heit zu sorgen, indem die Regierung fuͤr keinen Scha⸗
der zum Major⸗General der
fred“ aus
wohl eingerichtet zu seyn.
der Herzogin von Kent und der Prinzessin Victoria zu Ken⸗ sington einen Besuch ab.
Der Neapolitanische und der Oesterreichische Gesandte hat⸗ ten gestern eine Zusammenkunft mit Lord Palmerston im aus⸗ iase Amte. 3 1
eber das Zusammenstoßen des Englischen mit dem Fran⸗ zoͤsischen Schiffe giebt der Standard nachfolgende Details: „Am Sonntag Morgen gegen 2 Uhr stießen die „Talavera“ und. die Franzoͤfische Fregatte „Calypso“ gegeneinander. Die „Talavera“, auf ihrer Station ungefaͤhr 5 ½ Knoten die Stunde segelnd, sah ein fremdes Schiff vor dem Winde auf sich zu⸗ kowumen. Die „Talavera“ zeigte Lichter; das fremde Schiff
hielt erst auf die eine, dann auf die andere Seite, bis⸗ es mit”
vollen Kraͤften gegen die „Talavera“ anlief. Die Verwirrung
und Bestuͤrzung, welche nun entstand, ist nicht zu schildern, der Stoß
war so fuͤrchterlich, daß man glaubte, beide Schiffe wuͤrden untergehen. Ungefaͤhr 60 Franzosen sprangen an Bord der „Talavera“, und
fand, rief aus, daß, wenn er zu Grunde gehen muͤsse, es doch mit einem Englischen Kriegsschiffe seyn solle. Die „Talavera“ ist bedeutend beschaͤdigt, und die „Calypso“ ist fast bis an die Wasser⸗Kante geborsten; die Ausbesserung beider Schiffe wird viel Zeit erfordern. Der Capitain der „Talavera“, Herringham,
befand sich nicht auf dem Schiffe; er liegt schwer krank im
Hospital am Ufer.“ In Bezug auf die Verfuͤgung des Koͤnigs der Niederlande insichtlich der Englischen und Franzoͤsischen Schiffe, macht der lbion folgende Bemerkung: „Moͤgen die Britischen Kauf⸗ leute, welche diese Befehle lesen, bedenken, mit wie viel weniger Ruͤcksicht⸗sie von ihrer eigenen Regierung behandelt worden sind, als der Koͤnig der Niederlande in seinen Maßregeln ihnen wi⸗⸗ derfahren laͤßt.“
Die (gestern nach dem Albion gemeldeten) kriegerischen Er⸗ eignisse bei Porto werden von denjenigen Englischen Blaͤt⸗ tern, welche der Sache Dom Pedro's zugethan sind, folgender⸗ maßen berichtet: „Am 16. November zwischen 4 und 5 Uhr Morgens eroͤffnete der Feind ein furchtbares Bombardement mit Granaten und Congreveschen Raketen gegen die Stadt. Dies ruͤhrte daher, daß 1500 Mann Chasseurs von der Garnison un⸗ ter dem Obersten Schwalbach uͤber den Fluß gegangen waren, um die feindlichen Batterieen zu zerstoͤren. Die Landung wurde gluͤcklich bewerkstelligt, und die Truppen zogen sich links am Kloster Serra entlang. Sie warfen den Feind zuruͤck und bemaͤchtigten sich einer Batterie. Der Kampf, in welcheni die bei weitem uͤberlegenen Miguelisten den Kuͤrzeren zogen, dauerte anderthalb Stunden. Aus der Serra machten 300 Mann einen Ausfall, welcher wesentlich zu dem Erfolge beitrug. Die Mi⸗ guelisten, 6 bis 7000 Mann stark, mußten sich zuruͤckziehen und ließen 280 Gefangene in den Haͤnden der Unsrigen. Der Verlust an Todten und Verwundeten muß sehr bedeutend seyn. Nachdem einer der Hauptzwecke der Landung, naͤmlich die Verproviantirung Porto's von Villa⸗Nova her, erreicht war, zog sich Oberst Schwal⸗ bach in der besten Ordnung nach der Stadt zuruͤck. Waͤre die Expedi⸗ tion etwa 1000 Mann staͤrker gewesen, so haͤtte man sich Villa⸗Nova's mit leichter Muͤhe bemaͤchtigen koͤnnen. Dies wird vermuthlich in den naͤchsten Tagen stattfinden. Gleichzeitig mit dem Angriffe auf Villa⸗Nova machte eine Abtheilung Matrosen und Marine⸗ Soldaten von Dom Pedro's Schiffen einen Versuch gegen Massarellos, wo die Miguelisten zwei Batterieen errichtet hatten. Die Seeleute fochten mit großer Tapferkeit; leider aber blieb der Capitain Margell gleich beim ersten Angriffe auf die Batterie, worauf Lieutenant Ruxton den Befehl uͤbernahm. Nachdem es ihm gelungen war, drei Moͤrser zu vernageln, ruͤckte der Feind in großer Anzahl herbei, worauf sich die Seeleute in aller Eile in ihre Boͤte warfen. Die Kriegsschiffe eroͤffneten ein starkes Feuer, um deren Ruͤckzug zu decken. as neue Regiment des Obersten Bacon, Koͤnigin Lanciers, war vorgestern zum erstenmale im Treffen. Die Uebernahme des Oberbefehls durch den Kaiser selbst, hat im Allgemeinen Zufriedenheit erregt. Unter den Miguelisten herrscht dagegen wegen der Abwesenheit Dom Miguels, der nach Coim⸗ bra zuruͤckgekehrt seyn soll, viel Verstimmung. Der Graf von Villa⸗Flor ist zum Herzoge von Terceira ernannt, und erhaͤlt (d. h. nach der Restauration der jungen Koͤnigin) Guͤter zum jaͤhrlichen Belaufe von 100 Contos de Reis. Der Marine⸗Mi⸗ nister hat seine Entlassung eingereicht, weil er sich mit dem Ad⸗ miral Sartorius nicht vertragen kann, der sich jetzt immer auf dem festen Lande befindet. Die Britische Fregatte „Briton“ hat eine Mittheilung von dem Miguelistischen General Santa Martha erhalten, wonach der Duero und dessen Barre in stren⸗ gen Blokadestand erklaͤrt werden; es sollen keine Schiffe irgend einer Nation kuͤnftig eingelassen werden, und alle auf dem Flusse besindlichen Schiffe sind gewarnt (worden, fuͤr ihre Sicher⸗
