88 hb“] lantt, am 6. (18.) August, waren nat April gebildeten Regierungs⸗Kommission offen geworden. Dem Senat, welcher fruͤher das Recht gehabt hatte und darin aauch durch die Autoritaͤt der Residenten der vereinigten Maͤchte bestäͤtigt worden war, Mitglieder zur Regierungs⸗Kommission zu ernennen, wurde jetzt diese Macht, zufolge mehrerer unter der Zeit begangenen Inkonsequenzen, derogirt. Sorentstand ein Staats⸗Possenspiel, wo zwar in der That eine oberste Staats⸗Ge⸗ walt figurirte, es aber doch wegen gleich getheilter Stimmen in Sachen von Wichtigkeit zu keiner Entscheidung kam. Der Praͤsident der Regierungs⸗Kommission, G. Konduriotti, og sich deswegen am 20. Sept. (2. Okt.) von den oͤffentlichen zeschaͤften zuruͤck und begab sich nach Hydra, worauf noch 3 Mitglieder die oberste Staats⸗Behoͤrde repraͤsentirten, Goletti, Metaxa, Zaimi. Die Staats⸗Secretaire der verschiedenen Ministerien traten alsdann zu taͤglichen Sitzungen zusammen und bildeten einen Ausschuß, dessen Dekrete zwar immer im Regierungsblatte gedruckt, aber nur nach dem Gutduͤnken der dabei interessirten Partei befolgt wurden. Die Anarchie, welche schon fruͤher Wuͤrzel gefaßt hatte, bekam durch solche Handlungen, welche im Namen der bestehen⸗ den Regierung geschahen, neue Nahrung und vecbreitete sich bald uͤber alle Theile des wankenden Staatsgebaͤudes. Trotz der Ver⸗ mahnungen der Residenten der 3 Maͤchte, und der ausdruͤcklichen Weisung, welche deshalb die Regentschaft schon von Bayern aus durch einen im Voraus abgeschickten Courier an die Grichische Regierung hatte ergehen lassen, wurden alle noch uͤbrige Staats⸗ selbst die im nothwendigsten Gebrauch waren, sowie alle vor⸗ andene Bauplaͤtze an die Meistbietenden oͤffentlich verkauft. Selbst der Platz im Meere blieb nicht unverschont, indem man am Ha⸗ fen links des Quais von der Sanitaͤt bis zum Schulterpunkt der Arsenal⸗Batterie eine Demarcations⸗Linie zog, und den her⸗ einfallenden Raum ebenfalls versteigerte. Allein ungeachtet die schreiendsten Beduͤrfnisse vorhanden waren, indem die meisten Civil⸗Beamten, so wie alle Offiziere ihren Gehalt nur bis Mitte Februar erhalten haben (oft fehlt es dem Militair selbst an den taͤglichen Brod⸗Rationen), so wurden doch jene durch den Verkauf der hier befindlichen liegenden Staats⸗Grund⸗ stuͤcke eingekommenen Geldsummen nicht zum allgemeinen Be⸗ sten verbraucht, sondern verschwanden spurlos in der Kasse des Finanz⸗Ministeriums; ob sie dort geblieben, oder ihren Weg theilweise in die kollegialischen Kassen gefunden haben, oder zur Bestreitung der Privat⸗Ausgaben des Regierungs⸗Triumvirats gebraucht worden sind, laͤßt sich vor der Hand noch nicht eroͤr⸗ tern. Auf aͤhnliche Weise verkaufte man aus dem hiesigen Zeughause zu Spottpreisen 700 Gewehre und eine bedeutende Quantitaͤt altes Eisen, nachdem schon fruͤher die Regierung einen Theil der dort befindlichen Kanonen hatte wegnehmen und zu Kupfer⸗Muͤnzen umpraͤgen lassen; und doch wurde das daraus erhaltene Geld nicht einmal fuͤr die Beduͤrfnisse des Arsenals verwandt, sondern hatte mit den andern Geldsummen gleiches Schicksal. Denn jedes Regierungs⸗Mitglied, sowie alle Staats⸗ Secretaire denken nur daran, die letzten Augenblicke ihrer Amts⸗ zeit so viel wie moͤglich . Befriedigung der Habsucht fuͤr sich und ihre Anhaͤnger zu benutzen. — Da nun alle Geldquellen des Landes durch Bedruͤckungen und Gewaltmittel aller Art er⸗ schoͤpft sind, so ersuchte die hiesige Regierung den Franzoͤsischen General en Chef um Auslieferung der in Navarino und Mo⸗ don befindlichen, zum Dienst unbrauchbaren Kanonen; ein Ver⸗ langen, welches man aber nur unter der Bedingung gewaͤhren will, daß den Offizieren des regulairen Corps wenigstens 2 Mo⸗ nat Sold (d. h. fuͤr Maͤrz und April) vorher ausgezahlt werde, wozu sich die Griechische Regierung noch nicht verstehen will, gleichwohl aber die alten Kanonen in ihrem Besitz haben moͤchte.
drei Stellen in der im Mo⸗
1434
C11““ Börse.
1 Den 20. Dezember 1832. onds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)
E ve 2-ꝙf. Brief Geld.
—
St.-Schuld-Sch. 92 ½ 92 [Grosshz. Pos. do. 98¼ 97 ¾ Pr. Engl. Anl. 18. — 102 ¾ [Ostpr. Pfandbr. 972⁷ Pr. Engl. Anl. 22. 102 ½ [Pomm. Pfandbr. Pr. Engl. Obl. 30. 85 ½ Kur’- u. Neum. do.] Präm. Sch. d. Seeh. 49 ⅔˖ [Schlesische do. Kurm. Obl. m. 1. C. 90 ¾ Rkst. C. d. K.- u. N. Neum Int. Sch do. 90 ¾ [†Z.-Sch. d. K.- u. N. Berl. Stadt-Oblig. 91 ⅔ — Königsb. do. Holl. vollw. Duk. Elbinger do. Neue do. — Danz. do. in Th. Eriedrichsd'or.. — Westpr. Pfandbr. 95 ½ Disconto
Wechsel -Cours.
