der, der Thuͤr gegenuͤber liegenden Seite befindet sich eine lange
Etruskische Inschrift. Diese Gruft nimmt durch ihre Construc⸗ tion, so wie durch ihre Inschriften und Gemaͤlde das Interesse der Alterthumsforscher in hohem Grade in Anspruch. Neapel, 24. Jan. Am 19ten d. M. ist der Graf von Syrakus, Bruder des Koͤnigs und Statthalter von Sicilien, auf der Brigg „il Principe Carlo“ nach Palermo zuruͤckgekehrt. Durch Koͤnigl. Verordnungen vom 19ten d. M. ist das, bis Jahre 1821 hier in Neapel bestandene besondere Mini⸗ sterium fuͤr die Sicilianischen Angelegenheiten wieder hergestellt unndd der Ritter Franco damit bekleidet und die ganze Verwal⸗ rtung in Sicilien selbst in die Haͤnde des Fuͤrsten koncentrirt worden. 1 18 Pordtug al. — — Lissabon, 19. Jan. Wir haben Porto bis zum 12. d. erhalten. Die Chronica No. 11. von d. J., enthaͤlt die Demissionen des Marquis Palmella, Mou⸗ zinho d'Albuquerque und Mouzinho da Silveira von den Mi⸗ nisterien der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Innern und Finan⸗ zen: dreier erfahrenen Staats⸗Beamten, deren Stellen durch unerfahrene junge Maͤnner besetzt worden sind. In Porto wa⸗ ren eirea 950 Mann, 130 Pferde und viele Lebensmittel, welche bei Foz mit Leichtigkeit landeten, angelangt. Den 8. d. hatte General Santa Martha versucht, die Landung bei la Foz zu beunruhigen, was ihm jedoch nicht gelungen ist. — Der Spa⸗ nische Botschafter hieselbst, Graf Montealegre, wird, gleich nach der Ankunft seines Nachfolgers Hrn. Cordova, seiner Zuruͤckbe⸗ rufung zufolge, seine Reise nach Spanien antreten. Da die Spanische Regierung ein Linien⸗Schiff, eine Fregatte, und eine Brigg mit verfiegelten Befehlen von Cadix nach Vigo beordert hat, so ist der Drei⸗Decker „St. Vincent“ gleich von hier ab⸗ J um die Großbritanische Flotille auf dem Duero zu ver⸗ en. “
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
MNew⸗York, 31. Dezember. Auf Befehl des Kongresses ist zu Washington eine Bevoͤlkerungs⸗Tabelle der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika, nach der fuͤnften im J. 1832 vor⸗
8
Campofranco
Nachrichten aus
172
Mathematik, der Ober⸗Lehrer, Bau⸗Inspektor Hertel, und fuͤr den Unterricht in der Physik, Chemie und Natur⸗Beschreibung, der praktische Arzt Dr. Messerschmid. Fuͤr die Schulkenntnisse, die in guten Stadt⸗Schulen erworben werden koͤnnen, ist kein be⸗ sonderer Lehrer angestellt, da diese bei der Aufnahme unerlaͤß⸗ lich von jedem Zoͤglinge gefordert werden. Die spezielle Auf⸗ sicht uͤber die Anstalt fuͤhren der Koͤnigliche Landrath und ein Mitglied des Stadt⸗Magistrates. Mit Apparaten fuͤr den Un⸗ terricht in der Chemie und Physik, so wie an Sammlungen von mineralischen, Natur⸗ und Kunst⸗Produkten, wie sie als Waaren in den Handel kommen, ist die Anstalt wohl versehen und verdankt dieselben, mit Ausnahme einiger Geschenke von Privat⸗Personen, der Liberalitaͤt Eines Hohen Ministeriums des Innern und der Koͤnigl. Regierung zu Merseburg. Von Michaelis 1826, wo die Anstalt eroͤffnet ward, bis Michaelis 1832 sind nach und nach 142 Zoͤglinge in das Institut aufge⸗ nommen worden, das also auch durch seine Frequenz der guten Absicht des Magistrats zu Naumburg entspricht, der kein Opfer gescheꝛut hat, um die Anstalt aus Lokal⸗Mitteln so auszustatten, daß sie sich den Schwester⸗Anstalten in der Preußischen Monar⸗ chie an die Seite stellen kann.
— Zu der gestrigen Nachricht uͤber die Anfertigung der Aqua Binelli durch Herrn Apotheker Reusch zu Koͤnigsberg, be⸗ merken wir nachtraͤglich, daß das bei der Darstellung dieses Was⸗ sers von Herrn Reusch befolgte Verfahren bereits im August v. J. von Herrn Professor Lindes in dem Berliner Jahrbuche fuͤr die Pharmacie bekannt gemacht worden ist. 2 — Durch das ploͤtzlich eingetretene Thau⸗ und Regenwetter ist der Auföruch des Eises in der Ruhr mit solcher Gewalt er⸗
Muͤnster gemeldet wird) am 4ten d. M. fast nur mit Lebens⸗ gefahr passirt werden konnte.
— Die Rheinhoͤhe betrug am 5ten d. M. Abends 5 Uhr am Pegel zu Koͤln bereits 15 Fuß 6 Zoll, und das Wasser war noch innner im Steigen.
