1833 / 6 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Geburten waren 19 Zwillings⸗, 1 Orillin 8, und Geburten. Getraut 652 Paare. gs⸗ 317 uneheliche

Nekrolog

8

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vprients ihren wuͤrdigsten Repraͤsentanten verloren, und man⸗ ches Jahr duͤrfte noch voruͤber gehen, ehe eine 8 die seinige, wiederum auf den Brettern unserer Buͤhnenwelt sich eigt. Daniel Ludwig Devrient wurde am 15. Dezember 1784 zu Berlin geboren. Einer achtbaren hiesigen Familie an⸗ gehoͤrend, die es sich ernstlich angelegen seyn ließ, Alles fuͤr seine geistige Entwickelung zu thun, konnte es nicht fehlen, daß seine vorzuͤglichen Anlagen auf das Vortheilhafteste ausgebildet wur⸗ den. Aber in der Wahl seiner kuͤnftigen Bestimmung, die man vielleicht mit allzu großer Eile traf, machte man, wie die Erfahrung spaͤterhin lehrte, einen gewaltigen Mißgriff. Er ward naͤmlich dem Kaufmannsstande gewidmet, und man hielt ihn vorlaͤufig zur Erlernung des Detail⸗Geschaͤfts an. Aber nicht lange hielt er es in diesem, ihm so we⸗ nig zusagenden, Verhaͤltnisse aus. Er wußte sich bald von al⸗ len beengenden Fesseln loszumachen, ergriff den Wanderstab und trat in die Schauspieler⸗Truppe eines gewissen Theater⸗Direktors Lange ein, der damals in der Fuͤrstlich Reußischen Stadt Gera Vorstellungen gab. Hier betrat er am zweiten Pfingstfeiertage des Jahres 1803, im 19ten Jahre seines Alters, als Eduard von Schalheim in dem Lustspiel „das Chamaͤleon“, von Beck, zuerst die Buͤhne und spielte nun rasch auf einander, was ihm zufagt⸗ oder widerstrebte, wie es eben die Umstaͤnde mit sich rachten. Nachdem er hier laͤngere Zeit in einer Umgebung, die ihm eben nicht besonders behagte, zugebracht hatte, ward er bei dem Hof⸗Theater in Dessau engagirt, wo er, unter freudi⸗ ger Anerkennung von Seiten des Publikums, unablaͤssig fuͤr seine hoͤhere Ausbildung bemuͤht war. Auch gastirte er mit vie⸗ lem Beifalle auf der Hofbuͤhne seiner Vaterstadt. Nicht lange darauf verließ er Dessau und erschien nun auf dem Stadt⸗Theater zu Breslau als vollendeter Kuͤnstler. Das Publikum dieses kunstliebenden Orts erkannte bald seinen vollen Werth und von hier aus verbreitete sich sein Ruf durch ganz Deutschland. Im Jahre 1814 wurde er von Iff⸗ land fuͤr das Koͤnigl. Hof⸗Theater gewonnen, und trat ein Jahr spaͤter dies Engagement an, welches nach einigen Jahren auf Lebenszeit ausgedehnt wurde. Aber auch an anderen Örten er⸗ freute der Kuͤnstler die Freunde seiner Kunst durch seine genia⸗ len Leistungen; er benutzte seinen jaͤhrlichen Urlaub zu Reisen in die Naͤhe und Ferne, und Wien, Hamburg, Leipzig, Hannover, Vraurschweig, Bremen u. a. O. behandelten ihn mit der groͤß⸗ ten Auszeichnung und verlangten stuͤrmisch seine Wiederkehr. In den letzten Jahren hielt ihn seine Kraͤnklichkeit oft von der Buͤhne entfernt, und nur zu bald nahm sie einen so boͤsartigen Charakter an, daß der baldige traurige Ausgang nicht laͤnger ungewiß bleiben konnte. Dennoch trat er noch am 25. Nov. und am 1. Dez. v. J. als Flessel und als Schewa auf, und ward von seinen Freunden und Verehrern mit lautem Jubel empfangen. Vier Wochen spaͤter war er nicht mehr; er starb am 30. Dez. v. J. fruͤh um 4 Uhn 1 Was die Kunst mit ihm verloren hat, wird, wenigstens fuͤr die jetzige Generation, unersetzlich bleiben, und namentlich stehen jene großen Gestalten seines Geistes verwandten Shakspeare, die er mit so großer Genialitaͤt darstellte, fast alle verwaist. Was seine Freunde in ihm besaßen, das werden sie nach seinem Hin⸗ tritt lange schmerzlich vermissen; was seine Kollegen, namentlich die juͤngern, von ihm durch Belehrung und Beispiel fuͤr ihre Kunst erlernt, das haben sie ruͤhmend selber anerkannt. Wie bei seinem Leben die Bewunderung und Achtung Aller ihm nicht 71J1 g 8 88 de . bei seinem Tode ein unverho⸗ n ehrendes Ande übt ih ei enken bleibt allen Kunst⸗

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Rach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. 342,0 8“ Par./343,03“ ECö1“

Thaupunkt 9,⸗ * R. 7 °R. 9,1 °R. Flußwärme 0,2 * R. Dunstsaͤttg. 96 pvCt. 79 pCt. 89 vCt. ZBodenwärme 1,1 °R. Ausdünft. 0, °3 4‧ Rh.

1833 3. Januar.

Die Deutsche Schauspielkunst hat durch das Ableben De⸗

20

Berliner Börse. Den 4

4. Januar 1833 Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. ie d. 93 ½ 103 103 86½

51½

(Preuss. Couvr.)

AIHMHANRANN5PHwEk. FNSbn St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch.d. Sech. Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch do. Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.

Pomm. Pfandbr.

Kur.- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.

Holl. vollw. Duk. Neue do.

