit der Verhaftung der

sammlung Theil nahmen, auszusetzen hat, ist, daß es interessirte⸗

In einem Schreiben aus Porto vom 11ten d. heißt es, daß, garantirt haben, zur Ausfuͤhrung de reu ihr In ei Sch P 9 2 nen, so zweifeln wir nicht, daß diese Maͤchte, getreu⸗ lderss

Ebebb

E

2

blick zwar der Ruhe genoß, das Innere der Provinz noch in fortwaͤhrender Gaͤhrung befand, indem verschieden teien mit einander kaͤmpften, worunter namentlich die des Madeira, eines der wenigen noch uͤbrigen Anhaͤnger der des ⸗ehemgligen Knisers Dom Pedro, sich auszeichnete Pyovinz. Ceara soll sich in einer aͤhnlichen Lage befunden doch versprach män sich von der Ankunft des Generals! nit diner kleinen Truppen⸗Abtheilung, wenigstens an der reskuͤste entlang die Ruhe erhalten zu sehen.

Im Albion liest man Folgendes ein Bezug auf die; gin von Bexry und Dom Miguel' Anleihe: „Wir ic vor einiger Zeit, auf die beste Autoritaͤt gestuͤtzt, die :ge Details hinsichtlich der fuͤr Dom. Miguel in London und negoziirten Anleihe von 49 Millionen Franken. Mehrere zoͤsische Zeitungen haben vor wenigen Tagen behauptet, dies Herzogin von g in Benauer Verbindung; diese habe an der Anleihe Thei nommen und zum Dank dafuͤr von dem Koͤnige von Pen das Versprechen erhalten, daß er ihr 40,000 Gewehre sendeng Hr. Jauge, einer der⸗Kontrahenten des Anlehens, fuͤgt manz sey verhafter worden, weil er sich zu dieser Unterhandlung herg und den Verraͤther Gonzaga in dieser Sache mit einen rage der Herzogin nach Lissabon abgeferticzt habe. Wir chen wohl kaum die Laͤcherlichkeit dieser Geschichte ausein, zusetzen. Die Herzogin, welche selbst des Geldes bedurfte noch an Dom Miguel Geld geliehen haben, und dieser, der keine uͤberfluͤssige Gewehre hat, haͤtte der Herzogin eine davon zukommen lassen, zu einer Zeit, wo er selbst sie noͤthig brauchte, um die Portugiesischen Rekruten damit waffnen. Es waͤre doch wahrlich viel einfacher fuͤr die Heg gewesen, was sie bedurfte, geradesweges von unseren Fale in Birmingham anzukaufen, die sie damit fuͤr Gelh wiß eben so bereitwillig versorgt haben wuͤrden, wiͦ vorigen Jahre die Herren Soult und Gisquet. Wir hale Quelle dieser seltsamen Nachricht nachgeforscht und auf sehr authentischen Wege Folgendes dorruͤber erfahren: Di leihe fuͤr Dom Miguel wurde in London eingeleitet unß trahirt, und es vereinigten sich mehrere Haͤuser dazu, so h Obligationen zu gleicher Zeit an verschiedenen Europaͤischen sen erscheinen werden. Herr Jauge in Paris ist einer von Banquiers, die daran Theil nahmen, aber die Uncahmg war rein finanziell und hatte durchaus nichts mit der Pai- schaffen. Indeß hatte Herr Jauge, dessen Ansichten der⸗

des aͤlteren Zweiges der Bourbonen geneigt sind, und der ans

Banquier der Herzogin von Perry ist, auf seine eigene Hand ein terhandlung mit Dom Miguel angeknuͤpft und zu seinem

an der Herzogin von Berry eine Beruͤhmtheit erlangt he

Herostrat im Alterthum. Aber der Gegenstand dieser handlung war nicht eine Ladung von Gewehren, noch auch Darbietung von Huͤlfsmitteln zu einem Buͤrgerkriege in reich. Alle Dokumente uͤber diese Angelegenheit beweisen, man von Dom Miguel bloß verlangt hatte, er solle zu Gunsin verbannten Familie, zu welcher die Herzogin von Berry 9- die jaͤhrliche Pension von 20,000 Pfund wieder herstellen, sein Vater Johann VI. den Bourbonen waͤhrend ihres ersten bewilligt hatte. Es ist sehr glaublich und natuͤrlich, daß ein erge Anhaͤnger der Bourbonen, wie Herr Jauge, diese Anleihe2 Miguel', an welcher er Theil genommen hatte, als eine Get heit benutzte, um seine Großmuth auf diese Weise in Ayse zu nehmen; diese Aufforderung jedoch war eine von der Me ganz getrennte Unterhandlung und stand damit in gar

Verbindung, außer daß sie gerade zu derselben Zeit gescha

daß die Anleihe Herrn Jauge auf den Gedanken gebracht jene Aufforderung an Dom Miguel zu richten. Es nit) dies auf jeden Fall aus den gerichtlichen Verhandlunzen ergeh wenn die Verhaftung des Herrn Jauge dazu fuͤhren sollt,

wir jedoch nicht glauben.“

1“ 1I Niederlande.