Permischte Nachrichten.
genommenen Volkszaͤhlung, bekannt gemacht worden, worin zu⸗ gleich die Weißen, die freien Farbigen und die Sklaven in je⸗ dem einzelnen Staate, besonders aufgefuͤhrt sind. Es ergiebt sich daraus Folgendes: Die Gesammt⸗Bevoͤlkerung der Verei⸗ nigten Staaten besteht aus 12,858,670 Seelen, worunter 10,849,620 Freie und 2,009,050 Sklaven. Die 11 noͤrdlichen Staaten Maine, New⸗Hampshire, Rhode⸗Island, Massachu⸗ setts, Connektikut, Vermont, New⸗York, Pennsylvanien, Ohio, Indiana und Michigan, haben bei einem weit geringeren Flaͤchenraum verhaͤltnizmaͤßig eine viel staͤrkere Bevoͤlkerung, als die 17 suͤdlichen Staaten New⸗Jersey, Delaware, Mary⸗ land, Virginien, Nord⸗Karolina, Suͤd⸗Karolina, Geor⸗ gien, Kentucky, Tenessee, Louisiana, Mississippi, Illinois, Alabama, Missuri, Arkansas, Florida und Columbien, wobei noch zu bemerken ist, daß fast die ganze Skla⸗ ven⸗Bevoͤlkerung auf die suͤdlichen Staaten koͤmmt, denn die noͤrdlichen zaͤhlen nur 574 Sklaven; der Staat Ver⸗ mont hat deren gar nicht. Die freie Bevoͤlkerung in den noͤrd⸗ lichen Staaten belaͤuft sich auf 6,531,525 und die in den suͤdli⸗ chen auf 4,318,095 Seelen. Die meisten Sklaven haben die Staaten Virginien und Suͤd⸗Karolina, naͤmlich der erstere Staat 469,757 und der letztere 315,401. Die Zahl der Sklaven uͤber⸗
steigt in Suͤd⸗Karolina sogar die der Freien, denn dieser Staat zaͤhlt nur 257,863 Weiße und 7,921 freie Farbige. Die staͤrkste Bevoͤlkerung haben New⸗York und Pennsylvanien; ersteres naͤm⸗ lich 1,873,663 Weiße, 44,869 freie Farbige und 76 Sklaven, letzteres 1,309,900 Weiße, 37,930 freie Farbige und 403 Skla⸗ ven. Die geringste Bevoͤlkerung hat Arkansas, naͤmlich 25,671 Weiße, 141 freie Farbige und 4576 Sklaven. Im Jahre 1830 betrug die Gesammt⸗Bevoͤlkerung der Vereinigten Staaten 12,856,154 Seelen; sie hat sich also in den letzten 2 Jahr en nur um 2516 vermehrt.
Die gesetzgebende Versammlung von Suͤd⸗Karolina hat in ihrer Sitzung vom 17ten d. M. nach Anhoͤrung der Pro⸗ clamation des Praͤsidenten der Vereinigten Staaten mit einer Majoritaͤt von 90 gegen 24 Stimmen folgenden Beschluß an⸗ genommen: „In Betracht, daß der Praͤsident in der von ihm⸗ publizirten Proclamation sich gegen die Gesetze dieses Staats erhoben, daß er die Buͤrger desselben zur Eidbruͤchigkeit aufge⸗ fordert und ihnen gedroht hat, sie mit Waffengewalt dazu zu zwingen, obgleich die Anwendung eines solchen Mittels der Ver⸗ fassung zuwider ist und sich mit dem Bestehen eines freien Staates nicht vereinbaren laͤßt; ist beschlossen worden, daß Se. Excellenz der Gouverneur ersucht werden soll, auch eine Pro⸗ eigmation zu erlassen, um das Volk dieses Staats gegen das Unterzehmen des Praͤsidenten der Vereinigten Staaten zu schuͤtzen, um es zur Verachtung gegen dessen eitle Drohungen aufzufordern⸗ und um die Freiheit des Staats gegen die von dem Praͤsidenten vorgeschlagenen willkuͤrlichen Maßregeln zu
vertheidigen.“
Berlin, 10. Febr. Auf der K. Friedrichs⸗Universitaͤtzu Halle studiren jetzt, nach dem amtlichen Verzeichnisse, 717 Inlander und 151 Ausländer, im Ganzen 868. Unter diesen sind 530 Theo⸗ logen, 168 Juristen, 89 Mediziner und 87 Philosophen, Phi⸗ lologen u. s. w. Unter den 151 Auslaͤndern befinden sich An⸗ haltiner, Bayern, Ungarn, Boͤhmen, Braunschweiger, Daͤnen, Holsteiner, Hannoveraner, Hessen, Mecklenburger, Hanseaten, Sachsen, Schwarzburger, 2 Englaͤnder und 1 Nord⸗Amerikaner. — Der Frauen⸗Verein in Halle ist fortwaͤhrend thaͤtig und dehnt seine sehr wohlthaͤtige und nuͤtzliche Fuͤrsorge jetzt auch auf die vielen Cholera⸗Waisen aus. Der Stadtrath Duͤrking und die, um die aͤrmere Hallische Jugend hochverdiente Wittwe Lehmann stehen demselben vor. — Waͤhrend in Halle die Cho⸗ lera wuͤthete, bildete sich ein Verein zur bessern Pflege der an dieser Seuche erkrankten Studirenden. Dieser Verein soll auch nach besonders entworfenen Statuten fuͤr die Zukunft fortbeste⸗ hen. Direktor desselben ist der zeitige Prorektor, Professor Per⸗ nice, Vorsteher sind die Professoren Krukenberg, Eiselen, Marks und Blasius. 1—
— Die Koͤnigliche Provinzial⸗Gewerb⸗Schule zu Naum⸗ burg a. d. S. erfreut sich unausgesetzt des besten Erfolges bei der Unterweisung der gewerblichen Staͤnde in den mathemati⸗ schen und Natur-Wissenschaften. Dieselbe befindet sich in dem fruͤheren Stadt⸗Schulgebaͤude, welches jedoch durch den Ma⸗ gistrat neu und zweckmaͤßiger ausgebaut und mit einem zweiten Stockwerke versehen worden ist. Die Lehrzimmer sind hell, freundlich und passend ausgeschmuͤckt. Als Lehrer sind bei der⸗
geloͤscht wurde, daß Papier, Pulper und Getreide unbeschaͤdigt blieben. Bei dieser Sachlage moͤchte es kuͤnstig wohl von Nuz⸗ zen seyn, in großen Fabriken und an allen feuergefährlichen Or⸗ jeden ten, statt der Wasser⸗Kuͤbel, oder doch außer denselben, große Saͤcke mit nicht zu grobem Haͤcksel aus Roggen⸗Stroh vorraͤ⸗ thig zu halten, um sich desselben zur Unterdruͤckung des Feuers wo die Oertlichkeit solches zulaͤßt, zu bedienen. 1
Einige Notizen uͤber die zwischen Liverpool und Manchester fuͤr Dampfwagen angelegte Eisenbahn. nen koͤnnen.