wuͤrde, welcher durch eine ge⸗ Geschwader zu eroͤffnende Kanonade Dies gab zu vielem Parlamentiren Anlaß und man sandte dem General einen Auszug eines Schrei⸗ bens von Lord Palmerston zu, worin erklaͤrt wurde, jede Ver⸗ letzung Britischer Personen und ihres Eigenthums solle durch die Flotte unter Admiral Parker an Lissabon geahndet werden. Dies scheint die Miguelisten einigermaßen eingeschuͤchtert zu ha⸗ ben. Unter dem Britischen Regimente ist Zwietracht ausgebro⸗ chen, und der Oberst Hodges, der sich beschwert, daß die Aus⸗ laͤnder im Kampfe vorgeschoben und nach dem Kampfe zuruͤckge⸗ setzt werden, hat seine Entlassung genommen. Sir John Dopyle, Truppen ernannt worden ist, uͤber⸗ den er seitdem an einen Portu⸗ giesen, Namens Pinto, abgegeben hat. Indessen wollen meh⸗ rere Offiziere nach England zuruͤckkehren. Man erwartet hier einen ausgezeichneten h hn, angeblich den General Excel⸗ mans, um die Offensive zu ergreifen.“
Hiesige Blaͤtter theilen folgenden Auszug aus dem Schreiben eines Offiziers an Bord des Englischen Schiffes „Al⸗ Alexandrien vom 20. September mit: „Es ist liche Schiffswerfte, und Alles darin scheint sehr Sie ist von einem Franzosen erbaut, der einen seiner Landsleute zum Gehuͤlfen hat. Vor drei Wo⸗ chen wurde hier ein Linienschiff von 140 Kanonen vom Stapel gelassen; es war erst zum dritten Theil fertig und bis zum un⸗ keren Verdeck bekleider. Sie koͤnnen die Schiffe nicht auf dem Geruͤst fertig bauen, weil das Wasser daneben zu seicht ist. In⸗ deß sobald sie das Schiff nur flott gemacht haben, werden sie bald damit fertig seyn, denn noch vor Ablauf von 6 Wochen will der Pascha es auf der See haben. Ich habe nie einen so aͤußerst thaͤtigen und ruͤhrigen Mann gekannt, wie diesen Mehemed Ali. Man sieht ihn den ganzen Tag uͤber an jedem Fleck des Werftplatzes, und wenn ein Schiff auslaͤuft, ist er sogleich bei der Hand und ordnet Alles selbst an. Er begiebt sich selbst an Bord, wenn er findet, daß es nicht schnell genug geht, und uͤbernimmt ohne viele Um⸗ stände die Befehle des Capitains und des Steuermanns. Den
den verantwortlich seyn gen das constitutionnelle veranlaßt werden koͤnnte.
nahm einstweilen den Befehl,
hier eine tre
der Englische Lootse, welcher sich am Bord der „Calipso“ be⸗ usten gde Franrthint, ag eh
ungluͤcklichen
welche Vertrauen verdienen?
132228
Tag darauf, nachdem wir hier angelangt waren, sahen wir ihn
in seinem langen Boot mit dem alten Londoner Dampfboot „Engineer“”“ um die Wette fahren und die neuen Maschinen desselben versuchen. Jenes Boot wurde in Deal gebaut, denn er hat eine besondere Vorliebe fuͤr Alles, was aus England koͤmmt. Das letztere Schiff aber ist keinesweges fest und dauer⸗ haft. Er hat es von einem Englaͤnder gekauft.“ .
Sir Francis Burdett hat auf die Einladung der Waͤhler von Westminster, sich als Kandidat bei der naͤchsten Parlaments⸗ Wahl zu stellen, eine Antwort ertheilt, worin er sich, nachdem er die Einladung angenommen, folgendermaßen aͤußert:
„Ich will hier auf keinen der weitumfassenden Gegenstaͤnde lin⸗ gehen, welche jetzt die oͤffentliche Aufmerrsamkeit beschaftigen, son⸗ dern mich auf einen einzigen beschraͤnken, der von unmittelbarer Wichtigkeit ist, und hinsichtlich dessen mir eine sehr irrige Ansicht, und zwar ziemlich allgemein, vorzuherrscheg scheint. — Es ist dieses das System der verlangt werdenden Versprechungen, das wie eine reift und in hohem Grade verderb⸗ lich fuͤr das gemeine Wohl ist; ein System der Selbsttaͤuschung, wodurch Betruͤger Bethoͤrte zu fangen wissen; ein krankhaftes Ge⸗ luͤste im Volk, sich mit Versprechungen fuͤttern zu lassen, in dem Wahne, es koͤnne sich auf Versprechungen verlassen, Sie, meine Herren, haben mit
wo es der Ehrlichkeit nicht traut. ine ; mi richtigen Gefuͤhl diese
Ihrer gewohnten Einsicht und Ihrem
als ein Spiel, bei dem nur die unredlichen gewinnen? Denn wer sind wohl die jenigen, die am ersten mit ihren Versprechungen sich bereit finden lassen? Sind es die Klugen, die Gewissenhaften, die Aufrichtigen, die Unterrichteten — mit Einem Worte, diejenigen, — Oder sind es die Unbesonnenen, die Unwissenden, die Hinterlistigen, die Leichtsinnigen, die Gewissen⸗ losen? Ist es-moglich, daß bei diesem Spiele mit Geben und Neh⸗ men von Versprechungen die ehrlichen Leute nicht zu kurz kommen? Kann es irgend etwas Anderes beweisen, als Unbesonnenheit auf der einen Seite und⸗ Argwohn auf der andern? Aber, obgleich es keine Sicherheit gewaͤhren kann, so ist es keinesweges gleichguͤltig; ob⸗ gleich es nicht zu nuͤtzen vermag, so kann und muß er doch sehr schaden. Es ist eine falsche Muͤnze, von der man nicht zugeben darf, daß sie gangbar werde; ihr Zweck geht nicht dahin, Betruͤgerei zu
entlarven oder zu fesseln, sondern Ehrlichkeit unwirksam zu machen. Wer will es bezweifeln, daß derienige, der sich durch Versprechungen gebunden hat, eben dadurch an Gewicht und Autoritäaͤt verliert; Wer will es bezweifeln, daß derjenige, welcher so in einer berathenden Ver⸗ sammlung erscheint, mit Mißtrauen angehoͤrt und mit Argwohn betrach⸗ tet werden wird? So wird dann Euer Kaͤmpe entsandt, mit einem Flecken auf seinem Schilde — ein Ritter ohne seine Sporen — ein schmaͤhlich Bestegter, noch ehe er in den Schranken erschienen ist. — Man erzaͤhlt von dem Lord Mansfield, als er noch Oberrichter der Kingsbench gewesen, habe ihm ein Advokat einst in einem sehr heftigen und bitteren Tone gesagt, daß er durchaus von seiner An⸗ sicht der Sache wie von seiner Anwendung des Gesetzes abweichen müuͤsse, er aber habe erwiedert: „Freilich thun Sie das — ich weiß das sehr wohl; auch sind Sie dafuͤr bezahlt.