8
Amtl. F
— 104 +8 — 1043 104 ½
— ₰ S
EEEEEIEEn
Brief. [CGeld.
143⁷ 143 ½
2
Amsterdam dito Hamburg dito London
Kurz 2 Mt. 8G 2 Mt. VN 2 Mt. 2
8
300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. SJl) Ia- 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 2 Mt. 100 Rbl. [3 Woch.
Wien in 20 Xr.. Augsburg Breslau
Lei bzig
Mit.
Fbieh. age lage
Eand.
Berlin, 20. Dez. Aus Achen meldet man unterm 15ten
d. M. um 1 Uhr Mittags: „So eben geht hier pr. Estaffette
die Nachricht ein, daß das Fort St. Laurent von den Franzosen genommen ist.“ (S. oben den Artikel Antwerpen.)
— Der Direktor des Berlinischen Gymnasiums zum grauen Kloster, Herr Dr. Koͤpke, ladet durch ein beson⸗ deres Progamm 9G Feier des Wohlthaͤter⸗Festes ein, wel⸗ ches uͤbermorgen Vormittags gegen 9 Uhr im großen Hoͤrsaale des gedachten Gymnasiums begangen werden soll. Die letzte Feier dieser Art fand im Juni 1830 statt, wie sich solches aus
dem Vorworte zu der Einladungsschrift ergiebt. Das diesmalige Wohlthaͤter⸗Fest beginnt mit einem Choral, worauf mehrere Schuͤler des Gymnasiums Reden und Declamationen halten wer⸗ den. Darauf folgt eine Kantate zum Gedaͤchtnisse der Wohlthaͤter der Lehr⸗Anstalt, in Musik gesetzt von Hrn. Prof. Fischer, dann eine Rede des Hrn. Prof. Zelle, und den Beschluß machen b Saͤtze aus Haͤndel's Messias. In dem Programm zeigt Herr Koͤpke zugleich an, daß Herr Professor Rauch auf das Honorar fuͤr ie, von dem Gymnasium bestellte Buͤste Sr. Majestaͤt des Koͤ⸗ nigs Verzicht geleistet und den Wunsch ausgedruͤckt habe, daß dieselbe zur dankbaren Verehrung Sr. Koͤnigl. Majestaͤt in en großen Hoͤrsaale des Gymnasiums als sein Geschenk aufge⸗ ellt werde.
— Am 19ten v. M. fand man den Sohn des Muͤllers Krug zu Punkewitz im Naumburger Kreise des Regierungs⸗ Bezirks Merseburg auf dem Hausboden, wo er seine Schlaf⸗ staͤtte hatte, erschossen. Der Schuß war ihm durch den Kopf gegangen und bei dem Klappern der Muͤhle uͤberhoͤrt worden. Nach dem Ergebniß der angestellten Untersuchung ist zu vermu⸗ then, daß der junge Mann ein geladenes, mit einem Perkus⸗ stonsschlosse versehenes Gewehr im Dunkeln an den gewoͤhnlichen Ort hatte hinstellen wollen, aber angestoßen hatte, so daß das Gewehr losgegangen war. Dieses Beispiel wuͤrhe aufs neue beweisen, wie gefaͤhrlich es ist, ein geladenes Perkussions⸗Ge⸗ wehr fortzustellen, bevor man das Zuͤndhuͤtchen von dem Piston abgenommen hat.
— Aus Gumbinnen meldet man als etwas Ungewoͤhnli⸗ ches, daß in mehreren Gegenden des dortigen Regierungs⸗Be⸗ zirks noch in der ersten Haͤlfte des vorigen Monats nicht bloß Kartoffeln ausgenommen, sondern auch Sommer⸗Getreide geern⸗ tet und abgestandenes bis dahin uͤberschwemmt gewesenes Gras gemaͤht wurde. Unreife Bohnen und Erbsen wurden sogar noch zu Iefang dieses Monats hin und wieder auf den Feldern an⸗ getroffen.
Meteorologische Beobachtung. 1832 Vüsgens V Nachmitt. Abends Nach einmaliger 19. Dezbr. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck. 331, 7 Par. 332,71 Par. 332,92“Par. Quellwärme 8,2 ° R Luftwarme 2,9 °R. 2,6 ° R. 0,5 °R. . Thaupunkt 1, R. — 0, *R. — 1,9°R. Flußwärme 2,7* R. Dunstsaͤttg. 86 „Ct. 79 pCt. 80 pCt. Bodenwärme 2,8 *R. Wetter... truͤbe. heiter. heiter.
Wind .... . W W.
Petersbarg Warschau
600 Fl. Kurz
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 15. Dezember. Niederl. wirkl. Sch. 39 ½. 5 9% neue do. 75 ½. Kanz-Bill. 14 ½. 69 Anl. 96 ½. Russ. (v. 18 ¾½⅔) 935. do. (v. 1831) 84 ½. Oester. 84. 3 ½ Span.
31⁄. 5 % do. 50 ½⅔. Hamburg, 18. Dezember. Oest. 5 8 Met. 84 ⅞. 4 ⅛ do. 72 ¾. Bank-Actien 1098 ¼. KRuss. Engl. 94 ½. Preuss. Präm. Sch. 98 ⅞. Poln. 111 ½ London. 14 Dezember. 3 3 Cons. 84 ¾. Belg. 73 ⅞. Bras. 47. Dän. 68. Niederl. 414. Port. 47. Russ. (v. 1831) 98. St. Petersburg, 11. Dezember. Hlamburg 3 Mon. 9 ½. Silber-Rubel 365 ¼. Kop. 5 %˖ Inscript. (v. 1831) 87 . Warschau. 16. Dezember. Pfandbriefe 877. 88. Part.-Obl. 342. Russ. Assign. 182 ⅞. 183 ½.
