Jackson. Ein muthiger und thatkraͤftiger Mann in der ersten, ein fester und kluger Staatsmann in der zweiten Periode seiner Laufbahn, ist er gegenwaͤrtig unter allen Einwohnern der Ver⸗ einigten Staaten am meisten geeignet, das große Problem der Foͤderation zu loͤsen. Die Verhaͤltnisse sind durch die Botschaft, womit die gegenwaͤrtige Session eroͤffnet wurde, klar hingestellt worden; die vollziehende Gewalt verkuͤndet in derselben die Be⸗ guͤnstigung eines Systems, welches, ohne die Fabrik⸗Interessen des Nordens offen zu verletzen, dennoch den Ackerbau⸗ und Han⸗ dels⸗Interessen des Suͤdens und Westens Erleichterung gewaͤh⸗ ren soll, zugleich aber Achtung vor dem allgemeinen Gesetz und noͤthigenfalls kraͤftige Maßregeln, um die Vollziehung des⸗ selben durchzusetzen und mit Gewalt den partiellen Wi⸗ derstand zu besiegen. Ohne uns uͤber Ereignisse, die in so weiter Ferne von uns geschehen, zu Propheten aufwer⸗ sen zu wollen, glauben wir fuͤr jetzt an keine Trennung. Traͤte eine solche gegenwaͤrtig ein, so wuͤrde sich das traurige Schauspiel, welches uns Suͤd⸗Amerika seit einigen Jahren ge⸗ waͤhrt, wiederholen; sich selbst uͤberlassen, waͤren die einzelnen Staaten der Union bloße Menschenmassen, im Schoße der Union hingegen sind sie Staaten und sie werden also in ihr bleiben wollen. Was man auch sagen mag, es ist noch kein zweiter Mittelpunkt fuͤr eine Regierung weder im Westen noch im Suͤ⸗ den der Vereinigten Staaten vorhanden; dieser Mittelpunkt be⸗ findet sich noch fuͤr lange Zeit in Washington.“
Der in Marseille erscheinende Garde National meldet: „Der Ex⸗Dey von Algier ist ploͤtzlich am 4ten d. von Nizza nach Livorno abgereist. Diesen Entschluß scheint er in Folge einer Beleidigung gefaßt zu haben, die ihm von drei jungen Leuten aus den ersten Familien des Landes zugefuͤgt wurde, welche mehrere Naͤchte hindurch heftig an die Thuͤre seines Hauses pochten. Der Gouverneur von Nizza ließ die jungen Leute vor sich laden, gab ihnen einen Verweis und befahl ihnen, den Dey persoͤnlich um Entschuldigung zu bitten. Die⸗ ser aber war so aufgebracht gegen sie, das er ihren Besuch nicht annahm.“
Großbritanien und Irland. “
London, 12. Januar. Heute fand eine Versammlung mehrerer Kabinets⸗Minister bei dem Lord Althorp statt; Lord Palmerston wohnte derselben nicht bei.
Der Staats⸗Secretair fuͤr Irland, Herr Stanley, hatte gestern eine Zusammenkunft mit dem Lord Grey. — Letzterer hatte spaͤter eine Unterredung mit dem Marquis von Palmella, der sich von ihm nach dem auswaͤrtigen Amte begab.
Im Sun liest man: „Man versichert in mehreren Zir⸗ keln im West⸗Ende, daß die Minister gestern Abend der Partei des Sir Robert Peel eine Eroͤffnung gemacht haben, um die⸗ selbe zu bestimmen, zu den Maßregeln mitzuwirken, welche man jtgressen wolle, um Irland zu beruhigen. Die Antwort soll verneinend ausgefallen seyn. — Wir geben diese Nachricht, wie wir sie erhalten haben, ohne die Richtigkeit derselben verbuͤrgen zu wollen; aber wir glauben nicht, daß die Minister, so stark
durch die Gerechtigkeit ihrer Sache, es fuͤr noͤthig halten, die Zustimmung der Partei des Sir Robert Peel zu erlangen, um die durch den Drang der Umstaͤnde erforderlich gemachten Maß⸗ regeln zu ergreifen. Wir wissen außerdem, daß die Minister entschlossen sind, ein immer energischeres System Irland gegen⸗ uͤber u befolgen; und es ist wahrscheinlich, daß binnen kurzem eine Proclamation erscheinen wird, die alle freiwillige Associa⸗ G tionen, so wie alle ungesetzlich constituirten Koͤrperschaften, durch welche O Connell jenes ungluͤckliche Land aufzuregen hofft, un⸗ terdruͤckt. Wir erfahren, daß mehrere Regimenter auf dem Marsch nach Irland sind, um durch ihre Gegenwart die Maß⸗ regeln zu unterstuͤtzen, welche die Regierung zu ergreifen fuͤr noothwendig haͤlt, bis das reformirte Parlament die wirksamsten Mitttl angegeben hat, um den Mißbraͤuchen abzuhelfen, unter denen Irland seit so langer Zeit seufzt.“ 8 Die Nachrichten aus Irland, und namentlich aus der Grafschaft Cork, lauten fortwährend im hoͤchsten Grade betruͤ⸗ bend. Eine Corker Zeitung meldet, daß alle Englischen Land⸗ Geeistlichen sich mit ihren Familien nach den Staͤdten fluͤchten, um ihr Leben in Sicherheit zu bringen. Die Kirchen bleiben waͤhrend ihrer Abwesenheit geschlossen. Die große Straße von Ballina nach Castebao ist an mehreren Stellen durch die Auf⸗ ruͤhrer durch große Steinmassen und andere Gegenstaͤnde ver⸗ sperrt. Man mußte Truppen herbeiholen, um die Straße zu reinigen. An Einsammlung der Zehnten ist natuͤrlich fast nir⸗ gende zn vnnen. 16 us Dea reibt man vom 10ten d. M.: „Heute ist das Koͤnigl. Dampfschiff „Dee“ von Helvoetsluis eg wo es einen Lieutenant mit Depeschen ans Land setzte, der aber, wie es heißt, von den Hollaͤndern angehalten worden seyn soll.
