of -. jedoch mit dem Unterschiede, daß sterer aus gewissen Beamten besteht und von der Krone ernannt wird. Aus diesem Grunde hatten die Abgeordneten, bei einer neulichen Gelegenheit, gegkaubt, dem Senate das Recht der Ini⸗ tiative bestreiten zu muͤssen, und eine Bill, die von ihm ausge⸗ gangen war, zuruͤckgeschickt. Dieser protestirte und wies nach, daß er, vor etwa 20 Jahren, die Initiative unbestritten geuͤbt, und im Jahre 1753 sich dieses Recht ausdruͤcklich vorbehalten habe, es auch niemals durch Nichtuͤbung habe aufgeben wollen; allein die Abgeordneten. beharrten bei ihrem Entschlusse. Eben so hartnaͤckig hatten sie sich schon vorher dem Gouverneur wi⸗ dersetzt, als dieser ihnen das Recht streitig machen wollte, in ih⸗ ren Spezial⸗Untersuchungs⸗Kommissionen Zeugen auf de⸗ ren Eid zu vernehmen, ein Recht, welches nicht ein⸗ mal dem Hause der Gemeinen in England, sondern nur den so⸗ genannten Courts of Record, und dem Hause der Lords auch nur als einem solchen, zustehe. Als nun am 1. Dez. die Ver⸗ sammlung eben im Begriff stand, ihre Verhandlungen zu eroͤffnen, rschien vor ihren Schranken der General⸗Profoß⸗Marschall, und befahl ihnen, im Namen des Koͤnigs, sich nach dem Sitzungs⸗ Saale des Senates zu verfuͤgen. Hier empfing sie der Gouver⸗ neur, und nachdem er einigen Bills die Sanction ertheilt, hielt er die (gestern mitgetheilte) Anrede an sie. Die gesetzgebende Versammlung ist demnach aufgeloͤst; indessen nach den Aeußerun⸗ gen der oͤffentlichen Blaͤrter von Jamaika waͤre nicht so sicher, wie der Gouverneur anzunehmen scheint, auf eine wesentlich ver⸗ chiedene Gestaltung derselben durch die neuen Wahlen zu bauen.
—
Es muß sich unterdessen zeigen, was das hiesige Parlament in gegenwaͤrtig das Thieler Rathhaus. Bezug auf die Freilassung der Neger⸗Sklaven beschließt, wor⸗ uͤber noch nichts mit einiger Gewißheit zu bestimmen ist, da die von Antwerpen angebracht. Minister selbst mit sich noch nicht ganz Irg seyn scheinen. Die
auf Antrag des Herrn Canning am 15. Mai 1823 vom Unter⸗ ause, und am 7ten Maͤrz 1826 vom Oberhause genehmigten Resolutionen, welche die Basis der spaͤteren Gesetzgebung bilden wuͤrden, lauten also: „Es ist zweckmaͤßig, kraͤftige und entschie⸗ ene Maßregeln zur Verbesserung des Sklaven⸗Zustandes in den Kolonieen zu ergreifen. Von einer entschlossenen und beharrli⸗ chen, zugleich aber auch uͤberlegten und gemäaͤßigten Durchfuͤh⸗ ung solcher Maßregeln verspricht sich das Haus eine solche wesentliche Besserung des Charakters der Sklaven, daß sie da⸗ durch zu einer Theilnahme an den Rechten und Privilegien, deren die uͤbrigen Unterthanen Sr. Majestaͤt genießen, vorbe⸗ eitet werden. — Es wuͤnscht dieses Haus sehnlichst, daß dieser weck sofort in Erfuͤllung gebracht werde, sobald er mit der Wohlfahrt der Sklaven selbst, der Sicherheit der Kolonieen, und iner billigen Beruͤcksichtigung der Privat⸗Interessen in Einklang gebracht werden kann.“
1 — — London, 1. Febr. Das Parlament hat sich am 29. Januar versammelt, und da das neue Gesetz den Eid be⸗ seitigt hat, welchen sonst jedes Mitglied des Unterhauses vor einem Koͤniglichen Beamten zu leisten hatte, ehe es als Depu⸗ tirter anerkannt wurde, so schritt das Unterhaus sogleich zur Wahl eines Sprechers. Bekanntlich hatte Herr Manners Sut⸗ ton, welcher 16 Jahre lang dieses Amt bekleidete, am Schlusse der letzten Session sein Vorhaben angekuͤndigt, seine Stelle nie⸗ derzulegen, und das Parlament hatte ihm, auf den Antrag der Regierung, einen Jahrgehalt von 4000 Pfd. Sterl. fuͤr sich selbst, und einen andern von 3000 Pfd. fuͤr seinen Sohn, als Belohnung fuͤr die von ihm geleisteten Dienste, festgesetzt. Dies sind nun freilich huͤbsche Summen in diesen schlechten Zeiten, wenn man bedenkt, daß der Gehalt eines Sprechers, nebst freier Woh⸗ nung in einem praͤchtigen Hause und manchen andern Neben⸗ vortheilen, 6000 Pfd. betraͤgt. Aber da die Minister hierin nur dem Herkommen folgten, so fanden nur Wenige an dieser An⸗ ordnung etwas zu tadeln. Weil aber Herr Sutton einer ihrer entschiedensten politischen Gegner war, so wichen die Minister in Einem Punkt von dem Herkommen ab und machten ihn nicht, wie es mit den meisten seiner Vorgaͤnger zu geschehen pflegte, zum Pair. In Folge dieser Unterlassung wurde er von der Universität Cambridge zu einem ihrer Vertreter im Unter⸗
hause erwaͤhlt und die Minister hatten jetzt zu riskiren, daß die
