1833 / 39 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und andere durch ihre vortheilhafte Lage vor gänzlicher Zerstoͤrung

bewahrt wurden, und wenn sie auch nicht wieder zu dem urspruͤng⸗ lichen Wohlstand emporbluͤhten, doch so viel Mittel behielten, um sich von neuem einem gewinnreichen Handel zu widmen.

Unter der Regierung von Philippus Arabs jm Jahre 249 und unter der von Trebonius Gallus im Jahre 252, litten Moͤsien und Thracien neue Verwuͤstungen durch die Gothen, die zu wiederholten Malen uͤber die Donau setzten. Damals wahrscheinlich wurde Odessa mit mehreren anderen Griechischen Kolonieen zerstoͤrt. Am⸗ mianus Marcellinus und andere Schriftsteller nach ihm fuͤhren zwar einige dieser letzteren an; aber es ist außer Zweifel, sagt Herr von Blaremberg, daß sie damals schon zerstoͤrt oder von ihren Bewoh⸗ nern verlassen waren.

Doch erst unter der Regierung der Nachfolger Konstantin's be⸗ gannen Thraciens und Mötens groͤßte Leiden. Der Friedens⸗Ver⸗ trag, den Theodosius II. mit dem Beinamen der Junge, von Attila, der Gottesgeisel, erkaufte, wurde im Jahre 442 zu Varna selbst un⸗ 1egonet nun nahmen Elend und Zerstoͤrung Besitz von diesen schbönen Gegenden Die inneren Zwistigkeiten und die Grausamkeit der Barbaren, der Hunnen, Alanen, Gepiden und vieler anderer Nomadenvoͤlker, welche Europa uͤberschwemmten, begruben die rei⸗

zenden Thaͤler Moͤsiens und Thraciens unter Blut und Truͤmmern.

Da vergaß die Goͤttin des Ruhms dieses schoͤne Vaterland der Wun⸗ der und Heroen; nur die Vergangenheit wirft noch einen matten Shemhe.⸗ [— 9 be Annalen, und die Erinne⸗ „stets reich und beredt, durchbebt unser Herz auf den Graͤbern Uastens und des klassischen Thraciens. .“ Die Begebenheiten, welche auf den Fall des Ost⸗Roͤmischen Reiches folgen, der Triumph der Osmanen, die Siege Amurats J., der dieses Land im Jahre 1365 eroberte, und die gaͤnzliche Unter⸗

werfung desselben unter die Nachfolger dieses Letztern sind meinem

Zwecke fremd, und ich uͤbergehe daher diese Jahrhunderte voll Thraͤ⸗ nen, Blut und Trauer mit Stillschweigen. Nicht einmal die Koͤ⸗ nigliche Urne des ungluͤcklichen Wladislaus will ich aufsuchen; sie ward von der Zeit zerstoͤrt, verschwunden ist sie unter den zahllosen Truͤmmern anderer unbekannter Urnen. Noch will ich schnell einen letzten Blick auf Varna's Tage werfen, um Ihnen aus den von mir gemachten Entdeckungen die Identitaͤt dieser Festung mit dem alten Odessa zu beweisen.

Cedrenus, ein Byzantinischer Schriftsteller, sagt in seiner Ge⸗ schichte Bulgariens, daß diese Barbaren bei ihrem ersten Einfall in Thracien im Jahre 678 zu Varna in der Naͤhe von Odessa lande⸗ ten und diesen Ort stark befestigt vorfanden. Lebeau bemerkt eben⸗ falls bei dem Bericht uͤber dieses Ereigniß, daß nach dem Ruͤckzuge der Armee des Kaisers Heraklius die Bulgaren sich Varna's nahe bei Defssa vemechtigten. üs

Die Wechselfaͤlle, welche der groͤßte Theil des Bodens, auf dem sich jetzt Varna befindet, bestanden hat, sagt Herr von eeG haden die Aufbewahrung von Alterthuͤmern verhindert. Dieser Um⸗ tand, so wie die schon erwaͤhnte Versicherung Cedren's, der Varna neben Odessa setzt und nicht an den Ort selbst, wo diese letztere Stadt lag, lassen uns uͤber die Lage jener Stadt im Ungewissen. Nur neue Entdeckungen, entweder Fruͤchte eifriger Na forschailgen oder Geschenke des Zufalls, koͤnnen auf diesen Gegenstand einiges Licht werfen. Bis dahin wird Alles, was man daruͤber sagen kann, bloße Hypothese bleiben. (Schluß folgt.) 8

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Na Inmwals er 6 Uhr. 2 Ühr. 10 Uhr. dech enmangs

Luftdruck 1335, 2 Par. 333, 0 .“ Par. 334,7 1‧Par. Quellwaͤrme 7, °° R. Luftwaͤrme + 0,2 *R. + 4,*R. + 5,2*R. 8 Thaupunkt 0,*R. + 4,**R. + 4,*R. lußwaͤrme 0,7 * R. Dunstsaͤttg. 97 pCt. 97 pCt. 95 pCt. [Bodenwärme 0,4* R. Ausdüͤnst. 0,00„ Rh.

.

8 1833 5. Februar.

1

ind SW. SSW.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 1. Februar.

Oesterr. 86 ½. 38 Span. 37 ½. 58 do. 58 ¼ 1I161 lamburg, 4. Februar.

.709. Met. 89 *&.

Wien, 1. Februar.

77½. Part.-Obl. 131. Bank-Actien 1171.

6. Koͤnigliche Schauspiele.

Donnerstag, 7. Febr. Im Schauspielhause: Die Indianer in England, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Kotzebue. (Fraͤul. v. Hagn: Gurly, als Gastrolle.)

