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2000 Einwohnern aus allen Staͤnden unterzeichnet; auch nennt dasselbe acht Städte des Departements des Herault, welche Pe⸗ titionen desselben Inhalts an die beiden Kammern gerichtet haben.
Herr Dupin wird, wie es heißt, als General⸗Prokurator in dem Prozesse der Saint⸗Simonianer, welche von dem gegen sie gefaͤllten Urtheile appellirt haben, vor dem Cassationshofe das Wort fuͤhren. 8
Großbritanten und Irland.
London, 12. Dez. Der heutigen Times zufolge, scheint man hier allerdings daran zu glauben, daß der Marschall Gérard die Citadelle ehestens auch von der Stadt Antwerpen zu bombardiren anfangen werde. Die genannte Zeitung enthaͤlt sogar schon einen rechtfertigenden und in gewisser Hin⸗ sicht macchiavellistischen Artikel in dieser Beziehung: „Wir ha⸗
ben es bereits“, heißt es darin, „als die Ansicht des Franzoͤst⸗
schen Marschalls aufgestellt, daß, um die Citadelle in einer ge wissen Zeit und ohne allzugroße Menschenopfer einzunehmen, die Nothwendigkeit sehr leicht eintreten koͤnne, den Sturm von der Stadt aus zu beginnen. Wir vertheidigten das Recht, das
der belagernde General hierzu habe, falls es zur wirksamen
Vollziehung seiner Pflicht oder zur Wohlfahrt seiner Truppen unumgaͤnglich nothwendig seyn sollte. Der Marschall muß dies un⸗ streitig am besten zu beurtheilen verstehen. Ihmist eine große Armee zu einem besonderen Zweck anvertraut und er bleibt sowohl sei⸗ ner Nation, als seiner Regierung fuͤr die Art und Weise ver⸗ antwortlich, in welcher er die ihm anvertrauten Vollmachten aus⸗ fuͤhrt. Weder die Stipulationen des Londoner Vertrags, noch
In Liefkenshoek, von wo wir Nachrichten bis zum
sischer Truppen befinden.
Das Journal de la Haye berichtet: eben die positive Nachricht, daß am 11. d.⸗M. um Mittag ein Kampf zwischen dem „Kometen“ und der Kreuzschanze stattge⸗ funden hat. Fuͤnf Kanonierboͤte waren in demselben Augen⸗ blick damit beschaͤftigt, auf das Fort Perle zu schießen.
aber keine einzige erreichte ihr Ziel und sie erloschen sämmtlich in der Schelde. Nur das Kanonierboot Nr. 16. war von ei⸗ ner Kugel erreicht worden. Das Dampfschiff „Curagao“ war gleichfalls im Kampf gegen das Fort Perle und um vier Uhr Nachmittags eroͤffnete die Bombardier⸗Korvette „Medusa“, von vier Kanonierboͤten unterstuͤtzt, ein heftiges Feuer gegen das Fort Frederik Hendrik. Dies Feuer hat bis gegen Abend ange⸗ halten. Die „Proserpina“ und „Eurydice“ hatten Befehl er⸗ halten, sich gleichfalls am 12ten nach der Kreuzschanze zu bege⸗ ben, um die dort errichteten Werke zu zerstoͤren. Den 12ten Mittags hat man zu Breda eine starke Kanonade in der Rich⸗ tung der Schelde gehoͤrt.“
Das Allgemeine Handelsblatt enthaͤlt nachstehendes Privatschreiben vom Bord des Dampfschiffes „Curacçcao“ vom 11. Dez.: „Das Wetter hat heute wieder dem Schelde⸗Geschwa⸗ der einige Bewegungen gestattet und ist demnach der „Cura⸗ çao“ mit zwei Abtheilungen Kanonierboͤten unter dem Befehle
die Pflicht, Belgisches Eigenthum vor dem Unter⸗ gang zu bewahren, koͤnnen in solchem Falle als eine Be⸗ schraͤnkung seiner freien Thaͤtigkeit oder seiner Discretion an⸗ gesehen werden. Wer den Zweck will, muß auch die Mittel wollen, und es wuͤrde laͤcherlich seyn, zu glau⸗ ben, daß Maͤrschall Gérard, gewisse Faͤlle ausgenommen, die natüͤrlichen Vortheile, welche seine Stellung ihm darbieten, auf⸗ geben und seine Armee unnoͤthigen Zufaͤlligkeiten aussetzen werde, bloß um Belgisches Eigenthum zu schonen, da ja das Leben der Einwohner durch den Befehl einer Raͤumung der Stadt sichergestellt werden kann. Natuͤrlich duͤrfen wir uns da⸗ bei nicht die Greuel verhehlen, welche das Bombardement der Stadt — eine nothwendige Folge des Planes — herbeifuͤhren wuͤrde, doch waͤlzen wir alle Verantwortlichkeit auf Holland, das durch hartnaͤckige Behauptung einer Feste, die ihm nicht gehoͤrt, den Angriff unvermeidlich gemacht hat. — Der Franzoͤsische General hat seit sechs oder sieben Tagen ver⸗ sucht, welchen Erfolg er erreichen moͤchte, wenn er die Citadelle nur von der Landseite angriffe, und die Stadt war daher bis jetzt gegen die Artillerie des General Chassé gesichert. Nunmehr soül er jedoch, wie es heißt, zu der Ueberzeugung gelangt seyn, daß in dieser Jahreszeit, waͤhrend noch dazu die Hollaͤnder ver⸗ mittelst ihrer Kanonierboͤte und vermoͤge des Besitzes der an den Ufern gelegenen Forts die Herrschaft uͤber die Schelde haben, die Belagerung sich laͤnger verzoͤgern wuͤrde, als man anfeaͤnglich glaubte, und daß durch die Strapazen und durch die ungestuͤme Witterung noch mehr Menschenleben wuͤrden hingerafft werden,
der Lieutenants von der Plaat und Cats de Raat nach den von den Franzosen besetzten Punkten St. Marie und Perle abgegan⸗
