das Feuer gleich Reißaus nehmen.“ Zu den bedeutendsten Braͤnden, zu deren Loͤschung diese Spritze hauptsaͤchlich bei⸗ getragen hat, gehoͤren: der Brand in dem schoͤnen Argyle rooms in Regentstreet, des English Operahouses am Strand, in Charlesstreet bei Orfordstreet, in Wellsstreet bei Orfordstreet, und endlich im Laufe dieses Jahres in der beruͤhmten und groͤßten Brauerei Londons von Barelay Perkins. Zur Loͤschung des zuletzt erwaͤhnten Brandes hat die Spritze insbesondere beigetragen; auch nach demselben den Besitzern der Brauerei dadurch sehr gute Dienste geleistet, daß sie 25 auf einander folgende Tage dasjenige Bier, das in dem geretteten Theil der Brauerei gebraut, aber wegen des Verlustes der Dampfmaschinen und der Pumpen⸗Apparate nicht nach den großen in der Naͤhe befindlichen und 50 Fuß uͤber der Straßen⸗ sohle gelegenen Bottichen gefoͤrdert werden konnte, dahin schaffte.
Da die doppelt wirkende Pumpe der Spritze, die eben durch jene 6 Pferde starke Dampfmaschine betrieben wird, 6 ½ Zoll im Durch⸗ messer hat, und in der Minute 30, und 14 Zoll lange doppelte Huͤbe macht, so wuͤrden in 10 Arbeitsstunden per Tag 8640 Kub. Fuß, und in 25 Tagen also 216,000 Kub. Fuß Engl. (dies macht 197,695 Kub. Fuß Preuß., und wenn 27 Quart = 1 Kub. Fuß sind, = 5,337,765 Preuß. Quart) auf jene Hoͤhe von 50 Fuß geschafft.
Das Ministerium des Innern fuͤr Gewerbe, Handel und Ban⸗ wesen hat eine aͤhnliche und nur in den Leistungen bedeutend groͤ⸗ ßece Spritze fuͤr Berlin von Herrn Braithwaite anfertigen lassen, welche die erste in ihrer Art ist, die aus jener Werkstatt hervorging und mit einer Kraft von 15 Pferden arbeitet; die Erbauer haben ihr den Namen „der Komet“ gegeben. Es wurden heute auf dem Bauplatze des Hof⸗Marschall⸗Amts in der Universitaͤtsstraße mehrere Proben damit angestellt, die eben so gut als die bereits in London zwei Tage lang veranlaßten ausgefallen sind.
Die Spritze besteht aus zwei liegenden 10zoͤlligen doppeltwir⸗ kenden Pumpen, die durch zwei kleine Dampf⸗Maschinen, von zu⸗ sammen 15 Pferden stark, in Betrieb gesetzt und erhalten werden. Die Pumpen, die Maschinen und die Dampf⸗Erzeugungs⸗Apparate mit Zubehoͤr ruhen auf 4 von Jones in London gefertigten Patent⸗ Radern (gußeiserne Naben, schmiedeiserne Speichen und dergleichen Felgenkraͤnze), und koͤnnen trotz der bedeutenden Last (mit Einschluß des Wassers im Kessel) von 80 Centnern leicht durch 4 Pferde auf gepflasterter Bahn fortgeschafft werden.
Jene Patent-Raͤder sind von derselben Art als diejenigen, mit welchen die Artillerie in Wsolwich, nach dem United Service Jour- unl, so befriedigende Versuche angestellt hat.
Nach Verlauf von 20 Minuten, von Beginn des Feuerschuͤrens, wurde die Maschine in Gang gesetzt und machte dann 20 — 25 Wechsel per Minnte. Da nun die Pumpen 10 Zoll im Durchmes⸗
ser haben, so werden, bei 25 doppelten Huͤben von 14 Zoll Laͤnge, durch dieselbe per Minute 57 Kubikfuß, oder in der Stunde 313) Kubikfuß, gleich 84,510 Quart, (der Verbrauch von Coaks betraͤgt 130 Pfund in der Stunde) Wasser herangesaugt und durch die Schlaͤuche zu sehr bedeutenden Hoͤhen und Entfernungen gefoͤrdert. An den Windkessel koͤnnen 4 Schlaͤuche angeschraubt und gleichzei⸗ tig oder nach Erforderniß einzeln benutzt werden. Bei Benutzung eines Schlauches und eines Mundrohrs von 1 ¼ Zoll wurde der Strahl auf die sehr bedeutende vertikale Hoͤhe von 120 Fuß, und bei Reigungen von 45 — 50 ° auf eine Entfernung von 164 Fuß geworfen. Die Wirkungen dieser Spritze sind hiernach also sehr bdedeutend, und koͤnnen noch vergroͤßert werden, sobald der Maschine ein schnellerer Kolbenwechsel gestattet wird.
16 Die Spritze soll vorzugsweise zum Schutz des Koͤnigl. Schlos⸗ ses, des Doms, des Museums, des neuen Packhofes, des Zeughau-⸗
ses, der Kommandantur, des Palais Sr. Maj. des Koͤnigs, so wie Ihrer Durchl. der Frau Fuͤrstin von Liegnitz, der ö-. des Finanz⸗Ministeriums, der Sing⸗Akademie, der Universitaͤt, der Aka⸗ demie nebst der Kaserne in der Charlotten⸗Straße, des Palais der Konigin der Niederlande, des Prinzen Wilhelm Koͤnigl. Hoheit, der Bibliothek, des Ministeriums des Innern fuͤr Gewerbe ꝛc., des Hpernhauses und der an der Burgstraße gelegenen Koͤniglichen Ge⸗ baͤude dienen.
