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⸗. Breslau.. Leipzig.
Deopliner Dhörrs e. 8 1t 8 Den 14. Februar 18233. “ Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.) Mvmfve7
99 3½ 98 ¾
2ꝗI. Hrief. Geld.]
94 ½ ] 93 ¾ 0
Grofshz. Pos. do. Ostpr. Pfandhbr. — 103 Pomm. Pfandbr. . 88 ½¾ [Kur.- u. Neum. do. 52 ⅔ [Schlesische do-. 92 ¾ Rkst. C. J. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N. HIoll. vollw. Duk. Neue do. Friedrichsd'or. . D)isconto
S1.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Seech Kurm. Obl. m. J. C. Nenm Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Wezipr. bfandhr. 1 nmüenAETEEEnenn.
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Preuss. Couer.
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Amsterdam dito Hamburg dito London Paris
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AusbvG “ 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. TIIIIbI 100 Rbl. [3 Woch. 600 FI. FWurz
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Frankfürt a. M. WZ. Petersburg Warschau
Auswärtige Börsen. 8 Awmwsterdam. 9. Februar. Niederl wirkl Schnid 44 ½. 5 % neue do. 84. Kanz- 68 99 1 ⁄. Russ (v. 1828) 97 ½ (v. 183t) 87. P ori Oesterr. 87 ¼ 38 Span. 38. 5 8 do. 614 HWambauarg. 12. Febrnar. 8 rr. 5 8½ Mct. 91 ⅔ 49 d. 81. Bank-Actien 1197. Russ- Engl“ iloll (v. 1831) 899 Preuss. Präm. Sch. 104 ½. Poln 111.;
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Kuss. 104.
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London 8 Februar 8 Belg 83. D4n. 74. wort. 51.
St. 6. Februar. Hamburg 3 Mon 9 ½ ½. Silber-Rubel 364. Kop. 5 ⅜ Inseript. (v. 1831) 89. do. (v. 1832) 88 ½ 11“
—
Warschau, 10. Februar. Psandbr. 88 ½. 89. Part.-Obl. 365. Russ. Assign. 183.
Koͤnigliche Schauspiele. Freitag, 15. Febr. Im Opernhause. Letztes Auftreten der
Dlles. Eisler in: Blaubart, großes romantisch⸗pantomimisches Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle. Fanny Elsler: Jsmela. Therese Elsler wird hierin tanzen.) Hierauf: Demoiselle Bock,
Dlle.
Lustspiel in 1 Akt, von J. E. Mand.
Im Schauspielhause: Keine Franzoͤsische Vorstellung.
Sonnabend, 16. Febr. Im Schauspielhause: Die Helden, Lustspiel in 1 Akt, von W. Marsano. (Fraͤul. v. Hagn: Julie.) Hierauf: Die Indianer in England, Lustspiel in 3 Abtheilun⸗ gen, von Kotzebue. (Fraͤul. v. Hagn: Gurly, als Gastrolle.) Im Konzertsaale des Schauspielhauses: Subscriptions⸗Vall. DSonntag, 17. Febr. Im Opernhause: Die Dame auf Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Boyeldieu. (Dlle. Gruͤnbaum: Anna.)
Dr. C. Toͤpfer. (Fraͤul. v. Hagn: Dorothea.) Hierauf: Mi⸗ randolina, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von C. Blum. (Fraͤul. v. Hagn: Mirandolina, als Gastrolle.)
Montag, 18. Febr. Im Opernhause: Robert der Teufel, Oper in 5 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen von Th. Hell; Musik von J. Meyerbeer.; Ballets von Ph. Taglioni. (Dlle. Maschinka Schneider: Alice, als Gastrolle.)
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges: 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. 11“
Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Koͤnigstaͤ dtisches Theater.
Freitag, 15. Febr. Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten. Hierauf: Die Nasen⸗Harmonika. Dann folgt: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr. Zum Beschluß: Die Belagerung der Citadelle von Antwerpen, großes Tableau, ar⸗
rangirt von Hrn. Roller. 1
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Neueste Nachrichten.
Paris, 8. Februar. Der gestrige Hofball hat bis heute morgen um 3 ½ Uhr gedauert. Heute Vormittag hatte der Mar⸗ schall Gérard eine Audienz beim Koͤnige.
