1832 / 347 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und da sene ganz erfroren war, so befestigten dhee everde die Segel und setzten das Boot aus. Die unruhige See schlug dies gleich voll Wasser, und nachdem der Sohn des Schilling dies ausgeschoͤpft hatte, trug der Vater die erwaͤhnte Frau und den voͤllig erstarrten Matrosen hinein und steuerte dem Lande zu, waͤhrend der Schiffer auf dem Fahrzeuge zuruͤckblieb. Die Wellen schlugen indeß das Boot sogleich wieder voll, worauf sich der Schilling entschloß, sowohl die Frau, wie auch den Matro⸗ sen auf seinen Armen durch die Brandung ans Land zu tragen, welches ihm bei großer Anstrengung auch gelang. Ebenso ward der Schiffer nachgeholt, weil das Boot bei der heftigen Brandung nicht zu gebrauchen war, und so war das Rettungswerk gluͤcklich vollendet. Die drei Schiffbruͤchigen be⸗ finden sich bei ihrem Retter in der Pflege, welcher Letztere in seinem Eifer so weit gegangen ist, daß er das Schiff gelichtet und wieder flott gemacht, die ganze Ladung ans Land gebracht, wieder eingeladen, und Segel und Tauwerk in die alte Ordnung

gesetzt hat, so daß das Schiff bei dem ersten guͤnstigen Winde

zu seiner Bestimmung abgehen kann.

Meteorologische Beobachtung.

1832 Morgens V Nachmitt. Abends Nach einmaliger 11. Dezbr. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. 336,⸗ 2 Par. 337, .“Par. 339,0 3“ Par.uellwärme 8,2 * R. Luftwaͤrme 4,8 ° R. 5,2 °R. 9˙½.8 1 .9

Thaupunkt 4,1 ° R. 2,9 ° R. 2,0 ° R. 277* R.

Dunstsaͤttg. 95 vCt. 82 pCt. 90 „Ct. Bodenwärme 3,2 *°R.

1 Niederschl. 0, 2 °01 Rh.

durch, ein Versehen

Wolkenzug NW. Der Barometerstand vom 10. Dezember ist

unrichtig angegeben worden. Er war 340,. 340,7°“ und 339,00

im Riveau der Spree.

Flußwärme

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 7. Dezember. Niederl. wirkl. Sch. 39 ½. 5 9 neue do. 74. Kanz-Bill. 14 ½. 69 Anl. 95 ¾. Russ. (v. 18 ¾⅔ ½) 92 ½. do. (v. 1831) 83 ⅞. Oester. 80 ¾. 3 % Span.

20 ½. 5 do. 49. Hamburg, 10. Dezember. Oest. 5 8 Met. 83 ¾. 4 % do. 71 ½. Bank-Actien 1068. Russ. Engl. 94. Preuss. Präm. Sch. 97. Poln. 107 ¼. Dän. 66. Wien, 7. Dezember.

5 ½% Met. 8471⁄. 4 % do. 73 ¼. Part.-Obl. 124 ¼.

Kooͤnigliche Schauspiele.

Donnerstag, 13. Dez. Im Schauspielhause: Jacobine von Holland, historisches Schauspiel in 5 Abtheilungen und einem Vorspiel, zum Theil nach einer Englischen Erzaͤhlung, von E. Raupach.

Freitag, 14. Dez. Drama in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini.

Im Schauspielhause: 1) La chatte métamorphosée en femme, folie-vaudeville par Scribe. 2) L'acte de naissance, comédie en 1 acte, par Picard. 3) La seconde représenta- tion de: Le jeune homme à marier, ou: Le choix d'une femme, vaudeville nouveau en 1 acte, par MM. Delestre et

Desvergers.

Sonnabend, 15. Dez. Im Schauspielhause: Der Erwar⸗ tete, Drama in 1 Akt. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Garrick in Bristol, Lustspiel in 4 Abtheilungen und in Versen,

von Deinhardstein.

Im Opernhause: Nurmahal, lyrisches

——

18358 Königstaͤdtisches Theater⸗

.B Donnerstag, 13. Dez. Der Pirat, Oper in 2 Akten, nach dem Italiaͤnischen; Musik von Bellini. Vorher: Gluͤckskind und Ungluͤcksvogel, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely.

1 Freitag, 14. Dez. Der Diamant des Geisterkoͤnigs, Zau⸗ berspiel in 2 Akten, von F. Raimund; Musik vom Kapellmeister⸗ J. Drechsler.

—wwöbeee˙˙˙˙eee*]; Neueste Nachrichten. .

Paris, 6. Dez. Der Koͤnig hielt gestern Mittag einen dreistuͤndigen Mtnister⸗Rath.

In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer, in welcher der Vice⸗Praͤsident, Herr Etienne, den Vorsitz fuͤhrte, be⸗ richtete der Baron Lepelletier⸗d Aulnay uͤber den Gesetz⸗ Entwurf wegen der provisorischen Forterhebung der Steuern bis zum 1. April. Er bemerkte, wie es eben so sehr in den Wuͤnschen der Seeuerpflichtigen, als in dem Wesen einer guten Finanz⸗Verwaltüng liege, daß dieser proviso— rische Zustand endlich einmal aufhoͤre. Die Kommission habe daher den Finanz⸗Minister um eine kategorische Erklaͤ⸗ rung daruͤber ersucht, wie er es anzufangen gedenke, um die— sem Uebelstande moͤglichst bald abzuhelfen; der Minister habe darauf erwiedert, daß er das Budget von 1834 bereits im Mo⸗ nat Maͤrz k. J. vorlegen werde, indem er bis dahin alle noͤthi⸗ gen Aktenstuͤcke zur Anlegung eines Friedens⸗Etats in Haͤnden zu haben glaube. Es haͤnge hiernach lediglich von der Kammer selbst ab, sich des Einflusses wieder zu bemaͤchtigen, den die Charte ihr auf die Steuern und auf die Staats⸗Aus⸗ gaben zusichere. Die Diskussion uͤber das Budget von 1833 koͤnne ganz fuͤglich bis zum Monat Maͤrz beendet seyn, und wenn alsdann sofort in einer zweiten Session das Budget von 1834 vorgelegt werde, so bleibe der Kammer zu einer gruͤndlichen Pruͤfung desselben noch Zeit genug, damit die bewilligten Steuern am 1. Jan. 1834 erhoben werden koͤnnten. Herr Lepelletier⸗

