1833 / 34 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

von dem Engltschen Parlament. .

Union ist noch kein Wort verlautet, auch wird, glaube ich, vor

dem Auseinandergehen der Versammlung uͤber diesen Punkt keine Erklaͤrung abgegeben werden. Nein, nein. Das Wort 8 Repeal hat den 35 echrenwerthen Mitgliedern seinen Dienst ge⸗ than, sie haben ihre Sitze, und im Parlament werden wir nichts mehr davon hoͤren, wenigstens nichts von dieser Seite. Die Regierung bemuͤht sich unter der Hand, bei jeder Maßregel zur Unterdruͤckung der hiesigen Agitatoren die Sympathie der Konservativen zu gewinnen; aber daraus wird nun einmal nichts; sie muß die Schlacht allein ausfechten.“

Vergangenen Montag gaben die Offiziere des 90sten Regi⸗ ments den Honoratioren von Dublin zur Feier des Empfangs ihrer Fahnen von Seiten des Befehlshabers der Streitkraͤfte ein glaͤnzendes Fruͤhstuͤck. Abends veranstaltete Sir Hussep Vypyan zu Ehren des Lord⸗Lieutenants einen Ball, zu dem ein großer Theil des Adels von Dublin und der Umgegend ein⸗ geladen war.

Der Conrier sagt, daß das Irlaͤndische Parlament, wel⸗ ches O' Connell in Dublin einberufen, mit jedem Tage mehr an Konsistenz und Einfluß gewinne, zugleich aber, daß mit der Un⸗ terdruͤckung desselben wenig oder nichts gethan seyn wuͤrde, wenn man nicht die Ursachen alles Unheils hinwegraͤumen wollte; vor

8 allen Dingen wird zu diesem Behufe empfohlen, dem Irlaͤndi⸗

hen Volke Arbeit und Unterhalt zu verschaffen, 8. h. die Eng⸗ lischen Armen⸗Gesetze daselbst einzufuͤhren; denn Irland befinde sich gegenwaͤrtig in einem Zustande politischer und socigler Bar⸗

rei, und nur eine totale Reform seines gesellschaftlichen Zu⸗

standes vermoͤge das Uebelvon Grund aus zu heilen. Die heute aus Irland eingegangenen Nachrichten lauten wie gewohnlich, nur daß dis Banden mit jedem Tage kecker werden: so haben etwa hundert Men⸗

schen das Paketboot auf dem großen Kanal des Shannon uüͤber⸗,

fallen, und eine Ladung Waffen entwendet, welche fuͤr die Zoll⸗ waͤchter bestimmt war. Bei Castle⸗Bar wurde eine Anzahl Zol⸗ beamter von einer ungeheuren Menschenmasse mit einem Stein⸗ hagel angegriffen; man mußte Feuer geben, und drei Personen wurden erschossen. In der Grafschaft Weyford verbreiten die Weißfuͤßler uͤberall Schrecken. Merkwuͤrdig ist, daß sie hier, wie in Kilkennyp, immer nur Waffen zu rauben suchen, sich sonst aber an dem Eigenthum nicht vergreifen. Das Linienschiff „Revenge“ ist nach Plymouth abgesegelt, um Truppen fuͤr Ir⸗ land an Bord zu nehmen.

Die Englische Marine besteht jetzt aus 574 Kriegsschiffen, worunter 14 von 120 Kanonen, 5 von 110, 3 von 108, 12 von 84, 10 von 80, 9 von 78, 6 von 76, 62 von 74, 7 von 52, 15 von 50, 62 von 46, 20 von 42 und der Rest von 36 bis 2 Kanonen, worunter 20 Dampfschiffe. Am Bord derselben be⸗ finden sich 20,000 Matrosen und 12,000 Marine⸗Soldaten.

Das Cumberland Pacquet klagt daruͤber, daß neulich in der Gegend von Whitehaven ein Geistlicher von der bischsf⸗ lichen Kirche einem Dissenter gestattet habe, ein Kind auf dem Kirchhofe seines Kirchspiels zu beerdigen, und meint, dies heiße denn doch selbst in diesem liberalen Zeitalter den Liberalismus ein wenig zu weit treiben, und es werde am Ende noch dahin kommen, daß man den dissentirenden Geistlichen erlaube, die Kanzeln in den Episkopal⸗Kirchen zu besteigen; was aber solle dann aus der herrschenden Kirche werden.

Die Nachricht von der Niederlage der Großherrlichen Trup⸗ pen, welche vorgestern hier eingetroffen ist, giebt dem Albion zu solgenden Betrachtungen Anlaß: „Dieses große Ereigniß ist nicht nur fuͤr das Osmanische Reich, sondern uͤberhaupt fuͤr die politischen Verhaͤltnisse Europa’'s von solcher Wichtigkeit, daß man unmoöͤglich ohne aͤngstliche Besorgniß an die Folgen denken kann, die daraus entspringen machten. Besonders sind Frankreich und Großbritanien bei dieser Frage aufs hoͤchste interessirt. Die Vernichtung einer Nacht, welche eine Zwischenmauer zwischen Rußland und den Britischen Besitzun⸗ gen in Ostinden bildete, kann fuͤr Großbritanien nicht gleichguͤl⸗ tig seyn, waͤhrend die Verbindung 6 Frankreich und Aegypten die Interessen des ersteren Landes mit unseren Ab⸗ sichten und Plaͤnen in Widerspruch bringen muß. So kann aus dem moͤglichen Sturz des Tuͤrkischen Reichs ein Zustand der Dinge hervorgehen, der alle Großmaͤchte Europens mit ein⸗ ander in Kollision bringen wuͤrde. Bei solchen Aussichten kön⸗

nen wir nicht aͤngstlich genug fuͤr das Schicksal unseres Ver⸗ buͤndeten besorgt seyn, der, wie alle unsere andern Verbuͤndeten in Europa, von unserem Ministerium ganz vergessen zu seyn

scheint, und auf dessen Fall es mit Gleichguͤltigkeit hinblickt.“

Die letzten hier eingegangenen Zeitungen aus New⸗York enthalten eine amtliche Korrespondenz zwischen dem Schatzamt

und der Bank der Vereinigten Staaten uͤber die Tilgung der

oͤffentlichen Schuld. Im Ganzen scheint daraus hervorzugehen, daß die Bank, als sie mit dem Handlungshause Baring das Ab; kommen traf, die Vorzeigung eines Theils der Certifikate um ein Jahr zu verschieben, mehr die Bezuemlichkeit der Kauf⸗

mannschaft der Vereinigten Staaten, als ihren eigenen Vortheil im Auge hatte. Bank abseiten der Regierung anvertrauten Deposita zur

einer Gefahr auszusetzen. 1 .. N feberlande. 68 2 e

Aus dem Haag, 28. Jan.

Islsest

don gesandt worden.