Die Herzoge von Orleans und von Nemours wohnten ge⸗ stern einem großen Diner bei, das der Praͤsident der Deputir⸗ ten⸗Kammer den bei der Nord⸗Armee angestellt gewesenen Ge⸗ neralen gab. 1
In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer be⸗ richtete Herr von Saint⸗Aignan uͤber das Budget des Mi⸗ nisteriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Central⸗Verwaltung sind in demselben mit 726,700 Fr. in An⸗ satz gebracht, worüͤnter das Gehalt des Ministers mit 100,000 Fr. und 20,000 Fr. zu den Repraͤsentations⸗Kosten. Der Be⸗ richterstatter trug darauf an, der Gleichfoͤrmigkeit wegen das Gehalt des Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten, wie das
u den Repraͤsentgtons⸗Kosten 49,000) ,. Fu bewilligen. Fuͤr die Besoldung der dipkomatischen Agenten küir⸗ Noslände sind 4,279,000 Frr aͤngese tzt. Der Bevichterstatter außerte sich uͤber diesen Punkt higeass bazen.: „Ware der Titel
abschaffe; sie hat aber gefuͤhlt, daß der Rang eines Botschafters bei vielen aus vaͤrtigen Hoͤfen ein Mittel sey, unseren Einfluz zu erhoͤhen, und daß man sonach auf denselben nicht wuͤrde verzichten koͤnnen, ohne jenen Einfluß zu schwaͤchen. In der That repraͤsentirt der Botschafter allein die Person des Souverains, und er hat daher bei diplomatischen Unterhandlungen bei weitem mehr Gewicht, als ein bloßer Ge⸗ sandter. Ein zweiter Vortheil, den er genießt, und der in ge⸗ wissen Laͤndern seinen großen Nutzen hat, ist der freie Zutritt zu der Person des Souverains, bei dem er akkrediäͤlrt ist. Dieses Vorrecht der Botschafter bietet ihnen eine Gelegenheit,
und sich eine raschere Genugthuung zu verschaffen. Nachdem also der Nutzen der Botschafter anerkannt worden, fruͤge es sich nur noch, in welchen Laͤndern Frankreich dergleichen Agenten ersten Ranges halten muͤsse. Diese Laͤnder sind natuͤrlich dieje⸗ nigen, wo gewoͤhnlich die allgemeinen Europaischen Angelegen⸗ heiten verhandelt werden, wo Frankreich ausgedehnte und ver⸗
Musik von
wickelte Interessen zu beschuͤtzen hat, und wo es nichts sparen
gleicher Hoͤhe mit einem anderen Hose zu behaupten; wo wir unter gewissen Umstaͤnden dahin arbeiten muͤssen, ein fremdes Kabinet von der Annahme eines uns feindlichen politischen Sy⸗ stems abzuhalten und durch alle uns zu Gebote stehende Mittel den Einfluß offener oder geheimer Gegner zu schwaͤchen; endlich auch noch in solchen Laͤndern, wo die Ersetzung eines Botschaf⸗ ters durch einen bloßen Gesandten als ein Beweis eingetretener Kaͤlte zwischen beiden Hoͤfen betrachtet werden koͤnnte. Auch
Im Schauspielhause: Herrmann und Dorothea, idyllisches
——
Famtlien⸗Gemaͤlde in 4 Abtheilungen, nach Goͤthe's Gedicht, von
hat es uns nicht angemessen geschienen, daß Frankreich sich un⸗ ter der neuen Regierung schwaͤcherer Mittel bediene, sich seinen 7
der uͤbrigen Minister, auf 80,000 Fr. festzustellen, und dagegen
olg⸗ eines Bpischafters bloß eine Kollspielige Form⸗Sache, so wuͤrde Ihre Koͤmmission den Wunsch ausgedruͤckt haben, daß man diesen Titel als uͤberfluͤssig gaͤnzlich
Intriguen zu vereiteln, geheime Feindseligkeiten zu neutralisiren
darf, um seinen Vorrang geltend zu machen, oder um sich auf
„
Die Kosten der
Einfluß im Auslande zu bewahren, als unter der vorigen.
allen diesen Gruͤnden stimmt die Kommission fuͤr die Beibeha tung der Botschafter, und damit dieselben ihre hohe Stellung wuͤrdig behaupten koͤnnen, schlaͤgt sie vor, den Botschaftern i London, Petersburg, Wien, Rom und Madrid ihre fruͤhere Gehalte zuruͤckzugeben; dagegen traͤgt sie auf die Beibehaltun der im vorigen Jahre eingefuͤhrten Ersparnisse bei dem Bo schafter⸗Posten in Bern, wie bei den Gesandtschafts⸗Postenj
Lissabon, Florenz, Hannover und Rio⸗Janeiro an, und schläͤgt /u
gleich zwei neue Reductionen, eine jede von 5000 Fr., bei den Nh sidenturen in Hamburg und Darmstadt vor.“ Hinsichtlich in Botschafts⸗ und Gesandtschafts⸗Secretaire sprach der Berich erstatter die Meinung aus, daß zwar das denselben bewillig Einkommen im Allgemeinen nicht zu stark, daß aber die 33 der Secretaire selbst, die fast uͤberall mit den Geschaͤften in! nem Verhaͤltnisse stehe, zu ermaͤßigen seyn moͤchte, wodurch eine Ersparniß von 50 — 60,000 Fr. erzielen lassen wuͤrde. H von St. Aignan sprach bei dieser Gelegenheit den Wun aus, daß man diejenigen jungen Leute, die kuͤnftig die diplon tische Laufbahn einschlagen wollten, einem Examen unterwer und die Bedingungen zu ihrem Eintritte durch eine besonde Koͤnigl. Verordnung feststelle. Er kam demnoͤchst auf die Ka sulate zu sprechen. Frankreich, bemerkte er, halte in diesem genblicke 19 General⸗Konsuls, 47 Konsuls und 16 Vice⸗Kn suls; es scheine nicht, daß diese Zahlen vermindert werze koͤnnten, vielmehr muͤsse man es bei den gegenwaͤrtige Freignissen in Klein⸗Asten aufrichtig bedauern, daß vor zuh Jahren die Konsulate von Aleppo und Tiflis, so wie das Ia Konsulat zu Tripoli in Syrien, aufgehoben worden seyen; aus diesen Konsulaten muͤßten auch noch diejenigen zu Rotterdam u. Liverpool, so wie die Vice⸗Konsulate zu Gibraltar, Savanm und Smyvrna wiederhergestellt werden; eben so erheische aucht Rhein⸗Schifffahrt die Errichtung eines Konsulats zu Mainz. A Kommission stimme hiernach fuͤr die Ben illigung des, von! Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten verlangten Zuschust von 98,000 Fr. zur Wiederherstellung jener Konsular⸗Posten, ug nach die Kosten fuͤr diesen Verwaltungs⸗Zweig sich von 1,6/8 /0 Fr. auf 1,716,000 Fr. erhoͤhen wuͤrden. Das ganze Bude des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten, so schst Herr von St. Aignan, habe pro 1832 6,939,700 Fr. betraga pro 1833 verlange das Ministerium 7,365,700 Fr., also einme Zuschuß von 426,000 Fr.; die Kommisston stimme aber murf die Bewilligung vor 7,267,700 Fr. — Nach Beendigung diß Berichts nahm die Versammlung wieder ihre Debatte uͤber! Exmittirungs Gesetz auf, und setzte dieselbe bis zum 57sten) tikel fort. Es bleiben jetzt noch 10 Artikel und etwa eben viel Amendements zu eroͤrtern.
