1832 / 359 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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John Justin Cooper, Richters am Ober⸗Appellationshofe, bis auf weiteren Befehl Sr. Majestaͤt, Herr Edward Remond fort⸗ fahren werde, die Pflichten eines General⸗Prokurators und Hr. Nicholas Gustav Bestel die eines Beisitzers des obersten Ge⸗ richtshofes auszuuͤben. Zur Feier des Geburtstages Sr. Ma⸗

die Scheiben. Man sagt hier, daß in jenem Augenblick der General Chassé eine Mine bei dem Halbmonde habe springen lassen, welche dem Feinde großen Schaden zugefuͤgt haͤtte. Ich kann Ihnen in dieser Beziehung nichts Positives melden. Der Verlust der 7. b; in den beiden letzten Naͤchten wird auf mehr als 500 Mann geschaͤtzt. Die Be⸗ richte von der Schelde her scheinen nicht sehr zufriedenstellend. Man erzaͤhlt sich hier, daß die Hollaͤnder sich vorgestern der Kreuzschanze und des Forts Perle bemaͤchtigt haͤtten; man fuͤgt hinzu, daß der Hollaͤndische Admiral seine Gelangung zum Kom⸗ mando durch eine glaͤnzende Waffenthat habe bezeichnen wollen und daß ihm dies vollkommen gelungen sey.“

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 14. Dez. Vorgestern wurde wieder ein Pro⸗ tokoll in der Hochverraths⸗Sache dem Publikum mitgetheilt, wel⸗ ches die Zeugnisse des Protokoll⸗Secretairs Grafen von Schwe⸗ rin, der Graͤfin Ankarkrona, des Fraͤuleins Sanderskoͤld und des Lieutenants Freiherrn Posse enthaͤlt. Dem Grafen Schwerin hatte der Freiherr von Duͤben in einem zufaͤlligen Gespraͤche er⸗ zaͤhlt, daß er in Wien den Herzog von Reichstadt und den Prin⸗ en Gustav gesehen, sie mit inander verglichen und beide als iebenswuͤrdige Prinzen geschildert habe, die mit einander be⸗ freundet, aber verschiedener Laune gewesen waͤren; der Erstere sey lebhaft und munter gewesen, der Zweite hingegen still und verschlossen, so daß der Freiherr daraus geschlossen habe, daß

Erleichterung zu verschaffen, die zu ihrem Wohlbefinden bei⸗ tragen kann.

Antwerpen, 20. Dez. Das hiesige Journal sagt: „Wir haben keine neue Thatsachen zu berichten, da wir den kuͤhnen Arbeiten des Genies und der Artillerie nicht vorgreifen wollen. Ueber den Angriff auf den Halbmond erzaͤhlt man sich Folgendes: Das Hinabsteigen in den Graben war gluͤcklich bewerk⸗ stelligt; die Arbeiten waren verborgen und sehr weit vorgescho⸗ ben; es blieben nur noch einige Moèͤtres auszufuͤllen, als der Feind die Arbeiter entdeckte, und sein Feuer auf diesen Punkt richtete. Eine große Anzahl Mineurs wurden verwundet. Der General glaubte den Angriff einstellen zu muͤssen, trotz der Bit⸗ ten der Grenadiere, welche bereit waren, zu stuͤrmen. Das Feuer ist von beiden Seiten anhaltend, und das der Belagerer beschaͤftigt die Belagerten fortwaͤhrend, damit die Arbeiter Operationen fortsetzen koͤnnen, von denen man ein großes und baldiges Resultat erwar⸗ tet. Einige Journale wundern sich uͤber die lange Dauer einer Belagerung, deren Schwierigkeiten sie nicht vorhergesehen ha⸗ ben, weil sie dieselben nicht kannten. Diese Schwierigkeiten sind ungeheuer einer Festung gegenuͤber, welche ein Meisterwerk mi⸗ litairischer Baukunst ist. Die groͤßten Hindernisse aber legt die Jahreszeit in den Weg, und es ist ewig zu bedauern, daß die Unentschlossenheit der Diplomatie diese Expedition, wenn sie doch einmal stattfinden sollte, um einen Monat verschoben hat. Wir erfahren uͤbrigens mit Bestimmtheit, daß die Bresche⸗Bat⸗

nte, als dem Feind Schaden zu thun und ihn zu beun⸗ einen zu an Wenschene ancssch seen 1 89 und man verzichtete darauf. ie Hollaͤndisch gesinnten Die Geldsammlungen zum Besten der Verwundeten⸗verden, wenn sie es vrassh vhenvecn, daß die Fran⸗

der Familien der Getoͤdteten in der Antwerpener Citadell mee einen Sturm versucht habe, und daß derselbe bereits zu ziemlich ansehnlichen Summen angewachsen. gen worden sey; es nur eine Abgeschmacktheit

Aus einem Privat⸗Schreiben aus Bruͤssel geht so vielen anderen seyn. * Dem Bataillons⸗Chef des daß die dort wohnhaften Hollaͤnder und andere Gleichgest Paulin, ist in der Nacht durch eine Bombe das Bein zer⸗ unter sich eine Subscription zu Gunsten der Hollaͤndischen Krh worden. Die Wunde ist jedoch nicht so gefaͤhrlich, als Gefangenen aus der Antwerpener Citadelle eroͤffnet unz ünnte, und dieser wurdige Offzzier wird rasch wiederherge,

diese Weise nicht weniger als 5500 Fl. zusammengebracht ha ee dee eee aeegne e arh Wiha. welche den Gefangenen bei ihrer Ankunft in Valenciennes n- an Ort und Stelle gegenwaͤrtig. Er wurde auf dem Wege bezahlt werden sollen. Diese edlen Menschenfreunde weranchée nach Berchem durch das Platzen einer Bombe au⸗ uͤberhaupt Sorge tragen, daß es den tapferen Vaterlands⸗Multer verwundet. Durch sein Epaulette wurde der Schuß theidigern an nichts gebricht, was ihnen die Gefangenschaft icht und er hat nur eine ziemlich starke Kontusion erhalten. erleichtern im Stande seyn kann. ke hecnanbe 24 General Matapel die W G Hen⸗ Auch Holländische Blaͤtter melden jetzt, da Orleans und Nemours sind gegen 1 r in Berchem an⸗ nehmen nach der Cosche, Lnaitat de Man! um Bepin Pen; sie haben sich zu dem Marschall begeben, und den Ge⸗ apitain Lucas

