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veraͤndert dieselbe geblieben, in welcher solches auf dem vorigen Landtage uͤberreicht und genehmigt worden ist. In den inneren Abtheilungen sind einige neue Rubriken hinzugekommen. Der Pensions⸗Etat, dessen wirkliches Beduͤrfniß am 1. Juli v. J. bis auf die Summe von 482,998 Fl. herunter gegangen war, und auf dessen moͤglichste Minderung bisher alle Versamm⸗ lungen üunserer Staͤnde drangen, hat nun in Folge der neuen Verwaltungs⸗Organisation sehr bedeutende Zugaͤnge erhal⸗ ten. Dessenungeachtet bezeichnet die Staats⸗Regierung fuͤr den Bedarf des Pensions⸗Etats jaͤhrlich nur die Summe von 500,000 Fl. Der Ausatz fuͤr die Beduͤrfnisse des Groß⸗ herzoglichen Hauses und des Hofes ist gegen das vorige Staats⸗ Budget unveräͤndert geblieben. Fuͤr die Keosten des Landtags wurden statt der bisherigen 16,000 Fl. nunmehr 20,000 Fl. in Aussicht genommen. Der Militair⸗Etat nimmt eine Summe 8 ““ I von 938,294 Fl., mithin 37,514 Fl. mehr in Anspruch, als auf ween den 281 8 hnnse gern E.““ Sere dem letzten Landtage fuͤr denselbes bewilligt worden war. Die Hefte seine Erscheinung gehoͤrt, ist es derselbe Mann, der in F 1“ v . um sähech geae eite seine Unng. . 6 bsve vwem Hedeh kur vermindert. Die Ausgaben in den Geschaͤfts⸗Zweigen des Mini⸗ K. eee Fesscheteh, gs As senece Weveefnes enen steriums des Innern und der Justiz ergeben einen Mehr⸗Aufwand wla Raum gab, als er die Mittel und Verhaͤltnisse desselben von 75,416 Fl., der sedoch, theils nur durch die Uebertragung
einzelner Posten von andern Etats, theils durch unabwendliche
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Steuerpflichtigen wuͤrden nach dem neuen Etat nicht nur theilweise Vertretung der Entschaͤdigungspflicht fuͤr die jedenen, theils aufzuhebenden, theils abzuloͤsenden, Gefaͤlle, Seiten der Staatskasse, erleichtert werden, sondern auch sol⸗ er, theils mittelbaren, theils unmittelbaren, Abgaben⸗Ver⸗ erungen sich zu erfreuen haben: a) durch Uebernahme der nzung unzureichender Schullehrer⸗Gehalte fuͤr minder be⸗ ste Gemeinden, b) durch Verminderung der Quartiers; und panns⸗Leistungen in Folge der aus der Kriegs⸗Kasse kuͤnftig eichenden Entschaͤdigungen, c) durch Verminderung der preise, und endlich d) durch Ermaͤßigung der Notariats⸗ vtelli. 8 der am 2ten d. M. stattgefundenen Beerdigung des errn J. F. von Cotta hielt der Hof⸗Kaplan Gruͤneisen an he eine Rede, aus der wir die nachstehenden Worte hier usheben:
Ort und Stelle; das Feuer hatte aber schon aufgehoͤrt. sere Truppen, welche sich bestaändig im Bereich von 200 6 Geschuͤtz befinden, haben zu ihrer Vertheidigung nur 2 8 nen. Es waͤre sowohl im Interesse der Soldaten, als f Erhaltung des Landes im Allgemeinen zu wuͤnschen, daß die gierung schleunigst ihre Aufmerksamkeit auf diesen wich Punkt lenkte.“
Aus Gent wird die Durchreise des Baren Stockmag London nach Bruͤssel gemeldet.
Unter der Ueberschrift: Ist Belgien Franzoͤösisch Englisch? enthaͤlt der Lynx nachfolgenden Artikel: „Man ohne Zweifel einwenden, ob jenen beiden Fragen nicht noch dritte hinzugefuͤgt werden muͤsse. Wir bemerken darauf, de Verneinung nicht zweifelhast seyn kann, und gestehen offen, wir fuͤrchten wuͤrden, uns laͤcherlich zu machen, wenn wit Gedanken Raum geben wollten, daß der gegenwaͤrtige 39
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von der Abberufung des Marquis von Anglesey und der Er⸗ nennung des Herzogs von Richmond an dessen Stelle als Statt⸗ halter von Irland. Der Herzog wor ehemals ein entschzedener Gegner der Emancipation der Katholiken, fiel in Folge der Sin⸗ nesaͤnderung seines alten Freundes, des Herzogs von Wellington, von diesem und der Tory⸗Partei ab, und wurde ein eifriger Parlaments⸗Reformer; aber Niemand zweifelt, daß er dessen un⸗ qgeachtet gegen die Katholiken billig verfahren, und als redlicher Mann ihnen alle die Vorthetle zukommen lassen weird, die ihnen das Gesetz verstattet. Aber es zweiselt auch Miemand, daß er so⸗ wohl gegen sie als die Prorestanten das Gesetz in seiner ganzen Strenge wird walten lassen, sobald sie es verletzen — und dies ist ge⸗ rade ein Mann, wie ihn Irland bedarf. — Allem Anscheine nach wird
ter der Feuersbrunst zu Uster nicht etwa um dieser That willen geschmaͤht, sondern vielmehr oft ganz laut als Maͤrtyrer bezeich⸗ net. „Diese beunruhigende Stimmung“, sagt eine Schwei⸗ zer Zeitung, „die, wenn man sie nicht schnell genug im Zaum haͤlt, Industrie und Fabriken großen Gefahren aussetzt, muß die ganze Aufmerksamkeit der Regierung in Anspruch nehmen, denn mehrere Gewerbtreibende, die damit umgin⸗ gen, Fabriken in diesem Kanton anzulegen, geben ihren Plan auf und wollen sich nach anderen Orten wenden.“
Italten.
Turin, 12. Jan. Der Koͤnig hat die General⸗Majore Marchese di San Peyre und Graf Capré di Megeve zu Ge⸗ neral⸗Lieutenants befoͤrdert.