Der Adsutant des Koͤnigs, General von Rumiany, hotwe durch die Errvennung des Generals Bugeaud zum Kommemm⸗ ten der Citadelle von Blaye erledigte Kommando einer Jia lerie-Brigade erhalten.
Der Spanische Geschaͤftstraͤger, Graf von Colombi, uüͤts reichte gestern dem Herzoge von Broglie das Notifications⸗Sche ben Sr. Katholischen Majestaͤt wegen der Abberufung des G.e fen von Osalia von seinem bisherigen Botschafter⸗Posten Paris. w Das 9te Wahl⸗Kollegium des Departements der Nied Seine ist auf den 1. Maͤrz in Neuchatel zusammenberufen n den, um statt des verstorbenen Barons Hély d'Oissel einen dern Deputirten zu waͤhlen.
— Heute schioß 5proc. Rente pr. compt. 103 25. sin e0 103. 50. 3proc. pr. compt. 77. 25. sin cour 77. 50. ö5opro Neap. pr. compt. 88. 20. sin cour. 88. 40. 5proc. Span. vper 631. Zproc. 38. 5proc. Belg. Anl. 84 ¼ 5proc. Roͤm. 85.
Frankfurt a. M., 11. Febr. Oesterr. 5proc. Metall. 911 91 ½. Aproc. 80 ½. 80 9 ¼1. 2 ½proc. 48. 1proc. 21 ⁄. Br. Ban Actien 1457. 1454. Part.⸗Obl. 132 ½ G. Loose zu 100 Fl. 19 B. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 84 ¾. 84 ¼. Poln. Loose 59 ¼. 59
Redacteur Cottel. b
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xeaü1Arb- Neas, ne e . Arbwrgaexe öe n.A.rg. —ehMnkvrv vvb ng184—29,94066öFöö—
Allgemeiner Anzei
ger fuͤr die Preußischen Sta
sammlung der Naturforscher und Aerzte. — Biblio⸗
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Takt ist die erste aller Eigenschaften. — Jagd auft
Bekanntmachung.
Steckbrief.
Der Kaufmann Louis Friedeberg ist heute Morgen 6 ⅛ Uhr in seiner Wohnung, Spandauerstraße Nr. 49, ermordet gefunden worden. Seinen Barbier George Neuendorff, welcher unmittelbar nach dem Morde sich eutfernt hat, muß man, nach den vorlaͤufigen Er⸗ mittelungen, fuͤr den Thaͤter halten. Wir ersuchen alle oͤffentlichen Behoͤrden des In⸗ und Auslandes ergebenst, auf den unten naͤher signalisirten Neuendorff ein besonderes Augenmerk zu richten, ihn im Betre⸗ tungsfalle verhaften, und ihn unter sicherem Geleit
mit den bei ihm etwa vorgefundenen Geldern und Sachen an die Gefaͤngniß⸗Expedition der Stadtvoigtei abliefern zu lassen.
Wir versichern die ungesaͤumte Erstattung aller Kosten, insbesondere den verehrlichen Behoͤrden des Auslandes die Erwiederung gleicher rechtlicher Gegendienste.
Berlin, den 14. Februar 1833. 8 Die Kriminal⸗Deputation des Koͤniglichen
Stadtgerichts. Persons⸗Beschreibung.
Der Barbier George Neuendorff ist 33 Jahr alt, aus Gramzow bei Prenzlau gebuͤrtig, ungefaͤhr 5 Fuß 8 Zoll groß, schlanker Statur, hat schwarze Haare, braune Augen, kleine spitze Nase, gesunde Gesichtsfarbe. Auf der linken Backe hat er zwei kleine Warzen. Bei seiner Entfernung war er bekleidet mit einem brau⸗ nen Flaus⸗Rock mit uͤberzogenen Knoͤpfen, mit blauen Tuchhosen, Stiefeln, mit schwarzem seidenem Hals⸗ tuche, schwarzer Tuchweste und mit einer gruͤnen Luch⸗ muͤtze mit hellem Pelte besetzt.
Literarische Anzeigen.
ser Zeitschrift gelieferten Artikel: Pa1II“ 1 Jules Janin und das Prinzip der neuesten Franzoͤ⸗
Inhalts ⸗Verzeichniß der im Monat Januar von die⸗
sischen Poesie. — Mancherlei Gedanken, und mein Freund Leßmann, von Kératry. — Letronne, uͤber das Denkmal des Osimandyas in Theben. — Charakter des vierzehnten und funfzehnten Jahrhunderts, insbe⸗ sondere in Frankreich. Von Capefigue. — Der Her⸗ zog von Reichstadt. Neue Bruchstuͤcke aus dem unter diesem Titel erschienenen Werke des Herrn v. Mont⸗ bel. — Chateaubriand und seine Werte. Eine kriti⸗ sche Analyse. — Die literarischen Frauen, ein Ta⸗ schenbuch. — Napoleon im Staatsrathe. menin. — Napoleons Kuͤche auf St. Helena. — Ge⸗
schichte der Restauration und der Ursachen, welche
den Sturz des aͤlteren Zweiges der Bourbonen her⸗ beigefuüͤhrt. Von einem Staatsmanne. — Jules Ja⸗ nin's Urtheil uͤber den gegenwaͤrtigen Zustand von Kunst und Poesie in Frankreich. — Bibliographische Mittheilungen in 10 Nummern. E 1 Die Improvisir⸗Kunst und die groͤßten Meister in derselben. — Die Rache im Valcavargna. — Biblio⸗ graphische Mittheilungen in 3 Nummern. England. Englische moderne Romanen⸗Literatur. — Lord Byron uͤber Liebe und Ehe. Aus dem Tagebuche der
Graͤfin von Blessington. — Die Englischen Journale
und ihre Leser — Drei Tage in Lima — Sir James Mackintosh. Eine biogrophische Skizze. — Die geo⸗ graphische Gesellschaft in London. (Journal of the Royal Geosrsphical Society. — Leake uͤber den Quorra ünd Niger. — Hiühouse üͤber die Anthropophagen am Esseqguibo. — Mooreroft's Notizen uͤber Kaschmir. — Coulthurst's und Tyrwhitt's Reise nach Afrika) — Ein Schreiben des Sir Hudson Lowe. — Ein Eng⸗
—
laͤnder in Malta. — Die in London im J 1831 vor⸗ gekommenen Diebstaͤhle. — Bibliographische Mitthei⸗ lungen in 8 Nummern. Daͤnemark. Rasmus Christian Rask. Eine biographische Skizze. — Bibliographische Mittheilungen. Schwedenn. Die Waͤringer. Eine historische Untersuchung von Cronholm. — Magnus v. Pontin’'s Bemerkungen uͤber Natur, Kunst und Wissenschaft, auf einer Reise
üͤber Berlin und den Harz nach Hamburg zur Ver⸗
Von Cor⸗ t Von Dr. W. Schott.
