e
ruͤstetes Schiff, nach P
wendigkeit dessen, was es sowohl zu Aufrechthaltung des Friedens ls fuͤr die Ehre und Sicherheit Spaniens that, einzusehen. Diese aufrichtige und vollstaͤndige Erlaͤuterung konnte nicht ermangeln, das Londoner Kabinet zu befriedigen, das bei diesem Anlasse so wie bei so manchem anderen im Laufe dieser peinlichen Eroͤrterung der Rechtlichkeit des Spanischen Hofs seine Huldigung zollte, und die Englische Regierung bestäaͤtigte hierauf nicht nur ihre fruͤheren Ver⸗ sprechungen, sondern gab auch spaͤterhin sowohl muͤndlich als schrift⸗ lich neue, hoͤchst feierliche Versicherungen von der groͤßten Bestimmtheit „aufs redlichste eine genaue und unbedingte Neutralitaͤt“ unter der einzigen Bedingung zu beobachten, daß die andern Maͤchte von Eu⸗ ropa, und namentlich Spanien, eben so wenig bei diesem Streite interveniren wuͤrden. Dies war neuerdings in Bezug auf diese Frage die genaue und bestimmte Erklaͤrung, die im Namen Sr. Britischen Majestaͤt durch Ihren Gesandten in Madrid in einer Note vom 3. Juni d. J. gemacht wurde, und die Antwort, die er von Sr. Ex⸗ cellenz dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten Sr. Katholi⸗ schen Majestaͤt am 11ten desselben Monats erhielt, ist ein auffallen⸗ der Beweis der Deferen; Sr. Majestat fuͤr England, und des leb⸗ haften Wunsches, die Achtung und das Vertrauen dieser Macht durch ihre Aufrichtigkeit zu verdienen, womit sie ohne Umschweife die Be⸗ weggruͤnde und den einzigen Zweck der neuen Entschließungen Spaniens entwickelt hatte, Entschließungen einer weisen Voraussicht, die ihrem Wesen nach friedlich, und durch die unerwarteten Maßregeln, welche die Englische Regierung selbst ergriffen hatte, nnerlaͤßlich geworden sind. — Der Unterzeichnete hat gewiß nicht noͤthig, hier die gewissenhagfte Genaguigkeit hervorzuheben, mit welcher Se. Katholische Majestaͤt die Neutralitaͤt Spaniens unter den mit England ausgemachten Bedingungen und Ausdruͤcken beobachtet hat, und durch ihre Un⸗ terthanen beobachten ließ. Es duͤrfte hinreichend seyn zu bemerken, daß das Betragen der Spanischen Regierung in dieser Hinsicht die Lobspruͤche der Regierung Sr. Britischen Majestaͤt verdient hat, und daß man ihr nicht die geringste direkte oder indirekte Verletzung vorwerfen kann, und dies irotz des Umstandes, daß die Feinde der Portugiesischen Regierung Spanien mehrmals, sowohl zu Porto als auf dem Meere, gerechte und ernste Beweggruͤnde an die Hand gegeben haͤtten, das Recht der Repressalien gegen sie zu gebrauchen, wovon Se. Katholische Majestaͤt in ihrer ausneh⸗ menden Maͤßigung und in dem Vertrauen sich enthalten hat, daß England, bei der Wirklichkeit und der so auffallenden Groͤße dieser Beschwerden, seiner Ankuͤndigung zufolge, fuͤr Mittel, den⸗ selben zu steuern, sorgen wuͤrde. Spanien hatie zum Lohne fuͤr eine so getreue Erfuͤllung seiner Verpflichtungen vollen Grund zu glau⸗ ben, daß das Londoͤner Kabinet die von ihm eingegangenen Ver⸗ pflichtungen nicht mißkennen wuͤrde. Es erwartete, daß die Briti⸗ sche Regierung — durch Erfahrung uͤber die Kunstgriffe belehrt und enttaͤuscht, zu welchen die Agenten Dom Pedro's im November des vorigen Jahres ihre Zuflucht genommen, um trotz der Protestation des General⸗Konsuls von Portugal, auf eine in voller Kraft bestehende Parlaments⸗Akte gestuͤtzt, den peremtorischen Befehl der Lords der Schatzkammer ausfertigen zu lassen, die Schiffe in Freiheit zu setzen, welche gegenwaͤrtig die Hauptmacht des besagten Prinzen ausmachen, — sich endlich, wie Spanien so oft nachgesucht hat, bereit gezeigt haͤtte, die Englischen Gesetze anzuwenden und wirksam zu machen, welche die Equipirung und Ausruͤstung von Kriegsschiffen, so wie jede Rekrutirung oder Anwerbung in dem vereinigten Koͤnigreiche, mit der Bestimmung zur Begehung von Feindseligkeiten gegen ein mit Sr. Britischen Majestaͤt im Frieden befindliches fremdes Land, streng verbieten. Inzwischen hat Se. kathvlische Maiestaͤt mit Bedauern vernommen, daß man seither nicht aufgehoͤrt hat, aus London, und selbst aus mehreren militairischen Haͤfen von Großbritauien, unter den Augen der Behoͤrden, Verstaͤrkungen an öͤffentlich angeworbenen Offizieren, Unter⸗Offizieren, Soldaten und Matrosen, an Pferden, Waffen und Munition aller Art, die ebenfalls bei hellem Taͤge ein⸗ geschifft wurden, und kuͤrzlich noch ein großes fuͤr den Krieg ausge⸗ orto ohne die geringste Abhaltung abzuschik⸗ ken, so daß nicht nur die Unterthanen Sr. Britischen Maj. bereits die Reihen einer der kaͤmpfenden Parteien in Portugel, zum großen
Nachtheil der andern bedeutend verstaͤrken, soöndern es ist auch die
Secemacht Dom Pedro’'s der Wirklichkeit nach, sowohl in dem Material als in dem Personal der Ausruͤstung aller Schiffe, ohne Ausnahme so zusammengesetzt, daß sie nur als Englische Seemacht betrachtet werden kann. Diese von einer so großen Zahl von Eng⸗ lischen Unterthanen gegen die Neutralitaͤt ihres Landes veruͤbten Verletzungen sind so wirklich bestehend, so andauernd und so faktisch bestimmt, daß sie keiner andern Beweise heduͤrfen, als derjenigen
ihrer nur allzu offenbaren Notoritaͤt; und so groß auch der Drang unnd das Bestreben Sr. Katholischen Majestaͤt seyn moͤgen, dahin zu