Freitag, 8. Febr. Im Opernhause: Die Pagen des Her⸗ zogs v. Vendôme, komische Oper in 1 Akt, von Georg v. Hoff⸗ mann; Musik von C. Blum. (SDlle. Lentz: Elise. Dlle. Leh⸗ mann: Victor.) Hierauf: Ottavio Pinelli, großes pantomimi⸗ sches Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle. Th. Elsler: Giuletta. Dlle. F. Elsler: Amalie.)

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Sonnabend, 9. Febr. Im Konzertsaale des Schauspielhau⸗

ses: Subscriptions⸗Ball. .

1 Koͤnigstaͤ dtisches Theater. Donnerstag, 7. Febr. chen, oder: Die Liebhabenneis Bettelmusikanten, große komische Zauber⸗Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. B. Frey; Musik von A. Muͤller.

7

2 90 2

Neueste Nachrichten.

Paris, 31. Jan. Auf dem gestern in den Tuilerieen ge⸗ gebenen aͤußerst glaͤnzenden Balle hatten sich uͤber 3000 Perso⸗ nen eingefunden. Der Andrang von Neugierigen war in der Naͤhe des Palastes so groß, daß Patrouillen zu Pferde und zu Fuß ausgeschickt werden mußten, um Ordnung zu erhalten.

Die Koͤnigin hat dem in Lille bestehenden Unterstuͤtzungs⸗ Verein fuͤr arme Woͤchnerinnen einen neuen Beitrag von 1500 Fr. uͤbersandt.

In der Deputirten⸗Kammer berichtete gestern Herr Dumeylet vor etwa 20 Deputirten (denn mehr waren eine halbe Stunde nach der Eroͤffnung der Sitzung nicht zu⸗ gegen) uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen eines dem Minister des Innern zu bewilligenden Kredits von 2,400,000 Fr. zur Unter⸗ stuͤtzung der in der Juli⸗Revolution Verwundeten, so wie der Familien der Gebliebenen. Der Berichterstatter bemerkte, daß es sich hier um keine neue Ausgabe, sondern bloß um die ge⸗ setzliche Bestaͤtigung der im September vorigen Jahres er⸗ lassenen Koͤniglichen Verordnung handle. Da nach Beendi⸗ gung dieses Vortrages die Versammlung noch bei weitem nicht vollzaͤhlig war, so schlug Herr Alby dem Praͤsiden⸗ ten vor, einige Bittschriften⸗Berichte abstatten zu lassen. „Ja wohl!“ rief hier eine Stimme, „ein solcher Bericht vor leeren Baͤnken wird sich sehr gut ausnehmen.“ Der Praͤsident ertheilte hierauf nacheinander zehn Berichterstattern der Bittschriften⸗Kom⸗ mission das Wort; jedesmal aber erscholl die Antwort: „Abwe⸗ send!“ Nur ein einziger, Hr. Baude, war zugegen. Eben wollte derselbe die Rednerbuͤhne besteigen, als Hr. Bailliot

Wetter... truͤbe. regnig. truͤbe. Wolke Miiederschlag 0,988 Rbd.

das Wort verlangte, um seine Meinung uͤber die Proposition

Niliederl. wirkl. Schuld 44 ¾. 5 neue do. 83 ½. Kanz-Bill. 17 . 6 % 99 ½. Russ. (v. 1828) 97 ½. (v. 1831) 87. Preuss. Präm. Sch. 91.

Oesterr. 5 ½ Met. 90 ½. 4% do. 78 ¾. Bank-Actien 1187. Russ. Engl. . Russ. Holl. (v. 1831) 89 ½. Preuss. Präm. Sch. 103 %⅝. Poln. 117 ¾.

zum erstenmale: Die Zauberruͤth⸗

des Hrn. Harlé wegen der Zeitkaͤufe in Staats⸗Effekten ah ben. Hierdurch wurde diese Debatte, die gleichfalls an der Tages nung war, eroͤffnet. Hr. Bailliot hielt zur Bekaͤmpfung jener⸗ position eine Rede, die uͤber eine halbe Stunde dauerte und bei den nigen anwesenden Deputirten nur ein sehr geringes Interest erwecken schien. Auch der Graf Delaborde sprach gegen Antrag, da durch die Annahme desselben der Geld⸗Umlauf hemmt werden wuͤrde. Herr Giraud stimmte dagegen fir theilweise Annahme der Proposition. Hr. Petit war ebenfall Meinung, daß einige einzelne Bestimmungen dieses Antn wohl der Beruͤcksichtigung werth seyn duͤrften. Herr Ba hielt dagegen die ganze Proposition theils fuͤr unzulaͤssig, fuͤr uͤberfluͤssig. Nach ihm ergriff der Finanz⸗Minister Wort. Der Hauptzweck der Proposition, bemerkte er, se Errichtung einer Syndikats⸗Kasse, Behufs der Empfangmne der zu verkaufenden Papiere, so wie der zum Ankaufe derst bestimmten Gelder; die Kommission habe vollkommen recht, sie behaupte, daß die Errichtung einer solchen Kasse eher

sey; er verpflichte sich, uͤber diesen Gegenstand die Handels⸗ mern zu Race zu ziehen, und wenn letztere fuͤr eine solche stimmte, so solle sie sofort eingefuͤhrt werden. Es wurde auf von mehreren Seiten der Schluß der Debatte verlang doch von der Mehrzahl der Versammlung verworfen. En ließen sich noch die Herren Lherbette und Jollivet und die Herren Pataille und Garnier⸗Pages widen Proposition vernehmen, worauf der Berichterstatter, Herr d landier, die Berathung zusammenfaßte. Hiernaͤchst befe der Praͤsident die Kammer, ob sie sich mit den einzelnen; keln jener Proposition beschaͤftigen wolle. Da die Majoritz dawider erklaͤrte, so ist der Antrag als verworfen zu bet ten. Am Schlusse der Sitzung stattete noch Herr Larz einen voͤllig unerheblichen Bittschriften⸗Bericht ab.

