1833 / 16 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fuͤhrt werden, sind diesen Staaten offenbar nicht zu dem Zweck einer Vertheidigung, sind ihnen zu keinem gemeinsamen Zweck, sondern nur zum Nutzen der Fabrikanten in den noͤrdlichen Staa⸗ ten auferlegt. Des dadurch erhobenen Geldes bedarf man nicht, und es wird schwer halten, einen Zweck aufzufinden, zu dem es verwandt werden koͤnnte. Wenn dergleichen Taxen durch die Verfassung der Vereinigten Staaten gerechtfertigt wuͤr⸗ den, was sedoch nicht der Fall zu seyn scheint, so waͤre sie als eine Constitntion fuͤr Bundes⸗Staaten voͤllig ungereimt. Wegen dieser druͤckenden Besteuerung haben zwei suͤdliche Staaten, Suͤd⸗ Karolina und Georgien, die Zoll⸗Beamten entlassen und die Ent⸗ richtung der Zoͤlle verweigert. Hoffentlich wird jedoch der Vor⸗ theil, den saͤmmtliche Volks⸗Klassen von der Union ziehen, es nicht zu einer wirklichen Aufloͤsung derselben kommen lassen.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 9. Jan. Das Handelsblad meldet: „Wie man sagt, ist vorgestern Abend aus dem Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten ein Courier nach London abgesertigt worden, der die Antwort der Regierung auf die juͤngsten Vor⸗ schlaͤge Englands und Frankreichs uͤberbringt. Gestern Morgen sollen aus dem erwaͤhnten Departement drei Couriere nach St. Petersburg, Wien und Berlin abgefertigt worden seyn, welche eine, auf ebengedachte Antwort bezuͤgliche, Mittheilung uͤberbrin⸗ gen. Ueber den Inhalt der Antwort ist noch nichts Zuverlaͤssi⸗ ges bekannt. Einige wollen wissen, dieselbe laute dahin, daß Se. Majestaͤt geneigt waͤren, sich in naͤhere Unterhandlungen einzu⸗ lassen, wenn die gefangen genommene Besatzung der Citadelle ausgeliefert, das Embargo aufgehoben und unsere Schiffe zuruͤck⸗ gegeben seyn wuͤrden. Dieses sind aber vielleicht bloße Geruͤchte.“

Das Amsterdamer Handelsblad enthaͤlt einige Be⸗

trachtungen uͤber die neuesten von England und Frankreich ge⸗ machten Vorschlaͤge. In Bezug auf die verschiedenen Versio⸗ nen hinsichtlich der Abfassung des Artikels uͤber die Schelde⸗ Schiffahrt, bemerkt gedachtes Blatt unter Anderem: „Die aus den Englischen Zeitungen entnommene Angabe ist, unserer An⸗ sicht nach, an und fuͤr sich absurd. Der Courier selbst, ob⸗ gleich ein ministerielles Blatt, beurtheilt die Vorschlaͤge sehr un⸗ guͤnstig. Und in der That, wenn der Albion gut unterrichtet gewesen ist, dann enthaͤlt der neue Entwurf, hinsichtlich der Be⸗ stimmung uͤber die Schelde⸗Schifffahrt, nichts weniger als eine definitive Loͤsung. Wenn Holland, bis zum Abschluß eines de⸗ finitiven Traktats mit Belgtien, in eine vollkommene Freiheit der Schelde willigte, so wuͤrde Belgien durchaus keinen Grund mehr haben, zur Abschließung eines solchen Traktates mitzuwirken. Wir verhehlen uns keinesweges die Unannehmlichkeiten, die aus die⸗ sem Punkt fuͤr die Niederlaͤndische Regierung hervorgehen koͤnnen, aber wir hoffen, daß es nicht die Absicht Englands und Frankreichs ist, neue Schwierigkeiten herbeizufuͤhren und die Unterhandlungen auf eine Weise wieder anzuknuͤpfen, die zu kei⸗ ner Endabmachung fuͤhren kann. Stande der 3te Artikel ganz allein, dann koͤnnte man darin vielleicht ein Argument gegen uns finden. Aber man muß denselben in Verbindung mit den uͤbrigen Punkten betrachten, woraus deutlich hervorgeht, daß die Rede von einem Definitiv⸗Traktat ist, welcher alle bisher uner⸗ ledigt gebliebenen Puakte umfassen soll. Da es nicht verkannt werden kann, daß dem so ist, so enthaͤlt der durch den Albion mitgetheilte Entwurf einen offenbaren Widerspruch, und wir sind deshalb veranlaßt, unsere fruͤhere Angabe, daß von einem billigen Tonnengelde die Rede ist, fuͤr wahr zu halten. Ist dies der Fall, so besteht eigentlich kein anderer Streit in dieser Hin⸗ sicht, als uͤber den Betrag des von Holland zu erhebenden Zolls. Durch das Thema des Lord Palmerston wurde den Niederlan⸗ den 60 Cents auf⸗ und 40 Cents abwaͤrts pro Schiffs⸗Tonne geboten.“ Nachdem das oben erwaͤhnte Blatt auch die uͤbrigen Punkte, die es fuͤr unwesentlicher haͤlt, kurz beleuchtet hat, bemerkt es am Schlusse seiner Betrachtungen: „Ueber die Annehmbarkeit der Vorschlaͤge im Allgemeinen wollen wir uns nicht auslassen. Wir wissen nicht mehr daruͤber, als wir aus Privat⸗Mittheilungen und aus den Englischen Zeitungen daruͤber erfahren. Wenn man ein be⸗ stimmtes Urtheil daruͤber faͤllen wollte, so muͤßte man die Dokumente selbst vor Augen haben; erst aus dem Zusammenhang der Bestimmungen kann der wahre Geist und die Richtung derselben abgenommen werden. Es wuͤrde Verwegenheit seyn, auf den Grund einer stuͤckweisen Kennt⸗ niß die Verwerfung an⸗ oder von derselben abzurathen. In einigen Faͤllen und bei anderen Gelegenheiten, wo wir viel⸗ leicht uͤber einige Details besser unterrichtet waren, haben wir mit aller Bescheidenheit unsere Ansicht an den Tag gelegt. Die⸗ sesmal schieben wir unser Urtheil auf, fest uͤberzeugt, daß die Regierung, wenn die durch England und Frankreich gemachten Vorschlaͤge dazu geeignet sind, mit Hoffnung auf guten Erfolg zur Wieder⸗Anknuͤpfung der Unterhandlungen zu fuͤhren denn einen anderen Zweck koͤnnen dieselben, wie es uns scheint, nicht haben solche nicht von der Hand weisen wird. Wir werden daher voll Vertrauen den Ausgang abwarten, um dann mit Kenntniß der Sache unseren Lesern einen genauen Bericht ab⸗ zustatten.“

Aus Breda wird unterm 8ten d. M. gemeldet: „Wie man vernimmt, sollen die Polder, welche durch das Oeffnen der Ro⸗ sendaler⸗ und Steenberger⸗Schleusen uͤberschwemmt worden wa⸗ ren, mindestens theilweise wieder von dem Wasser befreit worden seyn; solchergestalt aber, daß die Ueberschwemmungen, wenn es voͤthig sevn sollte, wieder auf die vorige Hoͤhe gebracht werden oͤnnen.