Koͤnigliche Schauspiele. 8 Freitag, 21. Dez. Im Opernhause: Die Kirmes, komische
tomimisches Ballet in 3 Abtheilungen, von A. Vestris, fuͤr die hiesige Koͤnigl. Buͤhne eingerichtet und in Scene gesetzt von den (Dlle. 8. Dlle. Therese Elsler wird hierin lanzen.
znP reise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges 1 Rthlr. ꝛc.
Im Schauspielhause: 1) Les deux cousins, vaudeville en 3 actes. par Mr. Paul-Duport. 2) Le matin et le soir, vau- deville en 2 actes. Sonnabend, 22. Dez. male: Der Regenschirm, Lustspiel in 1 Akt, von F. v. Holbein. Hierauf: Der Nasenstuͤber, Possenspiel in 3 Abtheilungen, von E. Raupach.
Sonntag, 23. Dez. Orleans, romantische Tragoͤdie in 5 Abtheilungen, von vr v.
Elsler: Ismela.
Johanna, als Gastrolle.) Im Schauspielhause: Der Barbier von Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Rossini. (Dlle Schneider: Rosine.) Montag, 24. Dez.
M Kein Schauspiel. *
ist an diesem Tage geschlossen. Dienstag, 25. Dez. Im Opernhause: Nehmt ein Exem⸗ pel daran, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Blaubart, großes Bal⸗
Buͤhne eingerichtet und in Scene gesetzt von Th. und F. Elsler. (Dlle. Fanny Elsler: Ismela. tanzen.)
8 Koönigstäadtisches Theater.
Freitag, 21. Dez. Das Liebes⸗Protokoll, ten, von Bauernfeld. Franzose in Florenz, Lustspiel in 2 von Fr. Genee. Sonnabend, 22. Dez. Akten, nach dem Franzoͤsischen der vigne, von J. F. Castelli; Musik von Auber. Meitl, vom Staͤndischen Theater zu Prag: Bertha, als erste Gastrolle.)
Neueste Nachrichten.
Paris, 14. Dezember. Der Koͤnigl. Bayerische
Gesandte,
Koͤnige. Gestern arbeiteten Se. Maj. mit mehreren Ministern. In der gestrigen Sitzung der Dep
richtete zunaͤchst der Graf De laborde uͤber den Gesetz⸗Entwurf
endung ein Zuschuß von 900,000 Fr. Seiten der worden. Die Kosten des ganzen Bau's werden sonach minde⸗ stens auf 2 Millionen Franken zu stehen kommen. Der Bericht⸗ erstatter stimmte fuͤr die Bewilligung jener 900,000 Franken, in⸗ dem er jedoch zugleich darauf antrug, die Vollendung des Bau's nach dem neuen Plane dem Mindestfordernden in Entreprise zu geben. Die Berathung uͤber diesen Gegenstand wurde auf den naͤchsten Sonnabend festgesetzt. Herr J. Lefebvre stattete hierauf einen zweiten Bericht uͤber die bekannte Proposition des Generals Demarçay ab, nachtzem die zu derselben gemachten
verlangt wird, nachdem von
Ausdünst. 0, 08 10 Rh. Haecas G6 v.
Wolkenzug W. x8
Amendements Tages zuvor noch einmal an die betreffende Kom⸗
hinsichtlich aller zusammer Herr von Traoy widersetzte sich diesem Antrage, der ohn
92 „ „ 0 2 s 52 8 . 88 „ . . . . 8 p wesen sey. Herr Laurence begnuͤgte sich zuletzt damit, ntal, unter Zusendung der diesfaͤlligen Quittung, einziehen oder die Abbestellung entgegennehmen zu lassen.
(Verwerfung des Pelet'schen Amendements zu stimmen, ¹
(mission verwiesen worden. Er erklaͤrte, nach einer Beleus dieser verschiedenen Antraͤge, die Kommission stimme dafür man sich zunaͤchst mit demjenigen des Barons Pelet, dan dem der Kommission, hierauf mit dem des Barons Mercis endlich mit dem des Herrn Kal Dupin beschaͤftige, so de Haupt-Vorschlag des Generals Demargay erst ganz zulet die Reihe kaͤme. Der Praͤsident verlas hierauf den erstern trag (des Herrn Pelet), wonach kuͤnftig eine einzige, 18 Mitgliedern hestehende Kommission das Ausgabe un Einnahme⸗Budger zu pruͤfen haben sollte.“ Herr L serh verlangte, daß man die Wahl der Mitgliede dieser Komme dem Praͤsidenten uͤberlasse, wie solches in der Pairs⸗Ka
azusetzenden Kommissionen uͤblich
von Niemanden in der Kammer unterstuͤtzt wurde. Herr? bekaͤmpfte das Amendement des Barons Pelet, wogegen der von Rambuteau sich zu Gunsten desselben aussprach. Laurence wollte sich in eine ausfuͤhrliche Eroͤrterung sa
cher der Kammer gemachten Vorschlaͤge einlassen; man riefs
indessen von mehreren Seiten zu, daß die Kommission sich bereig⸗ Arbeit unterzogen habe. Der General Demargay erwie darauf, daß die Kommission Richter in ihrer eigenen Sa
darin dieselbe Einrichtung in Vorschlag gebracht werde, zi
Oper in 1 Akt, von E. Devrient; Musik von W. Taubert. (Dlle. Gruͤnbaum: Suschen. Hr. Mantius: Anton.) Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: Blaubart, großes romantisch⸗pan⸗
Kaiserl. Koͤnigl. Solo⸗Taͤnzerinnen Therese und Fanny Elsler.
Das Billet⸗Verkaufs⸗Bureau im Koͤnigl. Schauspielhause
Lustspiel in 3 Ak⸗
Hierauf: Italiaͤnische Rache, oder: Der
Akten, nach dem Franzoͤsischen, aus dem Gefaͤngniß entwichenen Chouans Guillemot,
Der Schnee, komische Oper in 4
Herren Scribe und Dela⸗
(Dlle. Minna
Freiherr von Pfeffel, hatte vorgestern Abend eine Audienz beim utirten⸗Kammer be⸗
wegen des Monumentes auf dem Bastille⸗Platze, zu dessen Voll⸗ perp. 58 ⅛. 3proc. dito 33 ½. 5proc. Belg. Anl. 76.¹ Anlehn 98. 40.