d'Aulnay ging hierauf in eine naͤhere Untersuchung der verschie⸗ denen Ruͤbriken des Gesetz⸗Entwurfes ein. Die Versammlung schenkte ihm indessen so geringe Aufmerksamkeit, und das Ge— raͤusch der Privat⸗Conversationen war so groß, daß mehrere De⸗ putirte sich der Tribune naͤhern mußten, um den Redner zu ver— stehen. Nach Beendigung seines Vortrages, dessen Druck und Vertheilung unter die Bureaus verfuͤgt wurde, befragte der Praͤsident die Kammer, wann sie die Diskussion uͤber diesen Ge⸗ setz⸗Entwurf eroͤffnen wolle. Die Mehrzahl der Versammlung erklaͤrte sich fuͤr den naͤchsten Freitag (den 7ten), so daß, da sonst kein Gegenstand zur Berathung vorliegt, am folgenden Tage keine Sitzung stattfinden sollte. Wider den gedachten Ge⸗ setz⸗Entwurf haben sich bereits 6 Redner, worunter der Graf von Mosbourg, einschreiben lassen. Zu Gunsten desselben wird Herr Salverte sprechen.

Der diesseitige Botschafter in Turin, Baron von Barante, wird taͤglich hier erwartet.

Der General Séͤmélé, welcher sich gestern zur Maas— Armee begeben sollte, zu deren Ober-Befehlshaber er ernannt worden, hat ploͤtzlich Contre⸗Ordre erhalten. Einige glauben jetzt, daß er erst in acht Tagen dorthin abreisen werde, Andere, daß er eine anderweitige Bestimmung erhalten habe. Einige Regi⸗ menter der Maas⸗Armee haben den Befehl erhalten, sich zur Nord⸗Armee zu begeben.

Der General Bugeaud hat das Kommando einer Infan⸗ terie-Brigade der hiesigen Garnison erhalten. Herr Thiers soll in der gestrigen Sitzung der Kammer meh⸗

von diesem in allen Punkten freigesprochen worden.

. .

reren Deputirten bie Nachricht von ber Verhaftung des

duums, das am 19ten v. M. dem Koͤnige nach dem Leul

trachtet, mitgetheilt haben. Gleichwohl scheint es immer sehr zweifelhaft, ob dieses Individuum wirklich der Thztn, mindestens hat dasselbe sich in seinen Verhoͤren mehrmals fallend widersprochen. Ueber die Verhaftung selbst erfahn Folgendes: Am 4ten Abends um 11 Uhr meldete sich ein lich wohlgekleideter Mann in dem Alter von etwa 30 . bei dem Polizei⸗Praͤfekten, und gab sich diesem als den des Attentats gegen den Koͤnig zu erkennen. Als Herr G den Unbekannten um Namen und Wohnung befragte, erwi er, daß er aus Familien⸗Ruͤcksichten beide verheimlichen 1 Wund daß er aus diesem Grunde den Namen e angenommen habe. In Betreff der That selbst er, daß nur ein persoͤnliches Rachgefuͤhl ihn dabei c die Politik aber nicht das mindeste damit zu schaffen habe. die Besorgniß, daß ein Unschuldiger statt seiner vor Gerch zogen werden moͤchte, habe ihn bewogen, sich selbst der N. auszuliefern. In einem zweiten Verhoͤre behauptete der kannte dagegen wieder, daß er aus politischen Gruͤnden delt, aber keinen Mitschuldigen habe. Gestern fruͤh ließ nard dem Praͤfekten ein Schreiben fuͤr den Aeltesten der; katen, Herrn Parquin, zustellen, worin er diesen um seinen stand ersuchte. Nach einer anderthalbstuͤndigen Besprechune Herr Parquin darauf mit dem Gefangenen hatte, ven Letzterer, noch einmal vor den Polizei⸗Praͤfekten gefähg werden, und erklaͤrte diesem jetzt, daß er Courtoiz und aus Versailles gebuͤrtig sey. Hierauf fand ein maliges Verhoͤr statt, in welchem Courtois, nachde einen Theil seiner fruͤheren Gestaͤndnisse wiederholt, sch verwirrte, in Thraͤnen ausbrach und mit der Erklaͤrung ¹ daß Lebens⸗Ueberdruß allein ihm die That eingegeben habe merkenswerth ist, daß dieser angebliche Courtois in seinem ßeren eine große Aehnlichkeit mit einem andern Individuum mens Giroud, hat, das ebenfalls in dem Verdachte steh That veruͤbt zu haben, und dessen Signalement sich au Zeugen⸗Verhoͤr ergeben hat.

