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des Herrn Laffitte, worin derselbe erklaͤrte, daß die Kontra⸗ henten der Haitischen Anleihe sich niemals als Staats⸗Glaͤubi⸗ ger betrachtet haͤtten, und daß, was die angeblichen pecuniairen Vortheile derselben betreffe, er aufrichtig wuͤnsche, daß nie Je⸗ mand so viel verloren haben moͤge wie er, — eine Aeußerung, die einiges Aufsehen erregte, kam es zur Abstimmung, worauf die von Herrn Dupin beantragte Tages⸗Ordnung mit starker Stim⸗ menmehrheit angenommen wurde. Der Graf v. Vaudreuil, zuletzt Geschaͤftstraͤger in Weimar, ist zum Gesandten am Dresdener Hofe an die Stelle des Hrn. Bourgoing ernannt, der in derselben Eigenschaft nach Mün⸗ chen geht. Der Staats⸗Rath hat gestern den Einspruch der ehemali⸗ gen Senatoren gegen die Weigerung des Finanz⸗Ministers, ihnen die Ruͤckstaͤnde ihrer Pensionen zu zahlen, verworfen. Die Akademie der moralischen und politischen Wissenschaf⸗ ten, welche zu ihrer Vervollstaͤndigung noch sieben Mitglieder zu ernennen hatte, waͤhlte gestern die Herren Edwards, Droz, Broussais, Mignet, Villermé, Karl Comte und den Pair Grafen Siméon. Die Gazette de France enthaͤlt ein aus Neapel vom 13. Dezemder datirtes Schreiben an den Marschall Soult, worin die Herzoͤge von Fitz⸗James und Montmorency⸗Laval, so wie der Graf von la Ferronnays sich zusammen als Geiseln fuͤr die Herzogin von Berry anbieten. Unter den zahlreichen Bittschriften zu Gunsten der Herzo⸗ gin von Berry, welche der Marquis von Dreux⸗Brézé in der verwichenen Woche auf das Bureau der Pairs⸗Kammer nieder⸗ gelegt hat, befindet sich eine von Einwohnern Rouens und der Umgegend, die mit 1800 Namens⸗Unterschriften versehen ist. Aus Blaye schreibt man unterm 26sten d. M., daß die Herzogin von Berry von ihrer Unpaͤßlichkeit vollkommen wieder⸗ hergestellt sey, und daß sie mit dem Herrn von Brissac an die⸗ sem Tage einen Spaziergang auf den Waͤllen der Citadelle ge⸗ macht habe. Auch der Graf von Mesnars befand sich noch in der Citadelle. Gestern wurde hierselbst ein der Herzogin von Berry gewid⸗ metes Taschenbuch „le Keapsake françals“ in Beschlag ge⸗
Behoͤrden im Keime erstickt wurde.
W. Horne) angeboten werden. Pee
1 1 Herr Joseph Pease, ein Quaͤker, ist fuͤr den suͤdlichen Di⸗ strikt
nommen.
2 In Bourges ist eine Anzahl Polnischer Fluͤchtlinge von der Isle d'‚Aix angekommen; die Gesammtzahl der in ersterer Stadt
jetzt befindlichen Polen belaͤuft sich auf 1500.
Der Graf von Appony soll dem Herzoge von Broglie eine Note uͤberreicht haben, worin die Verbannung mehrerer Italiaͤ⸗ nischer Fluͤchtlinge aus Frankreich verlangt wird, weil dieselben
aufruͤhrerische Schriften in Italien verbreitet haben.
Die angesehensten hiesigen Banquiers und Kaufleute haben sich vereinigt, um nach dem Vorbilde von Lloyds Kaffeehause in London hier ein Franzoͤsisches Lloyd zu gruͤnden, das gleich⸗ falls Agenten in allen Theilen der Welt halten, die von der Regierung an der Boͤrse mitgetheilten Nachrichten liefern und, von einer halben Stunde zur andern, Bericht uͤber den Gang ¹ ) In vier großen Buͤchern werden täaͤglich die Anzeigen der ein⸗ und ausgelaufe⸗
der Kammer⸗Verhandlungen empfangen soll.
nen Schiffe, die verschiedenen Ereignisse zur See u. s. w. ent⸗ halten seyn. Der Beitrag jedes Mitgliedes betraͤgt 100 Fr.
Das hiesige Zuchtpolizei⸗Gericht verurtheilte gestern die Re⸗ daction des in Marseille erscheinenden Blattes „le Mistral“ wegen Diffamation des Redacteurs des Figaro, Herrn Roque⸗ plan, zu einer Geldstrafe von 50 Fr. und einer Entschaͤdigung von 1000 Fr. ,
Das Eigenthum des republikanischen Blattes „die Tribune“ wurde gestern in oͤffentlicher Versteigerung den Herren Marrast und Sarrut, welche dieses Journal seit zwei Jahren redigiren, faͤr den Preis von 42,730 Fr. zugeschlagen.
In Perpignan hat die Erhebung der Steuern einen Stra⸗ ben⸗Aufruhr veranlaßt, der indessen durch das
— 11161““ A W 1111““*“X“ Großbritanien und Irland. London, 29. Dez. Man sagt, daß sogleich nach Eroͤff⸗ nung des Parlaments Lord Brougham's Bill, welche die legis⸗ lativen von den richterlichen Functionen des Lord Kanzlers trennt,
vorgelegt werden wird. Sollte die Bill passiren, so duͤrfte das
richterliche Amt dem Master of the Rolls (Sir J. Leach) zuerst, und wenn er es ausschlaͤgt, dem Attorney⸗General (Sir Jedenfalls bleibt aber Lord ham auf dem Wollsack.
von Durham zum Parlaments⸗Revpraͤsentanten gewaͤhlt worden. Er erklaͤrt jetzt, daß, da ein Eid gegen sein Gewissen sey, er bei seinem Cintritte in das Parlament die gewoͤhnlichen
Eitde nicht leisten wolle, und man erwartet daher einen seltsamen Anuftritt zwischen ihm und dem ESprecher.
