Schelde auch ferner hemmen wuͤrde.“
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Nemorial vom öten bereits erzählt hat, daß dieselbe genom⸗ men sey. Die Hollaͤnder floͤßen der Franzoͤsischen Armee durch ihr tapferes Benehmen die hoͤchste Achtung ein. Gestern sagte mir ein Franzoͤsischer Capitain vom Genie⸗Corps: „„Wenn die Hollaͤnder in ihrer Vertheidigung so fortfahren, so haben wir mit dem neuen Jahre die Citadelle noch nicht erobert.“““ Die Franzosen geglaubt, ihre Werke heute fruͤh bis an den Quat der Lunette St. Laurent fortsetzen zu koͤnnen, um diese morgen oder uͤbermorgen mit Stuͤrm zu nehmen. Sie sind je⸗ doch von den Hollaͤndern mit bedeutendem Verluste zuruͤckge⸗ schlagen worden und die Kanonade dauert noch beim Schlusse dieses Schreibens unaufhoͤrlich fort.“
Aus Herzogenbusch werden unterm 9ten d. M. folgende Nachrichten mitgetheilt: „Von den Vorposten bei Groß⸗Zundert wird rapportirt, daß ein daselbst angekommener Franzoͤsischer Cou⸗ rier Nachstehendes erzahlt habe. Vom Fort Montebello wird anhaltend auf die Lunette St. Laurent geschossen. Die Franzo⸗ sen haben sehr viele Todte und Verwundete, und man wollte sogar wissen, daß sich General Haxo darunter befinde, dem ein Pferd unter dem Leibe getoͤdtet worden ist. Drei schwere von den Franzosen geworsene Bomben waren in die Stadt gefallen
d hatten einigen Schaden angerichtet, wodurch große Verwir⸗
rung daselbst entstanden ist. Aber auch in der Citadelle sollen die Bomben bereits großen Schaden gethan haben. Das Fort Montebello hat viel gelitten und das Bombardement hoͤrt fast keinen Augenblick auf.“ Berichten aus Seelaͤndisch Flandern zufolge, haben sich am Morgen des 5ten d. weder Franzoͤsische noch Belgische Patrouillen beim Roßkamm in der Naͤhe von Hulst blicken las⸗ sen. Die Division Sebastiani war zwischen St. Nikolas und Burght postirt und litt viel durch Krankheiten aller Art. Aus Bruͤssel vom 9ten d. schreibt man im Amsterdamer Handelsblatt: „Die ministerielle Krisis dauert nun bereits seit vierzehn Tagen und verursacht große Unzufriedenheit im Lande. stern ist die Repraͤsentanten⸗-Kammer auf dem Punkt gewesen, sen Zustand der Dinge zum Vorwand zu nehmen, um der Regierung alle fernere Geld⸗Bewilligung zu verweigern. Das gestuͤrzte Ministerium hat den Vorwurf gegen sich, daß es von der ihm von den Kammern vorgezeichnet gewesenen politischen Nichtschnur abgewichen sey; insbesondere aber das Mißtrauen, welches die doctrinaire Nuͤance der Mehrheit einfloͤßt, die der katholischen Partei ergeben ist. Ein neues Schreiben des Ge⸗ neral Chassé vom 5ten d. soll eine Wiederholung der in seinen eiden ersten Schreiben gemachten Forderungen enthalten; die Antwort des Marschalls ist von demselben Datum. Sie lautet sehr kategorisch, indem er erklärt, daß man vom Fort Monte⸗ bello den Angriff fortsetzen und die Communication auf der
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Belgien.
Bruͤssel, 10. Dez. Der Moniteur enthaͤlt nachstehen⸗ des fuͤnfte Bulletin der Belagerungs⸗Armee:
„Antwerpen, 9. Dez. Mittags.
Die neuen Batterieen vor der ersten Parallele haben ihr Feuer in der Nacht vom 8ten zum 9ten eroͤffnet, um die Blendwerke zu zerstoͤren, welche die Stuͤcke beschuͤtzen, deren sich die Belagerten noch in den Bastionen Nr. 1 und 2 und in dem Halbmonde zur Hemmung der Sappirungen und Wege⸗Arbeiten bedienen. — Man wird in der kuͤnftigen Nacht zwei neue Batteriecen mit vierund⸗ zwanzigpfuͤndigem Geschuͤtz errichten, die sich 200 Metres von den Festungswerken befinden und die Spitzen der Sappirungen, welche rechts bis zu dem bedeckten Wege der Bastion Nr. 2 Frge hoden sind, wirksamer beschuͤtzen werden. — Man hat diese Spitzen der Sappirun⸗ gen mit Moͤrsern à la Cohorn armirt, um denen zu anzworten, deren sich die Belagerten bedienen. — Her aufsteigende Nebel ver⸗ spricht eine guͤnstige Nacht fuͤr die Wege⸗Arbeiten und fuͤr die Vor⸗ bereitungen zum Hinabsteigen in den Graben der Lunette St. Lau⸗ rent, um die Minirer dicht an die Escarpe zum Breschemachen zu bringen. — In dem Fort Montebello hat man 4 Morser aufgestellt, um gegen die zu spielen, welche die Belagerten in der Bastion Nr. 2. wieder aufgestellt haben, und welche gegen jenes Fort gerichtet sind. — Die Kanonade ist in der vergangenen Nacht sehr lebhaft, der Verlust an Menschen aber geringer gewesen, als in der vorher⸗ gehenden. Die Zahl der Verwundeten und Todten beläͤuft sich seit dem Beginn der Belagerung auf hoͤchstens 150 Mann.“ (⁷5)
Man sieht auf dem großen Thurme in Antwerpen keine Wachen und keine Signale mehr. Es scheint, daß der General Chassé den Gebrauch dieser Position fuͤr unvertraͤglich mit der Neutralitaͤt der Stadt erklaͤrt hat.
Das Journal de Liege versichert, daß die Franzosen bei dem Angriffe auf die Lunette St. Laurent gegen 900 Mann verloren haͤtten; in dem Antwerpener Hospital sollen bereits 44 Amputationen stattgefunden haben.