higen. Von 11 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags hat diese Flotille gegen die feindlichen Batterieen ihr Geschuͤtz spie⸗ len lassen. Die Arbeiter beim Fort Perle wurden auch sofort durch unser Feuer vertrieben. Große Veraͤnderung ist an den vom Feinde angelegten Werken noch nicht wahrzunehmen, doch waren beim Fort Philippe, das man, wie es scheint, ebenfalls bewaffnen will, sehr viele Arbeiter beschaͤftigt. Das Geschuͤtz, aus welchem vom Fort Perle gefeuert wurde, schien aus zwölf⸗ oder achtzehnpfuͤndigen Kanonen zu bestehen. Die Franzoͤsi⸗ schen Bomben flogen groͤßtentheils uͤber die Flotille weg. Eines unserer Kanonierboͤte ist heute in den Durchstich bei Lillo hineingesegelt, hat dort an der Vinnenseite des Schelde⸗Deiches Posto gefaßt, und vertreibt durch sein Feuer Alles, was sich auf dem Kausteenschen Deich festsetzen kann, da man wahrgenommen hat, daß die Franzoͤsischen Truppen an der Kreuzschanze Verstaͤrkungen anlegen wollen; der „Komet“” und mehrere Kanonierboͤte, die vor dieser Schanze postirt sind, ha⸗ ben seit einiger Zeit ihr Feuer darauf gerichtet. Das Fort Fre⸗ derik Hendrik ist Nachmittags durch die „Medusa“ anhaltend mit Bomben beschossen worden.“
Aus Berchem vom 11ten d. M. wird in Hollaͤndi⸗
11ten d. besitzen, ist man außer aller Verbindung mit der Cita⸗ delle, da die Communication auf der Schelde fortwaͤhrend ge⸗ hemmt ist. Auf dem Doel sollen sich jetzt 1400 Mann Franzoͤ⸗
„Wir erhalten so
Die Franzosen schleuderten sehr viele Bomben auf unsere Schiffe,
meister, der fruͤher unter seinen Befehlen gestanden hatte
haͤtte man einmal die Verlegenheit sehen sollen, in der g
b „ Arbeiter; aber die Offiziere fuͤhrten bald wieder Ordnung 1I
Wachtmeister befand, der doch seine Gefuͤhle und Erinnena, 88 ünsere Soldaten schlugen sich einige Zeit in der nicht ganz unterdruͤcken konnte; nur stotternd und einsylbig bee Mann gegen Mann; indeß die Hollaͤnder Fhc h. 88 wortete er auf einige kurze Fragen seines ehemaligen nsrtg;, sich verwirrt zuruͤckzuziehen, und ließen 7 aga⸗ Wir sind ungemein auf unserer Hut; alle nach den Caaüller ein, ffizier, auf dem Kampsfplatze. Dieser Vorfa ments füͤhrende Wege sind sehr zweckmaͤßig abgeschnitten hte uͤbrigens das Gewehrfeuer nicht, welches die ganze Batterieen bewaffnet, oder durch Graͤben unterbrochen. hindurch weit lebhafter fortdauerte, als man es “ 1 von uns verdoppelt seinen Eifer, und moͤgen uns unsere in N E . . ö“ G auch an Zahl uͤbertressen, so gab es doch niemals ein Han Uhr Abends bis 2 Uhr Tö Ns Feuer . mehr Vaterlandsliebe und mehr Anhaͤnglichkeit an Kön it fortgesetzt. Gluͤcklicherweise ha 92 uns die in . Felodherren besaß. niß auf das Ungefaͤhr abgefeuerten Schuͤsse t6 0182 ha⸗ Neuerdings sind beim Kriegs⸗Devpartement folgend ugefuͤgt. Aber das Ee“ benutte den deb schenke aus Frankreich eingegangen: Von Demvoiselle 9- vo die Aufmerksamkeit der Belaggerten guf v Bordeaux 1000 Gulden, und von ber Wittwe var 9 gerichtet war und durch die Kugeln und Bomben, welche ebenfalls in Bordeaux, 500 Gulden. van Häüm der ganzen Nacht auf sie abschickt, noch mehr beschaͤf⸗ wurde, um gegen 2 Uhr eine seit 3 Tagen angelegte Mine Helgien. ssrengen; ihre Wirkung war, eine Schleuse der die Cita⸗ Bruͤssel, 13. Dez. Der Moniteur giebt das umgebenden Graͤben zu zerstoͤren. Diese Schleuse befand hende achte Bulletin der Belagerungs⸗Armee: ei dem Neben⸗Thor zwischen den Baiterieen Nr. 1 L „Antwerpen, den 12, Dezember Mn”— Zweck bestand darin, in Berhindung mit einer böG Die dritte Parallele, welche in dem Glacis des bedeckien huse, welche sich bei dem nach der Esplanade fuͤhrenden Thor
Ende des parallel mit der linken Seite der Lunette St. angebrachten Weges stoͤßt, ist waͤhrend der Nacht gaͤnzlich
gen, um die dasigen Arbeiten zu rekognosziren und zu beunru⸗
schen Blaͤttern gemeldet: „Es wird hier immer schwieriger, etwas Umstaͤndliches uͤber die Belagerung zu erfahren, denn Jedem, der nicht zur Genuͤge nachweisen kann, daß er laͤngs
als durch das Feuer des Feindes, wenn die Franzosen! nicht in die Stadt einruͤcken und den Sturm auf der Seite der Esplanade unternehmen koͤnnten. Ist dies die Meinung des Marschalls, so hat er ein Recht, danach zu handeln, wie wir schon fruͤher erwaͤhnt haben, wenn man natuͤrlicherweise auch mit noch so großem Widerstreben daran geht, eine so herrliche Stadt der Zerstoͤrung auszusetzen. Die naͤchsten Nachrichten werden hoͤchst wahrscheinlich uͤber diese wichtige Frage bestimm⸗ V tere Kunde geben.“
Der Albion aͤußert seine Verwunderung daruͤber, daß es in London so ganz an offiziellen und sicheren Nachrichten aus Antwerpen fehle und das Publikum allein auf die unzuverlaͤssigen Berichte der Zeitungen angewiesen sey, obgleich sich ein Briti⸗ scher Offizier, der Oberst Craddock, im Hauptquartier des Mar⸗ schall Gérard befinde, und zwar eben zu dem Zwecke, der Re⸗ gierung genauen Bericht uͤber die Fortschritte der Franzoͤsischen Armee zu erstatten; wenn fruͤher ein Britischer Agent der Armee eines Verbuüͤndeten in solcher Absicht beigegeben worden, habe man stets die Berichte desselben in der Hof⸗Zeitung publizirt; vielleicht, meint der Albion, thue es dem Ministerium schon leid, daß es in die feindseligen Operationen gegen einen Verbuͤndeten eingewilligt, und es schaͤme sich daher, uͤber die Ereignisse in den Niederlanden irgend eine Nachricht mitzutheilen.
Der Sun widerspricht der von einem Morgenblatt gege⸗ benen Nachricht, daß Lord Palmerston die Absicht hege, die Anerkennung der Donna Maria als Koͤnigin von Portugal von Seiten der Englischen Regierung auszusprechen.