Neapel, 8. Jan. Am z3ten d. stattete der Koͤnig Otto von Griechenland, in Begleitung seines Bruders, des Kronprin⸗ zen von Bayern, dem Koͤnige und der Koͤnigin einen Besuch ab. Dasselbe geschah am folgenden Tage von Seiten Seiner Koͤnigl. Hoheit des Prinzen August von Preußen, der sich ebenfalls seit kurzem, unter dem Namen eines Grafen von Mannsfeld, hier befindet. 11““
densentgen, die sich zu seinem eigenen Besten dagegen erkloͤrten, ihm das Wahl’Recht zu ertheilen, und deshalb stimmte “ r gegen diese. Die Pairs von Schottland hatten kein solek es 1 vpotiv bei ihrer Abstimmung; sie betrachteten die Staats⸗Ange⸗ sleenheiten aus dem Gesichtspunkte geuͤbter und erfahrener Maͤn⸗ ver; e sahen, wie gefährlich die Peolitik der jetzigen Regierung ey, und wohlten Repraͤsentanten, die sich ihr eiftgegensetzen wer⸗ n. Dieser Entschluß, in der Ausuͤbung ihres Rechts, ihrer Eimficht allein zu folgen, ohne sich weder an den Regierungs⸗ Einfluß noch an das Volksgeschrei zu kehren, hat Maͤnner, in dereh Matur es liegt, steis den Mantel nach dem Winde zu hHangen, und die immer ein sehr seines Gefuͤhl fuͤr die Weis⸗ heit und Vortrefflichkeir der maͤchtigeren Partei haben, stark in Harnisch gebracht und zu bitteren Vorwuͤrfen gereizt. „„Das
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die Regierung von allen Seiten mit Bitten bestuͤrmt werden, einige Volk denkt so und so“““, sagen sie, „„die Regierung denkt so direkte Steuern entweder gaͤnzlich abzuschaffen, oder doch bedeu⸗
und so, wie unbillig, daß die Schottischen Pairs anders denken, tend zu modifiziren. Auch glaube ich, daß sie keine Zeit 1 in 8 daß egenwaͤrti oder, wenn ste auch anders denken, wie unsinnig, daß sie han⸗ daruͤber verlieren wird, besonders da sie bei dem noch immer Belgtiens etwas Anderes als Franzoͤsisch oder Englisch seyn .
bein, wie sie denken. Warum beugen sie sich nicht in Chrfurcht verwirrten Zustande der Politik und dem herannahenden Kampfe Unter allen Seltsamkeiten, welche uns in diesem ungluͤch vor der bestehenden Gewait, wenn sich ihr Inneres auch noch so in Irland der innigsten Theilnahme des Großbritanischen Vol⸗ Lande auffallen, ist es keine der geringsten, es zwischen sehr dagegen empoͤrt? Wir fuͤr unser Theil wuͤrden uns nicht kes bedarf. — Der Bericht der uͤber die Behandlungswetse der reich und England ungefaͤhr wie einen Gegenstand zu sehe so straͤuben, und sie sollten es auch nicht.““ Der rechtliche Kinder in unseren Fabriken niedergesetzten Kommsion hat das durch eine Rakete in Bewegung gesetzt wird; Belgien suͤhg Sinn der Schottischen Pairs wird sie leicht uͤber dergleichen aufprallen; das ist aber auch Alles, was es von seiner eis
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19 441
2 2. maös- 8
8 Es ist derselbe, der, 88
Rache 2. wuͤrde.
Basis des Schreckens beruht habe, und daß die Emancipation .““ geraͤumt habe.
sitzer zu erwaͤhnen. Aufregung entstanden, und es sey irrig, O'Connell als deren Seeie anzusehen, er sey nur ihr erstgeborner Sohn.
diese Angabe,
.
bet Organistrung dieser Freiwilligen noch andere Absichten habe, dieße sa, bei den Agitatoren einen selbstsuͤchtigen Wunsch nach persoͤnliche
Leute wollen darin sogar die geheime Absicht sehen, sich deren
land mehr einbringen? wuͤnschen?“
sechs Bischoͤfe und einen Erzbischof herabgesetzt, und die katho⸗ liische Geistlichkeit durch Besoldung vom Staate an den Staat gebunden werden. Irland habe indessen noch ganz andere und keeben so unertraͤgliche Beschwerden; vor allen Dingen sey hier
der die Verhaͤltntsse
ohne Zweifel eine Empfehl
ruhe zu erhalten.
eutweder die Regierung eine Ausdehnu sorgt, oder enrschlossen ist, die Insurrection, so weit si ist, niederzuschlagen. Man spricht auch
ladelnde Vorwuͤrfe hinwegsetzen, und lieber werden sie dieselben ertragen, als solchein Rath folgen’“
In Bezug auf die durch O'Tonnell angestiftete Organisation besprochene Neger⸗Sklaverei Irland, aͤußert der in unseren Kolonieen noch besteht .
Man will sich uf die Anordnung beschraͤnken, daß kein Kind nein! Das waͤre ja gegen das Gesetz; aber doch hat die Be⸗
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des Vereins unbewaffneter Freiwilligen in Courier: „Die „Freiwilligen“ sollen nicht bewaffnet seyn; 5 zeichnung „Freiwillige“ einen ominoͤsen Klang, und es ist schwer, sich dieselben als einen unbewaffneten Koͤrper zu denken; doch es sind ja Irtändische Freiwillige, und dies erklaͤrt sogleich den anscheinenden Widerspruch. vanke, die ganze mannliche Bevoͤlkerung von siebentehalb Mil⸗ onen els Freiwillige ordentlich organisirt, mit den Mitteln, je⸗ den Augenblick zu den Waffen zu greifen, und dennech in aͤcht vhilosophischer Weise sich des Gebrauchs derselben enthaltend, den Sieg nicht im Geschuͤtz, sondern in Beweisgruͤnden suchend! Einem philantropischen Gemuͤth, wie Herrn O'Connell, muß eine solche Betrachtung eben so enrzuͤckend als neu duͤnken; nament⸗“ ich wenn man bedenkt, daß Irlands Bewohner, die diese „fried⸗ lichen Freiwilligen“ bilden sollen, eben nicht wegen ihres milden Wenehmens zur Zett der Aufregung oder wegen ihrer Enthalt⸗ aikeit in dem argumentum baculinum. selbst bei festlichen Ge⸗ jegenheiten, berühmt sind. Anzunehmen, daß der Geist, der etzt solchen Prunk Irischer Logiker zur Eroͤrterung abstrak⸗ ter Fragen, in Bezug auf die buͤrgerliche und religioͤse Verwal⸗ rung, der Britischen Gesetzebung gegenuͤber, heraufbeschwoͤrt,
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ergröͤzerung voraussetzen. Freilich sieht jene Maß⸗ hel sehr wie ein Versuch zur Einschuͤchterung aus, und gewisse eis eines Gewaltmittels zur Aufloͤsung der Union zu bedienen. Aber was koͤnnte wohl den Agitator bewegen, eine solche Auf⸗ sung zu wünschen? Hat er sie nicht von sich gewiesen? Und zieht er nicht bereits ein jaͤhrliches Einkommen von 12,000 Pfd. von den Aufgewiegelten? Wuͤrde ihm eine Trennung von Eng⸗ Warum sollte er also eine Trennung
. Mehrere Tory⸗Blaͤtter behaupten, die Minister haͤtten be⸗ schlossen, O Connell verhaften zu lassen. Die Times widerlegt indem sie meint, daß eine solche Maßregel wohl einen augenblicklichen Schrecken, aber zugleich den Duͤrst nach Dieses Blatt gesteht uͤbrigens, daß die Herrschaft Englands uͤber Irland seit Jahrhunderten auf der
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eine einzige der zahllosen gegruͤndeten Beschwerden hinweg⸗ Eine Reform der anglicanischen Kirche werde
nicht hinreichen, die ganze Kirche muͤsse aufgehoben oder auf
der tyrannischen Behandlung der Landleute durch, die Grundbe⸗ Durch so empoͤrende Mißbraͤuche sey die
Die Wahl des Herrn Pease, eines Quaͤkers, zum Parla⸗ ments⸗Mitaliede hatte großes Aufsehen erregt und wurde als et⸗ was ganz Uterhoͤrtes betrachtet; nach genauerer Nachforschung bat sich jedoch gefunden, daß dies nicht der erste Fall dieser Art ist. Schon im Jahre 1698 wurde fuͤr den Burgflecken Chip⸗ ving Wocombe ein Auaäaͤker, Herr Archdale, zum Repraͤsentanten gewaͤhlt und willigte auch in diese Wahl; als er aber vor dem Unterhause zur Eidleistung aufgefordert wurde, verweigerte er dieselbe, und es mußte ein neues Wahl⸗Ausschreiben erlassen werden.