Dasselbe Blatt erzaͤhlt Folgendes: „Ein Hollaͤndischer Korporal, den man bei einem Ausfall aus der Citadelle zum Gefangenen gemacht und vor den Marschall Gérard gefuͤhrt hatte, wurde von diesem uͤber die Vorgaͤnge in der Festung, uͤber die Stimmung der Garnison und uͤber die Huͤlfsquellen des Ge⸗ nerals Chassé befragt. Er weigerte sich, irgend eine Antwort auf diese Fragen zu ertheilen. Man bot ihm Wein an, und for⸗ derte ihn auf, die Gesundheit der Franzosen zu trinken, was er ebenfalls ablehnte. Dann schlug man ihm vor, auf die Gesund⸗ heit der Belgier zu trinken. „„Ja““, sagte er, „„wenn es noch die Belgier von Waterloo waͤren.““ Er nahm hierauf das Glas und rief aus: „„Auf die Gesundheit des Vaters Wilhelm und meines Generals!““ Und die Franzoͤsischen Offiziere klopften ihm auf die Schulter, und suchten ihm zu verstehen zu geben, daß sie so hochherzige Gesinnungen zu schaͤtzen wuͤßten.“
Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 8ten d. M. wird die von den Kammern genehmigte provisorische Erhebung der Grund⸗ steuer anbefohlen; auf die abgetretenen Gebiets⸗Theile in den Provinzen Limburg und Luxemburg soll aber diese Verfuͤgung nicht angewendet werden.
Die Emancipation widerspricht der Nachricht, daß die Belgische Regierung eine neue Anleihe mit dem Hause Roth⸗ schild abgeschlossen habe.
Berchem, 8. Dez. Abends. Angriff und Vertheidigung werden mit merkwuͤrdiger Heftigkeit fortgesetzt; die Nacht hat weder den Belagerern, noch den Belagerten Ruhe gewaͤhrt; das Feuer schwieg nicht einen Augenblick. Man hat die neuen Bat⸗ terieen auf der zweiten Parallele zu errichten begonnen; bald werden die Geschuͤtze dorthin gebracht seyn, und man wird dann die Festung in groͤßerer Naͤhe beschießen. — In den bedeckten Weg der Lunette St. Laurent sind mit erstaunlicher Kuͤhnheit zwei Spitzen der Sappe geleitet worden. Am Morgen begann man an der Absteigung in den Graben zu arbeiten; sie wird durch ein Blendwerk gedeckt werden; morgen kann der Sturm beginnen. Es ist keine Kleinigkeit, die Sappirungs⸗ Arbeiten in so geringer Entfernung vom Feinde auszu⸗ fuͤhren. Vier Arbeiter sind hintereinander im Angesicht des Feindes, der ihre Schlaͤge hoͤrt, damit beschaͤftigt. Der erste ist durch einen großen, vorn mit Wolle, Heu und
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Watte ausgefuͤtterten Schanzkorb gedeckt; einen anderen Schanzkorb zu seiner Seite fuͤllt er mit Erde aus; die drei an⸗ deren Arbeiter, welche unmittelbar auf den ersten folgen, der den Weg schon ausgehoͤhlt hat, sind nur durch den Schanzkorb gedeckt, den sie mit Erde ausfuͤllen; dahinter steht eine Schild⸗ wache, die fuͤr sie auf der Hut ist; den Blick auf die Brust⸗ wehr gerichtet, bleibt sie eine halbe Stunde mit angelegtem Ge⸗ wehr stehen, um augenblicklich auf jeden Feind, der sich irgend⸗ wo sehen laͤßt, zu schießen. Diese vier Arbeiter erweitern den Weg nach und nach und werden jede halbe Stunde abgeloͤst. Nie vergeht dieser Zeitraum, ohne daß sich ein Kugel⸗Regen in die Schanzkoͤrbe einwuͤhlt. Sobald eine Bombe den Arbeitern nahe kommt, ruft eine Stimme: „Eine Bombe!“ Die vier Arbeiter legen sich dann auf die Erde nieder, bis die Kugel ge⸗ platzt ist; dann stehen sie wieder auf und setzen ruhig ihre Arbeit fort, wogegen die Citadelle vergebens feuert. Vorzuͤglich schickt sie Bomben à la Cohorn gegen dieselben ab; diese Bomben werden durch kleine tragbare Moͤrser, fast wie mit der Hand eine kleine Strecke weit geschleudert. — Außer der so weit vor⸗ geruͤckten Arbeit gegen die Lunette St. Laurent hat man den Bau eines Weges begonnen, der von der rechten Seite der 2ten Parallele auslaͤuft und gegen die Bastion Alba gerichtet ist. In dieser Bastion befindet sich ein Moͤrser, der auf die Arbeiter feuert; aber dessenungeachtet schreitet auch diese Arbeit sehr schnell vor⸗ waͤrts, und wir sind schon bei dem bedeckten Wege der Bastion angelangt. In dem Fort Montebello sind unsererseits 4 Moͤrser aufgestellt, um den der Belagerer zum Schweigen zu bringen. Diese Detatls moͤgen eine Vorstellung davon geben, mit welchem Eifer der Angriff betrieben wird, und mit welcher Ausdauer die Hollaͤnder sich vertheidigen. — Heute fruͤh kamen 7 Hollaͤnder aus der Citadelle, um mit unseren Soldaten Flintenschuͤsse zu wechseln; sie ließen sich alle 7 toͤdten; 6 blieben 2 Stunden lang auf dem Platze liegen, wo sie erschossen wurden; der siebente gab noch ein Lebenszeichen von sich, und unsere Soldaten hoben ihn daher unter dem Feuer der Citadelle auf, um ihn in das Feld⸗ Lazareth zu bringen; er starb unterweges. Er war mit dem metallenen Kreuz geschmuͤckt, welches die Soldaten ihm abnah⸗ men und dem Marschall Gérard uͤberbrachten. — Um 1 Uhr sah man wieder Feuer in der großen Kaserne; eine halbe Stunde spaͤter zeigten dicke Rauchwolken, daß es diesmal den Belager⸗ ten nicht gelungen war, das Feuer zu loͤschen; und bald darauf wurde die Feuersbrunst so heftig, daß man ungeachtet des hel⸗ len Tageslichts die Flammen sehr weit sehen konnte. — Die Citadelle ist ganz in Rauch gehuͤllt, welcher durch das Gewehr⸗ und Moöͤrser⸗Feuer der Belagerten noch ver⸗ mehrt wird; dasselbe ist trotz jener neuen Plage nicht