8
uͤber den Wartburgs⸗Krieg vor. — Im gr. ; Universitaͤt sprach der Professor Lobeck Einleitungsweise von den
schen Fakultaͤt erhielten Leonhard Lenz
Dr.
hkbX“ ““
Schubert, den Jahres⸗Bericht vor, und hielt sodann eine Rede, worin er auf die immer steigende Anerkennung der Preußi⸗ chen Staats⸗Verwaltung, besonders in Bezug auf den oͤffentlichen Unterricht, hinwies. Hierauf trug der Direktor Dr. Struve den ersten Theil einer Abhandlung uͤber die Romanen⸗ und Novellen⸗Lite⸗ atur der Mittel⸗- und Neu⸗Griechen, und zuletzt der Schul⸗
ath, Direktor, Dr. Lucas, den ersten Theil einer Abhandlung Im großen Hoͤrsaale der
Analogien der Preßfreiheit bei Griechen und Roͤmern und machte
am Schlusse die Namen der Studirenden bekannt, welche bei
der Preis⸗Vertheilung konkurrirten. Den theologischen Preis rhielt Karl Ludwig Wessel, den juristischen Ernst von Czudno⸗ chowski und August Rhothe, das accessit in dieser Fakultaͤt Karl Friedrich Borchmann. Die medizinische Aufgabe war un⸗ beantwortet geblieben; die beiden Hauptpreise in der philosophi⸗ und Karl Ludwig August uͤbner, das accessit Karl Ludwig Krieger und Daniel Julius tto. — Bei des kommandirenden General⸗Lieutenants v. Natz⸗ ner Excellenz waren die hoͤheren Militair⸗ und Civil⸗Beamten u einem Festmahle versammelt, und Abends fand bei Sr. Exc. em Kanzler des Koͤnigreichs Preußen, Herrn von Wegnern, in essen zur Feier des Tages festlich geschmuͤckten Wohnung ein
glaͤnzender Ball statt, zu dem eine zahlreiche Versammlung aus allen Staͤnden eingeladen war.
8
— Nach dem kuͤrzlich erschienenen siebenten Verzeichniß der
renden auf der Universitaͤt zu Breslau, zaͤhlt dieselbe im Win⸗
8
8 Behoͤrden, Lehrer, Institute, Beamten und saͤmmtlicher Studi⸗
ter⸗Semester 183 ¾: evangel. Theologen 233, kathol. Theologen
242, Juristen 291, Mediziner 114, Philosophen, Philologen,
*
Kameralisten ꝛc. 141; zusammen 1021 Studirende.
Außer die⸗
sen immatrikulirten Studirenden besuchen die Universitaͤt, als
um Hoͤren der Vorlesungen berechtigt: 1) von andern Univer⸗ itaͤten gekommene Studirende, deren Immatrikulation noch uspendirt ist, 5; 2) die Eleven der medizinisch⸗chirurgischen ehr⸗Anstalt hierselbst, 80; 3) Pharmaceuten, 5; und des orstwesens und Bergbaus beflissene, 3; mithin zusammen 93. Demnach ist die Total⸗Summe 1114. — Der General der Kavallerie und kommandirende Gene⸗ al des 8. Armee⸗Corps, Herr v. Borstell, ist am 18ten Abends
in Achen eingetroffen.
Wal mobher si ch
der im Jahre 1832 im Koͤnigl. Charits⸗Kranken⸗
hause behandelten Kranken. Am 31. Dezember 1831 verblieben im Bestande: Dazu sind im Jahre 1832 1) aufgenommen 2) in der Anstalt geboren
728 Kranke.
diesen sind
.geheilt und gebessert entlassen .ngeheilt entlassen .entlaufen
. todt geboren .... verstorben
in Summa abgegangen ...
und es blieben am 31. Dezember 1832 im Bestande 728 Kranke.
Von den 5186 ausgenommenen Kranken wurden der Charité
zugefuͤhrt 98 2aaus Berlin
Potsdam 8 andern Orten. 78
sind 5186 Kranke und diese haben insgesammt 126,711 Verpflegungstage in Charité zugebracht, wovon auf die Berliner 117363 Tage auf die Potsdamer 3715 „⸗ auf die Auswaͤrtigen.. . 5633 „
Hiernach hat im Durchschnitt ein Berliner Kranker .. . . . 24 Tage ein Potsdamer Kranker 51 „
1 ein auswaͤrtiger Kranker 1186 und jeder der aufgenommenen 5186 Kranken durchschnittlich gegen 25 Tage in der Charité zugebracht.
Die am 31. Dezember 1831 im Bestande verbliebenen 728
Kranken mit Inbegriff der hinzugekommenen 5436 kranken In⸗ dividuen haben insgesammt 261,210 Verpflegungstage in der Charité zugebracht, wonach sich eine toͤgliche Durch chnittszahl von Pegen 714 Kranken ergiebt. 8 on den Potsdamer Kranken sind die taxmaͤßigen Kosten fuͤr 7 Individuen eingekommen und die üͤbrigen sind ganz unentgelt⸗ lich kurirt und verpflegt worden. Fuͤr die von anderen Orten hierher gesandten (78) Kranken werden die Kosten nach dem taxmaͤßigen Satze berechnet.
Von den der Charité aus Berlin zugefuͤhrten Kranken sind ganz unentgeltlich ..3478 und gegen Erstattung eines Beitrags zu den Kosten . . . . 1557 geheilt und verpflegt worden.