Friedrichsd'or

Disconto.. ..

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Auswärtige Börsen. 8 8Göe 30. Dezember. Niederl. wirkl. Sehuld 41 ½. 5 8 neue do. 77 ½. Kanz -Bill 3 Span. 33 ⅛. 5 8 54 ⁄.

London, 28. Dezember. 32 Cons. auf Rechn. 85 ¾. Bras. 48 ½. Dän. 70 ½.

Koͤnigliche Schauspiele.

Sonnabend, 5. Jan. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male wiederholt: Der Regenschirm, Lustspiel in 1 Akt, von F. v. Holbein. Hierauf: Die vier Temperamente, Original⸗Lustspiel in 3 Abtheilungen, nebst dem Nachspiele: Vierzehn Tage nach dem Schusse, in 1 Akt, von Ziegler. 8

Sonntag. 6. Jan. Im Opernhause: Nurmahal, lyrisches Drama in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini. (Die Dlles. Th. und F. Elsler werden hierin tanzen.)

gen, von E. Raupach. [Neu einstudirt.] (Dlle. Hirschmann vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dresden: Rafaële, 1 Montag, 7. Jan. Im Schauspielhause: Donna Diana, Lustspiel in 3 Abtheilungen. (Dlle. Fournier: Donna Diana.) Hierauf: Demoiselle Bock, Lustspiel in 1 Akt, von J. E. Mand. Dienstag, 8. Jan. d Hier⸗ auf: Blaubart, Ballet in 3 Abtheilungen, fuͤr die hie⸗ sige Koͤnigl. Buͤhne eingerichtet und in Scene gesetzt von den Kaiserl. Koͤnigl. Solo⸗Taͤnzerinnen Therese und Fanny Elsler. 888 98 Elsler: Ismela. Dlle. Therese Elsler wird hierin

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. Koͤnigstaͤdtisches Theater. 8 Sonnabend, 5. Jan. Italiaͤnische Rache, oder: Der Fran⸗ zose in Florenz, Lustspiel in 2 Akten, nach dem Franzöͤsischen, von Fr. Genée. Hierauf: Zum erstenmale: Der Debuͤtant, Ge⸗ legenheitsscherz in 1 Akt. Zum Beschluß, zum erstenmale: See⸗ 1 Se 1 Aufzug, Karl v. Holtei.

.v. Holtei: den Debuͤtanten und den Hans Juͤrge, aο erste Gastrolle.) 3 Sonntag, 6. Jan. Des Adlers Horst, romantisch⸗komische Oper in 3 Akten, von Karl v. Holtei; Musik vom Kapellmeister Crang Zlsses⸗

Montag, 7. Jan. Der Buͤrgermeister von Saardam, Lust⸗ spiel in 3 Akten. Hierauf: Die Nasen⸗Harmbnika. Zum Be⸗ schluß: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr, komische Scene, ar⸗ rangirt von Hrn. Beckmann.

Neueste Nachrichten.

Paris, 29. Dez. Gestern Mittag hielt der Koͤnig ei zweistuͤndigen Minister Rach. 1 8 16 Die Herzoge von Orleans und von Nemours sind gestern Nachmittag um 5 Uhr wieder hier eingetroffen. Der Marschall Gérard hat (wie das Journal des Débats berichtet) die

Im Schauspielhause: Rafaële, Trauerspiel in 5 Abtheilun⸗

. 8 1 Im Opernhause: Die Kirmeß, Oper in 1 Akt, von E. Devrient; Musik von W. Taubert.

nen Grafen Chaptal, der zu der Zeit, wo die Cholera ; Hauptstadt wuͤthete, ein Opfer dieser Seuche wurde. Finanz⸗ Minister legte hierauf zwei von der Deputirten, mer bereits angenommene Gesetz⸗Entwuͤrfe vor, naͤmlich den nungs⸗Abschluß von 1829 und das Gesetz wegen der Verjaͤhruf mit der Post versandten Gelder. In Betreff des ersteren be Herr Humann, daß dieser Entwurf jetzt der Pairs⸗Ke zum drittenmale vorgelegt werde, indem dieselbe sich m. Deputirten-Kammer uͤber den von dieser gemachten Vor alle oͤffentliche Bauten und Lieferungen kuͤnftig dem M fordernden in Entreprise zu geben, nicht habe einigen 1 Die Regierung, fuͤgte der Minister hinzu, habe jetzt Vorschlage, nachdem Herr Dubois⸗Aymé ihm eine ganz; Fassung gegeben, beigepflichtet, und er hoffe nunmehr,

damit endlich der Finanz⸗Etat von 1829 definitiv ge sen werden koͤnne. An der Tagesordnung war darah Berathung uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen Einfuͤhrung strengeren Kontrolle beim Staats⸗Schatze, um kuͤnftig T treuungen, wie diejenige des Hrn. Keßner, zu verhindern,