Von der Schelde wird unterm 7ten d. M. geschrieben „Vorgestern sind die „Euridyce“, „Komet“, „Medusa“ und Proserpina“, durch die Dampfschiffe „Curaçao“, „Beurs van Amsterdam“ und „Herkules“, nach Vliessingen gebracht worden. Diese Schiffe gehen wahrscheinlich, wegen des einge⸗ tretenen Frostes, in die Docks. Heute ist der „Curagao“ den Fluß wieder heraufgefahren, zur Verstaͤrkung der Macht auf der Ober-Schelde. Es sollen ihm noch mehrere Dampfschiffe folgen, und so lange daselbst verbleiben, bis das Eis den Fluß uch fuͤr diese Schiffe ganz unfahrbar macht. Der See⸗Ca⸗ pitain Ryk soll diesen Winter mit einigen Offizieren seines Sgs. 888 W“ und 50 Marine⸗Soldaten in Bath blei⸗

en, und man glaubt, daß derselbe das Ko 1

beesae eotmahr Se ceh⸗ ß derse as Kommando uͤber die In einem Schreiben aus Dordrecht vom 7ten d. M. heißt F „Gestern ist die Fregatte „Koͤnigin der Niederlande“, von Batavia hierher bestimmt, gluͤcklich in Helvoetsluis angekommen.

Dem Bericht des Capitains zufolge, befand er sich am Mittwoch und sah noͤrdlich von sich eine Menge

vch gien d. v. im Kanal,

Schiffe, welche mit dem zu der Zeit herrschenden 6

dem Kanal segelten; er freute sich, hieraus vcegnas ü. daß Friede sey, und blieb bis 11 Uhr Vormittags in diesem Wahn, wo ein Lootsen⸗Kutter aus Dover bei ihm anlegte, wel⸗ cher Englische Zeitungen mitbrachte, woraus er den Zustand der Dinge ersah. Obgleich immer noch Ostwind wehete, so hielt er

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es doch nicht fuͤr rathsam, bei Tage weiter ostwaͤrts zu segeln, sondern lavirte mit einer Menge westwaͤrts segelnder Schiffe gleichen Cours, um bei einem etwanigen Kreuzer keinen Arg⸗ wohn zu erwecken, bis er Abends gegen 10 Uhr, als der Wind

Am folgenden Tage sah er Walchern, und feuerte nun von Zeit zu Zeit einen Schuß, um einen Vliessing'schen Lootsen an Bord zu bekommen. Nach einigen Beschwerlichkeiten gluͤckte es ihm, einen Lootsen zu erhalten; doch weiter segelnd nach dem Platze seiner Bestimmung, sah er am Freitage, den 4ten, ein Kriegs⸗ Schiff ohne Flagge westlich vor sich, welches mit vollen Segeln auf ihn zukam. Er wandte darauf nach der Kuͤste zu, und als der Kreuzer bis auf 8 Faden Wasser kam, kehrte er um, blieb aber immer im Gesicht, wodurch der Capitain genoͤthigt wurde, sich immer an der Kuͤste zu halten, um nicht in den Bereich der Kanonen des Kreuzers zu kommen; dadurch gerieth er aber zuletzt so sehr oͤstlich, daß das Schiff auf den Strand stieß und sitzen blieb. Er hielt in dieser Norh mit allen Segeln gegen, und ließ die ganze doppelt geladene Batterie ab⸗ feuern, durch welche Erschuͤtterung das Schiff den gegengeleg⸗ ten Segeln nachgab, und wieder flott wurde. Da er kei⸗ nen Goreesschen Lootsen zu sehen bekam, so hielt er sich auf 10 bis 6 Faden Wasser, und so segelnd, bekam er das Maas⸗ Ufer zu Gesicht. Auch hier sah er sich vergebens nach einem Lootsen um, und bekam denselben nicht vor 10 Uhr, wo er we⸗ gen der Seichtigkeit des Ufers wieder seewaͤrts halten mußte. Inzwischen war ihm der Kreuzer aus dem Gesicht gekommen. Sobald die Lootsen am Bord waren, sandte er das Lootsenboot ab, um die Regierungs⸗Devpeschen, welche er mit sich fuͤhrte, so schnell als moͤglich Sr. Excellenz dem Herrn van der Straten zu uͤberbringen, den er auch noch außerdem ersuchen ließ, ihm

ein Dampfschiff zum Einbugsiren zu schicken. Se. Excellenz hatte die Guͤte, hierzu sogleich Befehl zu ertheilen, und schon am folgenden Tage fruͤh um 6 Uhr kam das Dampsschiff bei ihm an, welches ihn nicht allein in den Hafen, sondern auch uͤberdies auf eine schnelle Weise nach der Rhede von Helvoet⸗ sluis brachte.“

Die Middelburgische Zeitung berichtet aus Vlies⸗ singen: „Am Sonnabend Abend (h5ken d.) kam hier ein Fahr⸗ zeug mit 94 Kranken und Verwundeten an, wovon 82 Ver⸗ wundete aus der Citadelle und den Forts waren. Sie ruͤhmen Alle die menschenfreundliche Behandlung, die ihnen in dem La⸗ zarethe von Antwerpen zu Theil geworden. Unter ihnen befin⸗ den sich mehrere erst vor kurzem Amputirte, wie der Ritter van Leuven, von der 10ten Abtheilung, der sich im August 1831 durch seinen Muth den Wilhelms⸗Orden erwarb. Lobenswerth war der Eifer, womit die hiesigen Gesundheits⸗Beamten der Menge unerwartet ankommender Verwundeten aͤrztliche Huͤlfe leisteten.“