Unter der Zahl der letztern Kranken sind die feilen Dirnen und Kriminal⸗Gefangenen mitbegriffen, fuͤr welche ein geringerer als der taxmaͤßige Satz von 7 ½ Sgr. taͤglich entrichtet wird.
Die Zahl der Geheilten und Gebesserten verhaͤlt sich zur Zahl der Aufgenommenen etwa wie 6 zu 7, die der Ungeheil⸗ ten wie 1 zu 40, die der Todtgebornen zu den Geburten wie
.. 4436
1 zu 5, und die der Verstorbenen zu den Aufgenommenen wie
zu 7. Berlin, den 22. Januar 1833. Koͤnigl. Kuratorium fuͤr die Krankenhaus⸗Angelegenheiten. Rust.
. * n stä⸗ 1S-. ch r ich t en
„ In der Sitzung des wissenschaftlichen Kunst⸗ Verei
.. 1 Kunst⸗;
17ten Januar legte Herr Professor Gerhard, Uhegssgarins dr cretair des archaͤologischen Instituts in Rom, eine reiche Aus⸗ wahl von Zeichnungen und Kupferstichen nach antiken Wand⸗ und Vasen⸗Gemälden vor und gab hierzu die noͤthigen Erlaͤu⸗ terungen.é Auf diese Weise wurde die Gesellschaft zu ihrer großen Freude und Genugthuung mit den neuesten 8 rabun⸗ gen zu Canino und Tarquinit vollstaͤndig bekannt gemacht Au⸗ ßerdem wurden dem Vereine Probe⸗Abdruͤcke der ersten Li rung des von Rossellini in Florenz unternommenen Seng. werkes uͤber Aegypten, welches die Ergebnisse seiner und Ehncht⸗ -er- 18n bekannt machen wird, vorgelegt. — Dies Wert
der
102 Meteorologische Beobachtung.
Morgens Nachmitt. Abends † Nach einmaliger 23. Januar. 6 Uhr. 2 Übr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck. 343, „ 343,74 “„Par. 343, 41 „Par.Quellwaͤrme 6,9 °R. ftwaͤ — 1,2 °RR. — 0,2 °R.] — 0,6 °qR. „ 6 7 5 0 gp
Dunstsaͤttg. 90 pCt. 81 pCt. 92 pCt.
Wetter.. trube. truͤbe. V truͤbe. ausdüns. 0,022
Wind NNW. NW NW.
Wolkenzug “ —
Bodenwärme . 0,1 °R. Rh.
Niederschlag 0.
J1A4A“ Den 24. Januar 1833.
Amtl. Fonds- und Geld- 2f. Brief. Geld.
euss. Cour.)
——J
Urofshz. Pos. do. Coeipr. Ptandhbr.
Pomm. Pfandbr.
Kur. u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- v. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.
Si. nce. ne. 8
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Aul. 18. Pr. Engl. Anl. 22. pr. Engl. ObI. 30. Pram. Sch.d. Sech. Kurm. Ohl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th.- Westpr. Pfandbr.
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IHoll. vollw. Duk. Neue do. SFeiedrichsd'or.. 8
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[Breuss. Sour Brief. Geld. 114927 145 ¼ 152 ¾ 152 [6 22½ 80¾⅔ 103 ½ 103 ½ 98 ½½ 102¼ 103 ½ 30 „2
Wechsel-Cours.
250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 LSt. Wien in 20 Xr. 150 Fl. Augsburg 150 El. 2 Sechleh1“” 100 Thl. 2. Leipzi 8 Frankfurt a. M. WZ EPEECE9 Petersburg Ebl. 3 Woch. Warschau 3 sKurz
[Kurz — 2 Mt. Kurz Je 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. Mt. Mt Tage
Amsterdam dito Hamburg 1v London
Paris
— ¶☛ SS 002— —
S
H
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 19. Januar.
Niederl. wirkl. Schuld 42 ⁄.⁄. 5 % neue do. 79 ⅞. Kanz-Bill. 15 ¼8½. 6 9 98 ¾. Russ. (v. 1828) 95 ½. (v. 1831) 85 ½. Preuss. Präm. Sch. —. Oest. —. 3 8% Span. 35. 5 8 54 8.
Hemburg, 22. Januar.
Oest. 5 8 Met. 87 ½⅛. 4 % do. 76 ½. Bank-Actien 1136. KRuss. Engl.
97 ½⅞. Russ. Holl. (v. 1831) 87 ½. Preuss. Präm. Sch. 102 ½. Poln. —
Dän. 68 ¼. London, 18. Januar. 32 Cons. (ex div.) 86 ½. Belg. 76 ½. Bras. 48. Dän. 71 ¼. Russ. 101 ⅛.
Koͤnigliche Schauspiele.
Freitag, 25. Jan. Im Opernhause: Fernand Cortez, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini. (Die Dlles. Elsler werden hierin tanzen.)
Wegen Heiserkeit der Dlle. Maschinka Schneider kann die Oper „Robert der Teufel“ an diesem Tage nicht gegeben werden.
Es wird ersucht, die zur Oper „Robert der Teufel“ bereits gekauften Billets gegen Opernhaus⸗Billets, mit „Montag“ be⸗ zeichnet, umtauschen oder den gezahlten Betrag eeae en agen zu lassen. Die zur Oper „Ferdinand Cortez“ noch zu verkaufen⸗ den Billets werden ebenfalls mit „Montag“ bezeichnet seyn.
Im Schauspielhause: 1) Yelva, pièce en 2 parties, par Scribe. 2) Les frères féroces, ou: Mr. Bonnardin à la répé- tition, grand mélodrame en 1 acte, par Mr. Carmouche.