Die regelmäͤßigen Paketboote in Falmouth haben sich ge⸗ weigert, die Generale Stubbs, Saldanha, Cabreira und Andere nach Porto an Bord zu nehmen. Die Generale haben vaher in Piymouth eine Amerikanische Brigg gemiethet, deren Capi⸗ tain sich anheischig gemacht hat, sie auf alle Gesahr bei oder in der Raͤhe von Porto ans Land zu setzen. Sie sollten vorgestern absegeln.
In den hiesigen Sterbelisten der ve
rgangenen Woche sind brei Todesfaͤlle an de 8 3
— - der Cholera aufgefuͤhrt. An den Masern, welche jetzt sehr haͤufig vorkommen, sind 23 Personen gestorben.
In der That, ein herrlicher Ge⸗ Madrid her der Glaube Boden gewonnen zu haben, daß der Bruderzwist bald freundlich beigelegt werden wuͤrde.
Koönig der Niederlande Vorschlaͤge gemacht haben soll, deren
Nachrichten aus Rord⸗Amerika ufolge, har die gesetz⸗ gebende Versammlung von Virginien 1-2 22 Se zwischen Suͤd⸗Karolina und den Vereinig⸗ ten Staaten und die Angemessenheit, einen General⸗Konvent aller Staaten in Vorschlag zu bringen, in Ueberlegung nehmen soll. — London, 19. Jan. Das Parlament versammelt ganz gewiß den 29sten dieses Monats; wahrscheinlich aber wird die eigentliche Eroͤffnung nicht vor dein Zten Fe⸗ bruar statt finden. Der Haupipunkt in der Koͤnigl. Rede wird ung seyn, den Zu .
Zeitverlust in Berathung zu nehmen, 9 ö“ werden die Minister alsdann sogleich die Suspension der Ha⸗ beas⸗Corpus⸗Acte, oder irgend eine andere Maßregel vorschlagen welche die Regterung in den Stand setze, sich der Aufwiegler wenigstens so lange zu versichern, bis das Parlament Zeit ge⸗ funden, Maßregeln zu nehmen, um dem Irlaäͤndischen Voͤllke 8 Hauptgruͤnde zu billigen Klagen zu benehmen, durch deren Da⸗ seyn die Aufwiegler allein im Stande sind, senes Volk in Un⸗ erkt Die Eile, womit die bereits so betraͤchtliche Armes auf jener Insel verstaͤrkt wird, spricht wenigstens dafuͤr, daß ng des Insurreetionsgeistes be⸗ e schon gediehen mit erneuerter Zuversicht
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düh
seiner Truppen Tapferkeit Guͤte, mich unter die Zahl der Ehren⸗Degens fuͤr den General Ch
mittag zwischen 10 und 11 U Fort Liefkenshoek versucht, pfüͤndigem Geschuͤtz, welche die Belgier dem richtet haben, zu demontiren. eine Baracke, in der V.d. und man sa Kommandant des linken Schelde⸗Ufe
ganze kand mit Unwillen erfuͤllt, indem solcher uͤber allen Zwei⸗ fel vee daß unsere Ueberlegenheit im Manufaktur⸗Wesen
vor dem 9ten Jahre zur Arbeit in den Fabriken aufgenommen und nicht uͤber 10 Stunden des Tages beschaͤftigt werde! — Von Porto immer noch nichts Entscheidendes; aber dort sowohl als zu Lissabon scheint durch die Ankunft des Lord Hervey von
Auch hier herrscht der Glaube jetzt allgemein — und Gott gebe, daß er gegruͤndet sey — daß die Hollaͤndisch⸗Belgischen Zwistigkeiten auf dem Punkte einer friehlichen Ausgleichung seyen, indem der
Annahme wenig entgegensteht.
Niederlande. Aus dem Haag, 20. Jan. Zur Feier des Geburtstages Ihrer Kaiserl. Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin von Oranien war gestern Dejeuner bei Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen von Ora⸗
nien, bei dem Se. Mafestaͤt der Koͤnig und alle uͤbrigen hier
anwesenden Mitglieder der Koͤnigl. Familie gegenwaͤrtig waren. Mittags war großes Diner beim Koͤnige.
Das Hauptquartier des General⸗Lieutenants de Kock soll, wie es heißt, von Breskens nach Middelburg verlegt werden.
Wie man vernimmt, errichten die Belgier auf dem Theil der Schelde⸗Ufer, der durch sie besetzt ist, große Verschanzungen, und scheinen den Plan zu haben, die Forts Lillo und Lieftens⸗ hoek anzugreifen.
Aus Lillo schreibt man vom 17ten d.: „Unser Zustand ist hier immer derselbe; außer daß wir wieder ringsum von militai⸗ rischen Stellungen eingeschlossen, welche von erbaͤrmlichen Fein⸗ den bewacht werden; als die Franzosen hier waren, sahen wir doch wenigstens einer Nation in die Augen, die noch aͤlter ist, als die unsrige, und mit der zu fechten nur zur Erhoͤhung des Ruhmes der Niederlaͤnder beitragen konnte; minder behagt es uns jetzt, einem Volke gegenuͤber zu stehen, welches sein Schwerdt auf der Zunge traͤgt, und dessen groͤßter Muth in dem Ausstoßen von Schimpfworten besteht. Sie verstecken ihre Posten mehr oder weniger, besonders des Nachts; gestern zeigten sie sich auf einer Hoͤhe, und man glaubte, daß sie
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Arbeiten aufwerfen wuͤrden, aber einige Kugeln aus Liefkenshoek
durch Grausamkeiten erkauft worden, gegen welche die so viel — wenigstens wie sie heutzutage als Wohlthat erscheint.