Die Gazette de France giebt zu verstehen, daß gentliche Urheber des Attentats gegen den Koͤnig wohl sir lich jemals entdeckt werden wuͤrde. „Waͤhrend die Lage Gefangenen in Blaye mit jedem Tage mehr Bewunheang regt,“ aͤußert dieses Blatt, „verliert das Ereigniß des gfsags Schusses taͤglich mehr an Gewicht.“

Herr Bascans, der bisherige verantwortliche Heraug der „Tribune“, der wegen verschiedener in den Nummer 29. und 31. Mai, 1., 6. und 7. Juni d. J. enthaltener! dieses Blattes, unter der Beschuldigung der erfolgreichen! zung zum Umsturze der Regierung, worauf die Todesstrafe vor den hiesigen Assisenhof verwiesen worden war, ist

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 97. 35. fiot 97. 40. 3proc. pr. compt. 69. 5. sin cour. 69. 10. ¾ Neap. pr. compt. 80. 35. fin cour. 80. 50. 5 proc. Span, 58. 5 proc. Belg. 75 ½4. Neue Anleihe 97. 55.

Frankfurt a. M., 9. Dez. Oesterr. 5proc. Metall, 100 Fl. 182 ½. Poln. Loose 55 ¼. G.

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hat

——

(Se.

gg einer neuen Silbermuͤnze anbefohlen, in der Absicht, die ndels⸗Verbindungen zwischen Rußland und dem Koͤnigreich len zu erleichtern; diese Muͤnze soll den Werth von 15 Sil⸗

[vorgelegt, das Wappen des Koͤnigreichs Polen uͤberall, wo

8

36

v vugennnn.,

g.

itun

Berlin,

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, den Rit⸗

sbesitzer Grafen Kleist von Nollendorf zum Landrath alberstaͤdter Kreises, im Regierungs⸗Bezirk Magdeburg, zu

nen.

Angekommen: Der General⸗Erb⸗Land⸗Postmeister im

ogthum Schlesien, Graf von Reichenbach⸗Goschuͤtz, Schlesien.

8 sencsert. Russische een.

be Koͤnigl. Großbritanische Gesandtschafts⸗Attaché Lettsom,

gourier von London.

Hofrath Gervais, als Courier

Zeitungs⸗Nachrich Ausland. Rußland. St. Petersburg, 5. 89 Am 2ten d. M. wurde das der Thronbesteigung Sr. Majestaͤt des Kaisers mit Got⸗ fenst, Dankgebeten und Lobpsalmen in allen Kirchen dieser denz gefeiert. Abends war die Stadt erleuchtet. 82 Vermittelst Ukases vom 19. November haben Se. Mäjestaͤt zürstinnen Sophie Gagarin, Elisabeth Schtscherbatoff, die mnin Alexandrine Fridericks und Fraͤulein Anna Deprerado⸗ und Sophie Ribeaupierre zu Ehren⸗Fraͤulein Ihrer Ma⸗ töder Kaiserin ernannt. Naj. der Kaiser haben dem See⸗Minister Admiral Moller 1. die diamantenen Insignien des Alexander⸗Newski⸗ ens verliehen. 1 Da der General⸗Adjutant Benkendorff keine maͤnnlichen Er⸗ hat, so haben Se. Majestaͤt dessen Gesuch, den ihm ver⸗ nen Grafentitel auf seinen Neffen Konstantin Benkendorff, des verstorbenen General⸗Adjutanten gleiches Namens, tragen zu duͤrfen, bewilligt. Durch Ukas vom 27. Okt. haben Se. Majestaͤt die Praͤ⸗

gopeken haben und Inschriften in Russischer und Polnischer ache tragen. Der Justiz⸗Minister hat dem Senat den allerhoͤchsten Be⸗

liegende Schrift in den Stand setzen, die in vielen

Allgem

Bekanntmachung. Deffentliche Bekanntmachung. Der durch den Steckbrief vom 30. Novem⸗ ber d. J. verfolgte Jaͤger Christian Friedrich re hat sich freiwillig wieder zum Arrest este igt.

Ilt. Dadurch ist jener Steckbrief erle⸗ Berlin, den 12. Dezember 1832. Die Kriminal⸗Deputation des Koͤnigl. Stadtgerichts.

Literarische Anzeigen. Naturgeschichte.

Recension aus der Literatur⸗Zeitung für Volksschullehrer 1832. 4 Heft. Leipzig, in der Baumgaͤrtnerschen, und in allen deutschen Buchhandlungen: 1 Naturgeschichte fuͤr Schulen, mit besonderer Beruͤcksichtigung der Makrobiotik bearbeitet von Fr. Georgi. Nebst einer tabellar. Uebersicht des gesammten Naturreiches. 1831. VIII. und 244 Seiten 8vo. geh. 15 sgr. (Bei Parthieen fin⸗ den bedeutende Beguͤnstigungen statt.)

Der Verf. machte sich moͤglichste Kuͤrze mit groͤßter 6 Baͤnde

eutlichkeit zur Pflicht. Dinge, die sich durch Ueber⸗ chrifsen, Ober⸗ und Unterabtheilungen ꝛc. von selbft verstehen, werden daher nicht gesagt. Wenn ein Wort hinreichte, etwas deutlich zu machen, sind nicht zweie gebraucht worden. Unwesentlichen Beschreibungen und erlustigenden Anecdoten ist aus demselben Grunde die Aufnahme versagt worden. Ueberblickt man nun das ganze von Herrn G. Geleistete, so kann man ihm das Feusnig nicht versagen, daß er aus der großen Maße es vorhandenen Stoffes eine solche Auswahl getroffen hat, wie sie dem beabsichtigten Zwecke angemessen ist. Die Jugend wird durch dieses Hilfsmittel eine er⸗ wuͤnschte Uebersicht uͤber das große und weite Gebiet der Natur erhalten. Eine besondere Eigenthuͤmlich⸗ keit dieses Lehrbuchs ist die Beruͤcksichtigung der Ma⸗ krobiotik. Dieselbe ausfuͤhrlich behandelt, soll die vor⸗

einer Anzeiger fuͤr

De l'influence des moeurs sur les lois, par Matter.

eine Uebersetzung bei uns erscheint, und bereits unter der Presse ist. 8

Dieselbe wird von dem Herrn Verfasser (einem ge- bornen Strassburger) der mit der deutschen Sprache ganz vertraut ist, selbst besorgt, und mit vielen Zu- sätzen vermehrt. Die französische Ausgabe ist 30 Bo- gen stark, und die deutsche Ausgabe, vermehrt mit vielen Zusätzen, welche die französische nicht ent hält, wird obige Bogenzahl nicht übersteigen.