Tories ihn aufs neue zum Sprecher vorschlagen und von allen unbefriedigten Whigs und Radikals unter dem Vorwande, dem Lande die Pension zu ersparen, unterstuͤtzt, diesen Vorschlag ge⸗ gen sie durchsetzen wuͤrden. Dies waͤre bei der Eroͤffnung des ersten unter ihren eigenen Reformen konstituirten Parlaments ein zu harter Schlag fuͤr sie gewesen, und es blieb ihnen also nichts uͤbrig, als daß sie selbst einen politischen Gegner und ent⸗ schiedenen Feind der Parlaments⸗Reform zum Praͤsidenten des ersten reformirten Unterhauses vorschlugen. Sie thaten es zwar nicht in eigener Person, sondern ließen es von zwei Freunden, Sir Francis Burdett und Lord Morpeth, thun, und zwar unter dem Vorwande, daß Herr Sutton sich wegen seines unermuͤde⸗ ten Fleißes, seiner Unparteilichkeit, Leutseligkeit u. s. w. so voll⸗ kommen passend fuͤr dieses wichtige Amt erwiesen, daß sich gar nicht hoffen ließe, einen faͤhigeren zu finden. Indessen schlug Herr Hume den Herrn Littleton, einen sehr angesehenen Mann, vor, welcher in jeden Hinsicht fuͤr das Amt faͤhig gewesen waͤre, und als ein persoͤnlicher Freund Cannings und in neuerer Zeit als Verfechter liberaler Ideen und Institutionen ein passendes Haupt des neuen Parlaments zu seyn schien. Die Debatten, an wel⸗ chen die Tories gar keinen Antheil nahmen, und daher gaͤnz⸗ lich von den Ultra⸗Radikals, Hume, Cobbett, O'Connell u. s. w. gegen die ministerielle Seite gefuͤhrt wurden, endigten mit einer Abstimmung, in welcher nur 31 (worunter Herr Sutton selbst) fuͤr Herrn Littleton und ungefaͤhr 270 fuͤr jenen entschieden, welcher auch gestern installirt worden, und sogleich angefangen hat, die Depu⸗ tirten zu beeidigen. Die eigentliche Eroͤffnung des Parlaments findet naͤchsten Montag statt und man glaubt noch immer, der Koͤnig werde im Stande seyn, die baldige Schlichtung der Hollaͤndisch⸗Belgischen Angelegenheiten zu verheißen. Die Erwartung, daß er in Hinsicht Irlands Maßregeln der Strenge empfehlen werde, ist jedoch we⸗ niger zuverlaͤssig als zuvor, indem es heißt, die Minister trauten sich zu, bei den Verbesserungs⸗Vorschlaͤgen, die sie unverzuͤglich zu machen gedaͤchten, die widerspenstigen Elemente in jenem Lande durch die Gewalt der bestehenden (also nicht außerordentlichen) Ge⸗ setze zu beschwichtigen. Die Legislatur in Jamaika, welche dem Britischen Parlamente kein Recht zuerkennen will fuͤr ihre In⸗ sel Gesetze zu machen, hat sich zu gleicher Zeit so wenig geneigt gezeigt, selbst den Zustand der dortigen Sklaven zu verbessern und auf diese Weise den gerechten Wuͤnschen des Britischen Mutter⸗ landes zu begegnen, daß Lord Mulgrave die Versammlung auf⸗ geloͤst hat. Aber alles dieses wird endlich zu einer Krisis fuͤhren, welche fuͤr die Pflanzer selbst verderblich werden muß; denn der Weg derselben fuͤhrt offenbar zur Rebellion, und diese muß das Mutterland gewaltsam unterdruͤcken, oder es muß sie mit ihren Sklaven sich selbst uͤberlassen, die bei ihrer Ueber⸗ macht ein zweites Sankt Domingo aus der Insel machen
noch nichts Entscheidendes, kaum etwas Unterhaltendes. Indes⸗ sen scheint die Ankunft der von Vigo vertriebenen, freilich in klaͤglichem Zustande befindlichen Flotte Dom Pedro's im Duero, seiner Partei wieder einigen Vortheil gebracht zu haben. — Die herrschende Partei in Suͤd⸗Karolina scheint entschlossen, der ge⸗ meinsamen Regierung der Vereinigten Staaten Trotz zu bieten; doch waren beim Abgang der zuletzt von dort erhaltenen Nach⸗ rrichten, die zur Modification des Tarifs beim Kongresse gemach⸗ ten Vorschlaͤge noch nicht bekannt, und wir wissen also noch nicht, ob diese Nachgiebigkeit von Seiten des Kongresses die Rebellen zur Maͤßigung zuruͤckgebracht hat, oder ob ihr erster Zweck, die Abloͤsung von der Union und der hohe Tarif nur ein Vorwand dazu war. — Es ist noch dieser Tage ein reichbelade⸗ nes Hollaͤndisches Fahrzeug von einem unserer Kriegsschiffe auf⸗ gebracht worden, so daß unsere Regierung noch immer entschlos⸗ sen scheint, ihre Vorschlaͤge gegen Holland durchzusetzen. — Die Armuth der protestantischen Geistlichkeit in den katholischen Pro⸗ vinzen ist der Anlaß dazu, daß, in Folge der allgemeinen Wei⸗ gerung, den Zehnten zu entrichten, in Irland sowohl als hier auf Antrieb der Bischoͤfe eine große Subscription eroͤffnet wor⸗ den, wozu der Koͤnig und die Koͤnigin und viele vornehme Per⸗ sonen beigetragen haben. 8 8
Niederlande.
Aus dem Haag, 4. Febr. Der General Chassé hat sei⸗
ner Vaterstadt Thiel sein Bild geschenkt. Dasselbe ist von dem beruͤhmten Maler Pieneman Vater angefertigt, und schmuͤckt Ueber demselben ist eine Inschrift in Versen zu Ehren des Kommandanten der Citadelle
Die heutige Amsterdamer Boͤrse war im Anfange sehr be⸗ lebt. Die hoͤhern Englischen und Franzoͤsischen Course und be⸗ traͤchtliche Einkaufs⸗Auftraͤge fuͤr Englische Rechnung trieben die Preise der Fonds bedeutend in die Hoͤhe. Spaͤter stellten sich aber nicht minder entschiedene Verkaͤufer ein, und da diese die Oberhand behielten, so konnten sich die Course nicht allein nicht halten, sondern gingen fast saͤmmtlich uͤber ein Procent zuruͤck.
Belgien.
Bruͤssel, 4. Febr. Der Baron von Stockmar ist gestern von London in Bruͤssel eingetroffen, wo er sich nur einige Tage aufhalten, und sich dann zu einem Besuch seiner Familie nach Koburg begeben wird
Luͤttich ernannt worden.
nen. Der Militair⸗Auditeur trug darauf an, daß sich das Ge⸗ richt fuͤr inkompetent erklaͤren moͤchte, und wurde in diesem An⸗
11ten d. M. ergangene Bekanntmachung erschienen:
trage von dem Advokaten Pauw im Namen aller Angeklagten unterstuͤtzt. Das Gericht erklaͤrte aber nach zweistuͤndiger Bera⸗ thung, daß jener Antrag nicht zulaͤssig und seine Kompetenz ihm unzweifelhaft sey. Der Tag der gerichtlichen Verhandlung ist noch nicht festgesetzt.