*
der bisherigen Parlaments Wahlen:
Ein Englisches Blatt giebt folgende statistische Uebersicht 256 Mitglieder, welche
Verwandte von Pairs oder doch von solchen abhaͤngig sind, 217
Mitglieder, welche Aemter bekleiden oder Pensionen beziehen, 89 Mitglieder, welche Offizier⸗Rang in der Armee haben, 24 Mittglieder, welche Offiziere in der Marine sind, 54 Mitglieder,
welche Advokaten oder sonstige Rechtsgelehrte sind, 62 bei der Verwaltung der Ostindischen und 35 bei der Verwaltung der
Weestindischen Angelegenheiten betheiligte Mitglieder, 356 Mit⸗
glieder, welche Grundbesitzer oder doch bei dem Ackerbau interes⸗ sirt sind, und 51 unabhängige Mitglieder, die kein besonderes
unnd bestimmtes Interesse haben Im Courier liest man:
— „Wenn die Nachrichten, die wir von einem unserer auswaͤrtigen Korrespondenten erhalten, wahr sind, so sind wir geneigt zu glauben, daß unsere Regierung die
Absicht habe, in Betreff der Trennung Belgiens von Holland
bald eine neutrale Stellung anzunehmen. Wir fuͤgen hinzu, daß, da die Functionen des Herrn van Zuylen van Nyevelt, des Hollaͤndischen Bevollmaͤchtigten bei der Konferenz, aufgehoͤrt haben, man glaubt, derselbe werde baldigst abreisen.“”“ Eben dieses Blatt sagt in Betreff der Folgen, die sich moͤg⸗ licherweise an die Einnahme der Citadelle von Antwerpen knuͤpfen koͤnnten: „So wuͤnschenswerth es auch ist, daß keine Franzoͤsische Ar⸗ mee in Belgien bleibe, so fragt es sich doch, ob sie ihre jetzigen Stellun⸗ gen verlassen kann, ehe der Zweck, um dessentwillen sie in Bel⸗ gien einruͤckte, erreicht ist. Der Grund ihres Einruͤckens war die gebieterische Nothwendigkeit, den Koͤnig Leopold in Besitz seines ganzen Gebiets zu bringen. Die Wichtigkeit dieses Re⸗ sultats rechtfertigte die Einmischung Großbritaniens und Frank⸗ reichs ohne die Theilnahme der uͤbrigen Konferenz⸗Mitglieder (2). Die Uebergabe der Antwerpener Citadelle und derjenigen dazu gehoͤrenden Forts, uͤber die der General Chassé zu kommandiren hatte, ist freilich ein bedeutender Vortheil fuͤr den Koͤnig von Belgien, wenn aber der Koͤnig von Holland die Auslieferung der
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Forts Lillo und Liefkenshoek verweigert, und wenn die Belgischen Kammern, wie sie es wahrscheinlich thun werden, die Abtretung der noch von Belgischen Truppen besetzten Theile des Hollaͤndi⸗
und Frankreich, wenn sie darauf nicht dringen und nicht ferner⸗ hin der Oktober⸗Convention gemaͤß handeln wollen, diese Con⸗ vention eben so gut haäͤtten ganz unterlassen koͤnnen. Die Sache wuͤrde mehr als laͤcherlich seyn, sie wuͤrde ungerecht ge⸗ gen den einen von beiden Theilen, gegen Holland, aussehen. Dies Alles war vorherzusehen, ehe die beiden Regierungen ei⸗ nen Schritt thaten, dessen einzige Rechtfertigung unter den ob⸗ waltenden Umstaͤnden auf seinem Ersolge beruht. Unverrichteter Sache ist die Convention kindisch, und man wuͤrde sie mit Recht fuͤr eben so uͤbereilt und undiplomatisch in ihrem Beginn, als nichtsnutzig und inkonsequent in ihren Folgen ansehen koͤnnen. Wenn Großbritanien und Frankreich einmal diese Aufgabe uͤber sich genommen haben, muͤssen sie dieselbe auch vollstaͤndig er⸗ fuͤllen. Freilich wuͤrde dadurch eine Fortdauer der jetzigen Quasi⸗ Feindseligkeiten nothwendig werden, und dies waͤre zu beklagen; aber wenn die Nothwendigkeit vor der Uebergabe der Citadelle von Antwerpen vorhanden war, so ist sie es nach derselben um so mehr. Das zu erreichende Ziel ist dasselbe geblieben und noch eben so wuͤnschenswerth, nur daß es nach der Einnahme der Citadelle noch leichter und schneller als vorher erreicht werden kann. Da die Operationen einmal begonnen haben, so ist es besser, sie bis zu einem schließlichen Resultat zu fuͤhren, als sich von neuem auf Unterhandlungen und Protokolle einzulassen. Nach dem, was zu Gunsten der einen Partei allein bisher geschehen ist, jetzt die Gebietsfrage unerledigt zu lassen, hieße nicht in Ueber⸗ einstimmung mit der stets verkuͤndigten gleichmaͤßigen Gerechtig⸗ keit handeln, zu deren Vollziehung die Expedition unternommen wurde, und wuͤrde die Hollaͤndisch⸗-Belgische Frage nur von neuem verwickeln.