ten, der Gesinnung und der That nach,
nicht Mangel an Kenntniß
Existenz weiß. Belgien stehrt unter der Botmaͤßigkeit reichs, sagen die Englaͤnder; Eugland hat seinen Praͤfekta den Thron gesetzt, und beutet das Land durch dessen Veg lung aus, sagen die Franzosen. Keiner der Parteien, ing sich jene beiden großten Väiler theilen, ist es noch eingefal sagen: Belgien ist Belgien selbst. Wenn man es sagte, sot von allen Seiten das risum teneatis erschallen. Dagegen dieses schoͤne, fruͤher so gluͤckliche, so bluͤhende Land allen
teien in Frankreich zur Grundlage, um ihre Kraft, ihre
ritaͤt, ihre Popularitaͤt darauf zu gruͤnden. Die Maͤnna Juli⸗Revolution ruͤhmen sich, nach Gefallen daruͤber verfüͤg⸗ koͤnnen; Belgien wuͤrde, sagen die Legitimisten, vermoͤge katholischen Tendenz, jetzt Franzoͤsisch seyn, wenn de tere Zweig der Bourbonen auf dem Throne Frankreichs So ruͤhmen sich also die entgegengesetztesten Meim ohne Furcht vor den Vorwurf der Verletzung der T. b zum Umsturz Landes beigetragen zu haben, um sich dasselbe zuzueignen. wird wahrnehmen, daß in Allem, was sich England und reich, so wie die Parteien, gegenseitig sagen, die Loͤsung in stellten Fragen nicht zu finden ist. — Wenn aber wehe Franzosen noch die Englaͤnder diese Loͤsung geben, so is
— oder Ueberzeugung, sondern an richtigkeit; jede der beiden Nationen sucht die Vortheile; heimlichen, welche ihr aus der unsinnigen Revolution dens gier erwachsen; jede derselben behauptet, Belgien sey und gig und neutral. Uns, die wir fuͤhlen, wohin jene sie Woͤrter uns gefuͤhrt haben, koͤmmt es zu, die verlangte zu geben. Wenn wir zuvoͤrderst behaupten, daß Belgien zoͤsisch ist, so gruͤndet sich diese Ansicht darauf, daß wir wie Frankreich die unumschraͤnkte Beherrscherin seines bietes, seiner Bevoͤlkerung und seiner Schaͤtze ist. 3 mal, wenn die Franzoͤsische Armee unsere sogenannten G hat uͤberschreiten wollen, hat sie es gethan, ohne irgent Art von Widerstand zu finden, und trotz der Protestatione derer Maͤchte. Indem Frankreich Belgien befiehlt, eine m Bevoͤlkerung und mit den finanziellen Mitteln in keinem haͤltnisse stehende Anzahl von Truppen unter den Waf halten, verfuͤgt es auf eine weit ausgedehntere und unum tere Weise uͤber das Land, als wenn die suͤdlichen Pron des Koͤnigreichs der Niederlande schon wieder den Namen, partements“ angenommen haͤtten. — W
8 1b 1 1 Wenn aber, wird sagen, Belgien so durchaus, so innerlich Franzoͤsisch
trieben sich schleunigst zuruͤck. Heute Morgen gegen 11 Uhr schienen die Helden Herz zu fassen; aber die Vierundzwanzig⸗ Pfuͤnder aus Vater „Hendrick“ waren ihnen wieder sehr im Wege; diesesmal schossen sie jedoch mit 6⸗ Pfuͤndern zurfck, so daß eine der Kugeln in die Bastion Nr. 3 fiel, und eine andere in der Brustwehr sitzen blieb; es wurde kein Schaden angerichtet, und das Feuer bald eingestellt. Die Divi⸗ sion Kanonierboͤte, unter dem Befehl des Capitains Ketjen,
wie kann man es dann noch Englisch nennen? Wir dieses Raͤthsel loͤsen. England kann sich ruͤhmen, ganz besondere Art zu haben, wie es sich die schaft uͤber ein Land in irgend einem Theil der anmaßt. England hat sich, durch die beispieilose A nung seines Fabrik⸗Systems, in die Nothwendigkeit setzt, allen Voͤlkern der Welt seine Fabrikate liefern zu m eine auch nur unbedeutende Hemmung seiner Ausfuhr g
welche ihre Winter⸗Stellung in der Bucht dieses Forts einge⸗ nommen hatte, liegt jetzt wieder, wie fruͤher, auf 5* Schelde zwischen Lillo und Liefkenshoek. — Ganz besonders merkwuͤrdig ist der gute und unverdrossene Geist der Garnison, trotz ihres beschwerlichen Dienstes; streng in der Erfuͤllung ihrcer Pflichten, froͤhlich, thaͤtig und gesund, sind Alle zufrieden. Die Matrosen unter dem Befehl des Lieutenants 1ster Klasse Carnabeek wett⸗ eifern mit den Unsrigen, und zeigen sich auf den Waͤllen zur Vertheidigung eben so geschickt als am Vord.“
1uu“
b Belgien.
Bruͤssel, 20. Jan. In der gestrigen Sitzung der Re⸗ praͤsentanten⸗Kammer erstattete Herr Poschet im Namen der Kommission zur Veristzirung der Vollmachten Bericht uͤber die Wahl des Ceneral Goblet zum Repraͤsentanten fuͤr Tour⸗
Ruf begruͤndete, auf den es
det seinen innern Frieden, und wenn es derselben nicht d so ist die Existenz seiner Regierung bedroht. Deshalb ist Land, welches ihm durch seinen Handels⸗ und Fabrik⸗Woh verdaͤchtig wird, sein Feind, und muß sich von ihm Gesetz schreiben lassen. Das Koͤnigreich der Niederlande und besc die suͤdlichen Provinzen desselben sind daher, als vor ugg industriell, dem Verderben geweiht. England legt wenig 1 auf eine Territorial⸗Erwerbung; auch erlaubt seine Bevölz nicht, diese Art von Herrschaft zu erweitern oder zu behau aber es hat zu Belgien gesagt: bebaue Dein Land, - Deine Fabriken, und das Belgische Volk hat sich auf ein Weise an dem vergrissen, was seinen Wohlstand ausmachte um Anspruch machen konnte. E⸗ hat seinen Zweck erreicht, und noch mehr als dies, denn?
nayv. Da aus den gegen diese Kahl eingelaufenen Bittschriften hervorging, daß eine gewisse Anzahl unbesugter Waͤhler mitge⸗ stimmt hat, und nach Abzug derselben dem General Goblet nicht die erforderliche Majoritaͤt geblieben war, so trug die Kommise
1 sion auf Annullirung der Wahl an, welchem Vorschlag die Kam⸗ ebatte beitrat.
mer nach einer lebhaften D thaͤlt bereits die Koͤnigl. Ver⸗
Der heutige Moniteur en ordnung, wodurch das Wahl⸗Kollegium des Distrikts von Tour⸗ nay auf den 31sten d. M. zur Erwaͤhlung eines neuen Repraͤ⸗ wird.
sentanten zusammenberufen Der Brigade⸗General Malherbe hat interimistisch den Ober⸗ Befehl uͤber die 61e Diviston erhalten.