Das Testament einer kuͤrzlich in Bruͤssel verstorbenen Ma⸗ dame Ermans hat zu einem interessanten Rechtsstreit Anlaß ge⸗ geben. Es lautete solgendermaßen: „Ich setze Herrn Thomas den Vater, oder seine Nachkommen, zu meinem Erben ein.“ — Da nun mehrere Personen diesen Namen fuͤhren und Kinder haben, so sind dieselben aufgetreten, um die Erbschaft in An⸗ spruch zu nehmen. Das Tribunal erster Instanz hat entschieden, daß das Testament unguͤltig sey, da es sich auf mehrere Perso⸗ nen anwenden lasse, ohne daß man wissen koͤnne, wen die Erb⸗ lasserin gemeint habe. Der Appellationshof hat aber dieses Ur⸗ theil umgestoßen, und entschieden, daß die Unbestimmtheit des Testamentes durch aͤußerliche Beweise erganzt werden koͤnne, so daß nun die verschiedenen Praͤtendenten zur Geltendmachung ihrer Anspruͤche, durch Beibringung von Beweisen, daß die Erblasserin ihre Personen haben bezeichnen wollen, zugelassen werden. v Daͤnemark. ““ Kopenhagen, 2. Febr. Am Geburtstage Sr. Maj. des Koͤnigs (28. Jan.) wurde auf dem Theater ein neues Lustspiel des Professors Heiberg, „die Daͤnen in Paris“, aufgefuͤhrt. Beim Eintreten Sr. Maj. in die Koͤnigl. Loge begruͤßte das Volk den geliebten Landesvater mit unbeschreiblichem Jubel, der sich erneuerte, nachdem das fuͤr diese Gelegenheit verfertigte Ge⸗ dicht abgesungen worden war, so wie als Se. Maj. nach dem Schlusse des Stuͤckes das Haus verließen. Wie gewoͤhnlich ha⸗ ben Se. Maj. an diesem frohen Tage fuͤr die zum See⸗Etat gehoͤrigen Kinder, welche in den Schulen der Neubuden unter⸗ richtet werden, eine Mittagsmahlzeit veranstallen lassen. Ein Tausend und sieben und vierzig Kinder nahmen Theil an dieser Koͤnigl. Gnade; die Mitglieder der Schul⸗Kommission, die Leh⸗ rer der Kinder, so wie manche Angehoͤrige und Freunde der Jugend waren anwesend, und erfreuten sich des Anblicks der vielen gesunden, muntern und gutgekleideten Kinder. — Auf aͤhnliche Weise sind auch alle Eleven der unter der Direction fuͤr das Garnisons⸗Schulwesen sortirenden Unteroffiziers und Kinderschulen mit einer reichlichen Mahlzeit erfreut worden; 408 Personen, theils Erwachsene, theils Kinder, nahmen daran Theil, und Frohsinn wie Dankbarkeit gegen den Koͤnigl. Wohl⸗ thaͤter gaben sich uͤberall unter den Anwesenden zu erkennen.
Polen.
Warschau, 21. Januar. Hier ist folgende, unter dem
Die Haupt⸗Direction des Landschaftlichen Kredit⸗Vereins. Von den, den Pfandbriefen auf die jetzt zu Ende gehenden 7 Jahre beigefuͤgten, Coupons wird der letzte oder vielmehr der 14te Coupon in dem Monat Juni d. J. bezahlt werden. Ein Jeder, der die Zahlung fuͤr den letzten Coupon empfaͤngt, ist daher verbunden, diesen Coupon mit der oberen Signatur (Nagtowkiem) der Haupt⸗Direction wiederum zuruͤckzustellen, und es warnt demnach dieselbe alle Inhaber von Pfandbriefen, den letzten Coupon von der oberen Signatur nicht abzuschnei⸗ den, indem bei der Zahlung fuͤr denselben die Zuruͤcklieferung der oberen Signatur verlangt werden wird.
Der Staatsrath Praͤsident, (gez.) Morawski. Der Greffier der Haupt⸗Direction, (gez.) Drewnowski.
1 Deutschland.
Hannover, 5. Febr. Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben die durch das Ableben des Professors Mende erledigte Stelle eines ordentlichen Professors der Medizin und Direktors der Entbin⸗
“
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Herr Felix Chazal ist zum Militair⸗Gouverneur der Provinz
In Gent haben die Verhandlungen vor dem Kriegs⸗Gerichte in Betreff dek vier Redacteure des Messager de Gand begon⸗
Die Societaͤt der Wissenschaften gliedern aufgenommen: fuͤr die vhystiche Klasse den
Dissen, Wendt und Dahlmann, imgleichen den P saͤmmtlich zu Goͤttingen.
Oesterreich. cien der hohen Magnatentafel berathen worden. allseitigen Freuden⸗Aeußerungen aufgenommen; das zweite,
gen Aufnahme der Operate und wegen Unterbreitung der ferentialien, das Uebereinkommen getroffen worden, bei de hern Verlangen zu bleiben und die Gegenstaͤnde in neuen cien mit mehr motivirten Gruͤnden zu unterstuͤtzen. v1111A1AAA“ 6 Basel, 26. Jan. Unter heutigem Tage hat der 4 Basel ein Kreisschreiben an saͤmmtliche Staͤnde der Eid senschaft erlassen, worin sich Basel uͤber eine von dem rungs⸗Rathe in Liestal den eidgenoͤssischen Kommissarien reichte Zuschrift erklaͤrt, alle die in dieser Zuschrift erhaet Beschwerden gegen die Stadt Basel widerlegt und folgen ßen schließt: „Werfen wir dann bei diesem Anlaß noch Blick auf den dermaligen Zustand der losgerissenen Geme so stellt sich ein Bild dar, das uns mit tiefem Schmerzee die verbreiteten Ideen einer vollstaͤndigen Volks⸗Souverat einer unbeschraͤnkten Freiheit, haben die Gemuͤther gereizt Begriffe verwirrt, und die Menschen abgeleitet von dem der ruhigen Ordnung und der Gesetzlichkeit; Gehorsam und tung gegen die Behoͤrden sind verschwunden, Ungebu heit und eigenwilliges Verfahren an ihre Stelle
ten; Religiositaͤt und Sittlichkeit werden verhoͤhnt; Heilige und Gute geht in frecher Rohheit unter; die Meinungs⸗Aeußerung bei Andersdenkenden die Freiheit wird unterdruͤckt; Gewaltthaͤtigkeit und Willkuͤr be nen den Gang der oͤffentlichen Geschaͤfte; in den Geme herrscht volle Anarchie, sobald Beschluͤsse ihrem Privat⸗In s nahe treten; Huͤlfsmitttel, die eine lange Reihe von 9 hindurch gesammelt worden, werden auf einmal vergeudett
wohlgepflegten Waldungen schonungslos entholzt und jzent freyle Handlungen, Muͤßiggang, Verschwendung und Pne nehmen zu; der Kredit ist tief gesunken, und die Mitt selbst besitzen weder Ansehen, noch Zutrauen, noch Mit, das schwankende Gebaͤude vor dem drohenden Einsturze