Nachrichten aus Dublin zufolge, ist die Stadt und Graf⸗ schaft Kilkenny als im AufruhrZustande befindlich erklaͤrt und eine aus 300 Mann bestehende Polizei⸗Verstaͤrkung unverzuͤglich dorthin beordert worden. In voriger Woche wurden mehrere Haͤuser in dieser Grafschaft in Brand gesteckt. Nahe bei Car⸗ ricbeg kam es am Dienstage zu einem offenen Kampfe zwischen den beiden Parteien, wobei 2 Menschen getoͤdtet und mehrere verwundet wurden. Die Magistrats. Behörden der Grafschaft Cork wollen die Regierung ebenfalls um eine außerordentliche polizeiliche Huͤlfe ersuchen.
Nach den letzten Berichten aus Rio⸗Janeiro, war es in der dortigen Repraͤsentanten⸗Kammer uͤber das Geld⸗System zu heftigen Eroͤrterungen gekommen und ein Ausschuß ernannt wor⸗ den, um einen desfallsigen Bericht abzustatten. Man wollte eine National⸗Bank errichten. Zwei Gesetze in Bezug auf die Verbesserung der Constitution hatten die Repraͤsentanten⸗Kammer passirt, waren aber vom Senat verworfen worden. Das erstere stellte fest, daß Brasilien inskuͤnftige die Regierungsform einer Foͤderativ⸗Monarchie erhalten, und das zweite, daß die Senato⸗ ren nur auf eine bestimmte Zeit, nicht auf Lebenszeit, gewaͤhlt werden sollten. Dieser zweite Gesetzesvorschlag wurde nur mit einer Majorität von einer einzigen Stimme verworfen. Dem nach, fehlte es an dem Markt von Rio⸗Janeiro an Mehl.
Aus New⸗York sind Nachrichten bis zum 15. November eingegangen, welche melden, daß der General Jackson wirklich mit großer Majoritaͤt wieder zum Praͤsidenten gewaͤhlt wor⸗
Niederlande.
Haag, 13. Dez. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten hat die Central⸗Section ihren Bericht uͤber das Gesetz wegen des Landsturms abgestattet. Die oͤffentlichen Berathungen daruͤber sollen morgen beginnen.
Der Koͤnigl. Preußische Gesandte Graf von Maltzan, der Kaiserlich Oesterreichische Geschaͤftstraͤger Graf Allegri und der Koͤnigl. Sicilianische Geschaͤftstraͤger Graf Lucchesi, sind gestern von hier nach Amsterdam gereist. 8 “
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dieser Seite etwas zu thun habe, wird der Zugang zu den Werken der Franzosen untersagt, während hier und da so man⸗ cher Buͤrger seine Neugierde schon mit dem Tode hat buͤßen muͤssen. Das Antwerpener Thor von dieser Seite wird, wie
ich hoͤre, fortan ebenfalls geschlossen bleiben, und diejeni⸗
gen, die von hier nach Mecheln oder Bruͤssel reisen wollen,
sind nun genoͤthigt, einen Umweg zu machen, da man
Niemand mehr laͤngs dem Wege von hier nach Con⸗
tich passiren laͤßt. Bei dem Ausfalle, den die Hollaͤnder
in der Nacht von vorgestern zu gestern gemacht, waren die Franzosen einem — wie sie es selbst nennen — moͤrderischen Feuer ausgesetzt, so daß ein Regiment, und zwar, wie ich hoͤre, wieder das 52ste, beinahe zwei Bataillone verloren haben soll. Man spricht hier von 1400 getöͤdteten Franzosen, waͤhrend die Hollander, wie ihre Feinde selbst gestehen, nur sieben Mann verloren haben sollen.“
Ein (von der Staats⸗Courant erwaͤhntes) Privatschrei⸗ ben aus Antwerpen vom 10. d. M. Mittags berichtet, daß der Marschall Géêérard in der voran gegangenen Nacht den Plan gehabt hatte, die Lunette St. Laurent, koste es auch was es wolle, einzunehmen. Es waren zu diesem Zwecke Freiwillige aufgefordert worden und eine genuͤgende Anzahl hatte sich auch bereits gemeldet, um daraus zwei Bataillone bilden zu koͤnnen. Inzwischen ging auch diese Nacht voruͤber, ohne daß ein beson⸗ deres Ereigniß stattfand. Jetzt ist man der Meinung, daß in der Nacht von Montag auf Dienstag ein neuer Versuch gewagt werden soll, da allgemein die Ueberzeugung vorherrscht, daß die Franzosen nichts Entscheidendes gegen die Citadelle selbst ausrich⸗ ten koͤnnen, bevor nicht die genannte Lunette in ihren Haͤnden ist. Unter den zu Antwerpen umlaufenden Geruüͤchten war auch das, daß der Marschall Gerard, unzusrieden uͤber den traͤgen Gang der Dinge, beschlossen habe, die Citadelle auch von der Stadtseite an⸗ zugreifen, zu welchem Ende er 7000 Mann aus den benachbar⸗ ten Doͤrfern habe aufbrechen lassen. Man kann indessen fuͤr die Wahrheit dieser Nachricht nicht buͤrgen.
Aus Bruͤssel vom 12. Dez. Vormittags wird in einem Privatschreiben (im Handelsblatt) gemeldet: „Man hat nun, wie ich Ihnen auch bereits gestern anzeigte, die Schwierigkeiten entdeckt, die es noch haben wuͤrde, die Lunette St. Laurent mit Sturm zu nehmen. Nur die Batterieen und Ingenieur⸗Arbei⸗ ten werden die Einnahme derselben herbeifuͤhren koͤnnen. Das Feuer der Hollaͤnder thut uns vielen Schaden, indem die Ge⸗ troffenen entweder sterben oder sehr schwer verwundet sind. Ge⸗ stern hat man die Schleuse gesprengt, welche das Wasser in der Citadelle hielt. Die Truppen, die an der Graͤnze stehen, ma⸗ chen, wie es heißt, eine Bewegung nach der Stadt. Seit ge⸗ stern hat das Feuer aus der Citadelle an Heftigkeit bedeutend zugenommen. In der Richtung von Lillo hoͤrt man eine starke Kanonade, was darauf hindeutet, daß ein Gefecht zwischen der Hollaͤndischen Flotte und General Sebastiani stattfindet.