Sonnabend, 26. Jan. Im Schauspielhause: Nehmt ein Exempel daran, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Preciosa, Schau⸗ spiel in 4 Abtheilungen, mit Gesang und Tanz, von P. A. Wolff. (Fraͤul. v. Hagn: Preciosa, als Gastrolle.)
Im Konzertsaale des Schauspielhauses: Subscriptions⸗Ball.
Sonntag, 27. Jan. Im Opernhause: Blaubart, großes Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle. F. Elsler: Ismela. Dlle. Th. Sg. hierin tanzen.) Vorher: Strudeltoͤpfchen, Lustspiel in 1 Akt.
Im Schauspielhause: Sein Onkel und ihre Tante, Lust⸗ spiel in 1 Akt, von J. E. Mand. Hierauf: zum erstenmale wiederholt: Denk’ an Caͤsar, oder: Schelle's letztes Abenteuer, Possenspiel in 3 Abtheilungen. 8
—
Koͤnigstäaͤdtisches Theater.
Freitag, 25. Jan. Italiaͤnische Rache, oder: Der Franzose in Florenz, Lustspiel in 2 Akten, von Fr. Genée. Hierauf: Das diamantene Kreuz, Lustspiel in 2 Akten, von Deinhardstein. Dann folgt: Die Nasen⸗Harmonika. Hierauf: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr. Zum Beschluß, zum erstenmale wiederholt: Die Ruͤckkehr einer Neapolitanischen Wallfahrt, komisches Ta⸗ bleau, arrangirt von Hrn. Roller.
Sonnabend, 26. Jan. Die Familien Capuleti und Mon⸗ tecchi, Oper in 4 Akten; Musik von Bellini.
Sonntag, 27. Jan. Graf Schelle, Posse in 3 Akten, von L. Angely. Hierauf: Die Nasen⸗Harmonika. Dann folgt: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr. Zum Beschluß: Die Ruͤckkehr einer Neapolitanischen Wallfahrt, komisches Tableau.
TsroaS' 1h2 PenEIbrsHENME;RESFsrx Fnnermü eAsaarnemEw TAmemn
Neueste Nachrichten.
Paris, 18. Jan. erfolgte Ankunft des Koͤnigs in Douai. Se. Majestaͤt stiegen bei dem General Jacqueminot ab, empfingen die verschiedenen Behoͤrden und Deputationen und wohnten Abends der Vorstel⸗ lung im e bei.
In der Pairs⸗Kammer war gestern die Berathung uͤber den Rechnungs⸗Abschluß von 1829 8 8. Fages⸗Sedeung. Vor der Eroͤffnung der Sitzung unterhielten die anwesenden Pairs sich sehr lebhaft unter einander, und zwar, wie es schien, uͤber die Hast, womit die Deputirten⸗Kammer Tages zuvor die Pro⸗ position in Bezug auf die Trauerfeier des 21. Januar verwor⸗ fen hatte. Gleich nach der Vorlesung des Protokolls theilte auch der Praͤsident der Versammlung den neuerdings von der gedach⸗ ten Kammer gefaßten Beschluß uͤber diesen Gegenstand mit, und fragte, ob sie etwa eine neue Komission zur Pruͤfung dieses Be⸗ schlusses ernennen wolle. Der Herzog von Crillon und der
Der Moniteur meldet die vorgestern Neap. pr. compt. 85. —
Baron Mounier stimmten fuͤr die Ueberweisung desselben die bereits bestehende Kommission, waͤhrend der General Eyf
mans darauf hinwies, daß man sich in diesem Falle auf aͤhnlichen Bericht wie den des Grafen Siméon und mithig eine Verwicklung mit der andern Kammer gefaßt machen n Seltsam genug sprach sich auch der Marquis von Dr Brézé fuͤr die Ernennung einer neuen Kommission aus, — Beweis, wie sicher er darauf rechnete, daß selbst in diesem die Majoritaͤt der Kammer bei ihrer ersten Ansicht beh wuͤrde. „Die Deputirten⸗Kammer“, aͤußerte er, „hat Gruͤnden, die ich nicht weiter eroͤrtern mag, uͤber die von angenommene Resolution unverzuͤglich und ohne einmal von Reden, die im Laufe der Debatte in dieser Versammlungg ten worden, Kenntniß zu nehmen, berathschlagt. Die † Kammer muß bei der Ruhe und Maͤßigung, die ihr so anstehen, anders verfahren und die gedachte Proposition; neuen Kommission uͤberweisen.“ (Beifall.) Der Baron I nier war dagegen der Meinung, daß ein gewisser Mange Vertrauen zu der ersten Kommission darin liegen wuͤrde, wemn jetzt eine neue an ihrer Stelle ernennte. Diese letztere Ansichte den Vorzug und nach einer zweimaligen Abstimmung wurd neue Antrag der Deputirten⸗Kammer der bereits bestehe Kommisston zugestellt. — Jetzt begannen die Berathungen den Rechnungs⸗Abschluß von 1829. Der Graf Roy ba diese Gelegenheit, um der Finanz⸗Verwaltung in den
Jahren der Regierung Karls X. eine Lobrede zu halten.