Einige Blaͤtter aͤußern ihre Verwunderung daruͤber, daß von beiden Kammern angenommene Gesetz wegen Abscha der Trauerfeier des 21. Jan. noch nicht im Moniteur pru girt worden ist.

Der Russische Botschafter, Graf Pozzo di Borgo, wird 15. Februar aus London hier erwartet.

Der Staatsrath und Deputirte, Baron Hely⸗d'Hisse vorgestern mit Tode abgegangen.

Die mit der Pruͤfung der Salverteschen Proposition in treff des Keßnerschen Defekts beauftragte Kommission der 2 tirten⸗Kammer hat Herrn Lepelletier d'Aulnay zu ihrem Pris ten und Herrn Martin zum Secretair ernannt.

Das General-⸗Conseil des Gironde⸗Departements ha stimmig beschlossen, dem bisherigen Praͤfekten dieses De ments, Herrn v. Preissac, sein Bedauern uͤber dessen Verse so wie seine Achtung und Liebe zu bezeugen. Mehreren tern zusolge, hat Herr v. Preissac die Praͤfektur des De ments des Pas⸗de⸗Calais, wohin er versetzt worden, nichtn nommen, sondern seinen Abschied verlangt.

Heute schloß 5proc. Rente 103. 20. Zproc. 77. 5. 5 Neap. 88. 90. 5proc. Span. 59 ¼. Zproc. dito 36 ¾. 5proc. 2 82. Neues Anlehn —. —.

Frankfurt a. M., 3. Febr. Oesterr. 5proc. Metall 4proc. 80 ½. Bank⸗Actien 1442. Part.⸗Obl. 131 ¼. G. Lorpf 100 Fl. 191. Br. Poln. Loose 59 ¼. G.

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Heon

—q

Bekanntmachungen. (ehietelzsistation. Die, von uns ausgefertigte Obligation vom 28. Nov. 1798 uͤber 500 Thlr., welche fuͤr den Koͤnigl. Oberst⸗

Wachtmeister, jetzigen General⸗Lieutenant Heinrich Wilhelm Grafen von Schlieffen in Berlin auf dem

meiner Anzeiger

an hiesiger Landgerichts⸗Stelle anstehenden Termine entweder in Person oder durch einen zulaͤssigen Bevoll⸗ maͤchtigten aus der Zahl der hiesigen Justiz⸗Commis⸗ sarien, von denen bei ermangelnder Bekanntschaft die Herren Justiz⸗Commissarien Roͤtger, Reichard und Dr. 1dd; vorgeschlagen werden, zu melden, und ihr

fuͤr die

und eingerichtete

ein bedeutender Speicher, Staͤlle zu 15 Gespann Pferden, 8 Kuͤhen und kleinem Vieh, Wagenremisen, Korn⸗ und Heuboden und mehrere Schlafgemaͤcher. Dieses seit einer Reihe von Jahren zur Weinhand⸗ lung und Gastwirthschaft hoͤchst vortheilhaft belegene aus ist in Mecklenburg und im

Lehrer ein eben so willkommenes Mittel an die geben, sich den Unterricht zu erleichtern und zu vollstaͤndigen, als dem eifrigen Schuͤler Gelege verschaffen, sich durch Privatfleiß seinen Geist auszubilden und, sein Wissen und seine Ken durch eigene Thaͤtigkeit zu erweitern.

Maßregel der Verwaltung, als ein Gegenstand der Gesetzges

hier, aub No. 40 und 41 Catastri belegenen Wohn⸗ ause des Boͤttchermeisters Daniel Heinrich Timm, jetzt dem Tuchmacher Schoͤnowscky gehoͤrig, Rubrica

III. aub No. 3 ingrossirt worden, 18 angeblich ver⸗ loren gegangen und deshalb von dem Schuldner in Verbindung mit dem Glaͤubiger auf deren Amortisa⸗ tion angetragen. 3

Es werden daher alle diejenigen, welche auf das Instrument und die zu loͤschende Post als Eigenthuͤ⸗ mer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Briefsinhaber, Anspruͤche zu haben vermeinen, aufgefordert, dieselben in dem dazu vor dem Herrn Land⸗ und Stadtgerichts⸗ Assessor Goehde, auf den 7. Mai cr., Vormittags 10 Uhr, in unserm Gerichts⸗Lokale angesetzten Termine geltend zu machen, widrigenfalls der Ausbleibende mit seinen Anspruͤchen sowohl auf das Instrument als auch auf das verpfaͤndete Grundstuͤck fuͤr immer ausgeschlossen, das Instrument fuͤr mortifizirt erklaͤrt und die Post selbst im Hypotheken⸗Buche geloͤscht werden wird.