Die Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, Sehlolss- platz No. 2, nimmt Bestellung darauf an.

Freiburg im Breisgau, im Dezbr. 1832. Herdersche Kunst- und Buchhandlung

Okens Naturgeschichte.

Vielfaͤche Anfragen bestimmen mich, nochmals zu erklaͤren, daß hinsichtlich des Erscheinens, der Ausstattung und des Umfangs der schon fruͤher ausfuͤhrlich angezeigten Allgemeinen Naturgeschichte fuͤr alle Staͤnde

von Hoinärb ken, jeder zu 6 Lieferungen von 6 Bogen,

Preis 6 ¼ sgr. füͤr die Lieferung puͤnktlich Wort gehalten wird. Die erste Lieferung (mit dem, meisterhaft in Stahl gestochenen, Portrain des Verfassers) wird demnach Ende Dezember dieses Jahres ausgegeben, und das Ganze in zwei Jahren vollendet sein. Weder der Herr Verfasser, noch der Verleger koͤnnen sich entschlirßen, die Herausgabe des Werkes zu uͤbereilen, desto eher aber den Erwar⸗ tungen der Subseribenten vollkommen entsprechen. In Berlin uͤbernimmt fortwaͤhrend C. F. Plahn, Jaͤgerstraße Nr. 37, Bestellungen.

Stuttgart, im November 1832.

Carl Hoffmann.

10 ½ Thlr.); in der feinern Ausgabe 4 ½ Thlr., (statt bisher 12 Thlr.) 8

Einige vollstaͤndige Jahrgaͤnge der feinen Ausgabe von 1815—1832 sind noch vorraͤthig; diese, so wie alle andern einzelnen Jahrgaͤnge mit Jahreszahlen vehalten den bisherigen Ladenpreis, jeder Jahrgang der gewoͤhnlichen Ausgabe 3 ½ Thlr, der feinen Aus gabe 4 Thlr

In Ruͤcksicht auf die ausgezeichnet schoͤnen Kup fer dieses Taschenbuches, wodurch es einen Europaͤi⸗ schen Ruf erhalten hat, und die werthvollen Bei⸗ traͤge, wovon wir uur die Namen einiger Autoren wie: Grillparzer, Zedlitz, Frau v. Pichler, Kruse, West, Schilling, nennen, moͤchten wohl wenige literarische Erscheinungen die Aufmerksam⸗ keit des verehrlichen Publikums mehr verdienen, als diese. Jeder Jahrgang hat 6 Kupfer, wonach also 18 Blaͤtter, von John’'s Meisterhand, jede jaͤhr⸗ liche Meggte von 3 Baͤnden zieren.

Was waͤre wohl geeigneter zu einem erfreulichen Neujahrs⸗ oder Weihnachtsgeschenk, oder zur Zierde einer ausgewaͤhlten Kabinets⸗Bibliothek?

Auch Leihbibliotheken und Lesegesellschaften moͤchte diese wohlfeilere Ausgabe willkommen seyn, da der bisherige Ladenpreis von 3 Jahrgangen 10 ½ Thlr. und der feinen Ausgabe 12 Thlr. manche von der Anschaffung zuruͤckgehalten hat

Es wird gebeten die Bestellungen so bald als möoglich zu machen, weil der nicht sehr große Vor⸗ rath bald vergriffen sein moͤchte.

Bei uns ist erschienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu haben, in Berlin bei Ludwig Oeh⸗ migke, Burgstraße Nr. 8, an der langen Bruͤcke:

Vaters, Dr. J. S., Jahrbuch der haͤusli⸗

chen Andacht und Erhebung des Her⸗ zens, herausgegeben von A. G. Eberhgrd, . Jahr 1833. Mit einem Kupfer. Preis ½ Thlr. 8

Auch dieser Jahrgang erfreut sich der Unterstuͤtzung

vieler, sehr geschaͤtzter Schriftsteller dieses Faches,

Empfehlungswerthes Weihnachtsgeschenk.

Bet racht nuͤtzlichen Gesundheitscatechismen zu vertreten. Ein sehr brauchbarer Anhang ist die tabellarische Ueber⸗ sicht des gesammten Naturreichs. Volksschullehrer wer⸗ den von dieser Schrift fuͤr ihre Schulen einen guten Gebrauch machen koͤnnen. Druck und Papier sind gut. Zu haben bei E. S Mittler in Berlin, Stech⸗ bahn Nr. 3, so wie in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen. 3 Zur Vermeidung aller Collisionen zeigen wir hier- mit an, dass von der so eben in Paris erschienenen

Preissohrist: . b

In der Nicolaischen Buchhandlung in Berlin (Bruͤderstraße Nr. 13), Stettin und Elbing ist zu

haben: Das Taschenbuch Aglaja. Neue Ausgabe, Wien, bei Wallishaußer im herabgesetzten Preise. Von diesem stets mit so ungetheiltem Beifall auf⸗ enommenen Taschenbuche erscheint vor der Hand eine Fortsetzung mehr. Da die Verlagshandlung aber noch einigen Vorrath hat, so bildet sie davon eine Neue Ausgabe, von welcher jaͤhrlich 3 Jahr⸗

aͤnge ausgegeben werden; solche 3 Jahrgaͤnge kosten 2. der gewoͤhnlichen Ausgabe 4 Thlr. Fat bisher

und reiht esich, wie wir hoffen, auf eine wuͤrdige Weise den fruͤhern Jahrgaͤngen an. Ein biographi⸗ scher Aufsatz uͤber Ulrich Zwingli schließt sich den fruͤhern Aufsaͤtzen uͤber Kirchen⸗Reformation an, und wird den Lesern gewiß eine willkommene

Zugabe sein. Rengersche Verlags⸗ Buchhandlung in Halle.