Zur Zufuͤhrung der fuͤr die Spritze erforderlichen bedeutenden Wassermenge sollen gußeiserne Saugeroͤhren unter der Straßensohle gelegt und mit zu Tage muͤndenden Ansatzroͤhren versehen werden, an welche das Saugerohr der Spritze selbst befestigt werden kann. In Folge dieser Anordnung und der Construction der Spritze kann dieselbe also zum Loͤschen selbst, als wie auch zum Zufuͤhren des Wassers nach anderen Spritzenkasten benutzt werden.
Da zu derselben 400 Fuß Schlauch gehoͤren, so kann das Was⸗ ser auch selbst schon hierdurch bis zu großen Entfernungen gefoͤr⸗ dert, und mithin durch die Spritze, die in der Mitte eines Kreises, dessen Halbmesser 400 Fuß ist, aufgestellt ist, eine sehr große Flaͤche geschuͤtzt werden.
Im Allgemeinen darf wohl kaum bemerkt werden, welche Vor⸗ zuͤge die Dampfkraft zur Bewegung von Feuerspritzen, sey es nun bei Prahmspritzen oder fahrbaren Spritzen, gewaͤhrt; bei ersteren unbedingt, bei letzteren, wo es nicht an dem erforderlichen Wasser fehlt. Die Zeit von 13 Minuten und 20 Minuten, welche das An⸗ feuern bei kleineren oder groͤßeren Spritzen erfordert, steht ihrer Benutzung nicht entgegen, indem waͤhrend des Anspannens der Pferde und des Hinfahrens zur Brandstelle gefeuert wird, und waͤh⸗ rend der Verbindung der Zubringer mit der Wasserleitung bei Fahr⸗ spritzen. Die Svritze erfordert einen Maschinen⸗Meister, einen Heizer und 1 bis 4 Schlauch⸗Meister. Die Maschine ersetzt die Fraft von etwa 42 Menschen und 105 Menschen, je nachdem sie 6 oder 15 Pferde Kraft hat; sie ermuͤdet nicht, arbeitet gleichformig fort, 9 keiner Abloͤsung. Diese große Verminderung einer beim Loͤschen laͤstigen Menschenmenge, des fuͤr viele Spritzen erforderli⸗ chen Naumes, die groͤßere Entfernung, worin die Maschine von dem brennenden Gebaͤude v werden kann, die Vereinfachung des Kommando's sind unbestreitbare Vortheile. Wenn daher die An⸗ wendung solcher fahrbaren Dampfspritzen in Berlin dadurch be⸗ schraͤnkt wird, daß das erforderliche Wasser, in Ermangelung von Wasserleitungen, nur in der Naͤhe des Flusses und der Kanaͤle zu beschaffen ist, so hat sie doch bei Prahmspritzen gar kein Bedenken.
Denkmal Justus Moͤsers.
Die in mehreren Zeitungen und Journalen erschienene und einzeln vielfach vertheilte Erinnerung an J. Moͤser hat in soweit ihren Zweck erreicht, daß schon von manchen Seiten Bei⸗ traͤge fuͤr das beabsichtigte Denkmal eingelaufen sind, und meh⸗ rere Buchhandlungen, Redactionen oöͤffentlicher Blaͤtter und ein⸗ zelne Maͤnner sich erboten haben, Beitraͤge anzunehmen und an die hiesige Central⸗Kasse zu befoͤrdern. Bis jetzt haben sich fuͤr das letztere Geschaͤft bereit erklaͤrt, außer dem hiesigen Hrn. Se⸗ nator Schwartze: die Hahnsche Hofbuchhandlung in Hannover, die v. Cottasche Buchhandl. in Stuttgard, die Nicolaische in Berlin, die Brockhausische in Leip⸗ zig, die Redaction des Rhein. Westph. Anzeigers in Hamm, des Allg. Anzeigers der Deutschen in Gotha,
1590
Sembngg, Regierungs⸗Assessor von Geißler in Koͤln en. Min. Pastor Schlaͤger in Hameln, Kaufmann J. C. Abeken in Dresden. Die so freundlich aufgenom⸗ mene Absicht des unterzeichneten Vereins, die ehrenwerthen bereits eingegangenen Beitraͤge und die Huld, womit Se. Koͤnigl. Hoheit, der Herr Herzog von Cambridge, unser gnaͤdigster Vice⸗Koͤnig, das Protektorat uͤber den Moͤser⸗Verein anzunehmen geruht hat, lassen keinen Zweifel an Verwirklichung des Planes aufkommen. In⸗ deß ist immer erst der Anfang gemacht; und um ein Denkmal
sprechen wir), bedarf es der thaͤtigen Theilnahme Vieler; und so, auf den bisherigen guten Fortgang fußend, schmeichelt sich der Verein, ferner einer geneigten Unterstuͤtzung theilhaftig zu wer⸗ den, um die er, der Guͤte seiner Absicht sich bewußt, ergebenst bit⸗ tet. Allen, die bis jetzt durch Beitraͤge und anderweitig sich thaͤ⸗ tig erwiesen haben, sey hiermit der ergebenste, herzlichste Dank gesagt. Die Schenkungen sollen von Zeit zu Zeit in der Han⸗ noͤverschen Zeitung aufgefuͤhrt werden; und erlauben wir uns die Bemerkung, daß baare Beitraͤge besonders willkommen sind, indem fuͤr augenblickliche Vermehrung derselben durch Verzin⸗ sung Sorge getragen ist. Das noͤthige Kapital wird dadurch um so schneller erwachsen; und sollte selbst, was keinesweges zu erwarten, der Ertrag der Geschenke fuͤr das Ziel, das sich der Verein gesteckt, nicht genuͤgen, so wuͤrde doch durch eine sorg⸗ faͤltige Benutzung des Eingegangenen, wenn auch spaͤter, der Zweck gewiß erreicht werden; fuͤr welches Alles die hie⸗ sige Koͤnigliche Landdrostei buͤrgt. Endlich bemerken wir noch, daß, wenn das Denkmal da steht, jedem, der zu dessen Er⸗ richtung beigetragen, eine lithographirte Ansicht desselben zu Theil werden soll, damit auch der Entfernte sich wenigstens im Bilde des Schoͤnen und Guten erfreue, zu dessen Stiftung er behaͤlf⸗ lich gewesen. Osnabruͤck, 18. November 1832. Der Moͤser-⸗Verein.
