1832 / 339 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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werpener Citadelle vom 27sten Mittags zufolge, haben die Bel⸗ gier waͤhrend der letzten vierundzwanzig Stunden nicht aufgehoͤrt, auf den Quais der Stadt gegenuͤber der Töte⸗de⸗Flandres arbeiten. Im Umkreis der Citadelle war nichts Besonderes vor⸗ gegangen. Unsere Vorposten hatten noch keine Französische Soldaten gesehen.“

Aus B reskens wird unterm 26sten geschrieben, daß der Bel⸗ gische General Niellon sich mit allen seinen disponihlen T

Trup⸗

neral Monet wird, wie es heißt, ausscheiden; er ist mit dem Grafen v. Espana genau befreundet und wahrscheinlich verdaͤnkt der Letztere es diesem Verhaͤltniß, daß die Koͤnigin ihm seine Stelle als General⸗Capitain von Katalonien gelassen hat.

Portugal.

Porto, 18. Nov. Der Marquis von Palmella hat uͤber den Ausfall vom 14ten d. folgende Depesche an alle diplomati⸗ sche Agenten der Donna Maria erlassen:

„Ich benutze den Abgang des Dampfboots „Liverpool“, wel⸗ ches des Wetters wegen bis heute Morgen hier zuruͤckbleiben mußte, um mir das Vergnuͤgen zu machen, Ihnen einen neuen Sieg un⸗ serer tapferen Truppen anzuzeigen, den dieselben am 14ten d. M. unter der Leitung Sr. Kaiserl. Majestaͤt des Herzogs von Braganza erfochten haben. Um 3 Uhr Morgens wurde ein Ausfall aus dem Kloster der Serra unternommen. Zugleich wurden zwei Landungen bewerkstelligt, die eine zu Villa⸗Nova, die andere an einem Platz, der den Namen Furanda fuͤhrt, wo die feindlichen Batterieen er⸗ richtet waren, die bisher gegen die Barre gefeuert haben. Das Resultat dieser doppelten Operation war die gaͤnzliche Zerstoͤrung von 2 oder 3 Batterieen zunaͤchst der Serra, die Wegfuͤhrung von einigen hundert Gefangenen und eine Menge Getodtete; unter die⸗ sen sollen sich die Obersten des 4ten und 8ten Regiments befinden. Dieses letzte Corps wurde fast ganz aufgerieben. Unsererseits be⸗ traͤgt der Verlust nicht uͤber 30) Mann an Todten und Verwunde⸗ ten; unter Letzteren befinden sich 2.Offizi⸗ Die zu Furanda ge landeten Streitkraͤfte bestanden nur in einem Trupp Matrosen; lei der wurde ihr tapferer Anfuͤhrer, Capitain Morgell, getoͤdtet. Um 11 Uhr Vormittags hatte das Gefecht aufgehoͤrt, und die siegreichen Truppen waren in die Serra und in die Stadt zuruͤckgekehrt, ohne daß der Feind waͤhrend dessen sie anzugreifen oder einen Theil der Linien zu bedrohen wagte. Dieses Mandver ging unter unmittel⸗ barem Befehl des Obersten Schwalbach von Statten und konnte wohl beweisen, welchen Erfolg ein Angriff unsererseits haben wuͤrde, wenn wir eine groͤßere Streitmacht entwickeln koͤnnten, da in die⸗ sem Treffen nur 1500 Mant beschaͤftigt waren. Unser Zweck wurde vollstaͤndig erreicht, obgleich der Feind uͤber 6000 Mann zu Villa⸗

Zuchthausstrafe auf unbestimmte Zeit und feierlicher Abbitte auf den Knieen verurtheilt worden seyn. Sein Defensor, Dr. Steer, hat die Appellation ergriffen.

In Wuͤrzburg ist an saͤmmtliche Buchhandlungen, Buch⸗ drucker, Antiquare ꝛc. nachstehende Bekanntma⸗ chung erlassen worden: „Auf den Grund eines allerhoͤchsten und hoͤchsten Befehles vom 2. Juli und 13. October 1832 Aufsicht auf Schriften, Zeitungen ꝛc. ꝛc. betreffend, wird Fol⸗

gendes angeordnet, resp. wiederholt eingeschäaͤrft: 1) Bei Mei⸗ dung der im §. 5. des III. konstitutionnellen Edikts ausgedruͤck⸗ ten Strafe zu 150 Fl. sind in 14 Tagen nach Unterzeichnung dieses vollstaͤndige Kataloge uͤber alle Gegenstaͤnde des Verlags hieher einzusenden. 2. Bei Meidung gleicher oder sonst arbi⸗ traͤrer Strafe haben saͤmmtliche Betheiligten nicht nur mit Ende jeden Monats Ende Dezembers 1832 zum erstenmale ein Verzeichniß der Zugaͤnge hierorts einzureichen, sondern auch die, außerdem in den Buchhandel kommenden, oder uͤberhaupt zur Mittheilung bestimmten einzelnen Schriften jedesmal sogleich dem Koͤnigl. Stadt⸗Kommissariate besonders anzuzeigen. Wuͤrzburg, den 18. Nov. 1832. Koͤnigliches Stadt⸗Kommissariat.

Dr.⸗Wiesend.“

Freiburg, 25. Nov. Hofrath Welcker hat gegen das ihn betreffende Erkenntniß des hiesigen Hofgerichts den Rekurs an⸗ gezeigt; von der andern Seite hat der Staats⸗Anwalt, welcher

auf fuͤnf Monat Gefaͤngnißstrafe angetragen hatte, das Naͤm⸗ liche gethan.

Frankfurta. M., 1. Dez. Herr Karl Durand, der bisher dem Journal de Francfort einzelne, mit drei Sternchen bezeichnete Artikel lieferte, unterzeichnet von heute an das genannte Blatt als Redacteur, und legt in der heutigen Num⸗ mer desselben sein politisches Glaubens⸗Bekenntniß ab. (Wir behalten uns einen Auszug aus demselben vor.) b

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einem der 24 Artikel bestimmt ist, den Mainzer Tarif h Rhein⸗ und Maas⸗Schifffahrt annaͤhme. Dies wuͤrde die sche Angelegenheit sogleich ins Reine bringen. Was den noch strei Hauptpunkt betrifft, naͤmlich die Herbeifuͤhrung eines Traktatts

en, sobald der Marschall den Befehl dazu ertheilt. Man ie wissen, daß der General Chassé unpaͤßlich und genoͤ⸗ ser, einen Theil des Tages im Bette zuzubringen. Die ung des Belgischen Ministeriums hat der Marschall gestern en durch Herrn von Talleney erfahren. Dieses Ereigniß uf die militairischen Operationen nicht den geringsten gehabt. ¹

sclich. 30. Nov. Die 5te Division der Franzoͤsischen Ar⸗ elche sich in Lille, Valenciennes und Maubeuge gebildet d unter den Befehlen des Generals Schramm steht, hat

nentich vermißte man den Alderman Wood; nur Sir John Kechy und die Herren Grote und Scales fanden sich ein. Es wurde zunaͤchst ein Beschluß angenommen, daß die Kandidaten

jede Geiegenheit ergreifen sollten, um der Waͤhlerschaft ihre po⸗ itischen Ansichten frei, offen und vollstaͤndig darzulegen. Dies thaten denn auch die drei genannten Parlamenks⸗Kandidaten.