Man hat Nachrichten aus Porto bis zum 5ten d. M. er⸗ halten. Der General Solignac war am Asten daselbst ange⸗ kommen, und zum Major général der Armee ernannt worden. In Privat⸗Briefen wird gesagt, daß er, sobald er sich von dem Zustand der Armee gehoͤrig in Kenntniß gesetzt habe, die Offen⸗ sive recgen würde.
e Lissaboner Hof⸗Zeitung bis zum Lösten v. M. enthaͤlt keinen offiziellen Bericht uͤber die E. 88 Briefe aus Vallonga melden, daß Dom Miguel die 2te Divi⸗ Sheh v habe, und daß bei Besichtigung der
2 ine r j i — 1 7 Föe. . g au dicht hinter ihm durch einen Schuß ge⸗
Es ist ein nicht allgemein bekannter Umstand die i
Jahre 1826 creirten Aproc. Stocks im e .— 5cg. h. daß die Regierung das Recht hat, dieselben als⸗ ann uruͤckzubeza len, wozu aller Anschein vorhanden ist, da diese btocks beinahe 4 pCt. uͤber Pari stehen. 1 ganze Be⸗ 1 1e kavuah se auf 827 12 12 I Pfund Ster⸗
9, u welche andere Verschreibungen die Regierung dafuͤr ausgeben wird. Man glau 8 5 3 oder 3 ⁄proct. Papiere mit einer eb ten werden duͤrften. Auf jeden Fall wird dadurch, wenn die Course sich auf ihrer jetzigen Hoͤhe behaupten, eine nicht unbe⸗ atz eintreten.
nü.. Egßen 1S. den Sch
Lord Goderich hat den Gouverneur d
Piers vU zu machen, daß der Besitz derselben sofort ver⸗ virkt werde, sobald sie durch Sklaven bebzut wuͤrden.
G Niederlande,.
8 Aus dem Haag, 16 Jan. S aag, 16. Jan. Se. Ksnigli Prinz von Oranien ist gestern Abend in der hiess heltder
erwartet worden. Gestern ist hier der Kabinets⸗Secretair Sr. Majestaͤt des ein junger Gelehrter, der
Koͤnigs, Dr. Groen van Priesterer, e abgegangen.
Die Herren Dr. Ontyd im H
zu den groͤßten Hoffnungen berechtigte, mit Tod Daag und Alewyn, Kommissa⸗
88 rius fuͤr die oͤffentlichen Arbeiten in Amsterdam, sind zu Mit⸗ gliedern der ersten Kasse des Koͤnigl. Niederlaͤndischen Instituts erwaͤhlt und von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige bestaͤtigt worden.
Hiesige Blaͤtter melden: „Wie in Bruͤssel, Gent und Antwerpen, so ist auch in Luͤttich eine Subscription fuͤr die Hollaͤndischen Verwundeten und Gefangenen eroͤffnet worden. Unter den Gebern bemerkt man die Namen der Herren d'Hen⸗ ricourt und Melotte d'Envoy, beides ehemalige Mitglieder der General⸗Staaten, ferner den Grafen von Borchgrave, mehrere Mitglieder der Familie Berlaymont und andere mehr oder we⸗ niger bekannte Personen.“
In einem Schreiben aus Liefkenshoek heißt es: „Wir sind hier saͤmtlich wohlauf und koͤnnen es gar nicht besser wuͤn⸗ schen. Die Belgier arbeiten fortwaͤhrend an der Kreuzschanze und an den, laͤngs der Schelde gelegenen, Forts. Man hat hier das Geruͤcht verbreitet, daß der bekannte große Moͤrser auf der Kreuzschanze aufgestellt worden; ich wuͤßte indessen nicht, zu welchem Endzweck, denn, wie es heißt, traͤgt jenes Geschuͤtz nur 1200 Ellen weit; die Entfernung von der Kreuzschanze hierher betraͤgt jedoch 1500 Ellen, so daß wir dasselbe in keinem Falle zu fuͤrchten brauchen.“ “
E 1““
Bruͤssel, 16. Jan. meldet: „Da Ihre Majestaͤten beschlossen haben, noch einen Tag laͤnger hier zu bleiben, so ist die Revue uͤber die Division Achard und uͤber die Avantgarde⸗Brigade auf morgen verlegt worden. Diesen Abend wird der von der Stadt angebotene Ball statt⸗ finden, zu welchem ungeheure Anstalten gemacht werden. Die Zahl der sich hier aufhaltenden Fremden ist sehr betraͤchtlich, und das Leben daher hoͤchst kostspielig.“
Der Independant, ein ministerielles Blatt, laͤßt sich heute auf eine Eroͤrterung der Gegenvorschlaͤge des Koͤnigs von Holland ein, wie solche durch das Amsterdamer Handels⸗ blad zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht worden sind, und aͤu⸗ ßert sich unter Anderem in folgender Weise: „Wenn man dem Handelsblad glauben darf, so soll die Frage wegen Luxemburg unentschieden bleiben, und den Gegenstand eines fernerweitigen Traktats zwischen dem Deutschen Bunde und den Maͤchten bilden. — Was die Schuld betrifft, so versichert uns das Hollaͤndische Journal, daß das Haager Kabinet sich darauf beschraͤnken wuͤrde, die Rente von 8,400,000 Fl. vom 1. Januar 1833 an zu verlangen, indem die Zahlung der Ruͤckstaͤnde spaͤter geordnet werden solle. Es ist wahrscheinlich, daß diese Ruͤckstaͤnde sich stillschweigend mit dem kompensiren sollen, was Belgien noch aus der Aktiv⸗Masse des Amortissement⸗Syndikats erhalten wuͤrde. — Drittens soll die Freiheit der Schifffahrt auf der Schelde gegen ein sehr maͤßiges Tonnengeld bewilligt werden. Es wuͤrde daher nicht genuͤgen, daß das Tonnengeld sehr maͤßig waͤre, sondern auch die Art der Erhebung desselben muͤßte ge⸗ ordnet werden. Die Schiffe, welche sich nach Antwerpen bege⸗ ben, duͤrften keiner Visitation unterworfen, und nicht gezwungen werden, bei Vliessingen oder Batz anzuhalten, um daselbst den Zoll zu entrichten; diese Erhebung muͤßte in Antwer⸗ pen selbst, durch eine Kommission oder durch den Hollaͤndi⸗ schen Konsul, geschehen. Die Frage wegen des Ortes der Zoll⸗Erhebung ist von großer Wichtigkeit, und wir lenken die ganze oͤffentliche Aufmerksamkeit auf diesen Punkt. — Endlich viertens soll, dem Amsterdamer Journal zufolge, der Transit durch Limburg nach Deutschland einem Zoll unterworfen werden, der Ein Prozent nicht uͤbersteigen duͤrfte. Wir