Das Journal de la Hagye widerlegt ein von Englischen und Franzoͤsischen Zeitungen verbreitetes Geruͤcht, daß ein Spott⸗ gedicht auf den Marschall Gérard, welches diese Blaͤtter aufge⸗ nommen hatten, ihm entlehnt sey, und knuͤpft daran folgende Bemerkungen: „Wir sind jeder Art von Prahlerei zu fern und auch nicht so ganz von allem Schicklichkeitsgefuͤhl entbloͤßt, daß es uns jemals haͤtte in den Sinn kommen koͤnnen, Verse, in denen prophezeit wird, daß der Marschall Gerard von dem bra⸗ ven Bertheidiger der Citadelle werde verjagt werden, in unser Blatt aufzunehmen. Wir nehmen uns sossehr in Acht, unserer schoͤnen Sache und der wuͤrdigen Art, wie sie von der Regie⸗ rung, von der Armee, von der ganzen Nation unterstuͤtzt wird, zu schaden, daß wir schon mehr als einmal die Aufnahme selbst trefflicher Piocen in Versen und in Prosa bloß deshalb ablehn⸗ ten, weil sie in einem Ton abgefaßt waren, der uns mit unse⸗ rer wirklichen Lage nicht uͤbereinzustimmen schien, und der jeden⸗ falls dem Charakter der Nation durchaus unangemessen war. Es giebt vielleicht kein Volk in der Welt, das so große Scheu traͤgt, sich anders zu zeigen, als es ist, wie das Hollaͤndische. Die unter uns am wenigsten bekannte Kunst ist die, mehr aus sich zu machen, als man werth ist; in dieser Hinsicht geraͤth der Hollaͤnder vielleicht oͤfters in das entgegengesetzte Extrem; doch eben dies macht die Berechnungen seiner Feinde zu Schanden. Das Hollaͤndische Volk ist einsach in seinen Sitten, bescheiden in seiner Sprache, gefaßt und ergeben im Ungluͤck, demuͤthig im Gluͤck; mit einem Wott, sein Charakter ist von der Art, wie er einem nicht sehr zahlreichen Volk geziemt, das auf seine Huͤlfs⸗ quellen angewiesen und auf enge Graͤnzen beschraͤnkt ist; er ist, was mehr sagen will, von der Art, wie er einem vom Geiste des Christenthums beseelten Volke geziemt. Die Geschichte hat üuͤberdies bewiesen, daß es nicht nothwendig ist, daß ein Volk, so klein es auch ist, um sich Achtung zu verschaffen, den Don Quixote spiele und seinen Nachbarn durch laͤcherliche Großsprechereien und anmaßendes Prahlen zu impo⸗ niren suche. Wir haben uns niemals mit Herkules verglichen, lassen uns aber auch durch kein Ungeheuer in Schrecken jagen. So triumphirten wir einst uͤber das des Fanatismus, und so triumphirten wir seit zwei Jahren uͤber das der Revolution, dem wir mit einer Zuversicht, welche selbst Maͤchtigere, als wir sind, vor Scham erroͤthen ließ, die Stirn boten. Wir ruͤhmen uns nicht, jemals mit unserer Kavallerie Schiffe geentert zu haben, aber die Marine der beiden Nationen, deren Zeitungen uns oft mit solcher Verachtung behandelt haben, wird wenigstens bezeugen muͤssen, daß der Hollaͤndische Matrose den Weg auf das Verdeck eines feindlichen Schiffes so ziemlich zu finden weiß. Wir nehmen nicht den Hut vor einer voruͤberfliegenden Kano⸗ nenkugel ab, aber wenn die Ehre des Landes, wenn das Wohl des Staats es erheischt, wissen wir mit Kaltbluͤtigkeit und Aus⸗ dauer den feindlichen Kugeln zu trotzen, wenn sie auch von noch so ungeheurem Umfang sind und in noch so großen Massen um unsere Haͤupter sausen. Endlich geben wir keine Feste in den Laufgraͤben, wir lassen nicht den Champagner springen, wenn wir in jedem Augenblick vor den Richterstuhl des Ewigen ge⸗

rufen werden koͤnnen, um von unseren hienieden vollbrachten

Thaten Rechenschaft abzulegen; aber wir zaͤhlen doch auch Maͤn⸗ ner unter uns, die das Herz haben, sich in die Trancheen der Belagerer zu stuͤrzen, um deren Kanonen zu vernageln, um Brust gegen Brust mit dem Feinde zu kaͤmpfen, und eine so gloͤnzende Waffenthat durch einen ruhmvollen Tod zu kroͤnen. Nein, nein, dem Himmel sey Dank, um einen glaͤnzenden Platz in der Geschichte einzunehmen, braucht Holland sich nicht mit Flittergold zu schmuͤcken.“

Obschon es beim Beginn der heutigen Boͤrse mit Hollaͤndi⸗ schen Fonds flauer war, so blieben dieselben doch zuletzt sehr gesucht; auch zeigten sich wiederum mehrere Kaͤufer fuͤr Engli⸗ sche Rechnung. Die wiederum hoͤher kommenden Pariser Course Feen auf alle auslaͤndische Fonds sehr guͤnstig gewirkt. In

enversalen ist sehr viel umgesetzt; man haͤlt eine gezwungene

Anleihe nicht mehr fuͤr wahrscheinlich.

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SSW. war, bloͤtzlich umwandte und nun alle Segel beisetzte.

Helgien.

Bruͤssel, 10. Jan. Der heutige Moniteur enthaͤlt Bericht des Einnehmers Malaise an den Finanz⸗Minister die protestirten Obligationen, worin diese Angelegenheit den Mangel einer Formalitaͤt von Seiten des Herrn &. entschuldigt wird. Andere Blaͤtter wollen jedoch ü daß der Schatz zur Bezahlung der durch den Protest vern ten Kosten verurtheilt worden sey, was auf ein Versehen seits hindeuten wuͤrde.

Der Krieas⸗Minister ist vorgeladen worden, heute veg hiesigen Civil⸗Tribunal zu erscheinen, um das Urtheil zu y men, daß er mehreren Eigenthuͤmern den Schaden zu habe, welcher denselben waͤhrend der Belagerung der Ce von Antwerpen durch die Franzoͤsische Armee verursacht den sey.

Die Generale Niellon und Vandermere sind auf ihr 2 ren aus der Aktivitaͤt in die Disponibilitaͤt gesetzt worden

Der Graf von Cornelissen, Vater, reiste vorgestern mit einer besonderen Mission nach London ab.

Der Oberst Cradock ist vorgestern von hier nach Pa gereist.

Man schreibt von Diest vom 8ten d. M.: Der C Hurel, Befehlshaber der 1sten Division unserer Armee, aus Ruͤcksicht auf die strenge Jahreszeit die 2te Infantern gade seiner Division unter dem Kommando des Generals nicht laͤnger im hiesigen Lager lassen. Seinem gestrigen befehl zufolge wurde daher das Lager diesen Morgen aufge Besagte Brigade wird die Kantonnirungen einnehmen, die 3te Division (General Goethals) auf der Straße ve wen inne hatte, und ein Theil dieser Division wird zum die Stellung der 4ten Division einnehmen, die sich gegem, in der Provinz Antwerpen befindet. Die anderen Re⸗ ter der 1sten Division und das Hauptquartier werden ihrn tonnirungen noch nicht veraͤndern, obwohl Alles glauben daß diese theilweise Bewegung bald eine allgemeine, es se vor⸗ oder ruͤckwaͤrts, herbeifuͤhren wird.