Dem Albion geben die Ereignisse in den Niederlanden zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „Da die Flottille auf der Schelde von der Capitulation ausgenommen war, so verletz⸗
sten Vorschriften der Ehre und der Kriegsgesetze zu rechtferti⸗ gen, daß der beherzte Befehlshaber dieser Flottille sie zerstoͤrte, da ein Entkommen unmoͤglich war. Was die dem Ge⸗ neral Chassé gestellte Bedingung anbetrifft, daß er und seine Gefaͤhrten bis zur Uebergabe von Lillo und Liefkens⸗ hoek als Kriegsgefangene betrachtet werden sollen, so konnten die Verhaͤltnisse zwischen Holland und Frankreich, in Bezug auf die Belagerung, den Franzoͤsischen Marschall wohl in keiner Hin⸗
dem er seinen Zweck erreicht hatte. genommen, ein solches Recht gehabt haͤtte, so sollte er es doch nicht gegen Männer ausgeuͤbt haben, die solche Beweise von
Muth und trefflicher Kriegszucht abgelegt und bereits so harte Entbehrungen erduldethatten. Selbst im wirklichen Kriege ist es nicht ungewoͤhnlich, daß man einer Garnison unter der Bedingung, daß sie in ihr Vaterland zuruͤckkehre, zu kapitultren gestattet; solche Bedingun⸗ gen werden den Offizieren fast immer bewilligt, um wie viel mehr nicht in gegenwaͤrtigem Falle. Was aber wird hinsichtlich der Forts Lillo und Liefkenshoek geschehen? Wird Großbrita⸗ nien den Franzosen dazu behuͤlflich seyn, sie den Belgiern zu sichern? Und werden die Kontinental⸗Maͤchte, denen durch die bisherige Intervention schon Besorgnisse eingefloͤßt wurden, es ruhig mit ansehen, wenn die Franzoͤsische Armee ihre Operatio⸗ nen fortsetzt? Und wenn nun diese Forts in Besitz genommen wuͤrden, moͤchte es dann nicht vielleicht auch noch fuͤr noͤthig gehalten werden, daß Frankreich sich Vließingens und Mid⸗ delburgs bemaͤchtige, als Garantieen fuͤr die Erledigung der Fragen hinsichtlich der Schelde⸗Schifffahrt. Doch es kann viel⸗ leicht mit Frankreichs Absichten mehr uͤbereinstimmen, ihre Ar⸗ mee lieber zuruͤckzuziehen und die noch zu loͤsenden Fragen un⸗ erledigt zu lassen, als sich in diesem Augenblick einen gewissen Krieg suzuziehen Es moͤchte nicht so ganz vorbereitet seyn, auf seine eigne Hand allein es mit allen Kontinental⸗Maͤchten auf⸗ zunehmen, und seine Regierung weiß, daß, wenn sie die Frage auch noch laͤnger offen laͤßt, ihre Armeen jeden Augenblick wie⸗ der in Belgien einruͤcken und ihre jetzigen Stellungen wieder einnehmen koͤnnen.“ Die bekannte Anatomie⸗Bill hat nicht den gewuͤnschten Er⸗ fola gehabt, denn die medicinischen Schulen fuͤhren noch immer n. Fscen⸗ daß es ihnen gaͤnzlich an Leichnamen zum Seci⸗ ren fehlt. Der vor einiger Zeit gefaßte Plan einer Dampfschiff⸗Ver⸗ bindung mit Indien, welcher damals nicht weiter verfolgt wurde, scheint wieder aufgenommen zu seyn. Es befindet sich hier ein Agent des Handelsstandes von Calcutta, welcher diese Angelegen⸗ heit eifrig betreibt, und nur noch geringe Schwierigkeiten zu uͤberwinden haben soll. Vor Allem ist die Zuruͤcknahme einer Parlaments⸗Akte aus dem 59sten Regierungs⸗Jahre Georgs III. zu bewirken, nach welcher jedes nach Indien auslaufende Schiff verbunden ist, von dem Post⸗Amte Briefe fuͤr die geringe Ver⸗ guͤtung von zwei Pence von jedem Briefe mitzunehmen. Wenn diese Bestimmung aufgehoben oder doch fuͤr die Dampsschiffe eine Ausnahme davon gestattet wird, so kann der Ertrag eines angemessenen Porto's fuͤr die Korrespondenz die Kosten der Dampf⸗Schifffahrt zum großen Theil decken, und das Unterneh⸗ men bestehen. Der Weg, welcher genommen werden wuͤrde, ist von England nach Alexandrien, von da uͤber den Isthmus von Suez nach dem Rothen Meere, und von da mittelst Dampfboots nach irgend einem Central⸗Hafen an der Indischen Kuͤste. Vom 14. Dezember 1831 bis zum 11. Dezember 1832 sind in London und Westminster 26,974 Kinder getauft und 28,606 Personen beerdigt worden. Die Zahl der Beerdigungen in diesem Jahre, verglichen mit dem vorangegangenen, hat sich daher um 3269 vermehrt. Nach einem amtlich bekannt gemachten Verzeichnisse sind in Jamaika seit dem Jahre 1817, wo mit Einregistrirung der Sklaven der Anfang gemacht wurde, bis zum Ablaufe des Jah⸗ res 1830, gegen Bezahlung 2972 und umsonst 3807, zusammen 6779 Sklaven freigelassen worden. — In den Nord⸗Amerika⸗ nischen Freistaaten befanden sich im Jahre 1790 nur 697,697 Sklaven, im Jahre 1810 schon 1,191,364 und im Jahre 1830 schon dreimal soviel, als vor 40 Jahren, naͤmlich 2,010,436. Auf dem Kornmarkte war gestern der Umsatz unbedeutend. Durchschnitts⸗Preise in vergangener Woche. Woͤchentl. Sechswoͤchentl. Zol Weizen 54 Sh. 5 P. 53 Sh. 11 P. eEbEö“] Hafer 18 18 Roggen 34 33 Bohnen 33 34 Erbsen 39 . 39
schen Gebiets nicht genehmigen, so ist es klar, daß Großbritanien
Schiffen in dem am 5. Januar 1832 abgelaufenen Jahre & „m= „ 88 We Schiffe. Tonnen⸗ Mann⸗ 1
- Gehalt. schaft. 1 Nach dem Brit. Westindien 907 249,051 14,108 Rußland 1,605 316,361 14,654 22. Norwegen 86 2,876 Daͤnemark 70,324 Preußen 50,792 Deutschland 102,0026 den Niederlanden 479,488 Frankreich 99,311 Portugal 381 2,673 Spanien. 520 3,424 — Die Allgemeine Zeitung berichtet aus „Die Englaͤnder sind im Begriff, ihre vielen Kolonieen mie neuen zu vermehren, welche nicht ohne Wichtigkeit fuͤr ihre
5,194 9,740 2,673
5 „ 3,424
1,81 1,191
gehoͤrt seit langer Zeit den Siamesen; von da an erstrech die Gebiete verschiedener unabhaͤngiger Malayischer Fuͤrf zur Suͤdspitze der Halbinsel, wo die Stadt und das Gehf Malakka den Englaͤndern gehoͤrt, die zugleich die politisch mundschaft uͤber den suͤdlichsten und ehemals maͤchtigst
ten die Belgier geradezu die Neutralitaͤt, indem sie von ihren Batterieen aus auf dieselbe feuerten, und es ist nach den streng⸗
sicht berechtigen, die Garnison als kriegsgefangen anzusehen, nach⸗ Aber wenn er auch, abstrakt
ser Malayischen Staaten, den von Dschohor, fuͤhren. Siamesen haben Anspruͤche auf verschiedene dieser
und haben letztes Jahr den von Aueda auf der We der Halbinsel erobert, obgleich die Englaͤnder dem
seiner Abtretung der Insel Pulo Penang ihm schuld ren.