entworfen, dem oͤffentlichen Gebrauch uͤbergeben. 820,000 Pfd. St. betragen. genieur, der den Bau leitete.
lang, und laͤuft, zwei unbedeutende Genkungen abgerechnet, schnurgerade fort. 3 hoͤher, als das bei sen, aus eisernen Schienen gebildet, 2 Zoll breit, 1 Zoll dick. Ihr Abstand betraͤgt 4 Fuß 8 Zoll. Strecke zwei Paar gelegt, um die Hin⸗ und Herfahrt nicht zu stoͤren. hoͤhlte Berge und gesprengte Fels Wasser und Moorgruͤnde sich erhebt, ruht in einer Laͤnge von 18 Meilen auf Steinbloͤcken und 13 Meilen lang auf hoͤlzernen Unterlagen von Eichen⸗ oder Lerchenholz.
Bruͤcken gebaut worden; eine von 9, eine von 4, zwei von 2, die uͤbrigen von 1 Bogen; 30 unter, 28 uͤber Straßen; 5 uͤber kleine Fluͤsse; nen, 11 von Backsteinen mit massiven Steinen, 11 von Holz, 2 von Steinen und Holz.
„Mercury“, dem Erbauer gehoͤrig, in 67 Minuten zuruͤckgelegt, von einem andern, der „Planet“ genannt, in 62 Minuten. Ei⸗ ner der groͤßten, der „Sampson“, der aus 31 Fuhrwerken zu⸗ sammengesetzt war und 151 Tonnen geladen hatte (eine Tonne betraͤgt 2160 Pfund), brauchte 2 Stunden 34 Minuten, und es wuͤrden sonst dazu 200 Pferde noͤthig gewesen seyn.
Gepaͤck mitgerechnet.
in einer so eben zu Nuͤrnberg unter dem Titel: „Das groͤßte Wunderwerk der Welt“, erschienenen Schrift.
selben angestellt: fuͤr den Unterricht im Zeichnen und in der
8 teste Feuer zu unterdruͤcken. Der Herr Graf Anton von Magnis auf Eckersdorf in der Grafschaft Glatz hatte die Guͤte, mir vor wenigen Tagen eine
Erfindung mitzutheilen, die von zu großem Nutzen ist, als daß
ich mich nicht beeilen sollte, sie moͤglichst schnell und allgemein be⸗ kannt zu machen. Es wurden in meiner Gegenwart auf mehrere lebhaft brennende Scheite Holz einige Pfund trockenes Stroh gelegt, um ein stark loderndes Feuer hervorzubringen, und als dieses in der groͤßten Gluth war, wurde aus einer bereitstehenden Schwinge Haͤcksel darauf geschuͤttet, mit dessen Einfallen das Feuer bis auf ein paar Stellen sogleich erlosch. Als jedoch mit einem Stock in dem Feuer geruͤhrt wurde, erlosch auch an diesen Stellen das Feuer; ein Theil des angelegten Strohes wie ein großer Theil des Holzes blieben unverbrannt, imgleichen der Haͤcksel, welcher feucht anzufuͤhlen war. Diese Versuche sind seitdem mehrmals wiederholt worden, und immer von gleichem
Erfolge begleitet gewesen. Ein Stuͤck gluͤhendes Eisen, in Haͤck⸗
sel gesteckt, hoͤrt bald auf, zu gluͤhen. Auf briefliche Nachrich⸗
ten hatte der Herr Graf von Magnis noch die Guͤte, mir mitzu⸗ Y theilen; daß diese Entdeckung vor kurzem zufaͤllig von einem Ober⸗Amtmann in Maͤhxen gemacht worden sey, und daß die oͤkonomische Gesellschaft in Bruͤnn, von wolcher ausfuͤhrliche V Nachrichten daruͤber zu erwarten sind, mehrere sehr gluͤckliche Versuche angestellt habe, unter welchen folgender alle Aufmerk⸗ samkeit zu verdienen scheint: Ueber einen Sack Getreide wurde reichlich Pulver gestreut, uͤber dieses geoͤltes Papier gelegt, und sodann von Holz und Stroh Feuer daruͤber gemacht, welches in der groͤßten Gluth mit Haͤcksel uͤberschüttet, und sofort dergestalt
5P † „* 3 8 +† eterwitz,
bei Jauer in Schlesien, den 7. Febr. 1833. 1s Gebel, Koͤnigl. Regierungs⸗Direktor a. D.
Das Projekt zu derselben wurde bereits im Jahre 1824 und am 15. September 1830 wurde dieselbe schon Der Kosten⸗Aufwand hat Georg Stephenson heißt der In⸗ Die Bahn ist 31 Englische (beinahe 7 Deutsche) Meilen
Das Ende bei Liverpool liegt indeß 46 Fuß Manchester. Die Wagen laufen auf Gelei⸗
Es sind auf der ganzen
Die ganze Bahn, welche sich bald Platz durch ausge⸗ macht, bald uͤber Thaͤler,
991
en
Um eine gerade Linie fuͤr die Bahn zu erhalten, sind 63
22
—2
von Backsteinen, 17 von Holz und Backstei⸗
Der ganze Weg von 31 Meilen wurde von dem Wagen
Das Personengeld ist 5 Shillinge fuͤr den ganzen Weg, das
Eine umstaͤndliche Beschreibung dieses Werks befindet sich
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 5. Februar.