graphische Mittheilungen in 2 Nummern. PWo len. Die Entstehung der romantischen Poesie in Polen. — Bibliographische Mittheilungen. EIIEEEE Der gesellschaftliche Zustand im Britischen Indien. Aus dem East-India sketch-book. EE Ueber die naturhistorischen Leistungen der Chinesen.
Morgenlaͤndische Literatur. Emerina im Innern von Madagaskar. Aegypten. “ Ueber das Osymandyaͤum zu Theben. Von A. Hirt. Nord⸗Amerika.
Miß Kemble und ihr Vater in Amerika. — Biblio⸗
graphische Mittheilungen. “
Die Ur⸗Einwohner Brasiliens. — Die Einwohner von Rio⸗Janeiro. — Bibliographische Mittheilungen in 2 Nummern.
Deutsche Literatur im Auslande.
Deutsche Lyriker, beurtheilt in der Edinburgh⸗Review. Mannigfaltiges.
Jaͤhrlicher Ertrag des Bodens in Großbritannien. — Sparbanken. — Die Abtei bei Southampton. — Das Leuker Bad in den Alpen. — Die Russische Flotte. — Der Palmbaum. — Das heutige Schott⸗ land. — Byron uͤber Furcht und Traͤume. — Der Verstorbene in Frankreich — Der Herzog von Reich⸗ stadt und der Persische Gesandte. — Italiaͤnische Ge⸗ sellschaft im Vergleiche mit der Enalischen. — Zur Geschichte des Krieas⸗Reglements in England. — Der Kampf mit dem Seekalb. — Der Butterbaum. — Luftbetten. — Irische Logik. — Zeit⸗Ersparniß in England. — Weihnachtsfeier. — Tuͤrkische Justiz. — Die Memoiren Ludwigs XVIII. — Literatur und Theater in Kopenhagen. — Tuͤrkische Art, einen Gast zu ehren. — Disciplin in der Tuͤrkischen Marine. — Einfluß der Methodisten bei den Negern in, Westin⸗ dien. — Ein Schmuggler⸗Schiff. — Byron uͤber Na⸗ poleon. — Napoleon bei den Vorposten von Bautzen. — Julia's Sarg, Napolcon und Hr. von Tolstoy. —
Rhinoceros. — Naturwunder. — Konservatorium Musik und der Schauspielkunst in Madrid. — Unf irdisches Getoͤse zu Natuhs. — Augralishes Man — Wie man in England reist. — Ein Spiegel, 1 seine Ruͤckseite reflektirt. 1 Von dieser Zeitschrift erscheinen woͤchentlich wh Nummern in klein Folio, zum vierteljaͤhrlichen h numerations⸗Preise von ¾ Thlr., wofuͤr sie in put durch die Expedition der Allgem. Preuß. Staate tung, (Mohrenstraße Nr. 34) und in der Provinzueg alle Koͤnigl. Preuß. Post!⸗Aemter zu beziehen ist sind nur noch einige vollstaͤndige Exemplare vom 129
d. J. ab, vorraͤthig.
Verlag der Gebr. Borntraͤger in Koͤnigthehg vorraͤthig in der Stuhr’schen Buchhandlung Berlin, Schloßplatz Nr. 2: —
Kreyßig, W. A., der Futterbau in seIillt
ganzen Umfange auf Feldern und Wi sen im mittlern und noͤrdlichen Eurotn⸗ oder Beschreibung und Adbildung der dazu te hoͤrigen Pflanzen, nebst den naturgemaͤßen Reglt ihres Anbaues auf den verschiedenen Bodenartc und Angabe ihrer Wirkungen auf die Hautthin und ihre Produkte. Mit 48 Steintafeln. Gr. 8” 4 Thlr. 20 sör. . In diesem Werke entwickelt der Verfasser die n Titel benannten Gegenstaͤnde mit genauer Beruͤcksih tigung der Verschiedenheiten des Bodens und Klimas fuͤr den Feldbau Deutschlands und der nich lichen Kuͤstenlaͤnder, mit desonderer Ruͤcksicht auf d Verwendung des Futters zu den verschiedenen Zwechi der Hausthierzucht, wobei die beigefuͤgten sehr gelud⸗ genen Abbildungen von Futterpflanzen sich auf dietl⸗ nigen erstrecken, die von den Landwirthen nicht al mein gekannt sind. Moͤglichste Vermeidung aller Eig⸗ seitigkeit und Beruͤcksichtigung aller Lokal⸗Umsäͤnze und Zwecke sichert die Anwendbarkeit der aus vielsen tigen eigenen und fremden E fahrungen gezogen Regeln, und, wie in einem Repertorium, in ten geordneten Faͤchern findet der Leser das stets 1o⸗ sammengestellt, was er fuͤr seine Localitaͤt sucht.
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Amtliche Nachrichten. Fbvomit des
Se. Koͤnigliche Majestaͤt haben den Landschafts⸗Syndikus Keltsch, bei der Breslau⸗Briegschen Fuͤrstenthums⸗Land⸗ st, desgleichen den Landschafts⸗Syndikus Stuppe, bei der weidnitz⸗Jauerschen Fuͤrstenthums⸗Landschaft, zu Justiz⸗ hen zu ernennen und die daruͤber ausgefertigten Bestallungen thoͤchstselbst zu vollziehen geruhr
Se. Koͤnigl. Hoheit der regierende Herzog von Lucea on Dresden hier eingetroffen.