Aus dem Haag, 20. Nov. singen und dem

verstaͤrkt worden.

Koͤnige zum Befehlshaber der Forts Lillo und Liefkenehe nannt worden.

Bei der auf der Schelde liegenden Flotte sind einige aͤnderungen in den Stellungen vorgegangen. Das Linie „de Zeeuw“, hat auf der Hoͤhe von Terneuzen Postö und die Korvette „de Dolphyn“ sich vor Bath gaufgestell Flotte ist im Laufe der vorigen Woche durch eine Anzahl“ Fahrzeuge verstärkt.

In Amsterdam hieß es an der Boͤrse, unsere Fregatt, fliegende Fisch“, habe ein Franzoͤsisches Kriegsfahrzeug genomn

Von Dombury (auf der Insel Walcheren) wird gem daß vor dem sogenannten Oostergat ein Linienschiff, eine Fr und eine Brigg, deren Flagg⸗ man nicht habe erkennen kin signalisirt worden seyen. m Nachmittage segelte das bi schiff nordwaͤrts weiter; auch die Fregatte verlor man später

dem Gesicht. Am 17ten d. hatte man vom Thurme von Greoodereede

kleinere Kriegsschiffe, fern von der Kuͤste, signalisirt. Im des Tages gewahrte man von demselben Thurm, daß eine brigg, die sich vor dem Hafen aufhielt, vier Schiffe nahm, nachher noch auf zwei andere Jagd machte.

Nachrichten von Breskens vom 16ten zufolge, wal Schiff „Johanna Margaretha“, mit verschiedenen Waan laden, und einem Schiffer von Sluys angehoͤrig, bei Haza gescheitert. Die Belgier bemaͤchtigten sich desselben 4 Stelle und besetzten es mit 20 Mann. S

Am 3ten September brach zu Paramaraibo eine

Kirche in Asche legte. 1I111I1“ Bruͤssel, 19. Nov. 1 praͤsentanten⸗Kammer legte Herr Dumortier, a

Koͤnig vor, welcher im Wesentlichen nicht sehr von den

schen Friedens die Maͤchte, welche den Traktat vom 15.

pflichtungen, sich nicht auf einen bloßen Anfang der rung beschraͤnken werden. Ew. lich Sorge dafuͤr tragen, daß dieser

Anfang der

Ueber Havre hat man hier Nachrichten aus Pernambuco fuͤhrung nicht verderblich fuͤr Belgien wesbe es a. öf i 82 5 4 8 2 8 b

uch

stattfinden, als bis Holland der Ausfuͤhrung des

ͤmen; sollte es aber die Gesinnungen der Kammer verkannt

bu

1' guͤnstiges

telsmann den wuͤrdigen Herrn gewaͤhlt, der durch den Puh

Die Garnisonen von ort Bath sind in den letzten Tagen ansehe

Der Oberst⸗Lieutenant von der Artillerie, Bake, it

Feuersbrunst aus, die 40 bis 50 Haͤuser, so wie die luthe

In der heutigen Sitzung der richt⸗Erstatter der Kommission den Entwurf zur Adresse 5

und Wendungen der Thronrede abweicht, ausgenomman Stelle wegen der fremden Einmischung, die folgendermaß

soll: „S E daj Aufrechthaltung des Eun ten soll: „Wenn Ew. Maj. zur Aufrechthaltung 5. n 31,313 Rthlr.

desselben haben veranlassen;

Majestaͤt werden sie mode der

.