elangen, die Beweggruͤnde der Abwesenbeit jeder Regierungshand⸗ ung Sr. Britischen Majestaͤt zur Verhinderung dieses Verfahrens zu durchschauen und sich zu erklaͤren, so kann fic doch dieselben nicht begreifen. Sie wuͤnscht gleichwohl lebhaft hieruͤber belehrt zu werden,
um so mehr, als die Regierung Sr. Britischen Majestaͤt einsehen
Unabhaͤngigkeit und den Koͤnig einer Wahl nach den . e
muß, daß der offenbare Widerspruch, der zwischen dieser offenen Dul⸗
dung und den Verpflichtungen besteht, welche ihr deren „puͤnktliche
und unbedingte“ und „feierlich versprochene” Neutralitaͤt auflegt, nothwendig ein Gefuͤhl der Besorgniß und des Kummers bei dem Spanischen Kabinette erwecken mußte. Se. Kathol. Majestaͤt hat n der That mit Schmerz gesehen, daß ihre Besorgnisse und Er⸗ mahnungen von der Regierung Sr. Britischen Majestaͤt nicht ge⸗ wuͤrdigt wurden, und was sie am meisten bedauert hat, ist, daß der ununterbrochene Beistand, welchen die Feinde der Portugiesischen Regierung von England und Frankreich erfahren, der Unternehmung es Dom Pedro taͤglich mehr den Charakter eines fremden Einfalls ufdruͤcke, der auf eine grausame Art die Lage der Portugiesischen Regierung erschwert, und die Nation in ihrer gesetzmaͤßigen Ver⸗ heidigung zur Erbitterung und zur Wuth der Verzweiflung treibt,
und der schon durch seine Natur und die Gewalt der Dinge in
Svanien eine Gaͤhrung in den Gemuͤthern und ein wenigstens ent⸗
schuldigbares Gefuͤhl des National⸗Mißtrauens gegen die Fremden
erzeugt hat, das dahin strebt, selbst die Handlungsweise der Regie⸗ rung ihrer Herrschaft zu unterwerfen. Es ist sonach unmzͤglich, rücht anzuerkennen, daß dieser Beistand gegenwaͤrtig die einzige Ursache der Verlaͤngerung des Buͤrgerkrieges ist, daß die Unternehmung Dom Pedro’s keine andere Bedingung der Kraft und der Dauer, keine
andere Hoffnung und keine anderen selbst defensiven Mittel mehr
ct, als die Unterstuͤtzung, die ihm von Außen her, in Gemaͤßheit iner dem Prinzip nach eben so ungesetzmaͤßigen, als in Portugal m hoͤchsten Grade gehaͤssigen und unpopulairen Allianz mit einigen
aaufbrausenden und ehrgeizigen Fremden, zukommt, die durch den
bloßen Umstand, daß sie an diesem Streite Theil nehmen, nur das erreichen, daß sie die Fahne, welche sie umgeben, und die Sache, welche sie aufrecht zu erhalten und zu befestigen vorgeben, den Por⸗ Anlaß geben. Sollte sich wohl England immer unempfindlich bei einem so schauderhaften Zustande der Dinge zeigen, woraus noth⸗ wendig eine stillschweigende Billigung von seiner Seite hervorginge? Kann es den einstimmigen Ruf einer ganzen Nation nieht hoͤren wol⸗ en, die mit lauter Stimme verlangt, daß man ihre Rechte, ihre
etzen des bst, vor
tugiesen immer verhaßter machen, und zu großem Blutvergießen
Kbnigreichs achte? Hat nicht die Englische Regierung
wenigen Monaten, in einer ihrer Mittheilungen an das Spanische
1 Ministerium Fepeflgch Hfolgend merkwuͤrdige Aeußerung 9
— gemacht: eit Portugals ein Wort ohne Sinn werden würde, wenn der Souverain dieses Landes seinen Thron nicht seiner Geburt, nicht der Unterstuͤtzung der Nation, sondern fremden Ba⸗ jonnetten verdanken sollte? Diese Aeußerung ist, man muß es ge⸗
„Daß die Unabhaͤn
stehen, voll Vernunft und Wahrheit; damit sie nun aber in ihrer Anwendung auf Portugal irgend eine Bedeutung und einen wirk⸗
lichen Werth erhalte, so ist wesentlich noͤthig, daß England eben fo
wie Spanien gewissenhaft und redlich die Grundsatze und Folge⸗
rungen aus derselben als gleichförmige und unveraͤnderliche Vor⸗
schrift seines Betragens gegen die beiden streitenden Parteien an⸗ Ein entgegengesetzter Gang von Seiten einer der beiden
* 8
will.
50 neutralen Maͤchte wuͤrde aus dem Gebiete des Rechts und der Un⸗ varteilichkeit heraustreten, um unter die Herrschaft der Laune und der Tyrannei zu fallen, welche, indem sie die andere Macht von ih⸗ rer einfachen und regelmaͤßigen Richtung abbraͤchte, sie vielleicht zwaͤnge, in Betracht ihrer inneren Lage Einfluͤssen zu gehorchen, die aufs hoͤchste im Widerspruche staͤnden mit ihren Wuͤnschen sowohl als mit dem Zwecke, an dessen Erreichung allen Maͤchten, und beson⸗ ders Spanien und England, so aͤußerst viel gelegen ist — naͤmlich Portugal eine wirkliche und dauernde Ruhe, so wie den friedlichen Vollgenuß seiner Rechte zu sichern, indem man diesem Koͤnigreiche die Stelle wieder einraͤumt, die ihm in dem Systeme des Europaͤi⸗ schen Gleichgewichts gebuͤhrt, — einem Systeme, das gegruͤndet und garantirt wurde durch die diplomatischen Akte, an denen es in Ge⸗ meinschaft mit den andern Maͤchten als unabhaͤngiger Staat Theil nahm, nachdem es mit ihnen glorreich dazu beigetragen hatte, den Kontinent von der schauderhaftesten militairischen Unterdruͤckung zu befreien. Die Berichte, welche der Regierung Sr. Großbritanischen Maiestaͤt ohne Zweifel durch ihre Kommissarien in Portuggl erstattet wurden, mußten dieselbe in Stand setzen, alle Nachtheile der schwer fu definirenden Lage zu erkennen, in welcher sich gegenwaͤrtig Eng⸗ and seinem aͤltesten Verbuͤndeten gegenuͤber befindet. Ein schlagendes Beispiel davon findet Se. Kathol. Maijestaͤt in der Thatsache der neu⸗ lichen ploͤtzlichen Wiedereinfahrt der Britischen Escadre in den Tajo, ungeachtet des Belagerungsstandes von Lissabon, und ungeachtet die Englische Regierung nach ihrem foͤrmlichen Anerkenntnisse