Stadt schon eine staͤrkere Summe, als diese bewilligt
zwei Jahren bestanden habe, und in der vorigen Sessioh,
unzureichend, von der Kammer umgestoßen worden sey.
Roger trug als Unter⸗Amendement zu jenem Amendemem
auf an, daß man statt 18 Commissatre deren 36 ernenne.
₰
ser Antrag ging mit ziemlich starker Stimmen⸗Mehrheit
Als darauf aber uͤber den (also amendirten) Haupt⸗Vons des Herrn Pelet abgestimmt wurde,
ward derselbe mit ein starker Stimmen⸗Mehrheit verworfen, was großes Gelaͤchter 9
Jetzt kam das Amendement der Kommission an die Reihl⸗ nach kuͤnftig zur Pruͤfung des Ausgabe⸗ und EinnahmeFhe ebenfalls 36 Commissaire bestellt werden sollen, jedoch mie Unterschiede, daß es ihnen uͤberlassen bleibt, sich in so vicbes tionen zu theilen, als sie es zur Foͤrderung des Gesscifs dienlich erachten. dieses Antrages heraus.
Der Finanz⸗Minister hob die Nat 1 Nach einer unerheblichen Deham . die Versammlung hierauf zunaͤchst als Prinzip fest, daß es
mer eine besondere, aus 9 Deputirten bestehende Komnissien die Feststellung des vorigen Rechnungs⸗Jahres, und eine n. fuͤr das Ausgabe, und Einnahme⸗Budget des kuͤnftigen gü
geben solle. Hiernach handelte es sich jetzt nur noch h
Frage, aus wie vielen Mitgliedern diese letztere Kommissse
stehen solle. Man kam endlich uͤber die Zahl 36 üͤberein, m
Bestimmung, daß diese 36 Deputirten sich in eben sot Sectionen theilen sollen, als es einzelne Ministerien giebt
uͤbrigen, minder erheblichen Vorschlaͤge der Commission 1” ohne Weiteres durch. — Herr Salverte entwickelte de seine Tages zuvor gemachte Proposition (S. das gestrige d der Staats⸗Zeitung), die, nach einigen Bemerkungen des Mahul, von der Kammer in Erwaͤgung gezogen und n Bureaus zur Ernennung einer Commisston, die daruͤber Fe erstatten soll, verwiesen wurde.
Der Gesetz⸗Entwurf uͤber den Belagerungs⸗Zust ganz aus der Feder des Herzogs von Broglie geflossen se Dupin hat sich entschieden gegen denselben erklaͤrt. Etem immer mehr Wahrscheinlichkeit, daß dieser Gesetz⸗Entwunjug
der Pairs⸗Kammer eine lebhafte Opposition finden weme dem Pairs⸗Verein des Herzogs von Choiseul entspann it stern uͤber diesen Entwurf und die — — 8 genden Amendements Im Schauspielhause: Zum ersten⸗
dazu in Vorschlag zu eine Debatte, in deren Verlaufe der zog von Bassano erklaͤrte, der Entwurf sey fuͤr Jeden, i Verfassung beschworen habe, gar nicht zu amendiren, un
fuͤr seine Person werde fuͤr die einfache Beseitigung vsfh . 8 durch die vorlaͤufige Frage stimmen. Im Opernhause: Die Jungfrau von b 9
Der Gesetz-⸗Entwurf uͤber die Verantwortlichkeit der Mi
1 4 ster (dessen wesentlichen Inhalt wir bereits gestern gegeben! Schiller. (Dlle. Hirschmann, vom Hof⸗Theater zu Dresden: EL1. 1b 1 5 908
ben) enthaͤlt in seinem 23sten Artikel die Bestimmung, dißg
G. 4 2522458 8 „ 34 b Jahre, nachdem ein Minister aus seinem Amte ausgesc Sevilla, komische 89 g
kein gerichtliches Verfahren mehr von der Deputirten⸗A
wegen seiner Amtsfuͤhrung gegen ihn eingeleiter werden 8
Die Oppositions⸗Deputirten, die sich seit der Debann! die Adresse nicht mehr versammelt hatten, sind gestern Abe⸗ dem von ihnen gemietheten Lokale zusammengekommen, un
Special⸗Commission zu ernennen, welche die verschiedenm! der Regierung vorgelegten Gesetz⸗Entwuͤrfe unter die vnt aS- 1 äart, großes Pale des Vereins Behufs der Pruͤfung derselben vertheilen hl⸗ let in 3 Abtheilungen, von A. Vestris, fuͤr die hiesige Koͤnigl.
Der Marschall Clauzel wird, wie es heißt, in mml
naͤchsten Sitzungen der Deputirten⸗Kammer von dem Mut Dlle. Therese Elsler wird hierin dõ q.
Im Schauspielhause: Gebruͤder Foster, oder: Das Gluͤck mit seinen Launen, Charakter⸗Gemaͤlde aus dem 15ten Jahr⸗ hundert, nach einem Englischen Plane, in 5 Abth. von Dr. C. Tdpfer.
rium Aufschluͤsse uͤber den Zustand unserer Millitairmacht in!
osrliie Mr . pp or. ig . 8 Salbve . 5 . 6 westlichen Provinzen verlangen; die Herren Mauguin, Saveghe e Natur selbst in jener Gegend unaufhoͤrlich der freien Bewe⸗
und Nicod wollen ihn dabei unterstuͤtzen. 8
Das Kriegs⸗Ministerium hat Befehle ertheilt, die b nisonen verschiedener im Westen stehender Regimenter „. aͤndern. Im Devpartement des Morbihan sind zwischen 43sten Linien⸗Regimente und der Gendarmerie Zwistigkeing gebrochen, in deren Folge das erstere eine andere Besta erhalten soll. — Gestern sind von hier mehrere Poltzeichng nach dem Departement des Morbihan abgegaongen, ums
einiger anderer Haͤuptlinge, die dort hausen und neue. schaften anzuwerben suchen, zu verhaften. Die dortägng hoͤrden haben die Regierung auch auf verschiedene, unn glaubt, von der Insel Guernsey gekommene geheime Wc aufmerksam gemacht. — Auch nach dem Suͤden und nuun
nach Bordeaux sind Polizei⸗Agenten gesandt worden, ü
Karlistische Partei zu bewachen. 2 Nachdem saͤmmtliche in den noͤrdlichen Departements h sonirenden Truppen die Bildung ihrer Kriegs⸗Bataillone ben haben, soll dieselbe Maͤßregel gegenwaͤrtig bei den im Er stehenden Regimentern in Ausfuͤhrung kommen. — Heute schloß ö5proc. Rente pr. compt. 98. 10, fa- 98. 45. 3 proc. pr. comp t. 68. 40. fin cour. 68. 45. 9%
Neap. pr. compt. 80. 65. fin cour. 80. 75. ö5proc.