schwaͤcher geworden. Unsererseits verdoppeln die Batterieen auf allen Punkten ihr Feuer in der Hoffnung, die Verwirrung in der Festung zu vermehren, und waͤhrend dieses furchtbaren Laͤrmens setzen die Sappeurs kaltbluͤtig ihre Arbeiten fort, die fuͤr die Ci⸗ tadelle noch beunruhigender sind, als die Feuersbrunst in allen ihren Gebaͤuden. — Die Dinge befinden sich also in einer Lage, daß man einerseits jeden Augenblick die Besitznahme der Lunette St. Laurent erwarten kann, und daß andererseits die Festung durch die von dem Genie⸗Corps gebauten Wege und durch die von der Artillerie errichteten neuen Batterieen immer enger be⸗ draͤngt werden wird. Dies Alles geschieht nicht ohne Verlust und große Beschwerden. — Das dritte Schreiben des Komman⸗ danten der Citadelle an den Marschall Gérard ist vom 3. Dezember datirt. Seltsam ist es, daß an diesem Tage der General Chassé sein Erstaunen daruͤber zu erkennen giebt, daß die Franzoͤsische Armee in einem Augenblick, wo man noch mit gegruͤndeten Friedens⸗Hoffnungen unter⸗ handle, einen so heftigen Angriff unternehme. Marschall Gé⸗ rard ließ mit seiner Antwort nicht lange warten; sie wurde noch an demselben Tage in die Citadelle gebracht. Nachdem der Marschall darin an die Instructionen erinnert hat, nach denen er handle, sagt er: daß er nur die Ausfuͤhrung des Traktats vom 15. November 1831 fordere, eines un⸗ terzeichneten und garantirten Traktats, erwaͤhnt dann nochmals die schon fruͤher angefuͤhrten faktischen und rechtlichen Beispiele, die ihn dazu autorisirten, sich der Werke außerhalb der Stadtmauern zu bedienen, ohne dadurch die Neutralitaͤt der Stadt zu verletzen. Indem er es hindere, daß von der Stadt aus 2 die Citadelle gefeuert werde, glaube er, einen Beweis von seiner Achtung fuͤr dieses Prinzip der Neutralitaͤt zu geben, da der General Chassé sehr wohl wisse, daß die Anwendung der Mittel, welche die Lage der Stadt darbietet, den Ruin der Cita⸗ delle schnell herbeifuͤhren wuͤrde. Der Marschall schließt mit der Er⸗ klaͤrung, daß es seine foͤrmliche Absicht sey, jede Communication vermittelst der Schelde mit Holland zu verhindern, und was
„die Neutvalitaͤt der Stadt anbetreffe, so verbuͤrgten ihm eben
sowohl das Interesse der vom General Chassé befehligten Gar⸗ nison als die menschlichen Gesinnungen des Generals die Re⸗ spektirung derselben. — In der That darf sich seit dem 5ten kein Schiff mehr von der unteren Schelde nach der Citadelle hinaufbegeben, und der General Chassé kann mit seiner Regie⸗ rung nur noch vermittelst Signalen kommuniziren, die den Ka⸗ nonierboͤten von den Fregatten gegeben werden. — Man hoͤrt in der Richtung der unteren Schelde fortwaͤhrend kanoniren. Diese Kanonade ruͤhrt von der Division Sebastiani her. — Die Stadtgraͤben sind heute fast ganz ausgetrocknet worden. Berchem, 9. Dezember. 9 Uhr Vormittags. Die große Kaserne in der Citadelle ist ganz niedergebrannt. — In der letzten Nacht haben die Arbeiter den bedeckten Weg vor der Lunette St. Laurent vollendet, und nunmehr wird die Erstuͤr⸗ mung gewiß sehr bald stattfinden, da man nur noch 20 Metres von dem Fort entfernt ist. Unangenehm ist es, daß die Arbei⸗ ten durch den Schlamm und das Wasser, wovon, in Folge des Regens und Thauwetters, die Communications⸗Graͤben angefuͤllt sind, ein wenig behindert werden. — Vom Aten bis 5ten wur⸗ den 1149 Kugeln aus Vierundzwanzigpfuͤndern, 630 Kugeln aus Sechzehnpfuͤndern, 950 Granaten und 766 Bomben, vom 5ten bis 6ten 1235 Kugeln aus Vierundzwanzigpfuͤndern, 626 aus Sech⸗ zehnpfuͤndern, 969 Granaten und 723 Bomben, vom 6ten bis 7ten 1515 Kugeln aus Vierundzwanzigpfuͤndern, 752 aus Sechzehnpfuͤn⸗ dern, 1043 Granaten und 835 Bomben, vom 7ten bis 8ten 574 Kugeln aus Vierundzwanzigpfuͤndern, 511 aus Sechzehnpfuͤndern, 655 Granaten und 536 Bomben abgefeuert. — Folgendes ist eine Uebersicht der Artillerie⸗Operationen vom 7ten bis Sten: dieser Nacht wurde die in der vorigen Nacht zwischen der ersten und zweiten Parallele an Stelle der Batterie A errichtete Moͤr⸗ ser⸗Batterie E um 2 Moͤrser verstaͤrkt; in derselben Nacht begann man mit Errichtung einer anderen Batterie F, welche den Platz der Batterie B vor der ersten Parallele zwischen den Batterieen Nr. 4 und 5 einnehmen soll. Der Bau dieser Batterie ward am 8ten beendigt. Die Moͤrser⸗Batterie E, so wie die in dem Fort Montebello errichtete, eroͤffneten ihr am 8ten Mor⸗ ens; sie schossen mit dem groͤßten rfolg; um 3 Uhr achmittags zeigte sich eine heftige Feuersbrunst in der
„In
itadelle Und baufe U ganze 2 9 aasss 2 — Kaserne wurde eine Beute der Flammen; einige kleine Wall gazine sprangen in die Luft. Das Feuer der anderen Batne
dauerte fort, wie am Abend vorher, und man richtete die 8
möoͤgliche Anzahl von Feuerschluͤnden gegen die Bastion Tow In der Batterie E wurden 4 Moͤrser à la Cohorn aufgest um in die vorderen Sappen gebracht zu werden und die Ar ten des Genie⸗Corps zu schuͤtzen, da dieselben seit mehreren gen sehr belaͤstigt werden. Auf die Punkte, wo man den fh lichen Tirailleurs am meisten dadurch schaden zu koͤnnen glan wurden Wall⸗Flinten vertheilt. Der Feind, der elne große M Reserve⸗Geschuͤtz zu haben scheint, hatte in der Nacht vom?