8 In Bayonne haben am 7. d. M. Abends im dortigen Theater unruhige Auftritte stattgefunden. Es wurde das Stuͤck ales Chansons de Béranger“ aufgefuͤhrt; als die Goͤttin der Freiheit, mit einer rothen Muͤtze, auf der Buͤhne erschien, wur⸗ den ihr einige Blumenkraͤnze mit einem Zettel zugeworfen, wel⸗ chen ein Theil der Zuschauer vorgelesen haben wollte. Der Po⸗ jestaͤt hatte der Gouverneur 11 Gefangenen ihre noch ruͤckstaͤn— lizei⸗Commissair widersetzte sich diesem Begehren und die Vor⸗ dige Verhafts⸗Zeit erlassen. stellung mußte eine Stunde lang suspendirt werden. n⸗ 88— Temps nes ses ehh hier fortdauernd Unterhand⸗ Niederlande. ugen wegen einer neuen 3procentigen Spanischen Anleihe ge⸗ Aus dem Haag, 21. Dez. Auf die (im letzten Blatte pflogen. Die einzige Schwierigkeit, um die es sich noch handle, der aeeeeens dagse 5)S S sey der Betrag der Cortes⸗Bons, welche die Spanische Regierung des Auswaͤrtigen hat der Praͤsident der zweiten Kammer der an Zahlungs⸗Statt annehmen soll. Die Anleihe Dom Mi⸗ Generalstaaten, Herr Callot d'Escury, geantwortet, daß er guels ist, wie dasselbe Blatt wissen will, definitiv abgeschlossen. im Namen der Versammlung dem Minister seinen Dank bezeuge Herr Achill von Jouffroy, der bereits bei der sogenannten Gueb⸗, fuͤr die hoͤchst wichtigen von ihm gemachten Mittheilungen, und hardschen Anleihe den Unterhaͤndler machte, soll auch diese An⸗ ihn zugleich ersuche, auch Sr. Majestaͤt den Ausdruck ihrer Er⸗ leihe abgeschlossen und dabei 900,000 Fr. gewonnen haben. kenntlichkeit zu Fuͤßen zu legen. Demnaͤchst fuͤgte der Praͤsident Das M émorial des Hyrenées meldet von der Spani⸗ noch hinzu, „daß Se. Majestaͤt besonders in Augenblicken, wo shen Graͤnze, daß die Spanier ihren Hanitaͤts⸗Kordon von den die Handlungen fuͤr sich spraͤchen, der Ueberzeugung seyn koͤnn⸗ Hoͤhen der Pyrenäͤen, die bereits mit Schnee bedeckt sind, tiefer ten, daß, wenn die immer ruhelosen Franzosen sich fortwaͤhrend hinunter verlegt haben, doch dauern die Sanitaͤts⸗Maßregeln in als die aͤchten Nachkommen jener Gallier zeigten, welche die ihrer ganzen Strenge fort; die Quarantaine in dem Lazarethe ganze Welt beunruhigten, die unter der Regierung des Koͤnigs von Irun besteht noch immer fuͤr vierzehn Tage, und da diese lebenden Voͤlker sich dagegen auch immer zu erinnern wissen Anstalt nur wenige Personen aufnehmen kann, so wird dadurch wuͤrden, daß sie die Nachkommen der alten Bataver und Friesen die Nuͤckkehr der Spanischen Fluͤchtlinge, welche im Vertrauen auf seyen, die als ein Bollwerk fuͤr Freiheit und Vaterland dagestan⸗

vielen Gelegenheiten die Handlanger ihrer Franzoͤsischen 2u’- ten machen. s

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. g. Cyr⸗. es besucht; 2 Uhr sind sie wieder nach der Schelde⸗Flotte ernannt worden sey; d hape Cyr⸗Nugues besucht; um 2 Uhr⸗ jedoch den Iühe uͤber die zehalten. nget abgereist. Der Escadrons⸗Chef Lafontaine, Adiutant

HS I Us, ist heute Morgen nach Antwerpen zum Koͤnige ge⸗ In Helvoetscluis sind am 19ten d. zwei Hollaͤndische K. 8* 8 1 18te werläßt morgen das fahrteischiffe eingelaufen, die nicht allein von keinem Beoieer Berchem, um sich nach seinen Kantonnirungen in der Um⸗ Geschwader belaͤstigt, sondern auch noch von einem Englischh von Deurne und Borgerhout zu begeben; es scheint, daß Kriegsschiffe konvoyirt worden seyn sollen. Es heißt jedoch, Ne statt durch eine Brigaͤde der Reserve⸗Division, durch das

eines dieser Schiffe 1500 Gulden Konvoyirungs⸗G ien⸗Regiment abgelost werden wird, welches in einem schau⸗ zahlen muͤssen. iff 6 9 Gelder; 9 Bivouac auf dem feuchten Terrain bei Wilryck liegt. in der Gegend der Lunette St. Lau⸗

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die Amnestie in ihr Vaterland zuruͤckkehren, sehr verzoͤgert. Ei— nige derselben haben nach ihrer Ankunft in ihren Wohnsitzen bei ihren fruͤheren Mitbuͤrgern keine gute Aufnahme gefunden.

¹ Großbritanien und Irland.

London, 21. Dez. Se. Majestaͤt ertheilten vorgestern in Brighton dem Herzoge von Devonshire und dem Vice⸗Admiral Sir R. Otway Audienzen.

Ihre Majestaͤt die Koͤnigin hat in diesen Tagen dem be⸗

ruͤhmten Maler Wilkie zu ihrem Portrait gesessen. Am 18ten d. M. gab der Graf Grey ein glaͤnzendes Gast⸗ mahl, bei welchem unter Anderen die Fuͤrsten Talleyrand und Lieven, der Preußische Gesandte und Lord Durham gegenwäͤr⸗ tig waren. Dem Spectator zufolge, sollen der Herzog von Welling⸗ ton und Sir R. Peel aufgefordert worden seyn, als Patrioten ihr persoͤnliches Gefuͤhl zu opfern, und unter der Greyschen Ad⸗ ministration, Ersterer die Stelle als Ober⸗Befehlshaber der Ar⸗ mee, und Sir R. Peel diejenige eines Secretairs der Kolonieen zu uͤbernehmen, damit dem Wohle des Landes durch die Oppo⸗ sition ihrer Partei nicht geschadet werde. Beide sollen dies aus⸗ geschlagen und der Herzog von Wellington hinzugefuͤgt haben, daß, wenn gleich er sich dem gegenwaͤrtigen Kabinette nicht anschließen koͤnne, er mit Vergnuͤgen ein Mitglied eines neuen seyn wuͤrde.

Namik Pascha ist auf einer Spezial⸗Mission der Pforte, nebst Gefolge, hier eingetroffen und in Grillions Hotel abgetre⸗ ten. Seine Mission hat sowohl auf den Zustand von Aegypten, als auf ein schließliches Arrangement hinsichtlich Griechenlands Bezug. *

Vorgestern kam der Erzbischof von Canterbury von seinem

Landsitz zu Addington nach der Stadt und hatte im Schatz⸗Amte eine dange Unterredung mit dem Grafen Grey und dem Lord⸗ Kanzler. Dem Vice⸗Praͤsidenten der Handels⸗Kammer, Herrn Pou⸗ let Thomson, machte vorgestern in seiner Wohnung zu Somer⸗ setplace eine Deputation von Manchester, von welcher Stadt er bekanntlich zum Parlaments⸗Mitglied erwaͤhlt worden, ihre Aufwartung.