Das Parteigaͤnger⸗Corps des Majors von Capiau welches gegenwaͤrtig sich zu Loͤwen befindet, soll nach dee den Ufern der Schelde gejchickt werden. Dieses Corps, n 1200 Mann zaͤhlt, wird in zwei Kolonnen getheilt werden von die eine zur Division Daine und die andere zur Divisüu zen gehoͤren wird. Die Ernennung des Letzteren (bisher in Antwerpen) zum General wurde vorgestern zeichne

Antwerpen, 9. Jan. Das Journal du Comt sagt: „Ein Privat⸗Schreiben aus Vliessingen vom 5ten! bestaͤtigt in Allem dasjenige, was wir uͤber die Schließun Schelde mitgetheilt haben. Die Durchfahrt, heißt es ing Schreiben, wird von allen Behoͤrden verweigert, von de rine, vom Zoll⸗Amte und vom Lootsen⸗Amte. Die 48 welche 22 Tage hindurch zu Lillo zuruͤckgehalten worden n wurden bis Vliessingen begleitet, und man gestattete ihnen der in See zu gehen.“

Man sagt, daß gestern Nachmittag von halb 4 bis; Kanonen⸗Donner von Seiten des Doel oder vielleicht des Friedrich am unteren Flusse gehoͤrt worden sey.

Die Militair⸗Arbeiter stellen den Theitl der Parape Citadelle, welche nach der Stadt zu gehen, wieder her.

Die Nachrichten von Amsterdam sagen, daß die Anleihe von 20 Mill. Silber⸗Rubel in 3 Tagen ausgefuͤlle den sey, und man bot selbst seit gestern an der hiesigen? eine Praͤmie von 1 pCt. auf den Inscriptions⸗Preis.

Deutschland. Darmstadt, 10. Jan. Nachstehendes ist der Sche

gestern abgebrochenen Erlasses des Großherzogl. Hesst

Staats⸗Ministeriums in Betreff der Bundes⸗Beß vom 28. Juni v. J.:

„Die vierte Bestimmung des Bundes⸗Besch vom 28. Juni setzt fest: „„Um die Wuͤrde und Gereccg

eandes⸗Verfassung, die angemessenen Anordnungen zu erlassen zu handhaben.“% Der in dieser Bestimmung citirte Art. 59 schluß⸗Akte ist folgender: „„Wo die Oefentlichkeit landstaͤndi⸗ Verhandlungen durch die Verfassung gestattet ist, muß durch die aͤfts⸗Ordnung dafuͤr gesorgt werden, daß die gesctlichen Graͤnzen reien Aeußernng weder bei den Verhandlungen selost, noch vei Bekanntmachung durch den Druck, auf eine die Ruhe der einzelnen des⸗Staaten oder des gesammten Deutschlands gefaͤhrdende Weise chritten werden.“% Es kann um so weniger angenommen n, daß die fuͤnfte Bestimmung des Bundes⸗Beschlusses vom uni irgend einen Anstand in der 2ten Kammer der Stande er⸗ werde, als verselben die hier einschlagenden Vorschriften der sungs⸗Urkunde und der landstaͤndischen Geschaͤfts⸗Ordnung rechen, welche letztere insbesondere im Art. 18 sagt: „„Dec dent verweiset diejenigen zur Ordnung, die sich etwa Persoͤnlich⸗ a, unpassende und beleidigende Ausdruͤcke erlanben, oder von dem thungs⸗Gegenstande abweichen. Befolgt ein Redner nicht diese heisung zur Ordnung, so schließt der Praͤsident die Sitzung Id und die Kammer darf in der naͤchsten Sitzung Mißbilligung, Ziederholungsfalle zeitliche oder gaͤnzliche Ausschließung aus Staͤnde⸗Versammlung erkennen.”“ . Die sechste Bestimmung des Bundes⸗Beschlusses vom Funi und der darin angefuͤhrte Art. 17 der Schluß⸗Akte lau⸗ idlich wie folgt: VI. Bestimmung. „„Da die Bundes⸗Ver⸗ ilung schon nach dem Art. 17 der Schluß⸗Akte berufen ist, zur echthaltung des wahren Sinnes der Bundes⸗Akte und der darin ültenen Bestimmungen, wenn uͤber deren Auslegung Zweifel hen sollten, dem Bundeszwecke gemaͤß zu erklaͤren, so veesteht von selbst, daß zu ciner Auslegung der Bundes⸗ und der ß⸗Akte mit rechtlicher Wirkung auch nur allein und ausschlie⸗ der Deutsche Bund berechtigt ist, welcher dieses Recht durch verfassungsmaͤßiges Organ, die Bundes⸗Versammlung, aus⸗ Art. 17 der Schluß⸗Akte. „„Die Bundes⸗Ver⸗ lung ist berufen, zur Aufrechthaltung des wahren Sinnes der des⸗-Akte, die darin enthaltenen Bestimmungen, wenn uͤber de⸗ Auslegung Zweifel entstehen sollten, dem Bundeszweck gemaͤß rklaͤren, und in allen vorkommenden Faͤllen den Vor⸗ teen dieser Urkunde ihre richtige Anwendung zu sichern.““ n Beziehung auf die sechste Bestimmung des Bundes⸗Beschlus⸗ si zu wiederholen: es gab einen Deutschen Bund, die Bundes⸗ und die Schluß⸗Akte existirten, ehe das Großherzogthum seine waͤrtige Verfassung hatte; die Bundes⸗Akte war es, welche Hihren 13ten Artikel in Hessen, wie anderwaͤrts im Deutschen de, wo es keine Staͤnde gab, solche ins Daseyn rief. Durch schluß-Akte wurden gewisse allgemeine Fundamental⸗Normen die landstaͤndischen Verfassungen in den Bundes⸗Staaten gege⸗ Diese mußten auch in der Verfassungs⸗-Urkunde des Groß⸗ gthums genau beachtet werden. Am wenigsten gestatten e aber den Staͤnden eines Bundes⸗Staates, sich mit Auslegung der Bundes⸗Grundgesetze zu befassen, wozu ehr allein dem Bunde und dessen verfassungsmaͤßigem Or⸗ der Bundes⸗Versammlung, die Befugniß zustehen kann wirklich vorbehalten ist. Eine Einniischung der Staͤnde des zberzogthums in diese Auslegung wuͤrde so wenig mit der verainetaͤt des Großherzogs, mit den Rechten des Bundes und den bundesgrundgesetzlichen Vorschriften zu vereinigen seyn, als Staͤnden in dieser Beziehung durch die Verfassungs⸗Urkunde d eine Befugniß eingeraͤumt worden ist.“ ‚Das unterzeichnete Staats⸗Ministerium hofft, daß die verehr⸗ 2te Kammer in der vorstehenden einfachen Zusammenstellung estimmungen des Bundes⸗Beschlusses vom 28. Juni 1832 mit