Das Handelsblad bemerkt, daß England und Frankreich eben so wie fruͤher die Raͤumung der Citadelle, jetzt die Wieder⸗ eröffnung der Schelde als counditio sine qua non aufstellten, bevor irgend eine weitere Unterhandlung stattfinden koͤnne. sere Regterung soll auch bereit seyn, die Schelde allen Flaggen wieder zu öffnen, jedoch der Englischen und Franzoͤsischen erst

dann, wenn das Embargo auf unsere Schiffe aufgehoben wor⸗ Die Belgische Flagge soll in der Niederlaͤndischen Antwort

ben. gar nicht erwähnt werden.

„In dem Schreiben eines Holländischen Kriegsgefangenen aus St. Omer vom 16. Jan. heißt et: „Ein Soldat vom

Hellärdischen 10ten Infanterie⸗Regiment hat wenige Tage, be⸗

vor wir die Titadelle verließen, einem Franzoͤsischen Hauptmann das Leben gerettet, indem er diesem, der vom Walle ins Wasser zesallen war, nachsprang und ihn mit eigener Lebensgefahr wle⸗ der ans Land brachte. Dieser Soldat ist nun auf dem Marsche hierher, im Namen des Koͤnigs der Franzosen, mit dem Ritter⸗ kreuze dekotirt worden. Seit meinem letzten Schreiben hat sich in unserem Zustande nichts geaͤndert, doch haben die Mann⸗ Haften jetzt ein besseres Unterkommen erhalten. bezichen außer 18 Fr. Servis, 50 Fr. monatlich, womit wir na⸗ ürlich keine großen Spruͤnge machen koͤnnen. der besten Eintracht leben und oͤfter von ihnen eingeladen wer⸗ n. Wie ich hoͤöre, werden unsere in Aire,

1

Ueber die Aufhehung der

Schon fruͤher ist dargelegt worden, daß die der 2 eit nicht so bedeutend seyen, um das Schatzamt in dieser Hinsicht

1 Von Seiten unserer Regie⸗ rung ist vorgestern wieder ein Courier mit Depeschen nach Lon⸗

Un⸗

Wir Hauptleute

wir mi Das B ist noch, daß wir mit den Frarzoͤsischen Offizieren der veadan⸗ 4

Bethune und Hesdie werben ungestert gehalten und, wie immer, fleißig besucht,

““ 1I1I1ͤ“ 8 b 8 1 bi2 befindlichen Kriegskameraden ebenfalls hierher verlegt, weil die Nord⸗Armee ihre Stellung veraͤndern und theilweise nach jenen Orten hinkommen soll. Es freut mich dies ihret⸗ wegen, denn wenn ich gut unterrichtet bin, so haben sie es dort nicht so gut getroffen, wie wir hier. Wir befinden uns uͤbrigens sehr wohl; namentlich genießt General Chassé einer guten Gesundheit, er geht haͤufig spatzieren und wird sehr oft von den Honoratioren der Stadt eingeladen. Unsere Soldaten sind ganz unserer Aufsicht anvertraut, so daß ich eben so wie fruͤher meine Compagnie kommandire. Um 10 Uhr Vormittags wird Appell gehalten und auch Nachmittags oft Compagnie⸗ Versammlung. Die Kost der Leute ist nicht die beste, und wir hoffen, daß sich General Chassé, auf unser Ersuchen, bald in den Stand gesetzt sehen wird, die Lage unserer Kampfgenossen zu verbessern, die, ich darf es wohl sagen, saͤmmtlich, wiewohl viele Neulinge unter ihnen waren, unter den schwierigen Um⸗ stoͤnden gleich alten gedienten Kriegern sich benommen haben.“

Belgien.

Bruͤssel, 27. Jan. In der Emaneipation liest man: „Wir wissen ganz bestimmt, daß die Franzoͤsische Regierung alle ihr waͤhrend der Belagerung der Citadelle gemachten Lieferungen bezahlt hat; und daß ein ruͤckstaͤndig gebliebener Saldo auf Re⸗ elamation des Belgischen Kriegs⸗Ministers unverzuͤglich berichtigt worden.

Der Koͤnig hat der Luͤtticher mustkalischen Gesellschaft eine Unterstuͤtzung von 1000 Fres. aus seiner Schatulle bewilligt, welche zur Vertheilung von Preisen dienen soll.

Ueber das Benehmen der Opposition am Schluß der gestri⸗ gen Sitzung ußert sich der Belge solgendermaßen: „Hat nicht die Minoritaͤt einen Beweis von zu viel uͤbler Laune gegeben, indem sie die Versammlung in Masse verließ, um eine Entschei⸗ dung zu verhindern? Man begreift ein solches Verfahren, wenn es sich um die Existenz eines Landes oder seiner Freiheiten han⸗

strafbar zu halten glaubte, wenn sie nicht Alles aufgeboten haͤtte, um die Majorität am Rande des Abgrundes aufzuhalten? Sicherlich

gierung besteht darin, daß der Wille der Majoritaͤt das Gesetz macht. Das gestern von 23 Mitgliedern der Kammer beobach⸗ tete Verfahren zielt dahin, diesen Grundsatz umzustoßen, und den entgegengesetzten aufzustellen. Da in der Th

zu verhindern.

dazu geeignet, der verschaffen, und der Nation zu der Art und Weise, Nein, gewiß nicht; und wenn dergleichen Auftritte sich erneuern sollten, so wuͤrden wir Belgien beklagen. Opfer einer eigen⸗ sinnigen Minoritaͤt, wuͤrde es die Debatten dem Zufall preis⸗ gegeben sehen, und es hat doch das Recht zu verlansen, daß bei denselben Unparteilichkeit und eine ruͤcksichtslose Unterwer⸗ fung unter den erhaltenden Grundsatz der gesellschaftlichen Ord⸗ nung, das Betragen seiner Mandatarien leite.“ Der Inde⸗

berathende Versammlungen moͤglich sind. Bei allen Fragen wird immer eine Minoritaͤt vorhanden seyn. Was wuͤrde dar⸗ aus werden, wenn diese Minoritaͤt sich bei jeder Debatte mit⸗ zustimmen weigerte? Eine parlamentarische Anarchie, d. h. das Schlimmste, was in einer Repraͤsentativ⸗Regierung entstehen kann.”“

Deutschland.