Niederl. wirkl. Schuld 442⁄3. 5 9 neue do. 83 ½. Kanz-Bill. 17 ⅞.
folat und dieser Fluß so angeschwollen, daß derselbe (wie aus b Abtheilungen, von Tromlitz.
du théatre du Gymnase, par Secribe. V Lancestre celui de Mad. Gervai “ — b 8 — Mad. Gervais. Wichtige Entdeckung, mit Haͤcksel schnell das lebhaf⸗
104. 60. Neap. pr. compt. 89. 70. fin cour. 89. 90. 5proc. Span. ver 62. — Das neue Griechische Anlehn soll zu 94 à 95 so gut n abgeschlossen seyn. 2
91 ¼¼. Actien 1464. 1461. Part.⸗Obl. 132 ½. G. Loose zu 100 Fl. 100 Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 87 5
69 99 ¾. Russ. (v. 1828) 97. (v. 1831) 87. P 1 Oesterr. 86 ½. 3 % Span. 36,11. 88 do. 998 7g Prl. 8 L“ Oesterr. 5 9 Met. 89 ½. 49 40579 . Bank-Actien 1185 98. b Ioll. (v. 1831) 89 ½⅞. Preuss. Präm. Sch. 1031. “ “
Rusg Pol
St. Petersburg, 2. Februarx.
IIa 1 eh 8 1271 Si 1. 52* 8 “ 1832) 3 Mon. 922⁄. Silber-Rubel 364. Kop. 5 9½ i
Meteorologische Beobachtun 1833 Morgens Nachmitt. Abends Rach einm 9. Februar. 6 Uhr. 2IUbr. 10 Uhr. Beobuchi
Luftdruck 336,4. Par. 335, 3 10 Par. 334, 3 8Par.Duellwarme 6 Luftwaͤrme +. 1,°R. + 7,2 °R. + 6,0 ° R. Flußwaͤrme Thaupunkt + 0,4 °R. + 1,9 °R. 3,0 00. 3 Dunstsaͤttg. 90 vCt. 65 vCt. 78 vCt. odenwaͤtme Wetter.... halbheiter. heiter. halbheiter. usdünst. 0,00 Wind SSW. S. S Niederschlag 0,0 Wolkenzug 1 NW. W. V — Abends 10 ½ p.
8.
Koͤnigliche Schauspiele. Montag, 11. Febr. Im Schauspielhause: Das Kg von Heilbronn, großes Ritterschauspiel in 5 Abtheilungen einem Vorspiel: „Das heimliche Gericht“, in 1 Aufzu H. v. Kleist. (Fraͤulein v. Hagn: Kaͤthchen, als Gastuie Mittwoch, 13. Febr. Im Schauspielhause, zum erfmn Der Friedhof von St. Sebaldus, historisches Schauspit;
1 14. Febr. Im Schauspielhause: Au bar de Dlle. Lancestre. 1) La première représentation de: jours, ou: L'avenir d'un fils, vaudeville nouveau en ?; 2) La reprise - somnambule, ballet-pantomime en 3 actes, 1aa e Fanny Elsler remplira le rôle de la somnambule, et Billets zu dieser Vorstell Billets 3 er Vorstellung sind in der Wohnung der Lancestre, Friedrichs⸗Straße Nr. 182, von Dienstag den Febr. an, Vormittags von 10 bis 2 Uhr, zu folgenden 9 zu haben: 8 Ein Platz zum Balkon und einer L 8 — ner Loge des er 1 Rthlr. ꝛc.“ 8 festen 96 Da zu dieser Benesiz⸗Vorstellung Abonnements nicht! sind, so werden die resp. Inhaber von Abonnements⸗Plaͤtz sucht, bis Mittwoch den 13ten Febr., Mittags 2 Uhr, bestin zu lassen, ob sie diese Plaͤtze behalten wollen, oder ob diß anderweit verkauft werden sollen. 1 „„Koͤnigstaͤdtisches Theater. G Montag, 11. Febr. Die Schweizer⸗Familie, lyrische! in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen, von Castelli; Musil
Ge 43 KAashn, 5 3 . . „ J. Weigl. Vorher: Kuͤnstler⸗Liebe, oder: Die moderne Gale
Lustspiel in 1 Akt, von F. W. Seidel.
Dienstag, 12. Febr. Das Pfefferroͤsel, oder: Die furter Messe im Jahre 1297, Gemaͤlde der Vorzeit in 5)⁄ (Fraͤulein von Hagn: Pfefferroͤsel.) 8
Neueste Nachrichten.
Paris, 4. Febr. Der Konflikt zwischen der royalistis und republikanischen Partei und die Folgen des Duells zwit den Herren Roux-Laborie und Carrel bildet auch heute noch Haupt⸗Gegenstand, mit welchem die Zeitungen sich beschaͤfi Der Nouvelliste zeigt an, die Regierung habe Tru Posten vor die Redactions⸗Bureaus der Partei⸗ nale gestellt, und uͤberhaupt Anordnungen getroffen,
neuen Zweikampf zu verhindern. 5 bert von Berthter und von Montmort
ẽp Qoaitimist Iassoe . PSyoppd j dere Legitimisten erlassen worden. Herr von Calvimont, eing
Redacteure des Revenant, den die Polizei ebenfalls verze wollte, konnte von ihr nicht aufgefunden werden, dagegen dieselbe alle in dem Redactions Bureau dieses Blattes
dene Papiere in Beschlag, so daß dasselbe heute halb unbe⸗ ausgegeben werden mußte und mehrere Tage lang nicht wird e
Die Sekundanten des Herrn Carrel, d'Hervas
Gregoire, hatten die beiden Sekundanten des Herrn Roux rie, A. Berthier und Anne, ebenfalls herausgefoördert, diesen ten indessen das Kartel nicht annehmen, weil Verhaftsbi gegen sie erlassen worden sind. n. Laborie selbst ist seiner schweren, im Zweikampfe er Wunde ungeachtet, an ihm vollzogen worden. tern geht nicht hervor, daß gegen die Republikaner bulc Maßregeln der Strenge getroffen worden. an, daß sich auf ihrem Bureau sechshundert Republikaner,] glieder des Vereins „Hilf dir, so wird dir der Himmel hilt und der „Gesellschaft fuͤr die Menschenrechte“, zum Z weika mit den Legitimisten gemeldet haͤtten. h Herrn Carrel hatte sich bis diesen Morgen nichts geäaͤndert;: rere Oppositions⸗Deputirte, unter ihnen der General Lafanc hatten den Verwundeten besucht.