. Alle erklärten sich fuͤr die Abstimmung durch Ballottement, fuͤr dreijaͤhrige Parlamente, allgemeine Herabsetzung der Steuern, Kirchen⸗Reform, Abschaffung der Zehnten und Emanzipirung

C schen den fuͤns Maͤchten und Belgien, so wuͤnscht der Koͤnig der kande nichts sehnlicher, als dies. Es heißt, die Thatsachen sentlich 8 wenn man das Englische Volt glauben Re 3 1“ Se;. 22 ais ob Se. Majestaͤt darauf ausgingen, der Wirkung naqgh er Sklaven. Herr eh b pen gegen die Graͤnze des vierten Distrikts von Seeland in dSchließung der Schelde zu erlangen, wie dieselbe bis zum wissen, eine 1““ Tagent bgeschactt Marsch gesetzt habe. Die Truppen bestanden aus Buͤrgergarden 1795 bestand. 8 ist es gerade Meinung einjaͤhrige Parlamente; in Bezug auf die Freilassung der Skla⸗ w sich o 88 Jbeeen der Regimenter, und beltefen von einigen ministeriellen Blaͤttern taͤglich verbreitet wird, uge erhalten, die Belgische Graͤnze zu uͤberschreiten. b empfahl er jedoch ein allmäͤliges Verfahren aus Ruͤcksicht . auf bügeschk 109 Nann mit 16 Kanonen, wovon 2030 Absicht, die Bemuͤhungen des Britischen Ministeriums po IAntwerpen, 29. Nov. Man bemerkt heute sehr viel auf die Pflanzer und Sklaven⸗Eigenthuͤmer Großes Lach s Sscelpo Aüthe 4000 in Waerschoot waren. Die Ursache zu machen, die in der That darauf gerichtek sind, Hollallung in der Umgegend. Es sind viel Pferde nach Boom „Sryßes vachen er, dieser Bewegung scheint das in Flandern verbreitete ungegruͤn⸗ Handel zu vernichten, unter dem Vorwand, dem Innngen, um den Transport der Kanonen zu beschleunigen, in den Batterieen gegen die Citadelle aufgestellt werden

regte die Einleitun einer Rede, i or Ander sn . . F“ SZSI . e. veß . b . 13133“— 111“] zwischen den Unsrigen und den des Englischen Handels zu dienen, und zwar vermittelst vatim angegriffen worden. Andere wuͤrden sich bei so offener Feihd⸗ vIns Ses 68 der Wegnahme von Stroobrugge, von ünerhöͤrt ungerechten Handlung, durch die Holland seiner I Eine bedeutende Quantitaͤt Pulver ist bereits in den zu schaft mit gebrochenem Herzen ins Privatleben zuruͤckgezogen haben; B ghoßrr⸗ zu seyn. 11“ graphischen und natuͤrlichen Rechte beraubt werden soll. Zweck eingerichteten Lokalen angekommen. Seit gestern ader ich, maner Rechtschaffenheit mir bewußt, hielt nicht nur mei⸗ 8n Von. der Graͤnze meldet man unterm 29. November, daß in der Absicht, seinem beherzten, ergebenen und treuen q un hinter dem Landhause des Herrn von Caeters damit ei naͤherer Untersuchung die Abloͤsung der Belgischen Vorposten diese Rechte zu bewahren und den Ruin desselben zu valstizt, Bomben und Kugeln in Haufen zu ordnen. Der al Desprez wohnt seit vorgestern im Palaste.

nmest Unterdruͤckern Stand, sondern bin sogar vor meinen Mitbuͤr⸗ h ng G vern erschienen, um der Ehre willen, sie zu repraͤsentiren, und ich nicht auf der ganzen Graͤnzlinie stattgefunden, sondern sich nur dern, der aus einer Beraubung unvermeidlich hervorgehen te, haͤlt unser ehrwuͤrdiger und trefflicher Monarch die Anloas hiesige Journal sagt: „Trotz der anhaltenden Ar⸗

nege übee meine Erwaͤhlung gar keinen Zweifel. Vor zwei Jahren auf dem westlichen Theil derselben beschraͤnkt zu haben scheint; ar ich ein Schlaͤchter. Dann wurde ich Advokat oder war wenjg⸗ Hogstraten so wie in Turnhout liegen noch Belgische Trup⸗ pener Citadelle in seinem Besitz, als eine Buͤrgschaft dafur,Iund der Thaͤtigkeit der Artillerie und des Ingenieur⸗ die Streitigkeiten zwischen Holland und Belgien auf eine ‚scheint es doch, als ob die Belagerungs⸗Arbeiten durch

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vor der Citadelle durch Franzosen abgeloͤst werden sollen. Ein hiesiges Blatt macht sich uͤber die Nachricht lustig, der Marschall Gérard derjenigen Batterie eine Belohnung

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1 in L. 1 I. hare sehnich Heesel chafe 7r Advokaten, eine pen. Die Franzosen konzentrirten sich mehr um Antwerpen hlechtere Ge⸗ s fr r. e gb 9* h1“ 22716