sen, so wurde sofort zur Abstimmung uͤber die einzeln Artikel geschritten. Keiner von allen gab zu iraͤen ner Diskussion Anlaß und das ganze Gesetz ging mit 105 Stimmen gegen 1 durch. Die Versammlung b tigte sich sodann mit dem Gesetz⸗Entwurfe, wodurch den tainen von Kauffahrteischiffen und den Eigenthuͤmern vo sten⸗Fahrzeugen der Eintritt in die Koͤnigliche Marine bey werden soll. Dieser Entwurf wurde, nachdem sich bloß uͤbe isten Artikel eine kurze Debarte zwischen dem Marine⸗” ster und dem Grafen von Haͤubersaert entsponnen mit 95 Stimmen gegen 1 angenommen. Da zu Anfan Sitzung der Adjutant des Koͤnigs, Vicomte von Houdelo. gezeigt hatte, daß Se. Majestaͤt bereit seyen, am 1. Janur Gluͤckwuͤnsche der Pairs⸗Kammer bei Gelegenheit des go wechsels entgegen zu nehmen, so wurde jetzt die große putation gewaͤhlt, die sich an jenem Tage zur Begluͤ schung des Monarchen nach den Tutilerieen begeben so Der Marine⸗Minister legte sodann zwei neue Gesetz wuͤrfe uͤber den Stand der freien Farbigen in den Kolg und uͤber die Kolonial⸗Gesetzgebung im Allgemeinen vor Schlusse der Sitzung theilte der Praͤsident noch die Naturalisations⸗Patente fuͤr den zum Pair erhobenen Reinhard (der durch diese Patentirung erst aufnahmefaͤhig und fuͤr den in Bruͤssel gebornen Grafen von Celles mi Die Versammlung trennte sich um 4 Uhr. In der 1 noch nicht angesetzten Sitzung wird der Staatsrath Allént Bericht uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen des Belagerung standes abstatten. 8 . Die Deputirten⸗Kammer haͤlt heute wieder eine oͤffen Sitzung, in der man sich hauptsaͤchlich mit den bei der Kar eingegangenen Bittschriften beschaftigen wird, und die inten werden kann, wenn eine von den Petitionen zu Gunsten Herzogin von Berry zum Vortrag kommen sollte. Dem gestern von dem See⸗Minister der Pairs⸗Ka vorgelegten Gesetz⸗Entwurfe zufolge, soll kuͤnftig jeder Bewe der Franzoͤsischen Kolonieen, der freit geboren ist oder geh seine Fretheit erlangt hat, in den Genuüß aller einem Franm zustehenden buͤrgerlichen und politischen Rechte treten. 8 Die Herren Lafayette, Bignon und Laffitte hatten p eine Besprechung mit dem Minister der auswaͤrtigen Ange heiten, in Bezug auf den an mehrere Mitglieder des hie .““ ergangenen Befehl, die Hauptstadt zu assen. 8 Der Erzbischof von Paris hielt gestern das Hochamt in Sankt⸗Rochus Kirche. Die Kirche war gedraͤngt voll, und Kollekte zum Besten der durch die Cholera verwaisten K soll nahe an 18,000 Fr. eingetragen haben. G Heute schloß 5proc. Rente 99. 70. Zproc. 69. 70 Neap. 82. 25. 5proc. Span. 59 ½¼. 3 proc. dito 33 ½. öproc 8 77 ½ 88 Neues Anlehn 99. 70. 1 rankfurt a. M., 1. Jan. Oesterr. 5proc. Metall. Aproc. 76 ⅜. Bank⸗Actien 1378. Part.⸗Obl. 128; eac

b

zese

Loose zu

große Hollaͤndische Fahne, die von der Citadelle von Antwerpen herab wehete, hierher geschickt.

Wind.... Wolkenzu H.

Wetter.. etw. neblig. heiter. eiter. O. . be Niederschlag 0.

Bekanntmachungen 8 em Koͤnigl. Ober⸗Landesgerichte zu ien⸗ werder wird bekannt gemacht, daß 8 Mlüserecgen⸗ e Richter zu Danzig darauf angetragen hat, den aub Nr. 37 des Gö. Nesleer, eingetrage⸗ nen Westpreußischen Pfandbrief de dato Danzig, den 24 Juni 1806, Plochoczon Danziger Landschafts⸗De⸗ partements Nr. 36, uͤber 500 Thlr., welcher ub Nr. 21, Abschnitt IV. in dem Hypotheken⸗Buche gedachten Gutes inarossirt worden ist, amortisiren zu lassen. 88 werden daher alle Diejenigen, weiche an den obendezeichneten Pfandbrief als Eigenthuͤmer oder deren Erben, Cessionarien, oder sonst aus irgend einem au dern Grunde, Anspruͤche zu daben vermeinen, aufge⸗ fordett, spaͤtestens in dem auf den 20. Julius k. J., Vormittags um 10 Uhr,

voe dem Depurirten, Hrn. Ober⸗Landesgericht s 2 1 rn. Ober⸗ sgerichts⸗Assessor Lepsius, im Konferenz⸗Zimmer des 8ee. dn

V;

meiner

Bedingungen mit zu verkaufen.

*

sande.

zcigten Ausspielung

unwiderruflich

zu haben.

Marquis v.

Anze

Familien⸗Verhaͤltnisse wegen, unter sehr annehmbaren

Fabrik⸗ und Neben⸗Gebaͤude, welche massiv und gewoͤlbt sind, so wie die Maschinen und alle andere Utensilien befinden sich in gan Anfrage⸗ und Adres⸗2 Breslau im alten Rathhause.

Lotterie-Anzeige. In Betreff der unterm 1. Juli 1831 bereits ange- gegenständen h. die Ziehung längere Zeit, als angezeigt war, ausgesetzt

werden müssen. Nun ist jedoch der Tag der Ziehung

Sund sind noch bei Unterzeichnetem Loose à 2 Thlr.

In der Fts Sitzung der Pairs⸗Kammer hielt der

Fl. 190. Poln. Loose 57 ½. G.

Redacteur Coattel. Gedruckt bei A. W

fuͤr die

lera. Fuͤr Aerzte und Laien.

aplace eine Gedaͤchtniß⸗Rede auf den verstorbe⸗

einer Einzahlung von 6000 Thlr.

Praͤfident. 2. Aufl. 1 Bog. geh. gutem Zu⸗

ureau zu aus Nichts.

von Drei Perlmutter- Kunst- at wegen eingetretener Hindernisse gr. 8vo. ¾ Thlr.

wir alle. Humoristischer zum 31. Januar 1833 festgesetzt, ausgegeben e2r. C. Klein. Bogen 12 Thlr.