Colberg, den 7. Januar 1833. Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

Avertissement. Die unbekannten Erben der nachbenannten Erblasser: 1) Emilie verwittw. Tuchscheerer Pohle hier, welche den 30. Juli 1825 im hiesigen Juͤngeschen Armen⸗ hause gestorben,

2) Frau Holzhausen, die Wittwe eines ehemaligen

aiserl. Koͤnigl. Soldaten hier, gestorben hierselbst

den 28. April 1809,

3) Carl August Anton Blank, Gerbergeselle aus Er⸗ furt, der mittelst rechtskraͤftigen Erkenntnisses de publie, den 15. November 1823, fuͤr todt erklaͤrt worden, 1 b

4) Johann Andreas Otts, Einwohner in Muͤhlberg, daselbst den 30. August 1791 gestorben,

5) Gebruüͤder Johann Christoph und Johann Dietrich orst aus Werningsleben, welche mittelst rechts⸗ raͤftigen Urtels vom 14. September 1829, fuͤr

todt erklaͤrt, und 6) des am 16. Februar 1746 getauften Georg Chri⸗ sstooph Stock aus Erfurt, der mittelst Urtels vom 11. Mai 1830 rechtskraͤftis fuͤr todt erklaͤrt worden,

werden hierdurch nebst ihren Erben oder naͤchsten Ver⸗ wandten aufgefordert, sich binnen 2 Monaten und spaͤ⸗

zestens in dem, auf EII2 1. Mai 1833, Vormittags 10 Uhr,

rbrecht gehoͤrig nachzuweisen, unterlassenden Falls aber zu gewaͤrtigen, daß das Vermoͤgen der genannten Erb⸗ lasser als herrenloses Gut dem Koͤnigl. Fiscus zuge⸗ sprochen werden wird. Erfurt, den 28. Mai 1832.

Koͤnigl. Preuß. Landgericht.

Ein Rittergut einige Meilen von Berlin, dicht an der Chaussee belegen, mit vorzuͤglichen Aeckern, Wie⸗ sen, sehr bedeutender Forst, Ziegelei, Brennerei ꝛc., soll Theilung halber verkauft werden. Preis gegen 160,000 Thlr. Zahlungs⸗Bedingungen solide. Kenner werden den Preis bei der Besichtigung angemessen billig finden. Adressen empfaͤngt das Intelligenz⸗ Comtoir zu Berlin unter S. 57.

Verkauf eines Gasthofes in Rostock.

Fuͤr meinen am neuen Markte hierselbst belegenen Gasthof, „Zur Sonne“, sind mir 18,500 Thlr. N. geboten, und setze ich zum Ueberbot und unbe⸗ dingten reinen Zuschlag, eventualiter fuͤr die offerirte Summe, einen Termin auf den 25. Maͤrz d. J., Vormittags 11 Uhr, in dem genannten Gasthofe hierdurch an. Die grund⸗ leglich gemachten Bedingungen sind bei mir und bei dem Herrn Dr. Stever einzusehen. Die Besichti⸗ zung dieser zu verkaufenden Grundstuͤcke stehet nach vorheriger Meldung zu jeder Zeit frei.

Rostock, den 9. Januar 1833.

8 8 Verwittwete Martienssen,

. 8 e. C.

Beschreibung des Gasthofes „Zur Sonne“, am neuen Markte belegen.

Dieser große, am neuen Markte, an der Ecke der Steinstraße belegene Gasthof ist vor etwa 40 Jahren von Grund auf neu, elegant, massiv und hoͤchst dauer⸗ haft erbauet und vor wenigen Jahren noch aufs Neue decorirt. Er enthaͤlt, nebst den damit verbundenen Nebengebaͤuden, in 3 Etagen mehrere Saͤle, eine Menge groͤßerer und kleinerer Zimmer und Kammern, hohe und starke gewöoͤlbte, vorzuͤglich zu jeder Jahrs⸗ jeit trockne Wein⸗ und Wirthschafts⸗Keller, in welchen erstern 800 Oxhofte Wein gelagert werden koͤnnen, ferner 3 uͤber einander gehende belegene starke, trag⸗ bare vs 1

Auf dem Hofe, zu welchem eine Auffahrt von der Steinstraße fuͤhret, befinden sich ein Waschhaus mit

vor dem Deputirten Herrn Landgerichts⸗Rath Arends

Kuͤche und Gesindestuben, eine ergiebige Wasserpumpe,

Auslande hinreichend bekannt, so daß es einer genauern Beschreibung nicht bedarf.

Literarische Anzeigen.

In der Chr. Fr. Muͤller’schen Hofbuchhandlung in Karlsruhe ist erschienen und in Berlin bei E. S. Mittler, (Stechbahn Nr. 3, sowie in dessen Hand⸗ lungen zu Posen, Bromberg und Gnesen); Amelang, Duͤmmler, Duncker u. Humblot, Enslin’ sche Buchhandlung, Hold, Jonas, Kecht, Logier, Luͤderitz sche Büchhandlung, Myliui Nicolai, 2. DHehmigke, Plahn, Stuhr, Voß, Wagen⸗ fuͤhr, so wie in den uͤbrigen Buchhanotungen Preu⸗ ßens vorraͤthig zu finden, oder koͤnnen bezogen werden:

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Von dem einfachen Addiren, bis zu den zus 87Rüen Zinszins⸗Rechnungen bietet diese mh. des Unterrichts eine Reihensolge leichtfaßliche nunftschluͤsse dar, welche nicht das Gedaͤchtniß lt beh⸗ sondern den Verstand schaͤrfen, und der ilden.

Der Gegenstand ist gruͤndlich behandelt und staͤndig dargestellt, so daß wir diesen Lehrgan ein, in jeder Beziehung nuͤtzliches Werk, mit! zeugung empfehlen koͤnnen.

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Preuß. Staatsministers Friedricht dinand Alexander Reichs⸗Burggri und Grafen zu Dohna⸗Schlobitten. eipzig, den 15. Januar 1833.

F. A. Brockht

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Nicolaische Buchhandlung in Ber

Stettin und Elbing.

