Hamburg, 11. Dezember. Oest. 5 ½ Met. 84 ½. 4% do. 72 ½. 94 ¾. Preuss. Präm. Sch. 98 ½. Poln. 110. Dän. 66 †. London, 7. Dezember.
3 2 Cons. 83 ⅛. Bras. 46 ⅞. Dän. 67 ½. Port. 48 ½.
St. Petersburg, 3. Dezember. Hamburg 3 Mon. 921. Silber-Rubel 366. Kop. 8
Warschau, 9. Dezember. 8 Pfandbriefe 87 ½. 88. Part.-Obl. 340. Russ. Assign. 183.
90
Russ. 97 ¾. L
₰
Konigliche Schauspiele. Freitag, 14. Dez. Im Opernhause: Nurmahal, lyrisches Drama in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini. Im Schauspielhause: 1) La chatte métamorphosée en femum,e, folie-vaudeville par Scribe. 2). T'acte de naissance, comédie en 1 acte, par Picard. 3) La seconde représenta- tion de: Le jeune homme à marier, ou: Le choiz d'une
femme, vaudeville nouveau en 1 acte, par MM. Delestre et
Desvergers.
Koͤnigstaͤdtisches Theater. Frrreitag, 14. Dez. Der Diamant des Geisterkoͤnigs, Zau⸗ berspiel in 2 Akten.
Neueste Nachrichten. Paris, 7. Dez. Gestern Abend fand bei dem Praͤsiden⸗
ten der Deputirten⸗Kammer eine zweite Soirée statt, die eben so;
glaͤnzend ausfiel und so zahlreich besucht war, wie die erste. Die Gesellschaft bestand aus Maͤnnern aller. Parteien; mehrere Mit⸗ glieder des diplomatischen Corps, die Minister, und viele Depu⸗ tirte der Opposition, wie Marschall Clausel, General Lafayette
Bank-Actien 1089 ½. Russ. Engl.
Podenas u. A. m. waren anwesend. Marschall Soult ward bei seinem Eintritt in den Saal von einer Menge von Perso⸗ nen umringt, welche Nachrichten von der Armee vor Antwerpen erfahren wollten; der Marschall erwiederte, daß dieselben sehr befriedigend lauteten und ruͤhmte den Muth der Truppen.
Der heutige Moniteur theilt Auszuͤge aus dem von dem General Haxo als Chef des Ingenieur⸗Corps abgefaßten Tage⸗ buche der Belagerung der Citadelle von Antwerpen mit, welche von der Nacht vom 29. auf den 30. Nov. bis zum 4. Dez. reichen, aber nur bereits bekannte Thatsachen enthalten.
Man trug sich gestern hier mit der Nachricht von ernsthaf⸗ ten Unruhen herum, die angeblich am 3ten d. M. in Chalons sur Saône auf Anlaß der Entwaffnung der dortigen National⸗ Garde ausgebrochen seyn sollten. Dies Geruͤcht ist indessen voͤl⸗ lig ungegruͤndet; schon am 2ten Abends war die Garnison jener Stadt durch drei Schwadronen Dragoner verstaͤrkt worden, so daß die Entwaffnung ohne alle Stoͤrung vor sich ging. Eben 9 grundlos ist die Nachricht von Unruhen in Straßburg und yon.
Herr Guizot wird, wie es heißt, zur gaͤnzlichen Wiederher⸗ Fahans seiner Gesundhekt eine Reise nach Nizza unternehmen muͤssen.
Der Graf von Torreno, ehemaliger Spanischer Finanz⸗Mi⸗ nister und Praͤsident der Cortes, ist vorgestern von Bruͤssel hier angekommen und wird sich unverzuͤglich nach Madrid begeben,
wohin er von der Koͤnigin gerufen worden ist. — Uebermorgen wird auch der Graf von Ofalia von hier nach Madrid abreisen.
Die Gemahlin des in Ankona kommandirenden Generals Cubières ist vor kurzem mit ihren Kindern von hier nach erste⸗ rer Stadt abgereist, woraus man schließen will, daß die Raͤu⸗
Vor einigen Tagen sind hier zwei Agenten Dom Migun gekommen, die den Auftrag haben, eine Anleihe fuͤr denfe
zu eroͤffnen.
Das eigentliche Ziel ihrer Reise scheint ind
London zu seyn, wohin sie sich, wie man glaubt, binnen kun
begeben werden. Die Graͤfin von
Casteja, eine Tochter des zum ehemuh
Hofstaate der Herzogin von Berry gehoͤrigen Grafen von belles, hat die Erlaubniß erhalten, die Gefangenschaft der;
zogin in der Citadelle von Blaye theilen zu duͤrfen.
Der Wittwe des vor einiger Zeit gestorbenen Pairs, fen von Chaptal, ist eine Pension von 6000 Franken bewlg
worden.
In Nantes ist eine Gesellschaft zusammen getreten, die
mit dem Ausbaggern der Loire, um den Fluß schiffbarer a
her zu machen, beschaͤftigen will. Es soll zu diesem Behuf gewisse Anzahl von Actien, zu 1000 Fr. eine jede, ausgege
werden. — Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 98. 10. fig 98. 15. Zproc. coup. dét. pr. compt. 80. 90. fin cour. 81. 5proc. Span. perp. 58 ., dito 30 ½. 5 proc. Belg. 76 ½¾. Neue Anleihe 98. 15. Frankfurt a. M., 10. Dez. Oesterr. 5proc. Metall. 83 ½. Aproc. 72 ⁄1⁄. 72 ¾. 2 ½proc. 43. 1 proc. 18 ¾. Br.
Actien 1308. 1305. Part.⸗Obl. 125. Loose zu 100 Holl. 5proc. Obl. v. 1832 74 ½⅛. Br. Poln. Loose 55 ¼. 54 ½.
Redacteur Cottel.
pr. compt. 68. 20. fin comr. 25. mit dem Coupon 69. 75. 5proc. Neap. ohne den Cuu
348 348.
- — .