Die oͤffentlichen Blaͤtter fahren fort, die ferneren Ergebnisse der Wahlen in den verschiedenen Städten des Koͤnigreichs mit⸗ zutheilen. Die bemerkenswexrthesten unter den letzten Wahlen sind die des Sir J. Graham im oͤstlichen Theil von Cumber⸗ land, die des Herrn M. O'Connell zu Tralee und des Herrn J. O (Connell zu Youghal in Irland, der Herren O'Connell und Ruthven in der Stadt Dublin, O'Connor Don in der Graf⸗ schaft Roscommon, O Callaghom und Sheil in der Grafschaft Tipperary, Barrow in der Stadt Waterford, Shaw und Lefroy von der Dubliner Universitaͤt und des Lord Afhley und der Her⸗ ren Ponsonby und Bankes in Dorsetshire.

Nachdem in einer außerordentlichen Versammlung der Cor⸗ poration von Norwich am vorigen Sonnabend einstimmig be⸗ schlossen worden war, dem Lord Stormont und dem Sir James Scarlett, welche beide die Stadt Norwich im Parlamente ver⸗ treten werden, das Ehrenbuͤrgerrecht zu verleihen, wurde ihnen der gebraͤuchliche Eid abgenommen; zu gleicher Zeit beschloß man, daß Sir James Scarlett bei einem Gerichtshof des Mayor⸗ Amts vereidigt werden sollte.

Die Dubliner Zeitung enthaͤlt eine Proklamation, wo⸗ durch der westliche Bezirk der Grafschaft Cork als im Aufruhr⸗ Zustande befindlich erklaͤrt und eine außerordentliche Polizei da⸗ selbst eingesetzt wird.

Aus Deal wird vom gestrigen Tage gemeldet: „Die Fran⸗ zoͤsische Fregatte „Melpomene“, Capitain Rabaudy, welche an den Kuͤsten von Holland gekreuzt hat, ist hier angelangt, und es liegen nun folgende Schiffe hier vor Anker: der Vice⸗Admi⸗ ral Sir Pulteney Malcolm auf dem „Donegal“, dann der „Revenge“, „Talavera“, „Spartiate“, „Southampton“, „Stag“, „Castor“, „Rover”, „Dee“ und „Emerald“; der Franzoͤsische Contre⸗Admiral auf der „Syrene“, dann der „Suffren“, die „Medea“, „Melpomene“, „Ariane“, „Creole“ und „Bayon⸗ naise.“

Das Koͤnigl. Schiff „Pike“ ist in viertehalb Tagen von Porto hier angekommen und bringt also Nachrichten bis zum 15ten d. M. mit, die jedoch nichts von Bedeutung enthalten. Am 13ten war das Bombardement von Seiten der Batterieen Dom Miguels sehr heftig gewesen, hatte mehrere Haͤuser zer⸗ stoͤrr und einige Buͤrger getoͤdtet. Dom Pedro laͤßt die Ladun⸗ gen der Schiffe, welche ihm Lebensmittel zufuͤhren, noch immer in der Naͤhe von St. Joao da Foz landen; außer dem Dampf⸗ boot „die Stadt Edinburg“ hatten noch 4 andere Schiffe eine Nenge von Vorraͤthen dort ans Land gesetzt und die Blokade dadurch in gewisser Hinsicht unwirksam gemacht. Es hieß, man habe auf dem noͤrdlichen Ufer des Duero eine Batterie errichtet, welche die Batterieen Dom Miguels beherrschen sollte. Uebri⸗ gens bedauerten es die Kaufleute in Porto sehr, daß man keine Maßregel irgend einer Art ergriff, um sie in den Stand zu setzen, durch jedes Packetboot mit ihren zahlreichen Bekannten und Freunden in England zu kommuniziren; und diesen Letzte⸗ rreen verursacht es ebenfalls große Besorgniß, daß so oft Packet⸗

ooͤte von Porto ankommen, ohne einen einzigen Brief von dort mitzubringen.

Von der Insel Mauritius wird gemeldet, daß der Gou⸗ verneur derselben am 3. September eine Proclamation erlassen

den und hierdurch selbst Roms maͤchtigen Alleinherrschern Ach⸗ tung abgenoͤthigt haͤtten.“

Die drei Soͤhne Sr. Koͤnigl. Hoheit des nien sind nach der Hauptstadt zuruͤckgekehrt.

In Hollaͤndischen Blaͤttern wird aus dem Franzoͤsi⸗ schen Hauptquartier Berchem vom 17. Dezember berichter: „Das feuchte und kalte Wetter hat abermals sehr nachtheilige Folgen fuͤr die Belagerer herbeigefuͤhrt, und wir haben bereits viele derselben, die bei dieser Witterung erkrankt sind, in das Hospital bringen sehen. Auch scheint es, daß sie keine große Fortschritte in den Belagerungs⸗Arbeiten machen. Die zweite Parallele ist, wie ich hoͤre, noch nicht vollendet, und so geht es denn mit der Errichtung der Bresche⸗Batterieen nicht so schnell, wie der Marschall Gérard geglaubt hat. Obgleich wir taͤglich den Donner des Geschuͤtzes hoͤren, so haͤlt es doch schwer, uͤber die Ereignisse auf dem Kriegs⸗Schauplatze etwas Zuverlaͤssiges in Erfahrung zu bringen; inzwischen, nach der Zahl der Verwunde⸗ ten zu urtheilen, die taͤglich in die Hospitaͤler gebracht werden, muͤssen die Belagerer durch das Feuer der Citadelle hart mitgenommen wer⸗ den. Fast jeden Augenblick werden vor unseren Augen Verwundete in das hiesige Feld⸗Hospital getragen oder gefahren; und doch werden, wie es heißt, die am schwersten Verwundeten nach der Stadt gebracht. Ich glaube sonach, daß der Marschall Gérard der Zahl der in seinen amtlichen Berichten angegebenen Verlu⸗ sten an Verwundeten getrost noch zwei Nullen beifuͤgen kann. Damit Sie selbst urtheilen moͤgen, wie groß der Verlust auf Seite der Franzosen seyn duͤrfte, will ich Ihnen bloß bemerken, daß sie seit einigen Tagen sich genoͤthigt gesehen haben, Belgi⸗ sche Kanoniere bei ihren Stuͤcken anzustellen, was sie sicher nicht gethan haben wuͤrden, wenn sie noch eine hinreichende An⸗ zahl Franzoͤsischer Artilleristen besaͤßen; denn nichts gleicht der Ver⸗ achtung, die sie gegen unsere (die Belgischen) Truppen an den Tag legen, waͤhrend sie der tapfern Besatzung der Citadelle alle Ge⸗ rechtigkeit widerfahren lassen. „Nichts“, so hoͤrte ich vor kur⸗ zem einen Franzoͤsischen Offizier vom Genie aͤußern, „nichts kann verstaͤndiger, durchdachter und geschickter ausgefuͤhrt werden, als die Vertheidigung der Citadelle; denn General Chassé weiß mit wenig Mannschaft, die er zur Zeit wirksam seyn laͤßt, sei⸗ nen Feind abzumatten und ihm Abbruch zu thun, waͤhrend er zu einem Ausfall stets frische Truppen bei der Hand hat.“