Humann, der einzige Minister, der zugegen war, mißl dieses, der Restauration ertheilte Lob. Es sey ihm nie in Sinn gekommen, bemerkte er, das Verdienst der Staatz ner herabzusetzen, die damals an der Spitze der Verwaltune standen; was er getadelt, sey die enge Politik, die man zu ser Zeit befolgt, und wonach man alles Moͤgliche gethan um den Volksgeist zuruͤckschreiten zu lassen; diese Politik den Finanzen eine tiefe Wunde geschlagen, und wenn es seits nicht in Abrede zu stellen sey, daß in den ten Jahren der vorigen Regierung die Staats⸗ 6 bedeutend vermindert worden, so duͤrfe man auch
vergessen, daß das Jahr 1815 sie verdoppelt gehabt habe. Marquis v. Dreux⸗Bré;zé vertheidigte die Bourbonen; den, ihnen von dem Minister gemachten Vorwurf, daß sie die Regierung der hundert Tage herbeigefuͤhrt haͤtten. Herog von Broglie, der mittlerweile eingetroffen war, m die Versammlung darauf aufmerksam, daß eine solche D. sion voͤllig ungebraͤuchlich sey, indem dieselbe sich nicht Aufstehn und Sitzenbleiben entscheiden lasse, diese Entschen vielmehr der Geschichte vorbehalten bleiben muͤsse. Die veg denen Artikel des, der Berathung vorliegenden, Gesetz⸗Ent wurden darauf erst einzeln und sodann, ihrem Gesammt⸗J nach, mit 113 Stimmen angenommen. Am Schlusse der
beschaͤftigte die Kammer sich noch mit dem Gesetz⸗E
wegen der Verjaͤhrung der mit der Post versandten Gelde cher ohne alle Diskussion mit 101 Stimmen, der Gesamt der noch anwesenden Pairs, angenommen wurde.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kam wurde die Berathung uͤber das Departemental⸗Gesetz wieder genommen. An der Reihe war jetzt derjenige Artikel des wurfes, welcher von der Waͤhlbarkeit handelt. Auch hie stand ein wesentlicher Unterschied zwischen den Antraͤgen der gierung und denen der Kommission. Die erstere wollte nur diejenigen Waͤhler, die in dem Departement ihren wo chen oder politischen Wohnsitz haben und 300 Fr. an dim Steuern zahlen, zu General⸗Conseils⸗Mitgliedern sollten enn werden duͤrfen, waͤhrend die letztere den Waͤhlbarkeits⸗; auf 200 Fr. ermaͤßigt wissen wollte. Außerdem waren ader! eine Menge anderer Vorschlaͤge gemacht worden, worunter mentlich einer des Herrn Cabet, mit dem die Versammlung sich
den umfassendsten, zunaͤchst beschaͤftigte, und nach dessen Inhalt
ngs⸗Kosten vollkommen entschaͤdigt.“
[. Versammlungen.
“
h zum Notarius in dem Gerichts⸗Bezirke des Ober⸗Lan⸗ ichts zu Hamm ernannt worden.
Frankreich.
Jan N . —
Der Marschall Soult ist heute
Paris, vommen. eitenden National⸗Garde dem Koͤnige entgegen gehen.
Als im Laufe der gestrigen Berathungen der Pairs⸗Kam⸗ über den Rechnungs⸗Abschluß von 1829 der 11te Artikel Reihe kam, demzufolge den Ministern kuͤnftig keine Einrich⸗
18.
die Kommission angetragen hatte, trat der Graf v. Pon⸗ llant zur Vertheidigung dieser Ersparniß auf, und theilte zeser Gelegenheit folgende Anekdote aus dem Leben des gs von Richelieu mit: Als dieser im Jahre 1815 das sierium der auswaͤrtigen Angelegenheiten uͤbernommen hatte, e sich der Rendant der Kasse bei ihm mit einem Paquete noten: „Was bringen Sie mir da?“ fragte der Herzog. idiger Herr!“ antwortete jener, „es ist die gewoͤhnliche ne der 25,000 Fr., die Ihnen zur Bestreitung der Kosten ersten Einrichtung zustehen.“ „Was schwatzen Sie da?“ e der Herzog, „geben Sie 30 Sous dem Diener, mein Felleisen getragen hat, und ich bin fuͤr meine Ein Nachdem Herr von coulant darauf hingewiesen, wie in der That ein Minister
Uebernahme eines Portefeuille in seinem neuen Hotel Möthige, wie Mobilien, Silberzeug, Tischzeug, Holz und
u. s. w. vorfinde, wurde die beantragte Ersparniß ange⸗
hen und der ganze Gesetz⸗Entwurf ging zuletzt mit 113 ge⸗
Sessionen fehlt, wird als ausgeschieden betrachtet. Die Mitglie⸗
bestehen aus doppelt so vielen Mitgliedern,
der der General⸗Conseils werden auf 6 Jahre ernannt; sie koͤn⸗ nen aber wieder gewaͤhlt werden.
Der Justiz⸗Kommissarius Schmieding zu Luͤdenscheid ist Conseil aufloͤsen, in welchem
in Falle dasselbe innerhalb dreier Mo⸗ nate durch neue Wahlen wieder zusammengesetzt werden muß. Wer gleichzeitig fuͤr zwei verschiedene General⸗Conseils oder fuͤr ein General⸗ und ein Bezirks⸗Conseil gewaͤhlt worden, muß in⸗ nerhalb vier Wochen dem Praͤfekten anzeigen, fuͤr welches Con⸗ seil er sich bestimmt hat. Wird in einem General⸗Conseil durch Todesfall oder Abdankung eine Stelle vakant, so muß sie inner⸗ halb zweier Monate neu besetzt werden. Die Bezirks⸗Conseils als es einzelne Kan⸗ tone im Bezirke giebt, doch darf die Zahl derselben nicht 24
übersteigen.