und das Raͤchste . ch e n gigterf din. h⸗ beclch hah ö1“ Fat . J. H. de Boer, vom Schiffe „Jo⸗ und Weise ausgeglichen werden moͤgen, die nicht nur Frankaülhandlungen aufgehalten wuͤrden. Wir behaupten nicht, et⸗ Dech habe eine große Ehre von Ihren Haͤnden zu erwarten. O, ich 1““ 2 Hetechtet bei seiner Ruͤckkunft von St. und England, sondern der Konferenz, in ihrer vermilGestimmtes daruͤber zu wissen, und enthalten uns, um din meiner Sache ganz gewiß. Ich baͤfte laͤngst Parlaments Mit⸗ 8 ers 89 nach dem Te unterm 25sten November von den Eigenschaft und in Uebereinstimmung mit den Vorbehe iin den Fehler so vieler Blaͤtter zu fallen, aller gewagten sed seen koͤnnen. Als Herr Hughes sich von Röchester zuruͤckog, ö1 daß er am 24sten mehrere große Schiffe auf der bedingten Ratifizirung der drei Nordischen Maͤchte, gabuthungen. Gewiß aber ist es, daß die Belagerungs⸗Arbei⸗ achte mir eine aus der Majoritaͤt der Waͤhler bestehende Deputa⸗ der Hoͤhe des Texel kreuzen gesehen und sich deshalb in der Nacht, und billig erscheine, welches das einzige Mittel ist zur Aufeggoch nicht begonnen haben, und daß noch keine Aufforde⸗ won ihre Aufwartung, um mich der kostenfreien Wahl fuͤr Rochester von einem dichten Nebel beguͤnstigt, sehr nahe an der Kuͤste Eg⸗ erhaltung des Europaͤischen Friedens.“ ffe den General Chassé erlassen worden ist.“ werlichern; aber ich gah ihr zur Antwort, daß ich fuͤr keinen an⸗] mond gehalten habe. Den Tag darauf habe er zwischen Kom⸗ 8 9 ißt, daß heute Abend um 11 Uhr alle Bel ische Po⸗ batte E“ 5 Stadt London Mitglied seyn wolle. Ich perdain und Petten einen Lootsen an Bord genommen, der ihn Belgien. es gecge, . G Fv Preis vee agg Fcai eehe he 11“ 9 kaum 16 Fuß Wasser im Angesicht von vier großen Kriegs⸗ Bruͤssel, 30. Nov. In der gesttigen Sitzung der für einen verrotteten Bukzstecken im Parlamen! heich⸗ öt schiffen gluͤcklich nach dem Texel gefuͤhrt habe. praͤsentanten⸗Kammerzeigte der Praͤsident der Verse

Sir J. Key sprach sich auch fuͤr das Eingehen bestimm⸗

ter Verpflichtungen von Seiten der Parlaments⸗Kandidaten aus; noch nicht erprobte Maͤnner, meinte er, muͤßten ihren Mandata⸗ rien in Bezug auf alle wichtige Fragen eine entschiedene Erklaͤ⸗ rung abgeben; waͤren doch die bisherigen Revpraͤsentanten der verrotteten Burgflecken bestimmte Verpflichtungen eingegangen, varum sollte es ihn, oder Herrn Grote, oder Herrn Alderman

Scales schanden, wenn sie sich dafuͤr verbuͤrgten, die Rechte des

Volks zu vertheidigen und zu unterstuͤtzen. (Man vergleiche in dieser Beziehung die von Sir Francis Burdett und Herrn William Brougham abgegebenen Erklaͤrungen in Nr. 334 und 3307 der Staats⸗Zeitung.) Die Versammlung votirte am Schluß den drei Kandidaten ihren Dank und bezeigte sich mit ihren Ant⸗ worten zufrieden.

An demselben Abend hatten sich die Waͤhler der zu West⸗

minster gehoͤrigen Kirchspiele St. Margaret und St. John in

großer Anzahl versammelt, um die Wahl des Obersten Evans an⸗ statt des Sir John Hobhouse zu befoͤrdern, und es wurde am Schluß der Sitzung zu letzterem Zweck ein Comité bestimmt. Der Praͤsident der Versammlung, Herr Arber, nahm zuerst das Wort und legte die Gruͤnde dar, warum man Sir Hob⸗ house nicht wieder waͤhlen wolle; erstens habe er, der fruͤher stets gegen stehende Heere geeifert, sich in der letzten Session dem

Antrag des Obersten Evans widersetzt, die Armee um 10,000 Mann zu reduziren. Dann habe er, obgleich er fruͤher immer gegen

die Peitschenstrafe in der Armee gesprochen, nun er Kriegs⸗ Secretair geworden, sich mit einer Verminderung der Hiebe von 500 auf 300 begnuͤgt; ferner wolle er die Abschaffung der Haus⸗ und Fenster⸗Steuer nicht unterstuͤtzen. Hr. Mickie fuͤgte naͤchst Mehre⸗ rem noch hinzu, daß Sir Hobhvuse im J. 1819 zu den Waͤhlern von Westminster gesagt habe, sie muͤßten vor allen Dingen bestimmte Verpflichtungen fordern, und jetzt wolle er sich selbst zu nichts verpflichten; kurz, seit er Minister geworden, habe er sich gaͤnz⸗ lich veraͤndert; IFberst Evans aber sey ein Mann, der sich keinem Ministerium verkaufen werde. Nun trat der Oberst Evans auf, versprach, was er im Parlament thun wolle, und bekaͤmpfte seine Nebenbuhler, Sir Hobhouse und Sir Francis Burdett. Von Letzterem sagte er unter Anderem, wenn derselbe erklaͤre, daß er nicht Repraͤsentant fuͤr Westminster seyn wolle, wenn er sich seinen Kollegen, den anderen Repraͤsentanten, nicht selbst aussuchen duͤrfe, so erinnere dies an den Dey von Algier, der, wenn er mit seinen Hofleuten Karten gespielt, stets darauf bestanden habe, allein zu bestimmen, welche Farbe Trumpf seyn solle. Den Lords Althorp und John Russel warf der Redner vor, daß sie nur dann das Abstimmen durch Kugelwahl unterstuͤtzen woll⸗ ten, wenn die jetzige Gewohnheit, die Waͤhler einzuschuͤchtern, fortdauern sollte, das heiße mit anderen Worten, wenn sie durch⸗ fielen. Er dagegen mache sich anheischig, unter jeder Bedingung fuͤr das Ballottiren, fuͤr die Abschaffung aller Monopole, wo⸗ durch die Preise des Thees und Zuckers verdoppelt wuͤrden, fuͤr die Abkuͤrzung der Dauer der Parlamente, damit diese, und nicht die Aristokratie, dem Lande Gesetze gaͤben und die vollzie⸗ hende Gewalt ernennten, fuͤr die Abschaffung der auf der Bil⸗ dung lastenden Steuern und der Zehnten, fuͤr die Kirchen⸗Re⸗ form, denn das Parlament koͤnne sich ohne Bischoͤfe behelfen, und fuͤr die Abschaffung der Haus⸗ und Fenster⸗Taxe zu stim⸗ men. Bei dem letzteren Versprechen machte selbst ein Waͤhler die Bemerkung, daß Sir Hobhouse versichert habe, die Regie⸗ rung koͤnne ohne diese Steuer nicht bestehen; aber Oberst Evans erwiederte: Ich aber sage Tuch, daß sie es kann.“