70 Und die Zerstuͤckesung Limburg's und Luxemburg's nicht Traktates zustimmung gegeben hat. In diesem Fall wird die Na⸗ mit Dankbarkeit die Früͤchte der Politik der ⸗Regierung

haben, und dirse te nur gegen die voklaͤufige Raͤumung Limburg's und Lu⸗ rg's protestiren.“ Die Diskussion uͤber diesen Entwurf eauf den folgenden Tag verschoben.. .

anders seyn, so wuͤrde das Ministe⸗

Die Senatoren⸗Kammer beschaͤftigte sich in ihrer ge⸗

en Sitzung mit den einzelnen Paragraphen der Adresse an König, wobei verschiedeneAmendements zur Sprache ka⸗

Der Graf von Ansembourg schlug“ vor, folgenden einzuschalten: „Die verlaͤngerte Gefangenschaft eines Mit⸗

es des Senats erregt in uns ein sehr schmerzliches Gefuͤhl.

ernenern den Wunsch, daß Ew. Majestaͤt das. Ende seiner nherbeifuͤhren und zu den Maßregeln Ihre Zuflucht neh⸗ moͤgen, deren Anwendung Sie uns im Mai d. J. verkuͤn⸗ ‚um ihn seinem Vaterlande und dem er angehoͤrt,-wiederzugeben.“ „Herr Gobldt erkeärte, bas Ministerium die Lage des Herrn Thorn niemals aus Aogen verloren habe, nur sey durch, die Verhaftung des Pescatore die Beschaffenheit der Unterhandlungen geaͤndert gen; man beschaͤftige sich jedoch angelegentlich damit; noch in der angenen Nacht sey ein Adjutant des Koͤnigs nach Luxemburg abge⸗ und man habe die Hoffnung, noch vor Ende dieser Woche Resultat zu ertangen. Der⸗Minister widersetzte sich gens der Einschaltung des von Herrn von Ansembourg vor⸗ slagenen Satzes nicht, welcher hierauf einstimmig Fenehmigt de. Bei der Stelle, woö der Vermaͤhlung des Koͤnigs ge⸗ wird, hatte die Kommission gesagt: „Die Tugend wird irch auf den Thron gesetzt, und strahlt in dem Glaͤnze, der

üchtig auf die oͤffentlichen Sitten einwirkt.“ Auf den

schg des Herrn Duval von Beaulieu, welcher be⸗ gete, daß die Tugend schon vor der Vermaͤhlung des Koͤ⸗ uf dem Throne gesessen habe, wurde diese Stelle ge⸗ n. Mehrere Amendements in Bezug auf die Ein⸗ hung Frankreichs und hinsichtlich der Worte uͤber die Bel⸗ ee Armee wurden der Kommission zur genaueren Pruͤfung wiesen, und die weitere Berathung auf den foͤlgenden Tag poben. Die Herzoge von Orleans und Nemours sind heute mit Fegimentern der Avant⸗Garde nach Mecheln abgegangen. prinzen reisen zu Pferde an der Spitze ihrer Regimenter. Norgen wird sich das Hauptquartier der Franzoͤsischen Ar⸗ in Merchem befinden. Der Marschall Gérard wird nicht eher eine Proclamation hie Armee erlassen, als bis alle Truppen vor Antwerpen mmelt sind, und er seine letzten Instructionen aus Paris ten hat. Man glaubt jetzt, daß noch 8 bis 10 Tage dar⸗ hingehen werden, ehe die ersten Arbeiten gegen die Citadelle nen. Heute ist die Brigade des General Simoneau, aus dem Husaren⸗ und dem 4ten Jaͤger⸗Regimente bestehend, und es General Koeppfel, aus dem 19ten leichten und dem 18. n⸗Regimente bestehend, und eine Compagnie Sappeurs in el eingeruͤckt. Morgen werden zwei Batterieen Artille⸗ Fuß, eine Batterie reitender Artillerie, das 52ͤte und Linien⸗Regiment und zwei Kuͤrassier⸗Regimenter erwartet. Infanterie und Artillerie setzten sogleich ihren Marsch fort, avallerie wird in der Umgegend von Bruͤssel kantonniren. der Gazette d Arlon liest man: „Gestern Abend ige von Luxemburg kommende Estaffette dem General Ta⸗ un, Depeschen gebracht. Zwei Stunden darauf ging ein tier von Arlon nach Bruͤssel ab; die eine der Depeschen be⸗ sch auf die Angelegenheit des Herrn Pescatore. Die Deut⸗ Bundes⸗Versammlung verlangt, daß Herr Pescatore binnen Tagen in Freiheit gesetzt werde, und verspricht da egen so⸗ hdie Freilassung des Herrn Thorn zu bewirken. Wie koͤn⸗ diese Nachricht verbuͤrgen.“ Antwerpen, 19. Nov. Heute Morgen ist ein Franzoͤ⸗ 6 Lancier⸗Regiment in der Vorstadt von Berghem ange⸗ en, und nach Merchem gefuͤhrt worden, wo es Kantonnirun⸗ bejiehen soll. Dieses Regiment defilirte dicht unter unseren ern voruͤber. Einige Stunden darauf kam ein Jaͤger⸗ mnent zu Pferde, eine Batterie leichter Artillerie und das sechte Regiment ebenfalls durch Berghem; an der Spitze ben befanden sich die Herzoge von Orleans und Nemours. heute Morgen hoͤrte man drei Kanonenschuͤsse von der Ge⸗ iun Burcht her. Man erfuhr bald, daß es eine Saluti⸗ e Franzoͤsischen Fahne gewesen war. bie Einwohner der Tote de Flandre haben von den Hollaͤn⸗ den Befehl erhalten, ihre Haͤuser zur Verfuͤgung der Trup⸗ u stellen. Auch hat man ihnen anempfohlen, ihr Eigen⸗ und ihre Familien in Sicherheit zu bringen. ü