zum 8ten einen Theil davon auf die Batterieen gebracht, und hea am Morgen des Sten ein sehr lebhaftes Feuer; aber es wurde durch unsere Batterieen zum Schweigen gebracht, und eben so, vie
sein Feuer nur noch mit den Geschuͤtzen
Abend vorher, setzte er welche durch den Schutz, in dem sie sich befinden, oder de ihre Stellung auf Werken, die außer der Schußweite le
dem Feuer unserer Batterieen entzogen sind; er fuhr fort große Menge Wurfgeschosse abzuwerfen und unterhielt ein
staͤndiges Feuer mit seinen Wall⸗Flinten. Der Ober⸗Feuerwe der 11ten Batterie des 11ten Regiments, ein Brigadier 12ten Batterie des 1sten Regiments, ein Brigadier der 1 Batterie des 11ten Regiments und 5 Kanoniere der 11ten terie des 11ten Regiments, 12 des isten, 10 des Sten om
des 2ten wurden durch das Zerplatzen von Bomben oder än
Kugeln verwundet; die Kanoniere Manier und Autz von der 14ten Batterie des 11ten Regiments, we mit dem Abfeuern der Wall⸗Flinten beauftragt waren, sc neten sich durch ihre Unerschrockenheit aus; sie bega sich 100 Metres vor die Parallele hinaus, faͤllten die Bin und Gestraͤuche, wodurch die Schuͤsse behindert wurden, toͤdteten mehrere Hollaͤnder.“ — 4 Uhr Nachmittags. - heutige Tag wurde durch kein bedeutendes Ereigniß bezeich das Feuer war von beiden Seiten eben so heftig wie an vorhergehenden Tagen. Die Zahl der Getoͤdteten und Vern deten ist minder bedeutend; es wurden nur 20 bis 25 M verwundet, worunter sich kein Offizier befindet. — Vom zum 10ten haben der General Woirol, der Oberst,Lieutm Dutoc vom 52sten Linien⸗Regiment, der Bataillons⸗Chef Mnt vom Generalstabe und 2 Bataillone des 52sten Linien⸗Reginm den Dienst in den Trancheen.
Luͤttich, 10. Dez. Der Politiaque enthaͤlt nachsehene Schreiben aus Antwerpen vom 9ten d.: „Der Koͤnig de gestern Nachmittag die Tranchee besucht, und hatt sich bit ne den vordersten Arbeiten der Sappe begeben, welche ungef einen Pistolenschuß weit von den Waͤllen der Lunette St. rent liegen. Die Generale Desprez und Haxo begleiteten Maäjestaͤt. — Die Herzoge von Orleans und Nemours se gestern beim Koͤnige gespeist. — Die Gasthoͤfe von Antweg sind mit Fremden aus allen Laͤndern so uͤberfuͤllt, daß kein! terkommen zu finden ist. Die Boͤden des Schauspielhauses! den nicht leer; die Neugierigen bezahlen 75 Cts. fuͤr einen an einer der zahlreichen Oeffnungen, welche man in dem Ie angebracht hat. Man sieht von dort ganz deutlich die Bomben den Moͤrsern fliegen und in die Franzöüsischen Werke niederst Auch sieht man die Franzoͤsischen Wurfgeschosse platzen, wen in der zunaͤchst liegenden Bastion Toledo niederfallen. — zwei Tagen machen die Hollaͤnder fast nur von Moͤrsern, bitzen und Wall⸗Flinten Gebrauch. — Man bemerkt auf Bastion Toledo ein Geschuͤtz, welches trotz aller Anstrenga der Franzoͤsischen Artilleristen noch nicht demontirt werderng te. Der Herzog von Orleans hat selbst mehr als 80 F. auf diesen Punkt abfeuern lassen. Das Blendwerk wurde stoͤrt, aber die Hollaͤnder haben es in der vergangenen A. wiederhergestellt, und heute Morgen laͤßt sich das besagte schuͤtz von neuem vernehmen.“
— Die Stadt⸗Achener
Schreiben aus Bruͤssel vom 7. Dezember: „Obgleich viele
daruͤber wundern, daß General Chassé sich so matt vertheing
so muß man doch untersuchen, ob hierin nicht Absicht liege. 2 Genie⸗ und Artillerie⸗Offizieren der Citadelle fehlt es gewiß nich Kenntniß und Geschicklichkeit, und dem tapferen Kommandanten an Entschlossenheit, sich wohl zu vertheidigen. Man mufß voraussehen, daß dieses ein vorausbedachter Plan ist, un fuͤr den rechten Augenblick noch besondere Mittel aufbewah es den Franzosen sehr schwer machen werden, den Platz nehmen. Unterdessen werfen diese unaufhoͤrlich Haubitzen Bomben in die Citadelle, obgleich Bomben niemals einen ¹ vertheidigten Platz zur Uebergabe noͤthigen koͤnnen, es n denn durch Zufall ein Pulver⸗Magazin gesprengt In den beiden letzten Tagen war die Zahl der Gecze und Verwundeten, auf Seite der Franzosen, groͤßer altusg und muthmaßlich ist die Einnahme der Citadelle noch ueef nahe, als man dachte. Man wird in die Hauptwerke selbs! Bresche schießen muͤssen, die groß genug sey, um den Pat Sturm zu nehmen. — Gestern kamen in den hiesigen Het lern 150 bis 209 Franzosen an, worunter nur wenig Um dete waren. Alle Uebrigen sind Kranke, von denen die sten von dem auf dem linken Schelde⸗Ufer stationirten! Corps herkommen. — Man glaubt, General Chassé hal in einem sehr kleinen, durch Blendungen geschuͤtzten Hauf Fuße des Walles zwischen der Bastion Pazietto und der I Toledo, naͤmlich in der Richtung des Halbmondes und de
St. Laurent auf.“ 11““ GHeuha z
Darmstadt, 9. Dez. Am 4ten d. M. wurde die Kammer der Landstaͤnde durch den Großherzogl. Einwei Commissair, Geheimen Staatsrath Freiherrn von Leh konstituirt. Derselbe eroͤffnete der Kammer, daß des G zogs Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Emil von Hessen Hohei ersten Praͤsidenten der Kammer zu ernennen Alllergnaͤdig ruht haͤtten. Se. Hoheit nahm pfort den Praͤsidentenstut und eroͤfsnete die Sitzung mit folgender an die Kammer * teten Anrede: „Durch das mich sehr begluͤckende gnaͤdige trauen Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs sehe ich mic die Dauer des Landtags zum Praͤsidenten dieser hohen! mer berufen. Ich weiß den Werth dieser Ernennung urn mehr in vollem Umfange zu schaͤtzen, als ich seit dem ginnen der staͤndischen Thäͤtigeit vollen Haltung der
rufe zu entsprechen. Auch auf diesem Landtage wird est an Gelegenheit fehlen, unsere Treue und ehrerbietige Lich
unserm innig verehrten Souverain, unsere Anhaͤnglichkeit en