Im Loyny liest man folgendes, von einem Advokaten unter⸗ zeichnete Schreiben: „Die Einnahme der Citadelle von Ant⸗ werpen ist eine schoͤne Waffenthat, und unsere Repraͤsentanten haben dem Marschall, welcher die Belagerung geleitet hat, einen Ehren⸗Degen votirt. Da aber die Vertheidigung dem Angriff an Heroismus nichts nachgegeben hat, so koͤnnen die Repraͤsen⸗ tirten chrerseits den belagert gewesenen General bitten, ein gerin⸗ ges Zeichen der Huldigung anzunehmen, welche sie seiner und
darbringen. Haben Sie daher die Substribenten zum Ankauf eines asse aufzunehmen.“ unterm 17ien d. M.: „Heute Vor⸗ hr haben die Hollaͤnder aus dem eine Batterie von 2 Stuͤck sechs⸗ Fort gegenuͤber er⸗ fuͤndige Kugel flog durch oldaten befanden, diese er Kugeln in die Schieß⸗ rst⸗Lieutenant Petithan, rs, begab sich sogleich an
Vom Doel schreibt man
t Eine 24 8. Belgische h einige unser
arten des Forts fliegen. Der Obe
ͤnstelt sey, und daß aiso der Triumph En
außer aller Wahrscheinlichkeit, daß die Verfuͤhrer des Vol wagen koͤnnten, demselben zu erklaͤren, daß sein Wohlstn
das Volk es glauben wuͤrde. — glands vollstaͤndig; Belgien ist in! glisch, wie es diese Beschützerin nur hat also das Gluͤck, Franzoͤsisch und E r glauben, daß man die am Eingang
Beziehung so sehr En
schen konnte; es zu seyn, und wi
Artikels gestellten Fragen auf keine andere Weise loͤsen kam
Deutschland.
Muͤnchen, 17. Jan. Ofstzlelle Nachrichten aus 2 vom 8ten d. M. melden das Einlaufen eines Oesterreich Stationsschiffes daselbst, welches die zur Ueberfahrt der! rischen Truppen nach Griechenland bestiminte Flotte baf hatte. Saͤmmtliche Schiffe hatten ohne den mindesten U und ohne daß auch nur eines zuruͤckgeblieben waͤre, bereits an der suͤdlichsten Spitze der Istrischen Halbinsel passikt, die ganze Expedition befand sich im besten und erwuͤnsch Zustande.
In unserer Hauptstadt wechseln die Minister und vemaee se; Großbritanischen Gesandten,
Hofbaͤlle mit denen Gestern war großer Ball bei⸗ und morgen ist ein solcher bar Minister des Koͤniglichen Hauses g 89 e Frel v. Gise, im Lokale des Ministeriums.
Stuttgart, 20. Jan. (Stuttgarter Zeitung.) Haupt⸗ Finanz⸗Etat fuͤr die kuͤnftigen 3 Jahre vom 1. 1833 — 36 liefert im Allgemeinen das Ergebniß, daß in naͤchsten 3 Jahren betragen werden: die Ausgaben 27,300 Fl. 2 Kr., die Einnahmen von dem Kammergut 11,278,07 29 Kr., von Steuern 16,065,294 Fl., zusammen 27,343,560 29 Kr., demnach Ueberschuß der Einnahmen 38,041 Fl. 27 ungerechnet die außerordentlichen Zuschuͤsse der Rest⸗Verwaln welche zu außerordentlichen Ausgaben bestimmt werden solle
seine Zwecke sich dienstbar machen konnte. erselbe⸗ seinem guten Grunde geistiger Fäͤhigkeit und gelehrter Bildung ehreren Faͤchern des Wissens ausgeruͤstet, Beruf und Kraft zu hhiedenen Bahnen öffentlicher Wirksamkeit empfand, aber auch de dasjenige Feld, auf welches er zuerst gegen seine Neigung h die aͤußeren Verhaͤltnisse war geleitet worden, mit gleich gro⸗ Eifer und Scharfsinn sich unterwarf, und wie er bald eben hier aus zu jeder andern Richtung seines Thuns und Strebens ging, so hier als in dem eingewohnten und eigenthuͤmlichen en seiner Schoͤrfung wurzeln blieb. — Hier naͤmlich sah man „von mittellosen Anfaͤngen aus, nur allein auf den Drang sei⸗ Geistes und die Kraft seines Vertrauens gestuͤtzt, aber so um⸗ ig als entschlossen, so ruhig als kuͤhn den Umfang seines Ge⸗ sw erweitern und schon sein fruͤhestes Auftreten an dasjenige der jen Geister unsers Volkes knuͤpfen. Hier sah man den Unverdrossenen Verein mit den Tuͤchtigsten jene Anstalten fuͤr allgemeine Belehrung Bildung gruͤnden, welche durch die Erfahrung von Fahrzehen⸗ ihre vve. bewaͤhrt und auf die Gestalt der Zeit, auf den si der bffentlichen Meinung, auf die Laͤuterung der Ansichten des Geschmacks der Mitlebenden einen unverkennbaren steigen⸗ Einfluß ausgeuͤbt haben. So ward ihm, begleitet von dem Se⸗ des Fleißes, welchen die Menschen das Gluͤck nennen, auf dem ischen Buͤchermarkte bald die angesehenste Stelle eingeräumt: wenn die Nachwelt einst die Fruͤchte der Gegenmart pfluckt, n sie von dem Erscheinen der Helden Deutscher Kunst und Wis⸗ chaft bewundernd redet, so wird sie nicht vergessen, auch den tbigen Wagenlenker zu nennen, welchem jene ihre Fahrt unter Augen des Jahrhunderts anvertraut, ja, welcher ihnen mehr als dies: ihrer Freundschaft Genosse. — Was jedoch fuͤr Anderer zultern schon zu viel gewesen waͤre, galt ihm bloß als der ge⸗ ure Mittelpunkt seines uͤbrigen Schaffens und Sorgens. Denn sce Regsamkeit des Geistes und welchen Eifer der That entfal⸗ er fuͤr das Gedeihen großartiger Unternehmungen
hier und t, fuͤr die Anwendung geistreicher und gemeinnuͤtziger Eründun⸗ Und wiederum, daß es oft scheinen mochte, als ob ihm nur allein am Herzen laͤge, — welchen unausgesetzten und wirksam⸗
