ren Regierung gemachte bedeutende Anleihe zu liquidiren, die sich dce hönt 818 6 Millionen Dollars belaͤuft. Es sind bereits Unterhandlungen angeknuͤpft, und um bessere Bedingungen zu erlangen, haben die Kaufleute der Regierung ein neues Anlehen von 300,000 Dollars monatlich, fuͤr zwei Monate, an⸗ geboten, um sie in Stand zu setzen, ihre ersten Be⸗ duͤrfnisse zu decken. Die Vorschuͤsse sollen durch Zinszahlungen wieder erstattet werden. Ohne Zweifel wird die Regierung die⸗ ses Anerbieten annehmen. Die Wiederherstellung des freien Ver⸗ kehrs mit der Kuͤste, der regelmaͤßige Abgang der Briefposten und die Abschaffung des Gesetzes, wodurch die Consumtions⸗ Steuer um 10 pCt. erhoͤht wurde, waren die ersten Maßregeln, welche die neue Regierung getroffen hat; auch sollen die Doua⸗ nen⸗Scheine uͤber eine doppelte Entrichtung der Zoͤlle sogleich wie⸗ der eingefuͤhrt werden. Pedraza ist ein Mann von festem und ntschiedenem Charakter, und den Auslaͤndern sehr geneigt. Er soll entschlossen seyn, alles Vergangene der Vergessenheit zu uͤber⸗ geben, aber jeden kuͤnftigen Versuch, die Ruhe zu stoͤren, streng zu ahnden, und er wird seinen Entschluß gewiß ausfuͤhren. Die Spanier, unsere geschworenen Feinde, sind keinesweges mit der neuen Ordnung der Dinge zufrieden, und werden kein Mittel unversucht lassen, um Unruhen anzustiften.“”)
Inblan
Berlin, 1. Maͤrz. Mehrere oͤffentliche Blaͤtter haben es sich zum Geschaͤft gemacht, einen vermeintlichen Entwurf zu einer Juden⸗Ordnung fuͤr die Preußische Monarchie aufzuneh⸗
men und dabei zu versichern, daß derselbe die Genehmigung der betreffenden Koͤniglichen Ministerien erhalten habe. Wir koͤnnen V dagegen aus glaubwuͤrdiger Quelle versichern, daß letzteres keinesweges der Fall ist, daß jedoch Berathungen der be⸗ V treffenden Koͤnigl. Ministerien uͤber diesen wichtigen Gegenstand V stattfinden, und daß dabei das wohlverstandene Interesse des V Staats mit demjenigen, was Gerechtigkeit und Billigkeit gegen eine jede Klasse 8 Tö Kshatscal⸗ so viel nur irgend moͤglich, in Einklang gebracht werden soll.
“ — Die philosophlsche Fakultaͤt der Koͤnigsberger Universitäͤt hat dem Ober⸗Lehrer an der hiesigen Gewerbe⸗Schule, Jakob Steiner, fuͤr seine Entdeckungen im Gebiete der Geometrie und fuͤr den vor kurzem von ihm herausgegebenen ersten Theil seiner „systematischen Entwickelung der Abhaͤngigkeit geometrischer Ge⸗ stalten von einander“ das Ehren⸗Diplom eines Doktors der Philosophie verliehen. PSh . in Breslau verstorbene Wittwe Kunze, geborne
Weiß, hat, außer dem in Nr. 33 der Staats⸗Zeitung angezeig⸗
ten Legat von 2000 Rthlrn. an das dortige Ursuliner⸗Kloster,
ferner vermacht: dem Buͤrger⸗Hospital zu St. Anna 2000 Rthlr., dem Selenkeschen Institute fuͤr arme Kaufleute 3000 Rthlr., der Mildeschen Armenschule 2000 Rthlr., dem Barmherzigen Bruͤder⸗ Kloster 2000 Rthlr., den Elisabethinerinnen 2000 Rthlr., dem
Kinder⸗Hospital zur schmerzhaͤften Mutter 2000 Rthlr., den
evangelischen Kinder⸗Hospitaͤlern 1500 Rthlr., dem Institute fuͤr
alte Dienstboten 300 Rthlr., dem Hausarmen⸗Medizinal⸗In⸗
stitut 500 Rthlr., dem Kranken⸗Hospital zu Allerheiligen 1000
Rthlr., dem Institut fuͤr Handlungsdiener 500. Rthlr., der
Kranken⸗Anstalt am katholischen Gymnasium 100 Rthlr., der
Armen⸗Anstalt 400 Rthlr., dem Blinden⸗Institut 500 Rthlr., V
dem Taubstummen⸗Institut 500 Rthlr., fuͤr verarmte Kaufmanns⸗
Wittwen 1000 Rthlr., in Summa 21,300 Rthlr. 1
— Aus Nordhausen meldet man unterm 15ten v. M.: V
„Zum Beweise dafuͤr, daß es eben sowohl einzelnen Gegenden
Deutschlands noch an hinlaͤnglichen Bewohnern fehlt, als in an⸗
bern, im Verhaͤltniß zu dem Grund und Boden, eine Ueber⸗
lkerung stattzufinden scheint, dient eine oͤffentliche Aussorde⸗ rung, welche jetzt hier verbreitet wird. Eine Anzahl von Guts⸗ besitzern in den Preußischen Regierungs⸗Bezirken von Koͤnigs⸗ berg, Danzig, Marienwerder, Gumbinnen ꝛc. wuͤnscht dringend elne Ueberstedelung von ordentlichen und fleißigen Familien und
inzelnen Arbeitern aus dem Eichsfelde und dem Kreise von
Hordhausen, und ist bereit, nebst einem Theile des Reisegeldes,
den dort Anlangenden Arbeit und Unterhalt zu geben. Der
Landrath v. Hagen zu Treffurt ist beauftragt, diese Uebersiede⸗ ung zu leiten, und hoffentlich werden viele arme Eichsfelder diese Gelegenheit zu einer Auswanderung nicht unbenutzt lassen, tesche ein sicheres Unterkommen in schon großentheils angebauten Ge⸗ genden des eigenen Vaterlandes darbietet, das einer kostspieligen
Ueberfahrt in die Waͤlder Amerika's vorzuziehen sein duͤrfte.