J. F. Quittel. b 5 schichte.

richts⸗Gebaͤudes hierselbst anberaumten Termine, ent⸗ weder persoͤnlich oder durch legitimirte Mandatarien, wozu denselben die diesigen Justiz⸗Kommissarien John g b eee ünd Schmidt in Vorsihlag 8 en, ihre Anspruͤche an 1. begzingen 2 spruͤch zumelden und zu Sollte bis zu dem anstehenden Termine oder i demselben, sich niemand weder schriftlich noch sonst melden, so wird der gedachte Pfandbrief omortisirt 1”8 h; 8nn ensemen Richter statt dessel⸗ . nderer Pfandbrief ausgeferti 1 selben extradirt werden. vIII Marieuwerder, den 1. Dezember 1832. Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Landesgericht.

8. Fabrik⸗Verkauf.

ine, in der besten Gegend Schlesiens belegen Fabrik, die sich eines bedeutenden Absatzes erfetnet, indem nur currente und gesuchte Artikel daselbst ver⸗ ferrigt werden, daher jedem Acquirenten eine bestimmte 8 Revenüe sichert, haben wir im Auftrage eingetretener

Ieeee hcith

Berichtigung

Literar

Pallas,

und Gebildete. broch.

Staats⸗Zeitung 1832, Nr. 362, Seite 1468, ist in

der Be anntmachung des Justin Amtes Dielden, 3 Spalte 2, Zeile 15, statt: den 27. September 1833, zu lesen „den 2. September 1833. 3

Meine solgenden, noch nicht in den Meßkat von 1831 befindlichen neuen Verlags⸗Artikel die Stuhr 18 Buchhandlung in Berlin zu beziehen:

I eitschrift fuͤr Staats⸗ und Naturwissen⸗

Faftes, väicssazbie -r; Praxis. zung menschlichen Wissens und men

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i ch e A n 8 e lg en. Uum. 5 sgr. schwarz 4 sgr.

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Zur Befoͤr⸗

unhang. Fuͤr Gelehrte Herausgegeben von F. C. Joh. teindrucktafel gr. 8vo.

Preußischen Staate

fahrung aufgestellt und den Koͤnigl. Preuß. Mini⸗ sterien vorgelegt. Publicirt von Rust, Sanitaͤts⸗ 921

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Itsn,,8. Bella und Beara. 1 eue und wohlseile Auszabe in Ta⸗ schenformat. brosch. 12 Bogen. 12 ½ sar.

Beide Werke auch unter dem Titel: von In Taschensormat 19r bis Bei Praͤnumeration auf 4 folgende

Karte der Koͤnigreiche Holland und Bel⸗ gien, nach der Grenzbestimmunag des Londoner Traktats vom 15. Okrober 1831. Kl. Folio 2 Aufl.

Ernst Klein's literar. und geogr. Comtoir

Ankündigung einer neuen Zeitschrift.

Die Teutsche Vaterlands⸗Zeitung.

Redigirt vom Hauptmann Pabst, Lehrer der Geschichte an der Militaͤrschule ju Darmstadt. 4

Mit dem Januar 1833 erscheint unter obigem Titel

mit dem Motto: Ordnung, Wahrheit, Recht!

n. 8

6 nnteceseetem eine neue Zeitschrift, 1

sie zum esetze machen wird, ferne von dem T der Partheien, die wahren Interessen des ten Vaterlandet mit Anstand und Freimuth zu besp Freundinn des Bestehenden und ruhiger, naturgte Entwickelung, wird die Vaterlands⸗Zeitung die triebenen Forderungen, welche jede waßre F. gur gefaͤhrden, von den wirklichen Beduͤrfnist Zeit wohl zu unterscheiden suchen, wirken, die Befriedigung der le befoͤrdern sich bemuͤhen. verkannten Rechte der der Voͤlker.

Aus eigener Er⸗lb

1 sgr.

letzteren aber kra ”. Sie wird die je vieee 6,gt achten

Ir Völker. Für Eintracht und kraͤftige Nation der Teutschen wird sie mit -,Iee ecen 1 ken suchen; sie wird die Rechte, Eigenthuͤmlich und Selbstsaändigkeit der einzelnen Staaten wie die Rechte und die kraftige Haltung des Ges⸗ bundes, morin Teutschlands. Ruhe und Side Teutschlands Macht und Geoͤße beruhen. UAͤllet die Interessen der Nation, Gluͤck und Wohlstar Vaterlandes befoͤrdern kann, Alles, was wahrhat meinnuͤtzfg ist, sey es aus dem Gebiete der Pe der Verfassung und Verwaltung, oder der Wissenschaften, Gewerbe, der Literatur und dea schichte des Vaterlandes, geboͤrt in dem Berei Vaterlands⸗Zeitung. Teutschen Patrioten, die solche Zwecke mitwirken wollen, stehen die S derselben gern offen Die Teutsche Vaterlandz⸗z, wird kritische Beleuchtungen des begonnenen, sol eflagten, Landtags liefern. Sie wird! maßig kurze Uebersichten der intere 8 begebenheiten geben. E Vorerst erscheint dieß Blatt zweimal woͤchen jedesmal einen halben Bogem 81g age tahlende Preis ist fuͤr 6 Monate 1 fl. 21 kr. 18 Ggr. Alle Postaͤmter und solide Buchhandlu Teutschlands, nehmen Bestellungen an, und sih den Stand gesetzt, Probedlaͤtter mit ausfuͤhrli Prospektus gratis zu liefern.

Darmstadt, den 20. Dezember 1832.