Leipzig, 31. Jan. Die hiesige Zeitung enthaͤlt nach⸗ stehende Erklaͤrung: „Da man mich in der Leipziger Zeitung ungefragt als Gaben⸗Empfaͤnger fuͤr die eben errichtete Kranken⸗ Anstalt, welche den Namen einer homdͤopatischen traͤgt, aufge⸗ fuͤhrt hat, so erklaͤre ich, daß ich dies Geschaͤft Andern uͤber⸗ lassen muß, die weniger als ich von der Last der Jahre und uͤberhaͤufter Arbeit gebeugt sind. Ich werde mich freuen, wenn mein Wunsch in Erfuͤllung geht, daß diese Anstalt sich als ein Muster rein homdͤopatischer Heilung erwiese. Sollte sie sich aber, wovor mir aus Gruͤnden bangt, durch irgend ein allöopatisches Verfahren an den Kranken und an unserer ho⸗ moͤopatischen Heilkunst versuͤndigen, der ich mein ganzes Leben

vor ihr kraͤftig zu warnen nicht unterlassen. Januar 1833. Samuel Hahnemann.“ Weimar, 30. Jan. Die hiesige Zeitung giebt uͤber die (in Nr. 31 der St. Zeit. gemeldeten) Vorgaͤnge in Jena den nachstehenden Bericht: „In den letzten Wochen sind auf der Universitat Jena recht bedauerliche Excesse vorgefallen. Die Reihe derselben begann in der Nacht vom 22. zum 23. Dez. v. J. mit einem Angriffe auf die Pedelle; in der Neujahrsnacht, in welcher viele der anwesenden Studirenden, nach dazu erhaltener Erlaubniß, die Stunde des Jahreswechsels auf dem Marktplatze ruhig und anstaͤndig gefeiert hatten, folgte spaͤter von einem an⸗ deren, kleinen Haufen ein Angriff auf die Polizeidiener. Waͤh⸗ rend die akademischen Behoöͤrden mit der Untersuchung dieser

Ungebuͤhrnisse beschaͤftigt waren und nach dem Beschlusse einiger

Straf⸗Erkenntnisse, wurde der Unsug an mehreren Abenden in mannichfacher Weise erneuert, auch hat sich an dem schwarzen Brette eine schrifiliche Androhung noch schlimmerer Dinge vor⸗ gefunden. Wiewohl die Sache nur von Wenigen ausging, nahm sie endlich in der Nacht vom 22. zum 23. Januar doch einen so ernsthaften Charakter an, daß die ganze Stadt in große Unruhe versetzt wurde.

Mittel gefuͤhrt werden koͤnnen. Aber traten bisweilen Zeitpunkte ein, wo eine andere 8* und Unterstuͤtzung des obrigkeitlichen Ansehens sich als nothwendig darstellte, so wurde auf außeror⸗ dentliche Maßregeln Bedacht genommen. So auch jetzt. Die Herstellung der Ruhe, die Entdeckung der Schuldigen, die Be⸗

strafung derselben ist zwar den akademischen Behoͤrden, dem Uni⸗

vendant sagt: „Ueber ein solches Betragen ist nur Eine Be⸗ merkung zu machen; daß naͤmlich bei solchem Verfahren keine

Von jeher hat das Regi⸗ ment auf der Universitaät Jena fast lediglich durch moralische

delt; aber bieten wohl die Luͤtticher Wahlen ein so wesentliches Interesse dar, wuͤrde das Resultat der Abstimmung unsere Existenz, unsere Freiheiten so gefaͤhrdet haben, daß die Opposition sich fuͤr

wird Niemand dies behaupten wollen.“ Die Union bemerkt uͤber denselben Gegenstand: „Der Grundsatz der Repraͤsentativ⸗Re⸗

at selten alle Mitglieder gegenwaͤrtig sind, und die Minoritaͤt ziemlich oft aus 20 bis 30 Mitgliedern besteht, so brauchen diese sich nur zu entfernen, um die Kundgebung des Willens der Majoritaͤt Wir fragen daher jeden Unparteiischen, ob das Betragen der Mitglieder, welche gestern den Saal verlassen haben, der Belgischen Repräsentanten wuͤrdig war? Ist es Repraͤsentativ⸗ Negierung Achtung zu wie ihre Angelegenheiten betrieben werden, Vertrauen einzufloͤßen?

und alle meine Kraͤfte geweihet hatte, so werde ich die Welt Koͤthen, den 27.

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versitats⸗Anste und dem Senate unter sonst schon geordneter Mit⸗

wirkung des Kurators und außerordentlichen Regterungs⸗Bevoll⸗

maͤchtigten uͤberlassen geblieben, aber zur Unterstuͤtzung dieser Behoͤrden, besonders bei Vollstreckung ihrer Beschluͤsse, ist am 23. Januar ein starkes Militair Kommando unter Anführung eines Stabs⸗Offiziers in Jena eingeruͤckt. Die Ruhe ist herge⸗ stellt, die Untersuchungen gehen ihren gesetzlichen Gang fort, selbst die Vorlesungen sind nicht unterbrochen worden, sondern da

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die bet weitem größere Mehrzahl der Studtrenden sich von jenen Vorfaͤllen gaͤnzlich fern gehalten hat.“

Stuttgart, 27. Jan. Se. Mafestaͤt haben gestern N. mittags 4 Uhr einer Deputation der Kammer der Abgeordn eine Audienz zu ertheilen geruht, um die von der Kamme. schlossene Däaͤnk⸗Adresse auf die Koͤnigliche Thron⸗Rede bei oͤffnung der gegenwaͤrtigen Staͤnde⸗Versammlung zu empfan Diese Adresse, welche der Alters⸗Praͤsident der zweiten 8 mer, Ober-Justizrath Elsaͤßer, zu verlesen die Ehre hatte, folgenden Inhalts:

„Eure Koͤnigl. Majestat haben die Versammlung der St durch eine Rede vom Thron eroͤffnen lassen, welche eben so durch den Ausdruck Lantt. Auch uns zum ehrfurchtsvollsten D verpflichtet, als die Wichtigkeit der darin beruͤhrten Gegens unsere ernste und pflichtgetreue Beachtung in Anspruch nimm Die Gesetzes⸗Entwuͤrfe, welche nach dem Befehl Eurer Ma⸗ vorbereitet wurden, kommen laͤngst gefuͤhlten Beduͤrfnissen en gen. Namentlich ist dies der Fall mit dem Entwurf eines S Gesetzbuchs, wodurch an die Stelle zerstreuter und schwer zugt licher Rechtsquellen, so wie des unstcheren Gerichtsgebrauchs zusammenhaͤngende und klare Gesetzgebung treten, wodurch ma Mißklang zwischen dem Geiste der Verfassung und dem der Gesett sehr nothwenditze Ausgleichung erlangen soll. Die volle Wirtsan eines in diesem Sinne hearbeiteten Gesetzbuchs wird von der gleichzei Einfuͤhrung eines auf den Grundsatz der Oeffentlichkeit gebautenf rechtlichen Verfahrens abhaͤngen. Von dem uns zugesagten Eng einer Landwehr⸗Ordnung boffen wir den Vollzug der Verfassu Bestimmungen uͤber das staatsbuͤrgerliche Recht der Wehrhaftag und uͤber die allgemeine Verbindlichkeit zum Waffendienste. Jeh ständigere Anwendung und Entwickelung diesen Bestimmunga Verfassungs⸗ Urkunde gegeben wird, um so eher duͤrfen wir,; innerhalb der bundesmäßigen Verpflichtungen, der allgemein ers ten Herabstimmung eines der belastetsten Etatssaͤtze entgegensehen Die angekuͤndigte Moͤglichkeit der Ermaͤßigung des Salzpreises der Notariats⸗Sporteln haben wir um so erfreuter vernommen, wir darin die Buͤrgschaft einer auf diesem Wege fortschreite Erleichterung des Volkes erkennen. Die auf Vereinfachung Minderung der Grund⸗Abgaben gerichteten Gesetzes⸗Entwuͤrfe! den in unserer Kammer das bereiteste Entgegenkommen finden, gern werden wir zu diesem wie zu andern gleich gemeinnütt Zwecken die Ueberschuͤsse darbringen, welche sich in den Einnah der verflossenen Etats⸗Periode ergeben haben. Mit besond Eifer werden wir dahin trachten, daß der Achtung fuͤr begruͤn Rechtsverhaͤltnisse unbeschadet einer durch Arbeitsamkeit a zeichneten Volksklasse die Fruͤchte ihres Fleißes stets unverkuͤmn ter zu Theil werden. Die angestrengten Bemuͤhungen, we Eure Majestaͤt seit einer Reihe von Jahren dem Zwecke eines ren Handels⸗Verkehrs gewidmet haben, und welche theilweise HAnigen Erfolgen belohnt worden sind, haben stets die dankt Anerkennung der Staͤnde gefunden, und lassen nur den Wu uͤbrig, daß mit Erweiterung dieses Verkehrs die Nachtheile mi beseitigt werden koͤnnen, welche immer mehr als Folge des bestehe Zoll⸗Systems fuͤhlbar werden. Mit reem Interesse sehen w verfassungsmaͤßigen Mittheilungen entgegen, die uns in Betre jenigen Unterhandlungen zugehen werden, zu deren Ergebutt abgetretene Kammer im voraus ihre Zustimmung ertheilt Wenn letztere gleich in keinem Falle uͤber die Dauer abgelaufenen staͤndischen 1“ hinaus auf neue Vertrags⸗Abschl verfassungsmaͤtis sich erstrecken kann, so werden doch auch wirz jenigen Handels⸗Vertraͤgen bereitwillig beistimmen, von deren rechten und fuͤr das Wobhl des Landes förderlichen Grundsaͤtzen Fergenge Ueberzeugung verschafft seyn wird. Wir theilen

uͤhrung, womit Ew. Koͤnigl. Majestaͤt auf den Gang einer l6jährigen Regierungszeit zu uͤckblicken, innerhalb welcher der Wille und die unermuͤdete Sorgfalt des Regenten mit den aufe tigsten Beweisen der Ergebenheit und Treue von Seiten des P erwiedert wurden. Wohl hat kein Regent sich die Bahn seines? kens nach Innen und Außen wuͤrdiger und weiser vorgezeichme « es von Emw. Majestaͤt geschehen ist, indem Hoͤchstdieselben sich ibxem biedern Volke zu einem geordneten Verfassungs⸗Zustande einigt haben. Wenn auch in dieser bewegten Zeit wie En. igl. Majestaͤt selbst das ehrende Zeugniß aussprechen der secsam gegen die Gesetze in Wuͤrttemderg stets unverruͤckt geble st, so moͤgen Ew. Macjestaͤt eben hbierin die segensreiche Frucht von Hoͤchstdenselben herbeigefuͤhrten Rechtszustandes erkennen wie auch die ungekraͤnkte Wahrung dieses Zustandes die sich Buͤrgschaft fuͤr die Fortdauer jener gesetzlichen Ruhe und nung seyn wird. b jede Hemmung der freien Bewegung des constitutionnellen —. den⸗ nach allen Bestimmungen der Verfassung der gemi aftesten Erwaͤgung zu unterstellen. Zu dem Khnige, der sehß Volke zum freien Verfassungs⸗Vertrag bochherzig die Hand boten hat, sieht dieses Volk mit vertrauensvoller Erwartung en als dem Schirmer und Schuͤtzer des Grundgesetzes; Ihm wi sich zu so erhabenem Zwecke mit all’ der Kraft und Innigkeit schließen, die einem gesunden und freisinnigen Volksstamme! sind. Nicht umsonst sollen Eure Majestaͤt uns auf die gespe ufmerksamkeit dieses Volks hingewiesen haben, dessen the seistis⸗ und materielle Interessen, in denen wir zugleich die woh standenen Interessen der Regierung erkennen, unserer Vertre anvertraut sind. Nicht vergeblich soll uns die erhabene Mah erklungen seyn, daß die Blicke des gesammten Deutschen Vatten des unseren Verhandlungen folgen. Moige sich Wuͤrttemberg wie zu anderer Zeit im treuen Bunde des Koöͤnigs und des T als eine feste Burg des Rechts und der gesetzlichen Freiheit waͤhren. In tiefster Ehrfurcht verharren wir Eurer Koͤnigh Majestaͤt treugehorsamste Kammer der Abgeordneten. Stuttgart, den 24. Januar 1833.

Se. Koͤnigl. Maäjestaͤt erwiederten nach Anhoͤrung Adresse Folgendes:

„Meine Herren Abgeordnete! Indem Ich in Meiner T. Rede Meine Gesinnungen vertrauensvoll und fest gegen Mein ausgesprochen, habe Ich auch mit Ruͤhrung vernommen, daß Worte von Meinen ÜUnterthanen mit treuer Dankbarkeit aufgen men worden sind. Wenn die Kammer der Abgeordneten diese sinnungen in ihrer heutigen Adxesse tbeilt, so sehe Ich darin neue Buͤrgschaft, daß sie, im Ruͤckblick auf Meine bisherige R. rung, auf die Verhaäͤltnisse der Zeit, im treuen Bund mit t Konig und unserer Verfassung, ihrer Bestimmung mit pflichtm. ger Treue und Maͤßigung nachkommen wird.“

Frankfurt a. M., 29. Jan. Die Ober⸗Post⸗Am Zeitung meldet, daß in Mannheim, wo der zum Buͤg meister erwaͤhlte Obergerichts⸗Advokat Gerbel von der Groß Peasee Regierung nicht bestaͤtigt wurde, seitdem der Kaufa Andriano zum Buͤrgermeister ernannt worden sep.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

Washington, 20. Dez. Aus Suͤd⸗Karolina wird meldet: „Die Annullirungs Akte ist noch nicht durch die? nats⸗Kammer gegangen, und man hofft, daß sie sich noch ven vertagen wird. Wenige Tage Aufschub werden ihnen die elamation des Praͤsidenten bringen, welche die Gestalt der wesentlich veraändern duͤrfte. Die Antritts⸗Rede des neuen . verneurs Hayne ist ein vollkommenes Seittenstuͤck zu den Ge⸗ nungen des Generals Hamilton. Er spricht darin seinen 2 schluß aus, die Gesetze des einzelnen Staates wider die der einigten Staaten aufrecht zu halten. An die Stelle des Ge rals Hayne ist der Vice Prehedent Calhoun in den Senat Vereinigten Staaten gewaͤhlt worbden; es steht dahin, ob er solche Wahl annehmen darf, bevor er sein bisheriges Amt

um so mehr ist es auch uns beilige Pflflh.