r Antheil hat er an den Schicksalen und Entwickelungen unserer gerlichen Verfassung seit vierzig Jahren genommen! Welche strengungen widmete er, wie in fruͤheren Zeiten dem ehrenden ftrage, den Deutschen Buchhandel vor den versammelten Maͤch⸗ zu vertreten, so noch juͤngst im vorgeruͤckten Alter der großen gelegenheit einer Vereinigung des Deutschen Nordens mit dem den zur Foͤrderung des Handels und Gewerbes! — Und wenn rdet diesem Allem und so manchem Andern, was wie kleinere len unter den Wogen des Stromes verschwindet, erst noch die tseiner Thaͤtigkeit erwaͤgen, die Alles, auch das Verschieden⸗ igste, zagleich uͤberschaute und nicht, von dem Einen ergriffen döbeherrscht, nun das Andere zur Seite ließ; die Alles im Klei⸗ sowohl als im Großen durchdachte und selbst. beschickte, daß n uͤberall zweiseln mußte, ob die Berechnung feiner, oder das agniß groͤßer, oder die Ausdauer bewundernswuͤrdiger sey; wenn ediese Arbeitsamkeit mit gleicher Liebe bis ans Ende fortgesetzt, d mit ungeschwaͤchter Kraft und Umsicht erhalten finden, — dies , was wir nicht begreifen koͤnnen und doch glauben muͤssen, weil Thatsache und Wahrheit ist. Aber um deswillen gerade, daß er gewirkt und Großes damit errungen hat, folgt ihm die Anerken⸗ ug nach, ruͤhmt ihn der Stolz vaterlaͤndischer Gesinnung; denn gen den alten Vormurf einer nur immer nach innen gekehrten nseitigkeit des Geistes, hat vor Tausenden dieser Mann durch seine lseitige Auffassung des Lebens, durch seinen schnellen Blick in die enschen und in die Verhaͤltnisse, durch seinen so gluͤcklichen als wandten Gebrauch der ihm vorhandenliegenden und der mit be⸗ ebsamen Geiste herbeigeschafften Mittel und Kraͤfte die Ehre des eutschen Ramens gerechtfertigt. — Wie er selbst in den Umstaͤn⸗ n sowohl, als in seinen Unternehmungen einen Ruf erkannte, die ewohnheit seiner buͤrgerlichen Verhaältnisse mit einer hoͤheren tufe zu vertauschen; wie er durch Besitz⸗Erwerb in dem Gebiete beier Deutschen Staaten seine dffentliche Stellung zu sichern und gleich den Kreis seiner Thaͤtigkeit zu neuen Richtungen auzzudeh⸗ n wußte; so ward ihm füͤr sein großartiges Wirken und Sre. nlichen Dienst das Vertrauen und die Auszeichnung der Mäͤchti⸗ n zu Theil. Aber die groͤßere Anerkennung, und die ihm bei aller kerschiedenheit der Ansichten und Standpuünkte Niemand weigern inn, liegt in dem Außerordentlichen seines Lebens selbst. Was under, wenn schon dieses Außerordentliche jeden Zuschauer seines entlichen Wirkens veranlaßte, einen mehr oder weniger billigen Naßstab anzulegen; wenn da, wo das sittliche Gefuͤhl so leicht in nen ungleichen Kampf mit dem Reize des Talents und mit bagg bewichte der Verhaͤltnisse geraͤth, von Allen, ob sie berufen sind der nicht berufen, ein lautes und nicht selten ruͤcksichtsloses Gericht rgeht. Wir aber wollen uns auch hier uͤber dem Grabe eines Nenschen die Haͤnde reichen und mit Liebe hervorsuchen, was ja⸗ so ielfach sich in dem oͤffentlichen Leben des Vollendeten darbietet, die die schönere Eigenthuͤmlichkeit seines Gemuͤthes auch hier sich hern enthuͤllte; wie er den sittlichen Ernst seiner Weltansicht auch i der Leitung seines Geschaͤfts, zumal durch Ausschließung alles hessen, was einer gemeinen Richtung des Sinnes dient, vorwalten jeß; wie er mit großen Anspruͤchen an Andere, die aber nur darum un groß erscheinen mußten, wei! man nicht sah, noch dachte, daß er Hieselben nicht weniger an sich selbst gestellt und selbst geleistet habe, tine gewinnende Freundlichkeit und Guͤte gegen seine Üntergebenen derband; wie er mit großmuͤthigem Sinne, und durch bittere Er⸗ ahrungen des Undankes und der Verleumdung nicht zuruͤckgehal⸗ en, aufkeimende Geister foͤrderte in jeder Wissenschaft und Kunst; ie er die Forderungen der Menschlichkeit in seinen Besißthuͤmern rfuͤllte und durch Achtung der Menschenrechte, durch Linderung der Beduͤrftigkeit einen vaͤterlichen Eifer bewies. — So schließt sich wor uns das Bild eines Mannes, der unzaͤhlige Geister und Haͤnde n Thaͤtigkeit gesetzt, und sie alle mit seinem Fleiße bewacht und übertroffen hatte; das Bild eines Lebens, das weithin seine Bedeu⸗
ung behalten wird.“
vi- eeehe 12. Ian 8 Ninisteriums, Freiherr von Hofmann, der Staats⸗Einnahmen und Ausgaben fuͤr die Jahre 1833, 1834 und 1835, so wie den Entwurf des Fi⸗ nanz⸗Gesetzes fuͤr die eben bemerkte Periode uͤberreichte, beglei⸗ tete er diese Aktenstuͤcke mit folgenden Bemerkungen: Die Stel⸗ lung des Budgets in Beziehung auf seine vollstaͤndige Darstel⸗
Als der Praͤsident des Finanz⸗ der zweiten Kammer den
Nothwend bestimmt ist. Gießen die Staats⸗Regierung 10,614 Fl. mehr als bisher verwandt,
Fl. zu bringen. Die Ausgaben in den Geschaͤftszweigen des Mi⸗
ten. Es werden fuͤr das Hof⸗Bauwesen 7911 Fl. 20 Kr. besonders
kannte Haupt⸗Reparatur in dem Palais zu Mainz — wo Se.