durchaus kein Recht hat, gegen den Willen der bestehenden Regierung daselbst ihre Seemacht aufgestellt zu lassen. Der Unterzeichnete kann Sr. Excellenz dem Herrn Prinzipal⸗Staats⸗Seeretair nicht verhehlen, daß seine Regierung schmerzlich betroffen war, als sie dieses Ereig⸗ niß vernahm, gegen das der Unterzeichnete, seiner Pflicht gemaͤß, hier eine foͤrmliche Protestation im Namen des Koͤnigs, seines Herrn, aussprechen muß, um so mehr, als nach der Ansicht des Kabinets von Madrid diese militairische Demonstration durch Motive veran⸗ laßt ward, die, weit entfernt, den Charakter eines wahren Klaggrun⸗ des der Britischen Regierung gegen die Portugiesische darzubieten, vielmehr Sr. Kath. Majestaͤt das Recht gaͤben, daruͤber Erlaͤuterun⸗ gen vor dem Lissaboner Hofe zu fordern, weil der gewaltsame Tod eines Spanischen Unterthanen — der keinesweges im ausschließlichen persoͤnlichen Dienste irgend eines Englischen Unterthanen stand — die einzige Ursache ist, die zur Rechtfertigung der Ruͤckkehr der Britischen Escadre in den Tajo angegeben wurde. So sehr aber Se. Kath. Maj. diesen traurigen Vorfall beklagt, so kann der Koͤnig, mein Herr, doch nicht umhin, auf die Umstaͤnde zuͤ Gunsten der Portugiesischen Re⸗ ierung Ruͤcksicht zu nehmen, besonders zu einer Zeit, welche von en jenes Land beunruhigenden, von außen hereingebrachten politi⸗ schen Bewegungen in so heftiger. Gaͤhrung sich befindet. Ueberdies kann Se. Katholische Majestaͤt nicht aus dem Auge verlieren, und der Unterzeichnete kann es nicht oft genug wiederholen, daß die end⸗ lose Fortdauer des Buͤrgerkrieges in einem benachbarten, in so vie⸗ len Ruͤcksichten mit Spanien verbuͤndeten Koͤnigreiche eine jener ern⸗ sten Fragen ist, deren Gefahren die ganze Spanische Nation voraus⸗ sehen und berechnen kann, so daß man, ihnen bei Zeiten begegnend, im Interesse der Menschlichkeit selbst vermeiden muß, die Reizbarkeit der Massen dadurch aufzuregen. Aus diesen Gruͤnden glaubt die Regierung Sr. Katholischen Majestaͤt noch einmal eine Appellation an die Rechtlichkeit und die Freundschaft der Regierung Sr. Groß⸗ britanischen Majestaͤt machen und sie beschwoͤren zu muͤssen, endlich mit ihr gemeinsam die Mittel an die Hand zu geben, um den Leiden ein Ziel zu stecken, welche ein verabscheu⸗ ungswerther Angriff mit seinem traurigen Gewichte auf dem ungluͤcklichen Portugal lasten laͤßt, woraus noch so viele peinliche Verwickelungen und Diskussionen sich ergeben koͤnnen. Se. Katho⸗ lische Majestaͤt hegt die Hoffnung, daß die Regierung Sr. Groß⸗ britanischen Maijestaͤt sich nicht unempfaͤnglich fuͤr ihre so offen und freimuͤthig ausgedruͤckten Wuͤnsche zeigen wird. Se. Majestaͤt setzt den hoͤchsten Werth darauf, das Vertrauen und die Achtung ihres Erlauchten Allitirten, des Koͤnigs von Großbritanien, so wie die engste Vereinigung zwischen den beiden Regierangen zu erhalten. Alle Bemuͤhungen der Spanischen Regierung werden dahin gerich⸗ tet seyn, jenes Vertrauen einzufloͤßen und jene Vereinigung zu be⸗ festigen. Moͤchten diese Hoffnungen sich auf eine gluͤckliche und fuͤr die beiden Regierungen befriedigende Weise verm nklichen und moͤchte der Gang, den die Regierung Sr. Großbritanischen Maiestaͤt ein⸗ schlagen wird, es dem Unterzeichneten bald moͤglich machen, sich dem Posten, auf den das hohe Vertrauen seines Erlauchten Sou⸗ verains ihn eben erst berief, mit der Gewißheit zu widmen, die Bande der Freundschaft zwischen den beiden Monarchieen noch en⸗ ger zu knuͤpfen. Einer seiner heißesten Wuͤnsche wird erfuͤllt seyn, wenn er dieses mit den Intentionen Sr. Katholischen Majestaͤt und mit den Interessen seines Vaterlandes so sehr im Einklange stehende Ziel esstgrghs erreichen kann. Indem der Unterzeichnete die ge⸗ enwaͤrtige offizielle Mittheilung an den Herrn Viscount Palmer⸗ on, Staats⸗Secretair Sr. Großbritanischen Majestaͤt im Departe⸗ ment der auswaͤrtigen Lnegeegenheateg richtet, erfuͤllt er die ihm von der Regierung Sr. Katholischen Majestaͤt auferlegten Pflichten und ergreift ꝛc. 1“ 8 “
Zea⸗Bermudez.“
der sich J. C. S. unter⸗
Ein Korrespondent des Courier, schreibt, versichert auf die entschiedenste Weise, das Ministerium habe nunmehr die Einfuͤhrung der geheimen Abstimmungs⸗Weise bei den Parlaments ⸗Wahlen beschlossen, und Lord John Russell werde diese Maßregel zu Anfange der neuen Session in Antrag bringen, indem diejenigen Faͤlle, wo die ministeriellen Kandidaten bei den jetzigen Wahlen den Tories haͤtten unterliegen muͤssen,
lediglich der Bestechung zuzuschreiben seyen. Zu bemerken ist auch, daß der Globe und die Times, welche Blaͤtter gegen⸗ waͤrtig am haͤufigsten Mittheilungen von der Regierung erhalten, sich weder der geheimen Abstimmung, noch den dreijaͤhrigen Par⸗ lamenten abgeneigt zeigen, und ersterer noch uͤberdies darauf hin⸗ weiset, es lasse sich unter den gegenwaͤrtigen Umstäͤnden nicht vermuthen, daß ein Parlament seine ganze siebenjaͤhrige Dauer zuruͤcklegen werde.
Als ein Beispiel von der jetzigen Schnelligkeit des Reisens in England erzaͤhlt der Globe, daß Lord Londonderry waͤhrend der letzten Parlaments⸗Session eines Abends noch im Oberhause
esprochen und am naͤchsten Abende sich schon an der Schwelle eines Wohnsitzes in der Grafschaft Durham, 250 Englische Mei⸗ len von London, befunden habe.