“ Und Das oder etwas der Art werden vermuthlich die durch Versprechungen gebundenen Deputirten oft zu ihrer Kraͤnkung hoͤren, zu ihrem Nachtheile em⸗ pfinden muͤssen, waͤhrend es ihnen zugleich schwer fallen muß, eine befriedigende Antwort darauf zu geben. Indessen, wie entschieden ich mich auch gegen dieses System erklaͤre, so moͤchte ich doch nicht mißverstanden werden. Ich bin weit entfernt, zu glauben, daß Kandidaten und ihre Freunde⸗Revraͤsentanten Vund ihre Kommittenten nicht zu einem klaren Verstaͤndniß mit einander kommen muͤssen. Es darf kein Geheimniß ihre Ver⸗ handlungen umhuͤllen; ein Jeder muß bereit seyn, die Gruͤnde fuͤr seine Meinung anzugeben, und jede Frage zu beantworten, welche fuͤr die Bzerubigung seiner Kommittenten fuͤr nothwendig erachtet werden moͤchte. Ohne solche freie Weittoeituns und offene Darle⸗ gung von Grundsaͤtzen und Ansichten kann viel Mißverstaͤndniß und Uneinigkeit eintreten, anstatt des Zutrauens und der Einigkeit, die, um den gegenseitigen Anstrengungen fuͤr das gemeine Wohl Wirk⸗ samkeit zu geben, so nothwendig sind. Unsere Verbindung, meine Herren, hat stets auf diesen Grundsaͤtzen beruht; daß sie es ferner, daß sie so innig bleiben moͤge, ist mein herzlichster Wunsch: und das ist es, was mich einen so hohen Werth auf Ihre gute Meinung setzen laͤßt, und was diesem letzten Beweise Ihrer liberalen Gesin⸗ nung und Ihres ungeschwaͤchten Vertrauens einen so hohen Werth giebt. Gestern Abend fand in der Kron, und Anker⸗Tavern eine Versammlung der Einwohner von Westminster statt, um die An⸗ spruͤche zu vernehmen, welche der Oberst Evans, der anstatt des Herrn Hobhouse als Wahl⸗Kandidat fuͤr Westminster auftritt, auf die Erwaͤhlung zum Parlaments⸗Mitgliede zu haben glaubt. Die Versammlung war sehr zahlreich, und der Oberst ward mit großem Beifall empfangen.
Da die Zahl der Cholera⸗Faͤlle im ganzen Lande sehr abge⸗ nommen hat, so wird das Central⸗Sanitaͤts⸗Comité nur noch woͤ⸗ chentlich eine Liste der vorgekommenen Erkrankungen publiziren.
Niederlande.
Aus dem Haag, 25. Nov. In ihrer gestrigen Sitzung wurde der zweiten Kammer ein Gesetz⸗Entwurf in Bezug auf das Aufgebet des Landsturms vorgelegt und von folgender Koͤnigl. Botschaft begleitet:
„Edelmoͤgende Herren! Schon bei der Eroͤffnung Ihrer Ses⸗ sion im Jahre 1830 hatten Wir Ew. Edelmoͤgenden davon benach⸗ richtigt, daß der Dienst des Landsturms von Uns vorbereitet sey. Die Begeisterung, womit Unser freiwilliger Aufruf zu den Waffen aufgenommen worden, und die patriotischen Gesinnungen, von de⸗ nen sowohl das erste 17 der Schutterei, als die Land⸗ und Seemacht des Staates belebt sind, haben Uns jedoch gestattet, die Annahme dieser vorbereitenden Maßregeln zu einer Entfaltung der groͤßten Streikraͤfte bis zu dem Augenblick aufzuschieben, wo groͤßere Gefahren den Boden des Vaterlandes bedrohen wuͤrden. Es hat der Vorsehung gefallen, diesen Augenblick herbeizufuͤhren. Unsere Kauffahrteischiffe werden in den Haͤfen von Frankreich und England mit Beschlag belegt und auf dem Meere von den an unseren Kuͤsten kreuzenden Flotten dieser Staäten weggenommen; eine bewaffnete Franzoͤsische Armee ist in Belgien eingeruͤckt, in der eingestandenen Absicht, die Citadelle von Antwerpen anzugreifen; diese Armee wird sich demnach dicht an unserem Gebiet aufstellen, welches schon seit langer Zeit von der bewaffneten Belgischen Armee bedroht wird. Die Folgen dieser Ereignisse sind ungewiß, Edelmoͤgende Herren, aber die Soͤhne des alten Niederlands, welche sich in den letzten Zeiten von neuem ihrer Vaͤter so hoͤchst wuͤrdig gezeigt, mußten auf alle moͤgliche Folgen vorbereitet seyn und waren zu der Forderung berechtigt, daß Alles, was die National⸗Institutionen in Bezug auf die Vertheidigung des Niederlaͤndischen Grundgebiets vorschreiben, ins Werk gesetzt werde. Unsere Verordnungen vom letztverflossenen 17. Rovember und vom heutigen Tage haben hierfuͤr gesorgt. Sie bezwecken die Mobilmachung des 2ten und 3ten Aufgebots der Schutterei und der bewaffneten National⸗Macht. Sie enthalten den Aufruf des Landsturms. Durch Mittheilung dieser Verord⸗ nungen an Ihre Versammlung und durch Vorlegung des beigefuͤg⸗ ten Gesetz⸗Entwurfes leisten Wir den Bestimmungen des l9sten Ar⸗ tikels des Gesctzes vom 11. April 1827 Genuͤge. Auch hierin ver⸗ trauen Wir auf Ihre patriotische Mitwirkung und empfehlen Sie, Edelmoͤgende Herren, der heiligen Obhut des Hoͤchsten. Im Haag, 23. November 1832. gen⸗ Wilhelm.“
Der den Generalstaaten mit dieser Koͤnigl. Botschaft vorge⸗
legte Gesetz⸗Entwurf enthaͤlt die nachstehenden Artikel:
Art. 1. Der Landsturm
Thorheit vermieden; denn was ist es Anderes, als Thorheit, seine Zuversicht auf Schein⸗Versprechungen zu setzen? Was ist es anders,
hesteht aus allen wehrbaren Maͤn⸗
☛— 2,21 2 v7C
nern, welche, nicht bereits in Person bei der Land⸗ oder e Macht, bei der Z der 1a bei en anderen mit Unserer Zustimmung errichteten freiwilligen Cn u einem Entschluß 1 2. dienend, das 19te Lebensjahr erreicht und das 50ste noch ne chehezntag W“ La.,,angh. S2eNan 08 uͤberschritten haben. — Art. 2. Der Dienst beim Landstu rklaͤrten im Laufe der Debatte, daß die Zwangs⸗Maß⸗ uͤberhebt nicht der vom Gesetz auferlegten Verpflichtungen igen Holland von Seiten Englands und Frankreichs sich Dienste bei der National⸗Miliz oder bei den Schuttereien eauf beschraͤnken wuͤrden, die Raͤumung der Citadelle von hindert nicht die Dienstnehmung auf bestimmte oder unbestimeen zu bewerkstelligen.