8

8☛

1

Berlin, Freirag den

Sten Februar

8 E EEe

Amtliche Nachrichten. 1 Kronik hdes Tagev.

ausgegeben, welches enthaͤlt: die Allerhoͤchsten Kabinets⸗Ordres unter 1402. vom 9. Dezember v. J., wegen des oͤffentlichen Ta⸗ backrauchens in den Staͤdten; 1403.

das Aufhoͤren des Kapital⸗Indults der Westpreußi⸗

schen Landschaft, Erhoͤhung des Quittungs⸗Groschens

und Bildung eines Tilgungs⸗Fonds; vom 4. Januar d. J., die exekutivischen Maßregeln

gegen die in Kasernen und andern aͤhnlichen Dienst⸗

gebaͤuden wohnenden Militair⸗Personen betreffend;

vom 19ten desselben Monats, wegen der Executionen

gegen Oekonomie⸗Kommissarien, Feldmesser und Bau⸗

Conducteure; und unter

die Statuten der ritterschaftlichen Privat⸗

Bank in Pommern betreffend.

nuar d. J. 5

Berlin, den 8. Februar 1833. Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits⸗Com

Angekommen: Se. Erxcellenz der Koͤnigl. ats⸗Minister der Finanzen, von Mieg, von Muͤnchen.

1405.

1406.

Der Koͤnigl. Bayerische Kaͤmmerer, außerordentliche Ge⸗

e und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf Lurburg, von Leipzig.

8

8

ngs⸗Rachrichten.

Ausland. Rußland.

St. Petersburg, 30. Jan. die Fuͤrstin Vera Chilkoff zum Ehren⸗Fraͤulein Ihrer Maze⸗ der Kaiserin ernannt.

Der Wirkliche Staatsrath Baron Mevyendorff, Russischer indtschafts⸗Rath zu Wien, ist zum außerordentlichen Gesandten bevollmaͤchtigten Minister Sr. Kaiserl. Majestaͤt bei dem Koͤnige Puͤrttemberg (S. Stuttgart) und der Kollegien⸗Rath Buͤt⸗ Attaché beim auswaͤrtigen Ministerium, zum Russischen eral⸗Konsul in Danzig ernannt worden.

Durch Ukas vom 13ten d. M. haben Se. Majestaͤt den imen Rath Wazenko zum Mitglied des dirigirenden Senats

nt. Der Militair⸗Gouverneur von Moskau, General der Ka⸗ lerie, Fuͤrst Golitzyn, ist von Moskau und der General⸗Adju⸗

Uschakoff von Jaroslaw hier angekommen. Die Nordische Biene enthaͤlt einen Artikel mit der Ueber⸗

t: „Peter der Große als Reformator“, worin sie die oft

estellte Behauptung, daß Peter J. die Russen um ihre Na⸗ rinen festeren und gruͤndlicheren National⸗Charakter haͤtten gen koͤnnen, zu widerlegen sucht. Was die Bestandtheile t, so entgehe ja in diesen Punkten kein Volk einer Veraͤn⸗

cht und einige Gewohnheiten, und auch diese nur unter den

ren Klassen, also bei dem kleinsten Theile des Volkes, ge-

n Veraͤnderungen unterworfen; er habe die Baͤrte, den Kaf⸗ und einige rohe Gebraͤuche abgeschafft, aber Glauben, Sit⸗

znund Charakter bestehen lassen, und darin gleiche der Russe

r dem Deutschen, noch dem Engländer, noch dem Franzosen;

aftigkeit des Geistes, Berechnungsgabe und rege Thaͤtigkeit

seine eigenthuͤmlichen Kennzeichen auf dem Schlachtfelde, auf dem friedlichen Wege des Gewerbfleißes.

der Ausdruͤcke uͤberhaͤuft worden, aber man habe damals eWoͤrter zu einer Menge von neuen Begriffen gebraucht, erst seit Peters Zeit gebe es eine Russische Poesie. Was Vorwurf der Nachahmung anbelange, so haͤtten ja alle Na⸗ en in ihrer Bildung mehr oder weniger von anderen aufge⸗

men, und fuͤr Rußland sey dies besonders noͤthig gewesen,

es aus so vielerlei Voͤlkerschaften bestanden, die Peter der

e und Nuͤtzlichste aufgenommen habe.

Die Handels⸗Zeitung publizirt jetzt den Bericht uͤber Operationen der Russisch⸗Amerikanischen Compagnie, der der General⸗Versammlung der Actionaire am 4ü. Sept. 1832 gelesen wurde, und aus dem sich ergiebt, daß ungeachtet man⸗

oͤrtlicher und zufaͤlliger Hindernisse die Geschaͤfte der Com⸗

znie doch einen gedeihlichen Fortgang hatten. Nach der Ueberschwemmung im Jahre 1824 bildete sich in „Petersburg eine Gesellschaft zu dem Zweck, die Armen mit iemen Kleidern zu versehen. Dieselbe hat seit ihrer Gruͤn— g mehrere Tausende von Duͤrftigen bekleidet.

mme von 500 Rubeln empfaͤngt.

iserhauses befinden sich ebenfalls unter den Beitragenden. Das ikum der Hauptstadt steuerte durch freiwillige Gaben dazu Vaͤhrend des verflossenen Winters wurden 1413 Kleidungs⸗ de an 751 Arme beiderlei Geschlechts vertheilt.

Heute wird das iste Stuͤck der diesjaͤhrigen Gesetz⸗Samm⸗ Entwickelung oft sehr schlechtes Brod giebt, und da bei dem au⸗

backen werden koͤnnen, so fordert der Kollegienrath Bidder in vom 26sten desselben Monats und Jahres, betreffend

Sehnee daselbst gegen die Mitte des Novembers gefallen ist.