— Nachrichten aus Bonn zufolge, hat der Sturm am zten v. M. auf der Saline Muͤnster am Stein bei Kreuz⸗ ach an den Gradirhaͤusern einen so bedeutenden Schaden an- gerichtet, daß derselbe auf 20,000 Gulden angeschlagen wird.
Literarische Nachrichten.
Friebrich der Große. Eine Lebensgeschichte von J. D. CE. Preuß. Zweiter Band, mit einem Urkunden⸗Buche. Berlin 1833, in der Nauckschen Buchhandlung. 467 S. Es wuͤrde uͤberfluͤssig seyn, auf ein Werk, welches gleich nach
einen Erscheinen eine fast heispiellose Theilnahme gefunden hat,
Aufmerksamkeit des Publikums ferner hinzuleiten, oder den In⸗
halt desselben naͤher aufzufuͤhren, da die welthistorischen Thatsachen aüzemein bekannt sind, ein Auszug des Einzelnen aber schon aus dem Grunde unmdglich ist, weil nichts weggelassen werden koͤnnte, oyhne dem Interesse des Ganzen zu schaden. Der Zweck dieser An⸗ ge kann daher nur dahin gehen, den zahlreichen Lesern des ersten andes der Biographie das wirkliche Erscheinen dieses zweiten
Theiles anzukuͤndigen. “] 88
Derselbe enthaͤlt den Zeitraum des siebenjaͤhrigen Krieges, also die Periode, in der Friedrichs Ruhm am glaͤnzendsten gestrahlt hat, burch die ungeheuern Kriegszuͤge Napoleons nicht verdunkelt den ist, und die auf ewige Zeiten den Stolz jedes Preußen aus⸗
die ie vor
Dunstsaͤttg.
wachen wird. Der Verfasser erklaͤrt in der Vorrede, daß es seine Absicht nicht sey, eine Geschichte des siebenjaͤhrigen Krieges, son⸗ vern nur das Leben des großen Koͤnigs in demselben zu geben, und gewiß werden ihm die Leser dafuͤr Dank wissen, daß er sich einer eigentlichen Kriegs⸗Geschichte, welche ohnehin an diesem Orte Nie⸗ mand suchen und die Niemanden befriedigen koͤnnte, gaͤnzlich ent⸗ halten hat. Billig bleibt diese den Sachverstaͤndigen ganz vorbe⸗ halten, und sie ist auch, so weit die Kenntniß davon dem Biogra⸗ phen nothwendig ist, aus mehreren fruͤheren Werken und aus der naeueren, freilich bisher nur bis zum Jahre 1760 reichenden Bear⸗ beitung des Generalstabes, worin auch Napoleons Ansichten uͤber Feiedrich als Feldherrn gewuͤrdigt werden, zu entnehmen. Der Verfasser hat den Raum, den er durch das Weglassen einer aus⸗ fuͤhrlicheren Darstellung der militairischen Operationen gewonnen hat, gluͤcklich dazu angewendet, die Perso n des Koͤnigs staͤrker her⸗ vortreten zu lassen. Wir finden daher hier, außer der Beruͤcksich⸗ rigung der persoͤnlichen Thaͤtigkeit Friedrichs als Anfuͤhrer des Heeres, genaue Nachrichten uͤber die Bemuͤhungen desselben in Be⸗ schaffung der Mittel zur Fortsetzung des Krieges, wie auch uͤber das Bestreben des großen Fuͤrsten, die Verheerungen des Krieges
4
Friedrich jede Muße des Feldlagers zu literarischen Erzeugnissen, zu n echnhet ne hrseh. mit Freunden, zu Gespraͤchen mit den literarischen Notabilitaͤten jener Zeit, z. B. Gellert und Gottsched, benutzte, so muͤssen wir uͤber die, alle Richtungen v fassende Geisteskraft des Koͤnigs erstaunen, welche niemals, hg Einen Gegenstand, ghech. N g I dh und schwierigsten, ausschließlich in Anspruch genomme . schinsichtlich der Bearbeitung des Verf., deren Verdienst ü den Lesern des ersten Theils bereits hinreichend gewuͤrdigt t. 6 schraͤnken wir uns auf die Versicherung, daß die guͤnstige 8 n des ersten Bandes sichtlich das Bestreben des Verf. belebt und 2 die erlangte Erfahrung einer so allgemeinen Theilnahme im Hanfe Vaterlande den Eifer desselben erhoͤht hat, abgesehen davon, daß 8 in reichem Maße dem Werke zuͤgeflossene Unterstuͤtzung diesem 87 e im Vergleich zum ersten eine groͤßere Vollkommenheit ver 39. mußte. Die zahlreichen Noten ergeben, daß dem Verf., von dem zu erwarten stand, daß ihm kaum eine der bisher. zugaͤnglich gewor⸗ denen Quellen entgangen seyn konnte, eine Fuͤlle von Mittheilun⸗ gen geworden ist, von denen wir nur beispielsweise die Nachrichten uͤber das Muͤnzwesen waͤhrend des Krieges anfuͤhren, welche der Herr General⸗Wardein Muͤnzrath Loos dem Verf. hat zukommen lassen. Andere schaͤtzbare und wichtige Mittheilungen FFectte di Beilagen dieses Bandes; das Wichtigste aber ist dem zweiten Theile des Urkunden⸗Buches vorbehalten, welches in wenigen Tagen er⸗ scheinen wird. Dasselbe giebt zunaͤchst zur Geschichte des siebenjaͤh⸗ rigen Krieges bisher unbekannte Korrespondenzen mit den Genera⸗ len Keith, Schmettau, Finck, dem Fluͤgel⸗Abjutanten von Dyherrn, mit dem von Friedrich dem Großen einst bei der Armee ee ßen mit der Gewalt eines Roͤmischen Diktators bekleideten Genera Wedel und mit verschiedenen andern Generalen. Sodann folgen nachtraͤgliche Urkunden zum ersten Theile der Biographie, gheg. lich eine hoͤchst merkwuͤrdige Korrespondenz Koͤnig Friedrich Wil⸗