In Tait's Magazine liest man folgende Bemerkungen uͤber die Einkuͤnfte und Steuern in Großbritanien: „Man hat oft die Frage aufgestellt, wie viel von dem Einkommen eines Mannes ihm durch Steuern entzogen wird. Nun kann man die Gesammt⸗Cinkuͤnfte der Bevoͤlkerung von Großbritanien auf 250 Millionen Pfd. Sterl. schaͤtzen. Die Einkuͤnfte Irlands kann man zu dem Betrage von 50 Millionen annehmen, wel⸗ ches fuͤr das Vereinigte Koͤnigreich zusammen 300 Millionen ausmacht. Von dieser Summe bezieht die Regierung auf di⸗ rektem Wege mehr als den sechsten Theil. Aber dies ist noch nicht Alles. Die oͤrtlichen Steuern belaufen sich auf eine sehr betraͤchtliche Summe. Die Armen⸗Taxen in Eng⸗ land betragen mehr als 8 Millionen. Andere aoͤrtliche Taxen und Steuern betragen gewiß uͤber 10 Millionen. Die hoͤheren und reicheren Klassen zahlen groͤßtentheils nicht den ih⸗ nen eigentlich zukommenden Antheil an der Besteuerung der Na⸗ tion. Wenn man diese verschiedenen Umstaͤnde in Betracht zieht, so wird man es kaum bestreiten koͤnnen, daß jedem Manne aus den mittleren und niederen Klassen der Gesellschaft ein Drit⸗ theil seines Einkommens von dem Steuer⸗Einnehmer entzogen wird. Jedermann, der neun Stunden taͤglich arbeitet, hat also drei Stunden davon bloß fuͤr die Entrichtung seiner Steuern zu arbeiten.“

Niederlande. Alus dem Haag, 30. Nov. Man liest in der Staats⸗ ourant unterm gestrigen Datum: „Nachrichten aus der Ant⸗

de la Hagye enthalten folgendes, von einem „Hollaͤnder“ unter⸗

Der Gesetz⸗Entwurf in Bezug auf den Landsturm hat in den Sectionen der zweiten Kammer zu einigen Bemerkungen Anlaß gegeben. Einige Mitglieder haben vorgeschlagen, die Re⸗ gierung darauf aufmerksam zu machen, ob es nicht zweckmaͤßig und dem Grundgesetze angemessener seyn duͤrfte, die Verrichtun⸗ gen und die Wirksamkeit des Landsturms in dem Gesetze zu be⸗ stimmen, und ob nicht die Anordnungen von Strafen gegen die Uebertreter des Gesetzes, namentlich gegen die dem Aufrufe keine Folge Leistenden, noͤthig sey. Auch wurde bemerkt, daß eine Reviston der Gesetze üͤber die Schuttereien noͤthig sey, da die Erfahrung hrere Maͤngel in demselben gezeigt habe. Meh⸗ rere Abgeordnete fanden eine Eintheilung des Landsturms in zwei

Klassen (von 19 40 und von 40—50 Jahren) wuͤnschenswerth, und ein anderer war dafuͤr, daß nur die Maͤnner von 19 bis 40 Jahren aufgerufen wuͤrden, da es auf dem Lande an Arbei⸗ tern fehle, und daß auch die Doktoren und Apotheker vom Dienst freigesprochen wuͤrden, namentlich da, wo Krankheiten

herrschten. Heute wird in der zweiten Kammer der Bericht uͤber das Gesetz in Betreff des Landsturms abgestattet werden; die Berathungen daruͤber werden wahrscheinlich naͤchsten Montag beginnen. 8

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Der Englische Courier und nach ihm das Journal

eichnete Schreiben vom 16ten d. M.: „Indem ich Ihnen, Herr Redacteur, fuͤr die mir so oft erwiesene Gunst danke, bitte ich Sie, in Ihre naͤchste Nummer guͤtigst die nachstehenden Bemer⸗ kungen uͤber einen, in Ihrem Blatte vom 10ten d. befindlichen Artikel in Bezug auf Holland aufnehmen zu wollen. „„Der Koͤnig von Holland““, sagen Sie, „„nachdem er sich einmal in die Haͤnde der Konferenz gegeben hatte, mußte sich auch in deren Entscheidung fuͤgen.““ Findet man aber nicht gerade das Entgegengesetzte in den Protokollen der Konferenz und in dem von Herrn Sebastiani an Herrn Bresson gerichteten Schrei⸗ ben vom Monat Februar 1831, worin der Erstere erklaͤrt, daß die Konferenz in allen ihren Handlungen durchaus nur eine vermittelnde, nicht aber eine diktatorische oder zwangsmaͤ⸗ ßige Gewalt ausuͤbe. „„Es kann Sr. Majestaͤt gefal⸗ len, nun die Entschaidung der Konferenz seiner Ansicht von der Sache entgegen ist, seine erste Aufforderung an die fuͤnf gro⸗ ßen Maͤchte Europa's auf solche Weise auszulegen.““ Bewies der Koͤnig nicht durch seinen ruͤckhaltslosen Beitritt zum Proto⸗ koll Nr. 12 und zu dem Anhang A., die ihm von der Konfe⸗ renz aufs feierlichste zur Annahme vorgelegt wurden, und wo⸗ durch beide Theile eine heilige Verpflichtung eingingen, gerade das Gegentheil? „„Durch die Konferenz,““ sagen Sie, „„ist Leopold an die Spitze von Belgien gestellt worden.““ Waren es aber nicht vielmehr die Belgischen Kammern, welche diese That vollbrachten? „„Es erscheint wenigstens als ungereimt, daß der Koͤnig von Holland den Besitz eines Gebiets theils be⸗ wachen will, den Se. Majestaͤt nach eigenem Eingestaͤndniß nur als Buͤrgschaft fuͤr eine billige Enrscheidung zuruͤckbehalten wollen.““ Was ist Ungereimtes in dieser Handlung einer auf die ausdruͤck⸗ liche Bestimmung eines der 24 Artikel gegruͤndeten Vorsicht? Wuͤrden Sie es als ungereimt ansehen, wenn die Regierung von Kanada oder Neu⸗Braunschweig sich einem bewaffneten An⸗ griff von Seiten Frankreichs widersetzte, sobald dieser darauf ab⸗ zielte, ihr den streitigen Besitz eines Theils der Provinz Maine oder von Kanada zu entreißen und den Vereinigten Staaten zu verleihen? „„Die Konferenz hat sich vergeblich bemuͤht, die Streitigkeiten zwischen Holland und Belgien zu schlichten Streitigkeiten, mit denen sie sich nun schon zwei Jahre lang be⸗ schaͤftigt.“% Warum ist die Koͤnferenz nicht bei ihrer in dem 12ten Protokoll und dem Anhang A. enthaltenen Entscheidung verblie⸗ ben? Und kann man wohl mit gutem Gewissen leugnen, daß der Koͤnig der Niederlande durch fortwaͤhrende Zugestaoͤnd⸗ nisse seinen eifrigen Wunsch, die Belgische Frage auf eine bil⸗ lige Weise erledigt zu sehen, bewiesen hat? „„Die freie Schelde⸗ Schifffahrt ist eine andere Frage; mehrere Ruͤcksichten knuͤpfen sich daran. Die Frage ist verwickelt durch alte Gewohnheiten, verwirrt durch den seit langer Zeit bestehenden Gebrauch der alten, dem Koͤnige von Holland zugesicherten Rechte, und einge⸗ huͤllt in Vertraͤge; kurz, es ist eine Frage, die wohl in Zukunft zu einer großen Menge von Protokollen Anlaß geben koͤnnte.““ Diese Frage ist nicht von der Art, wie man es vorgiebt, wenn sie nicht von Ihren Ministern in ein solches Ver⸗ haͤltniß gebracht worden waͤre. Hat doch das Organ die⸗ ser Minister nicht Anstand genommen, oͤffentlich zu erklaͤ⸗ ren, daß ihr Hauptzweck bei der Ausgleichung der Belgi⸗ schen Angelegenheit darin bestehe, die Interessen des Groß⸗ britanischen Gewerbfleißes und Handels zu beguͤn⸗ stigen! Daher ihr laͤcherlicher Anspruch auf die gaͤnzliche Freiheit der Schifffahrt auf der Schelde und den Hollaͤndischen Binnen⸗Gewaͤssern, wodurch man eine offenbare Verletzung ge⸗