Prinzen von Ora⸗

Damit Sie diese Aeußerung um so besser zu verstehen im Stande sind, mache ich Ihnen bemerklich, daß General Chassé wie hier wenigstens allgemein behauptet wird nicht mehr als den fuͤnften Theil der Besatzung die gewoͤhnlichen Verthei⸗ digungs⸗Arbeiten ausfuͤhren laͤßt. Wenn ich nicht fuͤrchtete, daß Sie Zweifel in meine Worte setzten, oder meine Aeußerungen fuͤr Schmeicheleien hielten, so koͤnnte ich Ihnen eine Menge Zuͤge von Muth, Standhaftigkeit, Entschlossenheit und An⸗ haͤnglichkeit an Koͤnig und Vaterland die selbst bei den Franzosen von Munde zu Munde gehen von Ihren Lands⸗ leuten erzaͤhlen. Eine Anekdote kann ich jedoch nicht umhin, Ih— nen mitzutheilen. Ein Herr, der einem der Hollaͤndischen Kriegs⸗ gefangenen ein Glas Bier anbot und dabei zu ihm sagte: „das habt Ihr gewiß seit langer Zeit nicht so gut gehabt“ erhielt zur Antwort: „In der Citadelle gebrach es uns an nichts; und gesetzt auch, ich haͤtte dort truͤbes Wasser trinken muͤssen, so wuͤrde es mir besser geschmeckt haben, als hier der trefflichste Wein; denn damals war ich noch ein freier Mann und konnte mein Vaterland vertheidigen helfen, wogegen ich jetzt gefangen und außer Stande bin, ihm zu dienen.“ Da, dem Verneh⸗ men nach, der Hollaͤndische General die nach der Stadtseite zu befindlichen Batterieen der Citadelle wieder vollzaͤhlig gemacht hat, so fuͤrchten viele Bewohner Antwerpens, daß es dennoch zuletzt zu einem Bombardement kommen werde, und schicken sich demgemaͤß zur Flucht an.“

Mit Bezug auf die Belagerung der Citadelle aͤußerte das Amsterdamsche Handelsblad: „Die Belagerer hatten sich geschmeichelt, daß es hinreichend seyn wuͤrde, sich um die Festung zu lagern und dieselbe zur Uebergabe aufzufordern; sie haben jedoch wahrscheinlich hierbei uͤbersehen, daß schon die Ehre allein uns verbot, jene Veste auf die erste Aufforderung der Gewalt des Franzoͤsischen Heeres zu uͤberliefern. Mannhaft wird die Ehre von Alt⸗Niederland durch die Vertheidigung von Antwer⸗ pens Citadelle behauptet. Getreu erfuͤllt der greise Chassé die Zusage, die er dem Marschall Gérard gethan, daß er die Festung nicht raͤumen wuͤrde, so lange seine Vertheidi⸗ gungsmittel nicht erschoͤpft seyen. Und wenn diese Mittel endlich erschoͤpft seyn werden was dann? Was ist damit fuͤr uns verloren, was fuͤr Belgien gewonnen? Es waͤre eine uͤber⸗ triebene Einseitigkeit, den Blick stets nur auf die Citadelle gerich⸗ tet zu halten, als laͤge in der Erhaltung dieser Veste die Rettung oder im Verluste derselben der vollstaͤndige Untergang von Nieder⸗ land. Nein! Mit der Antwerpener Citadelle verlieren wir swar viel, sehr viel, aber wir haben darum nicht Alles verloren! Uus bleiben noch zahlreiche Vertheidigungsmittel und der Feind hat eigentlich noch gar nichts gewonnen, wenn er endlich jenen Platz durch seine Uebermacht uns entrissen haben wird. Nie⸗ mand wird uns auch alsdann zwingen koͤnnen, einen Trak⸗

b zeuer ist gegen Mittag irn de Belgien. schterlich gewesen. Die Hollaͤnder ließen von der linken uUe,

3 Bastion Toledo und von dem Halbmonde eine wahre Bruͤssel, 20. Dez. Der Moniteur enthaͤlt die nc

5 won Wurfgeschossen auf die Franzosen regnen, welche denselben (das dreizehnte und das vierzehng helich waren. Die Franzosen, welche als Tirailleurs auf er Belagerungs-Armee:

hmten der Tranchée aufgestellt waren, antworteten ihnen A. „Antwerpen, den 18.

Dez. Mittaaln aber sie waren den Haubitzkugeln, den Granaten und einem Trotz des schlechten Wetters und des anhaltenden Regen; 2l! den Naͤchten vom 16ten und 17ten ist man doch mit Errichtun

von Steinen ausgesetzt, der ziemlich bedeutende Verwuͤstun⸗

1 uejchtete. Die Mineurs haben in der vergangenen Nacht

Bresche⸗Batterieen fertig geworden, und mit Anlegung der Fabllitten; 11 derselben wurden in weniger als drei Minuten

rieen, welche die Seiten der Bastionen Nr. 1 und 3 beschießen Anfaͤhig gemacht. Die Uebrigen setzten ihre Arbeiten mit be⸗

len, sehr weit vorgeruͤckt. Die Armirung dieser verschieallanswuͤrdiger Kaltbluͤtigkeit fort. Was man auch in Ant⸗

Batterieen muß gleichzeitig geschehen, um den Zweck, zu denl gesagt haben mag, es ist gewiß, daß man noch nicht Bre⸗

bestimmt sind, zu erreichen. Eine neue Batterie ist zwischen bießt, und es ist zu vermuthen, daß die Generale des Ge⸗ Lunette St. Laurent und dem Halbmonde der Bastionen N und 3 errichtet und armirt worden; nur nach unerhoͤrten Ansin

und der Artillerie, welche fuͤr ausgezeichnet in ihrem Fach

; ag; , vortreffliche Gruͤnde haben, zu handeln, wie sie es gungen ist es der Artillerie gelungen, die Armirung in der Nad vom 16ten zum 17ten zu vervollstaͤndigen, und die Battene;