wahren. Dies, Getreue liebe Eidgenossen, sind die 1 Fruͤchte, welche der ermunternde Schutz getragen hat, d vielseitig einer frechen Faction gewaͤhrt worden ist, die sich gen eine in Rechtskraft erwachsene Verfassung gewaltthaͤtig gelehnt und jedes Mittel versucht hat, um den Willen der! heit zu unterdruͤcken und ihre Gewaltherrschaft einzufuͤhren. diese Versuche, wir sind es fest uͤberzeugt, waͤren gescheitert, h Ruhe und Ordnung wuͤrden in dem aufgeregten Theil unseres tons wiedergekehrt, und die jetzigen beklagenswerthen Um⸗ nicht eingetreten seyn, wenn die Handhabung der zuge sagtt waͤhrleistung unserer Verfassung von eidgenoͤssischer Seite gesprochen worden waͤre. Wenn Ihr, G. L. E.! die ange ten Verhaͤltnisse, und die traurigen, aus der Nichterfuͤllung Bundespflicht hervorgegangenen Resultate, wohl beherzigen duͤrfen wir der Hoffnung Raum geben, daß Ihr Euch bew finden werdet, nicht nur zu Ausfuͤhrung von Beschluͤssen,! unsere heiligsten Rechte verletzen und daher nie die Zustim unseres Standes erhalten koͤnnen, keine Hand zu bieten, san auch bei Behandlung der Angelegenheiten unseres Kantone
gebenen Worte, mit dem rechtlichen Zustande eines ger Bundesgenossen, und mit der Wohlfahrt unseres ganzen tons im Einklange stehen.“
Bern, 28. Januar. Auf Vorstellung des Herrn G. von Huͤnigen hat die Regierung von Bern allen . Staaten den Vorschlag gemacht, uͤber die Gruͤndung eines dels⸗Konsulats zu Bahia zu berathschlagen, da sich in Suͤd⸗Amerikanischen Provinz 55 Schweizer aus den Ka St. Gallen, Aargau, Neuchatel, Waadt, Glarus, Zuͤrch, hausen und Bern, und mehrere davon mit ihren Familie dergelassen haben; es befinden sich unter diesen 15 Neuch Am 31. Dezember hat der zu London residirende der Schweiz mit dem Merxikanischen Gesandten, wobei sich jedoch die Ratifizirung von Seiten seiner Regierung hielt, einen Handels⸗Vertrag abgeschlossen, wonach die zer in Mexiko auf gleichen Fuß mit den beguͤnstigtsten Aae behandelt werden sollen. 8
11““
Spanien. K8
8 Madrid, 24. Jan. Der General⸗Lieutenant Freyn, fehlshaber der Garde⸗Kavallerie, ist zugleich zum General⸗ tain von Neu⸗Castilien, und der General⸗Major Pastort Gouverneur der Citadelle von Barcelona ernannt worden.
Portugal.
Folgendes sind noch einige Auszuͤge aus der (in M. und 39 der St. Zeit. theilweise mitgetheilten) Privat⸗ spondenz der Times aus Porto vom 18. bis 22. Janunt „Mittwoch den 16ten dieses Monats feuerte eine von! Pedro's Schildwachen gerade durch das Schiff „Orestes“ 9 1 Miguelisten am suͤdlichen Ufer, und sogleich begab sich der F T Herr Hodgkinson ans Ufer, um sich des Mannes zu versichern. ergriff seine Flinte, als dieser gerade losfeuern wollte, aber der geant zog sein Bajonnet gegen diesen jungen Offizier und we ich, seinen Namen zu nennen. Zwei seiner Schuͤsse fielen au Schiff. Am folgenden Tage geschah dasselbe von Dom Mig Seite, indem ein Freiwilliger von St. Antonio aus, auf das 2 des „Orestes“ feuerte, waͤhrend der Bootsmann gerade danit schaͤftigt war, die Segelstangen in Ordnung zu bringen. Der; sche hatte sich eingebildet, daß der Bootsmann nach ihm 9 und rief: „Wart, ich will Dir Dein Pfeifen anstreichen.“ schoß und traf einen Bootsjungen, dem die Kugel die
Seite streifte. Der Capitain Glascock begab sich zum! schall Solignac, der sogleich den Befehl ertheilte, die S wache zu bestrafen, und der General⸗Adiutant schaͤrfte aufs strengste ein, daß man nicht uͤber das Englische
hinuͤberschießen solle. Gleichzeitig wurde der Capitain Belcher gesandt, um die Auslieferung des Miguelistischen Soldaten bi 4 Stunden zu verlangen, widrigenfalls ein Schiff an den Ad
wuͤrden. — Die Nachrichten von Porto bringen immer
dungs⸗Anstalt zu Goͤttingen dem Professor Dr. v. Siebold, bis⸗ her in Marburg, verliehen. 118“
Parker nach dem Taio abgefertigt werden wuͤrde, um uͤber diese
Die auf den Hofrath Wendt gefallene Wahl zum Pry der Universitaͤt Goͤttingen hat die Hoͤchste Bestaͤtigung erz u Goͤttingen hat zu
C“ Pra Marx und fuͤr die historisch⸗philologische Klasse die Hof essor Eehcr Soldat erschossen werde, so wolle er ihn augenblicklich
Preßburg, 31. Januar. In den staͤndischen Cin Sitzungen vom 28sten, 29sten und 30sten d., sind die 4 N worin die Magnatentafel dem Wunsche der Staͤnde, ihn nuncien in Ungarischer Sprache zu verfassen, begegnet, ig
die Fuͤhrung eines Diariums bei der Magnatentafel abg wird, als beendigt angenommen, bei den zwei uͤbrigen abet
— 8 V antonmals. allein zu Herstellung der Ruhe fuͤhrenden Pfad einzuscgz sagen und diejenigen Mittel anzuwenden, welche mit dem feieriis dem Cabodello aus, sehr hart mitgenommen wurde. Diese letz⸗
chtigung zu berichten. General Lemos, der Befehlshaber am ven Ufer, meldete schriftlich, daß der Soldat auf dem Fleck⸗ tet worden sey; daß er ihn zwar nicht ohne Weiteres koͤnne gen lassen, daß er jedoch 200 Hiebe erhalten sollte, wenn man seser Zuͤchtigung zufrieden waͤre, denn nuͤr so weit erstrecke sich Follmacht; wenn jedoch der Englische Capitain darauf 1
or Friegsgericht stellen und nach gefaälltem ürtheil erschie⸗ lasen. Der Englische Befehlshaber erwiederte, daß es nicht um den Tod des Soldaten zu thun sey, sondern ‚daß dergleichen Angriffe nicht wieder vorkaͤmen. General z'antwortete darauf, daß die Strafe am Sonnabend vollzogen n solle, und daß es ihm angenehm seyn wuͤrde, wenn der Eng⸗ Befehlshaber dabei zugegen seyn wollte. Da es sich nur dar⸗ andelte, ein Exempel zu statuiren, so glaubte der Englische ain, es werde hinreichen, wenn der Soldat im Angesicht der
elistischen Streitkraͤfte zu der Execution vorgefuͤhrt werde, und ullte dann den General um Pardonnirung desselben ersuchen. onnabend fruͤh be sich also Capitatn Glascock, in Beglei⸗ des Capitains Belcher in das Hauptquartier und legte dem tal Lemos seine Absicht dar. Dieser wollte anfangs durchaus darauf eingehen; endlich aber wurde man einig, und die ganze llschaft begab sich nach Candal, wo das Corps, zu dem der De⸗ ent gehoͤrte, sein Lager hatte. Es marschirten ungefahr 800 auf, und der Verbrecher ward vorgefuͤhrt. Der General nun die Truppen an, ertheilte ihnen einen Verweis wegen geberschreitens wiederholter und gemessener Befehle, lobte den nuth der Englaͤnder, der sich bei jeder Gelegenheit zeige, besonders jetzt, wo der Britische Befehlshaber, obgleich einer Leute verwundet worden, doch fuͤr den Mann, der auf sie ge⸗ en habe, um Pardon bitte. „Nieder auf Deine Knice, Schurke“, er, „und danke es diesem Herrn, daß Du der verdienten fe entgehst.