1 Deutschland.

Lelle, 18. Nov. Am 15ten d. M. ationggericht, in Austraͤgal⸗Sachen des Anwalts des Groß⸗ 398 Sachsen⸗Weimar’ Eisenach, Kläͤgers, wider den An⸗ c s Sachsen⸗Hildburghausen, nachmals des Herzogthums sen⸗Hildburghausen allein, jetzt des Herzogthums Sachsen⸗ ngen⸗Hildburghausen und des Herzogthums Sachsen Koburg⸗ und zwar des letzteren, wegen der Aemter Koͤnigsberg Ponnenfeld, Beklagten, wegen Forderungen aus dem Thuͤ⸗ Rayon⸗Verbande, besonders an das vormalige Herzog⸗ ilbburghausen, in Regierungen schuldig erkannt sind, die klagbar gemachte Ie von 24,293 Rthlr., nebst Verzugs⸗Zinsen zu 5 pCt. lten Juni 1818. bis zum Zahlungs⸗Tage, an die klagende ung zu entrichten, auch saͤmmtliche auf diesen Rechtsstreit ate Kosten allein zu tragen. Ungleichen ist an dem naͤmlichen Tage, in Austraͤgal⸗Sachen

in klagenden Gouvernements, wider den Anwalt des Her⸗

s Sachsen⸗Koburg⸗Salfeld und des Herzogthums Sach⸗ bburghausen, ex b dallein, modo des Herzogthums Sachsen⸗Koburg⸗Gotha 6 Herzogthums Sachsen⸗Meiningen⸗Hildburghausen, we⸗ derungen aus dem „vormalige Herzogthum Sachsen⸗Koburg⸗Salfeld, erkannt, agte Gouvernements schuldig und verbunden, die Sum⸗ 1 lr. 2 Ggr., nebst Verzugszinsen zu 5 pCrt. . Juni 1818 bis zum Zahlungstage, an das klagende nement zu entrichten, auch die auf diesen Rechtsstreit ver⸗ in Kosten allein zu tragen.

gesden, 20. Nov. Die Leipziger Zeitung enthalt n Bericht uͤber die Restaurirung mehrerer, fuͤr die Deutschen Kunst hoͤchst interessanten, von Michael

Thuͤringer Rayon⸗Verbande, in specie

Staatskoͤrper, wel⸗

hat das Koͤnigl. Ober⸗

Herzogthums Sachsen⸗Koburg⸗Salfeld und des Her⸗- *nien statt.

ein Erkenntniß eroͤffnet, zufolge dessen die

post des Herzogthums Sachsen⸗Koburg⸗“

0 L’ - Dde 4 Bilder, welche sich in der Stadt Zwickau befinden:

„In diesen Tagen kehren zur Marien⸗Kirche in Zwickau die Bilder zuruͤck welche der Koͤnigl. Saͤchsische Alterthums⸗Verein dur den Gal⸗ lerie⸗Inspektor Renner hat in Dresden herstellen lassen. Unbestritten sind diese Gemaͤlde, welche, wie Schmidts Chronik von Zwickau darthut, im Jahre 1479 an Meister Michael Wohlgemuth, Maler zu Nuͤrn⸗ berg, fuͤß den Preis von 1400 Rhein. Gulden verdungen wurden,