Verfassung des Großherzogthums und unsere Achtung Rechte des Throns, wie unserer Mitbuͤrger, aufs neue zu. kunden. In Allem, was dem Praͤsidenten obliegt, wird eine schoͤn Pfiichterfuͤllung seyn, mich nie von dem Weßh
eitung berichtet in ein
stets Zeuge der bi⸗ hohen Kammer und ihres gewissen ten Bestrebens gewesen bin, ihrem wichtigen und edlen;
82 1. 422 84² -) 0 ebörer Grundsätze und Ge n⸗ gen der verehrten Mitglieder der Kammer voörgezeichnet ist; werde mich bemuͤhen, in diesem Sinne die Leitung der Ver⸗ ndlungen zu fuͤhren, uͤberzeugt, auf diese Weise am sichersten hre mir sehr werthvolle Geneigtheit und Unterstuͤtzung inm zu duͤrfen.’ — Hierauf wurde zunaͤchst zur Wahl der K. H. dem Großherzog zur Auswahl des zweiten Praͤsi⸗ in vorzuschlagenden drei Mitglieder geschritten. Diese Wahl mit 7 Stimmen auf den Wirklichen Geheimen Rath Frei⸗ von Gruben, und mit 9 Stimmen auf Ihre Erlauchten Grafen zu Solms⸗Laubach und zu Solms⸗Roͤdelheim, von chen der Letztere sodann von des Großherzogs K. H. zum sten Praͤsidenten ernannt wurde. der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer wurde eine
87 Mitgliedern bestehende Kommission zur Entwerfung der,
Koͤnigl. Hoheit dem Großherzoge in Beziehung auf die lliche Eroͤffnung der Staͤnde⸗Versammlung zu uͤberroichenden, n Adresse gewaͤhlt. Die Wahl siel auf die Abgeordneten up, Hallwachs, Weyland, Emmerling, Graf Lehrbach, von
ggern und Hellmann. — Der Großherzogliche Praͤsident des
unz⸗Ministeriums, Freiherrr von Hofmann, hielt einen Vor⸗ güͤber den Haupt⸗Voranschlag der Staats⸗Ausgaben und nahmen fuͤr die Finanz⸗Periode der Jahre 1833, 1834 und ch, unter Ueberreichung des Haupt⸗Voranschlags und Finanz⸗ stzes fuͤr diese Periode. Hierauf schritt die Kammer zur hl ihrer 3 Ausschuͤsse. Endlich wurden der Kammer 2 Be⸗ werdeschriften des Pfarrers Hofmann zu Sprendlingen wegen seder⸗Einsetzung in seine Stelle, Aufhebung einer erkannten rafe ꝛc. vorgelegt.
Gͤttingen, 6. Dez. In der Hannoͤverschen Zei⸗ sg liest man: „Nach dem so eben erschienenen halbjaͤhrigen tzeichniß unseres Universitaͤts⸗Personals hat sich hier die Zahl inländischen Studirenden um 36 vermindert, dagegen die Ausländer um 21 vermehrt; die Gesammtzahl betraͤgt 832. ise beglaubten Angaben genuͤgen zur Widerlegung des Frank⸗ ier Journals, welches dieser Tage von 7—800 Studirenden hvon der Besorgniß erzaͤhlte, Goͤttingen moͤchte aus einer versitaͤt fuͤr ganz Europa zu einer bloßen Landes⸗Universitaͤt
annover werden. Die hiesigen Auslaͤnder haben sich seit grthalb Jahren nur um 11, die Inlaͤnder in derselben Zeit I., und seit drittehalb Jahren um 201 vermindert. Die rüͤnde dieser letzten Verminderung sind schon fruͤher angedeu⸗ worden, sie sind durchaus nicht beunruhigend, sondern viel⸗ ir erfreulich. So lange dagegen noch Brastlianer, Nord⸗ crikaner, Englaͤnder, Schotten, Daͤnen, Franzosen und Schwei⸗ ettnagt⸗ in unseren Verzeichnissen vorkommen, wird Goͤt⸗ gen wohl berechtigt bleiben, sich auch neben Berlin noch fuͤr Europaͤische und selbst fuͤr eine außer⸗Europaͤische Univer⸗ it zu halten.“ Zuͤrich, 8. Dez. Durch Kreis⸗Schreiben vom 3ten Dez. der eidgenoͤssische Vorort eine außerordentliche Tagsaz⸗ ng auf den 15. Januar 1833 nach Zuͤrich zusammenberufen. thut es, um den ihm diesfalls am 5. Oktober auferlegten liegenheiten Genuͤge zu leisten, und da die Baslerischen An⸗ genheiten ein Haupt⸗Anlaß zur Zusammenberufung sind, so bt er eine unbefangene Darstellung der Verhaͤltnisse im Kan⸗ Basel seit dem 22. Februar d. J., weil die dortigen Be⸗ den bemuͤht seyen, sich auf denjenigen Standpunkt vor dieser t zuruͤckzuversetzen. Als Gegenstand der diesmaligen Instruc⸗ en bezeichnet der Vorort, welche Anwendung dem Tagsatzungs⸗
chluß vom 14. Sept. uͤber partielle Trennung vom Kanton
1, so wie dem Konklusum vom 5. Okt. uͤber dessen Voll⸗ ung des ferneren zu geben sey — oder ob der Fall vielleicht ein⸗ nien sey, von der im Beschluß vom 14. Sept. vorbehaltenen Wie⸗
Vereinigung der getrennten Theile Gebrauch zu machen — jeden⸗
zaber, wie den in Kraft erwachsenen Tagsatzungs⸗Beschluͤssen gebührende Anerkennung zu verschaffen sey, wenn wider Er⸗ rten unzulaͤssige Einwendungen dagegen angebracht werden soll⸗ „Dabei koͤnne der Vorort nicht umhin, vorzuͤglich folgende untte in Erinnerung zu bringen: 1) Daß die Zuruͤckziehung Prwaltung ohne Zuthun der Tagsatzung vollzogen worden 9) daß dieselbe, ob sie provisorisch oder definitiv sey, an und sch die gleiche Wirkung habe, und 3) daß die Trennung als vollendete Thatsache da stehe, welche bei der Beilegung noth⸗ dig 8e werden muͤsse und nicht einseitig aufgehoben den koͤnne. — Außer den Angelegenheiten Basels werden aber hmoͤglicher Weise allgemeiner wichtige Interessen zur Sprache mnen, in Bezug auf welche der Vorort ebenfalls eine Ueber⸗ vorlaͤufiger Verfuͤgungen giebt, und zu Ertheilung geeigne⸗ Instructionen einladet. “
“ 11“
v4“ — — Madrid, 29. Nov. err Zea⸗Bermudez ist gestern angekommen. Man ist 8 Pe,eem zasmann in Bezug auf das neue System der Regierung ihmen wird, leb aft gespannt, und zwar um so mehr, als hofe sich in den Ansichten uͤber dieses neue System Man⸗ gendert haben soll. Der Koͤnig soll Manches, was waͤh⸗ seiner Krankheit in seinem Namen geschehen ist, mißbilli⸗ und ungeschehen wuͤnschen. Unter diesen Umstaͤnden wuͤrde icht Wunder nehmen, wenn die Nachricht, daß in dem Mi⸗ rium bereits eine Spaltung ausgebrochen sey, und daß die
sster Cafranga und Monet sich zuruͤckziehen wollen, sich be⸗
gte. Einer der Bischoͤfe in der Provinz hat an die Einwohner
Dioͤcese einen Hirtenbrief erlassen, worin er alle von dem Amsterdam ..