Bei Unterzeichnetem haben so eben die Presse ver lassen und sind an alle Buchhandlungen versandt, und in der Enslinschen Buchhandlung (F. Muͤller), Breitestraße Nr. 23, zu haben:

Klee, Dr. H., Professor in Bonn, Eneyeclopaͤdie

der Theologie. gr. 8vo. geh. 9 ggr. oder 11 sgr. 3 pf.

nommene:

Kirchenzeitung fuͤr das katholische De land von Dr. Sengler, Preofessor in M erscheint von Januar 1833 an, in mo Heften, unter dem veraͤnderten Titel: Rellt

eitschrift fuͤr das katholische Du land ꝛc. in meinem Verlage. fuͤr den Jahrgang von 12 Heften ist 4 Thlr 12 oder 8 Fl. Eine besondere Ankuͤndieung, Fortsetzung betreffend, ist bereits versu. Mainz, den 1. November 1832.

1 Thlr. 5 sgr. le Vol. de 480 à 520 Pz

Répertoire des connoissances usr . . 0 . Dictiqnnair e

la conversation et de la lecturn 24 vol. in 8vo, à deux colonnes, imprimés sur sormant le premier

die Preußischen Staaten. Ludwig der Eilfte, cr von C. Delavigne. Aus dem Franzoͤsisch P. H. Kuͤll, 8vo. geh. 18 ggr. oder 22 sah Theiner, Dr. A,, uͤber vermeintliches Ein Beitrag zur Geschichte des Kirchenrec insbesondere zur Kritik der Quellen des gr. 8vo. geheftet 12 gar. oder 15 sar. De mit so vielem Beifalle, sowohl von holischen als protestantischen Publikum bishe⸗

Les livraisons 1 et

sont arrivés par la poste, et j'invite le publee

82

9

de

loir bien venir les examiner.

Friedlaͤnder, Jaͤgerstraße Nr. 44, verkug

Kruͤnitz, Encyeclopaͤdie 156 Baͤnde (nich ersch), im schoͤnsten Halbenglbde, wie neu! Krug und Muͤtzel, topographisch.⸗tatistist graphisch. Woͤrterbuch des Preuße Staatzs, 1822, 6 Bde. 4to., Halbfrangbd. 7 Thlr. sius Buͤcher⸗Lex. 7 Bde., 12 Thlr. Ka cher⸗Lex. 6 Thlr. Beckers Weltgesch., ft 10 Thlr., 2te Ausg. 10 Thlr., 3te Ausg. Joͤrden, Lex. deutscher Dichter und Pmf 7 ½ Thlr Reisen des Prinzen von Neuwied,]

ausg. 15 Thlr. 1816, 8 Thlr.

Bei Hoffmann und Campe in Hamt so eben erschienen und bei C. H. Jonas, freiheit Nr 9, zu haben: 4

Raupach, Dr Ernst, Der Wechsler. !

30 Jahrg. der Voßs. Zeitung

in drei Akten.

Denk an Caͤsar! Possenspiel in fuͤnf Au 1. Thl

8vo.

geh.

Linden No. 20, A. 4

8vo.

v.

Age

geh

auerspiel in 5 Amd

Wappen der im Reichstitel erwaͤhnten Koͤnigreiche uͤblich H, anzubringen. Von Seiten des I inisters⸗Staatssecretair Koͤnigreichs Polen ist gegenwaͤrtig die Zeichnung des besag⸗ Vappens dem Justiz⸗Minister und von diesem dem Senat Vetsendung und Promulgation zugestellt worden. Im Jahre 1831 waren in den 41 Eparchieen des Reichs Awbemieen, 41 Seminarien, 143 Kreis⸗Schulen und 178 sptel⸗Schulen; im Ganzen 365 Unterrichts⸗Anstalten, 53,980 eende und 1229 Lehrende. In der hiesigen Handels⸗Zeitung liest man: „Bis I. Mai des laufenden Jahres waren in den Aegyptischen sen Alexandrien und Damiette 24 Russische Kauffahrteifahrer sekommen, davon 5 mit Ballast und 19 mit Waaren, naͤmlich us dem Schwarzen, 5 aus dem Mittellaͤndischen Meere und aus der Levante; ihre Ladungen betrugen an Werth 2,270,031 ster, und die ausgefuͤhrten 759,449 Piaster. Abgese⸗ waren 13 mit Ballast, 10 mit Ladung, saͤmmtlich nach Levante, außer einem Schiffe, das von Marseille gekom⸗ war und wieder dahin segelte. Der jetzige Krieg im Osten n nur temporair die Russischen Handels⸗Verhaͤltnisse mit gyoun unterbrechen. Aegypten kann stets mit Vortheil aus Schwarzen Meere Eisen, Kupfer, Tauwerk, Bauholz, Talg d Kaviar beziehen, und der Russische Handel von Aegypten be atte Hand Baumwolle, Indigo, Gummi und Raͤucher⸗ perk. 1“

Der bahen

F. Kupferbern

Warschau, 9. Dez. Durch Verordnung des Administra⸗ ne⸗Rathes vom 16. November wird bestimmt, daß die Richter ser Instanz, in der vollstaͤndigen Zahl von 7 versammelt und ier dem Vorsitz des Aeltesten derselben, auch befugt seyn sol⸗ die gegen Gerichts⸗Beamten eingeleiteten Disciplinar⸗Pro⸗ se zu entscheiden.