die wichtigsten Ueberreste mittelalterlicher Malerei, die bis jetzt in

Sachsen aufgefunden worden. Mich. Wohlgemuth (gest. 1519) stand zu der Zeit, als er den Auftrag üͤbernahm, in dem Gipfelpunkte seiner Beruͤhmtheit und war noch unverdunkelt durch das Talent seines groͤßeren Schuͤlers, A. Duͤrer, der erst 1486 in seine Weyrk⸗ statt eintrat. Nirgend, außer in Zwickau, besitzt man so authentische und so zahlreiche Werke Mich. Wohlgemutht, und der⸗Saͤchsische Alterthums⸗Verein konnte seinem Berufe, Werke der Kunst dem Vaterlande zu erhalten, sie berzustellen und bekannt zu machen, durch nichts in die Augen fallenderes nachkommen, als durch die Herstellung dieser Altar⸗Tafeln, die in Zwickau zwar nicht vergessen standen, aber doch auch nicht pfleglich behandelt waren. Aus allzu großer Be⸗ sorgniß vor möglicher Beschaͤdigung beim Abnehmen, fanden die wiederholten Erbietungen des Vereins anfangs sogar bei den Be⸗ wohnern von Zwickau wenig Eingang, und ers wendung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Johann bei seiner dortigen Anwesenheit im Juli d. J., fuͤhrte die Unterhandlungen zu dem kaum mehr gehofften Resultate. Die Bilder waren, als sie am 24. Juli d. J. in Dresden eintrafen, so von Stauh und Schmutz be⸗ deckt, daß man wenig Hoffnung hegen konnte, sie zur urspruͤnglichen Dentlichkeit wiederhergestellt zu schen. Indessen ergab sich bei ge⸗ nauerer Untersuchung, die der Restauration vorausging, daß eigent⸗ liche Beschaͤdigung nur an sehr einzelnen Stellen bemerklich war; dafuͤr zeigten sich Spuren einer fruͤheren Restauration und theil⸗ weisen Uebermalung (z. B. in der Anbetung der Konige), die viel⸗ leicht aus dem Jatre 1565 herstammen koͤnnten, wo, nach Schmidts Chxronik, eine Veraͤndernng mit dem Altare vorgenommen wurde. Eine Zusammenkunft des Comit’'s, die Se. K. Hoheit Prinz Jo⸗ hann mit seiner Gegenwart beehrte (am 31. Juli), wurde dazu verwandt, in einem eignen Protokolle den Zustand der Bilder vor aller Herstellung genau zu beschreiben. Der Altar⸗Tafeln, unge⸗ rechnet die Altar⸗Staffel (gradino), si ihren Ruͤckseiten mit Gemaͤlden, zmei mit farbigen Arabesken, erd⸗ gruͤn in erdgruͤn, zwei mit Tabernakeln fuͤr geschnitzte Heiligen⸗ Bilder bedeckt sind. Von den acht Gemaͤlden siab jedoch bei wei⸗ tem nicht alle von gleichem Werthe; einige zeigen auffallende Spu⸗ ren, daß Wohlgemuth's „Knechte“, uͤder die spaͤter A. Duͤrer Klage fuͤhrt, auch die Hand mit angelegt haben. Von der ab (Nr. I.), zeigen sie uns durch die Anbetung der Hirten ( . die Verehrung der Koͤnige (III.) und die drei Marie (IV.), die Anfaͤnge des Lebens des Erloͤsers, dessen letzte Lebeks⸗Schicksale durch Christus am Oelberge (V.), durch die Verspottung (VI.), die Kreuztragung (VII.) und den Kreuzes⸗Tod (VIII.) der from⸗ men Beschauung hier vorgestellt sind. Zu den wesentlich geringern Bildern gehoͤren Nr. V. und VI.; da Nr. VII. wenigstens durch Einzelnheiten von Werth fuͤr die schwaͤcheren Theile entschaͤdigt.“ Muͤnchen, 19. Nov. Vorgestern Nachmittag um 2 Uhr traf das erste Bataillon des 10ten Koͤnigl. Linien⸗Infanterie⸗Re⸗

giments, von Amberg kommend, unter Anfuͤhrung seines Ober⸗ sten, Herrn von Nickels, hier ein. Der Mannschaft wurden, als sie in Schwabing eintraf, Erfrischungen von hier aus ent⸗ gegengeschickt. Se. Majestaͤt der Koͤnig Otto, umgeben von ei⸗ nem glaͤnzenden Generalstab, fuͤhrte das Bataillon von dort aus auf den Max⸗Joseph⸗Platz. Hier angelangt, bildete dasselbe ein halbes Quarré und wurde von Sr. Majestaͤt unserem Aller⸗ gnaͤdigsten Koͤnige und Sr. Majestaͤt dem Koͤnige Otto von Griechenland, Allerhoͤchstwelchen dasselbe ein dreimaliges, laut schallendes Vivat brachte, besichtigt, worauf im Paradeschritt vor beiden Koͤniglichen Majestaͤten vorbeimarschirt wurde.