en Ministerium getroffenen Maßregeln auf das Heftigste an⸗
ist und die Landleute ziemlich offen z einem Widerstande auf⸗ 8
die Minister werden von ihm Feinde des Altars und des ones genannt. Der Fiskal des Conseils hat diesen Bischof zwar der Regierung denuncirt, diese indessen sich begnuͤgt, dem aten einen Verweis zu geben. Aus Andalusien wird von begungen der Karlisten gemeldet, deren Agenten die Provin⸗ in allen Richtungen durchstreifen, um zum Aufstande aufzu⸗ n. Die Militair⸗Behoͤrden suchten den Ruhestoͤrern auf die tzu kommen. Briefe aus Benavente (in der Provinz 85 berichten von einer Bande von Karlisten, die sich in ingegend ploͤtzlich gebildet hat und auf dem Lande umher⸗
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. “ Rew⸗York, 11. Nov. Der Courrier des Etats G stellt folgende Betrachtungen uͤber die jetzige Praͤsidenten⸗ 8* „Die Wieder⸗Erwaͤhlung des General Jackson scheint iu seyn. In Pennsylvanien hatte er eine Majoritaͤt von 8 Stimmen fuͤr sich und in der Stadt New⸗York stimm⸗ 82 zu Gunsten seiner Verwaltung. Die Opposition hat gerdies schon in ihr Schicksab ergeben; sie erklaͤrt sich fuͤr 8 Djelentgen, welche sich uͤber die Schwiersgkeiten freuen,
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womit die Amerikanische Union zu kaͤmpfen hat, und die in einem Wahl⸗Gesetz, kraft dessen das Volk zur Ausuͤbung seiner Rechte berufen ist, nur eine Quelle von Revolutionen und Ru⸗ hestoͤrungen sehen, wuͤrden wohl thun, die Stadt New⸗York einmal im Augenblick der Wahlen zu besuchen; sie koͤnnten sich dann uͤberzeugen, daß Ordnung und Freiheit nicht unvertraͤglich sind. Bei einer Frage, wo jede Partei die Vernichtung der Freiheit und eine Zersplitterung der Union vorherverkuͤndigte, wenn die entgegengesetzte Partei Siegerin blüiebe, haͤtten Viele eine Revolution fuͤr unvermeidlich gehalten. Aber sie koͤnnen ruhig seyn; in den Gemuͤthern aller Buͤrger der Vereinigten Staaten findet sich eine Garantie fuͤr die Erhaltung der Frei⸗ heit und der Union; sie heißt: Liebe fuͤr das Gemeinwohl und Achtung fuͤr die Mehrheit der Stimmen. Man wird sich erinnern, daß die Frage wegen Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten ebenfalls die Besorgniß vor einem Bruch erregte; aber schon lange hat alle Furcht dieserhalb aufgehoͤrt. Die eifrigsten Philanthropen sehen ein, daß die Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten alle Grund-⸗Eigenthuͤmer ins Verder⸗ ben stuͤrzen wuͤrde; und wie sie auch uͤber diese Angelegenheit denken moͤgen, so fuͤhlen sie doch, daß sie von zu zarter Beschaf⸗ fenheit ist, um sie jetzt noch einmal in Anregung zu bringen. Das Gesetz des Central⸗Kongresses in Bezug auf den Tarif laͤßt neue Befuͤrchtungen aufkommen; es ist ein wichtiger Gegenstand, das verhehlen wir uns nicht; aber zu gleicher Zeit haben wir die Ueberzeugung, daß die Union sich behaupten wird, und daß un⸗ sere Europaͤischen Feinde sich in ihren Erwartungen wiederum getaͤuscht sehen werden. Unsere Leser erinnern sich gewiß der Erklaͤrung, welche die Repraͤsentanten und Senatoren von Suͤd⸗ Karolina vor den Buͤrgern dieses Staats abgelegt haben; es war eine Protestation gegen das Tarif⸗Gesetz; und mehrere Zeitungen sagten damals, daß dies ein Aufruf zu den Waffen sey. Nun⸗ mehr hat die gesetzgebende Versammlung jenes Staats be⸗ schlossen, daß ein Konvent mit der Pruͤfung des Tarif⸗Gesetzes beauftragt werden soll. Angenommen, dieser Konvent er⸗ klaäͤrte das Gesetz fuͤr null und nichtig und alle suͤdliche Staaten machten gemeinschaftliche Sache mit Suͤd⸗Karo⸗ lina, so waͤre dies immer noch keine Aufloͤsung der Union; es koͤnnte dahin kommen, daß der Central⸗Kongreß das neue Tarif⸗Gesetz einer nochmaligen Pruͤfung unterzoͤge und es so modifizirte, daß die suͤdlichen Staaten damit zufrieden seyn koͤnnten; oder er koͤnnte, so wie die Legislatur von Suͤd⸗Karo⸗ lina, einen Konvent zusammenberufen, um die Frage zu ent⸗ scheiden. Aber gesetzt, ein Bruch waͤre unausbleiblich: koͤnnte er nicht ohne gewaltsame Erschuͤtterungen erfolgen? Und weil Voͤlker, deren Interessen entgegengesetzt sind, die Nothwendigkeit einer Trennung fuͤhlten, muͤßte darum die Republik unmoͤglich seyn? Alle die kitzlichen Fragen, welche sich bis jetzt erhoben haben, ruͤhren von der einzigen Thatsache her, daß die Staaten des Norden und Suͤden verschiedene Interessen haben, und daß es schwer ist, dieselben mit einander zu versoͤhnen; aber keines⸗ weges unmoͤglich. In jedem Falle haben die Republik und die Freiheit nichts mit diesen Fragen gemein, bei denen es sich nur um materielle Interessen handelt; und wie es auch kommen moͤge, die Freunde der Freiheit werden die Regierung der Ver⸗ “ immer als eine Muster⸗Regierung anfuͤhren nnen.