hendes Schreiben von dem Privat⸗Secretair Sr.

die Deputation der Kammer empfangen kann. Nov. 1832.

Neigungen zum Opftr gevracht.

lung an, daß er auf seine Anfrage, wann der Koͤnig die D tation zur Ueberreichung der Adresse empfangen wolle, na Majest halten habe: üeg

„Herr Praͤsident! Der Koͤnig hat aus den Haͤnden des Gu von Aerschot die Adresse empfangen, welche die Kammer in zn heutigen Sitzung votirt hat. Se. Marestaͤt beauftragt mich, &n benachrichtigen, daß, da die Herren Minister Ihn gebeten haben Entlassung anzunehmen, es Ihm unmdglich ist, bevor das var 9 binet gebildet seyn wird, Tag und Stunde zu bestimmen, maß Bruͤssel, dan

(gez.) J. van Praet.

Der Finanz⸗Minister machte Bdenmuͤchst 8 Mi lung in Betreff der Zahlung der Abgaben in Francs stat Gulden. Waͤhrend dieses Vortrages trat Herr Fallon in Saal und unterhielt sich lebhaft mit den Herren Gendebien! Meeus. Der Praͤsident zeigte hierauf der Kammer an, erst zwei Sectionen ihre Berathungen uͤber den Entwurf Mittel und Wege beendigt haͤtten, worauf der Finanz⸗Min ster bemerkte, daß, wenn dies Gesetz verzoͤgert wuͤrde, er sich noͤthigt saͤhe, einen Vorschlag zur provisorischen Erhebung! Steuern zu machen, um den dringendsten Beduͤrfnissen abzu fen. Herr Fallon erklaͤrte sich damit einverstanden, die Berathung uͤber das Budget lange Zeit dauern koͤnne. 9 Duvivier legte der Kammer daher sogleich folgenden Gc Entwurf vor: „In Erwartung der Annahme des Budgetz Mittel und Wege, welches dazu bestimmt ist, die Ausgaben Jahres 1833 zu bestreiten, wird die Regierung ermaͤchtig Abschlags⸗Zahlung auf die Abgaben des Jahres 1833 die Grundsteuer zu erheben, welche auf dem Etat fuͤr 1832 f fuͤhrt worden ist. Diese Abschlags⸗Zahlung kann am 10. 1 1832 verlangt werden.“ Dieser Entwurf wurde einer aus! Herren Fallon, Osy, H. Vilain XIIII., Cogher, Julien, Ma und Corbisier zusammengesetzten Kommission uͤberwiesen, und! Sitzung um 3 Uhr aufgehoben.

Der Politique enthaͤlt Folgendes: „Herr Fallon hat t gewilligt, sich der Bildung eines neuen Ministeriums zu umn ziehen. So ist also die Opposition auf dem Punkt, zur Gen zu gelangen. Wird es ihr gelingen, eine Majoritaͤt in bet Kammern zu erlangen? Die Frage ist schwer zu loͤsen. —2 Koͤnig hat, wie man sagt, dem Herrn Fallon unbeschraͤnkte— macht gegeben. „„Setzen Sie das Ministerium zusammm hat er ihm gesagt, „„wie es Ihnen gut duͤnkt; wenn Ihre die Billigung der Kammern, d. h. des Landes, erlangen, so nen Sie auf meine Zustimmung.““ Herr Fallon hat sih Herrn von Meulenaere gewandt, und ihn ersucht, ein ¹ feuille zu uͤbernehmen; dieser soll es indeß abgelehnt habm. Man spricht von Herrn H. von Brouckere fuͤr die Fina von Herrn Delhougne fuͤr das Innere und von Hem; lien fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten. Herr Fallon vaͤg der gestrigen Sitzung der Repraͤsentanten⸗Kammer bei, und soe uͤber mehrere Fragen ganz im Sinne des Herrn Julien, wor man schließt, daß das Ministerium entschieden aus der Op tion gewaͤhlt werden wird. Der Koͤnig reist morgen nach! Franzoͤsischen Hauptquartier.“

Das Journal d'Anvers sagt: „Wir sind noch im ohne Ministerium. Man versichert, daß die Herren von! lengere, de Theux und Debus sich geweigert haben, einzun Herr Fallon ist darauf zum Koͤnige gerufen worden. Dast haupt unseres Staates befindet sich in groͤßerer Verlegenhent irgend ein anderer Souverain. In dem System, welchat Koͤnig Leopold angenommen hat, ist der ministerielle Stof kommen erschoͤpft. Der Einfluß und das Uebergewicht der e lischen Partei entmuthigt die Liberalen. Jene Partei win! allen Verstaͤndigen in den Kammern und in der Nation zuruͤch