Aus unserem Feldlager Biest schreibt man unterm 11. Dezember Mittags: „Wiewohl dies hier der aͤußerste Vor⸗ posten ist, herrscht doch ringsum die tiefste Ruhe, die nur zu-— weilen durch den von Antwerpen heruͤbertoͤnenden Donner des Geschuͤtzes unterbrochen wird. Sonnabend und Sonntag haben wir hier keine Schuͤsse gehoͤrt. Gestern Abends aber fing die Kanonade wieder an und hat waͤhrend der Nacht fortgedauert. Jeden Morgen bei Anbruch des Tages stoßen wir bei unsern Rekognoszirungen auf Belgier. Es ist gewiß in den Jahr⸗ buͤchern der Kriege etwas noch nicht Vorgekommenes, daß zwei feindliche Heeres⸗Abtheilungen, die sich taͤglich begegnen, sich doch damit begnuͤgen, einander anzusehen, waͤhrend das grobe Geschuͤtz sich in kurzer Entfernung hoͤren laͤßt. Kuͤrzlich beglet⸗ tete einmal ein verdienstvoller Offizier unseres Generalstabes die Rekognoszirungen und stieß auf einen alten Belgischen Wacht⸗
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fortwaͤhrend beobachtet wird, und waͤhrend weder die En⸗
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der Bastion Nr. 2 eroͤffnet worden ist, und welche an das itadelle befindet, das ö“” S
; an das zem Citadellen⸗Thor bis zum Neben⸗Thor stets auf einer G b hen und bedeutenden Hoͤhe zu erhalten. Wir werden mor⸗ stochen worden, und am Morgen waren die Arbeiter darin ineschen, ob die Berechnung richtig war, und ob sie die ge—
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heit. — Waͤhrend des Tages beschaͤftigte man sich damit, deschte Einwirkung auf die Hoͤhe des Wassers gehabt hat. — chEe zu erweitern und die Brustwehr staͤcker zu befestigen. 0¹ baa 9 Erploston genaez Hösüge das Feuer auf beiden Feind wirst noch immer Bomben, welche von der Basiun ⸗an nen Augenblick eingestellt; denn unsererseits war das 1e se 19 8 dag nb gen de Teancen öen nche Ziel erreicht, und die Belagerten hatten zu untersu⸗ sich in der Naͤhe des Platzes befinden; nur in der zweitem h hvelche Folge ein so kuͤhnes Unternehmen, das sie nicht er⸗ sind einige Leure getkoffen worden. — Die 40 Morser lm fuͤr sie gehabt haͤtte. 8 jetzt nabe bei der Citadelle und weniger als 400 Metres n berchem, 12. Dez. 10 Uhr Morgens. Jetzt, wo ganz Citadelle aufgestellt sind, und das lebhafte und anhaltende alh den ruhigen Vorschriften der Kriegskunst gehandelt wird, sowohl dieser Moͤrser, als der Kanonen⸗ und Haubitzen⸗Barltes wenig Interessantes zu berichten. Es ist, mit Ausnah⸗ haben große Verwuͤstungen angerichtet; alle Gebaͤude sind nie ines etwas lebhafteren Gewehrfeuers, als in den letzten Ta⸗ brannt, alle W“ zerstoͤrt worden. — Nach dem Berichte nichts Merkwuͤrdiges vorgefallen. — Die Arbeiten werden “ Fiseant E sünem Schs Etillen fortgesetzt; die geringe Entfernung zwischen unseren son jetzt in ungesunden Kasematten zusammengedraͤngt, kn- fstern und dem Feinde gestattet v nur mit der ist eine Bombe dort hineingedrungen, und hat 10 dis h Uhesten Vorficht, um nicht unnuͤtzer Weise Menschen zu opfern. kampfunfaͤhig gemacht. — Ein Theil der Lebensmitn, 1 der Minirer verfolgt seine Arbeit ebenfalls nur langsam, Beute der Flammen geworden. — Der General, Chast zane l ts bedarf noch einiger Zeit zur Beendigung derselben. — nur sehr selten. — Man darf sich der Hoffnung uͤberlasen, sles in einigen Hͤusern in der Naͤhe des Hauptquartiers zu ausgefuͤhrten Arbeiten uns ehr bald zu Herren der Lunene ednungen gekommen ist, wie sie bet einer so großen Men⸗ Laurent machen werden. 1 wmasse unvermeidlich sind, so hat der Marschall, eifrig be⸗ Der hiesige Courrier meldet: „Wir erfahren g, in seiner Armee die strengste Mannszucht aufrecht zu er⸗ sen, folgenden Tages⸗Befehl erlassen:
verlaͤssiger Auelle, daß die letzten dem General Chasse au land zugegangenen Instructionen (2) ihm anempfehlen, diee Der Marschall und Ober⸗Befehlshaber erneuert den Befehl vom un 30. November, wodurch allen Militairs der Franzzͤsischen
Antwerpen so lange als nur irgend moͤglich zu schonen, umg 55 dann erst auf dieselbe zu schießen, wenn er sich durch fnee verboten wird, die Stadt Antwerpen zu betreten, dicjenigen ggenommen, welche sich, mit vorschriftsmaͤßigen Erlaubnißkarten
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nommen zu werden. — Gestern ereignete sich ein in der Geschichte gen diese Verirrung der oͤffentlichen 2 deinung nicht gleichguͤültig der Artillerie vielleicht einziger Vorfall. Waͤhrend ein Franzoͤsischer
Capitain selbst einen Vierundzwanzigpfuͤnder richtete, ging eine Kugel aus der Citadelle in die Hoͤhlung des Geschuͤtzes, welches dadurch ohne Zweifel unbrauchbar geworden ist. — Eine Bombe fiel auf die zwischen der Stadt und Berchem gelegene Muͤhle, und mehrere Wurfgeschosse sanken in der Umgegend nieder; gluͤcklicherweise wurde Niemand dadurch verwundet. — Ein Mi⸗ nirer, dem man den einen von einer Bombe zerschmetterten Fuß abgenommen hat, forderte, als man ihn hinwesbrachte, sehr drin⸗ gend den verlorenen Schuh von seinen Kameraden, weil er nur dies eine Paar habe. — Se. Majestaͤt werden morgen nach Antwerpen zuruͤckkehren. verneur, hat den Koͤnig auf seiner Reise nach Bruͤssel begleitet.
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Muͤnchen, 13. Dez. Heute Vormittag um 9 Uhr trat die Ouvrier⸗Compagnie ihren Weg nach Griechenland an. Die Musik des 1sten Artillerie⸗Regiments begleitete dieselbe bis vor die Stadt hinaus, wo dann die saͤmmtliche Mannschaft die zu ihrer Reise bis Triest bestimmten Wagen bestieg.
Marburg, 12. Dez. Herr Professor von Siebold, zeiti⸗ V ger Prorektor der hiesigen Universitaͤt, hat den Ruf fuͤr die or⸗ dentliche Professur der Entbindungskunde und die Direction der Enthindungs⸗Anstalt an der Universitaͤt Goͤttingen, an des ver⸗ storbenen Hofrath Mende Stelle, erhalten und angenommen. Dem Vernehmen nach, sind auch an mehrere andere hiesige Professoren Vocationen ergangen. Die Zahl der Studirenden betraͤgt mehr als vierhundert, eine Hoͤhe, welche sie, wie man versichert, seit Wolff's Zeiten nicht erreicht hat.