Aus einem amtlichen Schreiben der Ostindischen Compagnie an den Gouverneur von St. Helena, Hrn. Walker, ersieht man, daß die genannte Compagnie die Befreiung der Sklaven ernstlich Indem sie alle dahin zielenden Maßregeln dem Gouver⸗ neur auf das Angelegentlichste empfiehlt, bemerkt sie, daß es uͤbri⸗ gens nicht mehr als Recht sey, die Pflanzer zu entschaͤdigen. Es soll ein Ausschuß, zur Haͤlfte von der Regierung und zur Haͤlfte von den Pflanzern gewaͤhlt, gebildet wer⸗ den, um den den Letzteren zu bewilligenden Schaden⸗Ersatz in baarem Gelde zu ermitteln. Wenn dieses geschehen, soll ein Sklave freigelassen werden, sobald er, oder ein anderer fuͤr ihn, die ihm auferlegte Summe bezahlt oder ab⸗ arbeitet. Damit er aber letzteres koͤnne, hoffe man, es werde ihm sein Pflanzer die dazu noͤthige Zeit bewilligen. Wenn ein Sklave nicht im Stande ist, sich freizukaufen, so wolle die Compagnie ihm Geld leihen, so wie sie auch geneigt sey, in Faͤllen, wo Unvermoͤgen oder Sterbefaͤlle die Ruͤckzahlung solcher Anleihen verhindern, dergleichen Verluste des allgemeinen Besten wegen zu tragen. Die Ersparnisse der Sklaven sollen in
Sparkassen verzinset werden. Nach des Gouverneurs Meinung “ 8
wuͤrde das Maximum des Verlustes, den die Compagnie ey koͤnnte, die Summe von 10,000 Pfb. Sterl. seyn. Der Go neur hatte bereits im Namen der Compagnie 5550 Pfd.
verliehen, und damit 124 Sklaven freigekauft; auf Ab waren schon 1802 Pfd. Sterl. zuruͤckgezahlt worden, so daß dem gluͤcklichsten Erfolge der menschenfreundlichen Absich Ostindischen Compagnie mit Grund entgegensehen konnt Auf Jamaika waren nach amtlichen Berichten vom Jahre an bis zum Jahre 1830 einschließlich 6779 Sklaven und diesen 3793 unentgeltlich freigelassen worden.
Niederlande.
Aus dem Haag, 2. Jan. Die Staats⸗Couran blizirt nunmehr das Gesetz vom 29. Dezember 1832, wne das Budget der Ausgaben fuͤr das Jahr 1833 festgestellt Folgendes sind die bewilligten Summen fuͤr die einzelnen waltungszweige:
1) Koͤniglicher Haushalt .... 1,425,000 Fl. 2) Staats⸗Sekretariat und Ober⸗Kollegien 572,840 3) Ministerium d. ausw. Angelegenheiten 596,200
Ministerium der Justiz 1,150,000
Ministerium des Innern 3,103,309
Ministerium des reformirten Kultus. 1,330,000
Ministerium des katholischen Kultus. 400,000 ⸗
Ministerium der Marine 6,500,000
Ministerium der Finanzen .. ...... 21,621,484
Ministerium des Krieges 12,100,000
Ministerium der National⸗Industrie
und Kolonieen Zusammen.. .49,385,849 Fl. 2
wovon 2 Millionen verfuͤgbar bleiben sollen, bis durch ne⸗
gislative Verfuͤgungen uͤber die Anwendung dieser Summ Bestimmung getroffen seyn wird. Zur Deckung der außere lichen Beduͤrfnisse, die sich im Laufe des Jahres 1833 da moͤchten, ist eine Summe von 500,000 Fl. zur Verfuͤgunze Koͤnigs gestellt worden, die von dem Ueberschuß, der von fuͤr das Ausgabe⸗Budget desselben Jahres bewilligten Su vielleicht uͤbrig bleiben moͤchte, vor allen anderen bezogen den soll. Was sich auf diese Weise nicht ergiebt, soll unter die A ben des naͤchsten Jahres mit aufgenommen werden. Zur Bestre der in obigem Budget enthaltenen Ausgaben sollen angewandt den: a) die direkten Steuern, die Accise⸗ und Einregistrirung buͤhren und die anderen indirekten Steuern, als Stempel⸗, Kan Hypotheken⸗ und Erbschafts⸗Gebuͤhren, so wie sie jetzt er und durch weitere legislative Verfuͤgungen werden geregelt den, nämlich: 1) die Grundsteuer zum Haupt⸗Betrage 8,426,177 Fl.; 2) die Personen⸗Steuer; 3) die Patent⸗G ren; 4) die Accise, und 5) die Einregistrirungs⸗Gebuͤhren die andern indirekten Steuern. b) 1) Zwanzig Zusatz⸗Cents; Haupt⸗Summe der Grundsteuer, so wie 2 Zusatz⸗Cents zu Ruͤckstaͤnden; 2) 75 Zusatz⸗Cents zu der Personen⸗Steuen lange sie nach dem gegenwaͤrtig bestehenden Gesetz erhoben diese Zusatz⸗Cents sollen auf 30 herabgesetzt werden, von Augenblick an, wo ein neues Gesetz hinsichtlich dieser Steu Kraft treten wird; 3) 50 Zusatz⸗Cents zu den Patent⸗Gebi mit Ausnahme derjenigen, welche von Eigenthuͤmern, Schiffsh oder Fuͤhrern von Binnen⸗Fahrzeugen, Barken oder K. erhoben werden, und die nur um 25 Zusatz⸗Cents zu er sind; alle diese Zusatz⸗Cents sollen vom 1. Mai 1833 an, das in dieser Hinsicht gegebene Gesetz vom 16. Juni 18 Kraft treten wird, auf 25 festgesetzt werden; 4) 25 Zusatz“ zu den Accisen, die Mahl⸗Steuer ausgenommen, und 5) N. satz⸗Cents zu den indirekten Steuern. c)) Die Ein⸗, Aus⸗ Durchfuhr-Zoͤlle, das auslaͤndische Tonnengeld, die Wasser⸗ und Leucht⸗Gelder. d) Der Zoll von Gold⸗ und Silber⸗ ren und die Einkuͤnfte der Posten und der Lotterie. e) Die kuͤnfte von den durch das Gesetz vom 25. Mai 1816 abge nen Domainen Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Friedrich Niederlande. f) Der Ertrag verkaͤuflicher Guͤter, außeror liche Einnahmen und saͤmmtliche zufaͤllige Gewinnste. g) von den Kolonieen dem Schatz zu leistende Wieder⸗Ersta von 1,200,000 Gulden.