Der Verhaftsbefehl gegen e Aus de Die Tribune
n
In dem Zustande
Die Herren Sarrut, Delsart und Saint⸗Edme, Mittt
ter der Tribune, begaben sich gestern zu dem Redacteur dern zette de France, Baron Genoude, der auf die von ihnen t langten Explicationen Folgendes erwiederte: „M. H., dackeure der Gazette mißbilligen ausdruͤcklich das Benchmend Maͤnner ihrer Partei, welche die Redacteure verschiedener 1n rer Blaͤtter herausgefordert haben, und weigern sich demgem an dem zwischen beiden Parteien entstandenen Zwiste irgt einen Antheil zu nehmen.“ 3
die
— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. 30. sin ed- Zproc. pr. compt. 78. 25. fin cour. 78. 40. ö5prI
3 proc. 37 ¾. 5 proc. Belg. Anl. 85. 5proc. Roͤm. Anl. 8.
Frankfurt a. M., 7. Febr. Oesterr. 5proc. Metall.! 4proc. 81 ½. 81. 2 ½proc. 47 ¾. 1proc. 20 ⅛. G. Br
1. 86 ⁄¼. Poln. Loose 59 ½.5
Redacteur Cottel.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Die Herrensach , welche an der eeniger Uebung besaß, als sein Gegner, einen Stich in die linke 2L erei Zwei 9 lIfoorpotono 2 1 f. 5 8 1 * Sti ₰.% der als bereit zum Zweikampfe aufgetretenen Royalisten sisand erhalten, ein zweiter Stich ging durch den rechten Arm sind verhaftet und außerdem vierzehn Verhaftsbefehle geza
erry vor Gericht gestellt werde.
8 8
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem regierenden Herzoge Braunschweig den Schwarzen Adler⸗Orden vhashen.
Die Koͤnigliche Akademie der Wissenschaften hat den Herrn
antinus Oeconomus in St. Petersburg (Verfasser Werke uͤber die Verwandtschaft der Slavisch⸗Russischen ache mit der Griechischen, und uͤber die aͤchte Aussprache Griechischen) zu ihrem Korrespondenten fuͤr die philosophisch⸗ rische Klasse erwaͤhlt.
Abgereist: Der Fuͤrst Nikolaus T
82 rubetzkoj, nach hetersburg.
Fran ki ge 8
aris, 4. Febr. Die Koͤnigin Donna Maria, die Her⸗
von Braganza und die Infantin Donna Anna, Gemahlin
Marquis von Loulé, statteten gestern der Koͤnigl. Familie Besuch ab.
Der Moniteur enthaͤlt 23 Ernennungen oder Versetzun⸗
von Unter⸗Praͤfekten. Der Courrier frangais enthaͤlt noch folgende Details uͤber Duell zwischen den Herren Carrel und Roux⸗Laborie: „Zum des Duells war die Barridère Clichy bestimmt. Als die en des Herrn Carrel dort angekommen waren, erklaͤrten die stischen Sekundanten, ihre ganze Partei sey untroͤstlich dar⸗ daß Herr Carrel den Zweikampf gegen einen der Ihrigen nommen habe und sie sepen bereit, ihm sein Wort zuruͤckzu⸗ ‚wenn er sich ganz von der Sache zuruͤckziehen und erlau⸗ wolle, daß ein anderer Mann seiner Partei an seine Stelle Die Zeugen des Herrn Carrel erwiederten, dieser sey be⸗ die Sache nicht weiter zu treiben, wenn die Herren Legiti⸗ n sich im Namen ihrer Partei verpflichten wollten, bei dem Redacteur des Torsaire gethanen Schritt hesavouiren und sich in Zukunft jedes aͤhnlichen Schrit⸗ bei einem der patriotischen Blaͤtter zu enthalten. Die istischen Sekundanten erklaͤrten sich bereit, dies zu thun, h unter der Bedingung, daß der National erklaͤren solle, er die Herzogin von Berry nicht als Frau, sondern nur als ische Person angreifen wollen. Diese Bedingung ward ver⸗ een, und der Kampf begann auf einem aͤußerst engen Raume. einigen Minuten hatte Herr Roux⸗Laborie, der sichtlich
bei dem Anblicke des herausstroͤmenden Blutes stuͤrzten die ndanten beider Parteien auf ihn zu, als Herr Carrel aͤu⸗ ,daß er sich ebenfalls verwundet glaube; und in der That er einen Stich in den Leib, in der Gegend der Leber er⸗ n. Sobald man die Gefaͤhrlichkeit der Wunde erkannt e, vereinigten sich Herr Roux⸗Laborie und der ihn begleitende ndarzt mit den Freunden des Herrn Carrel, um diesem Huͤlfe isten. Das Benehmen des Herrn Laborie und seiner Se⸗ bdanten war waͤhrend des Kampfes und nach demselben muster⸗ diese Gerechtigkeit lassen ihnen selbst die Freunde der Ge⸗ part widerfahren.“ Aehuliche Herausforderungen sind auch in Lyon und Rouen ngen. Der in ersterer Stadt erscheinende ministerielle Cour⸗ erzaͤhlt, vier Legitimisten seyen in sein Bureau gekommen, von seinem Redacteur wegen eines Artikels uͤber die Herzo⸗ von Berry Rechenschaft zu verlangen. Der Redacteur habe Hrrausforderung angenommen und sich am folgenden Tage dem Kampfplatze gestellt, die Sache habe aber keinen weite⸗ Fortgang gehabt, weil der Karlistische Gegner auf die ihm ellten Bedingungen nicht habe eingehen wollen. Unter den Personen, welche sich nach dem Befinden des rn Carrel haben erkundigen lassen, befinden sich der Vi⸗ te von Chataaubriand, und die Herren Thiers und Dupin. Die ministeriellen Blaͤtter setzen ihre