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egt hat. Zum seellvertretenden Gouverneur fuͤr Suͤd⸗Ka⸗ ist Herr Pinkney ernannt. Die Partei der Union in Staate hielt am 11ten d. M. eine Zusammensunft, in nestheils beschlossen ward, sich militairisch zu organisiren, ntheils den Beistand der allgemeinen Regierung anzurusen, ie Gesetze der Vereinigten Staaten gegen die abseiten des ents ihnen gedrohten Gewaltthaten zu vertheidigen. In waͤhnten Antritts⸗Rede des neuen Gouverneurs heißt es ch unter Anderem: - „In dem großen Kampfe, der uns bevorsteht, verpflichte ich die souveraine Gewalt dieses Staates stets zu behaupten und cht zu halten und seinem souverainen Millen Gehorsam zu ver⸗ n. Ich erkenne keine Unterthanenpflicht, die uͤber der, welche Llle Hesem Staate schuldig sind, staͤnde, und ich erklaͤre hier keierlichste, daß ich mich durchaus verpflichtet halte, die Ver⸗ ingen der Convention dieses Staates, so wie jedes darauf ge⸗ bete Gesetz oder gerichtliche Urtheil ohne Weiteres zu vollstrek⸗ 71— Und an einer anderen Stelle: „„Dieser Staat hatte aufs eüͤcklichste erklaͤrt, daß diejenigen Gesetze des Kongresses, wel⸗ zwaͤrtige Einfuhr⸗Artikel besteuerten, um inlaͤndische Manu⸗ en zu schuͤtzen, in seinen Graͤnzen keinen Eingang finden soll⸗ Da alle Hoffnungen verschwanden, die allgemeine Regierung wigen Grundsaͤtzen in dieser Hinsicht zu bewegen, so war Suͤd⸗ ing genoͤthigt, entweder seine gebuͤhrenden Rechte zu behaup⸗ der zu dem Lehnsdienst einer Kolonie hinabzusinken, und es hat Staat deshalb vor Gott und Menschenerklaͤrt, daß, wenn ihm nicht ene neue Regulirung des Tarifs oder durch eine allgemeine Con⸗ n aller Staaten Abhuͤlfe wird, er seine jetzt angenommene ung behaupten werde. Er strebt ernstlich nach Erhaltung des ens; er hat keinen Wunsch nach Aufloͤsung der politischen t, die ihn mit den uͤbrigen Staaten verbinden; aber, mit 4s Jefferson, betrachtet er die Aufloͤsung dieser Bande nicht a8 großte Uebel. Eines betrachtet er als ein groͤßeres die wuͤrfigkeit unter eine unbeschraͤnkte Regierung. Sollte ein hafter Versuch gewagt werden, diesen Bund durch Blut zu gen, so werden wir ihn sofort als aufgeloͤst betrachten. Den in Boden unseres Vaterlandes soll nie der nden Feindes schaͤnden, und sollte das Blut seiner Kinder zum stande Liin einen solchen Feind gefordert werden, so wird seiner S ; en und ihm sein Leben zum Opfer zu bringen.““

Zus Virginien schreibt man unterm 22. Dez. „In der en Sitzung des Hauses der Abgeordneten ward abseiten

den Vereinigten Staaten niedergesetzten Kommission Bericht tet und darin auf eine Reihe von Beschluͤssen angetragen, Inhalt im Wesentlichen dahin geht:

) Daß wir mit Schmerz erfuͤllt sind, wegen der drohenden „bei welcher einerseits die Rechte gefaͤhrdet erscheinen, die wir

lbststaͤndige Staaten nie aufgeben duͤrsen, und durch die ande⸗ ts der Bund, dem wir alle innig zugethan find, erschuͤttert

koͤnnte. 2) Daß wir die Wohlthaten dieses Bundes, der Erhaltung unserer politischen Freiheit errichtet ist, anerkennen

beshalb, weit enrfernt, ihn schwaͤchen zu wollen, ihn vielmehr

halten streben, und zwar durch das einzige Mittel, welches, un⸗ Meinung nach, seine Erhaltung sichern kann, indem wir fFachten, daß auf der einen Seite die Central⸗Regierung, die mlich zur Bewahrung der National⸗Beziehungen und Inter⸗ eingefuͤhrt worden, an 1 nen Staaten, denen die Bewachung der öͤrtlichen Angelegen⸗ und uͤberhaupt alle jener nicht uͤbertragene Gewalten anver⸗ sind, sich streng in den ihnen verfassungsmaͤßig vorgeschriebe⸗ Graͤnzen halten. Daß wir jede Abweichung von den ihnen viesenen Kreisen, wodurch die Eine oder die Anderen sich eine etzliche Gewalt anmaßen moͤchten, als schwaͤchend fuͤr Beide nachtheilig fuͤr Alle betrachten; und daß wir deshalb nicht ohne iche Besorgniß und Unruhe eines elnen Staates blicken koͤnnen, sich Rechte anzumaßen, welche in dem politischen Vertrage, an dem er Theil genommen, be⸗ bet, welche unvertraͤglich mit den Rechten der uͤbrigen Stag⸗ nd mit dem Bestehen des ganzen Bundes sind; andern Theils bie Aufstellung von Grundsaͤtzen und Anmaßung von Gewal⸗ bseiten der Central⸗Regierung, die die Rechte der einzelnen ten vernichten, die in der Verfassung nicht begruͤndet sind, ie, ließe man sich dieselben stillschweigend gefallen, zu den lichsten Folgerungen fuͤhren koͤnnten. Daß dis ersteren, be⸗ man bei ihnen, zu Aufstand und Blutvergießen fuͤhren, die en aber zu einem nicht minder unheilvollen Ergebnisse, absoluten Despotie, fuͤhren muͤßten; und va⸗ mir des⸗ auf beiderlet Ausgang Anarchie auf der e kte Gewalt auf der anderen Seite mit gleicher Furcht mn. 3) (Nur eine Bezugnahme auf fruͤhere aͤhnliche Erklä⸗ n.) 4) Daß es unßere entschiedene Ueberzeugung ist, daß die dem Namen der Tarif⸗Gesetze bekannten Kongreß⸗Akten, so ste zur Beguͤnstigung inlaͤndischer Manufakturen ausdruͤcklich sollten, nicht nur von ungleicher Wirkung, druͤckend und des⸗ doteegme sind, sondern daß sie auch dem Geiste und der en Absicht des Bundes⸗Vertrages widerstreiten. 5) Daß wir semals bdei dem jetzigen Zoll⸗Systeme beruhigen, sondern uns lben auf jede verfassungsmaͤßige Weise widersetzen wollen. Daß wir mit unseren Bruͤdern in Suͤd⸗Karolina und den gen durch jenes druͤckende System besonders betroffenen Staagten sulich zusammen wirken wollen, um eine Ermaͤßigung desselben dem Punkte, den die Begruͤnder des Bundes und die ihn girenden Staaten im Auge hatten, zu bewirken. 9. Daß, end wir mit unseren Bruͤdern von Suͤd⸗Karolina dieses Sy⸗ tadeln, wir doch zugleich die Maßregeln, welche sie, um sol⸗ Uebeln zu begegnen, ergriffen haben, aufrichtig bedauern und gen. Besonders aber beklagen wir die Uebereilung, mit wel⸗ sie einen sẽ nahen Tag zu deren husFbrang vorschrieben, vorher jedes verfassungsmaͤßige Mittel erschboft, ohne allen Dingen vorher mit den Bruüͤder⸗Staaten, welche durch hes Interesse, durch das Gefuͤhl Kleichen Unrechts und gleicher n aufs innigste mit ihnen verbunden sind, sich berathen zu ha⸗