⸗ Der Bursche betrachtete seine Befreiung fast wie gunder, und es war ein voͤllig dramatischer Auftritt, der die Folgen hatte, denn, obgleich am Sonntag wieder von Dom vs Seite gefeuert wurde, so erwiederte dies der Miguelistische osten nur dadurch, daß er seine Flinte von der Schulter nahm, ederlegte, den Hut abzog und seinem Gegner ein Kompliment te. In der That, die Vorstellungen der Englaͤnder sind fuͤr genehmen beider Theile eine so gute Lehre gewesen, daß das ssche Geschwader jetzt das Chestersields des Duero genannt Als Capitain Glascock vom suͤdlichen lifer zuruͤckkehrte, eer dem General⸗Adjutanten Dom Pedro's das Geschehene und sagte, es wuͤrde ihn sehr freuen, wenn Dom Pe⸗ Behoͤrden ihm eine Gelegenheit darboͤten, auch den visten eine solche Warnung zu ertheilen. Großes Aufse⸗ machen hier die jetzt begonnenen Seäuestrirungen des Ei⸗ ums der Abwesenden, und ich hoͤre, daß man damit so U verfaͤhrt, wie es unter den Gesetzen dieses Landcs bis jetzt hoͤrt war. Die Abwesenden werden fuͤr Rebellen erklaͤrt, ihr nthum als verfallen, und ihre Haͤuser werden durchsucht, weil verborgenes Geld aufzusfinden hofft. Dies soll auch in der hier und da der⸗ Fall gewesen seyn, und der Schatz Dom Pe⸗ wird fuͤr den Augenblick davon Nutzen ziehen, oögleich dieses ahren ihn bei den Portugiesen unmdglich beliebt machen kann. Edikt, wonach ein allgemeines Depositum aller Lebensbeduͤrf⸗ eingerichtet werden sollte, ist wieder aufgehoben worden, weil derall Unzufriedenheit erregte und sich auch als ganz unaus⸗ dar erwies. — In der Serra fand vorigen Mittwoch eine Er⸗ on statt, die von traurigen Folgen war und Alles in Schrecken Die Artilleristen waren namlich eben mit dem Fuͤllen Bomben beschaͤftigt, als durch einen Zufall eine davon e; das Feuer ergriff die umherliegenden Bomben und auch in der Naͤhe befindlichen Pulver⸗Vorrath. Der Ca⸗
in Aguiar, von der Artillerie, und 2 Mann wurden getoͤdtet, ein Artillerie⸗Lieutenant und 6 Mann, darunter 4 von dem Cacadores⸗Regiment und ein Bauer, schwer verwundet. Der nam des Capitains Aquiar war so verstuͤmmelt, daß man ihn an einer silbernen Tabacksdose und an einem Briefe in seiner he erkannte. Die Ürsache dieses Ungluͤcks kennt man nicht. ge⸗ obgleich eine Menge von Berichten daruüber in Umlauf sind. Feind hat sehr viel Bomben und Kugeln auf dieses Kloster orfen, und an der suͤdlichen Front desselden ist das Dach schon zrt. Der Haupttheil des Gebäudes steht noch, obgleich auch ein g beschaͤdigt; die Kirche aber ist ganz unversehrt. Ihre runde Form hr gewolbtes steinernes Dach sind zum Widerstandetrefflich geeignet, ewuͤrde selbst einer Paixhanschen Baiterie trotzen koͤnnen. Taͤglich den neue Werke errichtet, und diese Position ist nun staͤrker, als Ich wuͤnschte, daß ich dasselbe auch von dem Kastell do koͤnnte, welches von dem Sampajo und von der Batterie
estreicht den Landungsplatz in der Naͤhe der Huͤtten; es wer⸗ edoch dessenungeachtet Lebensmittel und Mannschaften mit ver⸗ ißmaͤßig geringem Verlust gelandet. Es hatte sich das Ge⸗ verbreitet, der Feind werde auf dem Huͤgel von Castra, ein g weiter rechts, Kanonen aufpflanzen, um das Landen an die⸗ Punkt zu verhindern; doch hat es sich nicht bestaͤtigt. Ich te wohl, daß unsere Truppen ihn besetzten, denn dann wuͤrde weit sicherer als jetzt gelandet werden koͤnnen. Mehrere von Flußboͤten werden jetzt etwas veraͤndert, um den an Bord zu nenden Truppen groͤßeren Schetz zu gewaͤhren und um ein Geschuͤtz en zu koͤnnen Auf den jeyigen Geschuͤtzwaͤnden werden naͤmlich 3 ½ hohe Bretterwerke aus doppelten Planken errichtet und mit mwolle ausgefuͤttert, um sie fuͤr Flintenschuͤsse undurchdringlich nachen. Diese Vorbereitungen scheinen auf einen Angriff gegen suͤdliche Ufer hinzudeuten, der, wenn er mit hinreichenden itkraͤften unternommen wird, gewiß gelingen muß. Die Boots⸗ und Matrosen werden am Ufer in ein Bataillon formirt, und allen, in der Schifffahrt bewanderten Handelsleuten bildet man ein zweites; dies geschieht auf Befehl des Marschalls Solignac. solen nur in Faͤllen dienen, die mit ihrer jetzigen Beschaͤfti⸗ in Bezug stehen, und werden gewiß, wenn sie gehbrig kom⸗ irt werden, die militairischen Bewequugen sehr erleichtern. in wir schon vor drei Monaten einen Mann, wie den Marschall ignac gehabt haͤtten, so wuͤrden unsere Sachen anders stehen. — Feind scheint auf der noͤrdlichen Seite sehr angelegentlich die estigung seines Lagers zu betreiben, um sich gegen einen uner⸗ teten Angriff von Seiten der Stadt zu schuͤtzen; aber die Moͤrser⸗ terie, mit deren Errichtung er schon vor mehreren Wochen be⸗ n, ist noch unvollendet und wird es auch wahrscheinlich bleiben. der letztverflossenen Woche war das Wetter hier regnicht und misch; der Fluß schwoll ein wenig an, doch von den Gebirgen noch kein Wasser heruntergekommen. Am 18ten wurden 200 un von St. Miguel ohne Verlust hier gelandet, obgleich die tterie Cabodello auf dieselben feuerte. Das alte Kastell do Quejo on den Miguelisten besetzt worden, und sie brachten einige Feld⸗ huͤtze auf die Sand⸗Ebene bei dem Huͤgel von Castra hinab, denen sie auf eine Brigg feuerten, welche ihre Fracht landen te, so daß dieselbe sich gendthigt fand, die Anker zu lichten. der Wein fuͤr die Truppen ausgeht, so hat Dom Pedro vor igen Tagen 150 Pipen angekauft, die hoffentlich so lange vor⸗ ten werden, bis auf dem fuͤdlichen Ufer freies Feld gemacht ist, r doch gewiß so lange, bis die nach Fayal zur Einholung von in ausgeschickten Schiffe zuruͤckgekehrt sind. Die Sicherheit fuͤr neue Anleihe in London, bestehend in 5000 Pipen Wein und den Einkuͤnften der Insel Madeira, hat uns hier sehr belustigt; es sind freilich ausgezeichnete Valuten, wenn man sie in Besitz aäber das steht eben noch dahin und ist eine Sache der Hoffnung. lt sich hier ein Herr auf, der eine neune Art von Geschuͤtz er⸗ den haben will, von dem man sich große Dinge verspricht. Die geln bestehen aus einer chemischen Composition, die eine unge⸗ re Wirkung thun soll. Noch hat man keinen Versuch damit ge⸗ t, aber ich glaube, die Erwartungen werden in der That befrie⸗ t werden. Auf dem suͤdlichen Ufer Fücm ümhimsme
abgesehen seyn moͤchte.