ßen, weil sie nach einer egoistischen Alleinherrschaft strebt. Der

unserer Lage ist, daß sie von der Mehrheit nicht begriffen! Das unbeugsame Gesetz der Nothwendigkeit beherrscht Erh⸗ Die maͤchtigsten Staaten fuͤgen sich demselben mit Ergen und jedes Kabinet hat ihm einen Theil seiner Interessen Wie will sich das schat und getheilte Belgien, das kaum eine politische Organisation und als ein Hinderniß des Friedens und der Entwaffnune trachtet wird, diesem von Allen anerkannten Gesetze enchien Man muß es dreist aussprechen: Wenn Belgien die vons verlangten Opfer nicht bringen will, so hoͤrt es zu existiren. Zwei maͤchtige Staaten unterstuͤtzen es * aus verschiedenen sich in ihrem Zweck begegnenden Iman wenn Belgien den Beistand derselben zuruͤckweist, so ist sein unvermeidlich.“ Borgerhout, 29. Nov. 9 zoͤsischen Armee. begonnen von einigen Journalen verbreitete Geruͤcht, daß die 1een bereits eroͤffnet waͤren, ist nicht richtig; und mit Ausna darg Marschalls kennt wohl Niemand den genauen Zeitpunkt

Hauptquartier der F Bis jetzt ist noch nichts begonnen.

gen die Bestimmungen der Wiener Kongreß⸗Akte begeht, an welche Akte man sich nur zu halten hat, um alle Schwierigkei⸗ ten zu beseitigen, indem man fuͤr die Schelde, so wie es in

ginns der Operationen. Wahr ist es, daß die Aufste

llungen I-] zeichnet sind, und Alles bereit ist, die Belagerungs⸗Arbela

Anfange Dezembers die bevorstehenden Einrichtungen im

Abtretung der Zollfreiheit gegen eine passende Entschaͤdigung interhandlung, wobei sich jedoch noch einige Schwierigkeiten

arifs fuͤr Daͤnemark (wobei nicht nur Beamte, sondern auch ger von verschiedenen Nahrungszweigen zu Rathe gezogen den) jetzt ebenfalls ihr Geschaͤft beendigt hat, so wird ein neuer schuß der Schleswig⸗Holsteinischen und der Daͤnischen Kommis⸗ zusammen treten, um durch Konferenzen der beiden Tarifen die

professor Sibbern Doͤnischer Schrift uͤber die Provinzial⸗

kochen habe, welche die auf der Citadelle aufgepflanzte Fahne schießen wuͤrde, indem es bemerkt, daß, wenn dies der Fall die Artillerie, statt das feindliche Feuer zum Schweigen Ingen und Bresche zu schießen, sich die Zeit damit vertrei⸗ auͤrde, in die Luft nach einer Fahne zu schießen, wobei die

in Bomben und Kugeln natuͤrlich uͤber die Citadelle fort n und in die Stadt fallen muͤßten.

WEWCIEII‚and. hamburg, 3. Dez. Die hiesigen Adreß⸗Comptoir⸗Nach⸗ nmelden aus dem Holsteinschen: „In Kopenhagen sollen

atsrathe verhandelt werden; indessen heißt es jetzt, daß die scation der neuen Gesetze sich noch etwas verzoͤgern, und um Geburtstage des Koͤnigs, dem 28. Januar, sondern scheinlich erst bei der bevorstehenden 25jaͤhrigen Feier des krungs⸗Antritts des Koͤnigs am 13. Maͤrz erfolgen werde. Regierung steht mit den Besitzern der adeligen Guͤter we⸗

en sollen. Da die Kommission zur Entwerfung eines neuen

ichste Gleichfoͤrmigkeit zu geben. In der neuen Dithmar⸗ zeitung werden die Landes⸗Vorsteher zur Aufrechthaltung aͤnzlich unzweckmaͤßigen und mit dem Landeswohle unver⸗ iom) Privilegiums der Zoll⸗Freiheit jener Provinz aufge⸗ . Die neuen Schleswig⸗Holstein⸗Lauenburgischen Provin⸗ Kerichte liefern eine Uebersetzung der interessantesten Stellen

inde, deren erste eine kurze Geschichte der Daͤnischen Preß⸗ heit enthaͤlt. Es heißt hier, die Presse habe vom 14. Sept. 0 an, trotz der dazwischen eingetretenen Veraͤnderung des gierungs⸗Systems, fortgefahren, frei zu seyn, bis das Plakat 4. Dez. 1790, mehr aber noch die Verordnung vom 27. pt. 1799, die Presse beschraͤnkt habe. Das Kieler Korrespon⸗ blat fuͤhrt dagegen ein Rescript vom 20. Okt. 1773 an, has bereits eine Beschraͤnkung der Preßfreiheit enthalte. der Stadt Neustadt ist ein Gesuch von 157 Buͤrgern zur dährung der bereits im Fruͤhjahre eingereichten Bittschrift, nie Wahl ihrer Deputirten betreffend, eingegangen.“ Hannover, 2. Dez. Das Herzogthum Braunschweig ine neue Gesinde⸗Ordnung erhalten, welche die Verhaͤltnisse dienstherrschaft und des Gesindes zweckmaͤßig naͤher bezeich⸗ ind bestimmt, indem sie Dienstboten⸗Buͤcher einfuͤhrt und saupt fuͤr beide Theile solche Vorschriften enthaͤlt, deren zue Befolgung fuͤr dieses wichtige Verhaͤltniß des buͤrgerlichen säuslichen Lebens gewiß sehr foͤrderlich seyn wird. Hinsicht⸗ der oft und vielfach besprochenen Kleidung der Dienstbo⸗ sett §. 18 Folgendes fest: „Endlich hat das Gesinde jeden uͤtzen und seinen Verhaͤltnissen nicht angemessenen Auf⸗ d, besonders auch in der Kleidung zu vermeiden, diesfallsigen Vorschriften der Dienstherrschaft unbe⸗ sen olge zu leisten, und es wird der Polizei⸗Behoͤede nach⸗ i den von den Herrschaften daruͤber eingehenden Be— i en, wenn sie begruͤndet befunden werden, durch Verbote, en und Wegnahme der Gegenstaͤnde des unangemessenen 8 abzuhelfen.“ Dann wird noch hinzugesetzt: „Sollte 1 den Staͤdten bei dem Gesinde ein allgemeiner Hang zur wendung und zum Luxus in der Kleidung wahrgenom⸗ 2 so sind die Stadtraͤthe ermaͤchtigt, mit Genehmi⸗ 8 Herzogl. Kreis⸗Direction, allgemeine Vorschriften und smungen, welche die Abwendung der Mißbraͤuche und die ng einer angemessenen Ordnung zum Zweck haben, je⸗ mer nur auf einen Zeitraum von 5 zu 5 Jahren, zur fung und Nachachtung bekannt zu machen.“ sassel, 23. Nov. Der Ober⸗Appellationsgerichts⸗Rath mbach, welcher in der letzten Staͤnde-Versammlung praͤ⸗ Hund als neugewaͤhlter Abgeordneter der Ritterschaft fuͤr 49 Landtag die Erlaubniß zum Eintritt in die Staͤnde⸗ f dns nicht erhielt, hat dieser Tage seinen Kammerherrn⸗ Ul. ruͤckgegeben. ü n 23. Nov. Hiesige Blaͤtter erzaͤhlen, daß ein Herr 8 beher Kommissionair von der Volkhartischen Buchdruckerei nühens asgerschen Buchhandlung in Augsburg, am verflossenen Prg, F d. im großen Sitzungssaale des Koͤnig⸗ 8 8 tadtgerichts Muͤnchen, bei offenen Thuͤren, ildnisse Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Abbitte thur zu welcher Str . 1g Sn en nn vemh e trafe derselbe, nebst zwei Jahren Arbeits⸗ 9 Koͤnigl. Appellations⸗Gerichte des Isarkreises vpyelt jestaͤts⸗Beleidigung verurtheilt worden ist. Er hatte 8 2* nicht ergriffen. Der seit drei Monaten inhaf⸗ fale chulz, fruͤher praktischer Arzt zu Muͤnchen, soll weszen politischer Vergehen in erster Instanz zur