Briefe aus New⸗Orleans vom 21. Oktober melden, daß das gelbe Fieber dort furchtbare Verheerungen anrichtet, und allen abwesenden Personen wird der Rath ertheilt, in diesem Augenblicke nicht dahin zuruͤckzukehren.
öse —. — 4
Meteorologische Beobachtung.
Nachmitt. Abends 2 Uhr. 10 Uhr.
1832
Morgens — 14. Sechr. 6 ühr Nach einmaliger
Beobachtung.
Luftdruck. 338,⸗ 8 Par. 338,4 7““ „Par. 338,2 1„Par. Quellwärme 8,1 ° R. 2,° ° R. Bodenwärme 3,3 °R. Aasdünst. 0, 03 12 Rh. Niederschl. 0, ° 78½ Rh.
Luftwaͤrme — 0,5 °R. Thaupunkt — 2,« ° R. Dunstsaͤttg. 84 pCt. 70 pCt. Wetter ... heiter. heiter. Wind ... OSO. O.
Wolkenzug OSO. —
— 2, 3 9 R. — 6,9 e M.
— 2 7 ° R. 75 pCt. halbheiter. O.
Flußwärme
SrlIiner 88“ Den 15. Dezember 1832.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel.
Iv-m-rmnn St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pp. Engl. Obl. 30. Präm. Sch.d. Seeh. Kurm. Obl. m. l. C. Neum-Int. Sch do. Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.
Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. Pfandbr. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.
Rkst. C. d. K.- u. N. 90 Z.-Sch. d. K.- u. N. 91 ½
91 Hell. vollw. Duk. 92 ½ Neue do. 33 ½ Friedrichsd'or. . 94 ⅔ Disconto
91 ¾
84 ½ 50 90
—
2282bSenenen
v1““ Wechsel-Cours.
Preuss. Cour.
Brief Sela.
Kurz Z0 he bamt. 300 Mk. [Kurz 300 Mk. [2 Mt. 1 LsSt. 3 Mt. .300 Fr. Mt. 150 Fl. Mt. 150 l Mt. 10 Mt.
100 Thl. Tage
150 Fl. Mt.
100 Rbl. Woch. . 600 Fl. Kurz
250 I. dito 111114“; dito London Paris sr in 20 Xr. ugsburg.. . .. Breslau 116“ Leipzig 11““; Frankfurt a. M. WZ. ... Petersburg Warschau
bo O0 bote bene
AAuswärtige Börsen.
Amsterdam, 10. Dezember. Niederl. wirkl. Oester. 82 ½. 3 8 Span.
8 . ““ 1““
Ruse. Engl.
30 ½. 5 % do. 49 .
Ham b vrß. 13. Dezember. 2
Oezst. 5 8 Met. 84 ½. 4 8% do. Bank-Aetien 1098.
2. 94⁄. Preuss. Prüm. Sch. 9 ½. Pola. x ee
(Preusz. Cour.)
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Koöͤnigliche Schauspiele.
Sonntag, 16. 122 Im Opernhause: Die schoͤhe Muͤlle⸗ rin, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Paesiello. Hierauf: Das schlechtbewachte Maͤdchen, pantomimisches Ballet in 2 Ab⸗ theilungen. (Dlle. Fanny Elsler: Lisette. Dlle. Therese Els⸗ ler wird hierin tanzen.)
Schauspiel in 5 Abtheilungen und einem Vorspiel, zum Theil nach einer Englischen Erzaͤhlung, von E. RNaupach. 3
Montag, 17. Dez. Im Opernhause: Die Ahnfrau, Trauer⸗ spiel in 5 Abtheilungen.
Im Schauspielhause: 1) Le jeu de l'amour et da hasard. comédie en 3 actes et en prose, par Marivaux. 2) Ketly, ou: Le retour en suisse. vaudeville en 1 acte. 3) Une Mo- nomanie. vaudeville en 1 acte, par Seribe.
In Potsdam: Zum erstenmale: Der Regenschirm, Lustspiel in 1 Akt, von F. v. Holbein. Hierauf: Der Wierwar, Posse in 5 Abtheilungen, von Kotzebue
Dienstag, 18. Dez. Im Overnhause: Mi Genehmigung, zum Bengefiz der Dlles. Therese und Fanky Els⸗ ler, Solo⸗-Taͤnzerinnen des Kaiserl. Koͤnigl. Hof⸗Theaters am Kaͤrnthner⸗Thore zu Wien: Zum erstenmale: Blaubart, großes Ballet in 3 Abtheilungen, von A. Vestris, fuͤr die hiesig? Koͤ⸗ nigl. Buͤhne eingerichtet und in Scene gesetzt von Therese und Fanny Elsler. Vorher: Die Kirmes, komische Oper in 1 Akt, von E. Deprient; Musik von W. Taubert. (Dlle. Gruͤnbaum: Suschen. Hr. Mantius: Anton.)
Billets zu dieser Vorstellung sind von Sonnabend, den 15ten d. M. an, in der Wohnung der Dlles. Elster, unter der Stechbahn Nr. 3, 2 Treppen hoch, von Morgens 9 bis Abends 6 Uhr zu folgenden Preisen zu haben:
Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Die Abonnements⸗Plaͤtze werden zu dieser Vorstellung bis Montag Mittag 12 Uhr reservirt, nach welcher Zeit die nicht abgeholten Billets anderweitig verkauft werden. 8
Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht guͤltig. 8
Im Schauspielhause: Garrick in Bristol, Lustspiel in 4 Ab: theilungen, von Deinhardstein. Hierauf, zum erstenmale: Der Regenschirm, Lustspiel in 1 Akt, von F. v. Holbein.
ssIser vßhseä6st 8 Allerhoͤchster erh
. Koͤnigstaͤdtisches Theater.