verlangen einen freien Durchgang, d. h. von jedem Zoll, außer dem Chaussée⸗ gelde, befreit, das ist eine conditio sine qua non fuͤr jedes Ar⸗ rangement. Die Durchfuhr nach Deutschland ist kein Recht, welches wir erst zu erlangen brauchten; es ist ein Recht, wel⸗ ches wir behalten, indem wir in die Abtretung des rechten Ufers der Maas willigen, welches uns zum groͤßten Theil ge⸗ hoͤrt. Wir befinden uns in dieser Beziehung in der Lage eines Grundeigenthuͤmers, der beim Verkauf eines Theils seiner Laͤn⸗ dereien sich das Recht der Durchfuhr vorbehaͤlt, ein Servitut, welches eine Bedingung des Verkaufs wird. — Wir haben nun die vier Hauptpunkte beruͤhrt, aus denen der Hollaͤndische Gegen⸗Ent⸗ wurf bestehen soll. Das mehrerwaͤhnte Hollaͤndische Blatt fuͤgt noch eine fuͤnfte, hoͤchst seltsame Forderung hinzu, wonach naͤm⸗ lich das Haager Kabinet verlange, daß Holland, eben so wie Belgien, als neutral betrachtet werde. Wir hatten fruͤher zu behaupten gewagt, daß die Belgische Neutralitaͤt eine der schoͤnen Ideen der Konferenz sey, worauf unsere gewoͤhnlichen Gegner erwiederten, daß dieselbe ein Ungluͤck und eine Schande waͤre. — Wir bemerkrn schließlich noch, daß wir auf sehr unvollstaͤndige Angaben hin raisonnirt haben; wir haͤtten gern die offiziellen Aktenstuͤcke abgewartet, indessen wollten wir doch obige Bemer⸗ kungen nicht gern aufschieben, weil es uns am Herzen liegt, un⸗ sere Leser vor einem vollstaͤndigen Optimismus zu bewahren. Die aus dem Haag eingegangene Nachricht ist ohne Zweifel be⸗
ruhigend; aber weder im Guten noch im Boͤsen moͤchten wir die Vorsehung zu der Regierung dieses Landes berufen sind die Grundsaͤtze Ihrer Regierung, der Gang Ihrer Verwaltusffag machen, die Huldigung Ihrer Dankbarkeit zu den Fuͤßen wuites Sr. Majestaͤt des Kaisers zu bringen, und ich werde
gern uͤbertreiben.“
Der hiesige Courrier bemerkt uͤber denselben Gegen⸗ stand: „Wir lenken die Aufmerksamkeit unserer Leser auf die aus Holland eingegangenen Nachrichten. Die Vorschlaͤge des Koͤnigs Wilhelm als Antwort auf die ihm von Seiten Eng⸗ lands und Frankreichs gemachten, sind von so unerwarteter Be⸗ schaffenheit, daß nothwendig ein, die inneren Angelegenheiten Hollands betreffender Umstand den Koͤnig veranlaßt hat, seine Politik zu aͤndern. Vielleicht gewinnt die Opposition, von der uns die Rede des Herrn Sytzama bei der Eroͤrterung uͤber das Budget eine Prohe geliefert hat, in Holland etwas an Ausdeh⸗ nung, und floͤßt dem Koͤnige Besorgnisse ein. Wie dem auch seyn moͤge, die Gegenvorschlaͤge sind, unserer Ansicht nach, der Art, daß wir es noch nicht wagen, sie fuͤr wahr zu halten, ob⸗ gleich sie durch das, gewoͤhnlich sehr gut unterrichtete, Handels⸗ blad mitgetheilt werden.“ (Der Independant giebt zu ver⸗ stehen, daß sein obenstehender Artikel als eine Antwort auf die Anfosgeh Hoffnungen des Courriers betrachtet werden
nne.
Der gestrige Tag war zur Wieder⸗Eroͤffnung der Sitzungen der Repraͤsentanten⸗Kammer bestimmt; da sich jedoch nur 46 Mitglieder eingefunden hatten, so vertagte sich die Versamm⸗ lung auf heute.
Der hiesige Buͤrgermeister, Herr Rouppe, der sich, wegen seiner Ernennung zum Ritter des Leopold⸗Ordens, einer neuen Wahl unterwerfen mußte, ist von der Stadt Bruͤssel durch 296 Stimmen unter 321 wieder zum Mitgliede der Repraͤsentanten⸗ Kammer erwaͤhlt worden.
Durch einen vom 9ten d. M. der Kriegs⸗Minister der Belgischen Armee an, der Koͤnig habe bemerkt, daß die Infanterie⸗Kolonnen so sehr viel Nachzuͤgler zuruͤckließen, und daß Se. Majestaͤt ihn deshalb S.vS habe, die nothwendigen Maßregeln anzuordnen, um dieser Unordnung
datirten Tages⸗Befehl hahe
Aus Lille wird unterm 14ten d. ge⸗
li usammenzuhalten. K esc schreibr vom Doel unterm 14ten d.: „Seit d
marsch der Franzosen ist man in Calloo thaͤtig damit best die Armirung der Forts St. Marie und Perle zu vervol gen; in ersterm sind 2 Kanonen à la Paixhans aufgestel den. Es faͤllt auf, daß die Regierung, welche nur noch Theil des Gebiets zu beschuͤtzen hat, nicht daran denkt, d Doel und das Fort Friedrich⸗Heinrich zu armiren. Du waffnung dieser beiden Punkte, welche jetzt bei der Ent der Hollaͤndischen Flotte und bei dem Frost, der den Ty der Artillerie beguͤnstigt, sehr leicht waͤre, wuͤrde nicht all Dorf und der Polder vom Doel beschuͤtzt, sondern auch! bindung der Forts Lillo und Liefkenshoek mit Holland abg ten werden.“
Antwerpen, 15. Jan. „Wir haben“, sagt das nal d'Anvers, nach den Pariser Blaͤttern die am 10ten auf dem Franzoͤsischen Lloyd angeschlagene Nachricht h woraus hervorgehen sollte, daß das Oesterreichische Sche Rodostaw“ nur durch ein Mißverstaͤndniß in seinem Lau gehalten worden sey, da diese Maßregel nur auf die En und Franzoͤsischen Schiffe Anwendung finden sollte. etwas Außerordentliches, daß, wenn dieses Anhalten in doü von einem bloßen Mißverstaͤndniß hergeruͤhrt haͤtte, mag bis diesen Augenblick weder zu Antwerpen noch zu Bruͤsse
Hand sind, uns auf Hoffnungen zu betten, davon nichte
haͤtten. Wir halten daher die Nachricht fuͤr erdichtet. haben die Kammern sich heute wieder versammelt und m hoffen, daß man die Minister auffordern wird, sowohl üͦ ses Faktum, als uͤber die diplomatische Lage unserer An heiten Erklaͤrungen zu geben.“ “
Deutschland.