Der Buͤrgermeister Weidinger zu Reichenbach ist wegen r gegen ihn verfuͤgten Kriminal⸗ Untersuchung ins Ausland wichen und in Folge dessen in den Listen des Rothen Adler⸗ hens vierter Klasse gestrichen worden. Solches wird auf den nd der Allerhoͤchsten Kabinets⸗Ordre vom 9ten d. M. hier⸗ ch zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht.
Berlin, den 15. Februar 1833.
Koͤnigl. General⸗Ordens⸗Kommission.
8 Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius von So⸗ n ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadt⸗ chte zu Heiltgenstadt bestellt worden.
Zeitungs⸗
Nachrichten
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Paris, 8. Febr. Gestern gingen zwei Agenten des Mi⸗ s des Innern mit Depeschen fuͤr den Praͤfekten des Rhone⸗ partements nach Lyon ab. Jene Devpeschen sollen Verhal⸗ gs⸗Befehle in Bezug auf die Duelle enthalten, die man nun⸗ r in den Departements befuͤrchtet.
Der Constitutionnel klagt uͤber die Ausschweifungen,
dten der Departements, als vornehmlich in Paris vorhanden ‚erlauben und aus denen fortwaͤhrend aufruͤhrerische Libelle n die jetzige Dynastie hervorgingen; so sey z. B. vorgestern b gestern eine periodische Schrift, „'Espérance betitelt, in enden von Exemplaren in die Laͤden, unter die Thuͤren und die Werkstaͤtten der Handwerker geworfen worden, deren eck es sey, beim Volke Theilnahme fuͤr die Herzogin von rry zu erwecken. Der Verfasser beklage sich darin uͤber die leumdungen, welche sich einige schaͤndliche, den Gewalthabern aufte Blaͤtter gegen die Herzogin von Berry erlaubt haͤtten Hfuͤge hinzu, der Redacterir des „Corsaire“ habe vom „Re⸗
ant“ und einigen Tapfern die verdiente Zurechtweisung er⸗
en. Der Courrier français bemerkt: „Das Ministerium
t Besorgniß und diese ist vornehmlich durch die Wendung anlaßt, welche die finanziellen Diskussionen bei Gelegenheit Budgets nehmen.
es Budget bewilligt zu erhalten, um alsdann desto freiere nd zu haben. Wie will man aber jetzt ein doppeltes Bud⸗ erlangen, da der in das Detail eingehende Geist der Kam⸗
die Berathungen uͤber das Budget langwierig machen wird; n ist nicht ein Mal ganz sicher, ein Votum des Vertrauens e Garantie von der Kammer zu erlangen. Mehrere Mini⸗
haben diese Besorgnisse einigen einflußreichen Pairs ver⸗
t. Nach Bewilligung des doppelten Budgets sollte das Mi⸗ erium umgeschmolzen werden und das neue die Kammer auf⸗ en und neue Wahlen anordnen. Der letzte Kampf g.
Legitimisten und den Patrioten durchkreuzt ebenfalls diese ine und man sieht sich fast gezwungen, auf einige Pairs zu pichten, welche in das neue Ministerium eintreten sollten.
der Pairs⸗Kammer herrscht große Entmuthigung; viele Baͤnke dleer; mehrere Pairs sind auf Reisen oder auf ihren Land⸗ en, und der Praͤsident, Baron Pasquier, verspricht und hofft r mehr, da alle seine Voraussetzungen bisher getaͤuscht wor⸗
ind.“
Der Temps aͤußert: „Die Englische Thron⸗Rede enthaͤlt e wichtige Lehre fuͤr das Franzoͤsische Kabinet. Ungeachtet iger vorher nicht berechneten Ausruͤstungen zur See und der bschaffung einiger Steuern haben dennoch die gewoͤhnlichen nnahmen hingereicht, um die Ausgaben zu bestreiten, und die egierung hat nicht noͤthig gehabt, ihre Zuflucht zu Anleihen nehmen. Bei uns gehen die Sachen anders; man verlangt dentliche und außerordentliche Kredite, man eroͤffnet eine An⸗ he, und diese Anleihe ist noch nicht ganz untergebracht, als an schon eine neue kontrahiren moͤchte.“
Im Temps liest man: „Der Messager hat vierzehn Tage ng jeden Abend einen Ministerwechsel gemeldet; vorgestern war ur noch ein Portefeuille zu vergeben uͤbrig, der Messager hatte ben Minister gefunden und zweifelte nicht, daß der achte noch
demselben Abend ernannt werden wuͤrde. Heute meldet nun assebe Blatt, die Sache sey wieder beigelegt und von keiner Ninisterial⸗Veraͤnderung mehr die Rede. Dies erinnert s daran, daß vor einigen Tagen ein angesehener Staats⸗ ann, der unter der Restauration mehrere Jahre lang Minister dar, den Redacteur eines hiesigen Blattes dringend gebeten hat,
vechn woͤchentlich nur dreimal zum Praͤsidenten des Minister⸗Raths
machen.“
Herr Sapey wird in der naͤchsten Bittschriften⸗Sitzung den Rommissions⸗Bericht uͤber mehrere Petitionen der wegen politi⸗ cher Vergehen im Gefaͤngnisse sitzenden Personen abstatten.
Der zum Kommandanten der Citadelle von Blaye ernannte Peneral Bugeaud ist am 3ten d. dort angekommen und, wie die
8 Der Hauptplan, auf welchen das Mini⸗ ium seine Zukunft gruͤndete, beruhte darauf, schnell ein dop⸗
zung vom 7. Februar.
Blaͤtter melden, von der Herzogin von Berry mit großer Kaͤlte empfangen worden.