—
8
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
lee. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kaiserl. Russischen Kam⸗ unker, Titular⸗Rath und Attaché bei der hiesigen Gesandt⸗ von Ozerow, den St. Johanniter⸗Orden, so wie dem Alberzogl. Badenschen Bevollmaͤchtigten bei der Rheinschiff⸗
ol
Fl. 187 öhommission, Legations⸗Rath Buͤchler, den Rothen Ad⸗
rben drieter Klasse zu verleihen geruht.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Steuer⸗Einnehmer und zaessen⸗Rendanten Kuschke zu Luckau den Rothen Adler⸗ n vierter Klasse zu verleihen geruht.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Geheimen Justiz⸗
Gedruckt bei A. W. Hayn ober⸗Landesgerichts⸗Rath Ludwig zu Ratibor in gleicher
und die Herren Odilon⸗Barrot, Laurence, Mauguin, Salverte,
nahe bevorstehe.
mung von Ankona durch die Franzoͤsischen Truppen noch nicht
—
8
Bekanntmachung. Lotterie-Anrzeige.
In Betreff der unterm 1. Juli 1831 bereits ange- reigten Ausspielung von Drei Perlmutter-Kunst- gegenständen hat wegen eingetretener Hindernisse die Ziehung längere Zeit, als angezeigt war, ausgesetzt werden müssen. Nun ist jedoch der Tag der Zichung unwiderruflich zum 31. Januar 1833 festgesetzt, und sind noch bei Unterzeichnetem Loose à 2 Thlr. nu haben.
J. F. Quittel.
—
Literarische Anzeigen.
Die neunte Lieferung von:
. J. Berzelius Lehrbuch der Chemie; in wvoollstaͤndigem Auszuge, mit Zusaͤtzen und Nachtraͤgen aller neueren Entdeckungen und Erfindungen zu Vorlesungen und zum Selbststudium fuͤr Aerzte, Apotheker, Fa— brikanten, Kameralisten, Landwirthe, Ge⸗ werbtreibende ꝛc. bearbeitet von Professor H. F. Eisenbach und Professor E. A. He⸗ ring. Gr. 8vo. Stuttgart, Metzler'sche
Buchhandlung, ist am 30. Nov. von Stuttgart versendet worden. Noch im Dezember folgen die 10te — 12te Lieferung, mit welch' letzterer dies Werk vollendet sein wird. Jede Lieferung kostet ½ Thlr.; dieses ganze Werk, 12 Liefe⸗ rungen oder 96 Druckbogen, nebst 5 lithographirten Tafeln umfassend, wird also nur 6 Thlr. kosten. Nach⸗ dem nun obiges Werk bereits der Vollendung nahe it, beginnt auch Hr. Basse in Quedlinburg einen Aus⸗
zug der Berzelius schen Chemie, der, von F. Schwarze bearbeitet, etwa 80 Bogen umfassen, 6 Thlr. kosten
und angeblich „alle neue Entdeckungen und Resul⸗ tate“ gleichfalls enthalten soll. Wie Hr. Schwarze letzteres Versprechen geloͤst hat, kann jeder Sachkun⸗ d ge daraus abnehmen, daß ;. B. folgende in unserer ssten Lieferung enthaltene neue Artikel: Brom und dessen Verbindungen mit Sauerstoff, Wasserstoff ꝛc ꝛc, Schwefelkyan, Jodkohle, die Zusaͤtze unserer Aus⸗ gabe zu Chlorkyan ec. ꝛc. in dem 1sten Schwarze'schen Heefte gaͤnzlich fehlen. Wann die weitern Hefte die⸗ es Schwarze'schen Auszugs, wovon bis jetzt nur ein Heft ausgegeben ist, erscheinen sollen, sagt Hr. Basse nicht. — Um Verwechslungen zu vermeiden, bitten wir daher bei Bestellungen den Titel genau anzugeben. Vorraͤthig in allen Preußischen Buchhandlungen, in Berlin in der Stuhr schen, bei Ludw. OHehmigke, F. Duͤmmler, Mittler, Koͤnigsberg bei Ben
und Unzer, Gebr. Borntraͤger, Bon, Breslau bei Aderholz, Max & Comp, W. G. Korn, Go⸗ sohorxsky.
Nachricht an das mit Kalendern handelnde Publikum. Von den in Verlag des Unterzeichneten Asa. nenden verschiedenen Kalendern fehlte der Geschichts⸗ und Geschäfts⸗Kalender in 4t0, geziert mit dem Bildniß Sr. Majestaͤt. Jetzt sind saͤmmtl. wieder zu haben, als 1) der Volkskalender fuͤr 1833 mit einer Karte des Reg⸗Bez. Magdeburg, Sect. I. und 4 Ansichten Schloß Zeiz, Schloß Protzsch, Berg⸗ scheidungen und die Bruͤcke in Bernburg. Preis
Eine Vorschule der Naturgeschichte. die Jugend, von F. P. Wilmsen. Ausgabe ohne Eeeh sauber geb. 27 ½ sgr., mit illum. K
r.
Nr. 19, sind vor Kurtem folgende Werke erschienen, auf die ich hiermit aufmerksam mache:
durch alle Buchhandlungen zu haben, T. Trautwein, Breite Straße Nr. 8:
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußi
Gelehrte wird durch die gluͤckliche Auffassungsgabe dft uͤberrascht, und auf den eigentlichen Lebenspunkt eine
r alten Dichtung hingefuͤhrt. Das Leben der Natur. Lesebuch fuͤr
Kupfern, 22 ⅛ sgr.
In Ferd. Duͤmmlers Buchhandlung, Linden
v. Clausewitz, hinterlassene Werke uͤber Kriea und Kriegfuͤhrunga, 1r Bd. hat auch den Tirel⸗ Vom Kriege 1 r Band, 2 Thlr. 5 sar.
Desselben Buchs 2r Bd. 2 Thlr. 10 sgr.
Enke, astronom. Jahrbuch für 1834. 2 Thlr. 20 sgr
Rudorff, das Recht der Vormundschaft aus den gemeinen in Deutschland geltenden Rechten ent⸗ worfen. 1r Bd. 1 Thlr. 25 sgr.