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Unter amtlicher Autoritaͤt ist ein Handbuch uͤber Porto⸗ Taxen in drei Theilen erschienen. Preußische Porto⸗Regulativ, nebst Erlaͤuterungen und Beispielen. Der zweite Theil enthaͤlt in zwei Baͤnden die direkten Entfer⸗ nungen zwischen saͤmmtlichen Preußischen Post⸗Anstalten, wonach der Porto⸗Satz fuͤr jeden Ort im Preußischen Staate sich regu⸗ lirt und augenblicklich gefüunden werden kann. Der dritte Theil enthaͤlt die Porto-Taxen aller mit den Preußischen Posten in Verbindung stehenden fremden Post⸗Behoͤrden.
Alle drei Theile in vier Baͤnden kosten broschirt 4 Rthlr. Einzelne Theile werden zu 1 Rthlr. pro Band abgelassen.
Berlin, den 6. November 1832.
Geheime Kalkulatur des General⸗Post⸗Amts.
16 Meteorologische Beobachtung.
1832 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 30. Novbr.] 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck. 3332,⸗ 6 Par. 332, 8 7“ Par. 334, 4 „“ Par. Duellwaͤrme 8,0 °R. Luftwaͤrme 4„8 9II0JIn27. 2,00 R Thaupunkt 0,2 °R. 1), ¼ ½ R. 1,8 °¶ N 88 1 Dunstsaͤttg. 941 Ct. 89 pCt. 92 pCt. Bodenwärme 2,8 °R. Wetter... truͤbe. regnig. regnig. sausdünst. 0,001 9 Sinb⸗
Niederschl. 0, 5 5 70 Rh.
Flußwärme
Wolkenzug — 8—
I
Den 1. December 1832. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)
Z. BriefGeld.
[2.f. Brief. Geld. ]†
Grofshz. Pos. do. Ostpr. Plandhbr.
Pomm. Pfandbr.
Kur.- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.
IIoll. vollw. Duk. Neue do.
Friedrichsd'or. .
Disconto
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Sech. Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch do. Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhr.
Wechsel-Cours.
91 ½ 90 ⅔ — 102 ¾ 102½
83 ½
99 ¾ 104 104 104 ½
54
55
83 ½ 50 90 89½ 91 90
4 4 4 4
182 19
1372 13 92
1
Preuss. Couαe
33 ½
95 ⅔½ —
Amsterdam dito Ha mbhu rg
dito London Paris Wien in 20 Xr. Augsburg 5 3“ 100 Thl. Leipzig 100 Thl. Frankfurt a. M. W7Z. 150 Fl. Petersburg 100 Rbl. Warschau
[2 Mt.
Kurz Mt. Mt. Mt. Mt. Mt.
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GʒE 812
— 1b2 O2ne’ns 2— C 2
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Auswärtige Börsen. Amsterdam, 26. November.
Niederl. wirkl. Sch. 39 ½. 5 ½ neue do. 75. Kanz-Bill. 14 ½. 68
Anl. 95 ¾. Russ. (v. 18 ½½) 92%. do. (v. 1831) 83 ¾. Oester. 80 ½. 3 8 Span.
29 ½. 59% do. 48 ¾
Hamburg, 29. November
Oest. 5 9 Met. 82 ⅞. 4 9 do. 71 ¾. Bank-Actien 1065. Russ. Engl.
die der Duͤsseldorfer Zeitung, die Herren: Reg. Rath Hinse in Luͤneburg, Kaͤmmerei⸗Schr. Schwartze in
zu Stande zu bringen, wie es Moͤsers wuͤrdig (ein solches ver⸗
St. Petersburg, 21. Novemhber. Hamburg 3 Mon. 9 ½. Silber-Rubel 365. Kop.
8 Koͤnigliche Schauspiele.
in 3 Abtheilungen; Musik von Auber. Hierauf: Das
sche
(Dlle. Fanny Elsler: Lisette. tanzen.)
Im Schauspielhause. Zum erstenmale: Posse in 1 Akt, von L. Angely. Possenspiel in 4 Abtheilungen. Wegen fortdauernder Heiserkeit des Hrn. Stawinsky das Trauerspiel: Wallensteins Tod, heute nicht gegeben ven
Montag, 3. Dez. Im Schauspielhause: Der Freisc Oper in 3 Abtheilungen; Musik von C. M. v. Weber.
Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus⸗Billetz Donnerstag bezeichnet, verkauft. In Potsdam: Theater⸗Vorstellung.
Die Erholungen
derholt: Jakobine von Holland, historisches Schauspiel in z) theilungen, mit einem Vorspiele, zum Theil nach einer Englis Erzaͤhlung, von E. Raupach. .