Bestimmungen der Bundes;⸗, so wie der Landes⸗Verfassung,

hinlaͤngliche Berubigung hinsichtlich ihrer wirklichen versas⸗ smaͤßigen Befugnisse finden und daher den fraglichen, bei ihr achten, Antraͤgen keine Folge geben werde.“ „Uebrigens haben Se. K. H. der Großherzog befohlen, diese Er⸗ ng mit der feierlichen Erklaͤrung zu schließen: Daß Allerhoͤchst⸗ lben 1) als Mitglied des Deutschen Bundes und als Souverain Großherzogthums Hessen, in Bezug auf Ihre und des Großher⸗ hums Verhaͤltnisse zum Deutschen Bunde, die desfallsigen Ver⸗ lungen, Beschluͤsse und Anordnungen, auf keinen Fall eine an⸗ Wirksamkeit der Staͤnde anzuerkennen vermoͤgen, als welche Aben in der Verfassungs⸗Urkunde, namentlich im Art. 2 dersel⸗ ausdruͤcklich zugestanden ist; und daß Allerhoͤchstdieselben ach insbesondere 2) auch hinsichtlich des, unter IFhrer Zustim⸗ entstandenen und auf gesetzliche Weise verkuͤndeten, mithin

das Großherzogthum und dessen Staͤnde ohne Weiteres verbin⸗ de Kraft habenden Beschlusses vom 28. Juni 1832 durchaus e, auf die mehrerwaͤhnten, mit der Bundes⸗ und Landes⸗Ver⸗

des Bundes und der, den Bund revpraͤsentirenden, Vefung im Widerspruch befindlichen, Antraͤge eingehende Wirksam⸗

lun in den einzelnen Bundes⸗Staaten die Handhabung der, den Regierungen und ihren Staͤnden bestehenden verfassung gen Verhaͤltnisse zu erleichtern, soll am Bundestage eine

sem Geschaͤfte besonders beauftragte Kommission, vor der H 6 Jahre, ernannt werden, deren Bestimmung seyn wird, in dere auch von den staͤndischen Verhandlungen in den Dah Bundes⸗Staaten fortdauernd Kenntniß zu nehmen, die m. Verpflichtungen gegen den Bund, oder mit den durch die B Vertraͤge garantirten Regterunge⸗Rechten in Widerspruch ste Antraͤge und Beschluͤsse zum Gegenstande ihrer Aufmerksan

machen und der Bundes⸗Versammlung davon Anzeige zu welche demnaͤchst, wenn sie die Sache zu weiteren Erdrt geeignet findet, solche mit den dabei betheiligten Re gen zu veranlassen hat. Nach Verlauf von 6 Jahren die Fortdauer der Kommission weiterer Vereinigung vo ten.“" Diese Bestimmung ist, der Geschaͤfts⸗Ordnun Bundes⸗Versammlung gemaͤß, welche zum Zweck ihrer thungen, hinsichtlich der einzelnen, bei ihr vorkommenden

staͤnde, so lange sie existirt, Kommissionen ernannt hat und n nennt. Es war daher sehr natuͤrlich, daß die Bundes⸗Ve lung, durch mehrere notorische Vorgaͤnge dazu veranlaßt, a Kommission ernannt hat, welche in Bezug auf die Wuͤrde un rechtsame des Bundes, so wie dessen verfassungsmaͤßigen L und auf die durch die Bundes⸗Vertraͤge garantirten Regse Rechte der Mitglieder des Bundes, den staͤndischen Verhand in Deutschland fortwaͤhrend ihre Aufmerksamkeit widmen sichtlich derselben noͤthigenfalls ihr, der Bundes⸗Versammlu geeignete Anzeige machen soll. Es kann nicht geleugnet

daß, was insbesondere die so eben erwaͤhnten Regierungsre trifft, der Deutsche Bund allerdings das groͤßte Interch bei haben muß, in den Landes⸗Verfassungen keine, n. Bundes⸗Verfassung im Widerspruch stehenden, Beein gungen der in den Souverains vereinigten Rechte der St walt erfolgen zu sehen, ohne daß damit auch nur im Ge⸗ gesagt waͤre, die den betheiligten Regierungen, nicht den S gegenuͤber vorbehaltenen Eroͤrterungen der Bundes⸗Versa

sollten mit der Bundes⸗Verfassung selbst, oder einer mit de üͤbereinstimmenden Landes⸗Verfassung, im Widerspruch seyn! indem vielmehr die saͤmmtlichen in der Bundes⸗ und Schlut enthaltenen, auf landstaͤndische Verfassung sich beziehenden 2 mungen nirgends aufgehoben worden sind.“

„Die fuͤnfte Bestimmung des Bundes⸗Beschl vom 28. Juni lautet so: „„Da nach Art. 59 der Wiener . Akte da, wo Oeffentlichkeit der landstaͤndischen Verhandlungen da Verfassung gestattet ist, die Graͤnzen der freien Aeußerung weder Verhandlungen selbst, noch bei deren Bekanntmachung durch den auf eine, die Ruhe des einzelnen Bundes⸗Staates oder des gesa Deutschlands gefaͤhrdende Weise uͤberschritten werden darf un fuͤr durch die Geschaͤfts⸗Ordnung gesorgt werden soll; so auch saͤmmtliche Bundes⸗Regierungen, wie sie es ihren B Verhaͤltnissen schuldig sind, sich gegen einander anheischig, zun huͤtung von Angriffen auf den Bund in den staͤndischen Ve⸗

lungen und zur Steuerung derselben, jede nach Maßgabe ihssge

gegen Eingriffe aller Art sicher zu stellen, zugleict der Staͤnde dulden koͤnnen und werden.“

Darmstadt, den 5. Januar 1833. Auf Allerhoͤchsten Befehl. ßherzogl. ektische e mn” Staats⸗Ministerium. u Thil.

Muͤnchen, 8. Jan. Ein hiesiges Blatt berichtet, die im

n von Pirano versammelten Bayerischen Truppen seyen am

anuar nach Hellas unter Segel gegangen. Allein Handels⸗

fe vom naͤmlichen Datum melden, der starken Bora wegen

s nicht moͤglich gewesen, an gedachtem Tage die Anker zu

n; die Griechische Deputation war indessen am 31. Dezem⸗ bgesegelt. (S. Triest.)

