*ꝙ Ehre, in der Citadelle dienen zu koͤnnen; sie wurde ihm ge⸗ wahrt. In der Nacht vom 22sten auf den 23sten Dezember machte Herr von Gumoens die Ronde; eine Vombe fiel, zer⸗ Blazte und bedeckte ihn mit neun Wunden, an denen er einige Tage nachher den Tod der Tapfern starb; jung an Jahren, aber erprobt an Erfahrung, Diensteifer und Kenntnissen; er verlangte stets nach Gefahren und Ruhm! — In der Militair⸗ Schule zu Wien erzogen, trat er im Jahre 1809 in Oesterrei⸗ chische Militair⸗Dienste; beim Friedensschluß ging er nach der Tuͤrkei ab, glaubte an Krieg und hoffte eine Anstellung zu fin⸗ den. In seinen Erwartungen getaͤuscht, begab er sich nach Spanien, wo er sich durch Thaͤtigkeit und militairischen Eifer vortheilhaft bekannt machte. Nach Beendigung des Spanischen Krieges kehrte er in sein Vaterland zuruͤck. Im Jahre 1815 wurde er zum Chef des Generalstabes der Division Gadi er⸗ hoben. In dieser Eigenschaft zeichnete er sich durch eine ihm eigene Thaͤtigkeit und ununterbrochenen Diensteifer aus. Die saͤmmtlichen Offiziere der Division Gadi schaͤtzten und wuͤrdigten ihn hoch; auch sie werden ihm, dem Gefallenen, eine Thraͤne weihen. Spaͤterhin nach Holland abgegangen, wurde er beim Stab angestellt, schritt in kurzem zu den oberen Graden, und erwarb sich auch dort Achtung, Liebe und Auszeichnung.“o)
Der Erzirchungs⸗Rath hat am 5ten d. seinen Wahl⸗Vor⸗ schlag fuͤr die erste Besetzung der Lehrstellen an der mit Ostern zu eroͤffnenden Hochschule mit Berufung der Deutschen Gelehr⸗ ken Oten, Schoͤnlein und Hitzig begonnen. Von den Genann⸗ ten wuͤrde, nach erfolgter Bestaͤtigung dieser Berufung von Sei⸗ ten des Regierungs⸗Raths, Oken die ordentliche Professur fuͤr Natur⸗Wissenschaften, Schoͤnlein eine solche fuͤr Pathologie und
Therapie mit Klinik und Direction am Spital, und Hitzig eine ordentliche Professur der Theologie uͤbernehmen. 8
Der Vorschlag des Herrn Leonhard von Muralt, daß der große Rath von Zuͤrch eine Entscheidung erlassen solle, wonach der zu Uster verursachte Schaden von Seiten des Staats zu verguͤtigen waͤre, um den Muth der Gewerbtreibenden, welche
durch jenes Ereigniß so sehr niedergebeugt wurden, wieder zu beleben, ist mit großer Stimmenmehrheit verworfen worden, in⸗ dem man ihn nicht einmal in Berathung nehmen wollte.
Die Herren Truͤmpler und Gysi, deren Etablissement zu Uster ein Raub der Flamme wurde, sollen, wie verlautet, da⸗ mit umgehen, in den Kanton Aargau auszuwandern, um da⸗ selbst unter dem Schutz der Gesetze und der oͤffentlichen Re⸗
¶
8
folgender Uebersicht: Firchon.
2) Zuschuß fuͤr die Beduͤrfnisse der Kirchen. Miethe fuͤr Pfarrer und Kaplaͤne, die keine Dienst⸗Wohnung haben. v Zur baulichen Unterhaltung der Kirchen und ““ Zulagen an Pfarrer und Kaplaͤne .... IIIö Bauliche Unterhaltung der Schulhaͤuser d-nereeee18““ Besoldungen und Besoldungs⸗Zulagen fuͤr Schullehrer ö“
Zu Buͤchern. “ c) Medizinalwesen. 13181d. IUJes hnu Besoldung fuͤr Distrikts⸗ und Armen⸗Aerzte -eeeeee“ v“ Vaccinations⸗Kosten u. s
nalwesen in pecuniairer Hinsicht gethan haben, ergiebt sich aus
1,232 452
21,594
16,912 2,433
32,361 42
4,185 4,617 70 598
Rthlr.
1833 Morgens
Meteorologische Beobachtung. Nachmitt. Abends Nach einmaliger Beobachtung.
92,779
Thaupunkt 4- 0,« ° R. + 1,2 ° R. Dunstsaͤttg. 94 pCt. 90 pCt. V
9t pCt. Wetter... V Nebel. neblig.
b neblig. II Wolkenzug —
Luftdruck 338,1 *“Par. 338, 44½ Par. 338,7 6“ Par. Quellwaͤrme 6,9 °)R. Luftwaͤrme + 0,s ° R. + 1,°° R. + 0, ° R. Flußwarme †+. 0,2° R. 0,2 * R. Bodenwarme +. 0, 1 0R. Ausdünst. 0,0 12 Rh. Niederschlag 0, 0 3 86 Mh. und Nachmitt. viel Nebel.
menmaaxmen
Rthlr.
nerramane
3
b“ Den 17. Januar 1833. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel.
—.— ——22= ———Vö— —
Börse
(Preuss. Cour.)