helm des Ersten mit dem Kronprinzen waͤhrend des Aufenthalts des Letztern in Kuͤstrin im Jahre 1730, ein aonigs, an, und Briefe an den Lieutenant v. d. Groͤben von dem Nltihen Kronprinzen sw ebrend der Campagne von 1734 geschrie⸗ ben. Endlich enthaͤlt dieses Urkunden⸗Buch eigenhäͤndige Margi⸗ nalien des Koͤnigs auf verschiedene Eingaben, vom Jahre 1. welche als augenblickliche, gewissermaßen ganz unverfaͤlschte Aus⸗ stroͤmungen seines Geistes von dem hoͤchsten Interesse v Moͤgen Alle, welche durch Hingabe so schäaͤtzbarer v Materialien den Wuͤnschen des Verf. aus fretem Entschluß 1 ge⸗ gengekommen Dank in dem Bewußtseyn finden, daß auch dadurch das Buch z at p G haben, welches dem Vaterlaͤnde nur “
Keteorologische Beobachtung. 8 1 itt Abends Nach einmaliger 18 Morgens Nachmitt. 2 t 28. Febr. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. 331, 1 0““ Par. 331, 5 2 Par. Auellwärne 6,6 ° R. e.— 0, 7 9 R. +⸗ 2, 5 8 R. 1 97 pCt. 65 pCt. Vodenwärme 3,0°R. heiter. heiter. Ausdünst. 0,022 ðRh. SSO. SW. . 1 Niederschlag 0
18 SW.
2
330, 4 5b“ Par + 3,0° R. 92 p Ct. heiter.
Luftdruck.. Luftwaͤrme
8 Flußwärme Thaupunkt
Wetter.. Wind Wolkenzug
66116164* Den 1. März 1833 (Preuss. Cour.)
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel.
27. Bricf. Geld.
4] 99 ½⅔ 4 99 ½ 4 104 ⅔ 4 102 ½ 4 — 58
501 59 ½
2l. Hrief. Geld.] 93 ½
103⅔
103 ⅔ 89 52 ½
Grolshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. Pfandbr. Kur.- u. Neum. do. Schlesische do
S1.-Schald-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 80. Präm. Sch. d. Seeh — ischee Kurm. Obl. m. J. C.⸗ Rkst. C. d. K.- u. N. Neum- Int. Sch. do. Z.-Sch. d. K.- u N. orl. Stadt-Oblig.] 4 9. — 8
1. hagco. 8 ö92 ¾ Hloll. vollw. Duk. Elbinger do. Neue do. Danz. do. in Th. — . Friedrichsd r. Westpr. Pfandbr.] 4 4 Disconto
—
18⁄
19
13„ 3 ½
Auswärtige Börsen. Amsterdam. 24. Februar.
Niedlerl. wirkl. Schuid 44. 5 ⅛ neue do. 82 ⅛.
5 % Span. 60 ⅛.
Kanz-Bill. 17.
Februar. b Bank-Actien 1201 ½. Russ. Eng!
Poln. 116 ¾.
Hamburg. 27
Oesterr. 5 % Met. 91 ½ 4 3 do. 80 8. Aectien 1201 1900. Russ. Holl. (v. 1831) 88 ½. Preuss. Präm. Sch. 103 ¾ Dün. 70 .
Koͤnigliche Schauspiele. “ Sonnabend, 2. Narze Im Schauspielhause: Der Empfind⸗ liche, Lustspiel in 1 Akt, frei nach Picard, von C. Lebrͤn. Hierauf: Der Zeitgeist, Possenspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach. Sonntag, 3. Maͤrz.
Im Opernhause: Die Kirmes, komi⸗
sche Oper in 1 Akt, von E. Devrient; Musik von W. Taubert. Fr. — Am
Hiersuf: Die Sylphide, Ballet in 2 Abtheilungen, von Ph.
Taglioni. 8
FKoͤnigstaͤdtisches Theater. Sonnabend, 2. Maͤrz. Der Buͤrgermeister von Saardam, oder: Die beiden Peter, Lustspiel in 3 Akten, von Roͤmer. Hier⸗ auf, zum erstenmale wiederholt: Ein Achtel vom großen Liedervosse in 1 Akt, von K. v. Holtei; Instrumental⸗Musik von Julius Rietz. (Hr. v. Holtei: Otto, als Gastrolle.)
Wegen Unpaͤßlichkeit der Dlle. Gerwer kann die Oper „des
Adlers Horst“ heute nicht gegeben werden. Die bereits geloͤsten Billets bleiben zur heutigen Vorstellung guͤltig, oder kann der Betrag dafuͤr bis 6 Uhr Abends in Empfang genommen werden.
Markt⸗Preise vom Getreide. 1 Berlin, den 28. Februar 1833. 8 Zu Lande: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 2Rthlr. auch 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf. und 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 28 Sgr. 9 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 28 Sgr. 9 Pf., auch 25 Sgr.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 15 Sgr. (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 999 Wispel 20 Scheffel.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. und 1 Rthlr. 25 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. 83 Mittwoch, den 27. Februar 1833. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 20 Sgr., auch 5 Rthlr. 18 Sgr.
“
schon im Laufe desselben Wenn wir S erfahren, wie
9 Pf.; der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
Briefwechsel mit dem Mark⸗ grafen Heinrich von 1723, also von dem zwoͤlften Lebensjahre des
Loose,
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sie u einem National⸗Unternehmen gesteigert
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niß von 197,000 Fr. an.