Am 8. d. M., als am St. Georgen⸗Tage, empfing der Fuͤrst⸗ atthalter, als Inhaber des großen Bandes des St. Georgen⸗ dens, in den Zimmern des Schlosses alle Ritter dieses Ordens; n defilirten die Unteroffiziere und Soldaten, welche das St. korgenkreuz besitzen, auf dem Schloßplatz an dem Feldmarschall über. Spaͤterhin fand ein festlicher Gottesdienst statt, und Fuͤrst Paskewitsch gab den versammelten Rittern ein Dejeu⸗ dinatoire.

Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr den erje; Roggen 12 ½ 14 ¼¾ Fl., Weizen 21 24 ½ Fl., Gerste

11 Fl. und Hafer 5—7 Fl.

Krakau, 7. Dez. Die hiesige Zeitung meldet: „Am

nt pour la Pr.

isen⸗

Freitag den 14 ten

fand das Leichenbegaͤngniß statt. Um 11 Uhr Vormittags hatten sich die Residenten der beiden andern erlauchten Hoͤfe, die Regierung, saͤmmtliche Landesbehoͤrden, wissenschaftliche Instituse und verschie⸗ dene staͤdtische Korporationen in vIr . des Verstorbenen ein⸗ gefunden, und der Zug folgte dem von Grenadieren der Miliz getragenen Sarge nach der evangelischen Kirche zu St. Martin in feierlicher Prozession und unter Begleitung einer Trauermusik. In der Kirche angelangt, wurde der Sarg auf einen Katafalk gesetzt, und nach Absingung einiger Psalmen hielt der evange⸗ lische Prediger Otremby, der schon in dem Sterbehause einige Worte zu der Versamnmlung gesprochen hatte, die Leichenrede, worin er die glaͤnzenden Eigenschaften des Verstorbenen hervor⸗ hob und den Anwesenden fuͤr ihre Theilnahme dankte.“ 4

Frankreich. 8

Paris, 6. Dez. Das Journal des Débats charakteri⸗ sirt die Debatten uͤber die Adresse in folgender Weise: „Waͤhrend der Diskussion uͤber die Adresse haben wir eine Menge von Betheuerun⸗ gen der Liebe, der Eintracht und des Friedens gehoͤrt; Jedermann wuͤnschte Versoͤhnung, huͤtete sich aber wohl, seine Grundsaͤtze aufzugeben. Diese Versicherungen der Liebe, des Friedens und der Eintracht waren indessen keine rednerischen Kunstgriffe; es lag denselben ein jetzt allgemein verbreitetes Gefuͤhl zu Grunde, welches auf der Rednerbuͤhne wiederklingen mußte. Das Land ist der politischen Debatten und des unfruchtbaren Gezaͤnkes muͤde; es duͤrstet nach Ruhe, Ordnung, Gedeihen des Handels und der Arbeit. Zweijaͤhrige stuͤrmische Debatten in der Kam⸗ mer, zweijaͤhrige Straßen⸗Unruhen, zweijaͤhrige Declamationen uͤber den Krieg, uͤber Europa und die Despoten, und das Alles ohne Frucht und Wirkung, haben dem Lande Ekel eingefloͤßt. Genug davon! ruft man von allen Seiten. Frankreich laͤßt sich nicht mehr durch heftige und bittere Worte aufregen; Ankona floͤßt ihm kein Interesse ein, Polen ist nur noch eine schmerz⸗ liche Erinnerung, die Belgische Frage ist der Beilegung nahe, die Hitzkoͤpfe der Opposition sind entmuthigt und raͤumen das Feld; uͤberall macht sich Gleichguͤltigkeit fuͤhlbar. Was ist unter diesen Umstaͤnden zu thun? Eintracht zu predi⸗ gen und den Zwistigkeiten zu entsagen, seitdem das Publikum sich nicht mehr darum kuͤmmert. Mehrere einsichtsvolle Maͤn⸗ ner der Opposition haben diese allgemeine Abneigung gefuͤhlt; Herr Mauguin z. B. hat Italien, Polen, Deutschland, kurz ganz Enropa ruhen lassen und kein Wort gesagt, weil er fuͤhlte, daß niemand im mindesten aufgeregt werden wuͤrde, wenn er auch noch so heftig spraͤche. Sein Schweigen ist fuͤr uns ein auffallendes Symptom der Aezigen Stimmung der Gemuͤther. Herr v. Lafayette hat von Ankona, Italien, von den Freiheiten der Romagna gesprochen; der Gegenstand war interessant, der Redner geachtet, und dennoch ward Niemand dadurch aufgeregt. Herr Jolivet zog sogar zwei seiner Kollegen, den einen als Republikaner, den andern als Karlisten, gewissermaßen vor die Barre und jedermann glaubte anfangs, er werde dadurch große Aufregung verursuchen. Aber nein, die Kammer mißbilligte bald diese fast gerichtlichen Debatten. Ist diese allgemeine Gleichguͤltigkeit ein Gluͤck oder ein Ungluͤck? Wenn sie fuͤr immer dauern sollte, so wuͤrden wir uns daruͤber betruͤben, da sie aber eine nothwendige Folge der nutzlosen Auf⸗ regungen der beiden letzten Jahre ist, und da wir hier Gelegen⸗ heit haben, uns etwas des Geschwaͤtzes zu entwoͤhnen, das sich an die Formen der Staaten haͤlt, und uͤber die Außenseite der Dinge abspricht, ohne in das Innere derselben zu dringen, so halten wir dieselbe eher fuͤr heilsam, als fuͤr nachtheilig.“