Zeit, sowohl fuͤr die eigene Person, wie als Stellvertreter beit be König ist heute Morgen um 8 Uhr von hier uͤber See⸗ oder Landmacht oder bei einem anderen mit Unserer Geg ach Boom abgereist, und wird noch heute wieder in migung errichteten oder noch zu errichtenden freiwilligen Corps⸗ uruͤckerwartet. 3 . Art. 3. Vom Dienste beim Landsturm werden dispensirt: a) Fiefigen Blaͤtter melden, daß der Oberst Caradoc jenigen, welche durch Krankheit oder Gebrechen umauglichen itructionen von London verlangt habe, ehe er sich dar⸗ sind; b) die Geistlichen aller Glaubensbekenntnisse; & die an ssprechen koͤnne, ob die Englische Regierung in die even⸗
Kammer ausschließlich mit dem 5ten Paragraph der der von der Einmischung Frankreichs und Englands
ellten Lootsen an den Muͤndungen der Fluͤsse und Seehaͤfen, besetung der Stadt Antwerpen durch Franzoͤsische Trup⸗
lrt. 4. Die Motive zu der im vorigen Artikel erwaͤhnten pensirung sollen in jeder Gemeinde durch drei Mitglieder Ortsbehoͤrde, die vom Chef dieser Behoͤrde zu ernennen beurtheilt werden; man wird gegen ihren Ausspruch bim vier Tagen, nachdem derselbe erfolgt ist, an den Gemeinderath⸗ pelliren koͤnnen, der die Sache schließlich erledigen soll. — „† 5. Die vorerwaͤhnte Kommission und der Gemeinderath se sich 8 “ Uebel von durch den 9 1 germeister zu bezeichnenden Arzt oder Wundarzt assistiren lassen e Namur wird gemeldet, daß Herr Pescatore⸗ unter Art. 6. Alle Landes⸗, Provinzial⸗ und Orts⸗Beamte, welche das er Wehnaer Ofstzier von vort G abgereist ist. derliche Alter u. s w. haben, gehoͤren auch zum Landsturm, und soll büremburg.) denjenigen, die in ihren Anstellungen nicht vermißt werden an schreibt aus Gent vom 23sten d. M.: „Heute Mor⸗ nen, ohne daß der gehoͤrige Gang der Verwaltung in Gessd hier drei Kabinets⸗Couriere von London kommend nach kommt, die temporaire Erlaubniß bewilligt werden, keinen —— zuchgegangen. Der zuletzt eingetroffene reiste so eilis, an den Exercitien oder Dienst⸗-Verrichtungen zu nehmen. Moe London nach Dover 6 Pferde hatte vorlegen lassen; Art. 7. Ausgeschlossen vom Dienste beim Lanoͤsturm sind er fand er kein Paketboot und bezahlte 400 Fr., um mit jenigen, die durch ein Urtheil, welches von keinem neueren! hesonderen Schiffe uͤbergesahren zu werden. Der Courier kenntniß oder Beschluß kraftlos gemacht worden, zu einer micr mehreren Leuten, daß ihm niemals eine so dringende dem Gesetze entehrenden Strafe verdammt wurden. — Art, impfohlen worden waͤre.“ Insofern der Landsturm zur Besetzung von Festungen oder intwerpen, 24. Nov. Das Hauptquartier der Franzoͤ⸗ sten, oder zur Verstaͤrkung der daselbst befindlichen Garniseege zemee ist von Merxem nach Borgerhout verlegt worden, und somit zu einer langwierigen Abwesenheit fuͤr noͤthig a„ der Marschall Gérard heute fruͤh angekommen ist. Die tet werden moͤchte, so sollen zu diesem Ende vorzugsweise ssschen Prinzen hielten sich heute einige Stunden in der Freiwilligen erwaͤhlt werden, welche sich dazu anbieten; fanf und nahmen mehrere oͤffentliche Gebaͤude und Merk⸗ naͤchst die Unverheiratheten und Wittwer ohne Kinder, alczelleeiten in Augenschein. Der Herzog von Nemours inspi⸗ die Verheiratheten und Wittwer, welche die wenigsten mas Begleitung mehrerer Franzoͤsischen Generale die laͤngs besitzen. 8 nnai errichteten Batterieen. — Die eigentlichen Belage⸗ Nach Berichten aus der Antwerpener Citadelle moperationen koͤnnen vor dem 27sten nicht beginnen. Die 22sten d. Morgens 9 Uhr weiß man dort bereits, daß eine mdlungen wegen Neutralitaͤt der Stadt dauern fort; der Abtheilung des Franzoͤsischen Heeres ihre Richtung nach wl Chassé soll sich indessen weigern, eine bestimmte Erklaͤ⸗ Seite Westwezel und Putten genommen hat. Am vorigen n dieser Hinsicht abzugeben. hatte man in der Umgegend der Lunetten „St. Laurent“ ger Emancipation zufolge, besteht der Herzog von Or⸗ „Kiel“ eine Anzahl unbewaffneter Franzoͤsischer Militairs aauf, daß, im Fall eines Sturmes, ihm sein Platz als hen, doch uͤbrigens keine Arbeiten oder Bewegungen im Um ber Avant⸗Garde eingeraͤumt werde, und es scheint be⸗ der Citadelle wahrgenommen. . n, daß er an der Spitze seiner Brigade die erste Bresche Aus Bergen op Zoom wird berichtet, daß am Nackhen wird. tage des 22sten 400 Mann Franzoͤsische Infanterie zu Zanhisngefähr 2000 Minirer beschaͤftigen sich seit drei Tagen und 200 M. zu Berendrecht angekommen waren. In Mönfertigung von Schanzkoͤrben; diese Anzahl scheint indes⸗ hatte man die Nachricht, daß am 22sten Nachmittags eine sch nicht hinzureichen, denn gestern wurde auch ein Theil lonne Franzoͤsischer Truppen, etwa 4000 M. stark, an anien⸗Truppen zu dieser Arbeit benutzt. Bis jetzt werden Spitze sich die Herzoge von Orleans und Nemours befuseebeiten durch das schoͤnste Wetter beguͤnstigt. — Am Ha⸗ haben sollen, bis zum Graͤnzpfahl hinter Zundert vorgeder Toͤte de Flandre gegenuͤber, werden zwei neue Batte⸗ war. Es schien aber, daß diese Truppen nur eine militaint errichtet. Promenade machten, und man wollte wissen, daß sie auf weipie Franzoͤsischen Ingenieur⸗Offiziere erklaͤren laut, daß die wieder zuruͤckgezogen seyen. rung nicht von langer Dauer seyn werde. Der Angriff Zu Egmond am Meere sind am 20sten Nachms der Téte de Flandre beginnen, und man wird versuchen, drei Englische Kriegsschiffe gesehen worden. Am 2lsten gasser, wodurch dies Fort vertheidigt wird, mittelst eines mittags halb 11 Uhr hat man, wie vom Helder gemelden sitzes des Deiches bei Burcht, ablaufen zu lassen. Es dort ebenfalls drei Kriegsschiffe wahrgenommen, die showigisönwaͤhrend Franzoͤsische Offiziere mit Rekognoszirung der segelten. Am 22sten kamen zwei Englische Kriegsschisse so nn üngen und mit Aufnahme der Gegend beschaͤftigt⸗ bei Huisbuinen voruͤber, daß man die Geschuͤtzstuͤcke des eingscestern waren die Hollaͤnder damit beschaͤftigt, bei Liefkens⸗ hat zaͤhlen koͤnnen. 1 Awischen Doel und Calloo einen Deich⸗Durchstich zu bewerk⸗ In Amsterdam sind heute die Fonds⸗Course etwas 96gen. Die durch diese Demonstration in Schrecken gesetzten gen, doch fand nur ein geringer Umsatz statt. in sind nach Antwerpen gekommen, um schnelle Huͤlfe zu “ gen. Sie sagen aus, daß von dem Fort Perle mit Kar⸗ C en auf den Belgischen Major Kailwaert geschossen worden Bruͤssel, 24. Nov. In der gestrigen Sitzung der hüüper glich nach erhaltener Anzeige eine Rekognoscirung un⸗ praͤsentanten⸗Kammer nahm der Minister der auesn hm — Man weiß noch nicht, welche Vorsichts⸗Maßregeln tigen Angelegenheiten das Wort, und suchte die den
iserer Seite getroffen werden sollen. Der Oberst Buzen nisterium gemachten Vorwuͤrfe hinsichtlich der Art und Möine Adsutanten waren den ganzen Tag uͤber in Bewegung wie die Raͤumung des Gebiets bewerkstelligt werden sollr poch spaͤt am Abend hatte der Oberst eine Konferenz mit entkraͤftigen. Er fand es billig, daß die Kammer die Folzen
érard.