hergestellt ist.
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etwas erfahren zu haben, denn es sind eine Menge von Bomben in der Richtung des Magazins abgeworfen worden, in dem sich die brennbaren Materialien zu jenem Geschuͤtz befinden; gluͤcklicher Weise fiel keine auf den rechten Fleck. Am 19ten d. M. wuͤrden die Trup⸗ pen auf der ganzen Linie gemustert und in der besten Ordnung befunden. In einem der Britischen Bataillone fand am 18ten oder 17ten in Folge unregelmaͤßigen Empfangs der Besoldung und Mangels an Schuhwerk und Maͤnteln, wieder eine Meuterei statt. Sie wurde jedoch augenblicklich erstickt, und es ist Alles wieder ruhig. Es sind, wie ich weiß, Kleidungsstuͤcke genug und uͤber 7000 Päaar Schuhe in den Magazinen vorhanden. — Es ist ein Amerikanisches Schiff mit Pferden und die Brigg „Avon“ mit einer Ladung Mehl und Oel von Gibraltar vor der Hafenbarre angelangt.“
Tuͤrkei.
Konstantinopel, 14. Jan. (Allgemeine Zeitung.) Hier herrscht jetzt große Ruhe, man schmeichelt sich, in wenigen Tagen Nachricht vom wirklichen Abschlusse des Friedens zu er⸗ halten. Der Franzoͤsische Geschaͤftstraͤger, Herr v. Varennes, hat sich in Ibrahim Paschaͤ's Lager begeben, und von ihm Friedens⸗ Vorschlaͤge erhalten; er hat den Großherrn davon unterrichtet, und ihm ein Friedens⸗Projekt vorgelegt, das die Pforte, dem Vernehmen nach, angenommen hat. Ibrahim Pascha verlangt, daß sein Vater mit dem Paschalik von Syrien belehnt, und ein Theil der Kosten, welche demselben durch den gegenwaͤrtigen Krieg verursacht worden, von der Pforte getragen werde. Da⸗ gegen wird Mehemed Ali die Oberherrschaft des Sultans aner⸗ kennen, und einen noch zu bestimmenden Tribut an die Pforte entrichten. Nun sollen unverzuͤglich Tuͤrkische Kommissarien in Ibrahim Pascha's Hauptquartier abgehen, und die Erklaͤrung dahin bringen, daß der Sultan das Friedens⸗Projekt annehme, und bereit sey, einen definitiven Friedens⸗Vertrag zu unterzeich⸗ nen. Man hofft, daß hierauf Ibrahim Pascha ohne Zeitverlust seinen Ruͤckmarsch (wenigstens bis innerhalb der Graͤnzen Sy⸗ riens) antreten, und Alles wieder in die alte Ordnung zuruͤck⸗ treten werde.
SöoI1 Die Bombay Gazette meldet, daß, einem aus Persien
Pommerschen Bibelgesellschaft zu Stettin uͤber ihr Wirken in dem vierjaͤhrigen Zeitraum vom 15. Maͤrz 1828 bis dahin 183 ergiebt, daß diese so wohlthaͤtig wirkende Gesellschaft waͤhrend 8 ihres 16jaͤhrigen Bestehens eine Einnahme von 9876 Rthlr. 12 Sgr. gehabt, und davon 9684 Rthlr. 12 Sgr. 4 Pf. e. An⸗ schaffung von Bibeln und neuen Testamenten verwandt hat, von welchen 13,838 ganze Bibeln und 4121 neue Testamente vertheilt wurden. Als besonders erfreulich mag hier aus jenem Berichte noch folgendes Faktum angefuͤhrt werden; Der Superintendent Mundt in Demmin benutzte die Jubelfeier der Uebergabe der Augsburgischen Konfession am 25. Juny 1830, um eine Kollekte zu dem Zwecke zu veranstalten, daß jede arme Familie in “ Stadt, die der Bibel entbehrte, mit einer solchen versehen wuͤrde. 8 Die Kollekte betrug nur 19 Rthlr. 4 Sgr., aber die Zahl der gedachten armen Familien uͤber 100. Da bewilligte die Stadt⸗ verordneten⸗Versammlung aus der Kaͤmmerei⸗Kasse noch 50 Rthlr. zu diesem Zwecke, und der Superintendent Mundt erhielt von der Bibelgesellschaft zu Stettin 120 ungebundene Berliner Ste⸗ reotovp⸗Bibeln zu dem etmaͤßigten Preise von 40 Rthlr., so daß ihm noch 29 Rthlr. 4 Sgr. ubrig blieben, zu welcher Summe durch eine nachtraͤgliche Kollekte noch so viel hinzukam, daß die 120 Bibeln sauber gebunden und mit der goldenen Ausschrift: „Zum Andenken des 25. Juni 1830“, versehen, an arme Fa⸗ milien vertheilt werden konnten, welche dieselben mit dankbarer Freude entgegennahmen. b 68⸗, — Der Verein zur Unterstuͤtzung der Wittwen und Wai⸗ sen der in den Befreiungs⸗Kriegen von 1813 bis 1815 gebliebe⸗ nen Pommern zu Stettin hat nach seiner oͤffentlich abgelegten Rechnung im Jahre 1832 die Summe von 1844 Rthlr. 8 Sgr. 3 Pf. zu Pensionen, außerordentlichen Unterstuͤtzungen und fuͤr gelieferte Arzneien verwandt. . Am 2ssten v. M. Nachmittags 5 Uhr strandete bei hef⸗ tigem Sturm und dickem Schneegestoͤber das Preußische, vom Capitain Buͤlow aus Greifswald gefuͤhrte und von Bergen kom⸗ mende Schiff „Wilhelm Heinrich“ auf dem westlichen Strande vor der Plantage zu Swinemuͤnde. Die aus 4 Mann beste⸗ hende Besatzung wurde von den Lootsen in einem Fischerbeot gerettet; der Rumpf des Schiffes ist zerschlagen, das Inventa⸗