Heute Vormittag um halb 9 Uhr setzte das gedachte Ba⸗ taillon seinen Marsch nach Griechenland von hier weiter fort.

Augsburg, 17. Nov. Gestern Abend 6 ½ Uhr ist der in der hiesigen Frohnveste verhaftet gewesene ehemalige Redacteur des „Aüugsburger Tagblattes“, Valentin Oesterreicher, welcher wegen Majestaͤts⸗Beleidigung vom Koͤnigl. Appellations⸗Gerichte zu dreijaͤhriger Arbeitshaus⸗Strafe bereits verurtheilt war, des⸗ sen Prozeß aber auf seine ergriffene Appellation noch in zweiter Instanz anhaͤngig ist, seiner Haft entsprungen, nachdem er den Gefangenwaͤrter, als er ihm die Abendkost brachte, niedergewor⸗ fen, und sich seine Schluͤssel zugeeignet hatte. Er soll noch am naͤmlichen Abend aus der hiesigen Staͤdt entflohen seyn.

Freiburg, 17. Nov. Die Anzahl der Studirenden, wel⸗ che unsere Hochschule das erstemal besuchen, naͤhert sich der ge— woͤhnlichen Anzahl. Der groͤßte Theil der Studirenden, welche (ihre Berufs⸗Studien im abgelaufenen Semester noch nicht vollen⸗ det hatten, ist wieder zuruͤckgekehrt, und mit Vergnuͤgen muß dieses auch in Bezug auf die Schweizer bemerkt werden. Aller⸗ dings hat eine verhaͤltnißmaͤßig kleine Anzahl auch andere An⸗ stalten bezogen, wie dieses in anderen Jahren auch geschah, wo keine Ereignisse stattfanden, wie sie der Schließung der Univer⸗ sitaͤt vorangegangen. Diese Mittheilung wird als Berichtigung der im Volksblatte enthaltenen Nachricht dienen, welche eine die schlimmen Erwartungen uͤbertreffende Abnahme und das gaͤnzliche Ausbleiben der Schweizer ausspricht.

Hgesterreich

Wien, 20. Nov. Am 11ten d. fand in Agram die Eroͤffnung der Landes⸗Congregation der Koͤnigreiche Kroatien und Slavo⸗

JET1ö1“ 8

Aus Sarajevo melder man unterm 19ten Oktober: „Es sind an einigen Orten dieses Paschaliks wieder neuerdings Un⸗ ruhen ausgebrochen, da die Einwohner sich dem Abmarsche der Konstribirten, die fortwaͤhrend zu dem Heere des Groß⸗Wesirs abgeschickt werden, widersetzten. Namentlich hatte ein ernstes Handgemenge zu Visocco statt, wo sich die Großherrlichen Trup— pen anfangs in schlimmer Lage befanden, indem die Revoltanten sich in den Besitz zweier Kanonen setzten. Aber unser umsich⸗ tige und entschlossene Wesir schickte sogleich einige Verstaͤrkungen

dahin ab, wodurch nicht nur daselbst, sondern auch an allen den

Orten, wo sich der Geist der Empoͤrung zeigte, die alte Ord— nung und die oͤffentliche Sicherheit wieder hergestellt wurde. Wie niederschlagend auch die Nachrichten von der zu Konstan⸗ tinopel ausgebrochenen Pest sind, so genießt doch diese Provinz noch des erwuͤnschten Gesundheits⸗Standes"“)

N

J

nIl ay d.

Berlin, 25. Nov. Der General der Infanterie und kom⸗ mandirende General des VII. Armee⸗Corps, Freiherr von Muͤff⸗ ling Excellenz, ist am 21sten d. M. wieder von Duͤsseldorf nach Krefeld abgereist.

Aus Muͤnster wird unterm 19ten d. M. Morgen traf das Fuͤsilier⸗Bataillon des 15ten Linien⸗

„Gestern Infanterie⸗ Rasttag und

gemeldet:

Regiments von Bielefeld hier ein; es haͤlt heute wird morgen seinen Marsch nach dem Rheine fort⸗

———

Abbrecht Buͤrers herruͤhrenden Altar⸗

die persoͤnliche Ver⸗

den, gefoͤrdert worden.