Das Laͤngen⸗Bureau hat statt des mit Tode abgegangenen Legendre Herrn von Prony zu seinem Geometer gewaͤhlt und diese Wahl hat die Koͤnigl. Genehmigung erhalten.
Gestern fand in Vauphall en sogenannter Oppositions⸗Ball statt, auf welchem mehrere Ku- ⸗Gegenstaͤnde zum Besten der in Haft befindlichen Republikane verloost wurden. Der Ertrag belief sich auf 5300 Fr. Die vesellschaft bestand aus einer Menge junger Republikaner, so wie aus mehreren Fremden und Kuͤnstlern, unter denen sich auch der geisteeiche Karrikaturen⸗ Zeichner Philippon befand, der erst gestern fruͤh aus dem Ge⸗ faͤngniß nach mehrmonatlicher Haft entlassen worden war. Auch verschiedene Oppositions⸗Deputirte fanden sich ein, unter ihnen die Herren Dupont von der Eure, Garnier⸗Pages, Cormenin, Audry de Puyraveau, Cabet, Larabit, Cordier und der General Lafayette. Als der Letztere im Ball⸗Saale erschien, vard er
mit rauschendem Beifall begruͤßt und das Orchester mußte die
Marseillaise anstimmen.
Der Redacteur der Quotidienne, Herr von Brian, war ge⸗ stern wegen eines Preß⸗Vergehens vor den hiesigen Assisenhof geladen, erschien aber nicht, sondern ließ durch seinen Anwalt, Herrn Berryer, um Aufschub bitten, da ihm die Herausforde⸗ rungen, welche in den letzten Tagen von Republikanern an ihn gerichtet worden, keine Zeit uͤbrig gelassen haͤtten, sich auf seine Vertheidigung vor Gericht vorzubereiten. Der Gerichtshof ver⸗ tagte, diesem Antrage gemaͤß, den Prozeß auf die naͤchste Session.
Unter dem Titel: „le Faubourg Saint Antoine“ ist vor einigen Tagen die erste Nummer eines neuen Oppositions⸗Blat⸗ tes erschienen.
Das General⸗Conseil des Departements des Gers hat ein⸗ stimmig votirt, dem Marschall Lannes in seiner Vaterstadt Lec⸗ toure ein Denkmal zu errichten.
Die Agenten Dom Pedro's haben Schiffe fuͤr den Trans⸗ port von zweitausend Mann nach Porto gemiethet; unter diesen Truppen sollen sich 1500 Franzosen befinden.
Dem Schreiben eines Franzoͤsischen Marine⸗Offiziers aus Nauplia vom 2lsten v. M. 58 scheint die baldige Ruͤck⸗
2 — kehr der Occupations⸗Brigade aus Morea nach Frankreich außer che sich heimliche Karlistische Pressen, die sowohl in mehreren 1 V ½ 4
Zweifel zu seyn. Der Contre⸗Admiral Hugon hatte Befehl er⸗ halten, alle aus Frankreich kommende Kriegsschiffe zu jenem Behufe auf der Rhede von Nauplia zuruͤckzuhalten.
Aus Algier sind Nachrichten bis zum 24. v. M. einge⸗ gangen. Der Ober⸗Befehlshaber, General Savary, hatte das erst vor kurzem mit seiner Erlaubniß eroͤffnete Spielhaus wie⸗ der schließen lassen. Die Nummer des Algierschen Moniteurs vom 19. Januar ist halb in Franzoͤsischer, halb in Arabischer Sprache redigirt und enthalt eine Uebersicht der Maßregeln, welche fuͤr die Verbreitung des Unterrichts in dieser Kolonie ge⸗ troffen worden sind und noch getroffen werden sollen. Seit vo⸗ rigem Jahre besteht dort eine Franzoͤsische Druckerei und eine Franzoͤsische Zeitung, eine Arabische Druckerei, eine Arabische
Lehr⸗Anstalt und mehrere kleine Schulen, in denen die dortigen Juden in der Franzoͤsischen Sprache unterrichtet werden.
Der „Moniteur Algérien“ wird von jetzt an in beiden Sprachen erscheinen. In den dortigen Druckereien soll eine Arabisch⸗Fran⸗ zoͤsische Grammatik angeschafft und die zahlreich besuchte Arabi⸗ sche Lehr⸗Anstalt durch eine, fuͤr den Unterricht im Franzoͤsi⸗
schen bestimmte, Schule des wechselseitigen Unterrichts bereichert
werden. .