Koͤnigstaͤdtisches Theater. Sonntag, 2. Dez. Zum erstenmale: Ewige Liebe, Lusts in 1 Akt, von Bauernfeld. Hierauf, zum erstenmale: Das teuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten, nach Zschot Erzaͤhlung, von J. von Ploͤtz. Montag, 3. Dez. Die Unbekannte, romantische Oper!
Der erste Theil enthaͤlt das
Akten, nach dem Italiaͤnischen: La Straniera; Musik von Bellz
ememnn
Neueste Nachrichten.
Paris, 25. Nov. Der Koͤnig hat von den Staͤdten i vre, Rambouillet, Chantilly, Fontenay, Compiègne, Saint dis und Meudon Gluͤckwunsch⸗Adressen empfangen.
93 ½. Preuss. Präm. Sch. 97 ¾. Poln. 107 ⅛. Dän. 65 ½.
Der Minister⸗Rath war gestern bei dem Minister des bf lichen Unterrichts versammelt, den eine leichte Unpaͤßlichken
sein Zimmer fesselt.
Wie verlautet, ist Herr Béranger mit der Abfassung
Adresse an den Koͤnig beauftragt worden.
Der Moniteur enthaͤlt einen Bericht uͤber die letzten rationen der Expeditions⸗armee vor Antwerpen, der auf gende Weise schließt: „Solchergestalt sind alle Vorbereitthg beendigt, und wenn die Antwort des Generals Chassé auft Aufforderung, die an ihn ergehen soll, abschlaͤgig ausfaͤllt, sollen die erste und zweite Parallele gleichzeitig eroͤffnet wern und ein furchtbares Artilleriefeuer wird das Talent unserer genieurs und den Eifer unserer Soldaten fuͤr die Vollzefun der Vertraͤge unterstuͤtzen.“
Auch der Moniteur findet sich nunmehr veranlaßt, i Stillschweigen uͤber die seit dem Ereignisse auf dem Pae Royal so oft genannte Demoiselle Boury zu brechen. „. Blaͤtter“, sagt er, „haben mehr oder weniger romanhaftt zaͤhlungen uͤber Demoiselle Boury enthalten und fuͤgen ren Berichten, um sie glaubwuͤrdig zu machen, Erklaͤrun hinzu. Das Publikum wird sich aber nicht taͤuschen sen und wir sind zu der Versicherung ermaͤchtigt, daß Minister des Innern niemals, weder vor noch nach de Ereigniß vom 19. Nov., Demoiselle Bouvy gesehen hat. Wäh rend der Koͤnig und die Minister in der Deputirten⸗Kamn waren, erschien Demoiselle Boury im Ministerium des Imnm, Herr Thiers war abwesend und sie verließ das Hotel vor sem Ruͤckkehr. Vom Ministerium des Innern, wo man sie auste fordert hatte, sich nach der Polizei⸗Praͤfektur zu begehe ließ sich Demoiselle Boury nach den Tuilerieen bringa hier aber hat sie weder den Koͤnig, noch die Koönig noch irgend ein anderes Mitglied der Koͤnigl. Familie und . so wenig Herrn Thiers gesehen, der bereits nach dem Min rium des Innern gefahren war. Die Seene, die man erzt ist vollkommen erfunden. Die Personen in den Tutlerieen welche Demoiselle Boury sich wandte, haben dieselbe se nach der Polizei⸗Praͤfektur geschickt. Sie wurde sogleich vuf nem Polizei⸗Commissair und spaͤter vom Instructions⸗Richtnn hoͤrt, und zwar in ersterem wie im letzteren Falle ohne ig eine Verbindung mit dem Minister des Innern. Dies sinht Thatsachen, welche das Gericht, bei dem die Sache anhereh gemacht ist, aufs Neue konstatiren wird.“
Die Oppositions⸗Mitglieder der Deputirten⸗Kammer vehse melten sich gestern in ihrem neuen Sitzungs-Lokal und besch sen, eine aus fuͤnf Deputirten bestehende Kommission mit Abfassung der Amendements zur Adresse zu beauftragen, dien der ganzen Opposition unterstuͤtzt werden sollen. Zu Mitglie dieser Kommission wurden ernannt: die Herren Odilon⸗Ban⸗ Salverte, Dupont v. d. Eure, Comte und Cormenin, welche Herren Berard und Laurence zu Rathe ziehen koͤnnen.
In der verflossenen Nacht sind an mehreren Straßenee Karlistische Proclamationen angeschlagen worden. Auch ause westlichen Provinzen sind beunruhigende Nachrichten eingu gen. An mehreren Orten haben sich wieder zahlreiche Huh von Chouans gezeigt. b
Der Adjutant des Marschall Soult, Herr Foy, ist am⸗ mit einem besonderen Auftrage des Conseils⸗Praͤssidenten in Citadelle von Blagye angekommen.
— Heute schloß ö5proc. Rente 95. 85. Zproc. 67. 10. M
Span. 58 1. petall IS Frankfurta. M., 28. Nov. Oesterr. 5proc. Metalrn 82 1 86. Aproc. 70 19. 70 ½¼. 2 proc. 42. 1proc. 18 ¼. B. Banban 1284. 1282. Part.⸗Obl. 123. 122 ⅛. Loose zu 100 Fl. 1 Holl. 5proc. Obl. v. 1832 75. Br. Poln. Loose 537. G.
Sonntag, 2. Dez. Im Opernhause: Der Maurer, g bewachte Maͤdchen, pantomimisches Ballet in 2 Abtheilung Dlle. Therese Elsler wird hc .
Hierauf: Die Schleichhanzuls
Dienstag, 4. Dez. Im Schauspielhause. Zum erstenmalenl
24
8i
.
eitn
Berlin,
Montag den 3ten Dezember
‿ —
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8 Kronik des Tages.