‚sind sechs, von denen zwei auf

4

fetzen. Die beiden anderen Bataillone des werden heute in hiesiger Gegend erwartet. Am 13ten d. M. Nachmittags 10 Minuten nach 4 Uhr verspuͤrte man in Zeitz eine fluͤchtige Erderschuͤtterung. Es er⸗ folgten zwei Erdstoͤße in suͤdoͤstlicher Richtung, dem Getoͤse eines stark rollenden Wagens aͤhnlich, so daß in mehreren Hzusern die Fenster klirrten uͤnd kranke Personen in ihrem Bette heftig er⸗ schuͤttert wurden. 16 Am 20sten d. M. herrschte auf mehreren Punkten in.

gedachten Regimentt

der naͤchsten Umgebung von Naumbuͤrg und in Naumburg selbst

ein so starker Nebel, wie ihn sich die aͤltesten Leute kaum euntsin⸗ nen koͤnnen. Am Morgen schien es nur ber im Saal⸗Thale um diese Zeit gewoͤhnliche⸗Dunst zu seyn, um Mittag war der Him⸗ mel hell, aber in den Nachmittagsstunden nahm der Nebel so bedeutend zu, daß man im eigentlichen Sinne bes Wortes kaum sechs Schritte weit sehen konnte. Dagegen ward eintge Stun⸗ den von Naumburg, z. B. in der Gegend von Eckartsberga, das schoͤnste Wetter und Sonnenschein wahrgenommen, in Weißen⸗ fels jedoch derselbe starke Nebel. g.

Das Posenern Amtshlatt bringt Folgendes zur oͤffent⸗ lichen Kenntniß. „Der seine Beendigung sich nahende Bau der evangelischen Kirche 3½24 õMeseritz ist, wie von der Gemeinde uͤberhaupt, so insbesondere Seitens einzelner ehrenwerther Glie⸗ der derselben, sehr thaͤtig, und mitunter durch bedeutende Spen⸗ Z3u den diesfaͤlligen Wohlthaͤtern der Kirche gehoͤrt auch der Kaufmann Herr Schroͤder jun. daselbst. So wie derselbe unermuͤdat auf den erwuͤnschten Fortgang des Baues einwirkte, so verdankt die Kirche ihm namentlich zu die⸗ sem Baue einen Beitrag von 350 Rthlr. und das Geschenk eines zinnernen Kessels, im Werthe von 90 Rthlr., als Beihuͤlfe zu den Kosten des neu anzuschaffenden Glockengelaͤutes. Uebher⸗ dies hat Herr Schroͤder jun. erklaͤrt, die Kosten fuͤr die Deco⸗ ration der Emporkirchen, mit vergoldeten Leisten und Rosetten, zu wollen, welche sich zwischen 3 400 Rthlr. belaufen werden.

Am 11ten v. M. wurde eine Frau zu Lyk (Regierungs⸗ Bezirk Gumbinnen) von einem mißgestalteten menschlichen We⸗ sen entbunden, an welchem 1 Kopf mit 3 Ohren, und zwei an den Bruͤsten zusammengewachsene Ruͤmpfe, jeder Rumpf mit wei Haͤnden und zwei Fuͤßen, wahrgenommen wurden. Diese Mißgeburt ist an das hiesige anatomische Museum zur Aufstel⸗ lung gesandt worden.

Literarische Nachrichten.

Die Schlacht bei Luͤtzen. Historisches Fragment zur Er⸗

innerung an Gustav Adolph am zweihundertjaͤhrigen Jah⸗

restage seines Todes, von C. Freiherrn v. Vincke,

Hauptmann im Koͤnigl. Generalstabe. Berlin, 1832.