Man bemerkt, heißt es in Bayerischen Blaͤttern, daß der Grieche Bozzaris, welcher im hiesigen Kadetten⸗Corps ist, sich durch sein bescheidenes Benehmen und Talente aus⸗ et, die Gnade genießt, oͤfters zu Hofe in die Gesellschaft Koͤniglichen Prinzen Luitpold geladen zu werden.

ieselben Blaͤtter bemerken: „Die Landraths⸗Abschiede, rbeiten fuͤr und von der Stoͤnde⸗Versammlung, die Cholera⸗ legenheiten, die politischen Umtriebe, die Griechischen An⸗ kenheiten mitunter, haben in dem verflossenen Jahre die aͤfte in dem Staats⸗Ministerium des Innern außerordent⸗ ermehrt, und die Leitung desselben doppelt muͤhsam gemacht. die Geschaäͤfts⸗Gewandtheit, die vielseitigste Bildung und annigfachsten Kenntnisse, gepaart mit einer unbeschreiblichen igkeit des Herrn Staats⸗Ministers, Fursten von Waller⸗ vermochten uͤber Alles zu siegen. Nichts entgeht demselben,

Alles wird mit der seltensten Puͤnktlichkeit, Schnelligkeit Gruͤndlichkeit erledigt. h

Wie man vernimmt, wuͤrde Freiherr von Poißl vor der

d seine Stelle als Theater⸗Intendant behalten, indem die

rhandlungen mit dem Direktor Kuͤstner, der seit einigen

n hier ist, nicht ins Reine gekommen sind.

Kassel, 10. Jan. Se. Hoheit der Kurprinz und Mit⸗ t haben den vormaligen Geschaͤftstraͤger am Koͤnigl. Preu⸗ len Hofe, Major à la suite der Armee, Karl Friedrich von ens⸗Hohenau, so wie Hoͤchstihren bevollmaͤchtigten Minister oͤnigl. Großbritanischen Hofe, Freiherrn Philipp von Langs⸗ zu Geheimen Legations⸗Raͤthen ernannt.

Luxemburg, 9. Jan. Der hiesige Magistrat hat folgende orderung erlassen: „Mitbuͤrger! Die Vertheidiger der Niederlande haben die des Vaterlandes wuͤrdig aufrecht erhalten; die Bewunde⸗ Europa's ist ihnen zu Theil geworden; uͤberall hat ihr Ruhm, nden mit den Leiden, welche sie erduldet, die Theilnahme Freunde der Menschheit erregt. Da die General⸗Direc⸗ F Unterstuͤzung und Ermuthigung des Militairdienstes ollekte ausgeschrieben hat, um den Tapfern zu Huͤlfe zu

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kommen, welche in dem letzten Kampf zegen die Feinde der Nie⸗ derlande verstuͤmmelt worden sind, urd um die Witiwen und Waisen der Gefallenen zu unterstuͤtzen, o fordern wir alle Luxem⸗ burger auf, an diesem Werke der Vatellandsliebe und der Wohl⸗ thaͤtigkeit Antheil zu nehmen. Es vird durch besondere, zu diesem Zweck ernannte Kommissarien eine Kollekte in der Stadt eroͤffnet werden. Die Einwohner unserer Stadt werden bei einer Gelegenheit nicht zuruͤckbleiben, die mit dem edelmuͤthigen und menschlichen Charakter, von dem see stets Beweise abgelegt haben, so trefflich uͤbereinstimmt. Luxemburg, 8 Jan. 1833. 8 Der Buͤrgermeister und die Schoͤffen. (gez.) Scheffer.“

Oisterreich.

Wien, 3. Jan. (Allgemeine Zeitung.) Se. Maze⸗ staͤt der juͤngere Koͤnig von Ungarn ist nun beinahe wieder voͤllig hergestellt, und wird in den naͤchsten Tagen schon oͤffentlich er⸗ scheinen. Seine schnelle Genesung darf als Beweis einer kraͤfti⸗ gen Gesundheits⸗Constitution angesehen werden, wovon man be⸗ sonders im Auslande eine unrichtige Meinung zu hegen scheint. Auch Se. Durchl. der Fuͤrst Staats⸗Kanzler hat gestern wieder das Bett verlassen und sich seinen vielen dringenden Geschaͤften neuerdings gewidmet. Hingegen ist Ihre K. Hoh. die Erzher⸗ zogin Therese, erstgeborene Tochter Sr. K. H. des Erzherzogs Karl, von einer bedenklich scheinenden Krankheit besallen Pe. m 5. Jan. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Ungarn ist nun beinahe ganz genesen und wird nächstens im Hofburg⸗Theater erscheinen. Auch die Erzher⸗ zogin Therese Kaiserl. Hoheit befindet sich um Vieles besser. Se. Durchl. der Fuͤrst Metternich ist vollkommen genesen. Heute ist auf außerordentlichem Wege aus Konstantinopel vom 19. Dez. v. J. die Nachricht hier eingegangen, daß der Groß⸗ Wesir mit seiner ganzen, 60,000 Mann starken, Armee gegen Konia vorgeruͤckt ist, waͤhrend ein 20,000 Mann starkes Corps irregulairer Truppen von einer andern Seite eine Diversion ge⸗ gen die Aegyptier machte. Die Folge davon war, daß sich Ibrahim auf allen Punkten zuruͤckzog, um sich zu konzentriren und eine Schlacht annehmen zu koͤnnen. Selbst die befestigte Stadt Konia soll geraͤumt und bereits wieder von den Großherr⸗ lichen Truppen besetzt worden seyn. Aus London hatte man in Konstantinopel erwuͤnschte Nachrichten von dem Fortgange der wegen einer materiellen Unterstuͤtzung oder wenigstens Inter⸗ vention eingeleiteten Unterhandlungen. Von Ibrahims in Natolien erlassenen Proclamationen waren mehrere Abschriften in der Tuͤrkischen Hauptstadt aufgespuͤrt worden.

Triest, 5. Januar. (Nuͤrnberger Korrespondent.) So eben (4 Uhr Nachmittags) ist die Englische Fregatte „Ma⸗ dagaskar“ unter Segel gegangen, nachdem die Russische Fre⸗ gatte nebst den Merkantil⸗Schiffen, an deren Bord sich die Bayerische Artillerie, Chevauxlegers und Ouvriers befinden, be⸗ reits Mittags die Anker gelichtet hatte. Dieses Geschwader ver⸗ einigt sich in Pirano mit den daselbst stationirt gewesenen Mer⸗ kantil⸗Schiffen, an deren Bord sich die 4 Bataillone Infanterie befinden, um morgen nach Korfu unter Segel zu gehen. Die heftige Bora, welche seit dem 1sten d. wehte, hatte selbst die Communication der ganz nahe am Molo gelegenen Kriegsschiffe mit dem Lande unterbrochen.