Vom 23. Ja⸗ Holz FKkber 50 Rubel in Assignationen.

M““ neral, Graf Michael Tiemann, hierselbst mit Tode abgegangen. Bayerische

V meistert hat, machte sie ssten. Die Reihe koͤmmt nun an die

Se. Maj. der Kaiser ha⸗

brunst aus.

heftiger Wind fachte sie noch das Feuer moͤchte, ungeachtet

fortwaͤhrend um sich, als die

1 Na⸗ mit zwei Offizieren. litaͤt gebracht habe, und daß sie bei einer allmaͤligeren Kul⸗

11“ 84 nahm an den Arbeiten Theil, Nationalitaͤt: Sprache, Charakter, Sitten, Gewohnheiten, cht und Lebensweise anbetreffe, heißt es in dem genannten 1 89 n.] Matrosen mit eben so viel Einsicht als Muth ausgefuͤhrt worden ig seiner Nationalitaͤt, und Peter der Große habe nur die

Auch die sische Sprache habe Peter der Große als Sprache der Re⸗ ung beibehalten; zwar sey sie anfangs mit einer Unzahl

1 ““ oße alle zu Einem Ganzen vereinigt, indem er ihnen eine ge⸗ nschaftliche Kultur gegeben und dabei aus dem Auslande das

Aus ihrem richt geht hervor, daß Se. Majestaͤt der Kaiser ihr im Jahre z1 eine Summe von 1000 Rubeln bewilligte, und daß sie seit reren Jahren von Ihrer Majestaͤt der Kaiserin jaͤhrlich eine Ihre Kaiserl. Hoheit die poßfuͤrstin Helena und die anderen Mitglieder des Erlauchten

Der Stoff

zur Anfertigung dieser Kleider kostete 6223 Rubel. In diesem Augenblick hat die Gesellschaft nur noch 25 Rubel in der Kasse. Dem Rigger Boͤrsen⸗Comité ist erlaubt worden, die von ihm vorgeschlagtege Communication zwischen Riga, Luͤbeck und Libau in Wirkse, zkeit treten zu lassen. Da in Kurland das Getreide wegen seiner mangelhaften

ßerordenzlichen Holzmangel viele Huͤtten nur selten geheizt und niemals vollkommen erwaͤrmt, ja die Brode nicht einmal gar ge⸗

der Mitauer Zeitung dringend auf“ den drohenden epidemi⸗ schen Krankheiten durch Vertheilung von gutem Getreide, von Fleischspeisen, von Holz und Torf vorzubeugen.

Aus Eriwan vom 25. Dez. wird gemeldet, daß der erste

Seitdem schneite es fast fortwaͤhrend, und die Kaͤlte ward mit⸗ unter sehr empfindlich. Man erwartete einen langen und stren⸗ gen Winter, wodurch die an ein mildes Klima gewoͤhnten und

wegen der leichten Bauart ihrer Haͤuser vor dem Frost wenig ge⸗ schuͤtzten Einwohner sehr beunruhigt wurden. Unter diesen Um⸗

ständen, und weil es in der Gegend von Eriwan nicht viel Wald giebt, war das Holz sehr theuer geworden, und die Klafter kostete

Wilna, 28. Jan. Am 1gten d. M. ist der Russische Ge⸗

Odessa, 18. Jan. Seit zwei Tagen ist der hiesige Hafen vom Eise frei und die Schifffahrt wieder offen.

Das hiesige Journal enthaͤlt folgende Nachricht aus Konstantinopeluͤber die Operationen der Aegyptischen Armee:

„Die Armee des Großherrn hat einen neuen Schlag erhalten. Nachdem sich Ibrahim Pascha der Stadt Konieh und selbst aufgehaͤuften maͤchtigt

von. Das schlechte Wetter gestattet ihm

aller da⸗ Munitionen und Lebensmittel der Tuͤrken be⸗ er bei Ak⸗Schehr einen nochmaligen Sieg da⸗ jedoch nicht, sein Gluͤck Der panische Schrecken, der sich der Tuͤrken be⸗ unfaͤhig, dem Sieger Widerstand zu lei⸗ Diplomatie.“

Aus Smyrna schreibt man: „In der Nacht vom 18. auf den 19. November brach in demjenigen Theil des hiesigen Bazars, wo das Bauholz verkauft wird, eine furchtbare Feuers⸗

atte, trug

zu verfolgen.

zahl von Magazinen ein Raub der Flammen,

gethan haben wuͤrde, sich gaͤnzlich aufzuloͤsen, da unter den

der ersteren verstellt und wo man

aber nicht auszusprechen wagt,

In einem Augenblick wurde eine bedeutende An⸗ die durch die vie⸗

en brennbaren Materialien immer neue Nahrung erhielten; ein

mehr an, so daß man fuͤrchtete,

anzen Bazar zerstoͤren. b 1— Farten von Smprna begaben sich an Ort und Stelle, um die Arbeiter zu leiten und aufzumuntern. Das Feuer griff noch Schiffspumpen der Oesterreichi⸗ schen und Sardinischen Kriegs⸗Fahrzeuge, lche gerade im Hafen lagen, ankamen. Die beiden Sardini⸗ schen Fregatten hatten drei Pumpen und ein Detaschement von ungefaͤhr 300 Mann, besehligt von den Schiffs⸗Un⸗ ter-Lieutenants Demoro und Magliani, zu Huͤlfe gesandr,