Aus Vliessingen schreibt man unterm 31. Dez.: „ fand hier das feierliche Leichenbegaͤngniß des im Kampfe fuͤr nig und Vaterland ruhmvoll gefallenen Contre⸗Admirals 1 van Aduard statt, nachdem vorgestern die Leiche in einem schn behangenen Zimmer des Arsenals auf einem mit den Orden dem Wappen des Verstorbenen und mit der National⸗Fl geschmuͤckten Katafalk oͤffentlich ausgestellt worden war. Saͤ liche Militair- und Civil⸗Behoͤrden der Festung, worunter Vice⸗Admiral Gobius, folgten dem Leichenwagen, neben we⸗ vier Marine⸗Obersten gingen, um die Zipfel des Leichentuche tragen; mehrere starke Truppen⸗Detaschements eroͤffneten Zug, der sich unter dem Kanonendonner der auf der Rhede genden Schiffe und der Batterieen der Festung langsam dem Kirchhofe bewegte, wo der Admiral neben den bei dem heren Bombardement von Antwerpen gebliebenen Marine⸗ tenants Klinkhamer und Maas beerdigt wurde, nachdem der rine⸗Oberst Lutsenburg an dem Grabe eine Standrede gehalt
Am 30sten Dez. Abends ist die Leiche des Obersten Gumoens von Antwerpen auf einem Dampfboote unter Geleite des Marine⸗Lieutenants Blommerstein in Bergen, Zoom angekommen. Der Kommandant der Festung, C Lieutenant Baron van der Capellen, traf sogleich Anstalten
Beerdigung dieses hochverdienten Militairs, welches auch „.
Morgen des 31sten mit allen militairischen Ehrenbezeugur und mit großer Feierlichkeit statt fand.
Unter der Ueberschrift: „Geschenk zu Gunsten der Ar⸗ liest man Folgendes in der F e „Der M Gebauer in Berlin, der sich aufs hochherzigste fuͤr die Lage teressirt, in der sich Alt⸗Niederland befindet, hat Ihrer Mast der Koͤnigin der Niederlande durch Vermittelung Ihrer Ko Hoheit der Prinzessin Albrecht von Preußen 995 herrliche L. graphieen, die zum Subscriptions⸗Preise 1919 Fl. 70 Cte Werth betragen, zu Gunsten der Huͤlfsbeduͤrftigen dieses des dargeboten. Ihre Majestaͤt haben dies Geschenk ange men und es hierher gesandt, indem Sie zugleich den Schaht ster des K. Hauses beauftragten, den Verkauf dieser Lithographiet veranstalten und den Ertrag zu dem von Ihrer Maj. gebilligten 3o des Gebers zu verwenden. Der Buchhaͤndler Bakhuyzen hiesiger Residenz hat dem Debit der Lithographiecen uͤbeyn men, die aus folgenden Stuͤcken bestehen: 1) Christus und Samariterin, 4 Fl. 20 Cts. 2) Eine Mutter mit ihrem S ling, 90 Cts. 3) Das Portrait Sr. Majfestaͤt des Koͤnigs Preußen, 1 Fl. 80 Cts. laden, zu diesem guten Werke beizutragen.“
Die in den Hospitaͤlern von Bergen⸗op⸗Zoom befind gewesenen Kranken sind nach noͤrdlicheren Orten Hollands
bracht worden, um den Verwundeten aus der Citadelle und
der Flotte Platz zu machen. W
Alle gute Niederlaͤnder werden ei
Waͤhrend des Jahres 1832 sind in den Hafen von Amster⸗
246 Schiffe eingelaufen. 8 Anüden heutigen Amsterdamer Boͤrse waren die Russischen im Allgemeinen weniger gesucht; es waren viele Verkaͤu⸗ er Russischen Anleihe von 1831 am Platze; man wollte ch wissen, daß eine neue Russische Anleihe von zwanzig onen Silber⸗Rubel am hiesigen Platze kontrahirt werden das Naͤhere daruͤber war jedoch noch nicht b (Vgl.
rt. Hamburg.)
GSIgph. ruͤssel, 1. Jan. Der Kriegs⸗Minister, General Evain, stern Abend von hier nach Antwerpen abgereist. Der sche Oberst Cradoc ist von dort in Bruͤssel eingetroffen. orgestern hat ein Theil der Division Sebastiani seine ruͤck⸗ e Bewegung angetreten. Der Rest der Division wartete, chzufolgen, die Ankunft der Belgischen Truppen ab, die etzen sollen. — Die Reserve⸗Division unter dem Kom⸗ des General⸗Lieutenants Schramm wird auf ihrem arsch nach Frankreich nicht durch Bruͤssel kommen, sondern traße von Mecheln nach Termonde einschlagen. Bis jetzt noch gar keinen Befehl zum Abmarsch erhalten. er Moniteur theilt folgendes Schreiben aus Antwer⸗ vom 30. Dez. mit: „Ich komme aus der Citadelle, in die rch ganz besondere Beguͤnstigung Einlaß erhalten habe. ein furchtbarer Anblick. Kein Gebaͤude steht aufrecht; s Feuer verschont hat, ist durch die Gewalt der Bomben worden. Die Kirche, die Kasernen, die Magazine, das l liegen in Truͤmmern; hier sind Batterieen demontirt, ie festesten Blendungen zerschmettert worden. Bei der ,, zwischen den Traversen und dem Wall, ist eine tiefe lung, welche die Hollaͤnder mit Wall⸗Geschuͤtzen, welche in Franzosen demontirt worden waren, ausgefuͤllt haben. GBombe war auf die Schlaͤchterei gefallen, und der Sturz aͤudes hatte drei Kuͤhe getoͤdtet; vier andere, welche noch onnten nur mit groͤßter Muͤhe gerettet werden. Ich war Kasematten, welche den Soldaten waͤhrend der Belagerung uchtsort dienten; ich begreife nicht, wie die Ungluͤcklichen n Loͤchern, wo weder Luft noch Licht eindringt, haben nnen; die Luft, welche man darin einathmet, ist verpestet, te es nicht laͤnger als 10 Minuten aushalten. Dann in die Kasematte hinab, welche der General Chassé be⸗ hat. Es sind drei Zimmerchen wie Keller, mit einigen hlen und Tischen. In dem einen Zimmer zeigte man Stuhl, auf dem Chassé zu sitzen pflegte, und die Plaͤtze, die Offiziere des Conseils eingenommen haben. Dicht Sitze Chassé's lag ein Stuͤck von einer Bombe des Mörfers; wahrscheinlich ist es dahin gebracht worden, General von der Groͤße dieser Wurfgeschosse einen Be⸗ machen. Ein wenig weiter von der Kasematte Chassé's, f demselben Bastion, befindet sich der Huͤgel, auf welchem ie Hollaͤndische Fahne aufgepflanzt hatte. Dieser Ort ist ugeln und Bomben bedeckt. Ich habe zwei Hollaͤndische e in der Citadelle gesehen, sie haben ihre Degen behal⸗ d wenn sie voruͤber gehen, praͤsentiren die Franzoͤsischen n das Gewehr. Sie sind noch hier geblieben, um bergabe des Materials beizuwohnen. dischen Batterieen links von der Bresche sind noch tzt geblieben. Die obere Batterie der linken Face des 8 Nr. 5, welche den Franzosen den meisten Schaden zu⸗ hat, war noch ganz gut erhalten; aber die untere, weiter ende war gaͤnzlich zerstoͤrt. Die Bresche wuͤrde erst nach ng der Contreforts praktikabel gewesen seyn. Vierzig aͤtten neben einander eindringen koͤnnen. Die Descente abens vor der Bresche ist ein Meisterwerk; sie hat 18 s drei Tage und drei Naͤchte Arbeit gekostet. Die Ar⸗ ier Ingenieure sind in der That ungeheuer; man kann es greifen, wie dieselben in verhaͤltnißmaͤßig so kurzer Zeit hrt worden sind. Die ganze Stadt ist heute in Bewe⸗ um diese Arbeiten zu bewundern.