Angekommen: Der Koͤnigl.
Großbritanische Kabinets⸗ ir Sandoz, von London. 1
8 8—
zeitungs⸗Nachrichten. FKZKlaslan d.
Frankreich.
häris, 25. Nov. Heute findet in den Tuilerieen große von hundert Couverts statt, zu welcher saͤmmtliche Stabs⸗ eere der hiesigen National⸗Garde zugezogen werden sollen. Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 14ten d. M. ist dem p⸗Minister ein Supplementar⸗Kredit von 18,858,161 Fr. iot worden.
bie raisonnirenden Artikel der heutigen Blaͤtter enthalten
bur Wiederholungen und Umschreibungen dessen, was jedes hen uͤber die Kammer, uͤber die wahrscheinliche Majoritaͤt rselben, uͤber das Ministerium und die Stellung der Oppo⸗ gesagt hat. Das Journal des Débats triumphirt die Niederlage der Opposition und meint, derselben geschehe techt, da sie sich immer hochfahrend von der Majoritaͤt ge⸗ habe. — Die beiden Organe des Herrn Dupin, der stitutionnel und der Temps, sind zwar durch die sehr inair ausgefallenen Wahlen
denke, daß eine Reise nach Compiègne zu diesem Zwecke vorbe⸗ meister
wird in drei angesehenen Blaͤttern wiederholt.
der Mitglieder der Adreß⸗
werden sollen; sie liest, daß man in den Tuilerieen an die Flucht
reitet, und daß es jetzt nur noch die Sache der Post⸗ sey, ihre Pflicht zu thun. Dieses unheil⸗ volle Wort, das an Varennes und den Tempel erinnert, Ist es ein Wunder, wenn es bis zu der Verbannten und der Mutter ge⸗ langte?... So ist sie denn gefangen, die Strafbare, die Tochter unserer sechzig Koͤnige, die Nichte des Fuͤrsten, den wir gekroͤnt haben, die Nichte der Koͤnigin, der wir, ihr das Diadem uͤber⸗ reichend, versprachen, es solle ihre Stirn nicht druͤcken! Da man strafen will, so mag das Strafsgesetzbuch seine Beute fassen; wie koͤnnte man sie demselben auch entziehen? Ist das Strafgesetz nicht fuͤr Alle gleich? Warum, so sagt man, soll die Berry nicht auf den Suͤnderstuhl, da doch die Capet darauf gesessen hat? Allerdings hat sie darauf gesessen, aber welchen Vortheil hat es Euch gebracht? Habt Ihr noch nicht genug Bourbonen auf den Stufen des Schaffots gesehen? Ist dieses Koͤnigs⸗Ge⸗ schlecht von dem Schicksal etwa zu sehr verschont worden? Ist die Vorsehung in ihren Beschluͤssen seit den letzten vier⸗ gig Jahren etwa partetisch fuͤr dasselbe gewesen? Haben udwig und Enghien, Marie Antoinette und Elisabeth nur fuͤr ihre Vorfahren, nicht auch fuͤr ihre Nachkommen ge⸗ buͤßt? Hat Louvel, der einen Unschuldigen mordete, Euch nicht fuͤr ein ganzes Menschenalter zufrieden gestellt? Macht sein Verbrechen zum Rechte! Zwar wollt Ihr erlauben, daß der Koͤnig begnadige, aber erst nach gefaͤlltem Urtheile, nach den Verhandlungen vor dem Assisenhofe, nach dem Schauspiele der Erniedrigung einer Koͤnigstochter, erst dann, wenn Ihr eine ganze Dynastie vor der Barre des Gerichts, zwischen Schande
mission etwas in Verlegenheit gesetzt, behaupten aber den⸗ „das jetzige Ministerium werde die Majoritaͤt nicht n, wie sich aus den Dabatten uͤber die Adresse ergeben
4. — Der National kritisirt die von Herrn Dupin
her Besitznahme des Praͤsidentenstuhls gehaltene Rede, die, seinem Urtheil, durch das, was man darin vermisse, merkwuͤrdiger als durch das, was man darin finde. — Das Journal Commerce erinnert die Deputirten⸗Kammer daran, daß Hauptfrage, der alle anderen untergeordnet werden muͤßten, hurch die Versetzung der Hauptstadt in den Belagerungs⸗ ud begangene Verletzung der Charte sey, und daß die Kam⸗ wenn sie sich nicht eine offenbare Ungerechtigkeit zu Schul⸗ kommen lassen wolle, sich uͤber jene Maßregeln in der Adresse illigend aussprechen muͤsse.
Der Courrier frangais ist der Meinung, daß der Mar⸗ Gérard seine Armee unverzuͤglich nach Frankreich zuruͤck⸗ n mnuͤsse, sobald die Belgischen Kammern ihm einen Quer⸗ hzurch seine militairischen Operationen machen wollten.