der schnell herbeigeeilten Huͤlfe, den Der Gouverneur und die Ober⸗Be⸗

die einzigen, welche

und die Oesterreichische Fregatte 2 Pumpen und etwa 150 Mann

Sardinischen Fregatte „le Commerce de Génes“, Ritter Albini,

Endlich langte auch der Befehlshaber der

selbst, in Begleitung des jungen Prinzen von Carignan, an und

Offizieren mit Geschicklichkeit und Kalt⸗

chischen und Sardinischen . den unter ihren Befehlen stehenden

luͤtigkeit geleitet und von

waren. Um 3 Uhr Morgens gelang es, das Feuer zu unter⸗ druͤcken, und mit Tagesanbruch war Alles geloͤscht. Gewiß waͤre das Ungluͤck ohne die Huͤlfe der Kriegsschiffe bei weitem groͤßer geworden, obgleich auch so der Schaden auf mehr als eine Mil⸗ lion an Waaren geschaͤtzt wird, die abgebrannten Gebaͤude nicht gerechnet. Gluͤcklicherweise ist Niemand dabei ums Leben ge⸗ kommen.“

Polen.

Warschau, 3. Februar. haben dem außerordentlichen Staatsrath und Praͤsidenten der

Polnischen Bank, Herrn Joseph Lubowidzki, den St. Annen⸗ DOrden 1ster Klasse verliehen und den Vice⸗Praͤsidenten derselben Bank, Grafen Heinrich Lubienski, zum außerordentlichen Staats⸗

rath ernannt.

Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen 12½ 13 ½ Fl., Weizen 20 26 Fl., Gerste 8* 11 Fl. und Hafer 5— 6 ¾ Fl.

Frankreich. Paris, 31. Jan. Der Sardinische Botschafter, Graf von

Hales, und der Marschall Gérard hatten gestern Privat⸗Audien⸗ u .85 Se 1 sch Gor⸗ he gest 5 wurden 6654 Ehen geschlossen.

zen beim Koͤnige. Der Marschall Soult stattete dem Herzoge

von Orleans einen Besuch ab.

Gestern wurde an der Boͤrse und in der Deputirten⸗Kam⸗ mer das schon so oft in Umlauf gebrachte Geruͤcht von einer

Ministerial⸗Veraͤnderung wieder aufgefrischt und hinzugefuͤgt, Herr Thiers habe seine Entlassung genommen.

Das Journal du Commerce bemerkt: „Nach dem, was in den Bureaus der Deputirten⸗Kammer in Bezug auf den die Griechische Anleihe betreffenden Gesetz⸗Entwurf gesche⸗ hen, ist das Schicksal dieses Entwurfs sehr zweifelhaft; mehrere Deputirte der Centra haben sich dagegen ausgesprochen.“ Der Constitutionnel sagt uͤber denselben Gegenstand: Die Majoritaͤt fuͤr den Gesetz⸗Entwurf im Schoße der mit der Pruͤ⸗

fung desselben beauftragten Kommission besteht nur in einer

Stimme; die das Gesetz billigenden Mitglieder sind die Herren Benjamin Delessert, Dumon, Falguerolles, Paixhans

und Saglio, die Opponenten dagegen sind die Herren Dulong, Boissy⸗dAn⸗ glas, Eschassériaur und Comte. Herr Pairhans soll in seiner Ansicht noch sehr unschluͤssig seyn und den Wunsch hegen, durch

die bis dahin von den Oesterrei⸗

sumirte in diesem Jahre 776,784

Se. Kaiserl. Koͤnigl. Majestaͤt

die Debatten uͤber den Gegenstand mehr aufgeklaͤrt zu werden,

Der Grund, der die Oppo⸗

bevor er sich bestimmt ausspricht. shee Frankreich

nenten bestimmt hat, soll in der Besorgniß liegen,

moͤchte in Bezug auf Griechenlond zu sehr fuͤr ein fremdes In⸗

teresse arbeiten.“

Das Journal des Debats beschaͤftigt sich heute mit dem Lointierschen Verein von Oppositions⸗Deputirten und ist in Be⸗ zug auf denselben der Meinung, daß dieser Verein wohl . A 1 7 gliedern desselben doch keine Einheit der Ansichten mehr herrsche. Diese Trennung werde von Allen gefuͤhlt, aber Herr Laurence allein habe es gewagt, sie offen zu verlangen. Herr Pagès bleibe in dem Verein, weil er sonst allen Halt verlieren wuͤrde, und Herr Barrot wolle noch immer seine Rolle als Parteihaupt fort⸗

fuüͤhren und das Bataillon, das er anfuͤhre, nicht gern geringer an Zahl werden lassen. „Was bedeutet ein Verein“, faͤhrt das

Journal des Debats fort, „in welchem Niemand den Muth hat, seine Meinung auszusprechen, wo die monarchische Gesinnung sich vor der republikanischen demuͤthigt, wo die letztere sich vor die Freiheit, einander zu wi⸗ dersprechen, aufrecht haͤlt, nur um sich nicht zu trennen? Was bedeutet ein Verein, welcher weiß, daß er aufgeloͤst ist, der es und lieber ohnmaͤchtig und nutz⸗

los bleiben, als ein Geheimniß verrathen will, das fuͤr Niemand

mehr eines ist; dies ist gegenwaͤrtig der Zustand des Lointierschen

Vereins und der Opposition von 1833.“ Auch das Journal du Commerce meint, dieser Oppositions⸗Verein haͤtte kluͤger gethan, sich aufzuloͤsen; das Unternehmen, so heterogene Elemente mit einander zu verschmelzen, koͤnne nie gelingen.