Frankfurt a. M., 17. Dez. Oesterr. 5proc. Metꝛl., 85 ½. Aproc. 73 ¼. 73 ¾. 2 poroc. 44. 1proc. 19. Br. Actien 1314.1311. Part⸗Obl. 126 ⅛. 125 ½. Loose zu 100 f G. Holl. v. 1832 75 ¾. B. Poln. Loose 551. 50
Redacteur Cottel. 1
Gedruckt
bei A. W. Hatl
varon Rosen ihre Opecationen fortsetzten. . Lschetschenen entweder gutwillig oder wurden dazu mit Waffen⸗ ast gezwungen, gaben Geiseln als Unterpfand ihrer Treue füuͤr
Aahf vom Mullah Abdurachman, einem 1 Mullah, abgeschnitten 2
vhaus in Brand zu stecken.
Verlin,
Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung, (Mohrenstraße Nr. 34), in den Provinzen aber bei den Koͤnigl. Post⸗Aemtern zu ß. Cour. vierteljaͤhrlich festgesetzt ist, wofuͤr den hiesigen Abonnenten das Blatt am
Um jedoch die erforderliche Staͤrke der Auflage fuͤr das komme en d. M. an uns gelangen zu lassen, indem sonst die J erbrechung erleidet und nicht säaͤmmtliche Nut 2f hgen Interessenten, welche die Zeitung bereits jetzt halten, ist wiederum die Einrichtung getroffen worden, durch die Stadt⸗ — Ein Gleiches gilt auch von de
des Auslandes.
Sonnabend den 282sten
Dezember
Fe handme, 1fAn& fàꝶναeνμρσα‿μρ⁹eτ̈
* 0
Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Major a. D. und ath, Grafen von der Recke⸗Volmarstein zu Bochum, dem Seconde⸗Lieutenant von Diepold des 8ten Husaren⸗ mments, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen
lht. 88. Koͤnigs Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, dem
„lbandesgerichts⸗Kalkulator Muͤhler zu Ratibor den Hof⸗ g Charakter beizulegen.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Bruder Sr. nsestat des Koͤnigs), Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin lihelm, Hoͤchstdessen Gemahlin, und Hoͤchstderen Familie dwon Schloß Fischbach in Schlesien hier eingetroffen.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung 1 zu Bromberg ist der bisherige Pfarrer in Kosel, jetzige
sstorial⸗ Rath Frank, zum Propst der katholischen Pfarr⸗ v
he in Bromberg ernannt worden; zu Danzig ist dem bisherigen katholischen Pfarrer zu
plochau, August Haber, die erledigte katholische Pfarrstelle Dliva verliehen, und zu der erledigten Pfarrstelle in Neu⸗ seschken der Kandidat Otto Hermann August Moritz
aunschweig bestaͤtigt worden.
Angekommen: Der Koͤnigl. Großbritanische Kabinets⸗ rier Tyluste, von London.
Zeitungs⸗Nachrichten. 11111.“
Rußland. 8
et. Petersburg, 12. Dez. Ueber die (unlaͤngst gemel⸗ e) dezwingung der seit fuͤnf Jahren im Zustande der Em—
run befindlich gewesenen wilden Staͤmme der Kaukasischen üisvoͤlker liest man in der St. Petersburgischen Zei⸗
Ing Folgendes:
Nach dem der Expedition Allerhoͤchst vorgezeichneten Plan
der Commandeur des abgesonderten Kaukasischen Corps, Ge⸗
ealAdjutant Baron Rosen, die Unternehmung mit der Stillung
Aufruhrs unter den Galgajern beginnen, und zugleich der Kom⸗
wirende der Truppen auf der Linie, General⸗Lieutenant Welja⸗ Nach Ausfuͤhrung
vow, gegen die Karabulaken zu Felde ziehen. 1
Auftrages war die Vereinigung beider Detaschements in etscheia bestimmt, um die widerspaͤnstigen Tschetschenen zu ungen und alsdann schließlich auf die Empoͤrer in Daghestan zugehen. Beide Detaschements vollfuͤhrten die ihnen einzeln
seelegten Operaätionen mit unglaublich schnellem Erfolge, besei⸗
gen auf allen Punkten die Hindernisse, die sowohl die Rebellen nnne Truppen in den Weg legten, und vereinigten sich auf der vränmmarke der Tschetschenen⸗Gebiete bei dem Dorfe Achembarioi, ronmf sie unter persoͤnlicher Anfuͤhrung des General⸗ Adijutanten Ueberall unterwarfen sich
Hünftige Zeit und erstatteten die ihnen zuerkannte Poͤn als Ent⸗
für die Bewohner der von ihnen zerstoͤrten uns treu gebliebe⸗ Horsschaften.