mit 70 Kriegsschiffen belagert, die Stadt im Mai erob grausam gegen die Einwohner gewuͤthet. Staat ist der von Calantan, er wird von vier Bruͤdern
welche von den Siamesen beschuldigt wurden, den Bew von Patani Huͤlfe geleistet zu haben, und sich daher eine mesischen Einfalls gewaͤrtigen. Sie haben den Siamesen Dollars und 40 Pfund Goldstaub angeboten, um den; zu erkaufen; aber diese verlangen unbedingte Unterw Ihr Plan ist sichtbar, sich der ganzen Halbinsel zu bemaͤ und diese Ueberzeugung zwingt die Engländer, Maßreg gen sie zu nehmen. Denn wenn Siam die Staaten v lantan, Tringanu und Pahang in Besitz naͤhme, so wuͤrde sehr betraͤchtlichen Handel der Englaͤnder mit der Halbin lig zerstoͤren, indem die Willkuͤr und Habsucht dieser Ret noch durch eine besondere Eifersucht gegen England uns wird, daher sie allen Verkehr mit den Engländern so se moͤglich hindert. Die drei bedrohten Malayischen Staatt lautan, Tringanu und Pahang haben sich an die Regieru Malakka gewendet, und Englischen Schutz verlangt, und
Siamesen sich in ihrem letzten Vertrage mit der Ostindischen pagnie anheischig gemacht haben, den Handel der Englaͤnd diesen Staaten nicht zu stoͤren, und da uͤberdies der veo Englaͤndern abhaͤngige Sultan von Dschohor die Sup
uͤber diese Staaten anspricht, so fehlt es nicht an Vorꝛ so wie es nicht an dem Willen fehlt, die ganze Halbinselt 12ten Grade N. B. unter Englische Oberherrschaft zu uf.
Niedeelande.
Aus dem Haag, 1. Jan. Der Prinz Feldmarse aus dem Hauptquartier nach Bergen⸗op⸗Zoom gegangen die dort aus der Citadelle von Antwerpen angekommenen wundeten zu besuchen.
Zu Vliessingen wird jetzt Alles aufgeboten, um L. Liefkenshoek mit Waffen, Lebensmitteln ꝛc. reichlich zu v
Kriegs⸗Fregatte auf den Grund. Einige Lootsen begaben derselben, kehrten aber bald zuruͤck. Den 25sten Morg die Fregatte noch fest, ste hatte ihren Besanmast verloren
In der Staats⸗Courant lies’'t man: „Wir 1 seiner Zeit eine Nachricht aus Calais, wornach es dem sischen Schiff „le jeune Troubadour,“ welches sich in Am befand, als — jener Nachricht zufolge — auf Englis Franzoͤsische Schiffe Embargo gelegt werden sollte, g. waͤre, die Wachsamkeit der Hollaͤndischen Argusse zu te
aus Amsterdam zu entkommen, und den Franzoͤsischen! zu erreichen. Man fuͤgte hinzu, daß, wenn der Capitz einige Augenblicke gezoͤgert haͤtte, seinen kuͤhnen Entschl zufuͤhren, seinem Schiffe das Steuer genommen wort wuͤrde. Wir gaben damals diese Nachricht, als
einer feigen Prahlerei und einer vollkommenen J. Was aber außerdem noch die Undankbarkeit des C beweist, der diese ganze Fabel verbreitet hat, sind die . Details, die man uns uͤber das, was sich mit diesem ESs eignet, mitgetheilt hat, um zu beweisen, daß die Hollze Argusse, statt das Schiff anhalten oder ihm das Steuer zu wollen, den Capitain bei einem Unfall, der ihm in d nal von Nord⸗Holland zustieß, in den Stand setzten, sei fernung aus einem Lande zu beschleunigen, wo auch ief Schatten einer Gefahr weder fuͤr den Capitain noch fuͤt oder Landung vorhanden war. — Am Sonnabend den 1 1832 stieß das Schiff „le jeune Troubadour“, von Am nach dem Helder fahrend, bei Akersloot so heftig a Grund, daß es nicht moͤglich war, dasselbe auf gewe Weise wieder flott zu machen. An diesem Unfall war trunkener Franzose Schuld, den der Capitain in Amster Bord genommen hatte, weil er sich fuͤr einen Lootsen auß Der Capitain sandte sogleich seine Frau zum Buͤrgermei Akersloot, der, obgleich die Sache ihn auf keine Weise! und einzig von dem Wunsche geleitet, dieser Frau, die Holland gar nicht kannte, nuͤtzlich zu seyn, sich sogleich
Herren Inspektoren und Zoll⸗Controlleurs nach Alkmaar begn es schon spaͤt Abends und der andere Tag ein Sonntag
hatten diese Herren zuerst die Absicht, den Befehl, das wieder flott zu machen, bis zum Montag anstehen zu lassen auf die dringenden Bitten des Buͤrgermeisters wuld ser Befehl sogleich ausgefertigt, und jene Herren! sich sogar die Kommis selbst aufzusuchen, die bei der En des Schiffes gegenwaͤrtig seyn und dem Capitain jeden chen Beistand leisten sollten. — Der Capitain, auf diesel mit den noͤthigen Dokumenten versehen, ermangelte nicht, Waaren auszuladen, als erforderlich waren, um das Sch der flott zu machen. Er lud dann wieder ein, setzte seine nach dem Helder, ohne irgend eine Belaͤstigung, fort und am 18. November den Texel. Die Verordnung Sr. M.
schaft im Orient ist, naͤmlich mit der Halbinsel Malakka r noͤrdlichste Theil derselben bis zum 14ten Graͤde noͤrdlicher thire.“ “*)
einen Einfall in Patani, dem noͤrdlichsten Malayischen d. EPindhoven besetzt. 1 1 e die auf der Ostkuͤste von Malakka, gemacht, den Hafen von ebästiani auf dem linken Ufer der Schelde abloͤsen sollen, sind
Uebersicht des Britischen Ausfuhr⸗Handels in Briuh
oͤnigs der Niederlande, welche statt eines Embargo den osischen Schiffen befiehlt, die Hollaͤndischen Haͤfen binnen agen zu verlassen, ist vom 16. November 1832. Als das am 9. November von Amsterdam abreiste, existirte dieser lnatuͤrlich noch nicht, und im Texel, den es am 18ten ver⸗ onnte derselbe erst am 19ten oder 20sten bekannt seyn.“ gan erzaͤhlt sich, daß ein Franzoͤsischer See⸗Offizier, der Verwundeten bei ihrer Abfuͤhrung nach Bergen⸗op⸗Zoom ete, in unbeschreibliche Wuth gerathen sey, als aus dem u Nord von den Belgiern auf die Schiffe gefenert wurde. t ließ er sich an's Land bringen, begleitet von einigen Fran⸗ len Soldaten und von einem unserer Offiziere und brach den Belgischen Befehlshaber in die Worte aus: „Comment, . de lache, tu ne respectes donc rien? tu te permets ter à l'infortune et de maltraiter des braves que voas 0s6 combattre?“*) Darauf wandte er sich gegen un⸗ ffizier, umarmte ihn und sagte: Honneur au courage ureux!“ und gegen den Belgier, der waͤhrend dieser gan⸗ gcene stumm und vernichtet da stand: ..Misérable, votre viendra! mais ça sera pour vous mettre au pilori de 1 Belgien. ruͤssel, 31. Dez. Der General⸗Lieutenant Jamin ist an der Spitze des 58sten Linien⸗Regimentes hier einge⸗ und wird fuͤr zwei Tage sein Hauptquartier in Bruͤssel agen. 6 Oberst Buzen wird in 2 bis 3 Tagen sein Generals⸗ und den Ober⸗Befehl uͤber die 7te Division erhalten. eber die von den Belgischen Truppen einzunehmenden
von QAueda ihren Schutz versprochen hatten, und ihnteztlungen erfaͤhrt man Folgendes: Die 4te Division unter den „ fehlen des General Daine wird die Division Achard auf dem Dieses Jahr haben die Siamesen mit einer großenhten Ufer der Schelde ersetzen, indem sie den Weg von Breda
Die Regimenter, welche die Division
nicht bekannt, jedoch soll diese Operation morgen vor sich
Der naͤchstiem. — Der Kriegs⸗Minister hat gestern dem 5ten Infanterie⸗
ent, welches in Bruͤssel garnisonirt, den Befehl ertheilt,
V und daß die Belgier davon Besitz genommen hatten. gier werden auf dem linken Ufer der Schelde sich aufstellen.