66 S. 8; mit einem (ausnehmend schoͤnen) Situations⸗ Plan der Schlacht bei Luͤtzen.

Wir feiern seit einem halben Menschenalter Jubelfeste, welche an die große S erinnern, mit der Luther die Kirchen⸗Freiheit herstellte. n die Augsburgische Konfessions⸗ Feier hat sich in diesen Tagen die Erinnerung an den großen Schweden⸗Koͤnig gereiht, und wie die fruͤheren hundertjaͤhrigen Gedaͤchtniß⸗Tage, so ist auch der letzte durch geschichtliche Werke im Andenken der gegenwaͤrtigen Geschlechter aufgefrischt worden. Unter den Schriften, welche dem unsterblichen Gustav Adolph juͤngst gewidmet wurden, empfehlen wir heute die obengenannte der Aufmerksamkeit unserer Leser. Herr Hauptmann, Freiherr v. Vincke, kuͤndigt mit seiner Schrift ein Werk an, welches, als Aufgabe eines vieljaͤhrigen Fleißes, dem Schweden⸗Koͤnige als Feldherrn gewidmet seyn soll. Aus diesem umfassenden Werke wird hier ein zeitgemaͤßes Bruchstuͤck die Schlacht bei Luͤtzen, sammt ihren erhebenden und niederschlagenden Fol⸗ gen mitgetheilt. Ist nun auch der Kern der Darstellung kriegs⸗ wissenschaftlich, so hat der Herr Verfasser die Begebenheiten doch so einfach und hell vor die Seele des Lesers gefuͤhrt, daß selbst der Laie mit Vergnuͤgen dem Gange der Abhandlung folgt. Es ist indessen weniger bas Militairische, dessentwegen wir die von Vin ckesche Schrift an diesem Orte nennen, als das rein Phi⸗ losophisch⸗Historische, womit das kriegerische Schaustuͤck eingelei⸗ tet wird. Und hier ist es ganz besonders der Hauptgedanke, durch welchen der Schriftsteller dem Gegenstande seines Stre⸗ bens die Gunst und Liebe aller Derer zuwenden wird, die an dem unermeßlichen Werke der Reformation ihr Herz erfreuen. Dieser Hauptgedanke heißt: „In der frischen Kraft der Jugen hatte die neue Lehre, oder vielmehr die Herstellung des urspruͤn lichen Evangeliums, ungeheure Fortschritte gemacht. tentheils im Schlummer langjaͤhriger Gewohnheit u Ignoranz uͤberraschten Gegner hatten mehr und mehr den Bode verloren, welchen sie bisher unumschraͤnkt beherrscht hatten. Abe schlau und gewandt benutzte die Roͤmisch⸗ katholische P den Stillstand, welchen die kluge Politik Karls V. und die Maͤßi gung, aber nicht geringere Schlauheit seines Nachfolgers Ferdi⸗ nands I., zu Stande brachte, um sich von dem ersten Schrecken zu erholen, neue Kraͤfte zu sammeln, und die Wieder⸗Eroberung des Verlorenen vorzubereiten. Jahrzehende lang wurde der klug entworfene Plan mit unerschuͤtterlicher Konsequenz verfolgt, und unstreitig gebuͤhrt dem erst vor Kurzem entstandenen Orden der Jesuiten der Ruhm, diese Einigkeit und Kraft in ihre Partei gebracht und lange erhalten zu haben, welche der Gegenpartei

durchaus abging. Waͤhrend die katholische Partei an Einigkeit und Energie immer mehr zunahm, und durch ausgezeichnete Ta⸗ lente noch mehr verstaͤrkt wurde, schwächte sich die protestantische durch die immer wachsende Uneinigkeit der verschiedenen, sich bitter anfeindenden Sekten, und schon die Begebenheiten des letzten Viertels des 16. Jahrhunderts in Oesterreich, Salzburg Wuͤrzburg, Baden, Koͤln und Straßburg beweisen hinlaͤnglich, daß die katholische Partei im Steigen, die protestantische im Sin⸗ ken war. Im Großen und Ganzen betrachtet, war es die plan⸗ maͤßige und gewaltige Reaction der Katholiken gegen die Prote⸗ stanten, welche den dreißigjaͤhrigen Krieg hervorrief; denn nim⸗ mer haͤtten die den Ansang desselben bezeichnenden Unruhen in Boͤhmen einen so allgemeinen Brand hervorbringen koͤnnen, wenn nicht die Zeit dazu reif gewesen und die Spannung der Gemuͤ⸗ ther so groß, der Zunder allenthalben so gehaͤuft gewesen waͤre, daß auf den geringsten Funken die Flamme hoch empor schlagen mußte.“

Morgens Nachmitt. Ab 39 dng. rachmitt. en Rach einme 6Ubr. 2 uhr. 10 Uhr. Ben aanantge

339,, 5“ Par. 339,0 3 “Par. 340,1 6 „Par. diF 1,0 °R. Quellwaͤrme 8,2 R. 2, » R. 0, °R. 0,1 °R. Elußwärme 2,4 N.

K 2 95 pvCt. 81 vCt. 89 „Ct. Bodenwärme Z.00 R.

Meteorologische Beoba 24 208004⸗—2

24. Nonhe.

Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter... Wind....

neblig. truͤbe. trüͤbe SO. G 8 GS. Ausdünst. 0,008 0 Np.

V SO Niederschl. 0, 00 41 wXh

Wolkenzug