ser Raͤumung kennen zu lernen wuͤnschte. Er sagte, daß eh. 2 binette von Frankreich und England von ihrem Rechte Gühhw. HSHeutschlandbd.. — machten, indem sie ohne Mitwirkung Belgiens die zur wblhuͤnchen, 23. Nov. Ihre Majestaͤt die ende Koͤni⸗ rung der von ihnen eingegangenen Verpflichtungen geig heute Vormitags um halb 10 Uhr mit Sr. Majestaͤt dem Maßregeln ergriffen haͤtten. Den Vorwurf zuruͤckweisen, 1 Otto und Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Mathilde die Einmischung nur die Raͤumung des Gebietes und nit nning abgefahren, um Se. Durchl. den Prinzen Eduard, vollstoͤndige Ausfuͤhrung des Traktates vom 15. Nov. zunz *Ihrer Majestaͤt, welcher mit der nach Griechenland mar⸗ habe, berief sich der Minister auf die Note der Hoͤfe von nden Escadron des Chevauxlegers⸗Regiments „Koͤnig“ heute don und Paris vom 22. Okt., worin gesagt wird, Meiuesfen wird, zu sehen. die Raͤumung des Gebietes nur als erster Schritt die Glͤckwunsch⸗Adressen mehren sich noch immer, welche Ausfuͤhrung des Traktates zu betrachten sey. Er behnerungs Behoͤrden wie Gemeinden aus Veranlassung der Er⸗ tete ferner, daß die Regierung, indem sie den Maßapg des Koͤnigs Otto auf den Thron von Griechenland ein⸗ zur Raͤumung ihre Zustimmung gegeben, ihre Befugnist An. Auf die Adresse des Regierungs⸗Kollegiums von Bai⸗ uͤberschritten habe, da nicht vom Abschluß eines neuen Truuh erwiederten Se. Majestaͤt der Koͤnig von Bayern unter sondern nur von Ausfuͤhrung eines von den Kammern cem: „Wohl sagt diese Adresse wahr, daß die Verpflanzung migten Traktats die Rede gewesen sey. In Bezug all Sprossen Meines Koͤnigl. Hauses auf den freien gluͤcklichen von einigen Mitgliedern geaͤußerte Besorgniß, das man Griechenlands ein weltgeschichtliches Ereigniß ist; aber Hollaͤndern die ihnen nach dem Traktat vom 15. Nov. zu ehroße Theilnahme Meines Volkes an demselben praͤgt ihm
ds einen erhabenen Charakter auf.“
den Gebietstheile ausliefern wuͤrde, bevor man vollstaͤndig cherheit hinsichtlich der Ausfuͤhrung des ganzen Traktang die durch mehrere Blaͤtter verbreitete, ungegruͤndete Nach⸗ bemerkte der Redner, daß er in dieser Hin icht gewissen on dem Ableben Sr. Excellenz des Staatsminister Grafen materielle Beruhigungen geben koͤnne, wenn ihm nicht; zelas (der vor kurzem sein Iästes Lebensjahr antrat), hatte Umstaͤnde die strengste Verschwiegenheit zum Gesetz m. Anlaß in einem leichten schlagaͤhnlichen Anfalle, der diesen Aber auch selbst auf die Gefahr, sich der Mißbilligung deeichneten Staatsmann bald nach der Ruͤckkehr von seinen mer auszusetzen, duͤrfe er fuͤr jetzt diesen Punkt nicht den gensburg gelegenen Guͤtern betroffen hatte. eroͤrtern, da dies die ihm uͤbertragenen Interessen geit m 15. November an sind alle Sanitaͤts⸗Kommissionen hieße. — Herr von Meulenaere erklaͤrte, daß Belais eier Franzoͤsischen Graͤnze in Rheinbayern aufgehoben, und keine Weise das Recht habe, sich dem Traktat vom 15. Va eisenden koͤnnen ungehindert durchpassiren. 1 widersetzen, da ihm die Ausfuͤhrung desselben garantirt w wöburg, 24. Nov. Nachdem gestern Morgen Herr sey und in diesem Augenblick bewerkstelligt werde; er - * in Freiheit gesetzt worden und hier angekommen war, aber darauf, daß man dem Koͤnig von Holland nicht g. Senr Thorn, da die uͤbrigen von Seiten der Großherzog⸗ Gebietstheil ausliefern duͤrfe, bevor man nicht hinlaͤngli b choͤrden gestellten Bedingungen ebenfalls erfuͤllt waren, 87 Uhr aus dem Gefaͤngnisse entlassen. — Das hiesige
cherheit fuͤr die vollstaͤndige Ausfuͤhrung des Traktats 9 :m/m 88n 8 glaube üfsn daß dasdg An sicht des Minisin 81 bemerkt bei dieser Veranlassung: „Wir haben gesagt, wo nicht, so ersuche er denselben, sich daruͤber zu, an Vermittelung der Hohen Bundes⸗Versammlung zu Gun⸗
Mehrere Stimmen: „Erklaͤren Sie sich; erklaͤren Sie Herrn Pescatore fruͤher oder spaͤter ein glaͤnzendes Re⸗ . 8 Selcven „Ich habe dies gelocgn gethan, so n liefern wuͤrde; unsere Voraussicht, gegruͤndet auf das Ge⸗ mir moͤglich ist.“ — Viele Stimmen: „Werden 6, 2₰ National⸗Wuͤrde, ist in Erfuͤllung gegangen. Das ßen in Limburg und Luxemburg einruͤcken?“ — Herr Gech „Gouvernement erklaͤrte dem General Tabor am 16ten heftig: „Das weiß ich nicht!“ Im Verlauf der & seln daß, wenn Herr Pescatore nicht binnen acht Ta⸗ wurden (wie bereits erwaͤhnt) die ersten Paragraphen der W Freiheit wieder erlangt haͤtte, man zu außerordent⸗ angenommen. inj dükaßregeln bee wuͤrde. Gestern, wo die gesetzte
In der heutigen Sitzung beschaftigte sich die ef, ist Herr Peseatore in Freiheit gesetzt worden.