Osann, phys. mediz. Darstellung der bekannten Heilquellen der vorzüglichsten Länder Europa's 2r Band. 4 Thlr.
Phaedri Fabulae. Mit Anmerkungen und Wort⸗ register von Brohm. Vierte verb. Aufl. 15 sgr. Rüͤtenick, der christliche Glaube, fuͤr Konfirman⸗ den. 2r Bd. Hat auch den Titel; „Sittenlehre mit Zuziehung Schleiermacherschen Predigten, aus 8 Begriff des Reichs Gottes entwickelt. 1 Thlr.]
15 sgr.
Heinroth, Grundzuͤge der Criminal⸗Pspchologie, oder die Theorie des Boͤsen in ihrer Anwendung auf die Criminal⸗Rechtspflege. 2 Thlr.
Taciti Germania seu de fitu, moribus et popu- lis germaniae. Herausgegeben, und mit kritischen, grammatischen und histor. Anmerkungen erläutert von F. F. Gruber. Mit 1 Charteé. 15 sgr.
Bei E. Anton in Halle ist so eben erschienen, und in Berlin bei
Bemerkungen. Ein Bericht von den Ereig nissen in der chirurgisch⸗augenaͤrztlichen Klinik der Koͤnigl. Universitaͤt zu Halle fuͤr 1831 und 1832. Mit zwei lithographirten Tafeln, gr. 8vo. geh. Preis 25 sgr.
Blasius, Prof. Dr. E., Lenccr n 1en 6
G. Finke, Markgrafenstraße Nr. 44, verkauft: Ruͤppell, Reise durch Nubien u. s. w. Frankf. 1829] mit Kupf. und Atlas in 20 Lief. mit illum. Kupf. st. 52 Thlr. ganz neu fuͤr 30 Thlr..
Lesage, historisch⸗genealogisch. Atlas schoͤn Halbfranzbd. fein. Ausg. st. 27 Thlr. 15 Thlr. Raumer, Geschichte der Hohenstaufen. 6 Bande. Leipzig, st. 20 Thlr. 9 Thlr. Duͤfresne glossarium ad script. med. et infim. latinit. 3 vol, Fol. Paris 12 Thlr Id. lib. Frankf. 8 Thlr. Buxtorfii Concor- dant. Biblior fol. 7 ½¾˖ Thlr.
In unserm Verlage erschien nauuu— E. W. Greulich, Preußisches Nationallied („Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben?) Gedicht von Dr. Bernhard Thiersch, mit Be⸗
gleitung des Pfte. Preis 5 sgr Bechtold und Hartje
10 sgr. 2) Geschaͤfts⸗ und Geschichts⸗Kalen⸗ der in 4to à 6 sgr. 3 pf. Das Dutzend 1 Thlr. 26 sgr. 6 pf. 3) Der kleine Haus⸗Kalender 3 sgr. 9 pf. Das Dutzend 1 Thlr. 3 sgr. 9 pf.
alle, den 29. Nov. 1832. E. A. Kuͤmmel.
Bei F. A. Herbig, Linden Nr. 56, erschien so 2 in einer siebenten, sehr verschoͤnerten uflage: “ Kterlehre, oder mythologische Dichtungen der Alten, von K. P. Moritz. Mit 65 Abbil⸗ 1 dungen nach Denkmaͤlern des Alterthums. 8 o. 1 Thlr. cart. 1 Thlr. 5 sgr.
In einem anmuthigen, geschmackvollen Vortrage gewaͤhrt dieses Werk eine geistreiche, lebendige Dar⸗ stellung der gelaͤusigsten Dichterbilder, und entwickelt die mythologischen Dichtungen der Alten in dem Sinne, worin sie von den vorzuüͤglichsten Dichtern und bildenden Kuͤnstlern des Alterthums selbst als eine Sprache der Phantasie benutzt und ihren Wer⸗ ken einverleibt worden sind. Es behauptet dadurch einen eigenthuͤmlichen bleibenden Werth; selbst der
9 19 8
in Berlin, Jaͤgerstraße Ner. 27 a
Bei August Ruͤcker in Berlin sind erschienen: Hafemann, F. J., Handbuch des Preuß. Cri⸗ minal⸗Prozesses. Zusammenstellung der Vor⸗ schriften der Eriminal⸗Ordnung, mit den Gesetzen, Verordnungen und Rescripten, welche solche ergaͤn⸗ zen, abaͤndern oder erlaͤutern. Nebst XI Anhaͤngen. gr. 8vo. 2 Thlr. 10 sgr. —, — Uebersicht der Veubrechen und Stra⸗ fen nach Preuß. Rechte. Alphabetisch geordnet. gr. 8vo. broch. 15 sgr. „ Fruͤher erschien dei demselben: Fuͤrstenthal, F. A., Real⸗Encyelopaͤdie des gesammten, in Deutschland geltenden ge⸗ meinen Rechts, oder Handwoͤrterbuch des roͤmi⸗ schen und deutschen Privat⸗, des Staats⸗, Voͤlker⸗, Kirchen⸗, Lehn⸗, Criminal⸗ und Prozeß⸗Rechts. gr.
Hafemann, F. J., Handbuch in Fiscalischen, Untersuchungs⸗ und Injurien⸗Sachen. Nach dem Preuß. Landrecht und der Gerichts⸗Ord⸗
nung. Svo. broch. 1 Thlr. 8
In der Joseph Lindauerschen Buchhandlung in Muͤnchen ist so eben erschienen, und in allen Buch⸗ handlungen zu haben, (in Berlin bei C. F. Plahn, Jaͤgerstraße Nr. 37): 1
Hinsberg, J. v., Erinnerungen uͤber die
beiden Entwuͤrfe eines Gesetzbuches fur das Verfahren in Strafsachen und eines Strafgesetzbuchs fuͤr das Koͤnigreich Bayern, vom Jahr 1831. gr. 8vo. 12 ⅓ syr. Die historische Fresken unter den Arkaden des Hofgartens zu Muͤnchen. Erlaͤuter durch A. v. Schaden, nebst 16 Abbildungen der geschichtlichen Fresken. Eleg. broch. 12 ½ sgr. Kobell, Dr. Fr. v., Ueber die Fontschritte der Mineralogice seit Hauy. Eine öffent- liche Vorlesung, gehalten in der festlichen Sitzung der Königl. Bayerschen Akademie der Wissen-
schaften, am 25. August 1832. gr. 4ü0. 10 sgr.