lichst bald herbeizufuͤhren.“
igkeit herbeigerufen, theils aber zu nuͤtzlichen Zwecken Unter andern wuͤnscht fuͤr die Landes⸗Universität
desgleichen 8060 Fl. mehr als bisher fuͤr die Verbesserung der Ge⸗ halte der Volks⸗Schullehrer. Letztere Summe ist vaͤmlich noch wei⸗ ter erforderlich, um die Gehalte der am geringsten dotirten Stel⸗ len der Volks⸗Schullehrer wenigst auf ein Einkommen von 150
ens
nisteriums der Finanzen betreffend, so stellte Hr. v. Hofmann hier die Behauptung an die Spitze, daß auch diese, in Vergleichung gegen das letzte Staats⸗Budget, eine sehr bedeutende Mehr⸗Aus⸗ gabe, jedoch nur scheinbar, enthielten, indem die eigentlichen Kosten der Finanz⸗Verwaltung sich nicht vermehrt, sondern vermindert haͤt⸗
um deßwillen weniger in Anspruch genommen, als auf dem vorigen Landtage dafuͤr bewilligt worden war, weil Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog eine von der Bau⸗Behoͤrde fuͤr sehr dringend er⸗
Koͤnigl. Hoheit der Großherzog demnaäͤchst bisweilen auf einige Zeit zu residiren beabsichtigt — noch bis zur naͤchsten Finanz⸗ Periode aufgeschoben wissen will. Die Einrichtung einer ange⸗ messenen Wohnung fuͤr Hochdenselben in Darmstadt betreffend,
so ist es auch diesmal noch nicht seine Absicht, die Mittel zum vollständigen Ausbau des Schlosses von den Staͤnden zu begeh⸗ ren; allein es ist nun, faͤhrt Herr v. Hofmann woͤrtlich fort, „hoͤchst dringend geworden, die so wuͤnschenswerthe Vermaͤhlung Sr. Ho⸗ heit des Erbgroßherzogs durch Herstellung eines angemessenen und anstaͤndigen Lokals zu seinem kuüͤnftigen Etablissement moͤg⸗ zuͤr jenen Zweck der Erbauung eines Theils der Schloßerweiterung sind fuͤr die bevorstehende dreijaͤh⸗ rige Finanz⸗Periode im Ganzen 150,000 Fl. in Aussicht genom⸗ men. Fuͤr die Kataster⸗Arbeiten sind, wie das vorige Mal, 56,000 Fl. (jährlich) vorgesehen; fuͤr die Chaussee⸗Neubauten 45,000 Fl. Hierzu gehoͤrt auch eine sliegende Faͤhre bei Kost⸗ heim am Main, in der Naͤhe von Mainz, welche allerdings dem handeltreibenden Publikem und einer beschleunigten Communi⸗ cation zwischen Mainz und der Provinz Starkenburg sehr foͤr⸗ derlich waͤre. — Einnahmen: Die Einkuͤnfte von den Kameral⸗ und Forst⸗Domainen sind gegen den Ansatz im vorigen Budget um 190,820 Fl. hoͤher veranschlagt; die Rexgalien um 13,374 Fl. und die verschiedenen indirekten Auslagen um 43,266 Fl. hoͤher. Auch die zufaͤlligen Einnahmen der Hauptstaats⸗Kasse werden sich um nahe bei 15,000 Fl. er⸗ hoͤhen, und da als Ueberschuß aus dem Betriebs⸗Kapital diesmal, statt der in das vorige Staats⸗Budget eingetragenen 117,855 Fl., jaͤhrlich 166,648 Fl. zu den laufenden Ausgaben verwendet werden koͤnnen, so werden auch die Einnahmen aus verschiede⸗ nen Quellen einen Mehr⸗Betrag von 57,763 Fl. liefern. Saͤmmt⸗ liche Staats⸗Beduͤrfnisse erscheinen sonach gedeckt, ungeachtet durch das in Folge staoͤndischer Antraͤge statt habende Aufhoͤren der Klassen⸗Lotterie 8900 Fl. jaͤhrlich in Einnahme wegfalten,
und ungeachtet mehrerer in den Abgaben vorgeschlagenen Er⸗
leichterungen.
Darmstadt, 19. Jan. (Ober⸗Post⸗Amts⸗Zeitung.) Der Antrag des Abgeordneten Grafen Lehrbach, auch dem weiblichen Geschlechte bei den Verhandlungen der zweiten Kam⸗ mer der Staͤnde den Zutritt zu gestatten, ist heute mit 30 Stim⸗ men gegen 14 angenommen worden. Man war sehr erstaunt uͤber dieses Resultat, indem man fuͤr die Nachahmung einer auslaͤndischen Mode, die leicht Eitelkeit und Scheinwesen foͤrdern koͤnnte, keine solche Majoritaͤt vermuthet hatte. Unter den mit der Minoritaͤt Stimmenden nennt man uͤbrigens die achtungs⸗ werthesten Namen. — So sollen also in einer Zeit, wo haͤus⸗ liche Tugenden und stilles Familienlehen immer mehr schwinden, wo die Politik schon so viele Koͤpse schwindeln gemacht und den Sinn fuͤr edles Wirken im Kreise der Seinigen getoͤdtet hat, auch noch die Frauen und Joͤchter diesem Wirken entfremdet und in den Strudel der Tagespolitik gerissen werden! Ob dies dem schoͤnen Wirkungskreise angemessen sey, den die Natur selbst
den Frauen angewiesen hat, bezweifeln Viele.
Schweiz. ZA““
Basel, 15. Jan. Einige getrennte Gemeinden haben ihre
Geistlichen noch nicht wieder eingesetzt; die Behoͤrden von Lie⸗ stal forderten, daß sie ihnen den Eid leisten sollten, aber sie verweigerten dies saͤmmtlich. beser Kirche zeigen die Einwohner große Anhaͤnglichkeit fuͤr ihre Seelsorger und scheinen geneigt, alles Moͤgliche zu deren Aufrechterhaltung beizutragen 1 Das Franzoͤsische Ministerium hat durch Beschluß vom 6ten Dezember 1832 den Appenzeller Kalender in Frankreich verboten, weil mehrere ungeziemende Aeußerungen gegen den Koͤnig der Franzosen und den Herzog von Orleans darin ent,⸗ alten sind. b 14. Jan. In Folge eines Ausspruchs des hoͤchsten Tribunals vom 7. Januar ist der ehemalige Schatzmeister Herr von Muralt am 8ten d. in Freiheit gesetzt und seiner Familie wiedergegeben worden. Auch der ehemalige Statthalter Witt⸗ wer de Wimmis befindet sich, kraft einer Entscheidung des hoͤch⸗ sten Tribunals, wieder auf freiem Fuß.
Zuͤrich, 15. Jan. Unter den Antworten, welche dem Vor⸗ ort auf sein Verlangen, die Tagsatzung noch weiter hinauszu⸗ schieben, ertheilt wurden, geht die von Wallis dahin, daß es am vernuͤnftigsten seyn moͤchte, die gewoͤhnliche Zeit ihrer arey menkunft abzuwarten. Ury und Unterwalden ügeckassen 1 Sache ganz dem Gutachten des Direktoriums. Neuchatel ha
selber sgesprochen. . sich in deniselben Sinn ausgesp uͤrich werden die Anstif⸗
8 8 8 .8
lung aller und jeder Staats⸗Einnahmen und Ausgaben ist un⸗
Im öͤstlichen Theil des Kantons 8
Portugal.