hier
Morgen wird ein starkes Detaschement der hiesi⸗
Begriff, die Staats⸗Gewalt zu usurpiren. Buͤrger, der die Messe liest; uͤbrigens bezahlt er seine Steuern,
Stimmen durch. — Der Gesetz⸗Entwurf uͤber die mit
bost versandten Gelder wurde einmuͤthig (mit 101 Stim⸗
angenommen, was bisher noch bei keiner einzigen Ab:
ung, weder in der einen, noch in der anderen Kammer
fall gewesen ist. 8 1 eber den Schluß der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗ er ist noch Nachstehendes zu melden: Herr Dupin d.
bekämnpfte nicht, sondern er unterstuͤtzte das Amendement
derrn Comte wegen Ausschließung der Geistlichen von den „Es handelt sich hier nicht“, aͤußerte
der, der 25 Jahre alt, im betreffenden Bezirke ansaͤssig und uͤberst „um religioͤse Intoleranz, eben so wenig um eine schimpf⸗ in die Steuer⸗Rolle (gleichviel mit welcher Summe) eins Ausschließung. Wir haben der Beispiele viele, wo gewisse
gen ist, waͤhlbar seyn sollte. schen, nachdem Herr Cabet solche sehr ausfuͤhrlich enty hatte, verworfen. Es kam hierauf eine zweite, des Herrn rabit, an die Reihe, wonach alle Buͤrger ohne Ausnahme an der Wahl der General⸗Conseils⸗Mitglieder Theil neh auch selbst waͤhlbar seyn sollten. Diesem Antrage widersetzt der Minister des Innern, worauf derselbe gleichfalls worfen wurde. Jetzt kam das oberwaͤhnte Amendemen Kommission zur Berathung, welches nach einer unerhen⸗ Debatte mit großer Stimmen⸗Mehrheit durchging, so de Minister in diesem Punkte zum drittenmale in der Mim waren. Das Minimum des Waͤhlbarkeits⸗Census ist sonach 300, sondern 200 Fr. Mehrere Zusatz⸗Artikel, worunter einer des Glais⸗Bizoin, des Inhalts, daß man die Richter, Prokuratore, vokaten, Notare, Aerzte, Chirurgen, u. s. w. der Nothwendigke Entrichtung eines Wahl⸗Census uͤberhebe, wurden verw Der naͤchstfolgende Artikel handelt von der Unvertraͤglichken Functionen eines General⸗Conseils⸗Mitgliedes mit dem eines Praͤfekten, Unter⸗Praͤfekten, Praͤfektur⸗Rathes odert cretairs, eines General⸗Einnehmers, aktiven Militairs, st eines Ingenieurs der Bruͤcken und Chausséen und eines Beamten. Herr Comte verlangte, daß man diese Unvertrt keit auch auf alle geistlichen Functionen ausdehne. Herr Ludre unterstuͤtzte diesen Antrag, waͤhrend Herr Duboit der niedern Loire ihn bekaͤmpfte. Da auch Herr Dupin, den Praͤsidentenstuhl auf eine kurze Zeit einem der Vice sidenten uͤberlassen hatte, das Amendement des Herrn von dem Standpunkte der religioͤsen Toleranz aus bekär so beschraͤnkte dieser die Ausschließung auf die vom Stt besoldeten Geistlichen, und in dieser Abfassung ging Amendement durch. Demnaäͤchst wurden die Artikel 13 bb ohne erhebliche Debatten angenommen und die Sitzung un Uhr aufgehoben.
— Heute schloß 5 proc. Rente pr. compt. 101. 10. fin- 101. 30. 3 proc. pr. compt. 72. 95. fin cour. 73. 10. 9 fin cour. 85. 20. 5 proc. Span. 60. 3 proc. 36 ¾. 5proc. Belg. Anl. 77 ¼. 5proc. Roͤm. Am⸗ Neues Anlehn von 1832 101. 60. *
Frankfurt a. M., 21. Jan. Oesterr. 5proc. Metall. & 889r. 4proc. 77 nx. 77. 2½proc. 45 ⅛, 1proc. 19 ½. Br. 2 Actien 1410. 1408. Part.⸗Obl. 129 ½. 129 ¼. Loose zu 100 Fl.! Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 80 ¼. 80 ½. Poln. Loose 582
Redacteur Cottel.
Gedruckt bei A. W. Hayl
11“ 8 1 8 8 8
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aus nichts Beleidigendes.