Lund es ist sehr klug von ihnen, daß sie diese Gruͤnde den Stand zu setzen, ihr Feuer am 17ten Morgens za drj

llen Neugierigen mittheilen, die sich ins Hauptquartier draͤn⸗

; —In der vergangenen Nacht sind 48 Mann verwundet, und nen. Das Logement in der Lunette St. Laurent ist balstände und ihre Verbindung mit der dritten Parallele gesichert. d

br 40 getödtet worden. Dies darf nicht Wunder nehmen,

5 w 1b man bedenkt, daß die Franzoͤsische Armee jetzt den moͤrderischen auf der Contre⸗Garde errichtete Batterie ist armirt und bereit,) Feuer zu beginnen. Die Wege⸗Arbeiten werden kraͤftig forn

der Belagerung Die Angreifenden sind auf mehre⸗

zunkten nur eine halbe Pistolenschußweite von den Belagerten setzt, und man hat sich in dem bedeckten Wege des Halbmondesulmt, und man begreift, daß das Feuer von beiden Seiten moͤr⸗ gesetzt. Die mit dem großen Möoͤrser in der Ebene von

er als jemals seyn muß. Der Koͤnig kam heute um 3 Uhr schaet am 17ten d. angestellten Versuche haben die zufriedenstela schem an, trat bei dem Marschall Gérard ab, und kehrte eine sten Resultate geliefert. Keine Bombe ist in der Luft zerplatzten

efert 1 1 ndarauf nach Antwerpen zuruͤck.“ allen wurde sehr richtig gezielt, und die Entfernungen, in denn dhan hat heute, wie die Emancipation meldet, die Lie⸗ niederfielen, waren den Ladungen angemessen. Beim Niederfet

1 ECEEEEE1 Kontrakte fuͤr die Franzoͤsischen Truppen erneuert; es ist chlugen sie sehr tief in die Erde, und kein Gewoͤlbe wird sastle . ie Bedi geste si Uutg Weabege können. Daß die Bomben bei den Bersug . hhen 88 ETEET Luͤttich platzten, hatte nur in dem Verfahren seinen Grund, ngeselben Preisen 88 twe ee cch Ainttessen tönnt man sich bedient hatte, um die Leere der Kammer auszufulln Irersorgen muͤssen, welche eiwa n G 6

Dieser Moͤrser, vollstaͤndig mit Munition versehen, kann augen Bruͤssel, 21. Dez. Der heutige Moniteur giebt das lich in Batterie gegen die Citadelle gestellt werden.“ lletin der Belagerunqs⸗Armee: 6. „Antwerven, den 19. Dez. Mitus stehende funfzehnte Bulletin der Belagerungs⸗Armee: Alle Bresche⸗ und Contre⸗Batterieen sind vollendet, und be I“ g9n Fhgchm stags. den in der kuͤnftigen Nacht vollstaͤndig armirt werden. MorzamDie Armirung der 2 resche⸗ und HeKeirrnh ae iss 71 Tagesanbruch werden sie im Stande sern, ihr Feuer zu erdffng abigen definitiv vervollstaͤndigt worden, und sie sind bereit, ihr so der Moͤrser von 1000 Pfund, dessen neue Versuche dieumer iu, beginnen, sobald der Befehl dazu ertheilt wird. Der Dienste und die große Wirküng, die man von ihm erwarm inndpfündige Mörser muß auch heute fruͤh in Batterie aufgestellt 5 Der unterirdische Weg, der dazu bestimmt ist, den Ueber⸗

festgestellt haben. Man hat die Arbeiten zum Hinabsteige madchh. 7 . 4 9 8 3 4 e* 86 18 Graben der linken Seite der Bastion Nr. 2 fortgesetzt. Die Sorabuhg ina den Graben der Bestion Nr. 2 vorzubereiten, ist sehr

Arbeiten sind mit Kraft betrieben worden, und man hat verschee at, 1Sb Eeoö“ Lb1’ Waffenplaͤtze fuͤr die Truppen der Infanterie errichtet. Die au versehen um ein anhaltendes Feuer beginnen zu koͤnnen, so⸗ Contre⸗Garde errichtete Batterie hat die Abdaͤmmung zerstoͤrt, vecbl 9. 8 es Veuer egn Me, 19. das Wasser der Graͤben der Ei s 6 1. die Bresche⸗Batterieen auf die linke Seite der Bastion Nr. 2 Has der Citadelle von dem des Platzes tg rden, von der sie nur 50 Meétres (Breite des Grabens die Sappe ist bis zu dieser Abdaͤmmung gelangt. Der hedastsen werden, p IIeeeeeweite des Brghen RNio⸗ 85 1 I1I1““ 2p- des bedeckten Weges) entfernt sind.“ Weg des Halbmondes ist auf der linken Seite gaͤnzlich gekrint, Dasselbe Bl (de Uhr Abenda: „Das 8 die Belagtrer sind in dem bedeckten Weg derselben geschütt. , Dasselbe Blatt meldet um 9 Uhr Abends: „Das hef⸗ Belagerten, in der vergangenen Nacht einen Sturm auf diesen Haltzt Schießen, welches man hier (Bruͤssel) seit 5 Uhr Nachmit⸗ mond befuͤrchtend, haben daselbst gute Wacht gehalten und ein hece sit, laͤßt nicht mehr zweifeln, daß die Bresche⸗ und Con⸗ tiges Musketen⸗Feuer entwickelt. Da der Tag und die Nacht ülbwerieen ihr Feuer begonnen haben, und daß die Batte⸗ 18ten nicht sehr regnigt waren, so sind die Wege⸗Arbeiten un hner ersten und zweiten Parallele diesen Angriff durch ver⸗ In einem aus Berchem vom 18ten d. M. datirten dsbhteelle unterstuͤtzen.“ Befehl giebt der Marschall Gérard folgende Nachrichten lf Aus Berchem vom 20. Dez. 10 Uhr Morgens meldet der die Division Sebastiani:; 1 Mriteur: „Der gegen den Halbmond gerichtete Angriff hat Die he g ach. Scheane agfert, pech mh 6 lufmerksamkeit des Feindes auf sich gezogen, und in der chung der Deiche und der Passase auf der Schelde beauftnagt 1 215, - hat zu verschisdenenmalen 9 Angrish und ht Landunge barbr Cööö b des Hollaͤndischen Geschwaders zuruͤckgewiesen. Trotz des unzln 9 1 ¼ stigen Wertels und der Hindernisse aufs dem Terrain der Polde eda dasselbe fuͤr uns nur von einer sehr untergeordneten Wich⸗ unter dem Feuer des Feindes hat die Artillerie jener Dibision, waüt ist, so hat man, wie es scheint, den Vorsatz, sich desselben der Infanterie unterstuͤtzt, die Forts ausgebessert, Batterieen ernih femächtigen, verschoben. Endlich, nach einer zehnstuͤndigen, tet, und jenes Ufer in einen achtunggebietenden Vertheidigungenwrdentlich muͤhseligen, unter den Befehlen des Generals Zustand versetzt. Die Division Achard, welche das linke üfer ha und des Obersten Bouteiller ausgefuͤhrten Arbeit, ist die Schelde und die Hollaͤndische Flotte beobachtet, hat ihrerseits neceBatterte in der vergangenen Nacht armirt worden; die weniger gluͤckliche Resultate erlangt. Die Artillerie, der n tijerigen Verbindungen und das nahe Feuer des Feindes Schanze hat nach einer lebhaften Kanonade das Hollaͤndische (in diese Operation sehr gefaͤhrlich gemacht; aber sie ist been⸗ schwader gezwungen, sich zuruͤckzuziehen. Drei Granaten sin und morgen fruͤh wird d 8 Feue 8 Hihen. die linke Seite einer Fregatte eingedrungen, haben dieselbe in Bargh R 9 88 g6 er 82.. b 8 gesteckt und mehr als 30 Mann (⁷) verwundet. Die Divistoneaahe Repraͤsentanten „Kammer hat in ihrer gestrigen zung die Berathung uͤber das Einnahme⸗Budget geschlossen,