eingegangenen Schreiden zufolge, der Prinz Abbas Mirza 30,000 Mann gegen Herat habe marschiren lassen, und daß dieses Ma⸗ noͤver eine Vorbereitung zu einem Angriff gegen Indien sey. Die East India Gazette dagegen meint, daß dieser Marsch gegen Herat mit fruͤheren Nachrichten uͤbereinstimme, daß es
jedoch fuͤr jetzt dabei schwerlich auf einen Angriff gegen Indien
Im Calcutrta Courier liest man Folgendes: „Berichte aus Simla melden, daß Lord William Bentinck von einer leich⸗ ten Gallenkrankheit befallen worden, jedoch schon wieder voͤllig
eine Untersuchung des Sutledge⸗Flusses, um die Zwecke des letz⸗ ten Vertrages zu befoͤrdern, durch den die Indus⸗Schifffahrt dem Britischen Handel geoͤffnet wurde. Vom Lieutenant Burnes und vom Doktor Gerard hat man in neuester Zeit, das heißt, seitdem sie Kabul verließen, keine direkte Mittheilungen erhalten; aber von anderen Orten her erfaͤhrt man, daß sie bei ihrer Ankunft zu Kulm von dem grausamen Hauptling Mihr Murad Beg von Kundaz, demselben, von dem Moorcroft aufgehalten und so schlecht behandelt wurde, nicht weiter gelassen wurden. Seine Absicht war, von der Gesellschaft des Lieutenant Burnes Contributionen zu erpressen, und er wollte sie nicht eher freigeben, bis ihr Freund Dschebbar Chan von Kabul sich fuͤr sie verwandte. Hof⸗ fentlich setzen die Reisenden nunmehe ihren Weg nach Bokhara oder noch weiter ungehindert fort.“ 8
Ingland.
Berlin, 9. Febr. Der General der Infanterie und kom⸗ mandirende General des 7ten Armee⸗Corps, Freiherr von Muͤff⸗ ling, ist am 4ten d. M. von Duͤsseldorf nach Muͤnster zuruͤck⸗
ereist. “ Aus Wesel meldet man unterm 29sten v. M.: „Am 26sten, 27sten und 2ssten ruͤckte das Koͤnigl. 17te Infanterie⸗ Regiment in unsere Stadt ein, welcher es von jetzt an als Be⸗ satzung dienen soll, waͤhrend das Fuͤsilier⸗Bataillon des 13ten Regiments uns vorgestern fruͤh verlassen hat, um nach seiner neuen Bestimmung abzugehen. Seit dem Jahre 1820 machte dieses Bataillon einen Theil unserer Garnison aus und war gleichsam hier heimisch geworden; die Buͤrgerschaft ruft ihm ein herzliches Lebewohl nach. Bei der Ankunft des 17ten Re⸗ giments, wovon das 1ste und das 3te Bataillon ebenfalls seit 13 Jahren hier in Garnison gestanden, hatte sich an jenem Morgen eine Menge Menschen am diesseitigen Rheinufer ver⸗ sammelt, um die Ankommenden zu begruͤßen. Unsere Rhein⸗ schiffer, kraͤftige, vaterlaͤndisch gesinnte und lebensfrohe Men⸗ schen, schwenkten jubelnd ihre großen Schiffsflaggen und fuͤhr⸗ ten beim Schalle der Regiments⸗Musik die Truppen in die Stadt und durch die Hauptstraßen, unter immer groͤßerem Zulauf der Menge. Ehre den Kriegern der Linie, die den Kern des Heeres bilden, an welchen sich in Zeiten der Noth die ganze waffenfaͤhige Mannschaft anschließt. In dieser Gesinnung hei⸗ ßen wir unsere Besatzung herzlich willkommen, und das Band gegenseitiger Achtung und Liebe befestige sich immer dauernder.“
— Den neuesten Nachrichten aus Koͤln zufolge, war das Rheinwasser im steten Wachsen. Am 4ten Morgens um 8 Uhr maß dasselbe am dortigen Pegel 8 Fuß 1 Zoll und Abends um halb 5 Uhr 10 Fuß 6 Zoll Preuß. Maß. Das Eis des Ober⸗ Rheins war im Anruͤcken. 1
— Im neuesten Amtsblatte der Koͤnigl. Regierung zu Potsdam wird eine Benachrichtigung des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht, des Inhalts, daß die Kaiserl. Brasilianische Regierung, um dem Andrange erwerbsloser Fremden vorzubeugen, die Anordnung getroffen habe, vom 1. Januar d. J. ab keinem Fremden mehr die Landung in den Brastlianischen Haͤfen zu gestatten, wenn derselbe sich nicht im Besitze eines, von einem Brasilianischen Konsul im Auslande ausgefertigten Zeugnisses befindet, aus dem sich ergiebt, daß er unbescholtenen Rufes und im Stande ist, sich seinen Unterhalt zu erwerben. Es ist zwar bis jetzt in kei⸗ nem der diesseitigen Haͤfen ein Brasilianischer Konsular⸗Agent angestellt; dagegen werden die in fremden Haͤfen angestellten Brasilianischen Konsuln, sobald nur die Legitimations⸗Papiere des Extrahenten sonst in der Ordnung sind, keinen Anstand neh⸗ men, das erforderliche Zeugniß auszustellen, wenn dazu die Mit⸗ wirkung des in demselben Hafen residirenden Preußischen Kon⸗ sular⸗Agenten in Anspruch genommen wird.