Die Gazette Médicale außert uͤber die Krankheit der Herzogin von Berry: „Man hat die Krankheit der Herzogin auf sehr verschiedene Weise zu erklaͤren versucht; wir wollen die mehr oder minder laͤcherlichen Vermuthungen, angestellt worden sind, nicht wiederholen, sondern beschraͤnken uns auf die Mittheilung dessen, was wir fuͤr die Wahrheit halten. Die Herzogin von Berry hatte seit ihrer Anwesenheit in Blaye einige Zerruͤttungen in ihrer Gesundheit erfahren, die

eine Folge entweder ihrer Lage oder der Beschwerden waren, die

sie fruͤher zu ertragen gehabt hat. Diese Zerruͤttungen besta den in einem von Husten begleiteten 8h Zustande der Brust, doch ohne ein Symptom wirklicher rankheit; erst in der Nacht vom 16. auf den 17. Januar empfand sie einen von schwerem Athem begleiteten, lebhaften 1 umgebenden Personen wurden durch diesen Zufall in Besorgniß gesetzt. Die Regierung, durch eine telegraphische Depesche hiervon benachrichtigt, beauftragte sofort die Herren Orfila und Auvity, sich nach Blaye zu begeben. Inzwischen war Doktor Gintrac von Bordeaux gerufen worden, bei dessen Ankunft die Zufaͤlle der Kranken bereits aufgehoͤrt hatten; sie waren durch eine einfache Unverdaulichkeit veranlaßt, von welcher die Herre Orfila und Auvity keine Spur mehr vorfanden. Der Zweck der Reise dieser Aerzte scheint gewesen zu seyn, uͤber die Natur der Krankheit der Herzogin Gewißheit zu erlangen, und zu un⸗ tersuchen, ob auch die Citadelle ein gesunder Aufenthaltsort sey. In Bezug auf den ersten Punkt haben sie die Ueberzeugung gewonnen, daß die in der Nacht vom 16ten auf den 17ten ein⸗ getretenen Symptome des Schmerzes und schweren Athems durch eine bloße Unverdaulichkeit hervorgebracht worden; eben so haben sie sich durch eine genaue Untersuchung der Brust ver⸗ gewissert, daß sie der Sitz keiner Krankheit ist, und im Verein mit den Doktoren Gintrac und Barthez haben sie eine Consul⸗ tation in der Absicht gehalten, den reizbaren Zustand der Brust zu beseitigen. Was die Gesundheit des Orts betrifft, so sollen die vier Aerzte darin uͤbereinstimmen, daß das Fort Blaye olle nur moͤglichen Bedingungen eines gesunden Aufenthalts erfuͤlle und keine oͤrtliche Beschaffenheit darbiete, welche der Gesundheit der Prinzessin nachtheilig seyn koͤnnte.“

8 von dem Längen⸗Bureau herausgegebene Kalender fuͤr dieses Jahr enthaͤlt folgende statistische Notizen uͤber den Ver⸗ brauch der Hauptstadt im Jahre 1831. Die Stadt Paris kon⸗ Hektoliter Wein, 28,573 Hek⸗ toliter Branntwein, 112,539 Hektoliter Bier, 1,161,136 Pfund Rosinen, 61,670 Ochsen, 14,389 Kuͤhe, 62,867 Kaͤlber, 288,203 Hammel, 76,711 Schweine, 996,369 Kilogramm Kaͤse; in dem naͤm⸗ lichen Jahre wurden verzehrt: fuͤr 702,1 80 Fr. Austern, fuͤr 477,610 Fr. Fische aus suͤßem Wasser, fuͤr 3,415,159 Fr. Seefische, fuͤr 6,426,648 Fr. Wild und Gefliuͤgel, fuͤr 9,117,091 Fr. Butter, fuͤr 3,904,387 Fr. Eier. Aus den in demseiben Kalender mit⸗ getheilten Sterblichkeits⸗Tabellen erhellt, daß in Paris fast ein Viertheil der Kinder im ersten Jahre stirbt, daß ein Drittheil das zweite Jahr nicht uͤberlebt, daß die Haͤlfte der Gebornen das Alter von 20 Jahren und nur ein Drittheil das von 45 erreicht. In Paris wurden im Jahre 1831 15,116 Knaben und 14,401 Maͤdchen, im Ganzen 29,540 Kinder geboren, wor⸗ unter 10,378 uneheliche; es starben 25,996 Personen und es

Riederlande. 1 Aus dem Haag, 2. Febr. Die zweite Kammer der Ge⸗ neralstaaten war vorgestern zusammenberufen, konnte aber keine

Sitzung halten, weil sich mit Einschluß des Praͤsidenten nur 25

Mitglieder eingefunden hatten. Die Kammer vertagte sich des⸗ halb auf Mittwoch, den 6ten d. M.

Alus Lillo schreibt man vom 30sten v. M.: „Hier ist Alles still, und ein Tag gleicht dem andern. Von Zeit zu Zeit kom⸗ men Parlamentairs an und werden welche abgesandt. Unlaͤngst fragte bei einer solchen Gelegenheit ein Belgischer Sanitaͤts⸗ Beamter den parlamentirenden Marine⸗Offizier, ob sie im Dienst auch zwei Epauletten truͤgen, wie die Belgischen Marine⸗Offi⸗ ziere? „Hat denn Belgien auch eine Seemacht? wir haben dieselbe nirgend wahrgenommen““, war die Antwort, worauf der Frager nichts weiter zu erwiedern hatte. Die Arbeiten an der Kreuzschanze ruͤcken vor; wir sehen von hier aus die Verpalisadirungen und die Schießscharten; ob das Werk schon

die daruͤber

Magenschmerz, und die sie