Frankfurt a. M., 14. Dez. Dem hiesigen Journal zufolge, besteht der Antrag, welchen der Abgeordnete GG Hoffmann bei der Großherzogl. Hessischen Staͤnde⸗Versammlung in Bezug auf die Beschluͤsse des Hohen Deutschen Bundestages gemacht hat, aus vier verschiedenen Artikein.
Dem Schwaͤbischen Merkur zufolge, ist vor einigen Tagen der fruͤhere Praͤsident der Nassauischen Abgeordneten⸗ Kammer nach Wiesbaden in gefaͤngliche Haft gebracht worden.
Luxemburg, 12. Dez. Das hiesige Journal erklaͤrt die von der Gazette d'Arlon gegebene Nachricht, daß man in Arlon bedeutende Ankaͤufe zur Verproviantirung der Festung Luxemburg mache, fuͤr durchaus ungegruͤndet.
Qeüsterreich.
Innsbruck, 10. Dez. Am 7ten d. Abends trafen Se. Majestät der Koͤnig Otto von Griechenland, unter dem Namen eines Grafen von Kellheim, in Begleitung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen von Bayern, unter dem Namen eines Grafen von Werdenfels, hier ein, nahmen Ihr Absteige⸗Quartier im Gasthof zum goldenen Adler, und setzten vorgestern Mittags
von derselben ausgegangenen Angriff gebieterisch dazu sehe.”“ sch dazum rmit schristlichen Befehlen versehen, in Dienst⸗Angelegenheiten Der Independant sagt: „Die Belagerun thin begeben. 1b — nur 9. ruͤn delle von Antwerpen ist ein 18 jeder Verispün hoͤchst 5 von wirklichem Nußen in den -Tö iger Umstand. Wie seltsam i oöͤrderst dieser Krie“ der Obersten oder Generale, fuͤr die Mitglieder der Militair⸗ diger — F selte st zuvoͤrderst dieser Kric rwaltung Seitens des Armee⸗Intendanten und fuͤr alle Uebrigen man gegen Holland auf einem einzigen Punkt. fuͤhrt, möitent der Generale der Artillerie und des Genie⸗Wesens so wie auf der ganzen Graͤnze der Waffenstillstand von beiden Meitens des Chefs des Generalstabes ertheilt werden. Mehrere Mi⸗ airs von den bei der Belagerung beschaͤftigten Corps zerstreuen in die Huser, welche vereinzelt hinter der Tranchée liegen, und die den Bewohnern verlassen werden mußten. Sie setzen sich dort fest und ten Schaden an, nehmen Moͤbeln und Effekten fort und geben Beispiel von Maraudeurs. Der Marschall und Ober⸗Befehls⸗ rist entschlossen, Ordnung und Disziplin aufs strengste aufrecht chalten, Personen und Eigenthum respektiren zu lassen und den vohnern die vermeidlichen Uebel des Krieges zu ersparen. hlt daher den Obersten, streng daruͤber zu wachen, daß sich die ht zum Dienst kommandirten Soldaten nicht nach Belieben von in Corps entfernen, haͤusige Ermahnungen an sie zu erlassen und Schuldigen zu bestrafen. Es werden Maßregeln getroffen wer
und Franzoͤsischen Gesandten den Haag, noch die Holl Gesandten Paris oder London verlassen, welch' ein hith samer Krieg, der die Freunde des Friedens zu Anhaͤng die Freunde des Krieges zu Gegnern hat, der, seit sch ginn, zum Steigen der oͤffentlichen Fonds und zur stigung des oͤffentlichen Kredits beigetragen hat. — 6. unerhoͤrte Umstaͤnde bezeugen, daß etwas ganz neues in ziehungen der Europaͤischen Staaten zu einander eingefuüͤhl den ist. — Das materielle Interesse, das Beduͤrsniß des dens, haben in der That ein solches Uebergewicht erlang alle Gebraͤuche, alle Verhaͤltnisse der Regierungen unten das ganze Voͤlkerrecht eine wesentliche Veraͤnderung erlit ben. Ein neuer Zeit⸗Abschnitt beginnt fuͤr die politischen N nisse der Europaͤischen Nationen. Und als erste Thatsac erster materieller Ausdruck dieses Zeit⸗Abschnittes, wenn m. so ausdruͤcken duͤrfen, hat die Belagerung der Antwerpe delle eine so große Wichtigkeit in den Augen von ganz Europe Belagerung der Citadelle, von Frankreich im Einve mit England und einen thaͤtigen Widerstand von Se⸗ drei anderen Maͤchte ausgefaͤhrt, ist die staͤrkste Probe,
geben, auf der Stelle zu verhaften; die oͤffentliche Gewalt ist mit e gafsicht hieruͤber beauftragt.