[2f. r7 SSeld. mwvi Haere
ꝗ2 Pis Brief. Geld. 4
St.-Schuld-Sch. 94 ½ 93 ¾ [Grosshz. Pos. do.
spektirung des Eigenthums ihr Geschaͤft fortzusetzen, welches zu Uster 250 Arbeitern Brod verschaffte. 8 eSe, sagt eine Schweizer Zeitung, „wird den aͤrmeren Klassen zu einem neuen Beweise dienen, daß sie ihre eigene Rechnung dabei fin⸗ den die Rechte Anderer achten.“
6981 sie 4
Die Allgemeine Zeitung berichtet in einem Schreiben aus Wien vom 6. Januar: „Aus Konstantinopel lauten die Nachrichten vom 19. Dezember wieder beruhigend. Die Pforte befindet sich in einer Art von Fieber⸗Zustande, bald hat sie Ursache, an einen gluͤcklichen Ausgang des Krieges zu glau⸗ ben, bald findet sie sich von schweren Besorgnissen ergriffen. Koͤnnte der Sultan auf die redliche Anhaͤnglichkeit und thaͤtige Mitwirkung der Seinigen zaͤhlen, so leidet es keinen Zweifel, daß das Kriegsgluͤck sich bald auf seine Seite stellen wuͤrde; denn noch besitzt die Pforte große Huͤlfsquellen. Die fremden diplomatischen Agenten in Konstantinopel sollen mit großer Span⸗
Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch.d. Sech. Kurm. Obl. m. l. C. Neum-Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.
— 1103 103 88 ½ 87 ½ 52 ½ 512 92 ½ 91¾ 92 —
Ostpr. Pfandhr. Pomm. Pfandbr. Kur.- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N.
Z.-Sch. d. K.- u. N. 94 ½ 94 ½
92 ¾ Holl. vollw. Duk. — Neue do. 34 ½ Friedrichsd'or..
— Disconto...
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98 ⅔ 104 ⁷ 1052
18½
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13
42²
SraAbarn
Wéchsel-Cours.
Preuss. Cour. Brief. Geld. —
250 Fl. 250 M 300 Mk. 300 Mk. 1 Lst. 800 Ir be
Amsterdam dito Hamburg dito London
Paris
[2 Mt. Kurz 2 Mt. Mt. Mt. Mt. Mt.
nung auf Nachrichten aus London uͤber den Erfolg der dem Namik Bey uͤbertragenen Mission warten. Es wird davon der mehrere oder mindere Beistand abhaͤngen, den der Sultan unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden von Rußland erwartet, und in sofern ist die Antwort Englands auf die Eroͤffnungen der Pforte von doppelter Wichtigkeit. Viele waren zu Konstanti⸗ nopel der Meinung, daß die Pforte besser gethan haͤtte, sich nicht an England zu wenden, sondern daß sie gleich die freund⸗ schaftlichen Dispositionen des Russischen Hofes, ohne in London Huͤlfe zu suchen, haͤtte venutzen sollen. Letztere wuͤrde entweder zu spaͤt anlangen, oder im Falle groͤßerer Willfaͤhrigkeit des Eng⸗ lischen Kabinets bei den inneren Verhaͤltnissen Englands nicht so kraͤftig geleistet werden koͤnnen, wie die Dringlichkeit der Um⸗ staͤnde es verlangt. Andererseits ist freilich nicht zu leugnen, daß die Haͤlfte der Seemacht, welche England gegen das ihm so lange befreundete Holland nutzlos zwischen seinen und den Hol⸗ laͤndischen Kuͤsten unterhielt, “ eine bloße Bedrohung der Aegyptischen Flotte, ein maͤchtiges Gewicht in die Wagschale der Pforte gelegt, die Kriegs⸗Operationen Ibrahim Pascha's gelaͤhmt, und dem Uebermuthe Mehemed Alus Schranken gesetzt haben wuͤrde. Der Groß⸗Wesir hat indessen bedeutende Streitkraͤfte gesammelt und beoroht ble Cemmunicationen der Aegyptier. Seine Dispositionen scheinen gut gett öffen zu seyn, da Ibrahim Pascha eine retrograde Bewegung gemacht, und sich in die De⸗ fileen Karamaniens geworfen hat.“
“
CEöö1 Verlin, 17. Jan. In Breslau fand, zufolge Allerhoͤch⸗ ster Bestimmung, am 13ten d. M., Scchlesischen Provinzial⸗Landtages statt. Nachdem die Herren Mitglieder der Staͤnde⸗Versammlung am Morgen dieses Tages einem seierlichen Gottesdienste in den Kirchen 1 Konfessionen beige wohnt, vereinigten sie sich unter dem Vorsitze des von des Koöͤnigs Majestaͤt zum Landtags⸗Marschall ernannten Grafen Ferdinand zu Stolberg⸗Wernigerode auf Peterswaldau. Um 8 Uhr örgab sich der Koͤnigl. Landtags⸗Kommissarius, Wirkliche eheime Rath und Ober⸗Praͤsident Dr. von Merckel, in den Sitzungs Saal der versammelten Staͤnde und haͤndigte nach der uͤblichen Eroͤffnungs⸗Rede das von Sr. Majestaͤt huldreichst er⸗ lassene Propositions⸗Dekret dem Herrn Landtags⸗Marschall ein welcher die Feierlichkeit durch eine, den Dank der Versammlung hers b131“ aussprechende Rede beschloß 10 ie saͤmmtlichen Herren Deputirten, so die Angesehensten aller Staͤnde bei dem Herrn L Iö sarius zu einem Festmahle vereinigt, bei d h vrner Herzen die heißesten Segenswuͤnsche fuͤr Se. Ma estaͤt den Koͤni und das gesammte Koͤnigliche Haus b
Am a0. N. ergossen.