1“
dan be zʒunserer
berichtet aus Ostende vom 22sten d. M.⸗ „Heute Fischer⸗Fahrzeuge mit einem Englischen Offizier vd hier eingelaufen; der Englaͤnder zog Erkundigungen n Einmarsch und uͤber das orruͤcken der Franzoͤsischen nein Belgien ein, und kehrte bald darauf zu dem verei⸗ geschwader zuruͤck, welches auf der Hoͤhe der Insel Wal⸗
—
542 Seine Freunde sind ihm bis Mamer entgegen gegangen; um 11 Uhr befand er sich in unsern Mauern und im Schooße seiner Familie. So sind also die Befehle des Bundes geachtet, und ohne irgend eine Bedingung oder einen Vorbehalt ausge⸗ fuͤhrt worden. Was Herrn Thorn betrifft, so war er der Ge⸗ genstand einer besondern Unterhandlung, und ist derselbe nur unter Bedingungen, die der Sache des Herrn Pescatore fremd sind, freigelassen worden, wie auch aus der nachstehenden Ver⸗ ordnunug zur Genuͤge hervorgeht:
„„Der General⸗Major, Praͤsident der Kommission des Genergl⸗ Gouvernements des Großherzogthums; — Nach Einsicht der De⸗ pesche des Herrn Geheimen Referendarius Sr. Majestaͤt fuͤr die An⸗ gelegenheiten des Großherzogthums vom 13. Ang. d. J., welche die Bedingungen enthaͤlt, unter denen Se. Mäjestaͤt der Koͤnig⸗Groß⸗ herzog in die Freilassung des Advokaten Thorn, der als einer der Haupt⸗Anstifter der Empoͤrung verhaftet worden ist, gewilligt hat; — nach Einsicht⸗der spaͤteren Depeschen desselben uͤber denselben Gegenstand⸗- und den Benachrichtigungen, welche wir demzufolge dem Militair⸗Gouvernement der Bundes⸗Festung Luxemburg gege⸗ ben haben; in Betracht, daß / seit der Freisprechung der Ettelbrucker Wefangenen durch die Assisen in Namur, die in Rede stehenden Be⸗ dingungen sich darauf beschraͤnkten, daß ¹) alle gegen andere in dieselbe Angelegenheit verwickelte Personen ertasene Verhafts⸗ Befehle zuruͤckgenommen, und daß 2) alle gegen Luxembur⸗ ger wegen politischer Gruͤnde eingeleitete gerichtliche Unter⸗ suchungen niedergeschlagen wuͤrden; — in Betracht, daß das Militair⸗Gouvernement uns durch sein Schreiben vom heu⸗ tigen Tage die Versicherung giebt, daß diese Bedingungen erfuͤllt worden sind; — in Betracht, daß, wenn im Monat Oktober d. J. das in dieser Beziehung zu treffende Arrangement der vorlaͤufigen Loslassung des am 19. Okt. in Semmingen verhafteten Herrn Pes⸗ catore untergeordnet worden, die Rückehr desselben nach der Stadt Luxemburg, ohne Bedingung des Austausches gegen Herrn Thorn, der Ausfuͤhrung dessen, was gegen die urspruͤnglichen Bedingungen zur Freilassung des Letzteren versprochen wurde, kein Hinderniß mehr in den Weg stellt; — verordnet: Artikel 1. Der Herr Thorn wird den Haͤnden des Militair⸗Gouvernements dieses Platzes uͤbergeben, um von demselben denen ausgeliefert zu werden, welche ihm die Er⸗ fuͤllung der oben erwaͤhnten Bedingungen zugesagt haben. Art. 2. Die gegenwaͤrtige Verordnung wird dem General⸗Procureur beim obern Gerichtshofe und dem Capitain, Commandeur der Mare⸗ chaussee des Großherzogthums, zugefertigt.
Luxemburg, den 23. November 1832. Der General⸗Malor, Praͤsident der Kommission des General⸗Gouvernements des Großherzogthums, (gez.) von Goedecke.““
It alien.
Genua, 17. Nov. Nachdem JIJ. MM. der Koͤnig und die Koͤnigin sich schon seit mehreren Tagen hier befunden, ist nun⸗ mehr auch die verwittwete Koͤnigin, Marie Christine, von Turin hier angekommen.
Der Koͤnig hat dem Kardinal Morozzo, Bischof von No⸗ vara, den Annunciaten⸗Orden und dem Staats⸗Minister Mar⸗ quis von Brignole⸗Sale, so wie dem General⸗Gouverneur von Genua, Ritter von Castelborgo, das Großkreuz des St. Mauri⸗ tius⸗ und Lazarus⸗Ordens verliehen.
Se. Maj. der Koͤnig beider Sicilien sind gestern Abend hier eingetroffen und heute fruͤh von unserm Koͤnige bewillkommnet worden. — Vorgestern lief eine aus einer Fregatte und zwei kleinern Schiffen bestehende Neapolitanische Flottille, unter dem Befehle des Generals Caracciolo, in unsern Hafen ein.
Florenz, 20. Nov. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Großherzo⸗ gin von Baden ist am 16ten von hier nach Rom abgereist.
Rom, 17. MNon Mer WBolgische Beosonner 0U. bpeiligen Stuhle, Vicomte Vilain XIIII., ist von Florenz hier angekommen.
Portugal.