bastiani hat 4 Verwundete und 1 Todten, die Division Acht d 5 4 Dud Todte.“ ie Abstimmung daruͤber auf morgen festgesetzt.

Der Politique meldet aus Berchem vom 1sten ve „Das Geruͤcht von einer beabsichtigten Bewegung von dih des Prinzen von Oranien, um die Citadelle zu entsetzen, durchaus ungegruͤndet. Die vergangene Nacht ist ohne Me

Untwerpen, 19. Dez. Im hiesigen Journal liest man: ist unmoͤglich, sich einen Begriff von den Schwierigkeiten eheeachen uu ha sich den Belagerungs⸗Ar⸗ 15 ie muͤhseli n ie Soldaten seit Sesal gegenstellen. Das schlechte Wetter ist der maͤchtigste EE1“ Fern eg E11““ b8ste R enesse der Citadelle. Der anhaltende Regen, welcher hatte den Dienst in der Tranchée, und es war wirklich eüss nvena. zoegafweiche, hat die Tranchéen in wahre Kloaken licher Anblick, die Soldaten heute fruͤh nach ihren Kantonng but bon 2595. ence sich nun die Schwierigkeit, in diesem gen zuruͤckkehren zu sehen. Offiziere und Soldaten wam mlndiges Gesch n iefe und eigentlich fast ganz ohne Grund, Schmutz von Kopf bis zu den Fuͤßen bedeckt, und doch 9 mn Paub⸗ sgüs fortzubewegen, und dies unter einem Ha— man kein Murren, keine Klage. Das Weetter ist sete ienen⸗ sehrs nch n, Granaten, kleinen Kugeln und Steinen, schlimmerer Feind fuͤr uns, als die Garnison der Citadelle, mgh. die biie Hgene Aufhoren geschossen wird. die Geschichte bietet wenig Beispiele von Belagerungen du, und ausfuͤhren, w er eiserne Wille, welche die Arbeiten sich eine Armee mit so viel Geduld dem Willen der Diplem⸗ und Menschen sost erden uͤber diese Hindernise siegen, die unterworfen, und mit so viel Muth die Strenge der Jahrenae die Fah ves it 9 8 % den Fall dieser Waͤlle, welche ertragen haͤtte. Unsere Bresche⸗Batterieen sind noch nicht arngisigt weßden vnngr wnden Muth der Belagerten doppelt ver⸗ und es waͤre unnuͤtz, daß dies geschaͤhe, bevor nicht der 9 se wir 1a ünnr 16g einige Tage verzoͤgern koͤnnen. So mond zum Schweigen gebracht ist. Die Vorbereitungen, nen hoͤren EEEEEETT114“ und Contre-Batterieen dieses Werk mit Sturm zu nehmen, werden fortgesetzt.“ 3— ntscheidend ice gle chzeitig feuern werden, damit der Er⸗ Der Moniteur enthaͤlt folgenden Bericht aus Ber Merser in der Batt Kan spricht davon, den großen Luͤtti⸗ vom 19ten 4 Uhr Nachmittags: bn.“ atterie aufzustellen; wir zweifeln noch immer

tat zu unterzeichnen, der mit den theuersten Interessen unseres Vaterlandes in Widerspruch ist.“

Nachrichten aus Flandern zufolge, fuͤhren die dasigen Bauern sehr viele Klagen daruͤber, daß sie von den Franzosen haͤufig gezwungen werden, bei der Belagerung der Citadelle

Dienste zu leisten; mit der Neutralitaͤt der Belgier wird es

hatie, worin er bekannt machte, daß, in Folge des Ablebens von

uͤberhaupt nicht sehr genau genommen, und diese muͤssen bei

her Mexlcel Gérard hat dem hiesigen Militair⸗Hospital zustellen lassen, um den Franzoͤsischen Verwundeten jede

„Seit gestern Abend hat das Feuer nicht aufgehört, ug immer sehr lebhaft gewesen. Das Gewehrfeuer besonders lic bestaͤndig. Gegen 1 Uhr Morgens hatte man nahe uet Halbmond der Huͤlfspforte einen Graben⸗Uebergang vorberet 8 man schickte sich an, diesen Theil des Platzes anzugreifen, ift Der Politi

anlich nftigue, der über diesen Vorfall

terieen morgen ihr Feuer beginnen werden.“

Die Zahl der Kugeln, welche in die Stadt fallen, nimmt so sehr zu, daß man Verdacht schoͤpfte, Chassé moͤge wohl hin und wieder nach dieser Seite zu feuern. Man hat sich aber uͤberzeugt, daß es immer nur Franzoͤsische Wurfgeschosse sind, und vermuthet, daß das weiche Terrain unter dem Geschuͤtz nach⸗ giebt, wodurch die Kugeln eine andere Richtung nehmen.

Man unterhaͤlt sich viel von einer außerordentlichen Explo⸗ sion, welche man gestern Abend gegen 7 Uhr hoͤrte; die Einen behaupten, daß ein Pulverwagen in der Citadelle in die Luft geflogen sey, waͤhrend Andere wissen wollen, daß Chassé eine vor dem Halbmonde angelegte Mine habe sprengen lassen.