2 Am 20. Nov. v. J. starb zu Loffkowi bar
11A“” iemezyk in dem seltenen Al
108 Jahren. Er hatte den ganzen siebenjaͤhri Alter von 1* 4 ebenjaͤhrigen Krieg als Ge⸗
metner ün dem damaligen Kuͤra R. g als Ge⸗
nachher von Holzendorf, vürste Reäinene von Schoneich,
— Wie viel die Gemeinden des
blenz im verflossenen Jahre Regierungs⸗Bezirks Ko⸗
Die beiden Peter, Harmonika. hoͤr, komische
Augsburg 150 Fl. Breslau 100 Thl. Leipzig vͦ1“ 100 Thl. Frankfuart a. M. WZ 150 Fl. Petersburg 100 Rbl. Warschau 600 Fl.
age Mt. Woch.
Kurz
Erho Grmreenenhs
Kurz
145 ½ 511 152 ¾ 152 6 28 ¼ 805¾ 103 99.1 102 ¾
103 ½
30
145 ¾ 144 ½
151 ⅔
80 „2 103† 103
98 102 ⅔ 1033
“ Amsterdam, 12. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 42 9r. 5 % neue do. 78 ½ 6 6 98 ¾. Russ. (v. 1828) 94 ¾ Oest. 85 ⅛. 3 % Span. 35 ½ 5 ½ 55. Hiamburg. 15. Januar.
97 ¾. Russ. Holl. (v. 1831, 87 ¼. Dän. 68 ¼.
London, 11. Januar. Belg. 77 ½. Bras. 48 ⅜. Dän. 71. Russ. 101. do. neue 91 ½. Warschau., 13. Januar Part.-Obl. 356. 360.
Wien, 12. Januar. 5 8 Met. 88 ⅛. 4 77 ½. Loose zu 100 Fl. 1893⁄.
3 3 Cons. 87 ½. 1 Port. 49 ¼.
plandbr. 87 ½. 88.
Börsen. Kanz-Bill. 15 ½1 ½.
G. 1831) 85 ½. Preuss. Präm. Sch. 91.
Oest. 5 8 Met. 88 ½. 4 ½ do. 77 ½,. Bank-Actien 1149. Ruas. Enzl. Preuss. Präm. Sch. 102 ⅛. Polun. 115 .
Niederl. 42 ½,
Bank-Actien 1159.
Koͤnigliche Schauspiele. Freitag, 18. Jan.
beer; Ballets von Ph. Taglioni. Alice, als Gastrolle.) Der Anfang dieser Vorstellung ist um halb 6 Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. Sonnabend, 19. Jan. Heinrich IV., historisches Hagn: Dauphin.) lungen, nach dem Franzoͤsischen, von L. Hagn: Denise, als Gastrolle.) 8 Sonntag, 20. Jan. Im Opernhause: Figaro, Oper in 2 Abtheilungen; Piescher: Die Graͤfin.)
Lustspiel in 1 Aufzug.
Angely.
lein v. Hagn: Kaͤthchen, als Gastrolle.) Montag, 21. Jan.
bart, großes Ballet in 3 Akten.
Schmidt, Konzertsaͤngerin an Pot⸗pourri fuͤr die MusikDirektor Schmidt aus Amsterdam. bub', Variationen Johanna Schmidt. Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Lustspiel in 3 Akten.
fuͤr Kirchen, Schulen und Medizi⸗
Sonnabend
. Im Opernhause: Robert der Teufel, Oper in 5 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen von Seribe und Delavigne, uͤbertragen von Th. Hell; Musik von Meyer⸗ (Dlle. Maschinka Schneider:
Uhr.
Logen des ersten Ran⸗
Im Schauspielhause: Familienleben sch g. (Fraͤulein v. Hierauf: Dominique, Lustspiel in 3 Abthei⸗ (Fraͤulein v.
a Die Hochzeit des Musik von Mozart. (Mad.
Im Schauspielhause: Das Kaͤthchen von Heilbronn. (Fraͤu⸗
Im Opernhause, auf Befehl: Blau⸗ 8 Gallet in (Dlle. F. Elsler: Ismela. Dlle. Th. Elsler wird hierin tanzen.) Vorher: Konzert.
1 1 1) Ouver⸗ ture. 2) Arie von Rossini, vorgetragen von Ma
d. Johanna Felix Meritis in Amsterdam. 3) ioline, von Spohr, vorgetragen von Hrn. 1 4) Der Schweizer⸗ fuͤr Gesang, von Pixis, vorgetragen von Mad.
Koͤnigstaͤdtisches Theater. Freitag, 18. Jan. Der Buͤrgermeister von Saardam, oder: Hierauf: Die Nasen⸗ Zum Beschluß: Der Eckensteher Nante im Ver⸗ Scene, arrangirt von Hrn. Beckmann.
19 Der Staatsgefangene, Posse in?
Akten. Hierauf: Staberl als Freischuͤtz, Parodie mit . in 3 Akten.
Sonntag, 20. Jan. Das Abenteuer in der Neujahr Lustspiel in 3 Alten, nach Ischokke's Erzaͤhlung, von J. v. Hierauf: Die Nasen⸗Harmonika. Dann folgt: Die Marn lebendes Bild, nach Vernet. Zum Beschluß: Der Ecke Nante im Verhoͤr.
Montag, 21. Jan. Auf Hoͤchstes Begehren: Die kannte, romantische Oper in 2 Akten, nach dem Italiaͤn La Straniera; Musik von Bellini.
ERN 2 u
Neueste Nachrichten.
Paris, 11 Jan. Der Koͤnig ist am 8ten d. M. N. tags in Maubeuge eingetoffen.