Bei Germentschuck stieß der Baron Rosen auf färsten Widerstand, der ihm in Tschetschnia geleistet wurde. gr 3000 Tschetschenen, trotzend auf die Festigkeit des Platzes und Mullahs Versprechen, an der Spitze neuer Verstaͤrkungen ihnen hülfe zu eilen, hatten sich anzen und Verhacken gesperrt und das Geluͤbde verzweifelter Gegen⸗ rgeleistet. Doch unserer Soldaten unerschuͤtterlicher Muth trium⸗ kebald uͤber sie. Unter dem schuͤtzenden Feuer einer vom General⸗Lieu⸗ Weliaminow geschickt angelegten Batterie stuͤrzten das Butyrsche Moskowische Infanterie⸗Regiment und ein Bataillon des 1sten
er⸗Regiments auf die Schanzen und besiegten die Rebellen fast aus den Verhacken, began⸗
mit der kalten Waffe, jagten sie erst dann ein hitziges Gefecht in des Dorfes engen Gaͤßchen und
zumgebenden Gaͤrten und brachten ihre Gegper endlich zur all⸗ Die Tschetschenen war, ein Haufe von etwa 50 Mann, ange⸗ bekannten Anhaͤnger des
nenen Flucht in die Gebirge und Waͤlder⸗ †. mit beispiellosem Grimme gefochten.
Besehung des Dorfes,
Unter andern
bgesch und in einem großen Hause umzin- worden. Diese Leute hatten keine n en Vorschlag, sich guͤtlich zu vim Koran an, wie sie zu thun pflegen, wenn sie dem e sich weihen, und indem sie Schießloͤcher durch die Mauern gin, begannen sie ein wohlgezieltes Gewehrfeuer auf die Trup⸗ Honprichten. Einige Handgranaten in die Schornsteine geworfen
im Innern des Hauses, doch erschuͤtterten sie ihren Entschluß
völm ihrem Trotze ein Ende zu machen, wurde Befehl ertheilt, Halberstickt vom Rauche kamen eilf
ihnen heraus und ergaben sich; einige A! er zʒeinige Andere rannten mit er⸗ inen Dolchen und Schwerdtern’ in die Bajonette unserer Krie⸗
„die Mehrzahl aber kam mit dem Mullah Abdurachman in den
men um, aus denen ununterbrochen ihr Todesgesang ertoͤnte. —
in jenem Dorfe versammelt, dasselbe mit
Rettung vor Augen; allein ergeben, stimmten sie Gesaͤnge
Waͤhrend jenes Gefechtes war, wie man nachmals erfuhr, Kasi Mul
lah die ganze Zeit mit seinem Trupp im nahen Gehoͤlze versteckt; da er aber Germentschucks Untergang sah, zerstreute er seine Anhaͤnger, floh selbst nach Daghestan und begann in Gimry sich zu befestigen,
woselbst es ihm wieder gelang, gegen dreitausend seiner Muriden
zu konzentriren. Sobald dieses der Baron Rosen erfuhr, ordnete er sofort den Marsch auf jenen Punkt an. Der Weg nach Gimry, der von Tschetschnig aus unglaubliche Schwierigkeiten darbietet, erhebt
sich von Karanai zu dem Schneegipfel eines hohen Gebirges, von wo er alsdann vier Werst lang als enger steiler Felsenpfad durch Abhaͤnge und Gekluͤft sich in die Tiefe windet; darnach fuͤhrt er
eine gleiche Strecke weit uͤber enge Klippen⸗Vorspruͤnge, wo man von einem zum andern nur mit Huͤlfe angelehnter Leitern gelangt. Schließlich, nachdem dieser Weg sich mit einem andern, aus dem Dorfe Erpel, vereinigt hat, draͤngt er sich immer enger durch zwei fast steilrechte Felsenhoͤhen und wird vor dem Dorfe Gimry durch drei Mauern gesperrt, von denen die erste auf den Seiten mit zwei Thuͤrmchen befestigt ist. Die Abhaͤnge entlang sind mit vieler Geschicklichkeit mehrere Terrassen steinerner Schanzen aufge⸗ worfen, von denen die Mauern bestrichen werden. Auf diesem Pfade marschirte das Detaschement, zu Gimry's Bezwingung bestimmt und bestehend aus 2 Bataillonen des Chersonschen Grenadier⸗Regi⸗ mentes, 5 Compagnieen der Karabiniere von Erivan, einem Batall⸗ lon des Tiflis'schen Infanterie⸗-Rezimentes, des Apscheron’'schen, 2
Bataillonen des Butyr'schen, einem des 44sten Jaͤger⸗Regimentes, 9
einer Kern⸗Compagnie des 43sten, einem Halb⸗Bataillon der Sap⸗ peure des Kaukasus, 395 Mann der Kavallerie von Grusien und Trans⸗Kaukasten, so wie der Kosaken von Tersk und Mosdok, zu Fuße mit 6 Berg⸗Karthaunen und 8 Morsern. Der General⸗Lieu⸗ tenant Weljaminow stieg am 11. (23.) Okt., beguͤnstigt von einem dichten Nebel, mit einem Theile seiner Avant⸗Garde den ersten Ab⸗ hang hinab, schnitt die Vorpostenschuͤtzen der Feinde ab, und schritt ohne Zeitverlust zur Anlegung eines Weges, um den Transport der Berg⸗Artillerie, zur Beschießung der Mauern, moͤglich zu machen. — Waͤhrend die im Engpaß befindlichen Truppen die Bergbewohner aus den Mauern vertrieben, erklommen die Bataillone der Karabi⸗ niere von Erivan, des Butyrschen Infanterie⸗Regiments und des 