Die Gazette de France bemerkt: „Es sind seit dem 8. August drei ag. daß Herr v. Polignac das Staatsruder er⸗ griff und einige Personen dieses Ereigniß als den Sieg der rech⸗ ten Seite betrachteten; die Erfahrung hat gezeigt, wie sehr sie sich taͤuschten; der Thron ging seinem Umsturze entgegen. Es sind dreißig Monate her, seit der General Lafayette auf dem Stadthause siegte, Herr von Paris ward und die Krone nehmen und geben konnte. Einige Personen sahen dies als einen Sieg der linken Seite an; die Erfahrung hat gezeigt, daß dies eben⸗ falls ein Irrthum war; das Prinzip der Volks⸗Souverainetaͤt sollte fuͤr immer verloren gehen. Jes wird die parlamentarische Allmacht von einer Maäjoritaͤt der Mitte aufgestellt; die rechte Seite steht außerhalb der Staats⸗Geschaͤfte, die linke scheint nur in den Kammern zu sitzen, um Zeuge des Sieges der Centra zu seyn. Einige wollen hierin einen Sieg der Doctrinaire sehen; die Erfahrung wird zeigen, daß auch dies ein Irrthum ist. Wir sind dem Augenblicke nahe, wo das Prinzip der Nationalitaͤt triumphiren wird. Wel⸗ cher Nutzen ist aus diesen augenblicklichen Siegen der drei Par⸗ teien fuͤr die Nation und fuͤr jene Parteien selbst hervorgegan⸗ gen? Bittere Taͤuschungen und Ungluͤck. Nichts Großes und Nuͤtzliches ist moͤglich, so lange Frankreich in drei Nationen zerfaͤllt. Der Sieg einer Partei ist immer ein neues Ungluͤck; er ist ein Faktum, das nichts beendigt; nur in der Eintracht aller Parteien liegt das Ende unserer Uebel.“

Der Baron von Podenas, Deputirter des Aude⸗Departe⸗

ments, hat ein Amendement zu dem Gesetz⸗Entwurfe uͤber die

provisorischen Zwoͤlftheile eingebracht, wonach dem Ministerium zwar die Forterhebung der Steuern nach den diesjaͤhrigen Saͤz⸗ zen bis ultimo Maͤrz k. J. bewilligt, dagegen die Feststellung der därekten Steuern fuͤr 1833 bis zu dem definitiven Budget

vertagt werden soll. Herr Arago hat eine ihm eingesandte Bittschrift in Bezug

ln d. M. zwischen 3 und 4 Uhr Nachmittags starb hier Herr sedrich Wilhelm Konstantin von Knobelsdorff, Koͤniglich teußischer Kammerherr, Legationsrath und Resident bei der hie⸗ Regierung. Der fruͤhzeitige Tod dieses Mannes, der sich, kachtet seines kurzen Verweilens in unserer Mitte, durch seine den die allgemeine Liebe und Achtung der hiesigen Ein⸗ dahner erwarb, hat Alle tief betruͤbt. Die hiesige Regierung u, um zu beweisen, wie sehr sie die edlen Eigenschaften dieses keflichen Mannes und seine hohe Wuͤrde zu schaͤtzen wußte, eglaͤnzendsten Anordnungen zu dessen Bestattung getroffen. Gestern

20 sgr.

auf die Verbesserung des oͤffentlichen Unterrichts auf das Bureau des Praͤsidenten niedergelegt. . Uebermorgen wird die fuͤnfte Klasse des Instituts, die Aka⸗ demie der moralischen und politischen Wissenschaften, sich versam⸗ meln, um sich durch die Wahl von sieben neuen Mitgliedern zu ergaͤnzen, da die am Montag stattgefundene Versammlung zu keinem Resultate gefuͤhrt hat. In dieser sollen lebhafte Debat⸗ ten gepflogen worden seyn; die doctrinaire Partei, aus den Her⸗ ren Cousin, Delaborde, Dacier, Cessae und Reinhard bestehend, verlangte, daß sofort zur Wahl geschritten werde; die Opposition

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De zember

hingegen, welche die Herren Roederer, Daunou, Naudet, Dé⸗ gérando, von Tracy, Merlin und Garat in ihren Reihen zaͤhlt, verlangte, daß vorerst die verschtedenen Abtheilungen der Akade⸗ mie organisirt wuͤrden. Unter den Kandidaten befinden sich 22 Advokaten, welche unter den Auspieten des Herrn Dupin auftre⸗ ten. Die Doctrinairs stellen die Herrn Guizot, Thiers, Mignet, Broglie, Bassano, Remusat und Renouard als Kandidaten auf.

Dem Temps zufolge, haͤtte sich ergeben, daß das Indivi⸗

duum, welches sich selbst bei der Polizei als den Urheber des istolenschusses auf dem Pont⸗Royal angegeben hat, Namens ourtois, an Geisteszerruͤttung lelde.

Die Gazette und die Auotidienne enthalten Adressen von Einwohnern der Staͤdte Aix, Bourbon, Dinan, Carpen⸗ tras, Castres, Compiègne und Orange an die Herzogin von Berry, worin ihrem Muthe Bewunderung und ihrem Ungluͤck Theilnahme gezollt wird.

Die Gazette du Languedoc ist wegen mehrerer Adressen an die Herzogin v. Berry in Beschlag genommen worden.

Der General Frère und der Oberst Duvergier werben hier noch immer Freiwillige fuͤr die Armee Dom Pedro's an; taͤg— lich wird das Namens⸗Verzeichniß derer, die sich bei ihnen ge⸗ meldet haben, der Polizei uͤbersandt, die ihnen sofort Paͤsse nach Boulogne ausfertigt. Bis dahin erhalten die Freiwilligen taͤg⸗ lich 1 Fr. 50 Cent.