ganzen
Diese Proposition wurde inter mit andern Functionen unvereinbar sind; hierin liegt Welcher Richter z. B. wuͤrde
s einen Pariag betrachten, weil er nicht zugleich auch Praͤ⸗ yn darf. Eben so behaupte ich nun auch, in Bezug auf ins vorliegende Amendement, daß wir dem Klerus in kei⸗ Weise zu nahe treten, wenn wir erklaͤren, daß der Stand Geistlichen sich mit dem eines Wahl⸗Mannes nicht ver⸗
Als Juli⸗Maͤnner muͤssen wir anerkennen, daß einer der msten Mißbraͤuche vor der letzten Revolution das stete greifen der Geistlichkeit war, deren Gegenwart sich uͤberall r machte; sie verlangte nicht allein die religioͤse Macht in Umfange, sondern sie wollte alle Gewalten an ißen. Vorzuͤglich um diesem Uebel abzuhelfen, geschah aß wir denjenigen Artikel der Charte, welcher die ka⸗
„ 8
e Religion fuͤr die Staats⸗Religion erklaͤrte, aͤnder⸗ beiden Geistlichen und dem Praͤsidenten der Kammer das Ge⸗ spraͤch auch auf die gestrigen Vorgaͤnge in der Deputirten⸗Kam⸗ mer und Herr Dupin soll ihnen auseinandergesetzt haben, wie
Es ist fern von mir, den Einfluß des Klerus in sei⸗ Braͤnzen schmaͤlern zu wollen; aber als Staatsmann, der r Reform der Verfassung Theil genommen hat und die ssatze der Juli⸗Revolution unverletzt erhalten will, ver⸗ ich auf das bestimmteste, daß jener Einfluß sich von der
und nicht von der Rednerbuͤhne herab aͤußere. Preis hre den katholischen Geistlichen! sie sollen vom Staate t werden, jedoch unter der Bedingung, daß sie sich Graͤnzen ihres Amtes halten; dagegen aber hat die er fuͤr die strenge Sonderung der weltlichen und geistli⸗
—
kacht zu sorgen. Wollten wir es dem Klerus moͤglich machen, — deputir 1 irch irgend eine Hinterthuͤr wieder in die öffentlichen Ange⸗ das Geruͤcht, mehrere Pairs haͤtten die Absicht, bei der aber⸗ maligen Berathung uͤber die Proposition wegen Abschaffung der
eiten einzuschleichen, so wuͤrde er bald wieder Alles an sich reißen och einmal den Staat und sich selbst ins Verderben stuͤrzen.“ — diese Rede, die nicht bloß von einem großen Theile der
Das Journal des Doöbats außert uͤber die Ausschlie⸗ ßung der Geistlichen von den General⸗Conseils: „Aus welchen Gruͤnden will man die vom Staate besoldeten Mitglieder des Klerus von den General⸗Conseils ausschließen? Wir glauben,
daß Herr Dupin, dessen Beredtsamkeit die Kammer zu diesem Beschlusse 85. hierin durch Erinnerungen aus fruͤherer 448 keine SEinrich⸗ Zeit zu weit hat fuͤhren lassen. „Gelder mehr bewilligt werden sollen, und auf dessen Strei⸗ Zeit. S ss
Wir leben nicht mehr im Jahre 1826; die Jesuiten halten keine Prozession mehr in Saint⸗ Achenl, das Monogramm der Gesellschaft Jesu und das Zeichen der Gesellschaft des heiligen Herzens sind nicht mehr in der Deputirten⸗Kammer angebracht; die Kirche ist nicht mehr im Der Priester ist ein
wie wir, er ist Waͤhler und zum Deputirten waͤhlbar, wie alle uͤbrigen Buͤrger, wenn er den noͤthigen Census zahlt; warum soll er also nicht Mitglied eines General⸗Conseils seyn koͤnnen, wie wir, wenn seine Mitbuͤrger ihn dazu fuͤr faͤhig halten? Man sagt, der Geistliche muͤsse nichts mit weltlichen Angelegen⸗ heiten zu thun haben; sind es aber nicht weltliche Verhaͤltnisse,
wenn er Grundbesitzer ist und Steuern zahlen muß, wenn er zum Waͤhler und sogar zum Deputirten fähig ist? Herr Dupin erinnert an die Ausschließung der Geistlichkeit von der Pairs⸗
Kammer. Allerdings wurde bei der Berathung uͤber die zur
Pairie noͤthigen Bedingungen beschlossen, daß die Bischoͤfliche
Wuͤrde kein Recht auf die Pairie verleihen, aber nicht, daß es ein Grund zur Ausschließung seyn solle. Ist ein Geistlicher Mitglied des Instituts, so kann er als Akademiker Pair werden. Nach dem System des Herrn Dupin wuͤrde er wegen seiner Eigenschaft als Priester nicht Pair werden koͤnnen, auch wenn er Mitglied des Insti⸗ tuts waͤre. Auf diese Weise wuͤrde ja die priesterliche Wuͤrde eine politische und buͤrgerliche Degradation werden. Nein, wir fassen den Begriff der Freiheit anders auf. Keine Privilegien fuͤr den Klerus, aber auch keine Ausschließung!“ Ganz der⸗ selben Ansicht ist ein Oppositions⸗Blatt, das Journal du Commerce, welches die Ausschließung der Geistlichen von den General⸗Conseils, in denen sie als Grundbesitzer ihre Interessen zu vertheidigen haben, hoͤchst ungerecht findet und es bedauert, daß Herr Dupin sein Talent fuͤr die Vertheidigung engherziger Vorurtheile verwende. — Die andern liberalen Blaͤtter, als: der Courrier frangais, der Constitutionnel und der Temps
theilen die Ansichten des Herrn Dupin, und das letztere Blatt hebt auf eine affektirte Weise den parlamentarischen Einfluß des
Praͤsidenten der Deputirten⸗Kammer hervor. Der National macht auf das vollkommen passive Verhalten der in der Sitzung zugegen gewesenen Minister aufmerksam. — Die Quotidienne findet in dem Beschlusse der Kammer einen neuen Beweis der Unfaͤhigkeit dieser Versammlung.