haes wird jetzt geschehen“, so fragt dieses Blatt, „seit man
p, daß Leopold zu Gunsten Antwerpens eingeschritten und ber mit dem Marschall Gérard verschiedener Meinung ist. heräͤhrt dieser Stadt ein Ungluͤck, so werden die Belgier die antwortlichk it dafuͤr auf die Franzosen allein waͤlzen und n, unsere Hartnaͤckigkeit habe die Katastrophe herbei⸗ aihrt, und da selbst die Zerstoͤrung Antwerpens und die Ein⸗ me der Citadelle die Belgische Frage nicht loͤsen werden, so nden die Belgier noch weniger zur Nachsicht gegen das Un⸗ kgeneigt seyn, das unsere Intervention herbeifuͤhrt. Ver
tes wohl der Muͤhe, Millionen auszugeben und Soldaten
pfern, um nichts zu Ende zu bringen, unsere Verbuͤnde⸗ een zu machen und sich einem allgemeinen Kriege
usetzen?“ die Gazette de France hebt aus der neuesten Bro⸗ edes Herrn von Salvandy: „Paris, Nantes und die Ses⸗ eine die Herzogin von Berry betreffende Stelle heraus, h es heißt: nzufriedenen Aeußerungen des royalistischen, des religioͤsen, grundbesitzenden Frankreichs vernommen, wie Napoleon auf zellen der Insel Elba die Seufzer seiner Veteranen hoͤrte; brachte in Anschlag, wie viele Interessen verletzt, wie viele aziwien verkannt worden und wie die Besorgnisse sich sogar die Constitutionnel⸗Gesinnten ausgedehnt hatten; sie sah, wie Diener und Freunde der alten Monarchie, die sich der neuen angeschlossen hatten, allmaͤlig in ihren theuersten Inter⸗ geschmaͤlert wurden. Alle diese Klagen gelangen zu dem der Verbannten und erwecken Hoffnungen in ihr. Zwei te hindurch sieht sie Aufruhr, Verwirrung, Anarchie, unter ünden und Formen aller Art, alle großen Staͤdte Frank⸗ sin Schrecken setzen, unaufhoͤrlich wieder erstehen, der Re⸗ ung und den Gesetzen trotzen, den Handel und Gewerbfleiß icsten, und der Vernunft, dem Frieden, dem Gluͤcke und Ruhme eines großen Volkes Hohn sprechen, und da sie ein üh der Ordnung mit sich bringt, so glaubt sie, Alles, was dnung wuͤnscht, werde die Waffen fuͤr sie ergreisen. Wenn neint, der Augenblick sey gekommen, um dem ermatteten teich ihr Heilmittel anzubieten, wen sollen wir da am mei— aklagen, wenn wir gerecht bleiben wollen: den Irrthum nie Zuversicht dieser Frau, oder unsern jaͤmmerlichen Zustand Whate⸗ welche denselben herbeigefuͤhrt hat? Die Prin⸗ get und hat Grund u glauben, die Monarchie sey der 1 und das Bedurfniß Frankreichs; zwanzig Zeitungen ru⸗ zu, es sey um die Juli⸗Monarchie geschehen, ohne daß hvorene und Gesetze finden, dergleichen Ausrufungen afen; sie liest, ohne daß die Gerichte auch nur eine Ver⸗ das eine solche Aeußerung ent⸗
ung gegen das Blatt, eeun; „Die Familie Orleans hat keine andere n 6h mehr, als entweder von der Buͤhne abzutreten oder a. thigen, in unseren Annalen abermals eine blutige Seite 1- bc Sie liest, die Dinge seyen so weit gediehen, daß * ee ü⸗ im Begriff stehe, abzudanken, daß aber selbst * itt weder sein Vermoͤgen, noch sein Haupt retten nig V8b Haupt? Ja, sie liest taͤglich und findet es in 19 eitungen wiederholt, daß abermals Koͤnigliche Opfer are der Freiheit (so nennt man die Guillotine) geweiht
——. —
„Diese Frau, diese Mutter hat in der Ferne
—.— ——
und Verbrechen habt stehen sehen, erst dann, wenn Ihr fuͤr das Koͤnigthum neue Demuͤthigungen erfunden und den Purpur⸗ maniel aller Bourbonen zerrissen habt. Da Ihr fuͤr die durch das Beil und den Dolch zusammengeschmolzene Familie kein
neues Ungluͤck aufsinden koͤnnt, so habt Ihr die Begnadigung als Vermehrung der Strafe erfunden. Die Gnade entwuͤrdigt das Ungluͤck und beseitigt dadurch das Mitleiden. Dies gleicht der Philanthropie Condorcet's, der den Koͤnig zu den Galeeren verurtheilt wissen wollte. Und das Alles wird in einer ruhigen Zeit gesagt und gedruckt, in einer Zeit, wo unser Geist durch keine heftige Aufregung irre geleitet ist, wo Friede in unseren Sraͤdten herrscht, wo wir uns als Meister in der Civilisation hinstellen.“
Eine Anzahl von Anhaͤngern der Herzogin von Berry hat die Summe von 6000 Fr. zusammengeschossen, um ein Bild anfertigen zu lassen, das die Herzogin darstellen soll, wie sie in einem Boote von der Brigg „Capricieuse“ nach dem Dampf⸗ schiffe „Bordelais“ gebracht wird. Der gewaͤhlte Moment ist derjenige, wo das Fraͤulein von Kersabiec, dzurch die stuͤrmische See in Schrecken gesetzt, in laute Klagen uͤber den drohenden Tod in den Wellen ausbricht, und der alte Capitain zu ihr sagt: „Sevyen Sie ruhig, Fraͤulein, nehmen Sie sich ein Beispiel an der Herzogin!“
Der hiesige Assisenhof kondemnirte gesitern einen ehemaligen 1 Bedienten des Fuͤrsten von Poix, Namens Boistay, der an dem Aufstande vom 5. und 6. Juni Theil gen ommen und mehrere Individuen fuͤr ein Komplott zu Gunsten Heinrichs V. zu ge⸗ winnen versucht hatte, zu zehnjaͤhrigem Gefaäͤngniß.