9) Daß wir in der juͤngsten Proclamation des Praͤsidenten Vereinigten Staaten abseiten der Bundes⸗Regierung Grund-

aufgestellt und Befugnisse angemaßt gefunden haben, welche isbilligen und gegen welche zu protestiven wir fuͤr unsere hei⸗ Pflicht halten, indem wir sie als den wahren Sinn und Geist erfassung verletzend und als unvertraͤglich mit den von unse Staate wiederholt behaupteten Grundsaͤtzen betrachten. Daß die erste Botschaft des Praͤsidenten an den Kongreß mit freu⸗ Bewunderung entgegen nahmen, als Vorlaufer besserer Zei⸗

els die Regierung zu ihrem urspruͤnglichen Zwecke zuruͤckfuͤh⸗

„als den Weg bahnend zur Beseitigung aller obwaltenden itigkeiten und als eine so richtige wie geschickte Entwickelung wahren Grundsaͤtze, auf welche unser politisches System sich n follte. Daß wir aber jetzt uns veranlaßt fuͤhlen, unsere Miß⸗ ung der Grundsaͤhe in der neulichen Proclamation auszuspre⸗ „damit nicht üses Stillschweigen falsch ausgelegt und die Billi⸗ „, welche Virginten andern Maßregeln der Neglerung bekannter e zollte, so gedeutet werde, als bießen wir Ansichten gut, wel on offenbar gefaͤhrlicher Tendenz sind, indem sie zu einer Ver ung der Graͤnzen fuͤhren, welche die einzelnen Staaten scheiden den Charakter unserer Regierung in eine Confbderation um⸗ deln. Daß, obgleich zwar das Volk der Vereinigten Staaten estebende Verfastung angenommen hat und durch alle ihr ge⸗ erlassene Gesetze gebunden ist, wir es dennoch als nicht minder thend betrachten, baß es eine Confbderation sey, gevildet durch

ußtritt eines an-

hne sich besinnen, zu seiner Vertheidigung herbei und von dem jetzigen Zoll⸗Systeme vor Ablauf der naächsten Sitzung

Theiles auf den Versuch ei⸗ . vor ihr der Schrecken, hinter ihr der Tod, unser Vaterland,

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einzelnen Staagte, welcher in diese politische Verbindung freiwillig auf eine unbestimmte Zeit getreten ist, das Recht abzusprechen, fried⸗ lich wieder aus derselben zu scheiden, sobald er Ursachen zu baben glaubt, welche einen solchen Austritt nothwendig ma⸗ chen. Daß aber, waͤhrend wir einen Staat fuͤr berechtigt hal⸗ ten, aus der Union zu treten, sobald er bloß die Wahl zwischen einem solchen Schritte und der nterwerfung unter eine unbeschraͤnkte Gewalt hat, wir zugleich der Meinung sind, es verlange die Vernunft, daß zu solchem Mittel erst in der aͤußersten Noth gegriffen werde, nachdem jeder andere verfassungsmaͤßige Weg, um Abhuͤlfe zu erlangen, vergebens versucht worden ist. 9) Daß wir beide Theile dringend von der Anwendung der Waffen in diesem ungluͤcklichen Streite abmahnen, wodurch nur Buͤrgerkrieg und Auf⸗ loͤsung der Union herbeigefuͤhrt werden kann, daß wir deshalb un⸗ sere Bruͤder von Suͤd⸗Karolina auf's Herzlichste und Liebevollste bit⸗ ten, die Vollziehung ibrer Ordonnanzen weiter hinauszuschieben und wenigstens den Ablauf des ersten Abschnittes des nachizen Kongresses abzuwarten, um zu sehen, ob nicht der Kongreß, von einem versoͤhn⸗ lichen Geiste geleitet, durch Abschaffung des verderblichen Systemes die Eintracht wiederherstelle ob nicht eine allgemeine Versamm⸗ lung der Staaten dem Uebel abhelfen ob nicht eine Ver⸗ mittelung der uͤbrigen Staaten die Unzufriedenbeit beseitigen könne. wir auf der andern Seite feierlich an die allgemeine Regierung aypelliren und ehrfurchtsvoll den Praͤsidenten ersuchen, daß er der bewaffneten Gewalt Einhalt thun, und daß er die ob⸗ waltenden Streitigkeiten nicht zu einem Aeußersten treiben moͤge, welches Alle beklagen muͤssen, wovon es keinen Ruͤckschritt giebt, und dessen Folgen unheilbar seyn wuͤrden. Daß wir ernstlich zu⸗ gleich dem Central⸗Kongreß ein ungesaͤumtes Einschreiten empfehlen, daß wir an den Gerechtigkeitssinn, an die Vaterlandsliebe seiner Mit⸗ glieder, an Alles, was dem Menschen theuer ist, an ihre Achtung vor der Union und ihrer Liebe zu ihren Bruͤdern appelliren, auf daß die druͤckenden Verfuͤgungen des Tarif⸗Gesetzes aufgehoben und Eintracht und Gluͤck unserem geliebten Vaterlande wieder⸗ gegeben werden. 10) Daß wir hierdurch unsere Genato⸗ ren und Abgeordneten im Kongresse anweisen und ersuchen, unge⸗

saͤumt nach einer Herabsetzung des Tarifs bis auf dloße De⸗

ckung des Beduͤrfnisses zu streben. 11) Daß, um die streitigen Befugnisse der allgemeinen Regierung festzusetzen, die Eintracht wie⸗ der herzustellen und obwaltende Streitigkeiten zu schlichten, es zweck⸗ maͤßig sey, falls der Kongreß sich billigen Forderungen nicht fuͤgt

nicht ablaͤßt, einen allgemeinen Staaten⸗Konvent zu berufen. 12 und 13 schlagen die Absendung zweier Mitglieder an die Conven⸗

1 1 14 ten tion von Suͤd⸗Karolina zur Ueberbringung dieser Schluͤsse, den ur Untersuchung der Verhaͤltnisse zwischen Suͤd⸗Karolina . Sud⸗ Hashh zung, Fne K

Druck derselben, und Uebersendung an den Praͤsidenten der Vereinig⸗ ten Staaten und die Gouverneurs der einzelnen Staaten vor, um durch diese den gesetzgebenden Versammlungen und dem Kongreß vorgelegt zu werden.“ WI11I1““

Berlin, 2. Febr. Aus Merseburg geht uns die nach⸗ stehende Dank-Adresse zu, welche die zum vierten Saͤchsischen Provinzial⸗Landtage daselbst versammelten Staͤnde unterm 20sten v. M. an des Koͤnigs Majestaͤt erlassen haben: 1

„Ehrfurchtsvoller Dank fuͤr die Wohlthaten einer so weisen und vaͤterlichen Regierung, tiefe, innigste Verehrung fuͤr Ew.