Der Constitutionnel meldet: „Durch ein seltsames Zu⸗ sammentreffen der Unstaͤnde befand sich unter den gestrigen Gaͤsten des Herrn Dupin der Pfarrer der Kirche seines Vier⸗
tels, und Abends sah man in seinem Salon den Geschaͤftstraͤger
des Papstes. Natuͤrlich kam bei der Unterredung zwischen den
die politischen Prinzipien, nach denen die Geistlichkeit von den Municipal⸗Wahlen ausgeschlossen worden, mit der Achtung, die nan dem Klerus schuldig sey, wenn er sich auf seine religioͤsen Functionen beschraͤnke, keinesweges im Widerspruche staͤnden.“
Der Messager des Chambres will wissen, die Centra der Deputirten⸗Kammer seyen entschlossen, das Departemental⸗ Gesetz bei der geheimen Abstimmung zu verwerfen.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer ging
Trauerfeier des 21. Januar darauf anzutragen, daß die Pairs⸗
mmlung, sondern sogar auf den oöͤffentlichen Tribunen mit
aufgenommen wurde, fand Hr. Comte sich veranlaßt, Antrag auf die von dem Staate besoldeten Geistlichen chraͤnken. ch also die St. Simonianer, die sogenannten Tempelher⸗ d die Geistlichen der Franzoͤsisch⸗katholischen Kirche Zutritt Wahl⸗Versammlungen und zu den General⸗Conseils ha⸗
buͤrden, und Hr. Renouard bekaͤmpfte den Vorschlag.
Garnier⸗Pages rief im Eifer, daß er Freiheit und heit fuͤr Jedermann verlange, und daß das Amendement örn. Comte unannehmbar sey. Nichtsdestoweniger wurde e, als es zur Abstimmung kam, mit schwacher Stimmen⸗
Man rief ihm von verschiedenen Seiten zu, daß
eit angenommen, — eine Entscheidung, die eine ungemeine V tion in der Versammlung erregte. Alle besoldete Geistliche sind
tzt, insofern nicht die Pairs⸗Kammer diese Bestimmung ft, von den Munizipal⸗Wahl⸗Versammlungen, und mithin von den General⸗Conseils ausgeschlossen. Gleich nach Be⸗ ng dieser Debatte nahm Herr Dupin d. Aeltere den Praͤ⸗ nstuhl wieder ein, worauf die Art. 13 bis 19 des Gesetz⸗ urfes ohne eine erhebliche Debatte durchgingen. Nachstehen⸗ st der wesentliche Inhalt dieser Artikel: Jedes Mitglied General⸗Conseils, das ohne gegruͤndete Ursache bei zweien
Kammer durch eine ausdruͤckliche Erklaͤrung ihre Verwunde⸗ rung uͤber das schnelle Verfahren der Deputirten⸗Kammer aus⸗ spreche. 1 G 1b Aus dem geheimen Fonds des Ministeriums des Innern wurden bisher unbemittelten Gelehrten und Kuͤnstlern Unter⸗ stuͤtzungen von 300 bis 1200 Fr. bewilligt, deren Gesammt⸗ Betrag sich auf 230,000 Fr. belief. Der neue Minister des Innern, Herr von Argout, soll, dem Courrier frangais zufolge, von dieser Summe 90,000 Fr., also mehr als den drit⸗ ten Theil, gestrichen haben. 1 Das Ministerium will den Kammern naͤchstens ein Gesetz vorlegen, wodurch das Telegraphen⸗Monopol der Regierung ge⸗ sichert wird. Den Anlaß zu diesem Gesetze giebt die bekanntlich von einem Privat⸗Verein von Kaufleuten beabsichtigte Errich⸗ tung einer Telegraphen⸗Linie nach Haͤvre. 1 Von dem Vicomte v. Arlincourt ist ein Roman, „les écor- cheurs ou l'usurpation et la peste“, in zwei Baͤnden erschie⸗ nen, welcher wegen der vielen darin enthaltenen Angriffe auf die Juli⸗Revolution und die neue Ordnung der Dinge großes Aufsehen erregt. liees Anbenge⸗Kammer des Koͤnigl. Gerichtshofes versammelte sich gestern fruͤh, um den Bericht des General⸗Prokurators Persil üͤber das am 19. Nov. v. J. auf dem Pont⸗Ropal stattgefun⸗
Der Koͤnig kann ein General⸗
’ “ berathschlagt werden solle.
i Einfluß geltend zu machen. . 82,8 c. lvon der großen Masse des Volks gee-...—
dene Attentat gegen den Koͤnig zu vernehmen, uͤber welches di Untersuchung nunmehr beendigt ist. Naͤchsten Montag wird die Anklage⸗Kammer entscheiden, ob und welche von den in diese Sache verwickelten Personen vor den Assisenhof zu stellen sind. Der verantwortliche Geschaͤftsfuͤhrer des legitimistischen Blat⸗ tes Brid'oison, Herr Delisle, ward gestern wegen Nichtleistung der gesetzlichen Caution von dem hiesigen Zuchtpolizei⸗Gerichte zu einmonatlicher Haft und einer Geldbuße von 200 Fr. verur⸗ theilt. Der Anwalt des Herrn Delisle stellte als Vertheidi⸗ gungsgrund auf, daß Brid'oison ein rein literarisches Journal sey, worauf der Kron⸗Anwalt erwiederte, daß die Tendenz die⸗ ses Blattes im Gegentheil eine durchaus politische und zwar der jetzigen Regierung feindliche sey. Aus Montbrison schreibt man vom 13ten d. M., die geheimen Verhoͤre der eines Komplotts gegen den Staat
angeklagten Passagiere des Sardinischen Dampfbootes „Carlo“-“
Alberto“ begonnen haben. Der zu ihnen gehoͤrende Herr von Mesnars war noch nicht aus Blaye angekommen. Der Vicomte von Saint Priest hat den durch seine Vertheidigung des Herrn Chantelauze bei dem Prozesse der Ex⸗Minister Karls X. be⸗ ruͤhmt gewordenen Lyoner Advokaten Sauzet, und der Graf
von Kergorlay den Pariser Advokaten Guillemin zum Anwalt
gewaͤhlt. Der Beginn der oͤffentlichen Verhandlungen ist auf den 25. Februar anberaumt. Drei große Kisten mit den am Bord des „Carlo⸗Alberto“ gefundenen Beweisstuͤcken waren vo Aix angekommen.