Stuttgart, 15. Januar. Nachdem Se. Majeste Reskript vom 28. November v. J., nach Verfluß des dme gen Zeitraums seit der letzten Staͤnde⸗Versammlung, diee des Koͤnigreichs wieder auf den 15. Januar einberufen erfolgte heute die feierliche Eroͤffnung des Landtages. Feierlichkeit begann, wie gewoͤhnlich, Vormittags um 10 dem Gottesdienste in der Stiftkirche, wobei von dem v. Haas die Landtags⸗Predigt gehalten wurde. Nach gung des Gottesdienstes versammelten sich die Mitglieder Kammern im Staͤndehaus, und da Se. Majestaͤt sich Unwohlseyns verhindert sahen, den Akt der Eroͤffnung des tags Hoͤchstselbst vorzunehmen: so ertheilten Hoͤchstdieselb provisorischen Chef des Departements des Innern den! denselben zu vollziehen. Dieser begann, wie fruͤher, Beeidigung der erstmals eintretenden Mitglieder beiden mern. Hierauf verlas der provisorische Chef des Depa des Innern die hiernach folgende Koͤnigliche Thron⸗Rede
„Durchlauchtigste, Durchlauchtig⸗Hochgeborne, Hoch borne, Hochwuͤrdige, Hochzuverehrende Herren!⁷
„In dem durch unsere Verfassung hiefuͤr bestimmten 3. haben Se. Maj der Koͤnig Ihre getreuen Staͤnde versamm Der Ihrer Einberufung vorangegangene Zeit⸗Abschnitt ist g
auf wichtige Verhaͤltnisse der Staatsgenossen beziehen und die Koͤniglichen Ministerien Ihnen mitzutheilen beauftre Durch die Vorlegung eines Kriminal⸗Gesetzbuchs geschieht Beduͤrfniß Genuͤge, dessen Nothwendigkeit durch die fruͤhe fach ausgesprochenen Wuͤnsche der Staͤnde, so wie durch N. gerichteten Antraͤge aller Justiz⸗Behoͤrden laut anerkanm ist. — Die bei dem Koͤniglichen Heere bestehenden Ein gen, die bei ihrer Einfachheit und strengen Oekonon allen Anforderungen des deutschen Bundes entsprech⸗ ben sich vorzuͤglich unter den jetzigen Verhaͤltnissen so daß keine außerordentliche Anstrengung erforderlich und alle moͤglichen Faͤlle ruhig erwartet werden konnten.
ruhen theilweise auf den zu Ergaͤnzung unseres Wehrstandez schiedeten. Gesetzen, zu deren Vervollstaͤndigung der Entn laͤngst vorbehaltenen Landwehr⸗Ordnung Ihnen vorgelegt soll. — Zu Hoͤchstihrem wahren Vergnuͤgen finden Se. Koͤnne sich in dem Fall, Ihnen anzukuͤndigen, daß der Zustand uns nanzen, in Folge ihrer geregelten und auf zweckmäͤßige Spa zielenden Verwaltung, es gestattet, eine merkliche Herabsetz: Salzpreises und der Notariats⸗Sporteln in Antrag zu bringen in ihren Wirkungen noch bedeutendere Erleichterung wird bei theilung verschiedener Gesetzes⸗Entwuͤrfe beabsichtigt, deren
schaftlicher Zweck auf die Vereinfachung und Minderung de ben von Grund und Boden gerichtet ist. Hiebei sind die und billigen Anspruͤche der Berechtigten sorgfaͤltig im Aug⸗ ten worden, zu deren Befriedigung Erspaͤrnisse der verg
Jahre einen angemessenen Beitrag darbieten werden. — 2 versicht sprechen Se. Koͤnigl Magestaͤt die Hoffnung aus, das unablaͤssigen Bemuͤhungen Hoͤchstihrer Regierung gelingen
abzuhelfen. folgen alsdann in dem Tages⸗Vefehle verschie⸗
die der freieren Entwicklung unserer Handels⸗Verhaͤltnisse
gegenstehenden Hindernisse zu uͤberwinden, wenn gleich solche Maße sich mehren, in welcher der Kreis unserer Unterham sich erweitert. — In den 16 Jahren, seit welchen Se. Mai⸗
gemein bekannt geworden; sie haben Hoͤchstdenselben die
dene Anordnungen, um die Kolonnen auf dem Marsche
erfahren, und die Blaͤtter der Regierung, die so schnell
werfung verschiedener Gesetze sorgfaͤltig benutzt worden, welßs zu Jahre langer Gluͤckseligkeit gelegt hat.
Beilage zur
Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung No 22.
11. Jan. (Allgemeine Zeitung.) Seit der 87 Großherzoglichen Ministeriums in Betreff der Beschluͤsse verbreitet sich ziemlich allgemein der Glaube, ammer aufgeloͤst werden duͤrfte, so wie sie aus Veran⸗ r uͤber die Bundes⸗Beschluͤsse vorliegenden Antraͤge der 1 jener Erklaͤrung im Widerspruche
eschluß fassen sollte. dee 16. Jan. Oeffentlichen Blaͤttern zu⸗ der Landstand Kindlinger von Neudorf, der Schult⸗ ch von Neudorf und Buͤrger Schraub von Rauen⸗ lich eingezogen und nach Wiesbaden gebracht worden. Geheime Hofrath Kuͤstner hat den ehrenvollen Ruf nach nun wirklich bestimmt angenommen. Schon Anfangs erlaͤßt er Darmstadt, um die Intendanz der dortigen zu uͤbernehmen. Die hiesigen Kunstfreunde sehen ihn seiden, und erkennen dankbar an, daß er Alles zu lei⸗ was hier noch unter den obwaltenden unguͤnstigen fuͤr die Kunst zu thun moͤglich war. ingen, 15. Jan. Am gestrigen Tage verlor unsere den verdienstvollen Lehrer der Philosophie, Hofrath l. Schulze, Verfasser des „Aenesidemus“ und der r wissenschaftlichen Systeme unserer Zeit.“ Moldau und Wallachei.