Celle. Bei Ernst Schulze ist erschienen und in der Enslinschen Buchhandlung (F. Muͤller) Brei⸗ testraße Nr. 23, zu haben:
Neue landwirthschaftliche Schriften von Chr. Freih von Hammerstein; dieser neue Band enthaͤlt 1) Ueber die Cultur und Verbesserung der natuͤr⸗ lichen Schaaf⸗Weiden, eine gekroͤnte Preis⸗ schrift, mit einem Nachtrage uͤber die Aussaat und Gewinnung des Grassaamens; 2) uͤber die Vorzuͤge des Baggertorfs nebst Verfertigung desselben; 3) uͤber die Blattlaus und den Zuk⸗ kerstoff der Erbse; 4) Erziehung des Schiffbau⸗ holzes, besonders des Schiff⸗Krummholzes; 5) Behandlung der Bienen im Winter; 6) uüber das nachtheilige Wie senerz; 7) uüber Entstehung des Bernsteins. Nebst 3 lithograph. Zeichnun⸗ gen. 24 Bogen. 1 Thlr. 15 sar.
Dr. Wöltje, Versuch einer rationellen Construc- tion des modernen Tonsystems. Mit 9 No- tentaseln 13 ¼ Bogen. 26 sgr. 3 pf.
Der Werth dieses, unser Tonsystem von einer ganz
neuen Seite betrachtenden, dessen erfreulichste Aufklaͤ⸗
rung beschafenden, und ganz neue Entdeckungen enthaltenden Buches, war schon vor seinem Erscheinen
in der Leipziger allgem. musikal. Zeitung 1831 Nr. 29.
anerkannt, als nachher wiederum von deren Redactien
in Nr. 33 d. J. daruͤber unter anderen gesagt wurde:
„Nur empfehlen wollen wir diesen Versuch als ein
der Beachtung wuͤrdiges Werk eines geachteten und
achtbaren Kunstfreundes, dessen genaue Durchforschune mancherlei foͤrderliche Gedanken erwecken und manchen
Tuͤchtigen vielleicht wieder Veranlassung zur Auffin⸗
dung eines neuen Weges werden wird, in einer Sach⸗
von kunstwissenschaftlicher Bedeutung.
M. Corn. Frontonis et M. Aurelis. Imperatoris epistolae. L. Neri et Antonini. Pii epistolarum relinquiae. E. Codice rescripta biblioth Pont- sica Vatioande c. Angelo Majo. 26 sgr. 3 pf
Bei G. Basse in Quedlinburg ist so eben erschie nen und in allen Buchhandlungen zu haben:
Geißelhiebe 1 fuͤr die große Nation. .„ Von Aug. Barbier. Aus dem Französischen uͤber⸗ setzt von L. G. Foͤrster. (Mit gegenuͤberstehenden franz. Originaltext.) 8vo. geh. Preis 25 sgr. Diese Satiren sind ohne Zweifel das bedeutendste poetische Werk, zu dem die Revolution von 1830 die franzöͤsischen Dichter begeistert hat. Barbier, der neue franzoͤsische Juvenal, hat es gewagt, die Gebrechen sei nes Volkes mit kraͤftiger Hand zu enthuͤllen, und diese Nation in ihrer Bloͤße darzustellen. Die Sprache ist meisterhaft⸗kraͤftig, weßhalb der gegenwaͤrtigen Ueber⸗ blech der franz. Originaltext gegenuͤber ge⸗ stellt ist. Zu haben bei E. S. Mittler in Berlin (Stech⸗ bahn Nr. 3), so wie in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg undGnesen. “
—
3 Neues Taschenbuch fuͤr 15386.ü .
8vo., 3 Bde. 10 Thlr. eun” B. C., Handbuch des Etats⸗, Kassen⸗
und Rechnungs⸗Wesens des Koͤnigl. Preuß. Stgatz. gr. 8ve. 2 Thlr. 15 sgr. “
schen Staaten.
Euphrosyne. Spenden auf dem Altar der Laren, si Jahr 1833. Ein Taschenbuch, enthaltend: Redespielt, gim Trinkspruͤche bei gesellschaftlichen Vereina, phe0 abendscherze, Neujahrs⸗ und Sylvesterabenece
Herausgegeben von Karl Muͤchler. Mit 1 illuminirten Titelkupfer. Sauber g
Preis: 1 Thlr.
Der Titel dieses Taschenbuchs bezeichnet sch Zweck und Inhalt desselben. Der Verfasser Publikum seit langer Zeit als ein Dichter bet dessen dichterische öehen h g erheitern und; sinn erwecken. Auch in dieser Sammlung venf dern und kleinen dramatischen Scenen, bif fuͤr gesellschaftliche Vereine und haͤusliche; herrscht jener Ton der muntern Laune und Satire, die nicht verwundet, sondern nur Th ten und Verirrungen ohne Bitterkeit ruͤgt. Denen daher, welche in die haͤuslichen Kreise nigfaltigkeit der Unterhaltung und heitere mung bringen wollen, wird dies Taschenbut willkommene Erscheinung seyn.