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. (Nachtrag.) Herrn Cobbetts (gestern kurz erwaͤhnter) Vortrag lautete im Wesentlichen fol⸗ gendermaßen:
„Es ist wirklich seltsam, die Art und Weise zu horen, wie die ehrenwerthen Mitglieder die Beschwerden der Schwester⸗Insel zu eroͤrtern pflegen; man sollte glauben, sie hielten dieselben fuͤr nichts. So hat uns eben das ehrenwerthe Mitglied (Herr Tanered), sein Mittel fuͤr die Abhuͤlfe des Elends in Irland erzaͤhlt. Er nimmt an, daß in dem Maße, in dem sich Irlands Ausfuhr vermehre, auch sein Wohlstand zunehmen muͤsse, und dieser weise und un widerlegbare Ausspruch wurde von dem sehr ehrenwerthen Secretair und seinen Gehuͤlfen sehr beifaͤllig aufgenommen. Ich bedaure die Abwesenheit meines ehrenwerthen Kollegen, der dem Hause be⸗ weisen wuͤrde, daß in demselben Maße, in dem der Handel, die Fabrik⸗Production in Manchester zugenommen, sich auch der Vor⸗ theil der Fabrikanten, der Lohn und Wohlstand der Arbeiter vermin⸗ dert hat. (Hoͤrt, hoͤrty) Mein ehrenwerther Kollege besitzt selbst große Fabriken, er ist ein praktischer Mann, und am besten im Stande seine Angaben durch Thatsachen zu unterstuͤtzen. Er wuͤrde beweisen, und dieser Beweis wuͤrde eine heilsame Lehre fuͤr das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Leeds (Herr Macauley) seyn, der gestern den außerordentlichen und allgemeinen Wohlstand seiner Kommitten⸗ ten so uͤber alle Maßen geruͤhmt hat. — (Herr Macauley. „Ich habe kein Wort davon gesagt.“”“) Nicht ein Wort? Hat nicht das ehrenwerthe Mitglied erklaͤrt, daß er als Repraͤsentant einer wohl⸗ habenden und bluͤhenden Koͤrperschaft hier stehe? Und wenn diese Worte einen Sinn haben, druͤcken sie dann nicht großen Wohlstand von Seiten seiner Kommittenten aus? (Beifall.) Es ist allerdings sehr bequem, zu vergessen, was man gesagt hat, wenn es sich er⸗ weist, daß es nicht ganz richtig war. (Gelaͤchter.) Ich erbiete mich, 8. beweisen, daß nicht weniger als 10,000 Menschen in jener „wohl⸗
abenden und bluͤhenden“ Gemeinde nicht mehr als 3 Denar taͤglich 9 ihrem Lebensunterhalt haben, und daß andere Tausende bei vol⸗ er Beschaͤftigung kaum Seele und Koͤrper zusammenhalten koͤnnen. (Hoͤrt! Mein ehrenwerther Kollege wuͤrde genau darthun, daß, wenn von Liverpool nach Manchester woͤchentlich 6000 Ball. Baum⸗ wolle ausgefuͤhrt werden, die arbeitende Klasse sich wohl befin⸗ det, und die Fabrikanten gute Geschaͤfte machen; daß, wenn 11,000 Ballen wöochentlich ausgefuͤhrt werden, Arbeitslohn und Verdienst der Fabrikanten nur halb so hoch ist; und daß,⸗ seit jene Ausfuhr sich, wie jetzt, auf 20,000 Ballen woͤchentlich be⸗ läuft, nicht weniger als 20,000 Menschen in jenem Distrikt bei vol⸗ ler Arbeit nur 2½ Denar taͤglich verdienen. (Hoͤrt!) Wenn dies nun in England der Fall ist, wie muß es erst in Irland seyn, wo
jenigen zu erbauen, deren Beschwerden
man die Armen auf dem Mist faulen und sterben laͤßt? (Hoͤrt, hoͤrt
Zu einer Zeit, wo man hier im Lande fuͤr die Irländischen Armen Geld sammelte, kamen in dem Londoner Hafen Schiffe mit 22,000 Quarters Hafer aus der Stadt Galway in Irland an, wo die Ar⸗ men zur selben Zeit auf der Straße starben. (Hoͤrt, hoͤrt!) Ver⸗ mehrte Ausfuhr ist also durchaus kein Beweis fuͤr inneren Wohlstand. Was ist nun aber fuͤr Irland zu thun? Der sehr ehrenwerthe Seeretgir fuͤr Irland hat uns gestern seine Fahne, das Recht des Widerstandes entfaltet, unter der er den Ausgang zu erkaͤmpfen sich bereit erklart hat. Solche Geluͤbde und solche Verpflichtungen find außerordentlich unvorsichtig, Ich glaube, daß der sehr ehrenwertb⸗ Secretair damit einverstanden seyn muß; denn ich erinnere mich sehr wohl, daß ich dem sehr ehrenwerthen Herrn, als er einst eine Art von Glaubens⸗Bekenntniß in Bezug auf Kirchen⸗ Eigenthum ablegte, prophezeihte, daß, bevor einige Jahre ver⸗ strichen seyn wuͤrden, er genoͤthigt seyn werde, sein Geluͤbde zu brechen, und entgegengesetzte Ansichten zu vertheidigen;
und eich glaube, daß der sehr ehrenwerthe Herr mir diese Prophezeiung
niemals vergeben hat. Ich erinnere mich, daß der sehr ehren⸗ werthe Secretair und der Lord⸗Kanzler es einst als ein Gesetz aufstellten, daß dieses Haus nicht mehr Recht habe, sich um Kirchen⸗Eigenthum, als um irgend ein anderes Privat⸗Eigenthum zu bekuͤmmern, und doch sind die Minister setzt im Begriff, eine Bill einzubringen, die die Kirche in Stuͤcke schlagen soll. Es ist jetzt uͤber und uͤber bewiesen worden, daß Kirchen⸗Eigenthum oͤffentliches Eigenthum ist, und daß das Par⸗ lament dasselbe Recht hat, uͤber dasselbe zu schalten, mit dem es fruͤher einem Herzoge von Bedford die Abteien Woburn und Tavi⸗ stock verleihen konnte. Ich fordere Jedermann auf, ein ungerech⸗ teres Verfahren zu ersinnen, als das, aus Kirchen⸗Eigenthum eine Rente zu Lasten der Nation und zum Vortheil einiger wenigen Fa⸗ milien zu machen. Vierzig Familien in Irland haben unter sich das ganze Kirchen⸗Eigenthum jenes Landes inne, und ist es wohl wahrscheinlich, daß das Volk noch laͤnger fortfahren wird, die un⸗ geheure Summe von 2 Millionen Pfund Sterling zur Unter⸗ haltung von Soldaten zu bezahlen, die nur dazu bestimmt sind, die Zehnten