nih eremplarisch bestraft werden soll. — Fuͤr den Ober⸗Befehls⸗ r. Der Chef des Generalstabes (gez.) St. Cyr Nugues.“ 3 Uhr Nachmittags. Noch immer ist nichts Besonde⸗
er Heftigkeit; man beschießt sich in großer Naͤhe; aber da de Theile gedeckt sind, so ist die Zahl der Verwundeten sehr nere bedeutend. — 4 ½ Uhr. Man har viel von einer veraͤnderten man die Verhaͤltnisse der großen Maͤchte unter sich, wie ufstellung der Franzoͤsischen Batterieen gesprochen; sie sollen der Juli-Revolution bestehen, stellen konnte. Sie saziter vorgeruͤckt werden, und Eiferer, deren es hier sehr viele lange Ungewißheit, welche man uͤber die Moͤglichkeit vüßbt, wollten schon wissen, daß sie alle ohne das geringste Hin⸗ rechthaltung jener Verhaͤltnisse hegte.“ orniß in einer einzigen Nacht vorgeschoben worden; Thatsache Der ; und die Koͤnigin haben eine Sunper ist es, daß bis jetzt nur 3 Moͤrser⸗Batterieen und eine aus 4000 Fl. zur Verfuͤgung des Buͤrgermeisters von mg Vierundzwanzigpfuͤndern bestehende Batterie weiter vorwaͤrts gestellt, um unter diejenigen Einwohner vertheilt 2 weserüͤckt sind. Man arbeitet sehr lebhaft an Errichtung der neuen welche von den gegenwaͤrtigen Ereignissen am meisten zu baterieen, aber dies erfordert Zeit und Muͤhe. — Die Fran⸗ haben. üsche Armee erhaͤlt taͤglich starke Zufuhr an Munition. In Die Repraͤsentanten⸗Kammer beschaͤftigte sic rer gestrigen Sitzung mit der Berathung des Einnahmdllen Doͤrschen vor Berchem, 30 mit Patronen beladene Wagen gets, wobei indessen kein Gegenstand von irgend einem tzupacken. — Das Feuer der Hollaͤnder ist seit gestern nur zur Sprache kam. hwach. In dieser Nacht und am Tage wurden sehr Wenige Herr Nothomb, General⸗Secretair im Ministeriumt sererseits verwundet und seit 24 Stunden nur 2 getoͤdtet. waͤrtigen Angelegenheiten, ist mit Depeschen fuͤr das! Antwerpen, 12. Dez. Seit den letzten 24 Stunden ha⸗ Kabinet nach London abgegangen. n die Belagerungs⸗Ereignisse nichts von Bedeutung dargebo⸗ Berchem, 11. Dez. Abends. Die letzte Nacht aühn. Die Kanonade und das Gewehrfeuer ließen sich kaum hoͤ⸗ sehr ernsthaft her, und wenn es noch einen Beweis üln; nur waͤhrend eines Theiles des Abends wurden von beiden Hinsicht beduͤrfte, so war es in dieser Nacht deutlich eiten eine große Menge Bomben und Haubitzen geworfen. nen, daß man von einer Armee, die ihren Fuͤhrern verrahhan hat jedoch nicht erfahren, daß wieder ein Gebaͤude der Ci⸗ les zu erwarten berechtigt ist. Fast blind folgten die jungeele in Brand gerathen waͤre, ja, man hat sogar seit 4 Tagen daten ihren Offizieren; und die Hingebung, mit der secht die geringste Spur von einer Feuersbrunst bemerkt. — chen, ist etwas mehr, als bloße Pflicht und Mannszucht e Zerstoͤrung der Schleuse, von der gestern gemeldet worden, das Gefuͤhl der Hochachtung fuͤr alte militairische Vehlt die Graͤben der Citadelle keinesweges ganzlich ausgetrocknet; es ist die Neigung, welche den Soldaten durch die Sons hleibt immer noch 3 bis 4 Fuß hoch Wasser darin. — Das Offiziere fuͤr sie eingefloͤßt wird. — Die Nacht von i nt St. Laurent, dessen sich einige Zeitungen schon so oft be⸗ auf gestern war, wie bekannt, zur Errichtung der Zten! ichtigt haben, und dessen Fall sie taͤglich zu prophezeien fort⸗ lele verwandt worden, die von den Gaͤngen zur linkn Phren, leistet noch immer⸗ Widerstand. Die Nachricht, daß der Lunette beginnt und sich in geringer Entfernung uises Fort abgeschnitten sey, verdient keinen Glauben; Citadelle an die Arbeiten der Gegenbrustwehr anschluft ist ganz ungereimt. Heute fruͤh gegen 11 Uhr scheint, daß die Belagerten sich dieser Arbeit vor der Erann die Kanonade wieder sehr heftig. Sie dauerte andert⸗ der Lunette St. Laurent nicht versahen, und das Genie lb Stunden lang mit gleicher Heftigkeit fort. Es verbreitet hat auch wirklich in allen diesen Arbeiten einen außerordesgih das Geruͤcht, die Franzosen haͤtten einen neuen Angriff ge⸗ Muth bewiesen. Gestern bei Einbruch der Nacht konnte ndie Lunette St. Laurent unternommen. Man fuͤgt hinzu, leicht bemerken, daß die Hollaͤnder sich anschickten, all derselbe eben so wenig Erfolg gehabt habe, wie die bäg⸗ Arbeiter auf dieser Seite zu beunruhigen, und n — Gegen Mittag fielen zwei sechsunddreißigpfuͤndige Ku⸗ von 6 Uhr an wurden von der Citades⸗ ’ 5 Bomben in sehr kurzen Linien abgeworfen, so daß der weit groͤßere Anzahl, als bei Tage, in diese Tranchee dort zerplatzte. — Einige Stunden spaͤter verkuͤndigte nahes Gewehrfeuer, daß die Hollaͤnder einen Ausfall und in demselben Augenblick stuͤrzten sich an hundert? unsere Werke und brachten anfangs einige Verwirrußg
memse in der Straße du Couvent. Am vorigen Freitag wa⸗ nschon 3 Kugeln in dasselbe Haus gedrungen. — Heute fruͤh man kaum hin und wieder einen Schuß auf der Seite Schelde fallen. Es heißt, die Hollaͤndischen Kanonierboͤte seyen en uͤberschwemmten Poldern vorgedrungen, so daß ein Theil
vision Sebastiani Gefahr liefe zwischen zwei Feuer ge⸗
Eine solche Erlaubniß soll jedoch nur aus Gruͤn⸗ 1 (chen hier an, und reisten zum Theil nach einem kurzen Aufent⸗
Er
um 1 Uhr die Reise nach Italien fort. An diesem Tage kamen auch die Deputirten Griechenlands auf der Ruͤckreise von Muͤn⸗
halt, zum Theil gestern fruͤh wieder von hier ab. „Vor acht Tagen hat uns die letzte Abtheilung der nach Griechenland bestimmten Koͤnigl. Bayerischen Truppen verlassen, die in fuͤnf Kolonnen theils uͤber Reutte, theils uͤber die Schar⸗ nitz hier eintrafen, und alle nach hier gehaltenem Rasttage ihren Marsch uͤber Brixen, Bruneck und Lienz durch Kaͤrnthen nach
Triest fortsetzten. 8
Gpani Das uns auf außerordentlichem Wege zugegangene neueste Blatt der Madrider Hof⸗Zeitung vom Aten d. M. ent⸗ haͤlt nunmehr das Rundschreiben, das der Minister der auswaͤr⸗ tigen Angelegenheiten, Herr Zea⸗Bermudez, unterm 3. Dezember