8 „C. F Kecht in Berlin. Bruͤderstraße Nr. 24 und in Wrietzen
Zwei neue Gleben und 2 relief Karten von N. land sind zum halben Ladenpreis zu haben bei Friedlaͤnder, Jaͤgerstraße]
In der Reinschen Buchhandlung in Leipzüg; schienen und in allen Buchhandlungen, in Pen 9. Wagenfuͤhr's Buch⸗ und Mustkhandlung zigerstraße Nr. 50, zu haben: Der vollkommene Stubengaͤrtne oder Anweisung die schoͤnsten Blumen im; und vor dem Fenster zu ziehen, um das gan 8 uͤber Blumen zu haben. Von J. E. von Reider. gßr. d8vo. geheftet. Preis: Thlr. Dieses Werk umfaͤngt das Ganze der B und die Kunst, alle bekannte, schoͤne und muse Pflanzen in der Stube in hoͤchster Vollkommng ziehen, so wie auch alle beliebten Pflanzer g Wintergarten zu treiben. Man findet dant Kultur genuͤgender beschrieben als selbst in m ten Werken dieses Faches, so wie auch hiet Mittel angegeben sind, ohne Anstrengung und 1 aufwand alle Blumen zur hoͤchsten Woltamn und fruͤhzeitig zur Bluͤthe zu bringen, detaleih sicher und schnell zu vermehren. Dem Galnge Erfahrungen zum Grunde geleat, welche sehg menfreund freundlich ansprechen und ihn volt befriedigen werden.
So eben ist erschienen Dessau, bei C. mann): . Theatre francais moderne, publié p. J. A II. Vol. 11, contenant: La Quarantama Vaudeville en un acte p. M. M. Scribe et les Semainiers du Théäatre francais Gs nistre de l'Interieur p. M A. de la vil. Subseriptionspreis fuͤr Subscribenten auf⸗ staͤndige Serie von 12 Baͤndchen à 5 sgr.d preis einzeln à 7 ½ sgr. Zu erhalten in der Stuhrschen Buc in Berlin, Schloßplatz Nr. 2/ woselbst auc vollständige Exemplare der ersten und zwen
gorraͤthig sind. 18 Wohlfeile und nuͤtzliche Weichnachtsge
Hoffmann, F. G., Sechs und funsiig! Dblätter lum Zeichnen fuͤr Volksschulen, Selbstunterricht, stufenweis geordnet, n kurzen Anweisung jum zweckmaͤßigeng, derselben. Nach Peter Schmid's In Futteral. 27 sar. ji Se d Elementargeographle Aufl. geb. 2 ½ sgr. 1 Saͤmmtliche Taschenbuͤcher, Ila⸗ Volks⸗ und andere Kalender, so ne ger des Schoͤnsten und Gedieger deutschen Literatur in sauberen Lexika, Kinderschriften zu d- Gesellschaftsspiele u. 8 w., find mir in reicher Auswahl vorraͤthig, so ci
Im Verlage des Unterzeichneten ist so eben er⸗ schlenen, 85 daselbst, so wie in allen Buchhand⸗ lungen ju haben: ö“.“
von anderen Handlungen angezeigten, Berlin. Ludwig Hold, Buchh Koͤnigsstraßt Nr. 62, 8 2
schaft an das Ober⸗-Landesgericht zu Breslau zu versetzen. Heine Koͤnigliche Majestaͤt haben den bisherigen Polizei⸗ sor und Ritterguts⸗Besitzer Schroͤder zum Landrath des Euskirchen, im Regierungs⸗Bezirke toͤln, zu ernennen
e.
Bekanntmachung. die am 2. Januar k. J. faͤllig werdenden Zinsen von nat⸗Schuldscheinen koͤnnen gegen Ablieferung der Zins⸗Cou⸗ „Series VI. Nr. 4, schon von Montag den 17ten m. ab, bei der Staats⸗Schulden⸗Tilgungs⸗Kasse, Tauben⸗ ge Nr. 30, in Empfang genommen werden, welches hier⸗ ur oͤffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Perlin, den 12. Dezember 1832. Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden. iser. von Schuͤtze. Beelttz. Deetz. von Lamprecht.
Der General⸗Major und Commandeur zten Kavallerie⸗Brigade, von Zollicoffer, von Magdeburg. Abgereist: Der Kaiserl. Russische Hofrath Gervais, Courier nach St. Petersburg. 1“
Zeitungs⸗Nachrichten. öI
8
Frankreich.
paris, 7. Dez. Gestern hatten mehrere Pairs und De⸗
he die Ehre, zur Koͤnigl. Tafel gezogen zu werden.
Der Marschall Soult hat mehrere Stabs⸗Offiziere auf dreisen in die Departements gesandt, um ihm Bericht uͤber
zustand der Garnisonen und die unter den Regimentern
schende Disciplin abzustatten.
der General Solignac wird in der naͤchsten Woche nach zeto abreisen; einstweilen gehen die Offiziere, welche seinen werastab bilden werden, taͤglich mit einer Anzahl Rekruten
hier nach Boulogne ab.
deo Deputirte Herr von Kermorial, der sich wegen seiner emung zum Obersten der Wiedererwaͤhlung unterwerfen sie, it von dem Wahl⸗Kollegium in Quimperlé (Dep. des stre) aufs neue gewaͤhlt worden.
der Temps aͤußert in seinem Bulletin: „Das Verhalten lands in dem gegenwaͤrtigen ungleichen Kampfe ist eben so
wuͤrdig, wie die Tapferkeit unserer jungen Armee. Keine ge uͤber die der Nation auferlegten Opfer laͤßt sich vernehmen. in draͤngt sich in die Kirchen, man eilt in Masse unter die inen, Alles steuert bei, Jedermann ist Soldat. Es ist kein brausender Zorn, sondern besonnener und entschlossener Pa⸗ baismus. Wir ehren diesen mit Maͤßigung verbundenen Wider⸗ nd. Wilhelm hat das aͤrgerliche Beispiel der Kabinette von ndon und Paris nicht nachgeahmt; er kaͤmpft gegen unsere au und unsere Armee, aber nicht gegen unsern Handelsstand. der König eines kleinen Volkes macht es sich zur Ehre, auf ein
Fbarisces und veraltetes Voͤlkerrecht zu verzichten, welches
hHerren der Civilisation wieder ins Leben rufen; er chimt seine Gegner. Einem Gefuͤhle dieser Art ver⸗
t man den Geheime⸗Raths⸗Befehl vom 3. Dezember, ch welchen der Koͤnig von England die Ordre ertheilt, die laändischen Schiffe, deren Ladungen bei einer laͤngeren Be⸗ agnahme der Beschaͤdigung ausgesetzt seyn koͤnnten, frei zu hen. Der Franzoͤsischen Regierung ziemt es, mit einer voll⸗ digeren Gerechtigkeit voranzugehen, und das Embargo gaͤnz⸗ haufzuheben.“ — Der National ruͤhmt den Muth und die ltbluͤtigkeit der Franzoͤsischen Truppen und schilt die Englische gierung, daß sie ihre Flotte nach den Duͤnen zuruͤckgerufen be, waͤhrend ein Englischer Commissair verlange, daß unsere ldaten sich in den nassen Boden eingraben und zu Tausenden hlassen, damit Antwerpen vor einem Bombardement gesi⸗
leibe.