Antwerpen, 20. Dezember. Der Angriff auf den Halbmond der Bastion Toledo in der vorgestrigen Nacht hat den Franzosen gegen 500 Mann an Todten und Verwundeten ge⸗ kostet; ein neuer Angriff, der zur vergangenen Nacht verkuͤndet war, hat nicht stattgefunden, angeblich, weil der Besitz des Wer⸗ kes, das von den Hollaͤndern desarmirt worden, von gar keiner Wichtigkeit fuͤr die Franzosen sey. Bei dieser Behauptung, der uͤbrigens das anhaltende Feuer aus dem Halbmonde theilweise entgegensteht, sieht man nur nicht recht ein, warum uͤberhaupt ein Versuch gemacht worden ist, sich dieses Werkes zu bemaͤchtigen. Es ist auch gar nicht unwahrscheinlich, daß die Franzosen das Geruͤcht, als ob sie auf die Einnahme des Halbmondes verzichte— ten, absichtlich verbreiten lassen, um die Hollaͤnder sicher zu ma⸗ chen. Die Ausdauer der Franzoͤsischen Truppen bei den durch das Wetter so uͤberaus schwierig gemachten Belagerungs⸗Arbei⸗ ten ist wahrhaft bewundernswuͤrdig, und macht dem Geiste der fast aus lauter jungen Leuten bestehenden Armee alle Ehre. Man behauptet, die Bresche⸗Batterieen wuͤrden morgen ihr Feuer eroͤffnen; wir sind indessen schon zu oft mit dieser Anzeige ge⸗ taͤuscht worden, als daß man ihr auch diesesmal unbedingten Glauben schenken koͤnnte. Feuern jedoch morgen diese Batterieen noch nicht, so duͤrfte man dies als eine Bestaͤttgung des Geruͤch⸗ tes ansehen, daß dieselben von dem Hollaͤndischen Geschuͤtz wie⸗ der demontirt seyen, wie dies unbezweifelt schon einigemale der Fall gewesen ist. Die Hollaͤnder in Nord⸗Brabant sind heute bis an die aͤußerste Graͤnze vorgeruͤckt, haben solche aber noch nicht uͤberschritten.

Luͤttich, 20. Dez. Der Politique meldet aus Ant⸗ werpen vom 19ten d.: „Die Franzosen haben in der vergan⸗ genen Nacht versucht, den Halbmond, der sich zwischen den Ba⸗ stionen Toledo und Paciotto und hinter der Lunette St. Lau⸗ rent befindet, mit Sturm zu nehmen. Unter einem sehr leb⸗ haften Gewehrfeuer der Hollaͤnder hatten sie schon angefangen, eine Bruͤcke von Faschinen uͤber den Graben zu werfen, als das Kartaͤtschenfeuer der Citadelle sie zum Ruͤckzuge noͤthigte; sie versuchten den Angriff mehreremale, aber immer ohne Erfolg. Das Feuer der Hollaͤnder hat in diesem Gefecht etwa 55 Mann kampfunfaͤhig gemacht. Man giebt an, daß dieser Angriff mehr zum Zweck hatte, wichtigere Operationen zu maskiren, als den Halbmond einzunehmen; wie dem auch seyn moͤge, so hofft man, daß die Franzosen sich in der kuͤnftigen Nacht im Besitz des Werkes befinden werden. Die Fahne, wel⸗ che auf der Citadelle weht, ist durch eine Kugel herab⸗ geschossen worden. Sie wurde gleich darauf durch eine andere von geringerm Umfange ersetzt. Das Feuer ist heute sehr lebhaft gewesen, von der Citadelle aus schießt man fast immer mit Wallflinten. Mehrere Bomben sind gestern mit⸗ ten in der Stadt geplatzt; eine fiel in der Gegend der Place Verte nieder und toͤdtete drei Personen. Die Hollaͤndische Flotte, welche in der Gegend von Lillo liegt, hat gestern einige Kanonenschuͤsse mit den Franzoͤsischen Batterieen gewechselt.“

Der Antwerpener Korrespondent des hiesigen Journals sagt, daß die Franzosen nur deshalb von der Einnahme des Halbmondes abgestanden waͤren, weil sie die Unmöglichkeit ein⸗ gesehen haͤtten, sich vor Tages⸗Anbruch in demselben festzusetzen; uͤbrigens sey es wahrscheinlich, daß er morgen uͤber die Einnah⸗ me des Halbmondes berichten werde. 1

Luͤttich, 21. Dez. Das hiesige Journal enthaͤlt fol⸗ gendes Schreiben aus dem Franzoͤsischen Hauptquartier vom 20. Dez. 3 Uhr Nachmittags: „Ich hoffte, Sie heute von den Details der Einnahme des Halbmondes unterhalten zu koͤnnen; da aber die Hollaͤnder unsere Anstalten zur Bemaͤchtigung dessel⸗ ben entdeckten, so haben sie das Werk groͤßtentheils geraͤumt; uns wuͤrde der Besitz desselben von keinem wesentlichen Nutzen seyn, und so scheint man den Plan, sich desselben zu bemeistern, auf⸗ gegeben zu haben. Der Marschall Gérard hat den Truppen ein Schreiben des Praͤsidenten des Conseils vorlesen lassen, wor⸗ in derselbe anzeigt, daß Befehl ertheilt worden sey, die bei der Belagerung verwundeten Soldaten, wenn dieselben die durch das Gesetz vorgeschriebene Bedingung erfuͤllen, d. h. wenn sie eine dem Verlust eines Gliedes gleichkommende Verwundung aufzu⸗ weisen haben, in das Koͤnigl. Invalidenhaus aufzunehmen.“

Die Industrie meldet aus Antwerpen vom 20sten d.:

veraͤndert. Die Citadelle entwickelt einen immer wachsenden Wi⸗ derstand gegen die immer kraͤftigeren Angriffe der Belagerer. Ueber die Operationen der vergangenen Nacht sind verschiedene Geruͤchte im Umlauf. Gestern Abend zwischen 6 und 7 Uhr war das Schießen so heftig, daß die Stadt von einem Erdbeben heimgesucht schien; Thuͤrxren und Fenster

Prinz Gustav von melancholischem Gemuͤth waͤre.