“ Vor zwanzig Jahren“, sagt ein hiesiges Blatt, „gab geich 6 Millionen aus, um die Citadelle zu befestigen, jetzt ich die Zerstoͤrung derselben 12 Millionen kosten lassen.“ s Material der Citadelle hat, dem aufgenommenen In⸗ m gemaͤß, unter Anderem aus folgenden Gegenstaͤnden —: 130 Kanonen, Haubitzen und Moͤrser, darunter 31 uͤnder, 21 Zwoͤlfpfuͤnder, 11 Achtzehnpfuͤnder und 12 zwanzigpfuͤnder; 2008 vierundzwanzigpfuͤndige Kugeln, omben, 3500 geladene Granaten, 73,190 Kilogr. Pulver „ 1,200,000 Infanterie⸗Patronen, 67,380 Stoppinen. m Doel schreibt man unterm 29. Dez.: „Nach vielen issen kann Antwerpen sich freuen; allein die Ufer der werden in Trauer bleiben. Die Hollaͤnder haben heute e Landung versucht, um alles einzuaͤschern und zu uͤber⸗ en. Wer wird sie in zwei Tagen zuruͤcktreiben, da man 6 die Franzosen uͤbermorgen von 8 abgehen sollen? e Belgier an ihre Stelle treten, so muͤssen sie in gro⸗ ahl seyn, und dann tritt ein unmittelbarer Krieg mit ein, denn die Hollaͤnder naͤhern sich auch zu Lande. er Doel nicht gut vertheidigt wird, so wird er bald gaͤnz⸗ oͤrt seyn. Wenn die Franzosen hier bleiben koͤnnten, so iese ungeheure Masse von Schiffen zwischen Lillo und hoek in wenigen Tagen in den Grund gebohrt seyn.“
twerpen, 1. Jan. Man hat heute wieder mehrere schuͤsse in der Richtung von Lillo gehoͤrt. 8 ‚General Daine ist heute in Antwerpen eingetroffen. seiner Division voraus, welche sich nach Westwezel und gegenden begiebt, um die dort stehenden Franzosen ab⸗
heute an wird das Publikum mit Karten von der Mi⸗ hoͤrde in die Citadelle eingelassen. s hiesige Journal enthaͤlt folgende Betrachtungen: Jahr 1833 eroͤffnet sich inmitten der Freude, welche ein s Ereigniß einfloͤßt. Es ist das zweitemal seit der Re⸗ „ daß die Herzen sich der Hoffnung hingeben koͤnnen. onbesteigung Leopolds wurde als der Schluß der Re⸗ „ als ein Prinzip der innern Eintracht und als Pfand soͤhnung mit Europa betrachtet. Die Ruͤckkehr der mo⸗ en Ordnung und die Raͤumung des Gebiets sind die einzigen Ereignisse, welche inmitten so vielen Ungluͤcks iuds uns gewissermaßen erlaubt haben, Athem zu schoͤpfen, die Zukunft einigen Glauben und einiges Vertrauen —.— Die Ereignisse haben ein großes Problem t und geloͤst, daß naͤmlich gewaltsame Revolutio⸗ Bande der Gesellschaft loͤsen, und alle Elemente zerstoͤren, statt sie neu zu erschaffen. Schon hatte die te es uns gelehrt, Religion und Moral uns davon t; aber die Erfahrung fehlte uns noch. Jetzt, Voͤlker nige, sehet und urtheilet! — Wird diese furchtbare
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Die geblendeten
Peöhe 9 Voͤlker Fäerfeipa; er Unordnung zur Anarchie und zur Zerstoͤrung aller Elemente des oͤffentlichen Bohlstandes fuͤhrt? 86 Moͤgen die Maͤnner, welche die Wahrheit suchen, ihre Blicke auf Europa werfen, und betrach⸗ ten, was aus den Voͤlkern geworden ist, welche durch die anti⸗ socialen Grundsaͤtze des Insurrections⸗Rechtes und der Volke⸗ Souverainetaͤt zum Aufruhr verfuͤhrt worden sind. Diese Voͤlker quaͤlen sich unter den Truͤmmern ihres Wohlstandes. Durch die Versprechungen kuͤhner Abenteurer und der Poͤbel⸗ Philosophen hintergangen, haben sie verloren, was sie besaßen, ohne das zu finden, was sie suchten, und von allen den Leuten, durch welche sie nach dem Abgrund gedraͤngt wurden, sind die meisten in der Verachtung untergegangen, waͤhrend noch Einige auf den Truͤmmern des Vaterlandes aufrecht stehen, um ein leben⸗ diges Beispiel zu geben, daß sie, gut zum Zerstoͤren, unfaͤhig sind, wieder aufzubauen. Das Ereigniß, dessen unsere Stadt sich in diesem Augenblick erfreut, ist ein auffallender Beweis jener Unfaͤhigkeit. Die Revolution war es, welche die furchtbare Herrschaft einer stets drohenden Festung erschuf. Die Revolution konnte diesen Widerstand nicht bestegen, und den Fremden verdanken wir den Ruhm un⸗ serer Befreiung. Aber troͤsten wir uns; das Lebens⸗Prinzip der Gesellschaft, bei uns durch Sophisten geschwaͤcht, hat tiefe Wur⸗ zeln im Boden und kann in der neuen Monarchie wieder auf⸗ leben. — Die Belgier von allen Meinungen duͤrfen nicht aus den Augen verlieren, daß die Vergangenheit Niemanden mehr gehoͤrt; daß die neue Monarchie, wie sie konstituirt ist, in das Europaͤische System aufgenommen worden ist, und daß sie nicht erschuͤttert werden kann, ohne ganz Europa in Bewegung zu setzen. Frankreich ist ihr verbuͤndet durch politische Interessen und durch Familien⸗Bande, England durch Handels⸗Interessen. Das unabhaͤngige und monarchische Belgien muß daher jetzt be⸗ stehen, und alle Parteien muͤssen sich dieser Thatsache als einer Nothwendigkeit unterwerfen, sich um die Regierung sammeln, und unnuͤtzem Bedauern ein Ziel setzen. Es ist mehr als Zeit, daß die Partei⸗Benennungen verschwinden, daß mit der Sicher⸗ heit das Vertrauen wieder erwache, daß die Bande der Familie und der Freundschaft ihre sanfte Herrschaft wieder antreten, und daß die Menschlichkeit, welche unsere gemeinschaftliche Mutter ist, endlich unsere Wuͤnsche, unsere Pflichten und unsere Hand⸗ lungen leite.“
Der Phare sagt: „Unsere heutigen Neuigkeiten lassen sich in zwei Zeilen zusammenfassen: Die Citadelle ist von den Bel⸗ gischen Truppen besetzt, die Franzoͤsische Armee setzt ihre ruͤck⸗ gaͤngige Bewegung fort, die Schelde bleibt geschlossen und un⸗ ser Hafen leer.“
8 Deutschland.
Muͤnchen, 2. Januar. Hiesige Blaͤtter zeigen die schon laͤnger erwaͤhnte Ernennung des Appellations⸗Gerichts⸗ Praͤsidenten von Schrenk zum Minister der Justiz an. Herr von Schrenk war bekanntlich in fuͤnf Staͤnde⸗Versammlungen erster Praͤsident der zweiten Kammer.