Bei Vlie gerieth den 24sten Mittags eine Franz⸗
ch Antwerpen zu begeben, wo es von neuem der 7ten Di⸗ einverleibt werden soll. Die Reserve⸗Bataillons des 8ten 2ten Linien⸗Regiments werden zur Ersetzung des 5ten Re⸗ tes in Bruͤssel erwartet. us St. Nicolas wird unterm 30sten d. M. gemeldet: ern Nachmittags um 4 Uhr ruͤckte hier die erste Kolonne ollaͤndischen Gefangenen ein, welche vom 11ten leichten ent und von 2 Jaͤger Schwadronen eskortirt wurde. Ein n, in dem sich der General Favauge und zwei hoͤhere Hol⸗ che Offiziere befanden, eroͤffnete den Zug. Die genannten re wurden in einem der besten Haͤuser der Stadt einquartirt. ttelbar nach der Ankunft der gefangenen Soldaten cirkulirte ubscriptions Liste zu ihren Gunsten, und wurde in weni⸗ Augenblicken mit einer Menge Unterschriften bedeckt; man sich außerdem, die Gefangenen mit Lebensmitteln und Er⸗ ngen zu versehen; sie werden uͤberhaupt mit großer Mensch⸗ t behandelt. — Heute Morgen um 8 Uhr setzte sich die ne nach Loo⸗Christi in Marsch, wo sie die Nacht zubringen Es scheint, daß dieselbe nicht durch Gent gehen wird. zweite Kolonne ist heute Nachmittags hier angekommen.“ Alus Gent meldet man unter demselben Tage: „Heute Mor⸗ ollten 2500 Hollaͤndische Gefangene durch die Gemeinden mgegend unserer Stadt kommen. Die Militair⸗Behoͤrde, ohne Zweifel fuͤrchtete, daß der große Zufluß von Men⸗ einige Unordnungen herbeifuͤhren koͤnnte, ließ das Antwer⸗ das Bruͤgger und das Sasser Thor schließen, und verbot Neugierigen den Ausgang; die Personen, welche ihre Ge⸗ nach der Stadt fuͤhrten, wurden eingelassen. Gegen 10 vward dieser Befehl wieder aufgehoben.“ Der hiesige Courrier sagt: „Um den Werth der dem eeral Chassé durch seinen Souverain verliehenen Auszeich⸗ gehoͤrig wuͤrdigen zu koͤnnen, muß man wissen, daß die der Großkreuze des militairischen Wilhelms⸗Ordens außer⸗ utlich beschränkt ist. Gegenwaͤrtig sind mit diesem Orden bekleidet: IJJ. MM. die Koͤnige von Preußen, England Wuͤrttemberg; der Prinz von Oranien, der Prinz Wil⸗ von Preußen (Bruder Sr. Majfestaͤt des Koͤnigs); der Her⸗ von Wellington; die Generale Janssens, Krayenhoff und rg⸗Stirum; der Herzog von Angouléme, der Fuͤrst Wrede der Baron von Vincent. Erst nach dem Feldzuge des ats August 1831 wurde der Prinz Friedrich der Nieder⸗ zum Großkreuz erhoben.“ Der Senat beschaͤftigte sich in seiner gestrigen Sitzung, eem er den Vorschlag wegen Danksagungen an die Fran⸗ che Armee angenommen hatte, mit dem Gesetz⸗Entwurf we⸗ es Armee⸗Kontingentes von 110,000 Mann fuͤr das Jahr — Herr von Carré uneterstuͤtzte den Entwurf, indem er er werde, obwohl uͤberzeugt, daß, wenn Belgien ven Hol⸗ angegriffen wuͤrde, die Franzosen noch einmal zum Beistand eilen wuͤrden, doch fuͤr das begehrte Kontingent stimmen, die Belgische Armee einen ersten Angriff zuruͤckweisen Herr von Secus war der Meinung, daß die Einnahme der Citadelle die Belgische Frage noch veitem nicht entschieden sey, indem die Hollaͤnder im Besitz der Forts Lillo und Liefkenshoek waͤren, an daher auf jedes Ereigniß gefaßt seyn muͤsse, weshalb Entwurfe unbedingt beitraͤte. — Herr Vilain XIIII. die Aufmerksamkeit des Kriegs⸗Ministers auf die Lage der hner des Polders vom Doel, den die Hollaͤnder jeden Au⸗ ick uͤberschwemmen koͤnnten, und den die Franzoͤsische Ar⸗ u verlassen im Begriff sey. Der General Evain erwie⸗ daß 6 Belgische Bataillone die Franzosen auf dem linken der Schelde ersetzen sollten, daß sie von einer Reserve von deren Bataillonen unterstuͤtzt werden wuͤrden, und daß mit⸗ auf diesem Punkte eben so viel Truppen seyn wuͤrden, als r. Der Gesetz⸗Entwurf wurde hierauf mit 37 Stim⸗ gegen eine angenommen. — Bei der Diskussion uͤber dem Kriegs⸗Minister zu bewilligenden Kredit fragte ir von Secus, ob das Ministerium die durch den Kriegs⸗ and verursachten Kosten bei der Liquidation mit Holland in Rechnung zu bringen gedenke? Der Justiz⸗Minister bortete, daß die Regierung dies allerdings zu i beabsich⸗ und daß die Maͤchte die Gerechtigkeit dieser Forderung be⸗ anerkannt haͤtten, wie man dies aus den, der Kammer fruͤ⸗ mitgetheilten, Aktenstuͤcken habe ersehen koͤnnen. Der Kre⸗—⸗
*) Wie, elender Feigling, Du hast also vor nichts Achtung? Du Dir, das Ungluͤck zu beleidigen und tapfere Maͤnner zu handeln, die Ihr nicht zu bekaͤmpfen gewagt habt? *) Ehre dem unverzagten Muthe im Ungluͤck! — — Elender, Reihe wird auch kommen; aber dies wird nur geschehen, um d an den Schandpfahl der Geschichte zu stellen. 8
dieses Zeichen der Aufmerksamkeit tief geruͤhrt.