Die gestrige Sitzung der Deputirten⸗Kammere der See-Minister mit der Vorlegung des, von der Kammer bereits angenommenen Gesetz⸗Entwurfes uͤber d dingungen, die man zu erfuͤllen hat, um Capitain eines fahrers oder eines Küsten⸗Fahrzeuges zu werden. Ein Gesetz⸗Entwurf, den der gedachte Minister einbrachte, be⸗ Pensionen bei der Marine. Einen dritten Gesetz⸗Entwurf Bewilligung eines Kredits von 500,000 Fr. als Zuschuß Militalr⸗Penstonen legte der Finanz⸗Minister im des abwesenden Conseils⸗Praͤsidenten vor. Ein vierter Entwurf, den dieser Minister mittheilte und der bereits
nehmigung der Pairs⸗Kammer erhalten hat, betraf di Staats⸗Schatze zu treffenden Vorkehrungen zur Ver von Kassen⸗Defekten wie derjenige des Kassirers Keßner einem fuͤnften Gesetz⸗Entwurfe endlich verlangte Herr H. zur Deckung der außerordentlichen Ausgaben des ve nen Jahres einen Kredit von 53,945,948 Franken.
der Tagesordnung war jetzt die Fortsetzung der Berathun die Organisation der Departements. Die beiden erstten
genommen worden. Die naͤchstfolgenden Bestimmungen, wir hier die wichtigeren mittheilen, gingen, ohne irgend à hebliche Debatte, durch: „Wer das Stimm, oder Waͤhlb⸗ Recht in den Kommunal⸗Versammlungen verloren hat, ist den General⸗ wie in den Bezirks⸗Conseils weder wahlfaͤhig noch bar. Man darfgleichzeitig an der Wahl eines General⸗Conseil⸗ eines Bezirks⸗Conseils⸗Mitgliedes Theil nehmen, jedoch nur in und demselben Departement. Jeder Waͤhler muß ein ge Franzose seyn, das 25ste Lebensjahr zuruͤckgelegt haben, nusse seiner buͤrgerlichen Rechte seyn und in dem betre Wahl⸗Bezirke seinen wirklichen, politischen oder gewi Wohnsitz haben. Im ersteren Falle erfolgt die Eintragl die Wahl⸗Liste von Amts wegen, wenn anders der Waͤh
mindestens drei Monate vor dem Schlusse der Liste dem fekten anzeigt, daß er es vorziehe, an seinem politischen odg waͤhlten Wohnsitze zu stimmen.“ Der II. Titel des Gese wurfs handelt von der Zusammenstellung der General⸗ u Bezirks⸗Conseils. Hier waren die Ansichten der Kommissit denen der Regierung voͤllig verschieden. Die letztere hatn lich die Zahl der Mitglieder der General⸗Conseils im festgestellt, dergestalt, daß es nach Maßgabe der verschi Kantone deren nie weniger als 16 und nie mehr als 32 sollte. Die Kommission dagegen wollte, daß jeder einzelne ton 1 Mitglied zu dem General⸗Conseil ernenne. Zu Vorschlaͤgen waren uͤberdies zahlreiche Amendreiments &. worden, so daß einige zwanzig Deputirte zugleich das We langten. Zuerst kam dasjenige des Herrn von Brigod
Reihe, welcher darauf antrug, daß man die Mitglieder d neral⸗Conseils nicht am Hauptorte des Kantons, sonde Hauptorte des Bezirks ernennen lasse. Einen aͤhnlichen schlag machte auch Herr Pons. Nach einer weitlan Debatte, an der auch die Minister des Handels uw Innern CTheil nahmen, bemerkte der Praͤsident sehr
naͤmlich erstens um den Wahl⸗Modus und zweitens Zahl der zu waͤhlenden Mitglieder.
wonach die Wahl nach den Bezirken und nicht nach den tonen stattfinden solle. Da es indeß bereits 6 ½ Uhr w. wurde die Berathung daruͤber bis zum folgenden Tag schoben.
Der General Gutllleminot ist zum Direktor des Kriegg pots an die Stelle des Generals Pelet, der das Kommande eine Division der Observations⸗Armee an der Maas e⸗ hat, ernannt worden.
Der Herzog von Broglie erhielt gestern einen Coun dem Marschall Soult aus Lille, bald darauf ging ein Dus Chef des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenhein Depeschen naäͤch dem Nord-Departement ab.
Der bei der Civil⸗Intendantur in Algier angestellte Euseèbe de Salles kam gestern hier an, und hatte eine renz mit dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Der Handels⸗Minister hat unter verschiedene durch schlag und Feuersbruͤnste verwuͤstete Gemeinden der D ments des Lot und der Garonne, der Mayenne, der
und des Var die Summe von 26,500 Fr. vertheilen lasse Der Koͤnigl. Prokurator, Herr Demangeat, hat voß Erkenntniß der Zuchtpolizei⸗Gerichts zu Nantes, das die2 selles Duguiny von aller Schuld freispricht, an den Gerichtshof zu Rennes appellirt. Beide junge Damen unmittelbar nach ihrer Lossprechung dem Justiz⸗Minit Schreiben fuͤr die Herzogin von Berry eingesandt, weh Ihre Koͤnigl. Hoheit um die Erlaubniß bitten, Ihre Gefb schaft theilen zu duͤrfen.
Die erste Nummer eines aus Bruͤssel datirten repubt schen Blattes, unter dem Titel: „'Espérancen, wurde Abend und heute fruͤh in mehrere Atteliers geworfen. Die forscht nach dem Verfasser dieses gegen die Person des
gerichteten Pamphlets.
— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 100. 80. fi 101. —. 3proc. pr. compt. 72. 25. fin cour. 72. 40. Neap. pr. compf. 85. 30. fin cour. 85. 50. 5proc.
Rente perp. 60 ¼. 5proc. Belg. Anl. 782.