Hofbuchhaͤndler L. Pab

Deutsch her—

Eine Ge⸗

Unterhal⸗

82

sich Niemand fuͤr die allgemeine Debatte hatte einschreiben eg im Regicrungs⸗Bezir

ersteren enuselben Gegenstand lassen sich in so üfrzschmmenfassen: „Die Armee des M zt r Ruͤckkehr nach Frankreich erhalten;

Berlin, Sonntag den 6ten Januar

3.

.“ Kr. —2

auch die Pairs⸗Kammer ihm ihre Zustimmung ertheilen

Amtliche Nachrichten. b86“

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung 8 u Posen ist der bisherige Diakonus Sommer zu Kreuz⸗ Oppeln als Pfarrer in Kempen, Krei⸗

Schildberg, ernannt worden.

ngekommen: Der Kaiserl. Russische Feldjaͤger Tschau⸗ als Courier von London.

Zeitungs⸗ Nachrichten.

blen d. EE q1161

Antwerpen sagt das J e Expedition giebt Frankreich eine be rope, als ein gluͤcklicher Vergroͤßerungskrieg

Zwischen einigen 1— z neuen Stellung ist die Wahl fuͤr uns kei weifelhaft. Nachdem zweijaͤhrige, mit Geschi epflogene Unterhandlunge

1161

-

worte, worin er sich selbst uͤber seinen politischen und literarischen

n einem zweiten Artikel uͤber die Expedition ournal des Débats unter Anderem: ssere und hoͤhere Stellung es gethan haben Quadratmeilen Gebietes mehr und die⸗ uns keinen Augen⸗ ck und Ge⸗ n die von Frankreich in Schutz

mene Belgische Sache nicht beendigt hatten, trat dieses

nd auf und Alles ist beendigt. esultaten der Expedition. Diejen Resultate nicht zu sehen, muß man b welche so wenig Patriorismus besitzen, sie erachten. Dennoch giebt esL e die G waͤrzens nicht ablegen koͤnnen; sie raͤchen sich dafuͤr, nzugreifen vermoͤgen. „„ nommen, sagen sie, aber 2 marsche.““ Sie ist auf dem Ruͤckmarsche, wir wuͤnschten, sie waͤre bereits zuruͤckgekehrt. Sei ht die Ehre Frankreichs darin, die Erfuͤllung der Stipulatio einer Convention um einige vierundzwan ieben? Befindet sich auf dem Gebiete, ebergabe an Belgien zu bewirken noch ein Hollaͤndischer S dige Armee bleiben und ihren ruhmvollen Auftrag erfuͤllen Werk aber gethan, so kehre sie so schnell wie moͤglich zu nd empfange den Dank und das Lob 1 die Loͤsung der renzen der fuͤnf großen Maͤchte ein Ziel oder weniger die ferneren einer Frage besreit, die lich alle politische Thaͤtigkeit Kaͤchte in den natuͤrlichen Kreis ck, um endlich ihr eigenes Leben zu leben. die Individuen, werden manchmat von ihr durch Ereignisse abgeleitet, derem Einflusse koͤnnen. Hoͤrt diese Ursache auf, so verschwinde die uͤbertr

setzt, modifizirt si

absorbirte, tritt jede die Die Nationen en Angelegenhei

t abe

Zeit hindurch einem allgeme

kurze machen einer kaͤlteren und ernsteren

den, vat⸗Interessen Platz; as Europaͤische Gleichgewicht bedeutet dann, aagschale so viel wiegt, als er schwer ist. wir fuͤr Frankreich diese Ruͤckkehr zu einer , die wir die individuelle nennen moͤchten. Allianz mit England wird die Unsstaͤnde, rvorgegangen, uͤberleben, d jt en, die dauernder sind, als die Ereignisse, unter nd. Beide behalten in den allgemeinen Europai genheiten einen Einfluß, befriedigen muß. Wir haben nie verlangt, daß ke⸗ ohne Frankreichs Erlaubniß in Europa geloͤst werde sondern es genuͤgt uns, zu wissen, d keines Andern bedarf, um deren Die Betrachtungen der Oppositions

Wuͤrdigung de

Blaͤtter

Zugestaͤndnisse, die wir der auswaͤrtigen Dip zwar das groͤßte von allen. 0 Franzosen in Belgien ein, um die und zogen sich zuruͤck, . die Stadt Antwerpen von den drohenden e befreit zu haben. Dieser 20 Millionen und machte uns z Im Jahre 1832 ruͤcken 60,000 die Citadelle wird genommen,

Mann ze; die Töte ren und einige funfzig Millionen Fr. ausgegeben.

et, bringt uns die Expedition fuͤr lische Gesandte in Bruͤssel legt eine t uns die Gefangenen streitig; die und sich, die Franzoͤsische Armee zu ernaͤhren; und Gent erleuchten zum Zeichen der Haͤuser, und man wird uns mit derselben in sehen, mit der man uns einruͤcken sah. mit unseren hunderttausend K delle gewonnen? Im Interesse unseres Handels

Politik ist die Expedition nicht unternommen; heit der Schelde wuͤrde zwar den E Absatz⸗Punkte verschaffen und Antwerpen zum Entrepot der al⸗Waaren fuͤr Suͤd⸗Deutschland machen, Havre und Duͤnkirchen nur schaden;

Man frage nun noch nach igen, welche so blind sind, beklagen; diejenigen zu leugnen, muß eute, welche die Gewohnheit des daß sie nicht Ihr habt die Citadelle von Antwerpen Euere Armee ist schon auf dem sagt Ihr, und Seit wann

1

zig Stunden zu dessen Raͤumung Frankreich uͤbernommen oldat, so moͤge unsere tapfere und

ihrer Mitbuͤrger. Belgischen Frage durch die Waffen den

e

Beziehungen unter denselben. seit zwei Jahren fast aus⸗

ihres aͤußeren Einflusses

7

2

sie sich nicht ent—

r

ijebene Besorgniß und die mit den Huͤlfsquellen dißverhaͤltniß stehende Macht⸗Entwickelung; die Opfer, die dung finde; diese habe keine T inen Interesse gebracht 2 die Nationen werden wieder sie selbst daß Jeder in Mit Freuden Politik heran⸗ Unsere in⸗ aus denen Citadelle von Blaye maͤchtiger in den Herzen herrsche,