Branntwein⸗Preise vom 20. bis 26. Februgr 1833. Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 pg Richter: Korn⸗Branntwein 20 Rthlr.; Kartoffel⸗Branntwein Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf./ auch 16 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf Kartoffel⸗Preise vom 21. bis 27. Februar 1833. Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf., auch 10 Sgr.
Neueste Nachrichten.
Paris, 23. Febr. Der Preußische Gesandte hatte gest Mittag die Ehre, dem Koͤnige in einer Privat⸗Audien;z Antwort seines Souverains auf das Rekreditiv des Grafen lahault zu uͤberreichen. G Die spailrs setzte gestern ihre Berathung uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen der Beaufsichtigung des Frr fuhrwesens bis zum 28sten Artikel fort. In derselben Sit verlas der Praͤstdent ein Schreiben des zum Botschafter in N pel ernannten Pairs, Barons Durand⸗de⸗Mareuil, worin die der Kammer sein Bedauern zu erkennen giebt, daß er sich, seiner nahe bevorstehenden Abreise auf seinen Posten, an Stande sehe, an den Geschaͤften seiner Kollegen Theil zu nehn In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer richtete zunaͤchst der Graf von Rambuteau uͤber das Bu des Handels⸗Ministeriums; er begnuͤgte sich indessen dam
“ ““
einige Blaͤtter seiner Arbeit abzulesen, uͤberschlug den h
und legte sodann das Ganze auf die Tafel des Moniteurs nit damit 88 den Bericht gc den Druck zur oͤffentlichen Ken niß bringe. Hierauf wurde die Berathung uͤber das Bmh des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheit fortgesetzt. Herr Salverte unterstuͤtzte die Tages zuvor
Herrn Havin gemachten Reductions⸗Vorschlaͤge im Gesam
Betrage von 315,000 Fr. und bekaͤmpfte die Rede des H. Mignet. Auch Herr Dulong beschwerte sich daruͤber, daßn die Gehalte einiger Botschafter wieder um so viel erhoͤhen w als sie im vorigen Jahre herabgesetzt worden. Der Heu von Broglie bestritt die Ansicht, daß die Franzoͤsischen schafter im Auslande zu hoch besoloet waͤren. Es sey nothr dig, aͤußerte er, diese Diplomaten gut zu bezahlen, damit sie ren Monarchen auf eine wuͤrdige Weise repraͤsentiren könne Der Minister erzaͤhlte bei dieser Gelegenheit, daß, als ihm eins Botschafter⸗Posten in London waͤhrend der Krankheit des Botsc ters interimistisch angetragen worden, er denselben ausgeschla⸗ habe, weil er sich uͤberzeugt, daß er, selbst mit Hinzufuͤgung 1 nes Privat⸗-Einkommens, die mit jenem Posten verksa Ausgaben nicht wuͤrde bestreiten koͤnnen. Es wuͤrde um so u
vorsichtiger seyn, so schloß er seinen Vortrag, wenn man
Gehalte der Botschafter noch mehr ermaͤßigen wollte, als m alsdann die Regierung in die Nothwendigkeit versetzen wür zu ihren ersten Repraͤsentanten im Auslande bloß reiche M. ner, ohne Ruͤcksicht auf ihre Kenntnisse, zu waͤhlen. ausfuͤhrlichere Mittheilung aus dieser Rede des Ministers halten wir uns vor.) Der General Demargay außerted gen die Meinung, daß ein Botschafter nicht sowohl auf! Diners, als auf persoͤnliche Verdienste seinen Einfluß grin muͤsse; man solle hiernach nicht reiche, sondern einsichtige erfahrene Maͤnner zu Diplomaten waͤhlen. Die Debatte we hierauf geschlossen, und uͤber die Reductions⸗Vorschlaͤge Herrn Havin einzeln abgestimmt. Eine erste Ersparnis
65,000 Fr. auf die Gehalte der Gesandten ging mit zi
starker Stimmen-Mehrheit durch. Eine zweite Ersparnh gegen von 180,000 Fr. bei den Botschafter⸗ Posten zu Londo St. Petersburg, Wien, Rom und Madrid wurde vetworfe Ueber eine dritte Ersparniß von 70,000 Fr. auf die Botschafß Posten zu Neapel, Turin und Bern waren die Meinungen theilt, so daß daruͤber mittelst Kugel⸗Wahl abgestimmt wer mußte, worauf dieser Antrag mit 171 gegen 155 Stimmen du ging. Hiernach stellt sich die Gesammt⸗Ersparniß auf die halte der Botschafter und Gesandten auf 135,000 Fr.
naͤchsten Kapitel werden 1,716,000 Fr. zur Besoldung der K” lar-Agenten verlangt. Hr. Auguis teug hier auf eine En Der Graf Delaborde dagegen dersetzte sich jedweder Reduction auf dieses Kapitel; wohl
verlangte er, daß der Minister den Konsulaten uͤberhaupt! groͤßere Aufmerksamkeit als bisher widme, da die Handels g bindungen Frankreichs noch Manches zu wuͤnschen uͤbrig lit Nach einer wenig erheblichen Debatte uͤber die Konsulate Orient und in Suͤd⸗Amerika, an der auch noch die Ming der Marine und der auswaͤrtigen Angelegenheiten? nahmen, wurde der obige Vorschlag des Hrn. Auguis vermef Die nachstehenden Kapitel gingen ohne Weiteres durch:
Courier, und sonstige Reise⸗Kosten 400,000 Fr.; an Bure ah⸗ sten fuͤr die Gesandtschaften und Konsulare 650,000 Fr.; fll
plomatische Geschenke 50,000 Fr.; zu Entschaͤdigungen und
terstuͤtzungen 80,000 Fr.; zu geheimen Ausgaben 650,000 fuͤr die Kosten außerordentlicher Missionen 100,000 Fr. Gesammt⸗Betrag des Budgets des auswaͤrtigen Departmm stellt sich nach den vorgenommenen Ersparnissen auf 7,19, Schlusse der Sitzung begannen noch die Berathu uͤber den Gesetz⸗Entwurf, wonach die Organisation der Nalt Garde auf Korsika und in einigen Gemeinden des Departen, der Rhone⸗Muͤndungen aus bewegenden Gruͤnden noch 1. lang auf sich beruhen soll. Nachdem sich zwei Redner widn sen Gesetz⸗Entwurf hatten vernehmen lassen, wurde die setzung der Debatte auf den naͤchsten Montag anberaumt.