4lsten Jaͤger-Regiments die nie erstiegenen Felsenwaͤnde und ver⸗ deaͤngten aus den hoͤchsten Verhacken den Feind, der durch die Kluͤfte und die Abhaͤnge der Berge rechts von Gimry entffoh. Nachdem unsere Truppen die erste Mauer erobert hatten, konnten die in den Thuͤrmchen steckenden Empoͤrer sich schon durch keine Flucht mehr retten. Dennoch wollten sie sich nicht ergeben, sondern leisteten hartnaͤckig Widerstand. Auf den Befehl des Generals Weliaminow zerschoß die Artillerie die Vormauer jener Thuͤrmchen, allein die eingenisteten Bergraͤuber schossen nach wie vor. Da wurden Frei⸗ wilige aus dem Sappeur⸗Bataillon vorgerufen, die die Thuͤrmchen erstuͤrmten und ihre Vertheidiger niederstießen. Unter ihnen be⸗ fanden sich Kasi Mullah und seine naͤchsten Anhaͤnger, deren von Bajonetten durchbohrte Leichname in unsere Haͤnde sielen, und am folgenden Tage von ihren Landsleuten erkannt wurden. Die ein⸗ brechende Nacht endete das Gefecht, und unsere Vordertruppen mach⸗ ten Halt zwischen der dritten Mauer und dem Dorfe. Am 18. (30.) Oktober zogen die Truppen mit Tages⸗Anbeͤuch in Gimry ein. Wir hatten in diesem Gefecht an Todten 1 Ober⸗Offizier und 40 Gemeine verloren; Verwundungen und Quetschungen erhielten 2 Stabs⸗Offiziere, 35 Ober⸗Offiziere und 375 Gemeine. Gleich nach Gimrys Eroberung erschienen vor dem Baron Rosen die Dorf-⸗Aeltesten mit der Bitte um Gnade. Am folgenden Tage ka⸗ men die Aeltesten einiger anderen Doͤrfer der Kassabulinen und be⸗ zeigten gleichfalls ihre Unterwuͤrfigkeit; am 20sten die Kadi's von Akuschin und Arakan mit ihrem Gluͤckwunsch und mit der Nachricht, daß der Mitgefaͤhrte des Kasi Mullah, Hamsad⸗Bek, der nach Irganai entflohen wer, von den Doͤrflern selbst fortgejagt, sich in die Verge geret⸗ tet habe. Die Kadi's versprachen, ihn zu fangen und auszuliefern. — Von diesem fuͤr die Ruhe des Kaukasus wichtigen Ereigniß hat der General-Adiutant Baron Rosen die Bergstaͤmme Daghestans und der uͤbrigen Gegend durch folgende Anzeige in Kenntniß gesetzt: „Gottes Gericht hat den Irrlehrer und Friedensstoͤrer Kasi Mullah erreicht. Er, seine naͤchsten Anhaͤnger und eine Menge der von ihm Betrogenen sind durch das siegreiche Russische Heer in der be ruͤchtigten unzugaͤnglichen Kluft von Gimry ausgerottet worden. Moͤge dieses allen Feinden der Ruhe zur Warnung dienen, moͤgen sie reuevoll zu der maͤchtigen Russischen Regierung ihre Zuflucht nehmen, und die Gnade des großen Kaisers wird ihnen Verzeihung gewaͤhren. Wer aber hinfort noch es wagt, boͤse Anschlaͤge zu schmie⸗ den, der verfaͤllt unerbittlich der Schaͤrfe des Gesetzes. Ihn retten nicht Berge, noch Waͤlder, noch Gekluͤft. Ueberall werden die steg⸗ gekroͤnten Truppen Rußlands eindringen, uͤberall die ungehorsamen Verraͤther gezuͤchtigt werden. Gefuͤhlt haben's die Galgager, Itsch⸗ keriner, Tschetschener, Gimryer u. A. Wer Ohren hat zu hoͤren, der hoͤre und begreife!“
Frankreich.
Paris, 14. Dez. Der Koͤnig hat dem Staͤdtchen Mau⸗ bourguet, im Departement der Ober⸗Pyrenaͤen, fuͤr die Errich⸗ tung von Werkstaͤtten fuͤr die Armen, eine Summe von 2000 Fr. bewilliigt.
Der General Gourgaud ist gestern von hier nach dem Hauptquartier des Marschall Gérard abgegangen. Der Temps will wissen, der Marschall habe, um die Belagerung der Cita⸗ delle durch einen Angriff auf ihre schwaͤchere Seite abzukuͤrzen und Franzoͤsisches Blut zu sparen, verlangt, die Stadt zu be⸗ setzen; Koͤnig Leopold habe die Franzoͤsische Regierung um Rath gefragt, und vermuthlich beziehe sich die Sendung des General Gourgaud auf diese Angelegenheit.
Der Moniteur wiederholt nach dem Nouvelliste folgende Erwiederung auf die gestrigen Bemerkungen des Journal des Débats uͤber den Gesetz⸗Entwurf in Betreff des Belagerungs⸗ Zustandes:! „Eines unserer bedeutendsten Plaͤtter éͤußert, jede
machen sind, und daß der Preitz fuͤr Vorabend seines Datums durch die iude Vierteljahr abmessen zu koͤnnen, muͤssen wir bitten, die Bestellungen bis spaͤtestens den nteressenten es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung des Blattes eine nmern vom Anfange des AQuartals an nachgeliefert werden koͤnnen.
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nehst Praͤnumeration, hier am Orte bei der Redac⸗ den ganzen Umfang der Monarchie auf 2 Rthlr. Stadt⸗Post frei ins Haus gesendet wird.