Großbritanien und Irland.
London, 19. Jan. Der Koͤnig hat den Oberst⸗Lieutenan Thomas William Tayplor an die Stelle des verstorbenen Vice Admirals Sir Henry Blackword zum Kammerherrn ernannt.
Der Herzog von Cumberland kam am Donnerstag von Ha-⸗ stings zur Stadt, und fuhr gestern nach Strathfieldsay zu einen Besuch beim Herzog von Wellington, von dem auch der Mar quis von Salisbury und eine ausgewaͤhlte Gesellschaft eingela den worden ist. — Die Gesundheit des Prinzen Georg von Cumberland hat sich durch den Aufenthalt in Hastings ausneh⸗ mend gebessert.
Gestern stattete der Tuͤrkische Gesandte dem Viscount Pal merston im auswaͤrtigen Amte einen Besuch ab.
Es wird taͤglich ein außerordentlicher Gesandter des Schach von Persien mit einer wichtigen Mission in London erwartet. Es sind fuͤr denselben bereits Zimmer in einem der ersten Ho⸗ tels im West⸗Ende der Stadt eingerichtet. Seit 1819 war kein Persischer Gesandter in London. G
Seit einigen Wochen unterhaͤlt Graf Grey Briefwechsel mit dem Erzbischof von Canterbury uͤber die Kir⸗ chen⸗Reform. “
In der Morning⸗Post liest man: „Es hat vor einiger Zeit ein Geruͤcht die Runde in den Zeitungen gemacht, daß der Herzog von Wellington seinen Hausstand aufheben werde, um im Muslande zu reisen. Wir haben diesem Geruͤcht, welches zufaͤllig auch in unser Blatt aufgenommen worden war, bereits widersprochen, und sind jetzt in den Stand gesetzt, diese Wider⸗ legung auf die bestimmteste Weise zu wiederholen, da wir die authentische Benachrichtigung erhalten haben, daß keine Re⸗ duction in irgend einem Zweige des Haushaltes Sr. Gnaden stattgefunden hat.“ 1
Der Brighton Gazette zufolge, wuͤrde wahrscheinlich Admiral Sir Davidge Gould an Stelle des verstorbenen S T. Foley zum Großereuz des Bath⸗Ordens ernannt werden. Der genannte Admiral ist seit dem Tode des Letzteren der ein⸗ zige noch lebende Capitain, der an der Schlacht im Nil Theil genommen hat.
Vorgestern hatte eine Deputation der City, an ihrer Spitze der Alderman Wood, eine Konferenz mit Lord Althorp im Schatzamte, um mit diesem uͤber den projektirten Bau einer
neuen Straße, als Verlaͤngerung von Farringdon Street, zu
verhandeln. b16 Gestern empfing der Lord⸗Mayor eine von vielen Buͤrgern
unterzeichnete Petition, worin er ersucht wird, auf naͤchsten
Montag eine öͤffentliche Versammlung zu berufen, in der uͤber die Abschaffung der siebenjaͤhrigen Parlamente, uͤber die Abstim-a
Abschaffung aller Schaz⸗ ie ungewoͤhnliche Petition gefunden hat, veranlaßt de den Beginn eines Krieges zwi
mung durch Kugelwahl und uͤber die
heilnahme, welche diese b. Guardian, dieses Ereigniß als schen den Radikalen und den Whigs anzusehen.
ich ihres Namens und Postens wuͤrdig gezeigt; sie haben denen 898 uͤber die politische Unabhaͤngigkeit jener edlen Nation
spoͤtteln, die schoͤnste Antwort ertheilt; sie haben die Drohungen
mit Verachtung zuruͤckgewiesen und die Intriguen zu Schanden gemacht, indem sie
Maͤnner als ihre Repraͤsentanten ins Oberhaus
senden, uͤber die es der Regierung nicht moͤglich ist, ihre Herrschaft und Aber, sagt man, sie haben sich in ihrer getroffenen 18en. da letztere solche die der Regierung befreundet sind.
epraͤsentanten fuͤr das Unterhaus waͤhlte,
doch wahrlich mehr Gelegenheit hatten, sich ein richtiges Urtheil uͤber die Staats⸗Angelegenheiten zu bilden, als die Masse des Volks? Diese ist in Schottland ploͤtzlich zur Ausuͤbung einer neuen Gewalt gelangt, die ihr, nach der Meinung der einsichtvollsten und beguͤtertsten Maͤnner des Landes, weit besser fremd geblieben waͤre. Ob die Letzteren Recht haben oder nicht, wird sich binnen wenigen eigen, wenn man im Stande seyn wird, die nunmehrigen Fortschritte des Koͤnigreichs mit sei⸗ nem maͤchtigen Emporbluͤhen unter dem System, das jetzt als das allerschlechteste bezeichnet wird, als ein System zum Ge⸗ winn Weniger, auf Kosten Vieler, zu vergleichen. Da nun aber der Poͤbel plötzlich zu solcher Gewalt gelangt ist, so kann es nicht Wunder nehmen, daß er dieselbe mit der Leidenschaft aus⸗ uͤht, die den Poͤbel stets auszeichnet; er wollte sich raͤchen an
daß sie
einen thaͤtigen
„Die Pairs von Schottland“, sagt der Albion, „haben
Wenn dem so ist, so haben 8 sie anders gedacht, als die große Menge, und wer wird leugnen,