arest, 2. Dez. Folgendes ist die (im vorgestrigen Staats⸗Zeitung erwaͤhnte) Adresse, welche die Gene⸗ üumlung der Wallachei dem Praͤsidenten der beiden mer, General Kisseleff, uͤberreichte: General! Es ist heute der dritte Jahres⸗Tag, seitdem enz in unsere Mitte kamen, um die Zuͤgel der Verwal⸗ bernehmen. An demselben Tage und fast zu derselben tten die Geistlichkeit und der Adel des Landes die Ehre, erstenmale ihre ehrerbietigen Huldigungen darzubringen. wird jedem Wallachischen Herzen fuͤr immer theuer merdar an die unermeßlichen Wohlthaten erinnern, die igen verdanken, den Se. Majestaͤt der Kaiser in seiner Sorgfalt zu unserem Regenerator zu waͤhlen geruhte. wird die Graͤnzscheide zwischen der Vergangenheit und chen; erst von diesem Tage an wird gewissermaßen die unseres Landes wieder beginnen. Die General⸗Versamm⸗ eue Dolmetscherin und Organ der Gesinnungen aller Klassen, ute Ewr. Excellenz, um Ihnen die Beweise der innigsten und Erkenntlichkeit zu erneuern. Die außerordentliche General⸗ Versammlung hatte eben so ehrfurchtsvolle Gesinnungen authentischen Aktenstuͤck dargelegt. Ganz nach Ihrem richtend, und ohne uns einer Ergruͤndung der Beweg⸗ unterfangen, werden wir den von Ihnen bezeichneten Tag rrung jener Huldigungen erwarten; aber so sehr wir auch ler theuersten Wuͤnsche erfuͤllt zu sehen wuͤnschen, eben so die Zeit dieser Erfuͤllung gern hinausgeschoben sehen, r uns eine Epoche der Trauer und des Schmerzes seyn r wollen uns an diesem Tage der allgemeinen Freude hraͤnken, Ew. Excellenz die bestimmtesten Versicherungen „ daß das Echo unserer Berge und Thaͤler noch den spaͤ⸗ hlechtern die allgemein anerkannte Wahrheit wiederhallen der Augenblick, den Ew. Excellenz bei uns verweilten, Wir haben
mit der tiefsten Ehrerbietung zu verharren, Heece Gene⸗
Ercellenz unterthaͤnigste und gehorsamste Diener.“ Antwort des Prasidenten auf diese Adresse lautet folgen⸗
eendigung des dreijaͤhrigen Zeitraums meiner Verwal⸗ i Fuͤrstenthuͤmern hat der Beneral⸗Versammlung Ge⸗ geben, die feierliche Dolmetscherin der Gesinnungen und rer Mitbuͤrger zu werden und mir in einer Adresse den rselben darzulegen, der mich tief geruͤhrt hat. An dem⸗ gab ich vor drei Jahren der Versammlung der Divane ungen von dem kuͤnftigen Gluͤck des Landes zu erken⸗ emselben Tage fuͤhle ich mich drei Jahre spaͤter begluͤckt,
General⸗Versammlung die Verwirklichung meiner Hoffnun⸗ sprechen zu sehen und zu gleicher Zeit die einstimmigen Se⸗ ische aller freiwillig vereinigten Einwohnerklassen fuͤr ihren n Beschuͤtzer zu empfangen. die Wallachen den Genuß von Institutionen, die ihnen Kechte sichern, und die sie wohl zu wuͤrdigen wissen. migkeit s itaͤt „
erfreuen.
Seiner hohen Sorgfalt ver⸗
d 99 u Diese ist schon allein das staͤrkste Zeugniß fuͤr die deren sich die neuen Institutionen bereits im Indem ich meine Mission in dieser Be⸗ schon als matriell beendigt ansehe, bleibt mir nur noch uͤbrig mlung die Dauer dieses Eifers und dieser Festigkeit an⸗ wovon sie in der Anwendung der Verwaltungs⸗Refor⸗ oͤne Beweise ablegten. So um diese Institutionen sich werden die Notabeln dieses Landes das Wohl der jetzi⸗ nfligen Geschlechter sicher begruͤnden. So muß es der ggelingen, innerhalb des Bereichs des Guten und der Ge⸗ die kraͤftigsten Mittel zum Handeln zu schoͤpfen, waͤhrend dieses Bereichs ihre Anstrengungen sich beengt finden wuͤr⸗ meinen moralischen Auftrag anbelangt, so wiederhole ich erselbe keine andere Graͤnzen finden wird, als die, welche
ng meinen Tagen wird setzen wollen; von Herzen und en Einwohnern dieses Landes zugethan, werde ich es mir
bare Anerkennung Ihrer Unterthanen, wie das Vertraucghüichlich schaͤtzen, daß ich bei Ihrem erhabenen Beschuͤtzer Ihr
rer deutschen Bundesgenossen erworben. Nichts
wird fer gürsprecher werden kann.
Die oͤffentliche Erkenntlichkeit,
sem, von Sr. Matestaͤt sich selbst vorgezeichneten Gang ban die General⸗Versammlung heute zu seyn sich beeifert,
selben jemals wankend machen. Mit Ruͤhrung haben Se. Maäjestaͤt in dieser bewegten Zeit von allen Volks mannigfache Beweise treuer Anhaͤnglichkeit an H. Person empfangen und sich aufs Neue von dessen rechtlichen uͤberzeugt, der durch unverruͤckten Gehorsam gegen die Ge⸗ ausgesprochen hat. Dieses Volk, versammelte Staͤnde des reichs, heftet jetzt auf Sie Blicke gespannter Aufmerksamkeit folgen die des gesammten Deutschen Vaterlandes Werda Verhandlungen durch wohlverstandenen Eifer fuͤr das Vo geleitet, durch treue Liebe fuͤr dasselbe beseelt, dann duͤrfen d allgemeine Zustimmung, dann auf den Dank und den Beift Regenten zaͤhlen, dessen hoͤchstes Bestreben dahin gerichtet . Vaterlande Vater zu seyn.“ 1 Muͤnchen, 15. Januar. Heute Vormittags nach marschirten die fuͤr den Dienst Sr. Maj. des Koͤnigs 029 Griechenland in hiesiger Stadt gebildeten Truppen, aus Schwadron Uhlanen, einer Grenadier⸗, Schuͤtzen⸗ und A Compagnie bestehend, von hier nach Triest ab. Sie ha vorher auf dem Wittelsbacher⸗Platze aufgestellt und wurd einem aͤußerst zahlreichen Offizier⸗Corps der hiesigen Bef unter Vorausschreitung der Musik⸗Corps des 1sten Koͤnts rassiers⸗ und des Koͤnigl. Leib⸗Regiments, begleitet. Diese pen nehmen ihren Weg uͤber Braunau nach Triest. Darmstadt, 15. Jan. In der gestrigen Sitzurs zweiten Kammer der Landstaͤnde wurde unter Anderem de trag des Abgeordneten Grafen Lehrbach, daß auch Da
den oͤffentlichen Sitzungen der Kammer zugelassen werde
sihe h Berathung I1u. vah
— d aiih der schoͤnste Lohn, der mir, in Folge der ernsten Ver⸗ Staͤnden Ihres „und schoͤnste Lohn, Folg
Höwichtigen Arbeiten, von denen wir uns umringt fan⸗ Pheil werden konnte. Im vollen Gefuͤhl des Werths dieser
Ie bitte ich die Versammlung, fuͤr sich den Ausdruck meines