Frankfurt a. M., 14. Jan. Oesterr. 5proc. Metal 88 ½1 v⁄. 4proc. 77 ½. 77 ¼. 2 ½ proc. 45 ½. 1 proc. 19 ½. Br. Actien 1403. 1400. Part.⸗Obl. 129 ⅞. 129 ½, Loose zu 100 F. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 80 ½. Br. Poln. Loose 58 ¾. 58.
Redacteur Cottel. ——
Gedruckt bet A. W. Haht
tikel des betreffenden Gesetz⸗Entwurfes waren Tages zurßs neueren Nachrichten uͤber die Reise des Koͤnigs.
Die Versammlung ische sich auch der Standhaftesten bemaͤchtigt hat. darauf, daß sie sich zunaͤchst mit dem ersteren Punkte besch dieser Erscheinungen liegt darin, daß es keine
und zwar demjenigen Modus die Prioritaͤt einraͤumen tteien mehr giebt. Her IP 2 obgleich beide auf einer Bank sitzen; Herr von Ram⸗
tts Regierung unzugaͤnglich und jener welche der Constitutionnel seit achtzehn Jahren gewoͤhnt ist, tehe er unter keinem persoͤnlichen Einflusse, unter dem des Herrn
Amtliche Nachrichten. I FEni des Tages V
des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Justiz⸗Kommissarius und ius Dr. Tortilowicz von Batocki zu Koͤnigsberg, bei Ausscheiden aus dem Justiz⸗Dienste, den Charakter eines
Kommisstons⸗Raths Allergnaͤdigst zu verleihen geruht, und [die Stelle desselben der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Asf⸗ Tortilowicz von Batocki zum Justiz⸗Kommissarius z Ober⸗Landesgericht zu Koͤnigsberg ernannt worden.
Zeitungs⸗Nachrichten. g 111X1““
EEEEEEW1 Paris, 11. Jan. Der heutige Moniteur enthaͤlt noch Vor Ih⸗ breise von Cambray haben Se. Majestaͤt dem dortigen Bi⸗ das Commandeur Kreuz und dem Maire das Offizier⸗Kreuz Hrdens der Ehren⸗Legion verliehen. eber den Tadel, den die Opposttions⸗Blaͤtter gestern gegen Mauauin ausgesprochen haben, aͤußert der Constitu⸗ el: „Wir sind mit dieser Mißbilligung nicht einverstanden; in⸗
ie Opposition uͤber einen Punkt, uͤber den so oft unter den besten
n getheilte Ansichten herrschten, verschiedener Meinung ist, sie nur die Aufrichtigkeit ihrer Gesinnung und zeigt,
e die Frage mehr unter dem praktischen, als unter dem
schen Gesichtspunkte betrachtete. Jene Aufrichtigkeit zeigte esonders in den Vortraͤgen einiger Redner, die sonst nicht gewoͤhnt sind, die Centralisation und die Regierung zu
„— Die Tribune indet ebenfalls, daß die liberalen er Unrecht haben, wenn sie Herrn Mauguin wegen seiner uͤber die Bezirks⸗Conseils tadeln; dagegen hat sie an der
gsition im Allgemeinen folgendes auszusetzen: „Der Opposi⸗ „ sagt sie, „fehlt es an Energie; sie hat auf der er⸗Buͤhne schoͤne Worte, sie liebt auf ihren Baͤn⸗ lebhafte Unterhaltungen, tritt bei Hofe leise auf, eßt Thraͤnen wegen eines Pistolenschusses, er mag nun oder erdichtet seyn, und besitzt jene Advokaten⸗Logik, wel⸗
ich stets in Spitzfindigkeiten verliert, aber keine Frage bei Wurzel anzufassen weiß. Wegen dieser Fehler muß man
Hoposition tadeln, denn sie sind groß und tragen schon ihre
te; aber sich uͤber eine Rede so sehr zu aͤrgern, die im de noch besser als die des Herrn Barrot war, heißt die sttion selbst erniedrigen, die hiernach weder Herz noch haͤtte.“
er Temps sagt: „Die Berathungen der Kammern uͤber
Departemental⸗Gesetz offenbaren dem Lande die Anarchie V wohnern die Ruhe wiederherzustellen.