EEIIREsEnm. 1

Florenz, 5. Jan. Der Fuͤrst Giuseppe Rospigliosi, Kai⸗ serl. Oesterreichischer Kammerherr und Geheimer Rath, und Geheimer Staats⸗ und Finanz⸗Rath unserer Großherzoglichen Regierung, ist am 1sten d. M., nach kurzer, aber schmerzvoller Krankheit, mit Tode abgegangen.

nung, oder der von Herrn Clay vorgeschlagenen bewundernswuͤr⸗

digen Reform in dem System der oͤffentlichen Laͤndereien, oder

eines dauerhaften Mediums fuͤr den Verkehr der Nation, oder

des festen Beharrens bei dem Grundsatz unserer jetzigen Handels⸗

Politik deshalb geringer anzuschlagen; aber was wuͤrde dies Alles hel⸗

sen, welchen Werth koͤnnten alle Segnungen unserer Regierungs⸗ form fuͤr uns haben, wenn ein Zweig der Regierung oder ein Staat in der Union sich ungehindert uͤber die Gesetze und die Verfassung erheben koͤnnte? Damit soll jedoch nicht gesagt seyn, als wollten wir von vorn herein allen kuͤnftigen Maßregeln die⸗ ser Verwaltung uns opponiren. Erst muß man sehen, wie diese Maßregeln beschafeen seyn werden. Die Stimme des Volkes hat sich in gesetzlicher Form fuͤr den General Jackson ausgespro⸗ chen, und er ist wieder Praͤsident. Wir haben daher, wie sraoͤ⸗ her, das Verfahren desselben mit unpartelischer Gerechtiskeit zu beurtheilen. Ist es fernerhin eben so im Widerspruch mit dem oͤffentlichen Wohl, wie in den verflossenen vier Jahren, so wer⸗ den wir die unerbittlichen Feinde seiner Verwaltung bleiben. Wenn jedech der Praͤsident seine Maßregeln in liberalerem und der Nation vortheilhafterem Geist anordnet, und deutliche Be⸗ weise davon ablegt, daß ihm das Gemeinwohl wahrhaft am Her zen liegt, so werden wir nicht unterlassen, ihm unsern Beisall und unsere Unterstuͤtzung zu gewaͤhren. Wir erklaͤrten freilich waͤhrend der letzten Wahl wiederholentlich, daß eine Veraͤnde run

11- Unsere Gesinnung hat sich nicht geoͤndert; jedoch sind wir nicht ganz ohne Hoffnung, daß es nicht so schlimm kommen wird, wie die ominoͤsen Lehren der Veto⸗Botschaft des Praͤsiden⸗ ten es fuͤrchten ließen, da in derselben mehrere Stellen auf die Absicht hindeuteten, die vollziehende Gewalt ganz nach eigener Willkuͤr auszuuͤben. Man glaubt naͤmlich jetzt von mehreren Seiten, daß die gesetzmaͤßigen Rathgeber des Praͤsidenten den gebuͤhrenden Einfluß auf die Verwaltung, der ihnen bisher durch eine andere Klasse von Rathgebern theilweise entzogen wurde, wiedererlangen werden.“

Es heisßt, daß der jetzige Secretair des Schatzamts, Herr M'Lane, sein Departement abgegeben und statt dessen das Staats⸗ Secretariat erhalten werde.

Im Staat Kentucky, dem Vaterlande des Herrn Clay, trug dieser bei der diesjaͤhrigen Praͤsidentenwahl eine Mejoritat von 7324 Stimmen davon.

Zwei Artillerie⸗Compagnieen des Forts Monroe, die von der Regierung nach dem Fort Moultrie im Hafen von Charleston, der Hauptstadt von am 23sten v. M. am Ort ihrer Bestimmung ein. im Fort Monroe durch zwei Compagnieen von der zu New⸗ York stehenden Artillerie ersetzt.

In Georgien ist eine Bill, wodurch die Zuchthaus Strafe wieder eingefuͤhrt wird, im Repraͤsentantenhause angenommen worden, und man glaubt, daß auch der Senat sie genehmigen werde. Im Senat hat man den Vorschlag gemacht, das Chero⸗ kesen⸗Gebiet in 10 Grafschaften zu theilen, die folgendermaßen benannt werden sollen: Cherokee, Forsyth, Lumpkin, Union, Gil⸗ mer, Murray, Caß, Floyd, Paulding und Cobb; meistentheils Namen der bedeutendsten Staatsmaͤnner von Georgien. Das Ganze soll einen Gerichts⸗Bezirk unter dem Namen Cherokesen⸗ Bezirk bilden.

Ein neu gebautes Dampfboot „David Brown“, das als regelmaͤßiges Packethoot zwischen New⸗York und Charleston die⸗

Es hatte unterweges heftige Stuͤrme zu bestehen und koante so⸗ gleich eine Probe von seiner Dauerhaftigkeit ablegen. In 26 Stunden fuhr es allein vom Cap Lookout bis zur Barre von Eharleston, und wuͤrde die ganze Tour noch um 2 Tage fruͤher

Rom, 3. Jan. Nach einer von der hiesigen Notizie del Giorno mitgetheilten Uebersicht, belief sich die Bevoͤlke⸗ rung Roms im vorigen Jahre auf 148,459 Seelen, und hatte gegen die des vorhergegangenen Jahres um mehr denn 2000 abgenommen. Unter jener Einwohner⸗Zahl befanden sich 36 Bischoͤfe, 1419 Priester, 2038 Moͤnche, 1384 Nonnen, 611 Se⸗ minaristen; es wurden 1165 Ehen geschlossen, 5045 Kinder 2561 Knaben und 2484 Maͤdchen) geboren, und es starben 1649 Personen (2529 Maͤnner und 2120 Frauen).