Die Proposition des Hrn. Portalis in Betreff der Pm Ehe kommt heute in der Deputirten⸗Kammer zur Sprache. heißt, daß Hr. Dupin d. Aelt. zu Gunsten derselben auf werde, nachdem der oberste Gerichtshof das Cassations’ des jungen Dumonteil verworfen hat. 8
Der junge Degouve de Nunques, Sohn des Depli dieses Namens, ist gestern in einem Zweikampfe, zu den, persoͤnliche Beleidigung Anlaß gegeben hatte, gefaͤhrlich ve det worden.
— Hente schloß zvroc. Rente pr. compt. 104. 10. fun- 104. 25. 3proc. pr. compt. 78. 40. fin cour. 78. 50. 4 Neap. pr. compt. 88. 85. fin cour. 89. . 5 proc. Span⸗ 64 ¼. Zproc. 40 ¼. 5proc. Belg. Anl. 86 ½. 5proc. Roͤm. doh Frankfurt a. M., 26. Febr. Oesterr. 5proc. Metun 91 ¼. 4proc. 80 ¼¼. 80 ¼ z. 2 ½ proc. 47 ½. lproc. 21¼. Br. 1 Actien 1458. 1456. Part.⸗Obl. 133 ¼¾. G. Loose z0 100 . Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 841. 84. Poln. Loose 59:. N—.
Redacteur Cottel.
elfeilere Weg seyn.
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Amtliche Nachrichten
Kronik des ½
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben der indhorst, Regierungs⸗Bezirk Potsdam, ichen zu verleihen geruht.
ages.
n Foͤrster Muͤcke zu das Allgemeine Ehren⸗
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Kammergerichts⸗Assessor
hethe zum Justizrath bei dem Land⸗
und Stadtgericht zu
Magdeburg Allergnaͤdigst zu ernennen geruht.
Se. Durchl. der Fuͤrst Heinrich LX. Reu stritz ist aus der Neumark hier eingetroffen.
— —
Angekommen: Der General⸗Major und Kommandant on Breslau, von Strantz, von Breslau.
ß⸗Schleitz⸗
8
Zeitungs⸗Nachrichten. Auslaned.
2 Frankreich.
Paris, 23. Febr. b hin seiner, gestern in der Deputirten⸗Karn rVertheidigung des Budgets seines M „Der Gesammt Betrag der Gehalte genten betrug im Jahre 1831 beinahe 2,80 Unger strich von dieser Summe aus freier
eKammer aber, hiermit noch nicht zufrieden, machte einen zweiten sug von 335,000 Fr., so daß die Gehalte im Ganzen um 659,000 Summe, reduzirt wurden.
„d. b. um das Viertel der Total egen diesen zweiten Abzug reklamire ich nu
r, davon 180,000 Fr. auf dem Budget wiederherzustellen, die oh⸗
hin durch eine anderweitige Reduction von zusammenschmelzen. Ich verlange dies
lomatischen Agenten, sondern in dem des Stagates. rgestern einen Vorwurf daraus gemacht, Departements weder von einem Berichte an den Koͤnig, noch gerlaͤuternden Noten begleitet sey; ich muß erwiedern, daß das⸗
nicht mein Werk ist, ich fand es bei me⸗ lrium bereits gedruckt vor.
Infrage der Kommission mich nach den echb man den Bericht an fuht ich, daß dieser mehrere Male ewesen sey, und daß ein Wieder⸗Abdru Uberfluͤssiger betrachtet worden, als
zent keine wesentliche Veraͤnderung vorgegangen sey. m Eintritt ins Ministerium waren die diplomatischen Missio⸗
näin drei Klassen getheilt, in Ambassaden, esidenturen; von den ersteren gab es neun,
dwanzig, von den dritten nur eine einzige, naͤmlich in Griechen⸗ d. Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 16. Dezember v. J. — Klassen eingetheilt, in etschafter, Gesandten, Residenten und Geschaͤftstraͤger. nam Berliner Hofe gehoͤrt von jetzt an zu denen des ersten gleich sie nur von einem Gesandten bekleidet wird; letz⸗ es hat seinen Grund darin, daß der hiesige Preuß
daun die diplomatischen Agenten in vier
unges, obg.
cht den Titel eines Botschafters, sondern nu
irt. In Bezug auf die Ambassaden in Turin, Neapel und Bern
halt der Kdnig sich vor, spaͤterhin zu
cht angemessener sey, sie in Gesandtschaften zu verwandeln;
jetzt wuͤrde enst seyn: d Turin
eine solche Veraͤnderung ohnehin kommt das Gehalt der nur dem eines Gesandten g.
ttschafters in Neapel ist bloß wegen des dortigen theuren Lebens Die Zahl der Gesandtschaften belaͤuft sich auf 9; die der Griechenland, Florenz die der Geschaͤftstraͤger aͤuf 3, naͤmlich in Hanno⸗
hber. identuren auf 4, naͤmlich in Hamburg, b Karlsruhe: h „Kassel und Darmstadt. Die Gehalts⸗Erhd gierung verlangt, betrifft nur die zburg, London, Wien,
halt der diplomatischen
Agenten nicht m ats⸗Beamten verglichen
werden kann, und
stem höher war; der erste Praͤsident des obersten Gerichtshofes 1 hat nie mehr als 36,000 Fr. bezo⸗ „was dem Gehalte eines diplomatischen Agenten dritter Klasse
Staate, des Cassationshofes,
h nicht gleichkommt; die Minister in Gesandter, und der in, den man den General⸗ nen kann, hat mit Einschluß der Mevpraͤse 8 was der Haͤlfte des Gehalts der mliegt nicht etwa
ister haben 80 Minister der au
darin, daß die D
Stgats⸗Beamten um so viel an Talent uͤbertreffen, auch nicht um so viel schwieriger sind, wie die der ist nur darin zu suchen, daß omatischen Agenten kein Gehalt im eigentlichen sondern mehr eine Summe, die zu einem be⸗ damit sie aber nicht ganz
n, daß ihre Studien gen Staats⸗Beamten, sondern er Gehalt der dipl une zu nennen ist inten Zweck ausgegeben werden soll; sonst ausgegeben werde, muß sie auch iammer bedenken. Warum haͤlt san ten an den fremden Hoͤfen?