Sonntag, 16. Dez. Zum erstenmale: Italiaͤnische Rache, oder: Der Franzose in Florenz, Lustspiel in 2 Akten, nach dem Franzoͤsischen. Hierauf: Schuͤlerschwaͤnke, oder: Die kleinen Wilddiebe, Vaudeville⸗Posse in 1 Akt, von L. Angely. (Neu einstudirt.) 8
Montag, 17. Dez. Der Kreuzritter in Aegypten, große heroische Oper in 4 Aufzuͤgen, nach dem Italiaͤnischen: II Crociato in Egitto; Muftk vom Koͤnigl. Hof⸗Kapellmeister Meyerbeer. (Dlle. Gerwer: Palmide.)
—öVygx—rhnre Neueste Nachrichten.
Paris, 9. Dez. Die Mitglieder der Akademie der mora⸗ lischen und politischen Wissenschaften versammelten sich gestern, um in Gemaͤßheit der Verordnung, wodurch diese fuͤnfte Klasse des Instituts wieder hergestellt worden ist, sieben neue Mitglie⸗ der zu ernennen. Bei dem ersten Skrutinium wurden vier un⸗ ter den Kandidaten, naͤmlich Herr Laromiguidres mit 10, der Herzog von Bassano mit 8, Baron Bignon mit 7 und Herr Beranger, Vice⸗Praͤsident der Deputirten⸗Kammer, mit 6 Stim⸗ men, beim zweiten und dritten Skrutinium die Herren Karl Dupin und Guizot, Jeder mit 6 Stimmen, und beim vierten Herr Dunoyer mit 9 Stimmen zu Mitgliedern ernannt.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer legte der Handels⸗Minister vier neue Gesetz Entwuͤrfe vor; der erste enthaͤlt einige Verbesserungen des fuͤr unzweckmaßig befundenen Munizipal⸗Gesetzes vom 21. Maͤrz v. J.; durch den zweiten werden die Befugnisse der General⸗Conseils der Departements festgesetzt; der dritte betrifft die Munizipal⸗Verwaltung der Stadt Paris und der vierte das Monument auf dem Bastille⸗Platze. Zu den, in dem erstern Gesetz⸗Entwurfe vorgeschlagenen Aende⸗ rungen, gehoͤrt namentlich folgende: Der drilte Artikel des Ge⸗ setzes vom 21. Maͤrz v. J. machte es der Regierung zur Be⸗ dingung, die Maires und ihre Adjunkten unter den Stadtraͤ⸗ then zu waͤhlen. Da nun aber (wie wenigstens der Mi⸗ nister behauptet) mehrere Male der Fall eingetreten ist, daß sich unter den Stadtraͤthen kein brauchbares Subjekt zu dem Posten eines Maire befand, oder daß Zaghaftigkeit, Egoismus oder Parteigeist den Einen oder den Anderen unter ihnen bewog, diesen Posten auszuschlagen, so soll jetzt, sobald die Haͤlfte der Stadtraͤthe das Amt eines Maire oder Adjunkten ausgeschlagen, die Regierung befugt seyn, jeden anderen Waͤhler der Kommune, auch wenn er dem Munizipal⸗Conseil nicht angehört, zu jenen Aemtern zu berufen. ie uͤbrigen in Vorschlag gebrachten Modificationen werden bei den Debatten uͤber diesen Gegenstand naͤher zur Sprache kommen. — An der Tages⸗Ordnung war hierauf die Fortsetzung der Berathungen uͤber den provisorischen Finanz⸗Gesetz⸗Entwurf, und namentlich uͤber das Amendement des Grafen von Mosbourg wegen der Ausfuhr⸗Praͤmien von raffinirtem Zucker. Zur Erlaͤuterung dieses wichtigen Gegenstan⸗ des ist es nothwendig, aus der vorgestrigen Sitzung noch Fol⸗ endes nachzuholen: Herr von Mosbourg machte naͤmlich an die⸗ 8 Tage den Vorschlag, jene Praͤmien vom 1. Junt k. J. ab beim feinen Zucker von 120 auf 95 Fr. und beim Lumpen⸗ Zucker von 100 auf 75 Fr. zu ermaͤßigen. Er stuͤtzte diesen Antrag darauf, daß die Praͤmien, die sich in fruͤheren Jahren nur auf 4 bis 5 Millionen belaufen haͤtten, im vorigen Jahre auf 12 Millionen gestiegen waͤren, und im laufenden Jaohre leicht die Summe von 20 Millionen erreichen moͤchten. Hieraus ergebe sich klar, daß das Gesetz vom Jahre 1822, wodurch die Aus⸗ fuhr⸗Praͤmie eingefuͤhrt worden, fehlerhaft sey; und in der That trete nicht selten der Fall ein, daß derselbe raffinirte Zuk⸗ ker, bei dessen Ausfuhr die Praͤmie bezahlt worden, als Contre⸗ bande wieder eingefuͤhrt werde. Duͤrch die Annahme seiner Proposition wuͤrde also der Staat monatlich 7 — 800,000 Fr. ersparen. In der gestrigen Sitzung der Kammer kam nun der Graf von Mosbourg noch einmal auf diesen Gegenstand zu⸗ ruͤck und beharrte bei seinem obigen Antrage, indem er zugleich zu verstehen gab, daß, wenn das Gesetz vom Jahre 1822 nicht
8 mst 1 I1I“ Sch. 39 ½. 5 % neue do. 75 ½. Kanz- Bill. ü 6 ½ Anl. 96 ⅛½. Russ. (v. 18 ¾½) 93 ½. do. (v. 1831) —.
schon laͤngst zuruͤckgenommen worden, dies lediglich daran eege, daß gewisse Inhaber bedeutender Zucker⸗Raffinerteen da⸗ bei wesentlich betheiligt waͤren und von der Regierung be⸗ guͤnstigt wuͤrden. Gleich nach Herrn von Mosbourg be⸗ stieg der Handels⸗Minister die Rednerbuͤhne. Er be⸗ kaͤmpfte mit einiger Lebhaftigkeit die Aeußerungen des vorigen Redners, so daß dieser ncggüch laut ausrief: „Was der Her⸗
Im Schauspielhause: Jacobine von Holland, historisches