Hamburg, 5. Jan. Durch Staffette aus Amster dam vom 2ten d. M. ist hier die Nachricht von dem Abschluß einer neuen Russischen Anleihe daselbst eingegangen. Sie ist von den Herren Hope u. Comp. im Nominal⸗Belaufe von 20 Millionen Silber⸗Rubel, 5 pCt. Zinsen tragend, in Inscriptionen oder Certifikaten nach Wahl der Kontrahenten, uͤbernommen. Der Zinsgenuß faͤngt vom 1. November 1832 an, und ist weiterhin halbjaͤhrlich am 1. Mai und 1. November eines jeden Jahres faͤllig; die ersten Kontrahenten haben solchen fuͤr die ersten drei Monate vom 1. November 1832 bis 31. Januar 1833. Die Einzahlungen geschehen in drei gleichen Terminen, im Januar, Februar und Maͤrz d. J. Geschieht es im Februar, so muͤssen die Kontrahenten einmonatliche, wenn im Maͤrz, zweimonatliche Zinsen zahlen. Die Anleihe ist in Stuͤcken von 500 Silber⸗ Rubel eingetheilt. Der primitive Preis ist 84 ½ pCct.
Ptaliphn. “
Neapel, 20. Dez. Se. Majfestaͤt der Koͤnig beider Si⸗ cilien haben nach Ihrer Ruͤckkehr zur Feier Ihrer Vermaͤhlung den Abgabepflichtigen die ruͤckstaͤndigen Steuern, welche weniger als 20 Ducati betragen, erlassen, und die zur jaͤhrlichen Unter⸗ stuͤtzung des Militair⸗Waisenhauses und Ausstattung von 300 Waisenmaͤdchen ausgeworfene Summe von 9000 Ducati auf 10,326 Ducati erhoͤht.
Ankona, 24. Dez. (Allgemeine Zeitung.) Am 22sten Abends kam hier die Gattin des Generals Cubières mit zwei Soͤhnen aus Paris an. Gestern gab ihnen der Delegat Mon⸗ signor Grassellini ein Gastmahl. Die Herren Palombi und Gariboldi wurden in der Nacht vom 18ten auf den 19ten ver⸗ haftet, auf der Post nach Osimo gebracht und gestern Abend wurden ihnen von der Delegation die Paͤsse nachgesendet. Die⸗ sen Morgen sind sie nach Livorno abgereist, von wo sie ihre Reise nach Marseille fortsetzen werden. Von Herrn Sesti, der gleichfalls den Befehl zur Abreise erhalten hatte, ist jetzt nicht mehr die Rede. 8 ist fortwaͤhrend in der Stadt, und geht ruhig seinen Geschaͤften nach. Man spricht von ei⸗ ner Vorstellung, die von dem Offizier⸗Corps des 66sten Regiments dem General gemacht worden sey, daß kuͤnftig we⸗ der sie, noch ihre Soldaten die Executions⸗Truppen des Papstes seyn wollten. Viele der besagten Offiziere haben eine monatliche Unterstuͤtzung fuͤr die Familie Gariboldi's unterzeichnet, welche aus dessen Gattin und sieben Kindern besteht. Es ist zu bemer⸗ ken, daß die besagten Arretirungen von Karabiniers und Fran⸗ zosen ausgefuͤhrt wurden. In der ganzen Mark und im Her⸗ zogthume Urbino ist das Jubilaͤum verkuͤndet worden, wonach die Theater in der Mitte Januars werden eroͤffnet werden. Es scheint, daß fuͤr Ankona noch nichts Aehnliches beschlossen ist. Die Ankunft des Ex⸗Ministers Sebastiani in Rom und die Ruͤckkehr des Englischen Ministers vom Florentiner Hofe eben dahin, giebt zu vielen Vermuthungen Anlaß. — Man spricht auch von einer Reduction der Gehalte aller Justiz⸗Beamten. Aus der Romagna wurden politische Verhaftete nach San⸗Leo und Civita⸗Castellana gebracht. E
Lirbetltkt.
Konstantinopel, 8. Dez. Das mit der Admiralitaͤt ver⸗ bundene Sandschak von Gallipoli ist dem neuen Kapudan Pascha, der sich bereits bei der Flotte in den Dardanellen befindet, und das Sandschak Alalia dem nunmehrigen Chef der Artillerie zur Verwaltung uͤbergeben worden.