Zur Bequemlichkeit derjenigen Post den Praͤnumerations⸗Betrag fuͤr das naͤchste Magazin fuͤr die Litere
7 iEr aura namn Fean Iacbmnmrncr anrr er mhen e namene ünener eureanr bennSeeen —— —
Charte enthalte einen Artikel 14, derselbe moͤge nun geschrieben dastehen oder nicht; er sey eine permanente Waffe, deren eine Regierung sich am Tage der Gefahr fuͤr die Rettung des Landes
bedienen muͤsse; die einzige Frage dabei sey, ob diese Wasse zig g
einer der Staatsgewalten oder allen dreien zugehoͤren solle. Un⸗
geachtet dieses Correktifs und ungeachtet des verdienten Anse⸗
hens, welches das Blatt genießt, das diese Meinung aufgestellt hat, koͤnnen wir eine solche Lehre nicht billigen. Die Regierung ist keinesweges der Ansicht, daß die Charte von 1830 einen Artikel 14
weder ausdruͤcklich noch implicite enthalte und verlangt eben deshalb
von den Kammern nicht die Diktatur, sondern nur eine ausge⸗ dehntere Vollmacht fuͤr bestimmte Faͤlle und fuͤr bestimmte Orte, wo der Buͤrgerkrieg ausbricht. Diese ausgedehnte Vollmacht begehrt die Regierung nur, weil eine solche mit keinem Artikel der Charte im Widerspruche steht, denn sonst wuͤrde sie es nicht thun. Die Regierung findet in der Charte keine geheime Waffe und wuͤnscht sie auch nicht darin zu finden. Eben so wenig ver⸗ langt sie ungeschriebene Vollmachten, welche so viele Regierungen unter dem Vorwande der Nothwendigkeit sich zugeeignet haben. Frankreich muß in gewoͤhnlichen Zeiten nach dem gemeinen Ge⸗ setz und in außerordentlichen Faͤllen nach Special⸗Gesetzen, in allen Faͤllen aber immer nach Gesetzen regiert werden.“
Das Journal des Deéebats macht, bei Gelegenheit des in die Pairs⸗Kammer gebrachten Gesetz⸗Entwurfs uͤber die Verant⸗ wortlichkeit der Minister und anderer Staatsbeamten, der Re⸗ gierung den Vorwurf, daß sie den Kammern zu viel politische
gets unmoͤglich gemacht, und das Provisorium in den Finanzen verlaͤngert werde. 1 sagt dieses Blatt unter anderm, „ist der politischen Gesetze satt, es widmet denselben gar keine Aufmerksamkeit mehr; die Freigebigkeit, womit man dergleichen Gesetze den Buͤrgern schockweise an den Kopf wirft, floͤßt ihm Widerwillen dagegen ein. Man wartet die Beduͤrfnisse und Wuͤnsche des Landes nicht ab, sondern geht diesen voran; ein politisches Gesetz ist nur dann gut, wenn es lange gewuͤnscht und debattirt worden ist; nur dann ist es ein kostbarer Erwerb füͤr das Land, dessen Sitten darauf vorbereitet sind. Wo dies nicht der Fall ist, da schwimmen die Gesetze auf der Oberflaͤche der Gesellschaft, ohne in dieselbe einzudringen; sie stehen in der Gesetz⸗Sammlung, sind aber fuͤr das Volk nicht vorhanden. Man erinnere sich, mit welchem Beifall die beiden Gesetze des Herrn von Martignae uͤber die Preßfreiheit und die Wahl⸗Garantieen aufgenommen wurden, waͤhrend jetzt die meisten Leute die Ar⸗ tikel unserer zahllosen Gesetz⸗Entwuͤrfe kaum lesen. Das Land verlangt einmuͤthig Sicherheit, Ordnung und besseren Schutz der materiellen Interessen, und gerade diesen Zeitpunkt waͤhlt man, um es mit politischen Gesetzen zu uͤberschuͤtten, mit denen es nichts anzufangen weiß und die es eher fuͤrchtet, als wuͤnscht. Es ist dringend nothwendig, daß wir aus dem Provisorium herauskommen, worin wir nun bald seit drei Jahren stecken. Dazu ist aber erforderlich, daß zwei Sessionen in einem Jahre statt⸗ finden und zwei Budgets bewilligt werden. Zwei Sessionen! Dieser Gedanke erfuͤllt unsere Deputirte, zumal beim Herannahen der schoͤnen Jahreszeit, mit Entsetzen, woraus wir ihnen keinen Vorwurf machen wollen. Wenn ein Familienvater den Staats⸗ Interessen sechs Monate gewidmet hat, so gehoͤrt die andere Haͤlfte des Jahres gerechterweise ihm an. Die meisten unserer Deputirten haben Geschaͤfte; sie sind Advokaten, Richter, Aerzte, Gutsbesitzer, Gewerbtreibende, und wenn die Deputirten⸗Wuͤrde nicht durch ein ausdruͤckliches Gesetz den von ihren Renten le⸗ benden Junggesellen als Privilegium verliehen werden soll, so sehen wir kein Mittel, wie unsere Deputirten laͤnger denn
nen. t derselben kurz seyn.
sechs oder sieben Monate des Jahres versammelt seyn köͤn⸗ Um zwei Sessionen moͤglich zu machen, muͤßte eine jede Warum also uͤberladet man sich mit Ge⸗— setzen, die nicht zu Ende gebracht werden koͤnnen und der Kam⸗ mer also nur nutzlos die Zeit rauben? Glaubt man, daß der Kammer, nachdem sie das Departemental⸗Gesetz, das Gesetz uͤber die Verantwortlichkeit der Minister, das uͤber den Belagerungs⸗ Zustand und das Zollgesetz votirt, Kraft genug uͤbrig bleiben werde, um noch zwei Budgets zu diskutiren? — Das Jour⸗ nal du Commerce und der National gehen die einzelnen Bestimmungen des Gesetz⸗Entwurfes uͤber die Verantworrlichkeit der Minister durch und suchen zu beweisen, daß darin dem Lande keine wahrhafte Buͤrgschaft gegeben werde und daß die ministe⸗ rielle Verantwortlichkeit also nur illusorisch sey.
Der Staatsrath Renouard, General⸗Secretair des Justiz⸗ Ministeriums, und der so eben zum außerordentlichen Staats⸗ rathe ernannte Herr Dumon sind beauftragt, mit dem Großsie⸗ gelbewahrer den Gesetz⸗Entwurf uͤber die Verantwortlichkeit der Minister und Staatsbeamten zu vertheidigen.
Der Marschall Clauzel legte gestern eine Reklamation der Mitglieder der Ehrenlegion wegen Auszahlung ihrer Gehalts⸗
Ruͤckstaͤnde auf das Bureau der Deputirten⸗Kammer nieder.
Der National und einige andere Blaͤtter enthalten ein Schreiben des General Solignac, worin dieser sein Benehmen als kommandirender General in der Vendée zu rechtfertigen und seine Abberufung von diesem Posten als eine Ungerechtigkeit der Regierung darzustellen sucht; so erzaͤhlt er unter anderm, daß
er woͤhrend seines 5 monatlichen Kommando's fuͤr außerordentlich⸗
Gesetze vorlege, wodurch eine gruͤndliche Diskuͤssion des Bud⸗