7 4

enn sie häͤngt mit Ursachen zu denen sie schen An⸗ der auch den ehrgeizigsten Patriotis⸗ kein Kano⸗

n

Frankreich der Er⸗ vierzigtausend zu loͤ uͤber olgenden Artikel des Temps arschall Gérard hat Befehl dies ist eines der tau⸗ lomarie machen Im vorigen Jahre ruͤckten Hollaͤnder zu vertrei⸗ ohne weder den Frieden bewirkt, Kanonen der Ci⸗ friedliche Spaziergang kostete m Gespraͤch in ganz Cu⸗ uͤber die uͤbrig? Ha de Flan⸗ ist in unserer Gewalt, wir haben etwa tausend Mann Welchen theil, den von unseren Soldaten erkaͤmpften Ruhm abge⸗ so viele Opfer? Der und Protestation ein und ankbaren Belgier wei⸗ Bruͤssel, Antwer⸗ Freude nicht einmal Gleichguͤltigkeit fort⸗ Was haben wir anonen⸗Schuͤssen gegen die oder un⸗ denn die nglischen Fabriken wich⸗ 1 Ko⸗ kann aber dem Handel unsere Graͤnzen wer⸗

V den um keinen Daum breit erweitert und die Citadelle wieder

geraumt. Die Schelde⸗Frage mag daher Englisch und wenn man will, sogar Europaͤisch seyn, aber Franzoͤsisch ist sie nicht.“ Die heute hier eingegangenen Zeitungen aus den Devparte⸗ ments enthalten Beschreibungen der Festlichkeiten, zu denen die Einnahme der Citadelle von Antwerpen Anlaß gegeben hat. Der Courrier frangais beklagt es, daß Herr Laffitte, einer der geschicktesten Finanz⸗Maͤnner Frankreichs, in einer der Sectionen der Deputirten⸗Kammer bei der Wahl der Mitglieder fuͤr die Budget⸗Kommission durchgefallen sey und findet darin ein merkwuͤrdiges Zeichen des jetzigen Zustandes. In der letzten Haͤlfte des Januar wird eine neue Lieder⸗ Sammlung des Dichters Berenger erscheinen, mit einem Vor⸗

Einfluß in den letzten funfzehn Jahren aussprechen wird.

Herr von Auriol, ehemaliger Einfuͤhrer der Botschafter, der vor etwa einem Monate auf dem Wege nach Neuilly verhaftet und angeschuldigt wurde, an einem Komplotte gezen das Leben des Koͤnigs Theil genommen zu haben, ist auf das Erkenntuß der Anklage⸗Kammer, daß kein Anlaß zur Einleitung eines Pro⸗ zesses gegen ihn vorhanden sey, frei gelassen worden.

Der verantwortliche Redacteur des kleinen Karlistischen Blattes Brid'oison, Herr Delisle, wurde gestern wegen Aufrei⸗ zung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung von dem hiessgen Assisenhofe zu 1monatlichem Gefaͤngniß und einer Geld⸗ strafe von 1000 Fr. verurtheilt.

Der Assisenhof von Orleans hat vier Chouans wegen Theil⸗ nahme an einem Komplotte zum Umsturze der Regierung zu lebenslaͤnglichem Gefaͤngniß verurtheilt.

EEE ¹

Die Brigg „Figaro“ ist von Porto, das sie am 17ten d. M. verlassen, am 25sten in Nantes angekommen; am Bord der⸗ selben befand sich Herr von Lasteyrie, der Enkel des General Lafayette und Adjutant Dom Pedro's, der sogleich ans Land stieg und sich mit Depeschen an die Koͤnigin Donna Maria auf

den Weg nach Paris begab. 1 Ausruͤstung der Fahrzeuge be⸗

In Toulon wird thaͤtig die 1— trieben, welche unsere Truppen aus Morea zuruͤckbringen sollen.

Paris, 29. Dez. Die seit lange angekuͤndigte Schrift des Vicomte v. Chateaubriand uͤber die Verhastung der Herzo⸗ gin v. Berry ist erst heute erschienen. Eine neue Breoschuͤre von dem ersten lebenden Schriftsteller Frankreichs ist fuͤr die Hauptstadt jedesmal ein wichtiges Ereigniß, und so wird es auch dieser nicht an schnellem Absatz fehlen. Der Vicomte zeigt in V dieser Schrift, daß er in der Stellung, die er nach der Juli⸗ Revolution in politischer und geselliger Hinsicht eingenommen, fest zu beharren entschlossen sey, und daß sein Groll gegen die neue Dynastie und Alles, was mit ihr in Verbindung stehe, alse auch gegen die Minister, mit der Zeit eher zu; als abge⸗ nommen habe; seine Sprache wird manchmal aͤußerst heftig. Nach⸗ dem Herr v. Chateaubriand erzaͤhlt, welche fruchtlose Schritte er ge⸗ than, um zum Vertheidiger der Herzogin v. Berry gewaͤhlt zu werden, sucht er das Ungerechte der Verzastung dieser Prinzessin uͤber⸗ haupt darzuthun und das Mitgefuͤhl des Landes fuͤr deren

erinnert daran, daß zwar Napoleons

Gefangenschaft auch nur politische Gruͤnde gehabt habe, daß aber keiner dieser Gruͤnde auf die Mutter Heinrichs V. Anwen⸗ hrone umgestuͤrzt, keine fremden