deinungen, welche das groͤßte Hinderniß gegen die Voll⸗ Lung großer Dinge ist. Man sieht jetzt den Grund der
daß es sich hier um zwei durchaus verschiedene Punkte ifllitat des Ministeriums, den geheimen Einfluß, der die Ener⸗
der Kammer laͤhmt und die Quelle der tiefen Entmuthigung,
politischen Herr Mauguin stimmt gegen Herrn Bar⸗ u ist anderer Ansicht, als Herr von Argout, und stimmt eben so wenig mit Herrn Thiers uͤberein. Behauptung, welche aufgestellt worden ist, daß es zwei en im Ministerium gebe, eine weiße und eine dreifarbige, icht rich ig; es giebt vielmehr eben so viel verschiedene An⸗ , als Minister, und eben so viele Gegenstaͤnde des Zwie⸗ ,‚als politische und administrative Fragen. Waͤre die Kam⸗ in zwei Parteien getheilt, so wuͤrde die Majorttaͤt doch auf d einer Seite seyn, aber keine Ansicht uͤbt in derselben eine iche Herrschaft aus und die Reden gleichen nur noch Privat⸗ rhaltungen. Duͤrfte man nicht noch einige Hoffnung in die Absichten der Kammer setzen, so muͤßte man glauben, die sung des Reprasentativ⸗Systems sey nabe bevorstehend.“ ie Gazette de France bemerkt: „Herr von Dessolles als Praͤsident des Minister⸗Conseis im Jahre 1819: Die gung schreitet vorwaͤrts. Diese Aeußerung war charatteri⸗ fuͤr die damalige Epoche. Jetzt kann man sagen: die Ent⸗ igung schreitet in den Reihen der Revolution vor. Am vo⸗ Sonnabend sprach Herr Odilon⸗Barrot von seiner großen, uthigung, und im gestrigen Courrier frangais lesen wir, Dupont v d. Cure empfinde Ekel, Herr Gavarret scheide der Kammer, und die unruhige, uneinige Masse der Oppo⸗ suche mit Herz und Augen einen Chef und eine Fahne. Nach dreißig Monaten des Sieges spricht die Revolution sich in
Weise aus, und zwar durch dasjenige seiner Organe, welches
eisten Vertrauen in ihr Prinzip gesetzt und zum Siege lben beigetragen hat? Wie, die Opposition sucht einen und eine Fahne? Daß den Herren Dupont von der Eure Odilon⸗Barrot der Muth sinkt, glauben wir ohne Muͤhe,
ist Herr von Lafayette, der sich seit 43 Jahren durch nichts
ntmuthigen lassen, nicht mehr das Haupt der Opposition, hat etwa der Todeskampf der Republik der Vereinigten ten den Chef der Amerikanischen Schule in Frankreich ver⸗ ert? Der Sieg der Opposition ist alse zugleich ihr Unter⸗ „und ihr Prinzip hat sich, sobald es verwirklicht wurde, als Werkzeug der Zerstoͤrung erwiesen“
Auf die Behauptung fast aller hiesigen Bläͤtter, daß Herr in der Hauptbeschuͤtzer des Constitutionnel sey, erwiedert e dieses Blatt: „Wir haben niemals ein anderes Patronat
cht, als das des Publikums und der Buͤrger, welche unsere
Dem Coöterie⸗Geiste wie den Einfluͤsterungen
ichten theilen. Unabhaͤngigkeit getreu,
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.-Aea. AüfIeA
mentlich die schoͤne topographische Karte von Frankreich im
Der Grund
vor, daß sie die Absicht haben, dieselbe zu lassen, wo sie
Dupin eben so wenig, wie unter dem eines Andern, und wenn man ihn das Dupinsche Blatt nennt, so findet er sich dadurch nicht geschmeichelt, sondern erblickt in dieser Bezeichnung nur boͤsen Willen. Allerdings hat der Constitutionnel nicht vergessen, daß Herr Dupin sein Vertheidiger in einem denkwuͤrdigen Pro⸗ zesse war; allerdings gruͤnden wir im Interesse unserer Prinzipien große Hofsnungen auf einen Mann, den sein gewaltiges Talent und seine hohe Stellung einen Platz in der ersten Reihe derjenigen Vertheidiger der Juli⸗Monarchie anweisen, welche die Monarchie anders auffassen, als die Her⸗ ren von Broglie und Guizot. Wuͤrden diese Hoffnungen ge⸗ taͤuscht, und sollten sich diejenigen, die unser Vertrauen hestzen, von der Bahn, die uns als die zum Ziele fuͤhrende erscheint, entfernen, um zur Gewalt zu getangen, so wuͤrden wir dann, wie immer, die strenge Pflicht erfuͤllen, unsere persoͤnlichen Nei⸗ gungen dem Interesse des Landes aufzuopfern.“
Die Kommission der Pairs⸗Kammer, welche mit der Pruͤ⸗ fung des Gesetz⸗Entwurfes wegen Abschaͤffung der Feier des Todestages Ludwigs XVI. beauftragt ist, war gestern versam⸗ melt.
Mehrere Blaͤtter melden, daß der Herzog von Broglie und Herr Thiers seit ihren letzten in der Deputirten⸗Kammer gehal⸗ tenen Reden uͤber die Petitionen zu Gunsten der Herzogin von Berry sehr kalt gegen einander waͤren und sich gegenseitig Vor⸗ wuͤrfe machten. Desto groͤßer sey die Freude ihrer Kollegen, bei jener Gelegenheit ein kluges Stillschweigen beobachtet zu haben.
Herr Dupin wird, wie es heißt, eine Broschuͤre uͤber die Bittschriften in Betreff der NI von Berry herausgeben, und darin gegen den von der Deputirten⸗Kammer in Bezug auf dieselben gefaßten Beschluß protestiren.
Ein Adjutant des Marschall Soult, Herr Bonnet, ist von hier nach Blaye abgegangen, um sich zu uͤberzeugen, ob auch alle fuͤr die Bewachung der Herzogin von Berry vorgeschriebe⸗ nen Vorsichtsmaßregeln getroffen worden sind. Den neuesten Nachrichten von dort zufolge, hatte die Herzogin mehrere Tage lang nicht ihren gewoͤhnlichen Spaziergang auf den Waͤllen der Citadelle gemacht. b
Der zum Direktor des Kriegs⸗Depots ernannte General Guilleminot war bereits fruͤher mehrere Jahre hindurch Vor⸗ steher dieses großen Instituts, und viele Arbeiten desselben, na⸗
Maßstab von „ „w⸗ sind unter seiner Leitung begonnen worden. Vorgestern fruͤh ist der beruͤhmte Mathematiker Legendre hierselbst in hohem Alter mit Tode abgegangen; seinem ausdruͤck⸗ lichen Wunsche gemaͤß, wird seine Leiche ohne alles Gepraͤnge nach Auteuil gebracht und dort zur Erde bestattet werden. Die von der Polizei an die Thuͤren der katholisch⸗ Franzoͤsischen Kirche in Clichy angelegten Siegel sind in der gestrigen 1 8 1 wohnerschaft des Orts abgerissen worden. 8 St. Denis begab sich mit dem Koͤnigl. Prokurator an Ort und Stelle, um die Thatsache zu konstatiren und unter den Ein⸗
Großbritanten und Irland. London, 12. Jan. „Das Schicksal der Herzogin von Berry“, sagt die Times, „scheint jetzt ganz der Entscheidung der Minister uͤberlassen zu seyn, und aus ihren Reden gehe 2 ist. die Franzoͤsische Nation eine so seltsame Art zu verfahren lange dulden wird, steht zu erwarten; aber wir mu en bekennen, daß, wenn man davon spricht, irgend eine Person ohne gerichtliche Untersuchung gefangen zu halten, dies fuͤr ein Englisches Ohr hoͤchst sonderbar klingt, und wir haͤtten geglaubt, daß selbst der jugendlichen Freiheit Frankreichs die bloße Kundgebung eines solchen Planes hoͤchst anstoͤßig gewesen seyn wuͤrde. Wenn jedoch die Minister Ludwig Philipps den gedachten Weg einschlagen und die Franzosen ihnen dies gestacten soll⸗ ten, so ist es vollkommen klar, daß unsere Nachbaren jenseits des Kanals, welche so gelaͤufig uͤber Freiheit und Recht sprechen, auch nicht den geringsten Begriff davon haben, was der einen sowohl wie dem andern in der Wirklichkeit gebuͤhrt.