a genehmigen und zugleich die Dolmetscherin derselben Ge⸗ hren Mitbuͤrgern zu werden. Es ist mir angenehm, die zu erlangen, daß sie gluͤcklich sind; es ist dies die Wir⸗ ustausches einiger uͤbel berechneter und mißbraͤuchlicher gegen Institutionen, die nicht nur die Sicherheit der sondern auch die Ehre und das Eigenthum garantiren. eer erhabenen Fuͤrsorge, schreibe ich diesen gluͤcklichen Er⸗ mir allein zu. Und wie ich es mir bereits zur Pflicht Gegenwart aller Koͤrperschaften es auszusprechen, ich theile Ehre mit allen hohen Wuͤrdentraͤgern, die mit feuriger fuͤr das Gemeinwohl wetteiferten.“
reinigte Staaten von Nord⸗Amerika. „York, 14. Dez. Der Gouverneur Hamilton theilte Botschaft an die gesetzgebende Versammfung von Suͤd⸗ die durch den Konvent mit 137 gegen 27 Stimmen e Verordnung mit und setzte, nachdem er eine Ueber⸗ tandes der Sache gegeben, den Fall, wo die Central⸗ es angemessen finden moͤchte, See⸗ oder Landmacht rkung des Gehorsams dieses Staates gegen ihre Akte n und das Ein⸗ und Auslaufen von Schiffen aus fen zu verbieten, oder diese zu blokiren. Er giebt fuͤr iedenen Faͤlle Widerstandsmittel an, erklaͤrt, der Wuͤr⸗ gefallen, es sey nicht mehr Zeit, Gruͤnde fuͤr und wider
—
abzuwaͤgen, sondern zu handeln. Als Ausgleichungsmittel sedoch,
welches die Zustimmung des Kongresses duͤrfte erlangen koͤn⸗ nen, stellt er den Gedanken auf, einen allgemeinen Kon⸗ vent der Staaten einzuberufen, dem die Sache zur Arbi⸗ tration vorzulegen waͤre, und dessen Entscheidung Gesetz seyn solle. Inzwischen fordert er Ermaͤchtigung, alle erforder⸗ liche Militair⸗Maßregeln fuͤr die Sicherheit des Staates zu treffen, als die Milizen in Thaͤtigkeit zu rufen und verschiedene Corps von Freiwilligen zu errichten, wovon eins von 2000 Mann zur Vertheidigung von Charleston und 10,000 Mann fuͤr die der uͤbrigen Theile des Staates. Endlich verkuͤndigt er geradezu, daß, wenn die Central⸗Regierung zur Gewalt schritte, dies das Zeichen zur Zerreißung der Union seyn und Suüd⸗Karo⸗ lina in seine Rechte als souverainer, unabhaͤngiger Staat zuruͤck⸗ treten wuͤrde. Nach einigen anderen Bemerkungen uͤber die zu ergreifenden Maßregeln, um Gewalt mit Gewalt abzutreiben, schließt er mit folgenden Worten: „Ich hoffe, daß, wenn alle Staaten zur allgemeinen Versammlung einberufen werden, sie uns Huͤlfe durch ihre Einsichten nicht verweigern werden, eine Huͤlfe, die wir innigst wuͤnschen. Gleich zu Anfange zur Ge⸗ walt greifen, dies hieße die Aufloͤsung der Union ihrer Beibe⸗
haltung vorziehen. Suͤd⸗Karoelina hat erklaͤrt, es appellire an die Versammlung seiner Mitstaaten; uns diese Probe verwei⸗ gern, wuͤrde auf den Gedanken bringen, daß kein anderer Grundsatz als der des Schwerdtes in unserm Bunde liege. Man darf jenen Geist der Gerechtigkeitsliebe nicht fuͤr ganz er⸗ loschen halten, der bei der Gruͤndung der Union waltete, und den diese jetzt wieder ins Leben rusen kann. Allein, was sich auch ereignen und wohin dieser beklagenswerthe Streit fuͤhren moͤge, lassen Sie uns, gewiß der Kraft und des Muthes eines biedern Volkes, stark in unzerstoͤrbarer Wahrheit und in der Gerechtigkeit unserer heiligen Sache, fest und furchtlos die Pflicht erfuͤllen, welche uns das Vaterland auferlegt. Inbruͤnstig rufe ich den Himmel um Segen uͤber Ihre Berathungen an.“
Es sammelt sich eine verhaͤltnißmaͤßig starke Kriegsmacht der Vereinigten Staaten in Charleston, was einige Bestuͤrzung bei der Partei, die bisher die Oberhand hat, erregte; die Freunde der Union hingegen organisirten sich mit vieler Kraft zur Unter⸗ stuͤtzung der allgemeinen Regierung. Diese Verhaͤltnisse ins Auge fassend, hatte der Senat eine Art Erklaͤrung in Beziehung auf die, in der Staats⸗Citadelle zu Charleston in Garnison liegenden Truppen der Vereinigten Staaten beschlossen, uͤber welche im Repraͤsentantenhause daselbst Herr Noble, Namens des Aus⸗ schusses der Bundes⸗Verhaͤltnisse, am 5ten Bericht erstattete.
Am 5. fand die Abscimmung der Wahlmaͤnner Suͤd⸗Ka⸗ rolina's zur Ernennung des Praͤsidenten und Vice⸗Praͤsiden⸗ ten der Vereinigten Staaten statt; die Mehrheit der Stimmen fiel auf den Gouverneur von Virginien, Herrn Floyd, als Praͤ⸗ sidenten, und Herrn Lee aus als Vice⸗Praͤsidenten, und Herr Hemphill wurde ernannt, um diese Abstimmung nach Wasshington zu uͤberbringen.
Der Charleston Courier vom 12. d., welcher der Unions⸗, wie der Mercury der Nullifications⸗Partei angehoͤrt, sagt: „Die entschlossene Stellung, welche die Unions⸗Partei hier in der Stadt genommen hat, nebst dem kuͤhnen, maͤnnlichen Ton der Unionisten in den Gebirgs⸗Distrikten, haben den Reihen der Nullificirer Schrecken eingejagt, der, wie zuversichtlich zu glau⸗
en steht, sie zur ernstlichen Ueberlegung der gefaͤhrlichen Lage bewegen wird, in welche sie den Staat gestuͤrzt haben.
Aus dem Kloster der Heimsuchung in Georgetown haben sich fuͤnf Nonnen in Begleitung des Geistlichen, Herrn Me. Elroy, nach der Stadt Mobile in Alabama begeben, um da⸗ selbst, wie verlautet, eine Erziehungs⸗Anstalt zu gruͤnden und die Bildung der weiblichen Ingend im Suͤden zu befoͤrdern.
Zu Massillon in der Grafschaft Starke im Ptaat Ohio wur⸗ den unlaͤngst zwei ungeheure Hauer ausgegraben, von denen jeder 9 Fuß 6 Zoll lang war und 8 Zoll im Durchmesser hatte. Zwei Maͤnner waren erforderlich, um einen davon aufzuheben; ihre Außenseite war noch so fest und hart wie Elfenbein; aber die inneren Theile waren ziemlich muͤrbe und zerbroͤckelt. Man fand sie in einem Sumpf etwa 2 Fuß unter der Oberflaͤche des Bodens, und sie glichen denen, die man vor einiger Zeit zu Bone Lick in Kentucky gefunden hatte. Die Groͤße des Thieres, dem diese Zaͤhne angehoͤrten, muß, nach den aufgefundenen Kno⸗ chen zu urtheilen, wenigstens 60 Fuß in der Laͤnge, 22 Fuß in der Hoͤhe und 12 Fuß in der Breite der Huͤften betragen ha⸗ ben. Das Thier wuͤrde demnach den Mammuth eben so sehr an Groͤße uͤbertroffen haben, als der Elephant den Ochsen.