in Frankreich habe sie

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Schicksal zu erregen; er

Regierungen in Gefahr gebracht, und nur den Leuten Furcht eingefloͤßt, deren Gewissen schwer beladen sey und deren Haͤnde sich mit dem Eigenthume einer Waise bereichert haͤtten. Mit besonderem Nachdruck erhebt sich Herr von Chaͤteaubriand dagegen, daß man der Herzogin die Kaͤrlistischen Blätter vorenthalte, damit sie nicht erfahren solle, welche Theilnahme sie in Frankreich errege und daß sie auf der

als in den

Tuilerieen. Merkwuͤrdig ist die Stelle uͤber die Chouanerie in der Vendée; Herr von Chaͤteaubriand fragt dort, ob denn jeder Buͤrgerkrieg ein Verbrechen sey und ob eine Provinz nicht die Waffen ergreifen duͤrfe, wenn sie sich durch eine aufgedrungene Provinz in ihren theuersten Neigungen und Wuͤnschen verletzt fuͤhle? Wie lasse sich die Sympathie fuͤr den Polnischen Auf⸗ stand und die Verwuͤnschung des Aufstandes in der Vendẽe 20, sammenreimen? Man verlange von der Vendée, sie solle sich unter der jetzigen Ordnung der Dinge gluͤcklich fuͤhlen; sie wolle sich aber nicht gluͤcklich fuͤhlen und man muͤsse es schon ihrer Einfalt zu gute halten, wenn sie die Unterdruͤckung, unter der sie gegenwaͤrtig schmachte, fuͤr kein Gluͤck halte. Man habe vor der Restauration den Bourbonen Mangel an Muth vorgewor⸗ fen, weil sie nicht waͤhrend der Revolution gelandet und ihren Thron mit den Waffen wiedererobert; jetzt sey die Herzogin von Berry gelandet, um muthig an die Spitze ihrer Anhaͤnger zu treten, und man mache ihr nun den Vorwurf, sie habe den Buͤrgerkrieg entzuͤndet. Welche Handlungsweise bleibe den Bour⸗ bonen zwischen diesen einander widersprechenden Vorwuͤrfen be die Herzogin geglaubt, Frankreich fuͤhle si sie nicht eine der politischen Meinungen zwar die jetzt unter fen, in sich die Bedingungen des der Freiheit zu tragen? Habe

Frankreichs, und

die gegenwaͤrtige Regier sen, wenn sie gesehen, daß Pairs, derselben den Eid der Treue nicht leisten wollten, da ihn nur mit Vorbehalt leisteten, daß v den Wahl⸗Kollegien fortblieben, um diesen Eid nicht leisten zu duͤrfen, daß Praͤfekten, Unter⸗Praͤfekten, Maires und andere Beamte als des Karlismus verdaͤchtig aus dem Dienste entlassen wurden? Ein aͤußerst heftiger Angriff auf das jetzige Ministerium findet sich in der Stelle, wo der Vicomte von dem Gesetz⸗Ent⸗ wurfe uͤber den Belagerungs⸗Zustand spricht; diesen Entwurf nennt er einen Tuͤrkischen Firman, durch den die constitutionnelle Monarchie in einen Orientalischen Despotismus und die Haupt⸗ stadt Frankreichs in ein zweites Konstantinopel Eeeel; wor⸗

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so großes Unrecht gehabt, wenn sie ch jetzt nicht gluͤcklich, repraͤsentire

druͤckte, und habe sie nicht hoffen duͤr⸗ Friedens, der Ordnung die Prinzessin nicht ung fuͤr eine voruͤbergehende halten muͤs⸗ Deputixte und Justiz⸗Beamte

3 Andere

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den, in welchem die doctrinairen Eunuchen als Janitscharen figu⸗ rirten und, eben so wie der Sultan Mahmud, zum Zeichen der fortschreitenden Civilisation, ein Maͤntelchen nach Englischem Schnitte truͤgen. 8