Der Marschall thut der Armee n, haß das erste Vergehen dieser Art, sobald es gehdrig erwie⸗- „*
zu melden; seit 11 Uhr begann das Feuer wieder mit groͤ⸗
an die Koͤnigl. Spanischen Gesandtschaften im Auslande erlassen
n, um alle diejenigen, welche sich der Pluͤnderung der Gebaͤude “ T“ n
Das⸗ selbe lautet alsos:
„Die Linie der innern und aͤußern Politik, welche der Koͤnig, unser Herr, seiner Regierung vorgezeichnet, hat der Monarchie be⸗ reits einige Vortheile gebracht und ganz. Europa mit gerechtem Ver⸗ trauen in die Prinzipien erfuͤllt, von denen Se. Maj. geleitet werden. Denselben aus Pflicht und Ueberzeugung ergeben, habe ich sie, wie es notorisch ist, in der Ausuͤbung meiner Functionen stets zur Richtschnur genommen, als Se. Majestaͤt zum ersten Male mich auf den wichtigen Posten zu erheben geruh⸗ ten, den Hoͤchstdieselben inir heute aufs neue anvertraut haben. Es wuͤrde daher uͤberfluͤssig seyn, wenn ich Ihnen diese Prinzipien auseinandersetzen wollte; da es indessen zur Kenntniß der Koͤnigin, unserer Gebieterin, gelangt ist, daß seit kurzem im Auslande zweideutige Ansichten uͤber den gegenwaͤr⸗ tigen Stand der Dinge in Spanien um sich gegriffen haben, daß ihrer Regierung Plaͤne zugeschrieben werden, die sie nie gehegt hat, und daß man ihr die Absicht unterlegt, das Regie⸗
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sesm Augenblick ist man damit beschaͤftigt, zu Thorethem, ei⸗
ich auf das Amnestie⸗Dekret vom 15. Koͤnigin, unsere Gebieterin, ist entschlossen, dasseibe mit einer
rungs⸗System zu aͤndern, so haben Ihre Majestaͤt in dem Wun⸗ sche, durch die in Ihren Kraͤften stehenden Mittel diese Irrthuͤ⸗ mer zu berichtigen und den verderblichen Folgen vorzubeugen, die daraus entstehen koͤnnten, wenn jene Irrthuͤmer Glauben ge⸗ woͤnnen, mich beauftragt, Ihnen die unveraͤnderliche Bahn, welche J. M. in Uebereinstimmung mit dem ausdruͤcklichen Willen des Koͤ⸗ nigs, Ihres Erlauchten Gemahls, sowohl in der inneren Verwaltung des Koͤnigreichs, als in den Beziehungen zu unseren Verbuͤnde⸗ ten und Freunden zu befolgen fest entschlossen sind, klar und un⸗ umwunden anzugeben. Unter den neueren Akten der Recgierung ist gerade derjenige insbesondere der Gegenstand falscher oder uͤbertriebener Auslegungen geworden, aus welchem die angeborene Milde unserer erhabenen Souveraine am meisten hervorleuchtet, jene Tugend, in deren Ausuͤbung sie sich am meisten gefallen und der sie keine anderen Graͤnzen srecken, als diejenigen, welche die oͤffentliche Gerechtigkeit und die Sicherheit des Staats noth⸗ wendig machen. Sie werden bereits wahrgenommen haben, daß ktober anspiele. Die
dem Geiste der Großmuth, aus dem jenes Dekret herfloß, gleich kommenden Behatrlichkeit zur vollstaͤndigen Ausfuͤhrung, zu bringen; und indem sie die suͤßeste Belohnung darin findet, die Thraͤnen derer zu trocknen, denen sie die Thore des Vater⸗. landes oͤffnet, zweifelt sie nicht, daß diese ihrer muͤtterlichen
haben sich die unbegruͤndeten Anschuldigungen nicht auf diese Maßregel beschraͤnkt; der Tadel hat sich auch auf andere Anord nungen erstreckt, die von Ihrer Majestaͤt mit dem alleinigen
aus einer Franzoͤsischen Batterie in das Haus des Herrn
Zwecke, die Eintracht und das Gluͤck Ihrer Unterthanen zu be⸗ foͤrdern, getroffen worden sind; ja, die Besorgniß einiger wohlge⸗ sinnten Maͤnner ging so weit, zu aͤußern, daß die Form und die Insti⸗ tutionen der Monarchie eine voͤllige Veraͤnderung zu erleiden im Be⸗ griffe staͤnden, mit einem Worte, daß Spanien mit der Revolution in ein Buͤndniß getreten sey. Da nichts ihrer Koͤniglichen Seele“
bleiben. Nation diejenige ist, welche zu dem Charakter, den Sitten und Gebraͤuchen derselben am meisten paßt, derholentlich und auf unzweideutige 8 in dieser Hinsicht dem Lande am angemessensten ist. ligion in ihrem ganzen Glanze, seine Vollgenuß ihrer gigkeit, seine alten Fundamental⸗Gesetze, eine ordentliche Rechts⸗ pflege und innere Ruhe, welche den Ackerbau, den Handel, den Gewerbfleiß und die Kuͤnste zur Bluͤthe bringt, — das sind die Guͤter, nach denen das Spanische Volk sich sehnt. Herr Charles Rogier, der hiesige Gou⸗ gin,
wenn die Erfahrung deren
Guͤte durch Dankbarkeit und Lopalitaͤt entsprechen werden. Doch
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Ihre Majestaͤt wissen, daß die beste Regierung fuͤr eine und Spanien hat wie⸗ Weise kund gegeben, was Seine Re⸗ legitinen Beherrscher im
Autorität, vollstaͤndige politische Unabhaͤn⸗
Die Koͤni⸗ unsere Gebieterin, wuͤnscht und hofft, demselben den Genuß dieser Guͤter zu sichern, und ihre ganze Sorge wird bestaͤndig auf dieses
große Ziel gerichtet seyn, ohne das Koͤnigreich den gewaltsamen Erschuͤt⸗
terungen und dem Ungluͤck auszusetzen, die aus der Anwendung von Theorieen folgen, welche die Nation, durch traurige Versuche,
die sie damit wiederholentlich gemacht, eines Bessern belehrt, mit Ab⸗
scheu zu betrachten gelernt hat. Daher erklaͤren J. M. die Koͤnigin, die Grundlagen beibehaltend, welche die Weisheit des Koͤnigs als feste Regeln fuͤr seine Regierung angenommen hat, und in der Ueber⸗ zeugung, daß die Spanier einen edlen Stolz darauf legen, ihren
(Herrschern unverbruͤchlich treu und gegen die Gesetze gehorsam