Der Assisenhof des Departements der Ille und Vilaine hat den Chouans⸗Haͤuptling Lahoussahe wegen Komplotts und Atten⸗ tats gegen den Staat zu lebenslaͤnglichem Gefaͤngniß verurtheilt. Es hat sich als ungegruͤndet erwiesen, daß saäaͤmmtliche ver⸗ haftete Mitglieder der Gesellschaft fuͤr Vertheidigung der Men⸗ schenrechte wieder freigelassen worden seyen; etwa zwanzig Mit⸗ glieder dieses republikanischen Vereins befinden sich noch in Haft. Der Handels⸗Minister hat die ferneren Auffuͤhrungen des erst einige Male auf dem Theatre frança is gegebenen Stuͤcks von Victor Hugo: „Triboulet, ou le Roi s'amuse“, in welchem einige Anspielungen auf das Ministerivm vorkommen sollen, verboten.
Großbritanien und Irland.
London, 27. November. Se. Majestaͤt werden heute oder morgen in der Stadt erwartet, um einer Geheimeraths⸗Sitzung beizuwohnen, in welcher uͤber die Aufloͤsurꝛg des Parlaments ent⸗ schieden werden soll; man glaubt, es werlhe dasselbe am naͤchsten Montag den 3. Dezember aufgeloͤst werden.
Der Hannoͤversche Minister, Baron von Ompteda, traf vorgestern Abend von dem Kontinent hier ein und machte gestern mehreren der fremden Gesandten seine Aufwartung.
UMeber die Niederlaͤndischen Angelegeniheiten meldet der Al⸗ bion Folgendes: „Die Belagerung der Eitadelle von Antwerpen soll, wie verlautet, heute den 27ͤsten beginnen. Die Aufforde⸗ rungen zur Uebergabe sind durch die Schwierigkeit verzoͤgert wor⸗ den, die sich aus der Frage erhob, ob die Stadt Antwerpen von V der Franzoͤsischen Armee besetzt werden duͤrfe. Die heutige Mor⸗ ning⸗Post berichtet, daß man die Entscheidung dieser Frage V der Englischen Regierung uͤberlassen habe, und daß die Besetzung von Sr. Majestaͤt bewilligt worden sei. Es betruͤbt uns sehr, dies aus einer so achtungswerthen Quelle zu hoͤren, aber wir selbst haben noch keine bestimmte Kunde in dieser Beziehung, um die Versicherung unseres Kollegen bestatigen zu koͤnnen.“
Aus Deal vom 25sten d. wird gemeldet: „Gestern, am ästen, segelte die Britische Kriegs⸗Ehloop’ „Rover“, von 18 Kanonen, Capitain Sir W. Young, mit. Depeschen fuͤr den Vice⸗Admiral Sir P. Malcolm und rnit Briefen fuͤr denjenigen Theil der Flotte, der bei Goree vor Anker liegt, von hier ab. Ihr folgte das Koͤnigliche Schiff „Conway“, von 28 Kanonen,
„Childers“, Capitain R. Deans, von Spithead hier an. In den Duͤnen blieben noch zuruͤck die Schiffe „Spartiate“ und „Snake“, so wie die Franzoͤsischen Schiffe „Suffren“ und „Mel⸗ pomene“. Auch liegt daselbst das Verbrecher⸗Schiff „Surrey“, nach Neu⸗Suͤd⸗Wales bestimmt, mit 220 Verbrechern maͤnnlichen Geschlechts, die von einem unter den Befehlen des Lieutenants Dyer stehenden Detaschement des 63sten und des 21sten Regi⸗ ments eskortirt werden.“
am Tyne, Bridport, Bristol und Norwich stattgefunden, um Adressen gegen den Krieg mit Holland an den Koͤnig zu richten. Zu Bristol und Newcastle zeigte sich zwar eine heftige Oppo⸗ sition dagegen, aber zuletzt erreichten die Urheber der Versamm⸗ lungen dennoch ihren Zweck. In der Bristoler Versammlung wurde ein Amendement vorgeschlagen, worin erklaͤrt werden sollte, daß man auf die Politik, die Festigkeit und die ehrlichen Absichten der Minister in Bezug auf die Bewahrung des Frie⸗ dens vertraue; aber es ward mit großer Majoritaͤt verworfen. In Newcastle machte man einen Versuch, die Versammlung zu vertagen. Dieser Vorschlag wurde jedoch von Sir M. W. Ridley, einem der Burgflecken⸗Repraͤsentanten, bekaͤmpft. Es kam zu bedeu tenden Unruhen. Man bemuͤhte sich, Gegenbeschluͤsse in Vor⸗ schlag zu bringen, aber der Mayor setzte sich dagegen. Außer⸗ halb der Versammlungs⸗Saͤle hatte sich eine große Menschen⸗ menge eingefunden, die durch ihren Laͤrm allgemeine Besorgniß vor ernstlichen Ausbruͤchen erregte. Unterdessen zog sich der Mayor mit den Urhebern der Versammlung in ein anstoßendes Zimmer zuruͤck, und die Adresse an Se. Majestaͤt wurde ein stimmig angenommen. In wenigen Stunden zaͤhlte sie mehrere hundert Unterschriften, lauter Namen der angesehensten Perso⸗ nen, außer den einflußreichen und wohlhabenden Rhedern, Kauf⸗ leuten und anderen Geschaͤftsmaͤnnern, die den Verein zusammen⸗ berufen und die Adresse zuerst unterzeichnet hatten.