— Bei der Koͤniglichen vereinten Friedrichs⸗Universitäͤt Halle⸗Wittenberg sind in dem Zeitraum vom 12. Juli v. bis 12. Januar d. J. 18 Kandidaten promovirt worden, und zwar bei der juristischen Fakultaͤt 2, bei der medizinischen 13 und bei der philosophischen 3.
scheint man von diesem Plan
9 “ SebSIr , P 1““
— Der nunmehr im Druck erschienene fuͤnfte Bericht der
Sobald die Regenzeit voruͤber ist, beabsichtigt man
rium und ein Theil der aus Hering, Thran und Fischen beste⸗
henden Ladung aber geborgen. Waͤhrend dies Schiff auf den
Strand ging, liefen ein zweites und am folgenden Tage ein drit⸗
tes Schiff wohlbehalten in den Hafen ein.
1 — Laut Nachrichten aus Stettin vom 6ten d. M. hat sich der dortige Handels⸗Verkehr im verflossenen Monate wegen der durch das Eis fortwaͤhrend geschlossenen Schifffahrt fast nur auf den inneren Handel beschraͤnkt, indem nur noch einige La⸗
dungen Leinsaat und Produkte des Nordens in Schiffen zu
Swinemuͤnde und von dort uͤber das Eis, auf Schlitten verla⸗
den, in Stettin eingegangen sind.
— Im Laufe des Jahres 1832 gingen in die 3 Seehaͤfen des Koͤsliner Reagierungs⸗Bezirkes (Kolbergermuͤnde, Ruͤgen⸗ waldermuͤnde und Stolpmuͤnde) uͤberhaupt 256 Schiffe, einschließ⸗ lich 111 geballasteten, ein und zwar: 45 Dg;nische, 9 Norwegische,
4 Schwedische, 2 Großbritanische und 196 Preußische. Die
Lastenzahl derselben betrug, a 4000 Pfd., uͤberhaupt 8072. Da⸗
gegen liefen aus: 47 Daͤnische, 9 Norwegische, 3 Schwedische,
2 Großbritanische und 201 Preußische, zusammen 262 Schisse
von uͤberhaupt 8573 Lasten. 91 Schiffe befanden sich darunter,
die mit Ballast beladen waren. “ — Die Cholera, welche im Monate Dezember, wenn gleich
nur noch in geringem Maße, in der Stadt Dramburg, Regie⸗ G
rungs⸗Bezirk Koͤslin, vorhanden war, hat im verflossenen Mo⸗
nat voͤllig aufgehoͤrt, so daß nunmehr ganz Pommern von der
Cholera befreit ist. b
— In einer am 3lsten v. M. zu Koͤnigsberg gehaltenen oͤffentlichen Sitzung der dortigen physikalisch⸗oͤkonomischen Gesell⸗ schaft hat der Apotheker Reusch die Mittheilung gemacht, daß es ihm gelungen sey, die von dem Apotheker Hummel zu Ber⸗ lin verfertigte aqua Binelli (bekanntlich ein neueres Mittel, das
Blutungen ungemein rasch stillt, und welches der Herr Geheime
Rath von Graͤfe zuerst hierher gebracht hat) nachzumachen, indem
er Holz⸗Essig mit Kalk⸗Erde vermischt und das Gemisch einer
langdauernden und vorsichtigen Destillation unterworfen habe.
„Das von Herrn Reusch vorgewiesene Binelli'sche Wasser“,
sagt die Koͤnigsberger Zeitung, „schien nicht nur dem
Hummel'schen ganz gleich, sondern soll sich auch bei Versuchen,
die der Herr Professor Hayn damit angestellt hat, eben so wirk⸗
sam erwiesen haben.“ 1
Literarische Nachrichten. u den Erscheinungen, welche die immer hoͤher anschwellende Fluth unserer Tages⸗Literatur mit sich fuͤhrt, gehoͤren unstreitig die Zeitungen und periodischen Blaͤtter; sie schwimmen wie verlorne Strandguͤter im Zeitenstrom oberflaͤchlich umher und werden oft, da sie nach den Flitterwochen der ersten Probe⸗Nummern den er⸗ regten Erwartungen nicht entsprechen, eben so schnell als sie hergn⸗ trieben, wieder aus dem Gesichtskreis des Publikums fortgespuͤlt. Um so erfreulicher ist daher die Erscheinung, wenn eine Zeitschrift nach dieser fruͤhen Jugendze wartungen zu befr edgen, uder! wenn sie durch Nuͤtzlichkeit diejenige Kraft gewinnt, Stande ist, ihr eine laͤngere Lebensdauer zu bereiten. Hinsicht moͤgen wir der seit Ende Potsdam erscheinenden Zeitschrift: „Gemeinnuͤtzige Volks⸗Zeitung von Handel, Gewer⸗ be, Hauswirthschaft, Natur⸗ und Gesundheits⸗ kunde, redigirt von Do. Guͤnther’“ 8 empfehlend erwaͤhnen. In woͤchentlich zweimaliger Lieferung a ½ Bogen giebt sie in allgemein verstaͤndlicher Darstellung und zweck⸗ maͤßiger Auswahl eine Uebersicht der neuesten Ereignisse, Fortschritt und Unternehmungen in den bezeichneten Gebieten und bietet so be dem aͤußerst billigen Preis (vierteljaͤhrliche Praͤnumeration fuͤr 206 Nummern 22 ½ Sgr.) auch den weniger Bemittelten reichen Stoff zur Nacheiferüng, Benutzung und Belehrung. So mannigfach auch die Mittheilungen aus den neuesten physikalischen, technologischen und bkonomischen Werken sind, so schließt diese Volks⸗Zeitung doch 8 auch Original⸗Aufsaͤtze fuͤr Natur⸗, Kunst⸗ und Gewerbsfreunde nicht aus. Unterstuͤtzt durch die Theilnahme des Publikums koͤnnte diese Zeitung, bei der umsichtsvollen Thaͤtigkeit ihres Redacteurs, ein Preußischer Handels⸗ und Gewerbsfreund werden und so zu Vermehrung des Gewerbfleißes und zur Vergroͤßerung des vater⸗ ländischen und Deutschen National⸗Wohlstandes auf eine erfreuliche Weise beitragen. X g.
F. L Meteorologische Beobachtung. 1833 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 8. Februar. 6 Uhr. 2 Ubr. ¹10 Uhr. Beobuchtung.
Luftdruck .337,72“ Par. Luftwaͤrme /+. 2,4°R. Thaupunkt + 1, “0 °R. Dunstsaͤttg. 90 vCt. Wetter.... halbheiter. Wind 8 Wolkenzug
sondern moͤglichst noch zu uͤbertreffen, die allein im — In dieser
Quellwarme 6,8 * R. 1,4 ° R. Bodenwaͤrme 0,4 °ꝗ)R Ausdünst. 0,02 7 m. Niederschlag 0.
337, 2 7 „Par. 337, 01“Par. + 4,1 °R. + 1,2 °R. 84 p Ct. 92 vCt. heiter. heiter.
—
Flußwaͤrme
it nicht nur fortfaͤhrt, die erregten Er⸗
November v. J. zu Berlin und