zu seyn, sich fuͤr die unversoͤhnliche Feindin jeder religioͤsen oder politischen Neuerung, die man im Lande zu veranlassen oder von auswaͤrts einzufuͤhren versuchen moͤchte, um die bestehende Ordnung umzustoßen, unter welcher Form und hinter welchem Vor⸗ wande der Parteigeist seine verbrecherischen Plaͤne auch verhuͤllen mag. Dies darf jedoch nicht so verstanden werden, als wuͤrden J. Maj. sich weigern, in den verschiedenen Verwaltungszweigen diejenigen Verbesserungen vorzunehmen, welche eine gesunde Politik, so wie die Einsicht und der Rach weiser und ihrem Vaterlande wahr⸗ haft ergebener Maͤnner Ihnen als vortheilhaft vorschlagen; vielmehr werden J. M., anerkennend, daß Vollkommenheit nur dem hoͤchsten Schoͤpfer gegeben ist, und daß Alles, was aus den Haͤn⸗ den der Menschen hervorgeht, unvollkommen ist, keinen Anstand nehmen, Ihre Maßregeln zuruͤckzunehmen oder zu modifiziren, Unzulaͤnglichkeit oder Nachtheile auf⸗ gezeigt hat. Dies sind die unwandelbaren Grundsaͤtze, welche Ihre Majestaͤt in der inneren Verwaltung befolgen werden. — Mit derselben Sorgfalt und Standhaftigkeit werden Ihre Maj. diejenigen Grundsaͤtze befolgen, welche der Koͤnig in Bezug auf die diplomatischen Verhaͤltnisse Spaniens zu den fremden Na⸗ tionen mit Weisheit festgestellt hat. Diese Grundsaͤtze bilden ein so gerechtes, aufrichtiges und offenes politisches System, daß es gewinnt, je mehr man dasselbe mit pruͤfendem Blicke betrach⸗ tet; dasselbe ist so frei von Ehrgeiz und jedem ausschließlichen Interesse, daß es sich vollkommen mit Allem vertraͤgt, was die Freundschaft und das gute Einverstaͤndniß mit allen Kabinetten aufrecht zu erhalten und fester zu knuͤpfen vermag. Die einge⸗ gangenen Verpflichtungen gewissenhaft beobachtend und fremde Unabhaͤngigkeit ehrend, wuͤnscht Spanien einzig und allein, daß auch die andern Maͤchte fortfahren moͤgen, die Vertraͤge zu beobachten und seine Unabhaͤngigkeit zu achten. Und daalle Regierungen herzliche Versicherungen der Freundschaft an Spanien richten, so hegt die ses das Vertrauen, daß die Beweise des Wohlwollens und der Liebe, die es von seinen Verbuͤndeten empfaͤngt, nicht aufhoͤren werden, sich zu vermehren, wie es sich selbst stets bemuͤhen wird, durch Leyalitaät deren Achtung und Vertrauen zu verdienen. Den in⸗ nern wie den aͤußern Frieden auf diese Weise aufrecht erhaltend, kann Spanien sich mit voller Freiheit der Ausdehnung seiner Handelsverbindungen mit allen Nationen und insbesondere mit denen widmen, die durch ihre Lage, durch die Fortschritte ihrer In⸗ dustrie und in anderen Beziehungen die Ausfuhr der vielen und man⸗ nigfaltigen Erzeugnisse unseres gesegneten Bodens befoͤrdern koͤnnen. Die einzige politische Frage, welche in der letzten Zeit das Spa⸗ nische Kabinet beunruhigt hat, indem dasselbe bei deren schnellen Loͤsung unmittelbar betheiligt ist, ist der beklagenswerthe Kampf, der sich zwischen den beiden Fuͤrsten des Koͤnigs⸗Hauses Ora⸗ ganga entsponnen hat. J. M. werden in dieser Angelegenheit von dem bisher befolgten Verhalten nicht abweichen, sondern die vollkommene Neutralität beobachten, die Sie versprochen haben. Ihre ausgesprochenen Prinzipien uͤber das Recht der Un⸗ abhaͤngigkeit der Nationen auf diesen Fall anwendend, wer⸗ den Sie in diesen Kampf sich nicht mischen, so lange die uͤbri⸗ gen Kabinette dasselbe Benehmen in Bezug auf Portugal beob⸗ achten; die wiederholten und feierlichen Versprechungen, welche Ihre Maj. von England und Frankreich mit Vergnuͤgen empfan⸗ gen haben, daß naͤmlich auch von ihrer Seite die verabredete Neu⸗ tralitaͤt nicht verletzt werden soll, beseitigt jede Besorgniß vor neuen Verwickelungen in dieser unangenehmen Angelegenheit. Die Aufrichtigkeit und Offenheit, die stets der Charakter des Spa⸗
V nischen Kabiriets waren, und welche die Koͤnigin, unsere Gebieterin, jetzt mehr deenn jemals beobachtet wissen will, buͤrgen dafuͤr, daß die anderen Nationen in Spanien eine Macht finden werden, die zwar un abhaͤngig, aber fest und standhaft in ihrer Freund⸗ schaft ist und die stets bereit seyn wird, so viel an ihr liegt, zur Aufrechthaltring des allgemeinen Friedens beizutragen, welcher der Gegenstomnd der Wuͤnsche und Bemuͤhungen aller Souveraine ist. Solches theile ich Ihnen auf Koͤnigl. Befehl mit, damit diese Erklaͤruungen Ihnen zur Norm dienen moͤgen, um durch alle Ihnen zu Gebote stehenden Mittel jeder irrigen Ansicht, die sich in der⸗ setzten Zeit uͤber den wahren Zustand Spaniens und die Plaͤne seiner Regierung etwa verbreitet hat, zu begegnen, und dami Sie in allen Faͤllen, wo es Ihnen angemessen erscheint, in dem Kreise Ilhrer Amtsbefugnisse davon Gebrauch machen moͤgen. Diese Depesche ist in einem Minister⸗Rathe, in welchem die Köni⸗ gin, unsere Gebieterin, in Person den Vorsitz zu fuͤhren geruhte vorgelesen und einstimmig angenommen worden. Gett erhalee Sie lange Jahre. — Madrid, 3. Dezember 1832. Gez.: Franz v. Zea⸗Bermudez.“
eIn““ hRMer 4. Oit. Aw Aiten v.
M. traf hier die Nachricht von dem glaͤnzenden Siege ein, den der Vice Proͤsi⸗ dent, General Bustamente, am 18ten uͤber die vereinigte Macht 4
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des Insurgent en⸗Chefs Montezuma, an 6000 Mann stark, erfoch⸗
ten hat. Die Schlacht fand in der Puerte de Gallineros, un⸗ weit Dolores, im Staate Guanaxunato, statt, wo vor 23 Jahren der Orts⸗Pfa rrer Hidalge den ersten Ruf zur Unabhaͤngigkeit Meriko's ersch allen ließ, eine Begebenheit, welche unter dem Namen des Czrite de Dolores der Gegenstand des fahrlich am 16. September gefeierten Unabhaͤngigkeits Festes gewe den ist. Obgleich Genet al Bustamente nur etwa 2000 Mann regulaire Truppen befehl igte, so war die Niederlage seiner Feinde doch so vollkommen, daß der General Montezuma am 2isten, nur von 60 Reutern beg leitet, durch San Luis Potosi, welches an 30 Stunden vom SSchlachtfelde entfernt ist, fuͤchtete; der Gouver
neur von San Luis, Don Vicente Romero, war schon die Nacht
fremder ist, als dies, so konnte die Koͤnigin, unsere Herrin, ge⸗
vorher von dort gefluͤchtet, nachdem er alle oͤffentlichen Gelder
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