„In den Belagerungs⸗Hperationen hat sich seit gestern nichts

Hierbei haͤtte der Freiherr hinzugefuͤgt: wer da glaubt, daß Prinz Gustav einige Plaͤne hege, nach Schweden zuruͤckzukommen, der kenne die richtigen Verhaͤltnisse nicht. Bei einer andern Gele⸗ genheit hatte der Freiherr dem Grafen zugleich ein Por⸗ trait des Prinzen gezeigt. Auch der Graͤfin von Ankarkrona hatte der Freiherr vor mehreren Jahren ein solches Por⸗ trait gezeigt, und dabei G geaͤußert, daß der Prinz dieses Portrait von seiner Mutter, der vormaligen Koͤnigin, be⸗ kommen, um es dem Freiherrn als ein Souvenir von ihr zu uͤberlassen. Der Freiherr von Duͤben behauptete aber, daß er nie irgend Jemandem gesagt habe, auf welche Weise er dieses Portrait bekommen. Das Fraͤulein Sanderskoͤld und der Frei⸗ herr Posse hatten gar keine Aufklaͤrungen in dieser Sache mit⸗ zutheilen. Der Fiskal forderte hierauf den Freiherrn von Duͤ⸗ ben auf, zu erklaͤren, wann und wie er dieses Portrait erhalten? Der Fleiherr erwiederte, „daß er, als Sammler, die Portraits der gesammten Gustavischen Familie besaͤße, und daß er das er⸗ waͤhnte Portrait entweder zum Geschenk bekommen, oder gekauft habe; er koͤnne sich aber jetzt, nach und an welchem Orte es in seine Haͤnde gekommen; von dem Prin⸗ zen Gustav waͤre dasselbe aber kein Geschenk, denn mit diesem Letz⸗ tern habe er seit 1810 keine andere Gemeinschaft gehabt, als in dem Augenblicke, wo er ihm in Wien begegnet sey.“ Der Freiherr gestand, daß das Portrait noch in seinem Besitze sey, ohne jedoch anzugeben, wo er es verwahrt habe. Als das Hof⸗ gericht dem Freiherrn hierauf gebot, zu erklaͤren, wo er das Portrait und wie er dasselbe erhalten habe, erwiederte der Frei⸗ herr: „er koͤnne keine andere Aufklaͤrung geben, als die bereits mitgetheilte; er habe es als ehrlicher Mann bekommen, koͤnne aber den Ort nicht bestimmt angeben, wo es jetzt verwahrt werde; in Schweden sey es nicht, moͤglicherweise in Rostock oder Greifswald, wo er verschiedene Sachen zuruͤckgelassen, und vielleicht in letzterer Stadt bei dem Polizei⸗Direktor, heesea; Schwarz; er mache sich aber, als Mann von Ehre, anheischig, wenn er aus dem Gefaͤngnisse losgegeben werde, das Portrait herbeizuschaffen und es dem Hofgerichte zu uͤberliefern.“

Deutschland.

Weimar, 22. Dez. Nach erfolgter hoͤchster Genehmigung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs wird der Landtag seine Sitzungen vom 23sten d. M. bis zum 6. Januar k. J. aussetzen.

Kassel, 20. Dez. Se. Hoheit der Kurprinz⸗Mitregent ist heute von Wilhelmshoͤhe zuruͤck in das hiesige Residenz⸗Palais am Friedrichsplatz gezogen.

Es ist nun von dem Ministerium des Innern eine Auffor⸗ derung an diejenigen Wahl⸗Kollegien, in welchen Justiz⸗Beamte zu Abgeordneten erkoren worden waren, ergangen, zu neuen Wahlen zu schreiten, indem das Justiz⸗Ministerium gedachten Beamten, in Beruͤcksichtigung des Interesses des oͤffentlichen Dienstes und der uͤberhaͤuften Geschaͤfte bei den Gerichten, die Erlaubniß zum Eintritt in die kuͤnftige Staͤnde-⸗Versammlung definitiv verweigert habe. In diesem Falle befinden sich die bei⸗ den Ober⸗Appellationsgerichts⸗Raͤthe Pfeiffer und v. Baumbach, und die Ober⸗Gerichts⸗Raͤthe Werthmuͤller, Dedolf, Schellenberg und Cnyrim. 1

Von Seiten unseres Ministeriums des Innern ist nachste⸗ hende Bekanntmachung erlassen worden: „Die Astatische Brech⸗ ruhr, welche zu Anfang des Monats Oktober d. J. in der Re⸗ sidenzstadt Kassel ausbrach und sich von hier nur uͤber einige Doͤrser der nahen Umgegend verbreitete, waͤhrend saͤmmtliche uͤbrigen Theile Kurhessens verschont blieben, hatte schon gegen die Mitte des Novembers in dem Maaße nachgelassen, daß nur noch einzelne Erkrankungsfaͤlle sporadisch vorkamen. Der letzte derselben ereignete sich in Kassel am 18ten und in der Umgegend am 25. November, und am 1sten d. M. wurde der letzte Cho⸗ lerakranke als genesen aus der aͤrztlichen Behandlung entlassen. Das unterzeichnete Ministerium sieht sich demnach veranlaßt, die amtliche Versicherung zu ertheilen, daß ganz Kurhessen von der Astatischen Brechruhr voͤllig frei ist. Kassel, am 18. Dez. 1832. Kurfuͤrstlich Hessisches Ministerium des Innern. (gez.) Hassenpflug.“

Muͤnchen, 19. Dez. Der Minister des Innern, Fuͤrst von Oettingen⸗Wallerstein, ist von einer dreiwoͤchentlichen Rund⸗ reise am Sonnabend den 17ten d. M. wieder in Muͤnchen ein⸗ getroffen. Der Fuͤrst hat sich vorzuͤglich in Ansbach, Nuͤrnberg, Wuͤrzburg, Bamberg, Baireuth, Regensburg und Passau ver⸗ weilt. Der Zweck dieser Reise war, dem Vernehmen nach, das hoͤhere Verwaltungs⸗Personal persoͤnlich kennen Hu lernen, und sowohl uͤber die Verhaͤltnisse und Beduͤrfnisse der Kreis⸗Ver⸗ waltung, als uͤber die oͤffentlichen Anstalten und uͤber die gemeind⸗ lichen und kommerziellen Interessen einiger wichtigen Staͤdte sich Aufschluͤsse an Ort und Stelle zu verschaffen.

Darmstadt, 18. Dez. Die erste Haͤlfte der heutigen Sitzung der zweiten Kammer fuͤllte die Vorlesung der Proto⸗ kolle von mehreren zunaͤchst vorhergegangenen Sitzungen aus. Der Praͤsident verlas hierauf mehrere Antraͤge, worunter der des Abgeordneten Grafen Lehrbach, die Zulassung der „liebens⸗ wuͤrdigeren Haͤlfte unseres Geschlechts“ zu den oͤffentlichen Siz⸗ ungen der Kammer besonders bemerkt zu werden verdient. Der

ntrag schien keinen unguͤnstigen Eindruck auf die Kammer zu machen und wurde an den dritten Ausschuß zur Berichterstat⸗

Absicht, den Feind herauszufordern, indem man fuͤr einen Aueacweheaannttia 4 9 88 gefäbrlichtten eed.ang29 besetzte; aber es schein⸗ 18 e uelsch nichts weniger, als ein Oran istische einsah, daß eine Operation, welche jedenfalls kein anderes?

ebenfalls berichtet (s. Lüttich), v sondern ein ganz ministe⸗

erzitterten, und in einigen Vierteln der Stadt sprangen

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tung abgegeben. Auf die Anzeige des dritten Ausschusses, daß

so langer Zeit, nicht erinnern, wann

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