Der Nouvelliste hatte gestern behauptet, die republikani⸗
Partei in Frankreich sey fuͤr immer besiegt. Die Tribune diedert dem ministeriellen Blatte heute, dies sey keinesweges zall, vielmehr sey der Sieg dieser Partei gewiß; man muͤsse mdie parlamentarische Opposition nicht mit der republikanischen tei verwechseln, welche auf die erstere niemals ihre Hoffnun⸗ gegruͤndet habe.
Der Prozeß, welchen Herr Victor Hugo gegen den Direk⸗ des Franzoͤsischen Theaters anhaͤngig gemacht hat, sollte ge⸗ in vor dem hiesigen Handels⸗Gerichte verhandelt werden, und Odilon⸗Barrot dabei fuͤr den Klaͤger das Wort fuͤhren; Sache ward aber auf vierzehn Tage verschoben.
die National⸗Garde von Arbois, wo dem General⸗Lieute⸗ int Delort, der sich vor kurzem in dieser seiner Vaterstadt fhielt, eine Spottmusik gebracht wurde, ist wahrscheinlich in ige dieses Vorfalls aufgeloͤst worden.
Aus Na u der Th
Angekommen:
tes wird geschrieben, daß mehtere wegen Ver⸗ nahme an den Unruhen der Vendée dort in
mn. ’ — —
— — — 2—
— 2 — — — — —
Haft befindliche Personen nach beendigter Untersuchung freige⸗ lassen worden sind.
Herr Calomarde, dessen Ankunft in Tarbes vor einiger Zeit gemeldet wurde, ist keinesweges, wie die hiesigen Blaͤtter berich⸗ tet hatten, einem Verbrecher gleich und unter großen Gefahren aus Madrid entflohen. Als die Koͤnigin von Spanien, nachdem es sich mit dem Befinden Ferdinands VII. gebessert hatte, die Ministerial⸗Veraͤnderung durchsetzte, verließ Calomarde den Hof mit der Erlaubniß des Koͤnigs und sogar mit Zeichen sei⸗
nes Wohlwollens, um sich nach seinen Guͤtern in Arragonien
zu begeben. Kaum auf denselben angekommen, erhielt er aber von einem ihm im Ungluͤck treu gebliebenen Freunde einen Wink, daß das neue Kabinet ihn nach der Balearischen Insel Iviga exiliren wolle, worauf der Ey⸗Minister sich entschloß, auf dem kuͤrzesten Wege nach Frankreich zu reisen. Er leidet an Nerven⸗ Zufaͤllen, gegen welche die Aerzte ihm den Gebrauch der Baͤder von St. Sauveur angerathen haben. Er wird einige Monate in Tarbes bleiben, wo es ihm sehr zu gefallen scheint. Herr Ta⸗ lomarde ist ein Mann von 52 Jahren, schwaͤchlich und von lin⸗ kischem Benehmen, das weder den Hofmann noch den Minister in ihm erkennen laͤßt.
Die Gazette medicale meldet: „Seit einigen Tagen hat sich in den hiesigen Lazareihen eine Anzahl neuer Cholera⸗ faͤlle gezeigt. Die Lazarethe la Pitié, la Charité, Hotel⸗Dieu und Gros⸗Caillou haben deren mehrere gezaͤhlt. In letzterem gab es gestern zehn.“ Nach den Angaben anderer Blaͤtter sind vorgestern im Hotel⸗Dien 34 Cholerafaͤlle vorgekommen.
Großbritantien und Irland.
London, 7. Dez. Heute reisten der Marquis von Lans⸗ downe und Lord Althorp von London ab. Ersterer begiebt sich auf seinen Landsitz Bowood in Wiltshire und Letzterer nach Northamptonshire, um seine Erwaͤhlung zum Parlaments⸗Mit⸗ glied fuͤr diese Grafschaft zu befoͤrdern.
Als Herr W. Mackinnon hoͤrte, daß der bisherige Sprecher des Unterhauses, Herr Charles Manners Sutton, sich um die Repraͤsentation der Universitaͤt Cambridge bewerbe, verzichtete er sogleich auf das Anerbieten, welches ihm ein Theil der Waͤh⸗ lerschaft dieser Universitaͤt gemacht hatte, und bat seine Freunde, ihre Stimme jenem Kandidaten zu geben. Man wundert sich daruͤber, daß Herr Manners Sutton, nach so langen Diensten als Vorsitzer des Unterhauses, noch einmal als Mitglied in dem⸗ selben erscheinen wolle, und meint, er haͤtte es wohl verdient, um Pair creirt zu werden. „Vielleicht“, sagt ein hiesiges
latt, „leitete derselbe politische Takt, der die Erhebung eines Hughes, eines Berkeley oder eines Lawleß zu Britischen Pairs eingab, zur Ausschließung eines Mannes, wie Herr M. Sut⸗ ton, von dieser Wuͤrde; aber wie dem auch sey, so ist der Uni⸗ versitaͤt Cambridge nur Gluͤck zu wuͤnschen, daß in dem Augen— blick, wo ihr eine Kraͤnklichkeit die trefflichen Dienste des Hrn. William Peel entzieht, ein Mann an dessen Stelle eintritt, der geeigneter als irgend Einer fuͤr diesen Posten ist. Er, der Sohn eines ehemaligen Hauptes der Englisch⸗bischoͤflichen Kirche, ein talentvoller Gelehrter, ein feingebildeter Weltmann, ein bewun⸗ dernswuͤrdiger Sprecher, sowohl außerhalb des Stuhls im Un⸗ terhause, als auf demselben, mehr als irgend Einer seiner Zeit⸗ genossen in den verschiedenen Faͤchern der Staatswissenschaft be⸗ wandert, eine unerschuͤtterliche Stuͤtze der Grund⸗Institutionen Großbritaniens in Kirche und Staat — wo wollte die Univer⸗ sitaͤt Cambridge einen zweiten Repraͤsentanten finden, der ihr so heilsame Dienste leisten und ihrer Wahl solche Ehre machen koͤnnte?“
In Dublin geht das Geruͤcht, daß der jetzige Lord⸗Lieu⸗ tenant und der jetzige Staats⸗Secretair fuͤr Irland, Lord Angle⸗ sey und Herr Stanley, naͤchstens abtreten und den Herzog von Richmond und Sir John Hobhouse als Nachfolger erhalten wuͤrden.