Porto, 16. Nov. Die Chronica Constitucional giebt folgenden offiziellen Bericht uͤber einen am 13ten unternom⸗ menen Ausfall, waͤhrend sie uͤber den (gestern bemeldeten) vom 14ten noch schweigt: — 1
„Heute fruͤh um 5 ¼ Uhr bewerkstelligten wir einen Ausfall mit ungefaͤhr 1600 Mann, naͤmlich drei leichten Bataillonen, einem Pio⸗ nier⸗Detaschement, 3 Compagnieen des 6ten Infanterie⸗Regiments und einer Compagnie der National⸗Freiwilligen von Porto, saͤmmt⸗ lich unter dem Kommando des Oberst Schwalbach. Diese Streit⸗ kräͤfte setzten bei Quebrantos uͤber den Duero, und nachdem sie 2 feindliche Piquets, denen sie nur zu einem einmaligen Feuern Zeit ließen, uͤberrascht und gefangen genommen, erstiegen sie die von ih⸗ nen besetzt gewesenen Stellungen, waͤhrend sie dieselben in der Flanke mit gleichen Heftigkeit angriffen. Unsere Mandver wurden so schnell aus⸗ gefuͤhrt, daß unsere ganze Macht schon im Besitz des linken Strom⸗Ufers war, waͤhrend der Feind erst sein Feuer eroͤffnete. Indeß diese Operation vor sich ging und unsere Truppen die Positionen auf der rechten Flanke des Feindes einnahmen, befehligte der General Tor⸗ res einen Ausfall aus dem Fort der Serra, in der Absicht, die Re⸗ bellen von vorn anzugreifen. Sie konnten der Gewalt dieses dop⸗ pelten Angriffs nicht widerstehen und jogen sich zuruͤck, indem sie ihre Batterieen, aus denen sie noch gestern so schweres Metall ab⸗ feuerten, in unseren Haͤnden ließen. Waͤhrend der Feind auf der Seite von Qebrantos und der Serra in die Flucht geschlagen wurde, passirte ein Trupp Matrosen von unserer Schwadron, mit Saͤbeln und Pistolen bewaffnet, den Fluß gegenuͤber dem Trem do Ouro, und von dem Feuer der Batterie von Conego gedeckt, nahmen sie die feindlichen Batterieen zur Linken in Besitz und vernagelten die Geschuͤtze. Nachdem der Zweck dieses Offensiv⸗Streifzuges so ruͤhm⸗ lich erreicht war, zogen sich die Truppen in der besten Ordnung zu⸗ ruͤck, und das Gewehrfeuer verstummte gaͤnzlich. Unter dem Ge⸗ fechte kamen sehr viel Ueberlaͤufer von der Rebellen⸗Armee zu uns. Mehrere Bauerfrauen mit Lebensmitteln benutzten die Gelegenheit, um uͤber den Fluß heruͤberzukommen. Wir hatten einige Gefangene, und die Zahl dieser und der Ueberlaͤufer belaͤuft sich zusammen auf mehr als 150 Mann. Der Verlust des Feindes muß betraͤchtlich seyn, denn mehrere Plaͤtze auf dem Schlachtfelde waren mit Tod⸗ ten desselben bedeckt. Auch sind 2 Offiziere der Rebellen in unsere Haͤnde gefallen, und der Oberst⸗Lieutenant, welcher das Bataillon des 4ten Jaͤger⸗Regiments befehligte, blieb auf dem Kampfplatze. Auf unserer Seite betraͤgt der Verlust an Getoͤdteten und Verwun⸗ deten nicht mehr als 30; doch sind die offiziellen Berichte noch nicht fertig, und wir sind daher nicht im Stande, unseren wirklichen Ver⸗ lust genau anzugeben. Bis um 1 Uhr Mittags kamen noch fort⸗ waͤhrend Gefangene und Ueberlaͤufer hier an.“
Griechenland.
Als Fortsetzung der (in Nr. 325 der St. Zeit. enthaltenen) Nachrichten uͤber die Lage von Griechenland theilt die Allge⸗ meine Zeitung unter Anderem das nachstehende Aktenstuͤck mit: „Der Bericht, den die Griechische National⸗Zeitung (un⸗ term 29. August) uͤber die gewaltsame Wegfuͤhrung der Depu⸗ tirten gab, lautete folgendermaßen: „„Nach den vielfachen Schwierigkeiten, welche der National⸗Versammlung entgegen⸗ traten, erst bei ihrer Vollzaͤhligmachung und Konstituirung, dann im Fortschritte ihrer Arbeiten, geschah endlich eine ver⸗ wegene Unternehmung gegen sie, welche einen ganz kriminellen Charakter an sich traͤgt. Am 10ten (22sten) l. M. um 5 Uhr Nachmittags, waͤhrend die Versammlung in voller Ruhe zu Ra⸗
88 saß, kamen einige Fluͤchtlinge aus den um Nauplia gelegenen asernen und von densenigen Truppen, welche ihre Loͤhnung ver⸗
maͤchtigter aus Hydra.
langten, bewaffnet zum Versammlungs⸗Hause, und da Niemand Wache hielt, stuͤrmten sie ploͤtzlich hinein und begannen an die Bevollmaͤchtigten Hand anzulegen. Nachdem sie, so viel sie konn⸗ 8 ten, von denselben ergriffen, entfernten sie sich, ihre Gefangenen mit sich fuͤhrend, unter denen sich neun von den Vornehmsten derten. Die Ergriffenen waren folgende Herren: Panutzos No-⸗ taras, Abgeordneter aus Korinth und Praͤsident der Versamm⸗ lung; Anagn. Delijanis, Bevollmaͤchtigter aus Karytene; A. Photilas, Bevollmaͤchtigter aus Kalabryta; J. Ch. Petru, Be⸗ vollmaͤchtigter aus Aspropotamos; G. Dariotis, Bevollmaͤchtig⸗ ter von Kalamatas; S. Spilirotopulos, Bevollmaͤchtigter aus Nauplia; N. Mpotasis, Bevollmaͤchtigter aus Cyntsaͤ; D. Me⸗ litopulos, Bevollmaͤchtigter aus Vostiza; D. Kriezis, Bevoll⸗ Viele betrachteten dies Wagniß als das Werk einer hoͤheren Nachstellung und politischer Intriguen, aber wir, die wir keine solche Verderbniß unter den Hellenen anneh⸗ men wollen, verschieben unser Urtheil hieruͤber, bis wir bestimm⸗ tere Gewaͤhr erfahren. Indem wir aber schaudern uͤber den Verrath und uns betruͤben uͤber dessen Folgen, geben wir den Befehlshabern, denen gegenwaͤrtig die Wahrung der oͤffentlichen und Pripat⸗Sicherheit obliegt, den Rath, mit der That und nicht bloß durch Worte zu zeigen, daß sie die Eintracht wuͤnschen und ihr Leben fuͤr das allgemeine Wohl opfern. Die jetzigen Tage sind die letzten des provisorischen Zustandes, und ihr gegenwaͤr⸗ tiges Verhalten wird ihre vieljaͤhrigen Kaͤmpfe bestegeln. Wie bitter, wenn eine einzige That den im schoͤnsten und heiligsten Kampfe errungenen Ruhm zu Grabe traͤgt!“
EVII v.