ian⸗Traktaten wegen? inen Vertrag unterzeichnet haben.
emur darin, den fremden Maͤchten nets zu berreichen?
hinrei
Oder
Fuͤr diesen Zwech
der
ünbinetz, von dem Charakter der Persone
n, von deren laͤnen u. s. w bei diesen 2
te den Vorrang
ete,
ktig sey, sengeit ist seiner Re beinna
streitig zu
wo er dieselbe vergegenwaͤrtigt. die sich darbietenden guͤnstigen
Der Herzog von Broglie
— Jener Vorwurf kann also mich nicht fen; er kann aber uͤberhaupt Niemand treffen, denn als ich auf
den Konig hinter einander derselbe
nur die sechs Ambassaden in St. Pe⸗ ondon, W Konstantinopel, Madrid und Rom. Meine ünde dafuͤr sind folgende. Zunäaͤchst muß ich bemerken, daß das
Direktor der diplomatischen Agenten
St. Petersburg noch nicht gleichkommt. Der Grund da⸗
die Regierung Botschafter und Hoͤfen Etwa nur der Friedens⸗ Es giebt aber vieltaͤhrige Diplomaten, die
die offiziellen Noten ihres
i, g g Der wahre Beruf eines diplomatischen Agen⸗ Regierung bei der Macht, bei welcher er akkreditirt ist,
käͤsentiren, seine Regierung von dem Zustande, den Huͤlfsquel⸗ Macht des Landes, wo er residirt, von den Absichten
d genau zu unterrichten einflußreichen Personen den Gesandten der uͤbri machen; zu verfahren, daß seine Regierung gleichsam gegen⸗
gierung zu benutzen, bis zu einem gewissen Grabe an der Angelegenheiten dieses fremden Staates Theil zu
aͤußerte nmer gehaltenen, Rede inisteriums also: unserer diplomatischen 90,000 Fr.; mein Vor Stuͤcken 324,000 Fr.,
n und ztahe die Kam⸗ 25,000 Fr. auf 155,000 nicht im Interesse der
1 Man hat daß das Budget mei⸗
inem Eintritt ins Mi⸗ Gruͤnden erkundigte,
weggelassen habe,
ck desselben
1 fuͤr um in
meinem Departe⸗ Bei mei⸗
Gesandtschaften und von den zweiten zwei⸗
Die Mis⸗ eußische Agent r den eines Gesandten untersuchen, ob es nachtheilig fuͤr den
Botschafter in Bern leich, und das des
hung nun, welche die
it denen der uͤbrigen daß es von jeher bei
7,000 Fr, also so viel swäaärtigen Angelegen⸗
ntations⸗Kosten nur Botschafter in Lon⸗
iplomaten die uͤbri⸗
chend seyn; dies moͤge und besteht ihre Bestim⸗
wuͤrde die Post der
n, die dort Einfluß
mit einem
Seine zweite Ob⸗ Umstaͤnde zum Vor⸗
—
nehmen, auf
zu behaupten. Zu diesen Functionen ist
auf den uͤbrigen Gesandten,
92 eine
koͤnne. (Beifall von der Majoritaͤt, waͤhrend
en auf einer untergeordneten Stufe
hinter die Coulissen. Wie talentvoll ein Diplomat auch seyn mag, so vermag er in dieser Stellung nicht, sich selbst von den Verhaͤlt⸗ nissen zu unterrichten und muß sich mit Erkundigungen begnuͤgen, jg er muß zu dem zweideutigsten, erbaͤrmlichsten Wege — zum Spio⸗ niren — seine Zuflucht nehmen. Dieses Mittel mag gut seyn, um ein Komplott zu entdecken, um die militairischen Kraͤfte eines Landes zu erfahren, aber es ist ganz unzureichend, um in die Gesinnungen, den Charakter und die Plaͤne der einflußreichen Personen und in die Staats⸗Angelegenheiten einzudringen. Ich lenke Ihre Aufmerksam⸗ keit gerade auf diesen Punkt, weil man uns immer sagt, die Regie⸗ rung beduͤrfe der Diplomatie gar nicht, wenn sie sich nur kraͤftig und fest benehme. Verzichtet man auf die Mittel der Diplomatie, um seinen Einfluß im Auslande zu behaupten, so muß man durch Drohungen und Furcht zu wirken suchen und dies ist der kostspieligste Weg, denn dazu sind große Heere noͤthig. Man hat sich darauf berufen, daß der Friedens⸗Vertrag von 1795 zwischen der Franzoͤsischen Republik und Preußen durch einen bloßen Commissair des Konvents (Bar⸗ thélemy) abgeschlossen worden sey; dies ist allerdings wahr, aber Frankreich hatte damals funfzehn Heere, im Ganzen 1,100,000 Mann, auf den Beinen. Wahrlich, eine kostspielige Diplomatie! Außerdem ist dieses Mittel sehr gefaͤhrlich, weil die Wechselfaͤlle des Krieges sich bei aller Tapferkeit der Heere und aller Geschick⸗ lichkeit der Generale nicht voraus berechnen lassen, wie die Kata⸗ strophe von 1814 und 1815 