Aus Porto ist ein Schiff hier angelangt, welches am 19ten von dort abgesegelt war und folglich spaͤtere Nachrichten mit⸗ bringt, als die zuletzt mitgetheilten, welche nur bis zum 16ten reichten. Sie lauten verschieden; nach dem Inhalt der einen stäͤnde es mit Dom Pedro sehr schlimm; den anderen zufolge, waͤre ein wiederholter Ausfall aus Porto unternommen worden und gluͤcklich abgelaufen; doch scheint der erstere Bericht mehr Glauben gefunden zu haben, denn die Portugiesische Anleihe ist seit der Ankunft jenes Schiffes herabgegangen. s
Der Capitain von einem der drei zuletzt aus Porto hier angelangten Schiffe hat berichtet, daß er es nicht fuͤr rathsam gehalten habe, in den Duero einzulaufen, weil Dom Miguel, dem Vernehmen nach, an den Ufern des Flusses hatte Batte⸗ rieen errichten lassen, und daß er sich deshalb an den Befehls⸗ haber der vor der Barre stationirten Englischen Schiffe gewandt und von diesem eine Bescheinigung daruͤber erhalten habe, daß jene Nachricht gegruͤndet sey.
Das Gloucester Journal enthaͤlt folgendes Privatschrei⸗ ben aus Porto vom 10. d. M.: „In einer Versammlung der hiesigen Englischen Kaufleute, welche in Folge einer Aufforde⸗ rung unseres Konsuls stattfand, wurden wir mit dem Inhalt einer von dem Visconde Santa Martha, Oberbefehlshaber der Miguklistischen Streitkraͤfte, eingegangenen offiziellen Note be⸗ kannt gemacht. Das Wesentliche davon war, daß er Befehle habe, die wirksamsten Maßregeln zu einer engeren Einschließung und Belagerung dieser Stadt zu ergreifen und dafuͤr zu sorgen, daß fortan kein Schiff mehr in diesen Hafen einlaufe, auf die Ge⸗ fahr, von dem Geschuͤtz der auf dem suͤdlichen Ufer des Flusses errichte⸗ ten Batterieen zu Grunde geschossen zu werden; so wie ferner, daß seine Befehle dahin gingen, alle in dem Fluß befindliche Schiffe, welcher Nation sie auch gehoͤren moͤchten, die durch das Herbeibringen von Truppen und Kriegsvorraͤthen irgend einer Art fuͤr die Armee der Rebellen die Neutralitaͤt verletzt haͤtten, zu zerstoͤren; und daß er, wenn er diese Befehle streng befolgen wolle, wie er es muͤsse, auch die jetzt im Duero statio⸗ nirten Britischen Schiffe nicht schonen koͤnne, wenn sie sich gerade im Bereich seines Feuers befaͤnden. Heute Nachmittag begann er auf die Kriegsschisfse Dom Pedro'r, welche auf dem Flusse gegenuͤber und unterhalb von dem Zeug⸗ hause liegen, Bomben zu werfen und zu schießen. Unter diesen Umstaͤnden hielt es der Konsul fuͤr das beste, daß alle Schiffe, die hinwegkommen koͤnnten, sich entfernten, da alle der Gefahr gleich ausgesetzt seyen und die Kaufleute leicht ihren Wein ver lieren koͤnnten. Uebrigens liegen die Kauffahrtei⸗Schiffe jetzt nicht in dem Bereich der Batterieen, da sie saͤmmtlich uͤber 18 Brocas von dort entfernt bei dem Kloster Marchique die Anker ausgeworfen haben, welches auf der Suͤdseite durch Huͤgelrei hen gedeckt wird, die sich dicht am Ufer erheben, und da sich die Schiffe alle zusammen befinden, so ist es wohl nicht wahrscheinlich, daß man ohne alle Ruͤcksicht die Bomben auch uͤber dieses Kloster her uͤberwerfen wird; indeß wenn dies geschaͤhe, so waͤren sie verloren, weil ihrer sehr viele auf einen sehr engen Raum beschraͤnkt sind. Un ser Konsul und unser Schiffs⸗Commandeur wollen in Dom Pe dro's Regierung dringen, daß sie ihren Kriegsschiffen nicht ge⸗ statten solle, sich unter die Kauffahrtei⸗Schiffe zu mischen, weil diese sonst auf deren Rechnung in Gefahr kommen wuͤrden. Da wir Suͤdwest⸗Wind haben, der gestern eintrat, so kann kein Schiff aus der Barre heraus; auch weiß man in der That nicht, ob nicht auf die Schiffe, die dies thun wollten, gefeuert werden wuͤrde, so daß sich also die Schiffe fuͤr jetzt nicht von der Stelle ruͤhren koͤnnen, es mag geschehen, was da will. Dieser Zustand der Dinge wird wahrscheinlich nur kurze Zeit dauern, denn Dom Pedro muß, auf jegliche Gefahr hin, die Batterieen zu zerstoͤren suchen, da sie die Einfahrt in den Fluß beherrschen.“
Heut fruͤh um 3 Uhr brach in einer Wagen⸗Remise in
Capitain Eden, um den Grund hint er der Goodwin⸗Sandbank und auf der Hoͤhe von Flushing zrt untersuchen. An demsel⸗ ben Tage langte das Schiff „Maalabar“, von 74 Kanonen, Capitain J. Percy, hier an, um, sich dem Geschwader des Admirals Sir P. Malcolm an der Hollaͤndischfen Kuͤste an⸗
Long Acre Feuer aus; die Flamme verbreitete sich mit großer Schnelligkeit uͤber die Nebengebaͤude, so daß mehrere derselben gaͤnzlich niederbrannten und die Feuersbrunst erst nach 8 Uhr geloͤscht werden konnte. Einige Personen haben dabei ihr ganzes Hab und Gut verloren, und es ist in der Nachbarschaft eine
zuschließen. Auch kam zu dermselben Dienst die Sloop
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Subscription zu deren Unterstuͤtzung eroͤffnet worden.
Es haben wiederum mehrere Versammlungen zu Neweastte