Majestaͤt erfuͤllten zwar stets unsere Brust, so oft Allerhoͤchstdero

der andern Seite die Regierungen der Ruf uns hier versammelte, hoͤher aber schlagen unsere

Herzen, feuriger durchdringen uns jene Gefuͤhle, da wir heute an dieser Staͤtte uns begruͤßen. Wenige Jahre nur sind seit unserer letz⸗ ten Zusammenkunft verstrichen, aber groß, folgenreich und un⸗ heilbringend waren die Eegebnisse, welche eine bewegte Zeit, in einem so kleinen Raume, vor unseren Augen entfaltete. Ent⸗ fesselte Stroͤme ergossen sich verheerend uͤber ruhige Wohnungen und fruchtreiche Gefilde, eine nie gekannte Seuche durchzog,

festgegruͤndete Staats⸗Formen sanken in Truͤmmer unter den Streichen blutiger Revolutionen, kuͤhn durch das Beispiel, erhob rings um uns her Widersetzlichkeit und der Schwindel mißver⸗ standener Freiheit das Haupt, gesteigert selbst bis zur tobenden Em⸗ poͤrung, und duͤster thuͤrmten an unseren Graͤnzen sich die Ungewitter eines unabsehbaren Krieges. Da wandte das Volk den bangen Blick auf zu seinem Koͤnig, und sein Koͤnig war nahe allenthal⸗ ben, dem Korhleidenden mit Huͤlfe, dem Zagenden als erhabenes Vorbild des Muthes und Vertrauens, dem Irrenden mit War⸗ nung und Gnade, dem frechen Volksverfuͤhrer mit der Strenge des Gesetzes, Allen mit dem Schutz seiner gefuͤrchteten Waffen. Tausende danken Ewr. Majestaͤt die Rettung vom Untergange, Millionen Allerhoͤchstihrer Unterthanen die ungestoͤrte innere Ruhe, Europa's Voͤlker die Erhaltung der Friedens. Preis und Heil dem Monarchen, der durch solche Bande sein Volk an sich kettet! Nie kann, nie wird es ihrer vergessen und welche Opfer auch das Geschick von ihm fordern moͤchte, freudig wird es nie haben wir wahrer das allgemeine Gefuͤhl ausgesprochen freudig wird es auch das Aeußerste thun und dulden und ein⸗ setzen fuͤr seinen Koͤnig und seinen Herscherstamm. Mit Stolz und Freude und mit allerunterthaͤnigstem Dank fuͤr die der Provinz, waͤhrend so viele Herrschersorgen Ew. Majestaͤt bestuͤrmten, Allergnaͤdigst verliehene Staͤdte⸗Ord⸗ nung, sehen wir uns abermals berufen, uͤber die Gegenstände, welche Allerhoͤchstdieselben zur Foͤrderung einer immer schoͤneren Bluͤthe unserer Provinz uns vorlegen zu lassen geruhen wollen, zu berathen, und unsere bescheidenen Bitten an die Stufen Aller⸗ hoͤchstihres Thrones zu bringen. Nur der Eine Wunsch, das Eine Streben kann uns beseelen, bei Loͤsung dieser schoͤnen Auf⸗ gabe Allerhoͤchstdero huldvollen Absichten nach unseren besten Kraͤften zu entsprechen, dadurch des Allerhoͤchsten Wohlgefallens uns wuͤrdig zu machen, und die unerschuͤtterliche, tiefste Ehr furcht zu bethaͤtigen, in welcher wir bis zum letzten Hauche un⸗ seres Lebens beharren, als Ew. ꝛc. allerunterthaͤnigst treugehor⸗ samste u. s. w.“

Die bisher von Seiten der Kafserlich Hesterreichi⸗ schen Graͤnz⸗Behoͤrden beobachtete Vorschrift; den in die Oesterreichischen Staaten einwandernden diesseitigen Handwerks⸗ gesellen ihre Reisepaͤsse abzunehmen, und ihnen statt der⸗ selben Wanderbuͤcher zu ertheilen, ist dahin abgeaͤndert wor⸗ den, daß kuͤnftig alle auslaͤndische Handwerksgesellen, wenn sie mit keinem Wanderbuche versehen sind, fuͤr die Zett ihres Auf⸗ enthaltes in den Oesterreichtschen Staaten vorschriftsmaͤßige Wanderbuͤcher zwar loͤsen muͤssen, ihnen solche in Zukunft aber ohne die bisher bestandene Abnahme ihrer Reisepaͤsse oder sonstigen heimathlichen Reise Dokumente, verabfolgt wer⸗ den, und die Gesterreichischen Graͤnz⸗Beamten auf den Paoͤssen nur bemerken sollen, daß dieselben in den Kaiserlich Oesterretchi⸗ schen Staaten ohne den gleichgkitigen Besih des vorgeschrtiebe⸗ nen Wanderbuches keine Gultigkeit haben.

Aus Posen meldet man unterm 29sten v. M.: Un⸗ gemeine Fortschritte macht in unserer Provinz die Kultur der ländlichen Grundstuͤcke und der Wohlstand ihrer Besitzer. Seit der Emantrung des Gesetzes uͤber die Eigenthums⸗Regulirungen und Dismembrationen, also seit dem Jahre 1823, sind allein

ten als solche, genehnigt von Staaten als solchen, und von die Staaten, als selbststäͤndige politische Gemeinwesen, die Mit

sind. Daß wir niemals ungs dazu verstehen koͤnnen, einem 81

auf den Domainen⸗Aemtern des Regierungs⸗Bezirkes Bromberg 1895 bauerliche Wirthe vollstaäͤndig regulirt und zum Besitzes⸗

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Rechte gelangt. Kurz vor dem Ablauf des verflossenen res wurde die neue evangelische Kirche zu Wollstein durch den

Herrn Bischof Freimark feierlichst eingeweiht. Der ganze Bau

hat 18,500 Rthlr. gekostet, wozu Se. Majestaͤt der Koͤnig 7000

Rthlr. als ein Gnaden⸗Geschenk bewilligt haben. Der Bau ist

als durchaus gelungen zu betrachten und die Gemeinde verehrt

laut und dankbar die landesvaͤterliche Wohlthat, durch deren

Zutritt der Aufbau dieses Gotteshauses, das zugleich eine

bedeutende Zierde der Stadt Wollstein ist, moͤglich wurde.