Die Fregatte „Victoire“ ist am 29sten Nov. von Ankona mit Franzoͤsischen Soldaten und Matrosen und vier Italiaͤni⸗ schen Fluͤchtlingen an Bord in Toulon angekommen.

Seit dem 10. November haben bei Oran mehrere Gefechte wischen der dortigen Garnison und den Arabern stattgefunden.

n diesem Tage erschienen fruͤh um 7 Uhr 2 bis 3000 Araber

vor den Festungswerken; die Generale Boyer und Trobriant machten mit 1000 Mann, 120 Pferden und 4 Haubitzen einen Ausfall aus der Festung und trieben die Araber nach einem Ge⸗ fechte, das nicht zwei Stunden dauerte, in die Flucht; der Feind verlor 200 Mann an Todten und Verwundeten. Am Z8sten Morgens wurde eine der Garnison angehoͤrige Ochsenheerde, welche 40 Tuͤrken zur Bedeckung hatte, von 500 Arabern um⸗ ingelt. Die Tuͤrken vertheidigten sich tapfer und wurden von 10 reitenden Jaͤgern aus der Festung bald befreit. Die Araber ließen 19 Todte und 50 Verwundete auf dem Platze.

Paris, 6. Dez. Die Spaltung unter den Mit⸗ gliedern der Opposition tritt mit jedem Tage deutlicher hervor. Wenn gleich sie bereits seit mehreren Monaten besteht, so wer es bisher doch schwer, sie in den hiesigen Journalen wahrzuneh⸗ men: man stellte auf die eine Seite die ministeriellen Blaͤtter, auf die andere die Journale der republikanischen und Karlistischen Opposition. Jetzt aber haben einige Zeitungen der Hauptstadt mit der republikanischen Partei offen gebrochen, um sich demje⸗ nigen Theile des linken Centrums der Kammer anzuschließen, der von den Herren Bignon, Beranger, Sade und den Freunden des Herrn Dupin repraͤsentirt wird. In der That scheint es aber auch, daß dieser Theil der Kammer das Organ der Mehrzahl der Nation ist; wenigstens leidet es keinen Zweifel, daß die Provinz von ihrer fruͤheren Exaltation sehr zuruͤckgekommen ist, und sich zu viel gemäͤßigteren Gesinnungen, als z. B. noch im vorigen Jahre, hinneigt. Die westlichen Departements allein befinden sich noch in einer Art von Gaͤhrung. Die Verhaftung der Herzogin von Berry hat zwar den Eifer der Chouans eini⸗ germaßen erkaltet, doch giebt es unter den Haͤuptern dieser Letz⸗ teren immer noch manchen Verwegenen, der zu Gunsten der Prinzessin das Aeußerste wagen wuͤrde. Aus diesem Grunde ist auch die Militair⸗Macht im Westen noch nicht vermindert worden; man berechnet sie auf 25 30,000 Mann. Ja, der kommandirende General der 11ten Militair⸗Division und der Praͤ⸗ fekt des Gironde⸗Departements sollen sogar auf eine Verstaͤrkung angetragen haben, indem sie besorgen, daß im Augenblicke der Entscheidung ein allgemeiner Aufstand zur Befreiung der Her⸗ zogin ausbrechen moͤchte. Vielleicht, daß dies der Grund ist, wes⸗ halb man seit einigen Tagen von einer abermaligen Aushebung der jungen Mannschaft aus der Klasse von 1832 spricht. Auch in den Bureaus des See⸗Ministeriums herrscht große Thaͤtig⸗ keit. Es scheint, daß man mit Ernst auf eine Vergroͤßerung der Franzoͤsischen Marine bedacht ist. Das Schwierigste dabei wuͤrde offenbar die Herbeischaffung der Schiffsmannschaften seyn, da der Dienst bei der Marine viel zu kurze Zeit dauert, als daß sich von derselben ein guter Seemann erwarten ließe. Die Ma⸗ trosen haben die gehoͤrige Ausbildung kaum erlangt, als sie aus dem Dienste schon wieder ausscheiden und ihren Platz jun⸗ gen Konskribirten einraͤumen, die wieder von neuem angelernt werden muͤssen. Es ist eine Thatsache, daß auf den Schiffs⸗ werften in diesem Augenblick mehrere fertige Kriegs⸗Fahrzeuge liegen, die man bloß deshalb nicht in See lassen kann, weil es an den dazu benoͤthigten Mannschaften fehlt. Was die Kam⸗ mer⸗Verhandlungen betrifft, so haben sie bisher nur wenig In⸗ teresse dargeboten; auch konnte dies nicht fuͤglich anders seyn, da die Opposition sich allzu entschieden in der Minoritaͤt befindet. Auch mag die Expedition gegen Antwerpen mit daran schuld seyn, daß den bisher in der Kammer gehaltenen Vortraͤgen ein so geringer Grad von Aufmerksamkeit zu Theil geworden ist. Morgen beginnen die Berathungen uͤber das provisorische Steuer⸗ Gesetz. Es haben sich zwar mehrere Redner wider dasselbe ein⸗ schreiben lassen, gleichwohl laͤßt sich nicht annehmen, daß dasselbe irgend eine Aenderung erleiden wird, es sey denn, daß man den von den Ministern verlangten Kredit von 340 Millionen um einige Millionen ermäͤßigte. .“

Großbritanien und Irland.

London, 7. Dez. Vorgestern ertheilte der Koͤnig in Brighton dem General⸗Lieutenant Widdrington eine Audienz.

Der Herzog von Richmond, Viscount Melbourn und der Kanzler der Schatzkammer hatten vorigen Montag im St. Ja⸗ mes⸗Pallast Audienz beim Koͤnige.

Vorgestern hatte der Tuͤrkische Gesandte, Herr Maurojeni,