Berlin, 21. Jan. Am 15. d. M. fand zu Achen die feierliche Bestattung des Ober⸗Pfarrers an der Kirche zum heiligen Foilan, und Ehren⸗Diakonus des dortigen Kollegial⸗ Stiftes, Herrn Schleig, statt. Nach Beendigung des feierli⸗ chen Todten⸗Amts in der Stifts⸗Kirche hielt der Kanonikus und Koͤnigl. Konsistorial⸗Rath Claessen eine Rede, in welcher er an das Leben und Wirken des Verblichenen erinnerte, worauf der ungemein zahlreiche Zug, dem sich auch der Herr Regie⸗ rungs⸗Praͤsident, mehrere Regierungs⸗Raͤthe, der Magistrat und viele Honoratioren der Stadt angeschlossen hatten, sich nach dem Kirchhofe in Bewegung setzte, wo unter den gewoͤhnlichen Begraͤbniß⸗Ceremonien die Leiche in die Gruft gesenkt wurde.
— Nachrichten aus Wesel vom 11ten zufolge, trieb der Rhein fortwaͤhrend stark mit Eis, jedoch war die Communica⸗ tion zwischen beiden Ufern noch nicht unterbrochen.
— In der, im Dorfe Zuͤllchow bei Stettin bestehenden Anstalt zur Besserung verwahrloseter Kinder, die allein durch freiwillige Beitraͤge unterhalten wird, besanden sich zu Ende des vorigen Jahres 25 Kinder, die in ihrer sittlichen Ausbildung sichtbare Fortschritte machten und sich zugleich der besten koͤrper⸗ lichen Gesundheit erfreuten.
— Nachrichten aus Marienwerder zufolge, herrschte das Scharlachfieber noch immer in dem dortigen 6 und forderte, namentlich unter den Kindern, durch Nachkrank⸗ heiten manche Opfer, so daß im vorigen Monate die Sterblich⸗ keit groͤßer gewesen ist, als man sonst haͤtte erwarten duͤrfen. In einzelnen Ortschaften des Straßburger, Conitzer und Stuh⸗ mer Kreises, so wie in Schlochau sind die natuͤrlichen Pocken ausgebrochen. — Auch im Regierungs⸗Bezirk Danzig und na⸗ mentlich in einzelnen Ortschaften des Marienburger, Stargard⸗ ter, Berendter und Danziger Landkreises haben sich die Blat⸗ tern gezeigt, ohne sich jedoch weiter zu verbreiten. Es sind so⸗ fort die noͤthigen Sicherheits⸗Maßregeln dagegen getroffen worden.
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Die Blinden⸗Anstalt in Berlin. „.Es scheint nicht am unrechten Orte zu seyn, in diesen Blaͤttern einmal mit einigen Worten der seit mehr denn einem Viertel⸗ Jahrhundert hier bestehenden Anstalt fuͤr Blinde zu gedenken. Gestif⸗ tet in einer schweren, verhaͤngnißvollen Zeit, Sere sie zu den vie⸗ len lebenden Zeugnissen einer erhabenen Mil e, die in jedem Un⸗ gluͤcklichen die heiligen Menschenrechte ehrt. Die traurige Lage, die Huͤlfsbeduͤrftigkeit des Blinden macht ihn zum Gegenstand des all⸗ gemeinen Mitleids, aber die milde Gabe, das Almosen allein ist nicht gemagend⸗ um ihm den Beistand zu gewaͤhren, dessen er au seinem finstern Lebenswege so sehr bedarf; denn in seiner Brust regt sich sehnsuchtsvoll der allen lebendigen Wesen eigenthuͤmliche Thaͤtigkeitstrieb, und die Nichtbefriedigung dieses angebornen Trie⸗ bes bei den vielfachen aͤußeren Hindernissen, die Geschaͤftslosigkeit ist es vorzugsweise, die dem Blinden sein Schicksal erschwert, die seine Faͤhigkeiten zu jener grausenvollen, inneren Leerheit ausdorrt, die ihn zu jenem dumpfen, bruͤtenden Geschoͤpf umwandelt, dessen Anblick uns bei dem liebevollsten Mitleid doch mit einem widerwaͤr⸗ tigen, entsetzenden Schauder durchbebt. Den Blinden die Mittel und die Gelegenheit zu geben, durch Entwickelung und Anwendung ihrer eigenen koͤrperlichen und gei⸗ stigen Kraͤfte sich zu beschaͤftigen und zu erhalten, das ist die Auf⸗ gabe, die derjenige, der fuͤr Menschenwohl, Sittlichkeit und Bil⸗ dung einen regen Sinn hegt, sich zur Loͤsung aufstellt. Die jetzt in den meisten Europaͤischen Laͤndern stattfindende oͤffentliche Fuͤrsorge fuͤr solche Ungluͤckliche giebt den erfreulichsten Beweis steigender Humanitaͤt, und die in den letzten Jahrzehenden in Europa errichteten Erziehungs⸗ und Bildungs⸗Anstalten fuͤr Blinde, duͤrften in seiner Kulturgeschichte einen schoͤnen Belag des Fortschrittes liefern. Wir theilen hier ohne Anspruch auf Voll⸗ staͤndigkeit in chronologischer Folge rer Stiftung die wichtigsten 8
Institute mit:
1784 Paris 1809 Züͤrich 1823 Warschau 8 1790 Liverpool 1809 Dresden. 1823 Gmuͤnd i. Wuͤrt⸗ 1800 London 1811 Kopenhagen tembergischen.
1804 Wien 1817 Stockholm 1824 Linz
1806 Berlin 1818 Breslau 1825 Pesth
1807 St. Petersburg 1818 Koͤnigsberg i. Pr. 1826 Freising i. Bayern 1808 Prag 1820 Barcelona 1828 Bruchsal i. Bad. 1808 Amfterdam 1822 Neapel “ Preußen hat also drei Blinden⸗Anstalten*), und kuͤrzlich haben wir auch in diesen Blaͤttern gelesen, daß zur Begruͤndung einer vierten Anstalt in Posen der Fonds bereits gesammelt wird. — Ueber das Zahlen⸗Verhaͤltniß der Blinden unseres Vaterlandes ge⸗ gen die anderer Staaten koͤnnen wir aus Mangel an statistischen Daten der Art nichts Bestimmtes feststellen; unter 12 ½ Millionen Bewohnern hatte Preußen eine Blinden⸗Gemeinde von etwa 15,000, von denen freilich die meisten erst in reiferem Alter blind wurden und daher in die Erziehungs⸗Anstalten nicht aufgenommen werden. — Es fehlt uns uͤberhaupt noch sehr an einer vergleichenden Zusammenstellung der numerischen Verhaͤltnisse, der vorkommenden Art und Weise der Blindheit in verschiedenen Himmelsstrichen, um daraus den Einfluß, durch den diese Erscheinung in verschiedenen Lokalitaͤten bedingt wird, deutlich zu erkennen. Und so viel auch Fink und Schnurrer
steller, die uͤber Endemieen, und namentlich Militair⸗Aerzte und Ophthalmologen, die uͤber Augenpest, 1 schrieben, geleistet haben moͤgen, es fehlt uns doch immer noch an zuverlaͤssigen Beobachtungen und zweckmaäßiger Zusammenstellung
geographischen Gesichtspunkte koͤnnen wir Zeune's Schrift: „Beli⸗ das Verhaͤltniß unbekannt.