Nachdem der bisherige Chef der Artillerie, Tahir Pascha, (wie bereits gemeldet) zum Kapudan⸗Pascha mit dem Range eines Wesirs befoͤrdert worden, hat der Sultan dagegen den bis⸗ herigen Ober⸗Befehlshaber der Flotte, Halil⸗Rifaat⸗Pascha, zum Chef der Artillerie ernannt. —
Der Sultan hat nun auch die Statthalterschaft Karamanien unter die Verwaltung des zum Wesir erhobenen Pascha gestellt, der
EoEoEö1““
schon fruͤher, als ihm der Befehl wurde, sich zur Armee zu begeben,
daß der Weg der Gewalt und
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die Verwaltung der mit den Sandschaks Uzeir und Beilan vereinigten
Statthalterschaft Adana erhalten hatte. Dagegen ist der bishe⸗ rige Statthalter von Karamanien, Alisch Pascha, nach Gallipoli beschieden worden. Dje Statthalterschaft Tripoli in Syrien, die der Letztgenannte ebenfalls verwaltete, bleibt erledigt, so wie auch die von Seide, Jerusalem und Nablus. Sie sind provisorisch dem Groß⸗Wesir untergeordnet. 8 Der Moniteur Ottoman publizirt jetzt ebenfalls, auf eine an ihn ergangene Aufforderung, die offizielle Anzeige von Seiten der Russischen Regierung, wonach die im Auslande sich aufhaltenden Polen, welche an der Insurrection keinen Theil ge⸗ nommen haben, um die Erlaubniß entweder zur Verlaͤngerung ihres Aufenthalts oder zur Ruͤckkehr in das Koͤnigreich nach⸗ suchen solleu. 1
„Am Lgsten v. M. brach in dem Stadtviertel von Sagrid⸗ schihlar Feuer aus, und ungeachtet der schnell herbeigeeilten zac wurden 10 Wohnhaͤuser und 12 Buden ein Raub der
ammen. 8
18 I“ 1
phischen Ge⸗
Berlin, 7. Jan. In der Sitzung der geogr sellschaft am 5. Jan. las Herr Dr. Neyen die Fortsetzun seiner Abhandlun uͤber die Hochebene im suͤdlichen Peru. — Herr Professor Ritter hielt einen Vortrag uͤber Moorcrofts neue Reise durch Hoch⸗Asien, und die dabei gemachten Entdek⸗ kungen. — Herr Professor Zeune sprach uͤber die Ursache der Stuͤrme im Chinesischen Meere, was zu mehreren Eroͤrterungen Anlaß gab. — Herr Dr. Horschelmann las eine Abhandlun des Oberlehrers Herrn Dr. Droysen uͤber Alexanders Zuͤge dur Turan vor. — Herr Professor Ritter theilte einen
uͤber das Land und die Bestrebungen jener Gesellschaft legte das Original⸗Werk zur Ansicht vor. — Herr Oesfeld theilte ein lithographirtes Verzeichniß der besseren Nie⸗
derländischen Karten mit; ferner machte derselbe mit den neu
erschienenen Blaͤttern der Reimannschen Karte von Deutschlan Nr. 191, enthaltend Ratibor und Rybnick, und Nr. 130, en
haltend Muskau und Spremberg, so wie mit den Jahrgaͤngen
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— Der General der Infanterie, Freiherr von Muͤffling,
der Edinburgh Review 1815 bis 1831 ein Geschenk. ist am 1sten d. M. von Achen nach Krefeld zuruͤckgekehrt.
— In dem gegenwaͤrtigen Winter, Semester befinden sich auf der Koͤnigl. Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu
Bonn 809 Studirende, naͤmlich 107 evangelische Theologen as8 und 84 eees; 8
nlaͤnder und 13 Auslaäͤnder); 231 Juristen (207 Inlaͤn der und 24 Auslaͤnder); 129 Mediziner ieesa daber e⸗ 7 Auslaͤnder); 106 Philosophen und Kameralisten (90 Inlaͤnder und 16 Auslaͤnder) und 12 nicht Immatrikulirte.
— Am 30. Dez. Abends gegen 5 ¼ Uhr wurde in Bonn am oͤstlichen Himmel eine Feuerkugel wahrgenommen. Mit einer scheinbaren Groͤße, die derjenigen des Vollmondes nahe kam, auch mit einem diesem Weltkoͤrper aͤhnlichen Lichte zeigte sie sich zuerst, bewegte sich mit großer Geschwindigkeit senkrecht nahm dabei an scheinbarer Groͤße ab, Lichtes zu, welches eine mehr gelbe Farbe bekam, und zerplatzte endlich, ehe sie dem Horizont nahe gekommen war, in Bruch stuͤcken und Funken; ein groͤßeres Bruchstuͤck blieb im Fallen etwas hinter den kleinen Fragmenten und Funken zuruͤck. Von einer feurigen Bahn des Meteors war nichts zu sehen. so wenig ward eine Detonation vernommen.
dortigen Regierungs⸗Bezirke, in Folge des oftmaligen ploͤtzlichen Wechsels zwischen Frost und Regenwetter, so wie sr dicken neblichten Luft, die Krankheitsfaͤlle sich im Laufe des v. Mts. sehr vermehrt haben, die Mortalitaͤt im Ganzen doch nicht uͤber das ge⸗ woͤhnliche Maß hinausgegangen ist. Das Scharlachfieber hatte ch sehr ausgebreitet und an manchen Orten sogar einen epidemischen
Charakter angenommen, jedoch nur in milden Formen. — “
die Haͤfen von Stralsund, Greifswald und SI 21 Schiffe ein- und aus 5 Schiffe ausgelaufen.
Meteorologische Beobachtung.
Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Bevhachtung
Wolgast sind im den beiden letztern Haͤfen
1833 6. Januar.
Luftdruck. 1342 5„.“ Par./342, „ Par. 342 ⸗ „“ Par. Quellwärme 7,70 5 ..
Luftwarme — 6,6 ° Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter... Wind....
Wolkenzug
ve 8,9 9 R.
we 9,° 0 R.
99 pCt. heiter. OSO.
— 4,2 0 R.
— 7,* 8 R.
72 pCt. heiter. SO.
89 pCt. heiter. S.
—
Ausdünst. 0, °3 ³ Rh. Niederschlaa 0.
Berliner Börse. H. Den 7. Januar 1833. Amtl. Fonds- und Geld-Cours Zettel. (Preuss. Cour.
8 S.
Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.
Pomm. Pfandbr.
Kur.- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.
Holl. vollw. Duk. Neue do.
Friedrichsd'or. .
Disconto. . .
—U St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch.d. Seeh. Kurm. Obl. m. l. C. Neum.Int. Sch do. Berl. Stadt-Oblig. Königab. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.
8 —
ü“
96 ⅔
Auswärtige Börsen. “ Amsterdam, 2. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 41 ¾. 5 8 neue do. 77 ⅛. Kanz-Bill. 15 ⅜ 6 8 98 ¾. Russ. (v. 1828) 94 ⅞. (v. 1831) 84 ½. Oest. —. 3 ½ Span. 32 .
58% 52⅛. Hamburg, 5. Januar. Oest.- 5 ½ Met. 86 ½. 4 ⅛ do. 75 ½. Bank- Actien 1131. Ruas. Engl. 97 ½. Preuss. Präm. Sch. 101 ⅛. Poln. 114 ½. Wien, 2. Januar. 5 % Met. 86, †. 4 ⅝ 75 99. Loose zu 100 Fl. 189 ½. Part.-Obl. f28,+. Bank-Actien 1157 ⅜.
— Koͤnigliche Schauspiele. „Ditenstag, 8. Jan. Im Opernhause: Die Kirmeß, Oper in 1 Akt, von E. Devrent; Musik von W. Taubert. Hier⸗ auf: Blaubart, großes Ballet in 3 Abtheilungen, fuͤr die hie⸗ sige Koͤnigl. Vaͤhne eingerichtet und in Scene gesetzt von den Kaiserl. Koͤnigl. Solo⸗ aͤnzerinnen Therese und Fanny Elsler.
. F. 8 8— 8 8
Auszug aus der neuesten Nachricht der Van, Diemens⸗Land⸗Compagnie mit und Major von
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224 katholische Theologen
nieder, aber an Intensitaͤt des
Eben — Aus Stralsund schreibt man, daß ungeachtet in dem
— 8,00 8 lußwärme 0, 0 °¶⁊R. Bodenwärme 1,20 °R.