die thoͤrichte Hoffnung, die Regierung zu stuͤrzen; sie lassen nichts

und auf dem Lande umherziehen und einstweilen Raub und

mit diesem in Verbindung stehenden Staͤdten.

Folgendes ist ein Auszug des Wesentlichsten aus dem (ge⸗ stern erwaͤhnten) Berichte des Diario di Roma uͤber die Um⸗ triebe der revolutionnairen Partei im Kirchenstaate: „Die Auf⸗ ruͤhrer fahren hartnaͤckig in ihren verbrecherischen Umtrieben fort, um die oͤffentliche Ordnung zu stoͤren; sie naͤhren noch immer

unversucht, um die Zahl der Proselyten zu vermehren und trei⸗ ben die Verworfenheit so weit, ein revolutionnaires Raͤuberwesen zu organisiren, indem sie kleine Banden bilden, denen sie den Namen Guerillas geben und welche in den bewohnten Orten

Privatrache als die wirksamsten Mittel fuͤr Erreichung des Haupt⸗ zweckes veruͤben sollen. Dies Alles ist kein Geheimniß mehr. Der sogenannte Plan des großen National⸗Vereins zur Be⸗

Nova hatte. So eben erfahre ich, daß man die Moͤeser der Batte rieen von Furanda vernagelt und große Beute gemacht hat. Die Eil, in der ich dies Umlau schreiben aufsetze (es ist kaum mehr als eine Stunde seit Beendigung des Gefechts verflossen), verhindert mich, genauere Nachrichten uͤber dieses ruhmvolle Treffen mitzu⸗ theilen; sollte das Schiff sich noch laͤnger aufhalten, so werde ich sie hinzufuͤgen. Indessen koͤnnen Sie sich auf die Genauigkeit die⸗ ser kurzen Mittheilung verlassen. Im Palast von Porto, den 14. November.“ 8 In Bezug auf die oben bemeldete Unternehmung der Con⸗ stitutionnellen enthaͤlt der Sun noch folgende Notizen: „Der Herzog von Braganza war schon fruͤh um halb vier Uhr zu Pferde und ritt zu der oberen oder Santo⸗Ovrdio⸗Kaserne, wo er dem 2ten, 5ten und 12ten Bataillon der Cavadores Befehl. zu augenblicklichem Aufbruch ertheilte; mit diesen begab er sich

freiung Italiens, so wie er gegenwaͤrtig abgeäaͤndert wor— den ist, wird unten mitgetheilt; man hat ihn bdei einem jetzt in Haft befindlichen Aufruͤhrer gesunden. Die fort⸗ schreitende Entwickelung desselben und die stets zunehmen⸗ den Umtriebe, um ihn auch in den Unternehmungen der leinen bewaffneten Banden zu verwirklichen, geht

die Regierung ist, und die zum Theil aus der Stadt herruͤhrt,

welche der Heerd des jungen Italiens ist, zum Theil aus andern Zwischen ihnen werden Instructionen und Verabredungen in Briefen gewechselt, zu denen fingirte Handels⸗ oder Familien⸗Angelegenheiten oder literarische Gegenstaͤnde den Vorwand leihen. Oefter enthalten die Briefe, nach einigen gleichguͤltigen Zeilen mit Freundschafts⸗ versicherungen u. s. w., auf dem scheinbar unbeschriebenen Theile des Papiers mit chemischer Tinte den Haupt⸗Inhalt, der, wenn man eine reagirende Fluͤssigkeit darauf bringt, die hoͤlli⸗ schen Umtriebe enthuͤllt, durch welche man einen neuen Aufstand zu organisiren sucht. So enthaͤlt z. B. ein Schreiben vom 27. September d. J. die Nachricht von folgender Veraͤnde⸗ rung in den Zeichen, durch welche die Vereinsmitglieder sich unter einander bemerklich machen: der Fragende greift mit der rechten Hand nach der linken Seite, wie wenn er einen Degen aus der Scheide ziehen wollte; der Andere antwortet, indem er beide Haͤnde flach auf die Brust legt. Der Fragende fraͤgt: In wen setzest Du Vertrauen? der Andere antwortet: In unser Recht und in mein Schwert. Der Fragende tritt hierauf hinzu und kuͤßt den Andern auf die Stirn, welches von jenem erwie⸗ dert wird. Einer der in Beschlag genommenen Briefe ent⸗ haͤlt folgende bemerkenswerthe Stelle: „„Ich bitte Sie, Geld zu hammeln; so muß jetzt unsere Losung lauten; verdoppeln Sie, wo moͤglich, Ihre Thaͤtigkeit; mischen Sie sich unter das niedere Volk; in diesen Trasteverinern, welche fuͤr blinde Anhaͤnger des Papstes gelten, liegt nach meiner Ansicht ein Element, das uns viel nuͤtzen kann: der Stolz auf ihren Namen und ihr Alterthum. Schreiben Sie, wenn Sie koͤnnen, an das Volk; die Sachen gehen gut, bereiten Sie sich vor und lieben Sie Ihren Bruder.““ Ein drittes Schreiben, welches ebenfalls mit der Aufforderung beginnt, dem Volke zu schmeicheln, die Thaͤtigkeit zu verdoppeln und Beldbeitrage zu sammeln, faͤhrt dann fort: „Wir muͤssen Waffen kaufen; Sie haben Reiche in Ihrer Mitte, nehmen Sie deren patriotische Freigebigkeit in Anspruch. Wir sind weit vor⸗ geruͤckt, aber ohne große Opfer vermoͤgen wir nichts. Wer den Hals wagt, haͤtte doch mehr Grund, etwas von seinem Ueber⸗ fluß aufs Spiel zu setzen. Lassen Sie uns Italien zeigen, daß der Bund der Jugend unbesiegbar ist und vor keinen Opfern zuruͤckschreckt; wenn Maͤnner von Selbstgefuͤhl ein 9. beginnen, so muͤssen sie daruͤber sterben oder es durchsetzen. och wir beduͤrfen keiner persoͤnlichen Beweggruüͤnde oder des Ehrgei⸗ zes, um muthig zu seyn und uns aufzuopfern. Sammeln Sie also und schicken Sie; wir muͤssen uns schnell ruͤsten und uns in den Fall setzen, die Initiative zu ergreifen. Der Plan mit den be⸗ waffneten Banden, die fuͤr kurze Zeit noch unsere Rache aus⸗ uͤben sollen, wird uns dazu sehr dienlich seyn. Wir duͤrfen uns nicht aufs Ungewisse verlassen, sondern auf bestimmte Angaben. Organisiren Sie, so viel Sie koͤnnen. Predigen Sie die republikanischen Prinzipien. Rom muß der Mittel⸗ punkt werden und Ihnen ist die Sorge dafuͤr anvertraut. Haben Sie Waffen und haben Sie eine Flinte fuͤr jedes Bun⸗ des⸗Mitglied? Beduͤrfen Sie deren, so schreiben Sie die An⸗ zahl. Sondiren Sie die Matrosen, die bei Ihnen landen; sie sind, unsere besten Freunde. In noch einem anderen Briefe ist von der Bildung eines Central⸗Vereins in einem auswaͤrti⸗ gen Staate die Rede. (Schluß folgt.)