als die hellen. fuͤnfmal mehr Blinde unter den hellern sind, als unter den schwar⸗ haͤltniß etwa also: Zwischen dem 20° — 300 noͤrdlicher Breite ist un⸗
gefaͤhr der dreihundertste, Jeddo hatte nach Golowin unter 10,000,000 Bewohnern 36,000 Blinde, also auf 277 Sehende 1 Blinder; im mittleren Europa zwischen 400 — 50 ° n. B. ist im Durchschnitt der achthundertste Mensch blind; im Kantofl Zuͤrch waren unter 194,913 Bewohnern 261 Blinde, also „r; in Daͤnemark und Norwegen, etwa zwischen 50° — 70°‧° n. B. waren unter 2 ½ Millionen Men⸗ schen 2441 blind, also etwa roov. — So viel im Allgemeinen.
Es war im Juli des Jahres 1806, als Hauͤy, der erste Be⸗ ruͤnder der Blinden⸗Anstalt zu Paris, bei seiner Durchreise nach Petersburg vor dem Koniglichen Hofe einige Proben seines Blin⸗ den⸗Unterrichts ablegte, und schon im August erhielt Zeune den
seit 1803 Lehrer am grauen Kloster, entsprach Resem Auftrage mit dem ehren⸗ und dankenswerthesten Eifer. Schon am 13. Oktober eroͤffnete er die Anstalt. Doch kaum hatte sie die ersten Wurzeln geschlagen, als sie auch schon beim Einbruch Franzoͤsischer Kriegs⸗ heere wieder einzugehen drohte. In dieser Zeit der Noth brachte Zeune den Rest seines kleinen Erbtheils aus Sachsen, um ihn frommen, menschenfreundlichen Sinnes als Opfergabe auf den heiligen Heerd des Vaterlandes zu legen, und dem Staate eine wohlthaͤtige Anstalt zu erhalten. — Anfams waren fuͤr dieselbe 3000 Thlr. jaͤhrlich bestimmt worden, wovon 800 Thlr. fuͤr die
Oekonomie, 1200 Thlr. fuͤr die Verpflegung der 4 Freischuͤler, und 1000 Thlr. als Gehalt fuͤr Lehrer und Lehrerinnen angewiesen wur⸗ den. Gegenwaäͤrtig hat die Anstalt, namentlich durch die dankens⸗
auf das zweckmaͤßigste eingerichtetes zweistoͤckiges Haus, eine jaͤhr⸗ liche Lirnahme 8 3926 Thlr. mit Inbegriff von 66 Thlr. Zinsen, von einem durch Schenkung gebildeten stehenden Kapital von 1650 Thlr., das nach dem Tode eines Nutz nießers sich noch um 500 Thlr. vermehrt, ferner eine Schenkung der Frau Generalin v. Schack
ihrem Austritt aus der Anstalt zu unterstüͤtzen..
ces Zöͤglinge der Anstalt sind entweder Freischuͤler in dem Sinne, daß sie auf Koͤnigliche Kosten unterrichter, verpflegt und er⸗ zogen werden, oder Pensiongire, die gegen eine bestimmte Verguͤ⸗ tigung alle Vortheile der Ersteren genteßen, oder Schulgaͤnger, die bloß den unentgeltlichen Schul⸗Unterricht haben. — Die Koͤnigli⸗ chen Freistellen werden auf hoͤchstens 5 Jahre vergeben, und wer sich um eine solche bewirbt, muß zwischen 9 — 16 Jahre alt und gesun
seyn, Zeugnisse irgend einer besondern Faͤhigkeit, der Armuth u. s. w. entweder dem Direktor der Anstalt oder dem Schul⸗Kollegium der Pro⸗ vinz Brandenburg einreichen, worauf alsdann seine Eintragung in die Warte⸗qListe verfuͤgt und vselbft jur Zeft in die Anstaltaut enommenwird. — Gegenwaͤrtig zaͤhlt die Anstalt 12 Freischuͤler, 8 Pensionaire und 10 eingeschriebene Schulgaͤnger. Von den 8 Pensionairen werden 2 von dem menschenfreundlichen wohlwollenden Seun⸗ fuͤr seine Kosten verpflegt und bewirthet; die Zahl der Freistellen sollte schon in den letzten Jahren vermehrt und die Anstalt selbst noch erweitert werden, aber die Stuͤrme unserer viel bewegten Zeit haben die Aus⸗
uͤhrung bisher verhindert. Der Schulbesuch der nicht in der Am⸗ alt lebenden Schuͤler wird leider durch mehrfache Hindernisse oft
— ——
„ Die in Königsberg ist kein Lzhr⸗- und Erziechungs⸗Institut, sondern mehn eine Arbeits⸗ und Verpflegungs⸗Anstalt.
in ihren medizinischen Geographieen und andere medizinische Schrift⸗
Kriegs⸗Augenkrankheit
der numerischen Verhaͤltnisse dieser Ungluͤcklichen. Aus dem rein
sar“, folgende Bemerkungen entlehnen: Die Blindheit nimmt von 8 den Wendekreisen nach den Polen hin ab; in den Tropenlaͤndern ist Nach Alexander v. Humboldt sind die dunkeln Menschenstaͤmme, als die Neger und die kupferbraunen Suͤd⸗Amerikanischen Staͤmme, der Blindheit weniger unterworfen, Hiermit stimmt auch die Erfahrung des Dr. v. Wol-⸗ mar uͤberein, daß in Afrika bei einer gleichen Anzahl Menschen
zen. Nach den geographischen Breiten⸗Graden stellt sich das Ver⸗ gefaͤhr der hundertste Mensch blind; zwischen 300 — 40° n. Br. un⸗
Auftrag zur Anordnung einer Blinden⸗Anstalt in Berlin. Zeune,
Wohnung, die gemiethet werden mußte, und fuͤr die Erhaltung der
werthe Verwendung des bereits verstorbenen Ober⸗Konsistorial⸗Raths 3 Nolte und des Herrn Schul⸗Raths Otto Schulz, ein schoͤnes,
von 500 Thlr., um von den Zinsen dieses Kapitals fleißige Blinde bei
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