Sie haben gezeigt, daß sie physischen Muth genus besitzen, um
sich gegen offene Tyrannei zu erheben, und Kraft genug, um die⸗ selbe von ihrem Boden zu vertreiben; wenn sie aber das beab⸗ sichtiste Verfahren in Bezug auf die Herzogin von Berrp zu⸗ geben, so werden sie der ganzen Welt beweisen, daß sie noch nicht jene moralischen und hoͤheren Attribute der Freiheit er⸗ langt haben, welche den Menschen lehren, die persoͤnliche Frei⸗ heit zu achten, und auch in der Praxis jene Grundsätze von Recht und Gerechtigkeit unverletzt su erhalten, fuͤr die in der Theorie kein Volk laͤrmender gekaͤmpft hat, als eben die Franzosen. — Es ist wohl mehr als uͤberfluͤssig, zu bemer⸗ en, daß eine Nation keinen gesunden Begriff von Freiheit ha⸗ ben kann, die es duldet, daß auf ihrem Gebiet irgend Jemand ungehoͤrt, unuͤberfuͤhrt und unverurtheilt auf unbestimmte Zeit im Gefangniß gehalten werde. Was das Betragen der Franzoͤ⸗ sischen Mtuister in dieser Angelegenheit betrifft, so ist uns das⸗ selbe voͤllig unerklaͤrlich, besonders wenn wir es mit ihren Reden bei der letzten Diskussion in der Deputirten⸗Kammer zusammen⸗ (halten. Sie haben der Nation erklaͤrt, daß es Ke. seyn wuͤrde, die Herzogin von Verry vor Gericht zu stellen;
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er Unter⸗Praͤfekt er der Ben b 2 scher Freiwilligen, um das Land, wie fuͤr die Emancipation, von
29. Januar zusammen⸗
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berufen ist, so wird es doch wohl nicht vor der ersten Februars zusammentreten. Die Morning⸗Post spricht von Nachrichten aus Porto vom 25. Dez., wonach Dom Pedro in einem Gefechte 889 Mann vorloren haben soll. — Die Generale Saldanha und Stubbs gehen mit mehreren anderen Offizieren dieser Tage nach orto ab. 8 Der Versuch, eine neue Anleihe fuͤr die Portugiesische Re⸗ gentschaft zu Stande zu bringen, scheint aufgegeben zu seyn; die Unterschriften beliefen sich auf ungefaͤhr 150,000 Pfd. St. Das Kriegsschiff „Volage“, welches seit dem 10 Nov. vor dem Texel kreuzte, ist nunmehr zuruͤckgekehrt und hat noch auf seinem Heimwege ein großes Hollaͤndisches Schiff aufgebracht. Das Linienschiff „Spartiata“ ist aus den Duͤnen in Ports⸗ mouth angekommen und geht binnen 4 Wochen mit dem Con⸗ tre⸗Admiral Seymour nach Suͤd⸗Amerika ab. Auch das Linien⸗ schiff „Malabar“ ist aus den Duͤnen nach Spithead abgegan⸗ gen. Zu Sheerneß hat die Brigg „Satellite“, ein sehr ansehn⸗ liches Hollaͤndisches Kauffahrtetschiff von 700 Tonnen aufge⸗ bracht. In den Duͤnen uͤbrigens war noch immer ein ansehn⸗ liches Geschwader beisammen, naͤmlich die Linienschiffe „Done⸗ gal“, „Revenge“, „Talavera“ und der wieder hinzugekommene „Malabar“, nebst einigen kleineren Fahrzeugen, desgleichen Ad⸗ miral Villeneuve mit drei Franzoͤsischen Fregatten. In einer gestern Morgen gehaltenen Versammlung der Be⸗ sitzer von Actien der Westindischen Docks wurde eine halbjaͤhr⸗ liche Dividende von 2 pECt. vertheilt, waͤhrend die letzte 3 pCt. betragen hatte. In Folge dieses Ausfalls in dem Gewinne der Gesellschaft fielen jene Actien an gestriger Boͤrse von 116 auf 76, also Vierzig Prozent!