Am letzten November fand in Dublin zwischen Herrn O'Con⸗ nell und Herrn Blennerhassett ein Duell statt. Nachdem Beide drei Schuͤsse gewechselt hatten, ohne zu treffen, wurde die Sache beigelegt. Die Veranlassung dazu war, daß Herr O'Connell sei⸗ nem Gegner vorgeworfen hatte, er mache ihm die Stimmen der Waͤhler der Grafschaft Kerry abwendig und suche sie seinem Nebenbuhler, dem Sir Edward Denny, zuzuwenden.
Der Courier enthaͤlt folgende Nachrichten aus Dublin vom 3ten d. M.: „Wahrscheinlich werden in das naͤchste Par⸗ lament, von Irland aus, 20 rein von O' Connell abhaͤngige Per⸗ sonen gesandt werden. Selbst da, wo Grundbesitz und Einsicht die Mittel zu einer erfolgreichen Opposition gegen den „Be⸗ freier” darbieten, haͤlt man doch eine ruhige Unterwerfung fuͤr raͤthlicher, als einen Kampf, obgleich Maͤnner der entgegengesetz⸗ testen Parteien die Anwendung der kraͤftigsten Maßregeln gegen die in Irland uͤberhandnehmende Aufregung wuͤnschen. Hieraus erklaͤrt sich die traurige Lage der Grafschaft Kilkenny. OCon⸗ nell erklaͤrte, daß von dem Ausfall des letzten dortigen Wahl⸗
kampfes das Schicksal der Befreiung Irlands abhaͤnge. Alles
wurde von den Agitatoren aufgeboten, um den Oberst Butler u unterstuͤtzen. Es ward eine Subscription eroͤffnet, die jedoch selbst auf dem Papier nur 370 Pfund betrug, h nof am Ende nur 160 wirklich eingingen. Dessenungeachtet erlitt der Repea⸗ ler eine Niederlage und Lord Duncannon wurde gewaͤhlt. Ein aͤhnliches Resultat wuͤrde, selbst in jener desorgant⸗ sirten Grafschaft, diesmal sicherlich wieder erreicht werden; aber Lord Duncannon zieht sich zuruͤck, und dem Oberst Butler und einem Manne, der durch weiter nichts be⸗ kannt, als daß er O'Connells Schwager ist, steht ein muͤheloser Sieg bevor. Indessen sind mehrere vernuͤnftige Waͤhler uͤber die Erniedrigung ihrer Grafschaft sehr entruͤstet, und man hofft
wenigstens noch, daß Lord Duncannon seinen aͤltesten Sohn als
Kandidaten wird auftreten lassen. Man hat die Herren Wallace und Leaden beschworen, die Staͤdte Drogheda und Kilkenny von der uͤber sie hereinbrechenden Schmach zu retten. Die Frechheit und Schaͤndlichkeit, womit die Kandidaten in Irland sich durch Versprechungen ihren Kommittenten verpflichten, uͤbersteigt allen
Berlin, Sonnabend den 15 ten Dezember
Glauben. Der Eine verbuͤrgt sich dafuͤr, daß er sich nicht wolle durch den Sprecher des Unterhauses kontrolliren lassen; ein An⸗ derer verpflichtet sich, darauf zu dringen, daß dem Volke das
Recht verliehen werde, die Magistrats⸗Personen, die Richter und
Die Kornboͤrsen⸗Versamm⸗
die Staats⸗Minister zu ernennen!! — heißen. In
lung soll fortan ational⸗Repeal⸗Verein
der Sonnabend⸗Sitzung desselben fand eine stuͤrmische Diskussion
statt, und O'Connells Ansehen stand fast in Gefahr, weil er Herrn Roche aus Limerick von der Wirkung des allgemeinen Befehls, sich durch Versprechungen zu binden, befreien wollte. Der „Befreier“ setzt sein Spiel unerschuͤtterlich fort, um fuͤr Dublin gewaͤhlt zu werden. Sein Bruder soll „ersucht“ wer⸗ den, sich fuͤr Kerry zu stellen, und so wird denn O'’Connell den Dubliner Repealers ihre Wuͤnsche befriedigen koͤnnen. Heute findet zu Cashel in der Grafschaft Tipperary eine Versammlung statt, um die Annahme eines Repeal⸗Eides vorzuschlagen. Herr Sheil hat sich von Dublin dorthin begeben, um dabei gegen⸗ waͤrtig zu seyn. Der Lord⸗Lieutenant hat vier Proclamationen erlassen. In der ersten wird demjenigen von den Individuen, die am 12. November bei der Ermordung von Robert Nixon betheiligt waren (die Moͤrder selbst ausgenommen), welches seine Mitschuldigen binnen 6 Monaten angiebt, Verzeihung zuge⸗ sichert. Durch die zweite wind dem Entdecker der Thaͤter des am 22. November an der Familie des Edward Maddocks ver⸗ uͤbten Mordes eine Belohnung von 200 Pfund verheißen. In den andern beiden werden ebenfalls Belohnungen fuͤr dergleichen Ereee versprochen.“
Der Bericht des von dem Unterhause erwaͤhlten Ausschusses ur Pruͤfung der Maßregeln, welche dazu fuͤhren koͤnnten, die Ausrottung der Sklaverei in den Britischen Reichen, sobald es sich mit der Sicherheit aller Einwohnerklassen der Kolonieen ver⸗ trage, zu bewerkstelligen, ist im Druck erschienen, und der Cou⸗ rier tzeilt einen Auszug aus demselben mit, welcher die schaͤd⸗ lichen Folgen darstellt, die daraus entstehen koͤnnten, wenn man den Neger⸗Sklaven ohne gehoͤrige Vorbereitung in einen freien und selbststaͤndigen Arbeiter verwandeln wolle. Das genannte Blatt empfiehlt diese Darstellung besonders denjenigen Waͤhlern, die etwa, wie bereits Miene gemacht worden, bei den bevorste⸗ henden Wahlen von den Kandidaten das Versprechen fordern wollten, daß sie fuͤr unverzuͤgliche Emanzipirung der 800,000 Neger stimmen wuͤrden. Es handle sich ja nicht darum, meint der Courier, ob, sondern nur wie und wann die Sklaven emanzipirt und darauf angewiesen werden sollten, sich selbst durch Fleiß die Subsistenz⸗Mittel, welche ihnen jetzt gesichert waͤren, zu erwerben.