fuͤr jene vierzig Familien einzusammeln? Man thue die Dinge nicht halb, sondern unterdruͤcke die Hierarchie in Irland mit einemmale, sonst wird jenes verwuͤstete und mit Recht empoͤrte Land Frieden und Gluͤck nie kennen ler⸗ nen. — Ein beredtes Mitglied der Verwaltung hat gesagt, daß es nicht klug seyn wuͤrde, jetzt schon zu enthuͤllen, was man fuͤr Ir⸗ land thun wolle. Es sollte mich nicht wundern, wenn man schleu⸗ nigst Maurer und Handwerker annaͤhme, um Gefaͤngnisse fuͤr die⸗ man abhelfen will. Ich erinnere mich des Verfahrens der Regierung im Jahre 1817 und ich moͤchte fragen, ob man Irland etwa duürch Maßrezeln à la Castlereagh und Sidmouth helfen will? Man hat sehr viel von der Großmuth des Grafen Grey und der Whigs gegen die Katholiken gesprochen: ich kann aber dem Hause beweisen, daß die Whigs die katholische Frage nur als einen Vorwand benutzten, um zur Gewalt zu gelangen; denn als sie dieselbe besaßen, dachten sie ihrer Versprechungen nicht mehr. Aber die Katholiken erinnerten sie daran, und da brachten sie im Jahre 1807 eine Bill ein, die, im Vergleich zu der im Jahre 1829 von dem Herzog von Wellington eingebrachten, sich wie eine Erbse zu einer Wallnuͤß verhaͤlt. (Beifall und Grlaͤchter.) Das Parla⸗ ment wuͤrde jiene Maßregel angenommen haben; aber der Koͤnig sagte: „Nein“, und der Minister, der dieselbe vorher eifrig unter⸗ stuͤtzt hatte, nahm sie zuruͤck, um im Amte zu bleiben. Ich erklaͤre, daß ich fuͤr meinen Lebens⸗Unterhalt liever geackert und gepfluͤgt, als so etwas gethan haben wuͤrde. Und das sind die Maͤnner, von denen wir jetzt Heil fuͤr Irland und Heil fuͤr uns selbst erwarten sollen!“
Sir Robert Peel ließ sich in nachstehender nehmen:
„Da dies der dritte Abend ist, der mit Berathung der Adresse hingebracht wird, so hoffe ich dem Hause jetzt zur Annaͤherung an das Ende der Debatte Gluͤck wuͤnschen zu koͤnnen Nein, nein, von Herrn O'Connell). Wenn das ehrenwerthe Mitglied leugnet, daß wir uns dem Schlusse naͤhern, so behauptet er daͤmit, daß wir 3¾ toͤdten, und keine Fortschritte machen. Ich halte es fuͤr hoͤchst wich⸗ tig, daß das Haus endlich zu einer Maßregel praktischer Gesetzge⸗ bung gelange, und daß es so wenig als moͤglich Zeit mehr, mit bloßer Debatte verschwende. Wenn das Publikum, wie ehrenwerthe Herren
Weise ver⸗
versichern, von einem reformirten Parlamente besondere Dinge erwartet, so vermuthe ich, daß man auf etwas Besseres rechnet, alsauf lange Reden,
die zu nichts fuͤhren. (Beifall von den ministeriellen Baͤnken.) Wenn ich dem Theil der Adresse, welcher von Maßregeln, in Bezug auf die
Kirche spricht, meine Zustimmung gebe, so erklaͤre ich dabei aus⸗
druͤcklich, daß es meine Absicht ist, die Interessen der Englischen
Kirche zu beschuͤtzen, nicht bloß, weil ich der Meinung bin, daß,
wenn die Rechte und Privilegien dieser Kirche gefaͤhrdet werden, auch andere Rechte und Privilegien Gefahr laufen, sondern weil ich glaube, daß von der Aufrechthaltung derselben weit hoͤhere Interes⸗ sen, die Interessen wahrer Religion abhangen. (Großer Beifall.) Was die gegen Irland verlangte groͤßere Gewalt betrifft, so mache ich den Ministern keinen Vorwurf daraus, daß sie nicht schon fruͤher auf Zwangs⸗-Maßregeln angetragen haben. Ich bin immer der Meinung gewesen, daß man immer erst die ge⸗ woͤhnlichen Gesetze versuchen muͤsse, und daß Zwangs⸗Maßregeln ein großes Uebel seyen. So sehr ich nun aber gegen eine außeror⸗- dentliche Gewalt eingenommen bin, und so sehr ich wuͤnsche, daß Leben und Eigenthum in Irland durch die gewoͤhnlichen Gesetze ge⸗ schuͤtzt werden koͤnnten, so kann ich doch nicht umhin, zu behaupten, daß die uns vorliegenden Thatsachen mir die Vermuthung aufdrin⸗ gen, daß eine solche Gewalt fuͤr die Erhaltung wendig ist. — Durch die Adresse werde ich aufgefordert, die legis⸗ lative Union der beiden Laͤnder zu unterstuͤtzen, d. h ich werde auf⸗ gefordert, etwas zu unterstuͤtzen, was ich als das Grund⸗Gesetz des Ver⸗ einigten Koͤnigreiches betrachte, und dazu erklaͤre ich mich auz inni⸗ ger Ueberzeuguͤng bereit. Ich weiß nicht, was das chrenwerthe end
gelehrte Mitglied fuͤr Dublin mit seinem Vorschlage, die Adresse
vor einen Ausschuß des ganzen Hauses zu bringen, bezwecken will.
Die Adresse liegt jetzt dem ganzen Hause vor, und es ist nur der
Unterschied, daß jetzt jedes Mitglied nur einmal sprechen darf, im Ausschusse aber reden kann, so oft es will. EGelaächter.) Und ich nehme keinen Anstand zu behaupten, daß, welche andere Eigenschaf⸗ ten die Mitglieder dieses Hauses auch besitzen moͤgen, die Liebhabe⸗ rei, Reden zu halten, alle anderen uͤberwiegt. Hoͤrt; und Gelach⸗ ter.) Ich unterstuͤtze die legislative Union nicht, weil ich sie in ei⸗ ner Parlaments⸗Akte finde, sondern weil ich glaube, daß die Exi⸗ 8 stenz derselben im Interesse beider Laͤnder liegt. Es kann sich hier nicht darum handeln, in welchem Zustande sich Irland vor der Union be⸗ fand, oder welches zu der Zeit der Charakter seiner Regierung war, sondern es fraͤgt 2 ob gegenwaͤrtig eine Reigung von Seiten Englands vorherrscht, Irland keine Gerechtigkeit wsederfahren zu 1
des Staates noth-⸗
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