hat
dit wurde hierauf ebenfalls mit 37 Stimmen gegen eine bewilligt. (Der Opponent war beidemale Herr Lefebvre⸗Meuret.) Zum Schluß erwaͤhlte die Versammlung durch's Loos die Deputation, welche dem Koͤnige die Gluͤckwuͤnsche zum neuen Jahre uͤberbrin⸗ gen sollte, und vertagte sich dann 18 unbestimmte Zeit.
Antwerpen, 31. Dez. Die Belgischen Truppen haben heute von der Citadelle, welche seit zwei Jahren fuͤr die hiesigen Linwohner ein fortwaͤhrender Anlaß zu Furcht und Schrecken war, Besitz genommen. Zur Feier dieses Ereignisses, welches das Jahr so gluͤcklich beschließt, sind die Einwohner aufgefordert
worden, morgen ihre Hauser zu illuminiren.
Gestern Nachmittag begab sich der Oberst Buzen mit einem Civil⸗Beamten nach der Tete de Flandres. Man bemerkte, daß die Belgische Fahne dort, wie auf dem Fort Isabelle, wehte, Die Bel⸗
Das 6te Regiment und die Buͤrgergarde von Loͤwen sind nach Calloo und dem Doel gezogen, um die Franzosen, welche das ganze Gebiet raͤumen, zu ersetzen. Man hat aus den letzten von den Divisionen Sebastiani und Achard so tapfer zuruͤckge⸗ wiesenen Versuchen der Hollaͤnder gesehen, wie viel ihnen daran liegt, die Deiche zu durchstechen, um die Ueberschwemmungs⸗ mittel zu vermehren. Man darf hoffen, daß die Belgischen Truppen, in gleicher Staͤrke wie die Franzoͤsischen, die Ufer mit gleichem Erfolge schuͤtzen werden.
Das hiesige Journal giebt noch folgende Details uͤber die Abreise des Generals Chassé: „Der General und sein Stab sind zu gleicher Zeit in drei Wagen abgereist. Der General war in voller Uniform, mit allen seinen Orden bekleidet. Sein Gesicht, obgleich die Spuren der Traurigkeit tragend, war voller Wuͤrde. Der Oberst⸗Lieutenant de Boer stieg mit ihm in den ersten Wagen. In dem zweiten befand sich der Capitain Koop⸗ man, ebenfalls in voller Uniform, seiner schoͤnen Gestalt durch die edelste Haltung noch einen hoͤhern Glanz verleihend. Der Major van der Wyck stieg mit ihm ein. Die Majore Brun⸗ steds und Bauman und der Marine⸗Lieutenant Meersman nahmen im dritten Wagen Platz. Diese, von einer Abtheilung des Aten Lancier⸗Regiments eskortirten, Wagen begaben sich der Gemeinde Burght gegenuͤber, wohin sie dann in einem Ponton gebracht wurden. Der General Chassé und alle ihn begleitenden Offiziere traten bei dem Buͤrgermeister von Burght ab, wo sie schon erwartet wurden. Das Haus wurde sogleich von einer Menge Neugieriger umgeben. Der Major Bauman leitete mit einem alten Hollaͤndischen Sergeanten, der den Orden der Eh⸗ ren⸗Legion trug, die Ausschiffung der Wagen. Um 1 Uhr setz⸗ ten die genannten Personen ihre Reise nach St. Nicolas fort, wo sie gestern Nacht geschlafen haben. — Eine Abtheilung von 400 Mann des 7ten Linien⸗Regimentes, welche die auf dem Glacis nieder⸗ gelegten Waffen nach der Citadelle transportirte, befand sich bei der Abfahrt des Generals Chassé am Kieler Thore. Alle Sol⸗ daten salutirten beim Anblick des Hollaͤndischen Generals durch das Abnehmen ihrer Muͤtzen; der General Chassé war durch Er erkannte viele Franzoͤsische Offiziere, mit denen er fruͤher gedient hatte, und die sich ihm naͤherten, um ihm ihre Chrfurcht zu bezeigen.“
Heute ist im Hauptquartier der Franzoͤsischen Armee zu Berchem folgender Tagesbefehl erschienen:
„Der Marschall Gérard macht es sich zur Pflicht, die Bezei⸗ gung der Zufriedenbheit, welche der Koͤnig bet Gelegenheit der Ein⸗ nahme der Citadelle ihm fuͤr die Armee hat zugehen lassen, zur Kenntniß derselben zu bringen. Ihm selbst ist es ein Beduͤrfniß, der Armee seine Dankbarkeit auszudruͤcken; denn welche andere Em⸗ pfindung kann ein Chef fuͤr so tapfere und ergebene Soldaten em⸗ pfinden? Wenn die Regierung uns fuͤr das, was wir gethan haben,
Dank weiß, so koͤnnen wir sagen, daß wir durch das Vergnuͤgen,