Neapel, 31. Dez. Aus Katania wird vom 2lsten d. M. geschrieben: „Am 24. Nov. wurden, waͤhrend die Einwohner von Bronte sich von dem Schrecken, den der Ausbruch des Aetna ihnen verursacht, erholten, die Bewohner von Nicolosi und Belpasso am suͤdlichen Abhange des Berges, durch einen starken Erdstoß in Angst gesetzt, der viele Gebaͤude umstuͤrzte; drei Kinder wurden unter den Truͤmmern begraben und mehrere Personen verwundet.“

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 8. Dez. Die am 3ten d. M. stattgehabte Eroͤffnung der zweiten diesjaͤhrigen Session des Kongresses und und daß hieran sich knuͤpfende politische Interesse giebt dem Washington Intelligencer zu folgenden Bemerkungen An⸗ laß: „Unser Staats⸗Jahr hat sich als unfruchtbar erwiesen. Wir haben ein undankbares Feld bearbeitet. Nur hier und da ist der Saame auf guten Boden gefallen. Ein frisches Gruͤn bezeichnet diese einzelnen Stellen; aber es dient nur dazu, den Kontrast der allgemeinen Duͤsterheit um so auffallender zu ma⸗ chen. Es ist nunmehr gewiß, daß General Jackson auf einen nochmaligen Zeitraum von 4 Jahren wie⸗ der zum Praͤsidenten der Vereinigten Staaten ge⸗ wäͤhlt ist, und daß Martin Van Buren die Majori⸗ taͤt der Waͤhlerstimmen fuͤr das Amt des Vice⸗Präͤ⸗ sidenten auf eben so viel Jahre erhalten hat. Durch welche Bemuͤhungen von Seiten unserer Gegner all' ihre Staͤrke, die freiwillige und die gedungene, in gewaltigen Massen bei den Wahlen geltend gemacht werden konnte; weshalb unsere Freunde meistentheils zu spaͤt auf den Kampfplatz kamen; durch welches Schicksal die Haͤlfte der von uns erwarieten Huͤlfe aus dem Norden und Nordwesten hinwegschmolz wie der November⸗ Schnee vor den Strahlen der e e enge, dies Alles zu er⸗ gruͤnden, waͤre jetzt unersprießlich. btatt uͤber die Ursachen un⸗ serer Niederlage nachzudenken oder uns unnuͤtzem Schmerz uͤber den unabaͤnderlichen Verlust hinzugeben, wollen wir lieber das andere Theil ergreifen, welches vernuͤnftigen Wesen geziemt, die, wenn auch das verflossene Jahr nichts eintrug, doch noch an⸗ dere Jahre vor sich haben und, wenn quch ihr Haus in Asche liegt, doch ein dauerhafteres auf dessen Truͤmmern er⸗ bauen koͤnnen. Große Regierungs⸗Prinzipien sind jetzt zu behaupten, vor allen die Zuruͤckweisung der verschiedenen Zweige der Central⸗Regierung in die ihnen vorgezeichneten Graͤn⸗ zen und die Aufrechterhaltung des Gewichts der Verfassung und der in Uebereinstimmung damit gegebenen Gesetze. Hiergegen sinken alle andere Fragen, die sonst fuͤr hochwichtig gehalten wur⸗ den, zu untergeordneter Bedeutung zuruͤck. Fern sey es von

uns, die Wichtigkeit des Prinzips der inneren Vervollkomm⸗

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zuruͤckgelegt haben, waͤren die Naͤchte nicht uͤberaus finster ge⸗ wesen. Das Boot ist auf dem Verdeck 136 Fuß lang. Es hat 3 abgesonderte Kajuͤten; die vorderste dient zum Schlafzimmer fuͤr die maͤnnlichen, die hinterste fuͤr die weiblichen Passagiere und die mitttelste zum Speisezimmer. Die Ruͤckfahrt von Char⸗ leston nach New⸗York machte es in 74 Stunden.

Vor ungefaͤhr vierzehn Tagen hat das Dampfboot „Martha Ogden“ auf dem Ontario⸗See Schiffbruch gelitten. Der Capi tain Vaughan schiebt in dem daruͤber erstatteten Bericht die Schuld dem Praͤsidenten, General Jackson, zu, weil dieser einen von dem letzten Kongreß gefaßten Beschluß, wonach die Hafen plaͤtze, die durch die Muͤndungen des Lachs⸗Flusses und Sand⸗ Baches in dem Ontario gebildet werden, ausgebessert werd sollten, verworfen haͤtte.

In Neu⸗England wird jetzt eine neue Art von Zeugschuhen verfertigt, welche mit Gummi⸗Elasticum gesaͤttist und uͤberstri⸗ chen sind. Die Oberflache des Zeuges ist aͤußerst glatt und glaͤn⸗ end und soll wasserdicht seyn. Sie sollen die gewoͤhnlichen

Gummi⸗Schuhe an Guͤte und Schoͤnheit uͤbe . 2

Süd⸗Amerika. 8 Aus Valparaiso schreibt man vom 10ten Sept. v. J.,

daß die Ruhe und das Vertrauen daselbst wiederhergestellt ist. Das Finanzwesen befindet sich in einem sehr guͤnstigen Zustande Die Verwaltung laͤßt in Valparaiso ein sehr schoͤnes Zollhaus bauen, dessen der Handel schon sehr lange benoͤthigt war. Der Zucker von Peru ist mit einer Abgabe von 3 Piaster pr. Ar⸗ robe (ein Spanisches Gewicht von 31 bis 32 Psund) beleg worden. Diese Maßregel gegen ein so benachbartes Land wird allgemein fuͤr sehr hart gehalten; man ist auf Nachrichten aus Lima gespannt, um zu hoͤren, was man dort dazu sagt.

Berlin, 15. Jan. Das amtliche Verzeichniß des Perso nals und der Studtrenden auf der hiesigen Friedrich⸗Wilhelms⸗

1833 ist in der Buchhandlung von G. C. Nauck in Kommission erschienen. Nach dem Inhalte desselben zaͤhlt waͤhrend dieses Winter⸗Halbjahrs die theologische Fakultaͤt 569 inmatrikulirte Studirende, (442 Inlaͤnder und 127 Auslaͤnder); die suristische Fatultaͤt 585 (473 Inlaͤnder und 112 Auslaͤnder); die medici nische Fakultaͤt 320 (192 Inl;nder und 128 Auslaͤnder); und die philosophische Fakultaͤt 258 (172 Inlñnder und 86 Aus⸗ laͤnder); mithin im Ganzen 1732 Studirende. Außer diesen be suchen die hiesige Universitoͤt, als zum Hoͤren der Vorlesungen berechtigt, noch 413 nicht inmatrikulirte Zuhoͤrer (darunter 129 Chirurgen, 92 Pharmaceuten, 89 Eleven des Friedrich⸗Wilhelms⸗ Instituts, 100 Eleven der medicinisch⸗chirurgischen Mitlitair⸗ Akademie, 32 Eleven der Bau⸗Akademie, 20 Zoͤglinge der Forst⸗ Akademie, u. s. w.). Die Gesammtzahl der an den Vorlesungen

theilnehmenden Personen betraͤgt hiernach 2145.

in der Verwaltung zur Rettung des Landes nothwendig

Suͤd⸗Karolina, beordert worden sind, trafen Sie werden

nen soll, hat seine erste Fahrt am 23sten v. M. zuruͤckgelegt.

Universitaͤt waͤhrend des Semesters von Michgelis 1832 bis Ostern

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