Angriffe gegen die listische Partei fort, und diesmal gesellt sich ihnen auch das urnal des Débats hinzu, indem es jene Partei der hwaͤche und des leichtsinnigen Uebermuths zeiht. Die Oppo⸗ ionsblaͤtter erklaͤren gleichwohl, sie wuͤßten es dem Mini⸗ jum wenig Dank, daß es diesmal ihre Partei ergriffen habe d die Karlistische Partei in seinen Blaͤttern schmaͤhen lasse: Verwaltung trage demungeachtet die Schuld des Geschehe⸗ ‚indem sie durch ihre Schwaͤche und Nachsicht gegen die haͤnger der vorigen Regierung und durch die Unterdruͤckung der Juli⸗Revolution ergebenen Maͤnner die Karlisten zuver⸗ hlich gemacht habe. Der Constitutionnel und der emps klagen laut das Ministerium an, und verlan⸗ n, daß dasselbe veraͤndert, und daß die Herzogin von „Keine Mitte“, ruft der mps der Regierung zu, „entweder die Restauration oder Revolution, entweder die Maͤnner des Ministeriums Po⸗ mac oder die Juli-Maͤnner. Woaͤhlt eines von beiden und et einen Zustand nicht laͤnger fortdauern, welcher die Lebens⸗ fte des Landes austrocknet.“ — Der Courrier françgais der Meinung, die patriotische Partei muͤsse den Aufschwung, sich in ihr kundgegeben, nicht in nutzlosen Zweikaͤmpfen ver⸗ venden, sondern ihn zur Bildung eines großen, kompakten reins benutzen. — Ueber Alles bezeichnend ist folgender Artikel ribune: „Der Verein fuͤr die Menschenrechte, dieser ortrab der Volks⸗Maͤnner, der in der Kenntniß der durch die sevolution erworbenen Rechte am weitesten vorgeschritten ist,
4000 Mann stark, in Sectionen von zwanzig Mann gegen die herausfordernde Partei zu marschiren, mit dem unerschuͤtterlichen Entschlusse, dieselbe zu zermalmen, wenn sie nicht in die Stellung zuruͤcktritt, die sie im Juli 1830 beobachtete.“ — Von den ropyalistischen Blaͤttern faͤhrt die Gazette fort, die Duelle zu mißbilligen, und die Quotidienne erklaͤrt, sie be⸗ finde sich in keinem freien Zustande und koͤnne ihre Meinung uͤber den entstandenen Konflikt zwischen den Royalisten und Re⸗ publikanern nicht unumwunden sagen, indem sie einerseits von der Polizei und andererseits von einem republikanischen Stra⸗ ßen⸗Aufruhr bedroht werde. Herr Horaz Vernet ist von Antwerpen hierher zuruͤckgekehrt und wird in einigen Tagen seine Ruͤckreise nach Rom antreten. Die Zahl der Schulen, in denen hier die Handwerks⸗Ge⸗ sellen und Lehrburschen in den Stunden ihrer Muße unentgelt⸗ lichen Unterricht erhalten, hat seit einiger Zeit sehr zugenommen, und zwar haben am meisten mehrere Vereine dazu beigetragen, die sowohl ihrem Ursprunge als ihren Zwecken nach, ganz ver⸗ schieden von einander sind. Die methodistische Gesellschaft, der polytechnische Verein, der freie Verein fuͤr den Volks⸗Unterricht, die Bruͤder der christlichen Schulen, einige protestantische Ver⸗ eine und auch einzelne Lehrer haben Anstalten eroͤffnet, in wel⸗ chen den arbeitenden Klassen der ihnen angemessene Elementar⸗ Unterricht ertheilt wird; alle diese Anstalten werden zahlreich und fleißig besucht, — ein unverkennbares Zeichen des in den untern Volksklassen liegenden Beduͤrfnisses nach Belehrung. Der Minister des oͤffentlichen Unterrichts hat es indessen fuͤr zweck⸗ maͤßig befunden, diese Anstalten nicht laͤnger sich selbst zu uͤberlassen, sondern sie seiner Aufsicht und Leitung zu unterwerfen, und zu die⸗ sem Behufe an den hiesigen Praͤfekten, welcher zugleich die Functionen eines General⸗Inspektors der Schulen fuͤr den Pariser Unter⸗ richts⸗Bezirk bekleidet, ein Schreiben gerichtet, worin er diesen um Mittheilung genauer statistischer Angaben uͤber die in Paris bestehenden Schulen fuͤr Erwachsene, und namentlich um Be⸗ antwortung folgender Fragen ersucht: 1) Wie viel Schulen fuͤr Erwachsene, und wie viel fuͤr die Gesellen bestimmte oͤffentliche Vorlesungen werden gegenwäaͤrtig in Paris gehalten? 2) In welchen Lokalen, an welchen Tagen und in welchen Stunden wird Schule gehalten? 3) Wer sind die Stifter derselben? 4) Wel⸗ che Professoren und Lehrer leiten den Unterricht? 5) Worin bestehen die Gegenstande des Unterrichts und welche Graͤnzen hat dieser? 6) Wie viel Zoͤglinge und Zuhoͤrer besuchen jene Schulen und Vorlesungen? 