Frankreich gedient und die Achtung unseres Vaterlandes erworben zu haben, reich bezahlt sind. Seit der Bildung der Nord⸗Armee dieselbe durch den guten Geist, der in ihr herrschte, durch ihre Disziplin und ihr Betragen ihren guten Ruf so⸗ wohl im In⸗ als Auslande bestaͤndig aufrecht zu erhalten gewußt. Bei der ersten Erxpedition, welche uns im vorigen Jahre nach Belgien fuͤhrte, um einem Verbuͤndeten beizustehen, hatten die Schnelligkeit unsers Marsches und das rasche Resultat gezeigt, was Franzosen vor einem Feinde leisten wuͤrden, der ihnen Stand hielte. In diesem Jahre haben uns die Hollaͤnder in Antwerpen erwartet, und die Armee hat bewiesen, daß sie Ausdauer mit Tapferkeit zu vereinigen weiß, daß sie den Gefahren trotzt, wie sie Muͤhseligkei⸗ ten und Entbehrungen ertraͤgt. Der hartnaͤckige Widerstand der Hollaͤnder hinter Graͤben und Mauern hat die Soldaten 24 Tage und 25 Naͤchte in der Tranchöbe, dem Regen, dem Koth und der Kaͤlte trotzend, hinbringen lassen. Bei den anhaltenden Arbeiten und Gefahren, unter dem Feuer des Platzes, ha⸗ ben die Sappeurs und Mineurs, die Kanoniere und die Soldaten der Infanterie nicht einen Augenblick aufgehoͤrt, sich heiter, gehor⸗ sam, tapfer und von Ehrgefuͤhl beseelt zu zeigen. Bei dieser denk⸗ wuͤrdigen Belagerung wurden 14,000 Metres an Laufgraͤben eroͤff⸗ net; es geschahen von der Artilleric 63,000 Schuüͤsse, und es wurden dem Feinde durch Capitulation 5000 Soldaten von verschiedenen Wassengattungen, worunter 185 Offiziere, genommen. Wir haben 687 Verwundete und 108 Todte. Die Truppen von allen Waffen⸗ gattungen, so wie die dem Gesundheits⸗Dienste angehoͤrigen Personen, haben Beweise der Hingebung abgelegt. Die Soldaten haben ge⸗ lagert, bivouakirt und oft zwei⸗ und dreifachen Dienst geleistet, ohne sich zu beklagen; die Verwundeten haben wahrhaften Muth gezeigt. — Der Marschall Ober⸗Befehlshaber kann ein so schbͤnes Betragen nicht schildern, ohne der ganzen Armee zu wiederholen, daß er ge⸗ wissermaßen weiß, was jeder Einzelne gethan hat, was jeder Sol⸗ dat gilt, und daß er sich gluͤcklich schaͤtzen wird, ihre Dienste be⸗ lohnen zu lassen. Der Koͤnig wird die Armee, sobald sie an die Graͤnze zurgergereb ist, mustern und Belohnungen an die Wuͤr⸗ digsten austheilen. Keiner von denen, welche die Chefs und Offi⸗ ziere als der Anfuͤhrung wuͤrdig bezeichnen, soll vergessen werden. Der Marschall weiß, daß er, indem er dieses Versprechen giebt, die persoͤnlichen Gesinnungen des Koͤnigs ausspricht; dieses Versprechen wird kein eitles seyn.
Der Chef des Generalstabes. (gez.) St. Cyr⸗Nugues.“
Deutschland.
Schwerin, 3. Jan. Se. Koͤnigl. Hoheit der Erb⸗Groß⸗ herzog sind gestern von Ludwigslust hier eingetroffen und heute werden Ihre Koͤnigl. Hoh. die Erb⸗Großherzogin eben daher er⸗ wartet.
Unser Theater ist gestern in dem spielhause eroͤffnet worden.
Muͤnchen, 1. Jan. Briefe aus Florenz berichten, daß Sr. Majestaͤt dem Koͤnig Otto von Griechenland von dem Großherzogl. Hofe daselbst ein glaͤnzender Empfang bereitet worden sey. Nachdem der Großherzog und dessen Familie dem Koͤnig Besuche abgestattet hatten, folgte eine Reihe sehr pracht⸗ voll ausgestatteter Feste zu Ehren des hohen Gastes. Bei der Abreise wurde der Koͤnig von mehreren Eskadrons Kavallerie als Ehrengarde begleitet.
Ein Offizier von dem Bayerschen, nach Griechenland be⸗ stimmten Corps, schreibt folgendes aus Triest vom 20. Dez.:
interimistischen Schau⸗
„So haben wir denn den Marsch
zu Lande, unseren neuen Be stimmungen entgegen, gluͤcklich zuruͤckgelegt, und sind wohlbe hal⸗ ten am 18ten d. M. mit dem 1sten Bataillone des 6ten Regi⸗ ments hier angelangt. Die Mannschaft ist gesund und munter, und das ganze Bataillon zaͤhlt seit seinem Marsche nur 13 Kranke; 1 die Chevauplegers deren 4. Die Verpflegung ist gut; der Mann hat taͤglich ½ Pfund Fleisch, 1 Pfund Brod, ½ Pfund Reis,
½ Maß Wein und ½ Branntwein. Die Offiziere bekommen auf dem Schiffe eigene Matratzen und fuͤr das zum Brigade⸗Stab gehoͤrige Personale sind niedliche kleine Zimmerchen eingerichtet worden. Der Stab macht die Ueberfahrt auf der Russischen Fregatte St. Anna. So eben geht die Einschiffung des Ba⸗ taillons vom 6ten Regiment vor sich; die Soldaten besteigen die Schiffe unter Absingung eines Liedes nach Bertrands Abschied. Jede der vier Kolonnen Infanterie und Artillerie erhaͤlt drei⸗ Schiffe; die 5te Kolonne aus der Kavallerie, den Ouvriers, den :86 und Effekten bestehend, wird auf 13 Fahrzeugen eingeschifft.
3 Das fuͤr die Griechische Regentschaft angeworbene Corps von 410 Mann ist nunmehr komplett und wird zwischen dem 10. und 15. Januar marschfertig seyn. Kommandant desselben ist der Masor Goͤßmann; Adjutant: Ober⸗Lieutenant Wilh. Manz. Das Corps besteht aus einer Grenadier⸗Compagnie von 100 Mann, einer Schuͤtzen⸗Compagnie von gleicher Staͤrke, einer Uhlanen⸗Eskadron von 90 Mann und einer Artillerie⸗Ab⸗ theilung von 50 Mann. Das Stabs⸗Personal macht, nebst den Tambours, Hornisten ꝛc., die obige Zahl voll.