Spanen.

Madrid, 20. Nov. Der Koͤnig befindet sich ziem⸗ lich wohl, ist aber immer noch so schwach, daß er die Feder nicht fuͤhren kann; auch ist nicht davon die Rede, daß er die Zuͤgel der Regierung in der naͤchsten Zeit wieder selbst uͤberneh⸗ men werde. Der General O' Donnell befindet sich hier noch immer in gefaͤnglichem Verwahrsam. Der Kriegs⸗Minister Ge⸗

h.““

ve deutlich aus einer umfangreichen Originalschrift hervor, in deren Besitz

zu der Quinta da China, wo sich ihm 3 Compagnieen vom 6ten Infanterie⸗Regiment, eine Compagnie der Freiwilligen von Porto und einige Pioniere anschlossen. Diese Trupeen schifften sich sodann in Gegenwart des Kaisers ein und landeten unterhalb Cobrantoens, auf der Suͤdseite des Duero. Seine Majestaͤt verließen die Quinta nicht eher, bis der Erfolg des Aus⸗ falls entschieden war, und die Truppen zuruͤckkehrten, wor— auf Sie sich wieder nach Santo Ovidio begaben und die Soldaten bei ihrer Ankunft vor deren Ka erne musterten. Hierauf folgte eine Revue uͤber die beiden Schwadronen „Koͤnigin Lanciers“, und der Kaiser war mit den raschen Fortschritten zufrieden, die diese Truppen unter dem Obersten Ba⸗ con gemacht hatten. Die Kavallerie muß sich jetzt wenigstens auf 400 Mann belaufen, und ihr Commandeur wird gewiß zei⸗ gen, daß er weder den Krieg auf der Halbinsel, noch das Schlacht feld von Waterloo, wo er sich so auszeichnete, vergessen hat. Nach der Musterung kehrte der Kaiser in sein Hauprquartier zuruͤck, wo er 67 Ueberlaͤufer empfing, die sogleich den Reihen der Constitutionnellen einverleibt wurden. An den folgenden Tagen, den 15ten und 16ten, stellten sich noch mehrere Deser⸗ teure ein. Der Oberst Bernardo de Santa Nogueera, der bei dem ersten Angriff auf Villa⸗Nova seinen Arm verlor, hat als Gouverneur von Porto in einem Schreiben von den Einwoh⸗ nern Abschied genommen und ist zum Staats⸗Secretair fuͤr die Marine und Kolonieen ernannt worden. Seine Wahl zu die⸗ sem Amt hat allgemeinen Beifall gefunden, denn er besitzt das ganze Vertrauen seiner Landsleute und ist ein Mann von gro⸗ ßer Energie und Geschaͤftstuͤchtigkeit.“ (Die Bestaͤtigung obiger Nachrichten steht noch zu erwarten)).

TT1ö1.“

Sarajevo, 2. November. Ungeachtet der von dem Groß⸗ Wesir genommenen klugen Maßregeln, empoͤrten sich doch viele u seiner Armee abgefuͤhrte Bosnische Conscribirte, indem sie seine Fahne verließen und in ihre Heimath zuruͤckkehrten. Allein in Verfolg der von dem Groß⸗Wesir an unseren Gouverneur er⸗ lassenen wohlbedachten Verordnung, wurden mehrere von diesen

Ausreißern ergriffen, und zu der Armee zuruͤckgesendet, woselbst sie einer strengen Strafe uͤberantwortet wurden. Dieses Verfahren genuͤgte, um die bei der Armee befindlichen Wider⸗ spenstigen zu schrecken, allein Jene, welcher man nicht habhaft werden konnte, verlegen sich nun auf Raͤubereien und Busch⸗ kleppereien, und machen die Straßen dieses ohnehin ungluͤcklichen Landes unsicher.

EEETd

Berlin, 5. Dez. Da in der Stadt Langensalza, zu⸗ folge Anzeige der dasigen Orts⸗Gesundheits⸗Kommission, seit der am 5ten v. M. erfolgten Genesung des letzten Cholera⸗Kranken, sich kein neuer Erkrankungsfall ereignet hat, so ist am 15ten gedachte Stadt, nach §. 9 der Instruction vom 31. Januar d. J., als gaͤnzlich von der Cholera befreit, erklaͤrt worden und demgemaͤß aus der Kategorie der inficirten Orte ausgeschieden.

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Literarische Nachrichten.

Evertii Jolliveti Aurelianensis Fulmen in Aquilam seu Gustavi Magni Bellum Sueco-Germanicum. IIeroico- Politicum Poema. Lipsiae, apud G. Wolbrecht, 1832. 8.

In dem juͤngst begangenen Andenken des Luͤtzener Schlacht⸗ tages und der Erinnerung an den siegreich gefallenen Helden des evangelischen Glaubens, die von vielen Seiten her in Prosa und Poesie unter uns gefeiert wurde, darf sich auch das oben angezeigte Lateinische Heldengedicht, dessen Gegenstand Gustav Adolph ist und das seine gegenwaͤrtige Erneuerung dieser Stimmung des Tages verdankt, eine willkommene Stelle und ein lebhaftes Interesse versprechen. Dies Interesse nimmt es sowohl als literarische Seltenheit, wie durch die wunderbar nahe Zeitgenossenschaft, in der es zu den von ihm besungenen Helden

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