beweist. Von diesen allgemeinen Be⸗ trachtungen zu dem vorliegenden Amendement uͤbergehend, frage ich, ob unter den jetzigen Umstaͤnden die sechs obengenannten Botschaf⸗ ter so besoldet sind, daß sie mit den Personen ihres Wirkungskreises auf gleichem Fuße leben koͤnnenk Ich behaupte, daß dies nicht der Fall ist. Jedermann weiß, daß maͤn in England drei⸗ bis viermal theurer lebt, als bei uns; der Französische Botschafter in London muß fuͤr sein Hotel 50,000 Fr. Miethe zahlen, waͤhrend der Eng⸗ lische Botschafter in Paris ein herrliches Hotel auf Kosten seiner Regierung besitzt. Aehnliches findet bei den uͤbrigen Bot⸗ schaftern statt; der Botschafter in Wien hat 160,000 Fr. Ge⸗ halt; davon muß er 35,000 Fr. Miethe fuͤr seine Wohnung bezah⸗ len, und wenn er seinen Posten eben erst antritt, noch obendrein 120,000 Fr. fuͤr die erste Einrichtung und das Ameublement ausge⸗ ben; hiernach moͤgen Sie ermessen, ob sein Gehalt zu hoch ist. Der Botschafter in Madrid hatte vor zwei Jahren 200,000 Fr., die erst auf 120,000 und dann sogar auf 100,090 Fr. reduzirt worden sind; zu keiner Zeit war sein Gehalt so niedrig, und ich erinnere an das merkwuͤrdige Faktum, daß der Botschafter, den der Konvent nach dem Baseler Frieden nach Madrid sandte, 150,000 Fr. Gehalt be⸗ zog. Es giebt unter unsern Botschaftern keinen einzigen, der, seit⸗ dem er diesen Posten bekleidet, nicht sein Privat⸗Einkommen haͤtte zu Huͤlfe nehmen), ja sogar sein Kapital angreifen muͤssen. Die Fol⸗ jen dieses Sachverhaͤltnisses sind den wahren Interessen des Landes dußerst nachtheilig; die Regierung sieht sich dadurch gendthigt, die Botschafter nur uünter den reichsten Personen zu waͤhlen, und alle Botschafter haben einstimmig eine Gehalts⸗Erhoͤhung verlangt. Nicht minder nachtheilig ist der Umstand, daß durch dieses System aͤlle diejenigen, die sich von Jugend auf der diplomatischen Laufbahn widmen, von den hohen Posten in derselben fuͤr ihr gan⸗
Aussicht auf ein dereinstiges Privat⸗Einkommen von 150,000 Fr. äͤhrlicher Rente hat, die diplomatische Laufbahn, die von unten an begonnen werden muß, nicht waͤhlt. Die unbemittelten Diploma⸗ ten sind also schlimmer dgran, als die gemeinen Franzoͤsischen Sol⸗ daten, denen Ludwig XVIII. sagte, jeder von ihnen trage den Mar⸗ schallstab in seinem Tornister; jene koͤnnen den Marschallstab, d. h. bei ihnen den Botschafter⸗Posten, nie erlangen. Durch ein solches System der Sparsamkeit wuͤrde man also zu einem wesentlich ari⸗ stokratischen Resultate gelangen. Außerdem waͤre die Ersparniß nur scheinbar; denn wenn unsere Botschafter noch fernerhin so niedrig besoldet wuͤrden, daß sie einen Theil ihres Vermogens daran setzen muͤssen, so wuͤrden sie das nicht lange aushalten koͤnnen, und die Regierung waͤre dann gendthigt, haͤufige Versetzungen vorzunehmen; hierdurch wuͤrden bei jeder Veraͤnderung bedeutende Ausgaben fuͤr die erste Einrichtung veranlaßt werden, und es koͤnnte der Fall ein⸗ treten, daß die Kammer, weil sie einem Botschafter 20,000 Fr. von seinem Gehalte, abgezogen, spaͤter 40 — 50,000 Fr. fuͤr die erste Ein⸗ richtung bewilligen muͤßte. Auf diese Weise wuͤrde, statt der Er⸗ svarniß, eine Vermehrung der Ausgaben eintreten. Alle diese Ruͤck⸗ sichten empfehle ich dem Nachdenken der Kammer, und schließe mit der Versicherung, daß ich nichts uͤbertrieben, sondern die Verhaͤlt⸗ nisse so dargestellt habe, wie ich sie kenne; ich ersuche Sie daher, die Reductions⸗Vorschläge des Herrn Havin im wohlverstandenen Interesse des Landes zu verwerfen.“
Daß nichtsdestoweniger von diesen Vorschlaͤgen zwei auf die Gehalte der Gesandten, so wie der Botschafter zu Neapel, Turin und Bern, im Gesammt⸗Betrage von 135,000 Fl., ange⸗ nommen wurden, ist bereits gestern gemeldet worden. Dagegen wurden die 180,000 Fr. als Gehalts⸗Zuschuß fuͤr die fuͤnf Bot⸗ schafter in London, St. Petersburg, Wien, Rom und Madrid bewilligt.