7) Was ist im Allgemeinen das Alter, der Stand und das Gewerbe derselben? Gleichzeitig hat der Minister an die Vorsteher der verschiedenen Schul⸗Vereine, und namentlich an den Herzog von Praslin, als Praͤsidenten des polytechnischen Vereins, an den General⸗Superior der Bruͤ⸗ der der christlichen Schulen, und an den Marquis von Jaucourt, als Praͤsidenten des Vereins fuͤr Befoͤrderung des Elementar⸗ Unterrichts unter den Protestanten in Frankreich, aͤhnliche Schrei⸗ ben gerichtet. Der General⸗Lieutenant Schneider, der bekanntlich laͤngere Zeit die Franzoͤsische Occupations⸗Brigade in Morea befehligt hat, setzt in einem Schreiben an die Redaction des Temps die politischen Gruͤnde auseinander, weshalb Frankreich Griechenland nicht im Stich lassen duͤrfe, sondern die verlangte Buͤrgschaft fuͤr die Griechische Anleihe leisten muͤsse, da es fuͤr diese Opfer spaͤterhin reichlich entschaͤdigt werden koͤnne. Eine der vortheil⸗ haftesten Unternehmungen waͤre nach der Ansicht des Generals die Kolonisirung vieler fruchtbaren und fast ganz unbewohnten Gegenden Griechenlands durch Franzosen. „Man denke sich“, heißt es unter Anderem in dem Schreiben, „die Nord⸗Kuͤste von Afrika und einen Theil der Griechischen Kuͤsten von arbeitsamen Fran⸗ zosen bewohnt, welche unter sich und mit unsern uͤdlichen Pro⸗ vinzen die Erzeugnisse ihres Handels und Gewerbsleibes aus⸗ tauschen; man bedenke, wie leicht diese Verbindung durch die so geschickte und zugleich so wohlfeile Griechische Marine gemacht werden wuͤrde, und man hat eine Vorstellung von den kuͤnftigen Er⸗ gebnissen unserer Opfer. Der gegenwaͤrtige Stand der Dinge im Orient scheint es der Regierung zur Pflicht zu machen, ihre Truppen dort zu lassen und ihren dortigen Einfluß zu behaupten.“ Ein ministerielles Blatt meldet mit Bestimmtheit, der Her⸗ zog von Broglie habe dem General Fabvier einen wichtigen Po⸗ sten in Griechenland angetragen, wenn er dem Koͤnige Otto da⸗ hin folgen und sich dort naturalisiren lassen wolle. Die Zoll⸗Einnahme in Haͤvre hat sich im vorigen Monat auf 1,178,356 Fr. (121,000 Fr. mehr als in demselben Monate des vorigen Jahres) belaufen. Aus Algier schreibt man unterm 12. Januar: „Vor eini⸗
moͤgliche alberne Geruͤchte uͤber
bereits wieder so weit hergestellt, daß Se. Koͤnigl. Hoheit vori⸗ gen Dienstag Einladungskarten zu einer Reihe von Abend ⸗Unter⸗ haltungen im Kensington⸗Palast ausschickte. 8
Der Graf von Meath trat vorigen Sonnabend sein neues, von Sr. Majestaͤt ihm verliehenes Amt als Irlaͤndischer Ge⸗ heimer Rath an. Vorgestern waͤhlte die Geistlichkeit, in Folge eines Koͤnigl. Mandats vom Erzbischof von Canterbury im Kapitel von St. Paul zusammenberufen, den Dekan von Chichester zu ihrem Wortfuͤhrer im neuen Parlament. 1 Die Subscriptionen zu Gunsten der Irlaͤndischen Geistlich⸗ keit haben einen gluͤcklichen Fortgang. Se. Majestaͤt haben mit 200 Pfund, Ihre Majestaͤt die Koͤnigin mit 100, der Erzbischof von Armagh mit 500, der Bischof von Limerick mit 300, der Erzbischof von Canterbury mit 200, die Herzogin von Kent, die Herzoge von Cumberland und Wellington, der Erzbischof von York, die Lords Arden, Bexley und Kenyon, die Bischoͤfe von St. Asaph, Bangor, Durham, Lincoln, London und Winchester und die Herren Lawrence, Stanley und Watson ein Jeder mit 100 Pfund unterzeichnet.
Als Erwiederung auf das Geruͤcht, quis von Anglesey Irland fuͤr immer verlassen habe, die Dublin Times Folgendes: „Die Abreise des Mar⸗ quis von Anglesey nach London, um seinen Sitz im neuen Parlamente einzunehmen, hat der Irlaͤndischen Presse Ge⸗ legenheit gegeben, ihre Unwissenheit zu zeigen, indem sie alle
das Abtreten Sr. Herrlichkeit von der Statthalterschaft Irlands verbreitete. Dergleichen luͤgen⸗ hafte Nachrichten sind nun schon so oft geschmiedet worden und haben sich eben so oft als falsch erwiesen, daß es uns Wunder nimmt, wie ihnen Jemand nur noch einen Augenblick glauben kann. Wir erinnern uns keines einzigen Falls, wo Lord Anglesey, wenn auch noch so sünn⸗ Zeit, von Dublin abwesend war, entweder in Geschaͤften oder zu seinem Vergnuͤgen, den man nicht 8 irgend einer solchen Er⸗ findung benutzt haͤtte. Die 8 estimmtheit, womit diesmal verbreitet wurde, daß Se. Herrlichkeit nicht wieder nach Irland zuruͤckkehren werde, und die Hartnaͤckigkeit, womit man dabei verharrte, bewegen uns, diesem Geruͤcht auf das aus⸗ druͤcklichste zu widersprechen. Die Freunde Irlands werden es gewiß gern hoͤren, daß Se. Excellenz auf jeden Fall nach Ir⸗ land zuruͤckkehren wird, und zwar mit dem stolzen Gefuͤhl, nun endlich mit Huͤlfe der Regierung und der reformirten Legislatur im Stande zu seyn, seine allgemein bekannten wohlwollenden Absichten in Bezug auf dieses Land auszufuͤhren.“