Im Verlauf des Jahres 1832 sind in dem Regie⸗

rungs⸗Bezirke Bromberg 4 neue Stadt⸗ und 12 neue

Land⸗Schulen, zusammen 16 Schulen, gestiftet worden;

und zwar 8 katholische, 6 evangelische und 2 juͤdische. Außer⸗

dem sind die Schulen zu Schocken und Chodziesen erweitert

worden. Ferner wurden 12 neue Schulhaͤuser gebaut und 21

vollständig reparirt und ausgebaut, wozu die Staatskasse 2500

Rthlr. bewilligte. 19 zu kaͤrglich dotirte Schullehrer⸗Stellen

erhielten laufende Gehalts⸗Verbesserungen; 10 derselben 360

Rthlr. jaͤhrlich aus Staats⸗Fonds im Wege der Gnade. Die

Zahl der saͤmmtlichen Volksschulen in dem genannten Regierungs⸗ Bezirke betraͤgt gegenwärtig 516, naͤmlich 164 katholische, 336

evangelische, Z Simultan, und 13 juͤdische Schulen. Wird die

Zahl der katholischen und evangelischen Schulen mit der Zahl der Einwohner beider Konfessionen verglichen, so stellt sich das Verhaͤltniß immer noch unguͤnstig fuͤr die katholischen Schulen, denn in dem genannten Regierungs⸗Bezirk leben gegenwaͤrtig: 119,208 Einwohner evangelischer und 185,046 Einwohner katho⸗ lischer Konfession. Die Schuld davon traͤgt die fruͤhere Zeit, denn schon 1815 wurden fast dreimal so viel evangelische als katholische Schulen vorgefunden.“

„In unserem Blatte“, sagt die Koͤlnische Zeitung, „haben wir viele Nachrichten uͤber die denkwuͤrdige Nacht vom 12ten auf den 13. Nov. v. J. mitgetheilt, in welcher Stern⸗ schnuppen, Sternschuͤsse, Feuerkugeln und verwandte Phaͤnomene in so großer Zahl, Auszeichnung, Dauer und Verbreitung (von Calvados bis Odessa war die Erscheinung sichtbar) auftraten, daß die Geschichte solcher Meteore fast nur noch Eine gleich großartige aͤhnliche Erscheinung aufzuweisen hat. Herr Prof. Noͤggerath hat jetzt in dem so eben erschienenen neuesten Hefte von Schweigger⸗Seidel'’'s Journal fuͤr Chemie und Phosik eine eigene Abhandlung uͤber diese Sternschnuppen⸗Nacht abdrucken lassen, auf welche wir um so lieber aufmerksam machen, als jene Erscheinung gerade in den Rhein⸗Provinzen so vielfach genstand der Beobachtung und Besprechung gewesen ist. An⸗ fuͤhrungswerth daraus ist, daß ein eben so ausgezeichnetes Pa⸗ rallel Phaͤnomen (das einzige fruͤhere, woruͤber wir genaue Nach⸗ richten haben) von Alex. v. H zum 12. Nov. 1799 (also eine ebenfalls im November⸗Monate) in Cumana beobachtet und gleichzeitig in Portobello, Guiana, Bahama, Nain in Labrador, Lichtenau in Groͤnland, und in Deutschland, auf einem Raume von 921,000 Auadratmeilen, gesehen worden ist.“

Meteorologische Beobachtung. 1833 Morgens Nachmitt. Abends Rach einmaliger 1. Februar. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. 331, % Par. 332,8 Par. 333,2 Par.Cuellwärme 6,4*9R. Luftwaͤrme] 4,°R. 2,*° R. 3,** R. Thaupunkt 5, °R. 4,2 *R. 5,2* R. Dunstsaͤttg. 87 vCt. 80 pCt. 87 pEt. Wetter.... Schnee. Schnee. truͤbe. Wind W. W Wolkenzug W.

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*

Amtl. 888 f Eriaf. Goald.]

Si.-Schuld-Sch. 94 ½]/ 93 ½ Pr. Engl. Anl. 18. [103 Pr. Engl. Anl. 22. 103 Pr. Engl. Obl. 30. 88 ½ Prüm. Sch. d. Seeh. 52 Kurm. Obl. m. J. C. 92 ½ Neum.- Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Wesztpr. Pfandbr. 4

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Bodenwaͤrme 0,4 * . usdünst. 0, 2 2 6 Rp. Riederschlag 0. liner Börue. 5n Den 2. Februar 1833„.

99 98 ½ 104 ½

105 ½

Grosshz. Pos. do.] Oetpr. Pfandbr.

Pomm. Pfandbr.

Kur.- u. Neum. do. Schlesische do- Rkst. C. d. K.- n. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.

94 ½

92 ½ 2848 97

Holl. vollw. Duk. Neue do.

Friedrichsd'or. .

Disconto

—22nne

Wechsel-Cour“’.

——-—————ÿ—-——— AImerdanmn..,x,. y . 250 Fl. dito 250 Fl. Hamburg 300 Mkb. dite 300 Mk. 1 LSt.

[Kurz 145 ¾ 2 Me. Kurz

2 Me.

3 Mt.

2 Mt. Mt. Mt. Mt.

Tage Mt. Woch.

150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl. 600 Fl.

Augabugge„ Breslau Leiprig. Frenkfart a. M. W2Z. DPelersburg Warschau

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 28. Januar.

Niederl. wirkl. Schuld 43 ½,. 5 ½% neue do. 81 ½. Kana-Bill. 16 21.

6, ½ 99 ½. Russ. (v. 1828) 96 ¾. (v. 1831) 86.

841 33½ Span. 35 ⅛. 5 ¾ do. 55 ½

29H

Oesterr. 8

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Hemburg., 31. Januar. Oesterr. 5 ¾

Dün. 69 ½- 42* Konigliche Schausptele.

(Die Dlles. Elsler werden hierin tanzen.) Im Schauspielhause: Drama in 2 Abtheilungen, nach dem Französischen von T(. He (Freͤulein v. Hagn: Christine, als Gastrolle.) Hierauf: Die duchstaͤbliche Ausiegung der Gesetze. Und, zum erstenmale wie⸗ derholt: Mirandolina, Lustspiel in 3 Abthetlungen, von CT. Blum. (Fraͤulein v. Hagn: Mirandolina.) Montag, 4. Febr. Im Schausptielhause,

Koͤnig Enzio, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, (FTraͤul. v. Hagn: Lucta.) 8

[Er⸗f. C77.

Preuss. Präm. Seh. 90.

Jah

ein Ge⸗ 8

umboldt in der Nacht vom 11ten 9 Nacht fruͤher, wie das unsrige,

Flutwarme 0,4 *R.

Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preusz. Cour.)

Met. 88 %. 4 % do. 77 ⁄. Banl-Aectien 1166. Russ Rugl.

98 ½. Ruas. Holl (v. 1831) 88 ½. Preuass. Prüm. Sch. 102 ¼, Pelo. 418 ¼. 1

Sonntag, 3. Febr. Im Opernhause: Nurmahal, lyrisches Drama in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontink.

Christinens Liebe und pee 8

auf Begehren: n C. Raupach.