Berlin, 30. Nov. Ihro Koͤnigl. Hoheit die Frau Prin⸗ zessin Albrecht haben dem hiesigen Hof⸗Mechanikus Herrn Amuel fuͤr angefertigte neue Reverbere⸗Spiegel zum Beweise Hoͤchster Zufriedenheit zwei große sehr kostbare Porzellan⸗Vasen zustellen zu lassen geruht.
So wie in andern Staͤdten des Herzogthums Sachsen, so ist auch in Weißenfels das Fuͤselier⸗Bataillon des 31sten Infanterie⸗Regiments, welches nach dem Allerhoͤchsten Befehle kuͤnftig die Garnison dieser Stadt bilden wird, bei seiner Ruͤck⸗ kehr von Achen feierlich empfangen worden. Eine Anzahl Buͤr⸗ ger holte das Bataillon bereits vor der Stadt ein und gab da⸗ durch seine Freude an der Wiederkehr der vaterlaͤndischen Krie⸗ ger zu erkennen. Dasselbe Gefuͤhl sprach sich auch auf einem Fest⸗Balle aus, der einige Tage darauf dem Offizier⸗Corps von Seiten der Stadt gegeben wurde.
Kunst⸗Nachrichten. Ueber ein antikes Onyx⸗Gefaͤß.
Waͤhrend man uͤber die Wegfuͤhrung des beruͤhmten Man- tuanischen Gefaͤßes aus Vraunschweig laut klagen hoͤrt, ist kuͤrz⸗ lich hier in Berlin ein aͤhnliches antikes Denkmal zum Vorschein gekommen, welches zwar an Groͤße jenem nachstehen muß, allein an Schoͤnheit und Interesse der darauf befindlichen Darstellung dasselbe weit uͤbertrifft. Es ist ein Balsam⸗Flaͤschchen (balsama- rium, onyx), 3½ Zoll hoch, 4 ½¼ Zoll im Umfang, aus einem orientalischen Onyx von vier Lagen gearbeitet, deren Farben, vom blaͤulichen Weiß bis ins dunkelste Onyxbraun rein absetzend und vom schoͤnsten Feuer, besonders bei Licht, zu den Fäßilden Zoisrorhafr benzitzt s S⸗ “““ 2*722* d diese fölgenbe Compösron:
Drei Frauen sieht man mit einem neugebornen Knaben beschaͤftigt. Daneben zur Rechten, jedoch von jener Gruppe ge trennt, auf hohem Felsen einen Tempel, und jenseits des Felsens Venus in schoͤner sitzender Stellung einen Schild haltend, worauf di Aegis mit dem Medusenhaupte gebildet ist, waͤhrend zu ihren Fuͤßen ein Helm liegt. Ihr Blick ist indeß nach der anderen Seite auf ein errichtetes Siegeszeichen gewendet, auf dessen Stamm sie ihre rechte Hand aufstuͤtzt, und an dessen Fuß ein Besiegter in phrygischer Tracht mit auf den Ruͤcken gebundenen Haͤnden am Boden sitzt. Irrthuͤmlich hat man diesen fuͤr ei⸗ nen Germanen oder Dacier, ja selbst fuͤr den Aeneas ansehen wollen, so wie die Venus fuͤr eine Victoria. Allein die Tracht jenes Gebundenen ist nicht germanisch, so wenig als der ganze Habitus der Figur fuͤr einen Nordlaͤnder paßt. Indeß bezeich⸗ net auch der phrygische Anzug nicht ausschließlich Trojaner und Phrygier, sondern alle Orientalen, selbst Baktrier und Inder werden dadurch angedeutet. Die Venus mit Schild und Helm, welche mit der Rechten das Tropaͤum faßt, bedeutet zwar da⸗ durch allerdings einen neuerrungenen Sieg, bleibt aber darum nicht weniger die auf unzaͤhligen Muͤnzen und Denkmaͤlern mit denselben Attributen vorkommende Ahnherrin und Beschuͤtzerin des Julischen Kaiserhauses (Venus Genetrix), so wie uͤberhaupt des Roͤmischen Imperiums. Ferner koͤnnen die drei mit dem Knaben Beschaͤftigten nicht Nymphen seyn, sondern ihr voll⸗ staͤndiger Anzug, Tunika und Obergewand, verraͤth angesehene Frauen. Endlich ist ganz zu unterst noch ein Lorbeerkranz um das Gefaͤß geschlungen.
Nach diesem Allen kann die unzweifelhafte Bedeutung der ganzen Darstellung, wodurch der Werth des koͤstlichen Denkmals gar sehr erhoͤht wird, nur folgende seyn:
Im Jahre 20 vor Christi Geburt (A. 734 der Stadt Rom), um dieselbe Zeit, als dem Augustus sein aͤltester Enkel und muthmaßlicher Erbe, Cajus Caͤsar, der spaͤter in der Bluͤthe der Jugend starb, von seiner Tochter Julia geboren wurde, gab Phraates, der Koͤnig der Parther, durch die gegen seine Graͤn⸗ zen anruͤckenden Legionen in Schrecken gesetzt, freiwillig die in den Niederlagen des Crassus und Antonius gewonnenen Roͤmischen Feldzeichen und Gefangenen zuruͤck, Tigranes wurde durch ein Roͤmisches Heer zum Koͤnig von Armenien eingesetzt, und selbst aus Indien kamen Gesandte, um die Freundschaft der Roͤmer zu suchen. Augustus, der damals mit dem Heer in Syrien stand, betrachtete diese Erfolge als die ehrenvollsten seiner Regierung. Ein Triumphbogen, ein dem raͤchenden Mars errichteter Tempel, so wie zahlreiche Muͤnzen mit den Inschriften: Signa a Parthis recepta, s. a. P. reddita, Armenia recepta etc., und der ein⸗ stimmige Jubelruf aller Dichter des Zeitalters bezeugen den Werth, welchen man dieser Demuͤthigung der Parther beilegte, und welche Hoffnungen der eee; des Orients daran ge⸗ knuͤpft wurden. Der unter solchen Auspizien geborene Thron⸗ erbe, den Augustus bald nachher an Sohnes Statt annahm, schien zum Triumphator des Morgenlandes designirt zu seyn. Der Vater desselben, Agrippa, die Stuͤtze der Herrschaft des Augustus, war damals waͤhrend dessen Abwesenheit mit ganz neuer Vollmacht unter dem Titel praefectus urbi Reichsverweser, und kurze Zeit darauf sogar Theilhaber der Tribunicischen Ge⸗ walt oder der uͤber den Gesetzen stehenden Machtvollkommenheit. Da nun Rom damals nur drei Kaiserliche Frauen besaß, so kann
die Deutung des Denkmals in keinem Punkte zweifelhaft seyn⸗
befanden, fuͤr deren Ausloͤsung sie betraͤchtliche Summen for⸗ 1