Die Dublin Times sagt: „Mehrere von O' Connell's An⸗ haͤngern suchen hier den Glauben zu erregen, als werde der ge⸗ lehrte Herr ein Amt annehmen. Man spricht von einigen Stel⸗ len, die ihm wahrscheinlich wuͤrden angeboten werden. Leider ist nur gerade jetzt kein Posten vakant. Das Einzige, was noch einige Wahrscheinlichkeit haͤtte, woͤre, daß sich sein Busenfreund Herr Bennett bewegen ließe, zu seinen Gunsten auf die Ober⸗ richter⸗Stelle von Tobago zu verzichten. Indeß auch dies glau⸗ ben wir nicht; Herr O Connell wird sich sammt seiner Familie wohl lieber, wie bisher, von Irlands Bevoͤlkerung ernaͤhren
lassen.“
3 Es ist hier eine Broschuͤre von einem Englischen Geistli⸗ chen erschienen, die den Titel fuͤhrt: „Was werden die Bischoͤfe thun?“ Der Verfasser beschaͤftigt sich darin mit den nuͤtzlichen Kirchen⸗Reformen und fuͤhrt die Mißbraͤuche, die einer Ver⸗ besserung beduͤrften, auf folgende fuͤnf Punkte zuruͤck: 1) Die Art und Weise, wie die Einkuͤnfte der Kirche erhoben werden; 2) die verhaͤltnißmaͤßige Vertheilung ihres Ertrags; 3) das System der Pluralitaten und Kommenden; 4) die Gebraͤuche, Eeremonien, Glaubens⸗Artikel und Kanone, und 5) das Kirchen⸗ Regiment und die Kirchenzucht. Statt des Zehnten⸗Systems schlaͤgt der Verfasser vor, den Geistlichen einen angemessenen und festen Grundbesitz zu verleihen. . 1
Naͤchsten Dienstag soll in dem Kirchspiel Marylebone eine oͤffentliche Versammlung stattfinden, um uͤber eine dem Parla⸗ ment einzureichende Bittschrift wegen Abschaffung der Haͤus⸗ und Fenster⸗Steuer zu berathschlagen. Die Veranlassung zur Zusammenberufung dieses Vereins war eine 58 Fuß lange Pe⸗ tition, die den Kirchspiels⸗Vorstehern von Marylebone von den Haus⸗Eigenthuͤmern dieses Stadttheils uͤberreicht wurde. Lord Kenvon wird, als Kirchen⸗Aeltester, den Vorsitz in der Versamm⸗ lung fuͤhren. “
In Irland sind in der Woche, die mit dem 26. Januar schloß, noch 558 neue Erkrankungen an der Cholera vorgekommen;
daß der Mar⸗
enthaͤlt
zen Tagen musterte der General Savary die hiesige National⸗ Garde, von welcher viele Mitglieder sich in Unisorm eingefun⸗ den hatten, und uͤbergab darauf dem in der Ebene Mustapha aufgestellten Regimente der Afrikanischen Jaͤger zu Pferde die von dem Koͤnige fuͤr dasselbe gesandte Standarte. Am 9ten d. M. wurde eine Barke mit zwoͤlf Matrosen hinter dem Kap Matifou vom Sturm an die Kuͤste geworfen; die Beduinen, welche herbeieilten, benahmen sich freundlich gegen die Schiff⸗ bruͤchigen, boten ihnen Lebensmittel an und ließen sie von einem Stamme zum anderen bis hierher fuͤhren, damit ihnen kein Leid geschehe. Die Barke war an derselben Stelle gestrandet, wo vor drittehalb Jahren zwei Franzoͤsische Briggs Schiffbruch lit⸗ ten, deren. Mannschaft zum Theil von den Arabern umgebracht wurde. Die Beduinen scheinen also seit der Occupation der Regentschaft Algier durch unsere Truppen, zu menschlicheren Ge⸗ fuͤhlen zuruͤckgekehrt zu seyn. Der General Savary ist Willens, den Haͤuptlingen der Staͤmme, bei denen die Matrosen so gast⸗ freundliche Aufnahme gesunden haben, Geschenke zu senden.
Großbritanien und Irland.
London, 2. Februar. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin leidet in Folge einer Erkaͤltung an einer leichten Unpaͤßlichteit, und man glaubt daher, daß Hoͤchstdieselbe ihren Erlauchten Gemahl naͤchsten Montag nicht nach London begleiten werde.
Krankheit
c userem Redactions⸗Bureau geneldet und ist bereit,
—
Der Horroa von Gusser ist von soinoer lebten
243 Personen starben in derselben Zeit an dieser Krankheit, und 312 genasen. Die Epidemie herrscht jetzt noch in Holmpatrick, (Athy, Athboy, Castlepollard, Rosenalies, Borrisokane, Lismore, Cafhel, Tipperarv, Cork, Caherconlish, Molhill, Cloon, Dunka⸗ nelly, Upper Moville, Dungannon, Portaferry und Domwnpatrick. Der Albion sagt: „Nero spielte die Zitter, waͤhrend Rom in Flammen stand, und der Gouverneur von Jamaika, Lord Mulgrave, hat, wie verlautet, an Herrn C. Kemble geschrieben, und ihn so wie seine Tochter ersucht, nach Jamaika zu kommen, um dem Zustande des Theaterwesens in jenem Theil des Briti⸗ schen Reichs etwas aufzuhelfen.“
Nachrichten aus Singapore bis zum 30. August zufolge, hat die dortige Aus⸗ und Einfuhr, die erstere um 1,329,681, die letztere um 521,757 Spanische Dollars, gegen das vorher⸗ gegangene Jahr abgenommen.
Kalkutta⸗Zeitungen vom September melden den Tod des Nuwab Sulut Dschung, Sohnes des unter dem Namen des Tschitpuhr Nuwab bekannten Dulowur Dschung. Er stammte in gerader Linie von Mohammed Reza Chan, dem Naeb Nasim von Bengalen, der lange Zeit die ganze Kriminal⸗ Verwaltung dieser Provinzen unter sich hatte. Diese Familie wurde von der Britischen Regierung stets sehr ehrenvoll behan⸗ delt und bezog ein bedeutendes Gehalt von ihr. Der aͤlteste Sohn des Verstorbenen, Nuwab Zufur Dschung, wird das Amt seines Vaters einnehmen.