Augsburg, 1. Jan. Die Allgemeine Zeitung fuͤ
der Nachricht von dem Tode des Herrn von Cotta Folgendes hinzu: „Bis in seine letzten Stunden die ganze Thaͤtigkeit sei⸗ nes wirkungs⸗ und muͤhereichen Lebens bewahrend, hinterlaͤßt er Deutschland eines jener seltenen Beispiele, wie Großes und Vielfaches die Kraft des Einzelnen vermag, wenn diese Kraft durch das eigene Bewußtseyn gestaͤhlt, gegen alle Entmuthigungen der Wirklichkeit, nur nach einem rinot — so viel an ihr ist zu schaffen und zu wirken, fuͤr Geist und Leben des Vaterlandes. Dies hat der Entschlafene redlich gethan, dessen Tod nun diese Blaͤtter verkuͤnden, die er gruͤndete, und die mit so Vielem, was er ins Daseyn gerufen, das Andenken des edlen Mannes nicht reiner erhalten, und kein schoͤneres Ziel sich stecken koͤnnen, als auch nach seinem Tode dem Sinne seines Wirkens und Stre⸗ bens getreu zu bleiben.“
Stuttgart, 1. Jan. Des Koͤnigs Majfestaͤt haben den Fuͤrsten von Hohenlohe⸗Oehringen zum Praͤsidenten der Kam⸗ mer der Standesherren fuͤr die Dauer der bevorstehenden Staͤn⸗ de⸗Versammlung ernannt. Eö““
Oesterreich. Ch nae. uh wul.
Wien, 1. Jan. Der letzte, uͤber das Befinden Sr. Maj des juͤngern Koͤnigs von Ungarn ausgegebene, aͤrztliche Berich lautet: „Se. Mafestaͤt der juͤngere Koͤnig von Ungarn und Kronprinz der uͤbrigen Kaiserl. Koͤnigl. Staaten haben in der verflossenen Nacht sehr ruhig geschlafen. Die Besserung in den Krankheitsverhaͤltnissen hat im Laufe des heutigen Tages solche Fortschritte gemacht, daß Se. Majestaͤt der Koͤnig Sich nun im Zustande der Rekonvalescenz befinden. — Deshalb wird kein aͤrztlicher Bericht mehr ausgegeben werden.
Wien, den 29. Dezember 1832.
Andr. Jos. Freiherr von Stifft, erster K. K. Leibarzt. Joh. Nep. Edler von Raimann, K. K. Leibarz t.
Der Oesterreichische Beobachter enthält folgende Be⸗ trachtungen: „Zu den merkwuͤrdigen Gestaͤndnissen der Zeit ge⸗ hoͤren einige Artikel in den neuesten Blaͤttern der Pariser Tri⸗ bune. In kurzen Worten sind es Stoßgebete fuͤr das Heil der eroberungssuͤchtigen Revolution. Die Faction, als de⸗ ren Organ die Tribune das Wort fuͤhrt, ist auch mit der dem Factionsgeiste eigenthuͤmlichen Schwaͤche behaftet. Die Maͤnner der Factionen vergessen und lernen nichts. An dem Tage, an dem die damaligen Vertreter der Franzoͤsischen Revolution das Dekret erließen, daß Frankreich nie mehr erobern solle, waren sie mit der Eroberung der Welt beschaͤftigt. Heute will die radikale Partei in Frankreich auch nicht erobern; sie will nur „ihr Gebiet erweitern.“ Bei dem heilbringenden Un⸗ ternehmen sollen die Deutschen Freunde die Helfershelfer seyn; sie sollen dem Pariser Klub in die Haͤnde arbeiten; den Ver⸗ lust an materiellem Gebiete wird der moralische Gewinn reich⸗ lich ersetzen. Wird die Revolution, indem sie sich verbreitet, sich nicht befestigen? Allein koͤnnen die unmuͤndigen Deutschen nicht zum Ziele gelangen; allein wird es ihnen nicht gelingen, sich ihrer Fuͤrsten, ihrer Gesetze, ihrer Sitten, ihrer Habe und ihres Gutes zu entledigen; und koͤnnten solche Wohlthaten zu theuer erkauft werden? Mit der Abtretung der Rhein⸗Graͤnze ist die Sache abgethan; zur Schadloshaltung wird die ewige Protec⸗ tion der Franzoͤsischen Republik der Deutschen Republik zugesagt. Und die Deutschen sollten Anstand nehmen, den vortheilhaften Fe einzugehen? Wer koͤnnte sich hier in den Weg stellen?
ie angestammten Fuͤrsten? — Die aber sollen gerade abgeschafft werden. — Die wohlhabenden Buͤrger? — Ihr Vermoͤgen ist ja eben die den Radikalen bestimmte Beute! — Vielleicht der Deutsche Sinn? — Es gilt ja nur der Entrichtung eines Tributs an die Freiheit: der uͤbrig bleibende Rest, wird er nicht unter der Franzoͤsischen Protection gerettet, geheiligt und fuͤr ewige Zeiten gesichert! — Gegen diesen Plan scheinen sich in⸗ dessen einige „Deutsche Patrioten“ in Paris erhoben zu haben. „„Wir erhalten diesen Abend (sagt die ribune vom 18ten d. M.), aber zu spaͤt, um darauf zu antwor⸗ ten, ein Schreiben eines Deutschen Patrioten in Beziehung auf unsere letzten Artikel, in denen wir die Behauptung aufgestellt haben, daß die Belagerung von Antwerpen nicht ohne Nutzen fuͤr Frankreich bleiben duͤrse, und mit Energie fuͤr unser Vaterland die Gränze forderten, welche die Natur fuͤr selbes geschaffen und die uns das neunzehnte Jahrhundert selbst beinahe geschenkt hatte. Dieser Korrespondent befuͤrchtet, daß unsere Wuͤnsche geeignet seyn duͤrften, die Sympathie der Deut⸗ schen auf dem rechten Rhein⸗Ufer fuͤr uns zu erkalten. Sie koͤnnten selbst, wie er sich ausdruͤckt, den Nationalhaß wieder erwecken. — Wir sind vom lebhaften Dankgefuͤhle fuͤr die Be⸗ weise des Wohlwollens durchdrungen, welche die Tribune haͤu
g von mehreren Deutschen Liberalen erhalten hat; und wir un⸗ terwerfen ohne Bedenken in andern Fäͤllen unsere Meinung der ihrigen. Aber hier gilt es eine gerechte, eine edle Sache; wir fechten nicht bloß fuͤr unser National⸗Interesse, sondern fuͤr den Fortschritt in Europa. Wir muͤssen demnach, und mit voller Ueberzeugung, auf unserer Forderung beharren!" — In dem Blatte der Tribune vom 19ten d. M. wird diese Forderung naͤher entwickelt, und wir bedauern, den langen Artikel nicht in unser Blatt aufnehmen zu koͤnnen. Nicht dessen Inhalt, sondern dessen Ausdehnung macht es uns unmoͤglich. Uebrigens haben wir im Eingange des gegegwaͤrtigen Artikels, zur Erbauung der Denn