— London, 11. Jan. Einige wollen wissen, die Antwort des Koͤnigs der Niederlande, auf die letzten ihm gemachten Vor⸗ schlaͤge, sey bereits vorgestern angekommen und, obgleich nicht ganz uͤbereinstimmend mit den Erwartungen unsers Ministe⸗ riums, doch von nachgiebiger Art. — Was indessen jetzt die oͤf⸗ fentliche Aufmerksamkeit bei uns mehr in Anspruch nimmt, als die Kontinental⸗Angelegenheiten, ist die Lage Irlands. Man will wissen, daß in der Grafschaft Kilkenny und der dortigen Gegend der Geist der Gesetzlosigkeit weit unbaͤndiger gewor⸗ den, als er es seit vielen Jahren gewesen, und mehr Mordversuche und wirkliche Mordthaten veruͤbt werden, als vielleicht in irgend einem andern Lande der Welt; und wenn man von der Ermordung ganzer Familien liest, ohne Unterschied des Alters und Geschlechtes, von Drohungen, Leute lebendig zu schinden u. dergl. m., so muß man wohl schließen, daß das licbel so groß ist, als es von allen Parteien dargestellt wird. Dazu komint denn nun die wirkliche Organisation eines neuen O'Connellschen Vereins unter der Benennung Irlaͤndi⸗ einem Ende zum anderen aufzuregen. Es heißt jetzt, es seyen mehrere Regimenter auf dem Marsche nach jener ungluͤcklichen Infel, und die Regierung stehe auf dem Punkte, 10 Miliz⸗Re⸗ zimenter aufzubieten und gleichsfalls hinuͤber zu schicken, ehe sie es wagen koͤnne, mit Entschlossenheit aufzutreten, um den Ver⸗ ein gewaltsam aufzuloͤsen. Kurz, man besorgt, wir stehen in Hinsicht auf Irland am Rande eines Buͤrgerkrieges — eine Besorgniß, die ohne Zweifel mit zu dem Falle in den Staats⸗ papieren beigetragen, welcher seit mehreren Tagen stattgefun⸗ den. Freilich haͤtte die Regierung, im Fall es zu einer solchen Extremitaͤt kommen sollte, nicht nur gan England und Schottland, sondern auch in Irland selbst fast alle wohlhabende und gebildete Maͤnner, gleich viel von welcher Religion, nebst der ganzen Masse der Protestanten, welche, bei dem wilden Hasse der dortigen Katholiken, sich nolens volens an die Regie⸗ rung, als ihre Vertheidiger, anschließen muͤßten, auf ihrer Seite. Aber die große Masse der Katholiken, die Millionen des haus⸗ und heimathlosen Gesindels, wovon das Land, wie kein anderes in der Welt, voll ist, diese an Raub und Mord und allen moͤg⸗ lichen Greueln, an Mangel und Entbehrung Fee her Masse zu bekaͤmpfen, waͤre dann doch eine hoͤchst schwierige ufgabe, und ihre Bestegung ließe sich nur durch ungeheures Blutvergießen und hoͤchst tyrannische Gesetze bewirken. Es koste aber, was es wolle, so erfordert doch das Wohl Irlands und der ungluͤckli chen verfuͤhrten Geschoͤpfe selbst, welche in einem solchen Buͤr⸗ gerkriege als erste Opfer fallen wuͤrden, ja die Existenz Englands, daß der rebellische Geist in Irland unterdruͤckt und die Insel im Verein mit Großbritanien erhalten werde. Aber was wuͤrde die Welt zu solchen Greueln sagen, veruͤbt von einem Volke, das allen Rebellen in beiden Halbkugeln Beifall zuge⸗ rufen und vielen mittelbar oder unmittelbar Unterstuͤzung ge⸗ reicht, wenn es nur die Abwersung irgend einer Herrschaft galt. Freilich hat die Nation im Ganzen — und wann sieht man wohl auch ganze Nationen handelnd auftreten? — keinen Antheil an dem Don Quirotischen Geist, welcher sich in jener Sympathie thaͤtig bewiesen, sondern nur die republikanischen Schreter und interessirten Spekulanten. Aber die Welt achtet leider nur einmal auf das, was sich laut macht, und hundert sol⸗ cher Schreier gelten ihr mehr, als die Millionen, deren Stimme sie nie vernimmt. Indessen denke die Welt, was sie wolle, es muß doch geschehen, was die Nothwendigkeit befiehlt. Auch steht
aber eben das Bekenntniß dieser Thatsache — wenn es eine Thatsache ist — hat eine jetzt bestehende aufgedeckt — eine Gefahr, 1 anders beseitigt werden kann, als wenn man der hypothetischen Gefahr, welche zu vermeiden sie durch ihre Furcht veranlaßt wurden, entgegentritt, und die Herzogin von Berry vor Gericht stellt. Wenn die Nation ein gerichtliches Verfahren nicht zu⸗ lassen wuͤrde, wie wuͤrde sie es erdulden, die Herzogin vS Haͤnden einer eingestaͤndlich schwachen und furchtsamen 889 rung leiden zu sehen; eine Strafe, die wenigstens so groß ist, als irgend eine, zu der sie haͤtte verurtheilt werden koͤnnen, wenn sie burch ein kompetentes Tribunal gerichtet worden waͤre.
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Gefahr welche, allem Anschein nach, nicht
Irland wirklich nicht in der Lage, sich geradezu als unterdruͤckt von England anzusehen; denn was man auch von der ersten Er⸗ oberung der In set durch die Englaͤnder und der Behandlung der Bewohner waͤhrend manches Jahrhunderts unseren Vorfahren ur Last legen mag; so ist nicht zu leugnen, daß seit der Thron⸗ esteigung Georgs III. die billige Behandlung und Verbesserung des Landes das unabaͤnderliche Streben von Regierung und Parla⸗ ment gewesen ist; und daß besonders seit 1800, wo die Ver⸗ einigung der Parlamenter stattgefunden, es als ein integraler Theil von Großbritannien behandelt worden ist, nicht nur, daß ihm keine schwereren Buͤrden aufgelegt, sondern daß es wirklich weit gelinder desteuert worden ist. Dis öffentlichen Aemter sind
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