Der vorige Gouverneur von Neu⸗Braunschweig, Sir Ho⸗ ward Douglas, der als solcher seine Entlassung nahm und auf ein jaͤhrliches Gehalt von 4500 Pfund verzichtete, weil er das Ministerium bei der Frage uͤber den von Kanadischem Schiffs⸗ Bauholz zu erhebenden Zoll nicht unterstuͤtzen wollte, hat die Einladung der Konservativ⸗Partei in Liverpool, sich als Kandi⸗ daten fuͤr diese Stadt zu melden, angenommen; die beiden Kan⸗ didaten dieser Partei fuͤr Bristol sind Herr Baillie und Sir Richard Vyvyan, welche in Bezug auf jene Frage mit Sir H. Douglas uͤbereinstimmten und dadurch, wie das Bristol Jour⸗ nal meint, der Britischen Rhederei großen Dienst leisteten.
Den letzten aus Bombay hier eingegangenen Zeitungen zefelge⸗ waren die Zemindars uͤberall in voͤlliger Empoͤrung be⸗ griffen. 8
— — London, 7. Dez. Das Parlament ist aufgeloͤst und naͤchsten Montag fangen schon die Wahlen an, so daß wir noch vor dem Schlusse dieses merkwuͤrdigen Jahres werden be⸗ stimmen koͤnnen, ob die neulichen Reformen eine aristokratische oder demokratische Tendenz haben. Fallen die Wahlen zu Gun⸗ sten der Tories aus, so ist das erstere gewiß, so wie es gleich⸗
falls gewiß ist, wenn dieselben zu Gunsten des jetzigen Ministe⸗ riums ausfallen, wenn auch die Tory⸗Journale ein solches Un⸗ terhaus demokratisch schelten sollten. Denn was nur im Lande demokratisch gesinnt ist, hat bereits aller Verbindlichkeit gegen das Whig⸗Ministerium, welches die Reformen eingefuͤhrt, so wie gegen diejenigen Deputirte, welche dieselben durchsetzen hel⸗ fen, entsagt, wenn diese sich weigern, sich im voraus zu all den weiteren Reformen zu verpflichten, welche diese Herren sich erdacht haben. Meine Meinung steht inzwischen immer fest, daß nur sehr wenige Demagogen ins Parlament kommen werden. Am wahrscheinlichsten bleibt aber, daß die Mehrheit fuͤr die Mi⸗ nister seyn wird. Unsere Regierung hat bereits ihre Operationen gegen den Hollaͤndischen Handel fast gaͤnzlich eingestellt, und wie man hoͤrt, sind auch die Franzoͤsischen Kreuzer nicht sehr strenge, ein Beweis, daß beide Maͤchte keine eigentliche Feind⸗ seligkeit gegen Holland hegen. Da es auch nur ihr Zweck ist, die Citadelle und Forts von Antwerpen an Belgien abgeliefert zu sehen, und dieses nicht durch die Unterbrechung des Hollaͤn⸗ dischen Handels gelang und unmittelbare Gewalt nothwendig geworden ist, so scheinen sie nicht laͤnger geneigt, in Maßregeln zu beharren, die fast eben so sehr 8 eigenen Unterthanen, als den Hollaͤndern schaden muͤssen, ohne daß sie dadurch ihrem Zwecke naͤher kaͤmen. Sie haben Ihre Nachrichten von Antwer⸗ pen zwar nicht so fruͤh, als wir; aber was man Ihnen von hier aus mittheilen koͤnnte, wuͤrde auf jeden Fall zu spaͤt kommen. Daher sage ich Ihnen nur dieses daruͤber, daß man jedem Schiffe von dort mit der aͤngstlichsten Neugierde entgegensieht, und trotz. den Wahlen, welche alle unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, bleibt der Antheil an den dortigen Begebenheiten unvermindert. Wem hier an der Erhaltung des Weltfriedens gelegen ist, der wuͤnscht den baldigen Uebergang der Citadelle; waͤhrend die Gegner der Regierung die Niederlage der Franzoͤsischen Operations⸗Armee süne wuͤnschen. Kriege werden jedoch nicht durch Wuͤnsche ent⸗ chieden, aber fuͤr wahrscheinlich haͤlt man es hier, daß noch vor Weihnachten Holland und Belgien im Besitz der ihnen gegensei⸗ tig zuerkannten Lande und Staͤdte seyn werden, und die Fran⸗ zoͤsische Armee wieder innerhalb ihrer eigenen Graͤnze seyn wird.
— In Irland ist’s immerfort sehr unruhig, ja, die Unruhen