Großbritaniten und Nrland. London, 29. Dez. Gestern Nachmittags verbreitete sich an der hiesigen Boͤrse die Nachricht von der Ankunft des Nus⸗ sischen Botschafters bei der Franzoͤsischen Regierung, Grafen Pozzo di Borgo, in London, und es konnte nicht sehlen, daß sogleich allerhand Muthmaßungen uͤber diese Reise eines so aus⸗ gezeichneten Diplomaten in Umlauf gebracht wurden. Die Times will wissen, daß es eine hoͤchst wichtige Angelegenheit seyp, weshalb der Graf Pozzo di Borgo nach London gekommen, und daß er sich wahrscheinlich mit den Gesandten von Oester⸗ reich und Preußen vereinigen werde, um mit ihnen gemein⸗ schaftlich die Vorschlaͤge zu einer allgemeinen Entwaffnung in Berathung zu hiadent Herr Hobhouse ist vorgestern von Dorchester nach Bath zu⸗ ruͤckgekehrt. Zu Sherborne machten ihm am Dienstage Abge⸗ ordnete von allen den Wahl⸗Bezirken, die ihn, als Vertheidiger des Reform⸗Interesse's, gegen Herrn Bankes, zum Kandidaten dieser Grafschaft ernannten, ihre Aufwartung. Herr Hobhouse gab ihrem Gesuch nach, jedoch unter der Bedingung, daß Herr Ponsonby an diesem Arrangement Theil nehme; da er jedoch bei seiner Ankunft zu Dorchester fand, daß Herrn Ponsonby's Sitz gefaͤhrdet werden wuͤrde, wenn man seine eigene Ernennung durchsetzte, so brach er die Unterhandlung sogleich ab. Die Zei⸗ tungen meinen, daß, wenn es zu einem Wahlkampf zwischen Herrn Hobhouse und Herrn Ponsonby gekommen waͤre, der Erstere gewiß den Sieg davongetragen haͤtte. Die Einnahme der Antwerpener Citadelle giebt dem Morning⸗Herald zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Gleich beim ersten Einruͤcken der Franzosen in Belgien behaupteten wir, daß die Eroberung der Citadelle von Antwerpen auf keine Weise u einer befriedigenden Loͤsung der Belgisch⸗Hollaͤndischen Frage führen wuͤrde. Von diesem unglimpflichen Verfahren abselten angeblicher Vermittler, haben wir nur muthwilliges und nutz⸗ loses Blutvergießen erwartet. Blut ist nun auch reichlich ge⸗ fiossen unter den boͤsartigen Auspicien der Vermittler; nun aber⸗ triit die Frage ein: cui bono? Zu wessen Gunsten ist das schreck⸗ liche Trauerspiel vor Antwerpen aufgefuͤhrt worden? Wir bleiben unbedenklich bei unserer ersten Behauptung, daß die Auftritte der Verwüͤstung und die Menschenopfer, welche auf die Pal⸗ merston’'schen Protokolle gefolgt sind, keiner Partei Vortheil ge⸗ bracht haben, außer den doctrinairen Ministern Ludwig Phi⸗ lipps. Was hat die anglo gallische Convention fuͤx Belgien ethan? Dadurch, daß sie eine fremde Macht in das kand brachte, um die Hollaͤnder zu vertreiben, hat sie auch den Schein Belgischer Unabhaͤngigkeit zerstoͤrt. Keine Nation kann als unabhaͤngig betrachtet werden, der es nicht gestattet ist, ihre eigenen Schlachten zu kämpfen, oder auch nur in dem Kampfe mit thaͤtig zu seyn. Die „tapfern Belgier“, welche man so lange in den Wassen geuͤbt hatte, damit sie ihre fruͤhere Schande wieder gut machen koͤnnten, sind von den Fran⸗ zosen eben so leicht an die Seite gestoßen, wie fruͤher von den Hollaͤndern geschlagen worden. Es ist schwer zu entscheiden, ob ihre Freunde oder ihre Feinde diese „heldenmuͤthigen“ Revolu⸗ tionnairs in ein loͤcherlicheres Licht vor Europa gestellt haben. Eines nur ist gewiß daß die Unabhaͤngigkeit Beigiens fortan als ein Gaukelspiel zu betrachten ist. Was hat die anglo⸗gal⸗ lische Conventien fuͤr England geihan? Sie hat ihm, durch einen muthwilligen feindlichen Angriff, einen seiner aͤltesten Bundes⸗ genossen und besten Kunden entfremdet. Sie hat dem Britischen Handel, in einer der vortheilhaftesten seiner noch uͤbrigen Ver⸗ bindungen, anf vielleicht unersetzliche Weise geschadet. Sie hat das einst große und großartige England in eine Lage versetzt, die seinem Ruhme nicht minder unguͤnstig ist, als seinem Interesse. Was hat die anglo⸗gallische Convention fuͤr jene großen In⸗ teressen gethan, welche den Frieden Europa’'s begreifen? Sie hat sie mehr als je gefaͤhrdet. So lange die großen Europaͤtschen Maͤchte ihre ungeheuren Kriegsruͤstungen sortsetzen, kann in Europa nicht die Sicherheit oder das Vertrauen bestehen, welches ein wahrer Friede gewaährt. Die drohevde Stellung bewaffneter Maͤchte er⸗ zeugt, selbst wenn sie friedliche Absichten aussprechen, die Besorg⸗ niß und Unruhe vor einem Kriege. So lange die Gewitterwol⸗ ken am Horizonte stehen, vermag Niemand zu sagen, wann oder wo der Blitzstrahl herabfahren wird. Das doctrinaire Mi⸗ nisterium Ludwig Philipps ist also die einzige Parrei, welche Vortheil aus der anglo gallischen Convention zieht. Der coup Déclat eines bewaffneten Einfalls in Belgien, das Versprechen einer reichen Ernte kriegerischen Ruhmes, haben diesem schuld⸗ bewußten Ministerium bei dem eiteln und flatterhaften Volke Gunst genug gebracht, um es vor einer oͤffentlichen Anklage zu schuͤtzen, und es selbst zu einem neuen Attentate gegen die Frei⸗ eit zu ermuthigen, indem es ein Gesetz vorschlug, wodurch die Freiheit eines jeden Individuums in Frankreich der Willkuͤr eines Ministers, und sein Leben, sobald es dem Minister gefaͤllt, den Kriegs⸗Gerichten Preis gegeben wird. Wohl moͤchte es dem⸗ nach besser fuͤr Beigien, und auch fuͤr Leopold gewesen seyn, haͤtten sich die Lords Grey und Palmerston streng an thre 24 Artikel gehalten, nach welchen die Citadelle 14 Tage nach ge⸗ schehener Unterzeichnung des Friedens⸗Traktates zwischen Holand und Belgien geraͤumt werden sollte. Jetzt ist das ganze Resul⸗

ierzigtausend Waͤhler aus

tat das, daß Belgien entweder eine Fransöstsche oder eine Hol⸗ laͤndische Provinz werden muß. Seine Unfaͤhigkeit zur Selbst⸗ staͤndigkeit ist erwiesen.“

In Bezug auf denselben Gegenstand macht die Times unter Anderem folgende Bemerkungen: „Die Englische Parkei der Konservativen, die den Koͤnig der Niederlande so unpatrio⸗ tisch zur Ausdauer aufmunterten, um sich den Eintritt ins Kabinet zu verschaffen, sind allein nicht nur an dem Verlust Schuld, den Koͤnig Wilhelm erlitten hat, und an all dem Blut, welches geflossen ist, sondern n dem neuen Glanz, den

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