Porto, 8. Jan. Der General Solignac bringt dem Heere seine Ernennung zur Kunde und knuͤpft daran folgenden Tages⸗ befehl: Dabem ich die Ehre habe, dem Heere jene Urkunde mitzutbei⸗ len, wird es mir zugleich zur Pflicht, mich uͤber das Verfahren auszusprechen, welches ich unabweichlich in der wichtigen Gewalt, mit der das Vertrauen Sr. Kaiserl. Majestaͤt mich beehrt hat, beob⸗ achten werde. Mein ganzes Leben hindurch der Sache der Freiheit geweiht, kann nichts so erfreulich, nichts so ruͤhmlich fuͤr mich seyn, als mich heute unter den Befehlen eines Fuͤrsten zu sehen, der die⸗ ses edle Gut so schoͤn zu wuͤrdigen weiß. Ich finde mich an die Spitze eines Heeres gestellt, welches die lobenswerthesten Beweise der Ausdauer, der Tapferkeit, der Entsagung gegeben hat, waͤhrend es mit der erhabensten Treue und der ausgezeichnetsten Beharrlich⸗ keit die so verraͤtherisch usurpirten Rechte seiner Koͤnigin zu ver⸗ tbeidigen, und die so schaͤndlich mit Fuͤßen getretenen Rechte des Vaterlandes wieder zu erobern strebte, so, unter jegli⸗ chem Opfer, den Sieg der Gerechtigkeit, der Loyalitaͤt und der National⸗Ehre verfolgend. Von jetzt an selbst Theil eines so trefflichen Heeres bildend, selbst, durch eigenes Gefuͤhl und eigene Ueberzeugung, einer rechtmaͤßigen und gesetzlichen Frei⸗ heit — der Freiheit, welche es so edel vertheidigt — zugethan, werde ich ihm beweisen, daß ich unter allen Umstaͤnden die mir erwiesene Ehre zu schaͤtzen weiß, und daß ich, an seiner Spitze, seinem Ruhme alle meine Kraͤfte und meine ganze Sorgfalt widmen werde. Die Portugiesen, welche ihre Pflichten als Buͤrger so wohl kennen, wer⸗ den es mir zu gute halten, wenn ich sie e innere, das fuͤr den Sol⸗ daten die ersten Pflichten Gehorsam und Subordination seien. In beiden Stuͤcken werde ich, wie es sich ziemt, dem Heere bestaͤndig mit dem entschiedensten Beispiele vorangehen; und ich baue auf den Eifer und die Ehre der wackeren Offiziere, die sich der ihnen anver⸗ trauten Posten so wuͤrdig bewiesen haben, hinsichtlich ihres Beistandes zur Erhaltung der schoͤnen Mannszucht im ganzen Heere, welche die ein⸗ ig wahre Grundlage des Rufes und der Kra t desselben ist. — Daich jetzt sebvn Portugiese geworden bin, und, wie Ihr, aus Neigung und Grund fatz, der erhabenen Sache Portugals mich geweiht habe, so ist auch mein ganzer Ehrgeiz, mein ganzes Interesse eins mit dem Euren Auf die Reinheit unserer Absichten, auf die Gerechtigkeit der Sache, die
In den meisten dieser Kirchspiele
wir vertheidigen, gestuͤtzt, wollen wir mit der Zuversicht eines voll⸗ staͤndigen Sieges gegen unsere Feinde ehen; aber inmitten des Sie⸗ ges laßt auch Euch erinnern, daß die Tugend, welche den Tapfern hauptfaͤchlich auszeichnet, Edelmuth ist, daß die riedlichen Einwoh⸗ ner des Landes guf Euch zu ihrem Schutze blicken, und das Eure bestegten Feinde stets Barmherzigkeit finden muͤssen. So der persoͤn⸗ lichen Sicherheit des Einzelnen Schutz gewaͤhrend, die Eigenthums⸗ Rechte achtend, die Neligion und deren Diener ehrend, — die Die⸗ ner des Friedens, deren Pflicht sie zur Erhaltung der öͤffentlichen Ruhe auffordert — werdet Ihr den ruͤhmlichen Auftrag, vom Vater⸗ lande Euch anvertrant, erfuͤllen, werdet Ihr die Zufriedenheit Sr. Kaiserl. Majestaͤt fuͤr die Rechtfertigung seines edlen Vertrauens ernten, und werdet zugleich die heiligen Pflichten des Buͤrger⸗Sol⸗ daten erfuͤllt haben, der ehrenvoll fuͤr die Wiederherstellung der Frei⸗ heit und Unabhaͤngigkeit seines Vaterlandes ficht. Baron Solignac, Major-général, Marschall der Armee“
Tuͤrkei.
Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben aus Wien vom 15. Januar: „Gestern Abends ist bei der Fran⸗ zoͤsischen Botschaft ein Courier aus Konstantinopel eingetroffen, welcher die Nachricht brachte, daß die Tuͤrkische Haupt⸗Armee eine vollstaͤndige Niederlage erlitten habe, und der Groß⸗Wesir selbst in die Haͤnde der Aegyptier gefallen sep. In der Haupt⸗ stadt herrschte bei Abgang des Couriers die groͤßte Aufregung, und man fuͤrchtete den Ausbruch von Unruhen. Der Großherr hatte sich unter so dringenden Umstaͤnden an den Russischen Botschafter, Herrn von Butenieff, gewendet, und ihn um Bei⸗ stand gebeten. Der Kaiserl. Russische General Graf Mu⸗ rawieff, der mit einer außerordentlichen Mission in Kon⸗ stantinopel angekommen war, schickte sich an, nach Mexan⸗ drien weiter zu gehen, um Unterhandlungen mit Mehe⸗ med Ali zur Beendigung des Kriegs anzuknuͤpfen. Brach zu Konstantinopel in den naͤchste
n Tagen keine Revolution aus, und lief also das Leben des Sultans keine Gefahr, so war man der Meinung, daß es dem Herrn von Murawieff gelingen werde, einen Waffenstillstand zu erhalten, da die Abtretung Spriens, als bisher angegebener einziger Zweck der Aegyptischen Expedi⸗ tion, jetzt zugestanden werden muß. Inzwischen darf man sich nicht verhehlen, daß Mehemed Ali, im Taumel des Sieges, viel⸗ leicht seine Forderungen noch weiter ausdehnen koͤnnte. Die Folgen dieser außerordentlichen Ereignisse im Orient sind unbe⸗ rechenbar; sie koͤnnen leicht auf den Zustand Europa’ s wesentlich einwirken. — Der Graf Pralorme, Koͤnigl. Sardinischer Ge⸗
sandter am K. K. Hofe, ist hier eingetroffen.“
— Ein ebenfalls in der Allgemeinen Zeitung enthal⸗ tenes Schreiben zus Belzrad vom 9. Jan. berichtet in Be⸗ zug auf jene Schlacht (uͤber die es noch immer an authenti⸗ schen Details fehlt), daß die Tuͤrkische Armee beinahe doppelt so stark als die Aegyptische gewesen sey, daß jedoch die Bosnier und Albanesen den Groß⸗Wesir verlassen haͤtten und zum Feinde uͤbergegangen waͤren, so daß der Erstere allein gelassen, nach einer (mit 200 Reitern geleisteten) vergeblichen Gegenwehr, sich erge⸗ ben mußte. Eine große Menge Gefangener, so wie saͤmmtliche Artillerie, das Gepaͤck u. s. w. sollen in die Haͤnde Ibrahim Pascha's gefallen seyn. Nur ein kleiner Haufe, der sich nach allen Gegenden hin zerstreute, entging der Gefangenschaft.
Suüuüd⸗Amerika.
Corrientes, 24. Sept. Doktor Francia, hat von dem Go rung von 600 fuͤr ihn von Bueno
klamirt, die 9 Monate lang in ückg 88 m Aach forderte er die Abtretung eines Gebietes von 30
s-Ayres besorgten Gewehren
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Der Diktator von Paraguap, uverneur Ferre die Ausliefe⸗
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