Die Regierung will von den Kammern einen außerordent⸗ lichen Kredit, Behufs des Ankaufs der Bibliothek Cuviers und der von dem juͤngeren Champollion hinterlassenen Aegyptischen Manuskripte und Zeichnungen verlangen. Der Preis fuͤr die Bibliothek ist 72,500 Fr., die letzteren sollen 50,000 Fr. kosten. Außerdem soll auf eine Pension von 6000 Fr. fuͤr die Wittwe Cuviers und auf eine von 3000 Fr. fuͤr jede der Wittwen von
Thampollion, Abel Remusat, St. Martin und Chezy angetra⸗
dieselbe einzuwirken, und das Ansehn seiner Regierung 1 eine große Schmiegsamkeit, tiefe Kenntniß der Menschen und Verhaͤltnisse, geselige Gewandt⸗ heit, Diseretion und Klugheit erforderlich. Nebhen diesen geistigen Gaben ist aber eine unerläßliche Bedingung die, daß der diplomati⸗ sche Agent, der seine dtegierung bei einer andern Macht repraͤsentirt,
leiche Hoͤhe mit den dortigen einflußreichen Personen, wie mit Gej gestellt und in Stand gesetzt werde, eben so zu leben wie sie und mit ihnen zu verkehren; sein Hotel muß ein Centrum der Geschaͤfte seyn, welchem alle nuͤtzlichen Notizen, An⸗ gaben und Anzeigen zufließen, damit er taͤglich die allgemeine Stim⸗ mung der Gemuͤther erforschen und in alle Geheimnisse eindringen ; ze Stimme jur Linken ruft: „Sie wollen also den Gesandten zu einem offiziellen Spion machen!) Jeder diplomatische Agent, der in diesen Beziehun⸗ gegen die uͤbrigen Personen eines Kreises steht, ist außer Stande, seinen Beruf zu erfuͤllen; denn sein Staat geraͤth dadurch selbst in eine untergeordnete Stellung und er fuͤr seine Person ist von den Staats⸗Angelegenheiten ausge⸗ schlossen; er bleibt gewissermaßen nur im Parterre und dringt nicht
„Der General⸗Lieutenant Pelet ist gestern hierher zuruͤckge⸗ kehrt und hat die Leitung des General⸗Depots des Kriegs⸗Mi⸗ nisteriums wieder uͤbernommen. 1 Folgendes ist die Entscheidung des Cassationshofes in der Dumonteilschen Sache: „In Betracht, daß aus den Abtikeln 6 und 26 des organischen Gesetzes des Konkordats von 1801 er hellt, daß die katholischen Priester den kanonischen Bestimmune⸗ gen, die damals in Frankreich galten, und also auch denen un⸗ terworfen sind, welche die Verheirathung der Geistlichen, die die Weihen empsangen haben, verbieten; — in Betracht, daß weder das Civil⸗Gesetzbuch noch die Charte das genannte Gesetz weder geaͤndert noch abgeschafft haben und daß also der Koͤnigl. Ge⸗ richtshof, indem er in dem vorliegenden Falle den Einspruch ge⸗ gen die Verheirathung des ꝛc. Dumonteil fuͤr guͤltig ertlärte, kein Gesetz verletzt hat, — aus allen diesen Gruͤnden weist der Cassationshof das Appellations⸗Gesuch zuruͤck. Aus Blaye wird unterm 17ten d. M. geschrieben: „um verwichenen Donnerstag machte die Herzogin von Berry einen kurzen Spaziergang in ihrem Garten, um die neuen, von ihrn angeordneten Anpflanzungen in Augenschein zu nehmen. Dieser Garten, der nach dem Berichte der Herren Orfila und Auvily ganz mit Blumen bedeckt seyn sollte, war so voll Unkraut, daß man zum Ausgaͤten desselben lange Zeit brauchen wird. Die Heite e hoͤrt taͤglich im Innern ihrer Gemaͤcher die Messe“ er Nouvelliste enthaͤlt einen Auszug aus einem Schrei⸗ ben des General Cubières, das vom 5ten d. M. aus Ankona datirt ist und worin es heißt: „Hier herrscht sortdauernd Ruhe und die Wirksamkeit der Paͤpstlichen Behoͤrde wird durch nichts gehindert. Dieses Resultat ist ohne harte Maßregeln erreicht worden. Seit den von mir im Juli v. J. angeordneten Maß⸗ regeln haben deren keine neue stattgefunden; die am meisten kompromittirten Individuen haben sich entfernt, die uͤbrigen Oppositions⸗Mitglieder halten sich ruhig und bemuͤhen sich, in Vergessenheit zu kommen. Die Anwesenheit unserer Truppen und vielleicht ihr Beispiel erhalten hier eine gewisse Fretheit
wisse er nicht. in diesem Hause habe im Verhaͤltniß zu fruͤheren Zeiten aboe nommen. im Hause befunden; im Jahre 1717 jes Leben ausgeschlossen bleiben; denn wir Alle wissen, daß, wer 1 1 bemerkte, daß es dem Volke freistehen muͤsse, ins Unterhaus senden, wen es wolle. sev, so glaube er doch, sich mit eben so viel Maͤßigung, Uinsicht und Unparteilichkeit zu betragen, als das ehrenwerche Miralled fuͤr Middlesex selbst. (Hoͤrt!) Halbsold erhielten, die einzige Belo lande geleisteten Dienste, handelten wahrscheinlich eben so unab⸗ haͤngig, als Personen, die an die Leidenschaften des Polles ap⸗ pellirten, um sich eine eitle Popularitaͤt zu erwerben. Hume sagte, daß der vorige Redner ihn mißverstanden habe, wenn er glaube, daß wollen. ner, und wenn er auch Mitglieder bemerkt habe, die bei allen Gelegenheiten auf dieselbe Weise stimmten, so waͤren sie den⸗ noch ehrenwerthe Maͤnner. Offiziere nicht als ehrenwerthe Maͤnner handeln sollten, obgleich ihre Stellung in diesem Hause von der seinigen allerdings ver⸗ schieden sey. setzen, wohl aber einen Offizier, und so sey dieser ein ab⸗ haͤngiger Mann. ein Papier, woraus hervorgehe, daß gegen 1000 Ofsiziers ihren Stellen entsetzt worden waͤren, ohne daß irgend ein Grund fuͤr ihre Entlassung angegeben worden sey. denken, daß ein tapferer Offizier von hohem Rufe, fruͤher Mit⸗ glied fuͤr Southwark (General Sir Robert Wilson), Stelle ohne Angabe eines Grundes entsetzt worden ware vorige Redner habe ritaͤt buhle. Sinne, in welchem das ehrenwerthe Mitglied sich des Workes bedient habe. um Popularitaͤt buhlen, wohl aber dieselbe zu gewinnen streben, um die Interessen des Landes zu foͤrdern. wuͤnsche uͤbrigens so verstanden zu seyn, er gesagt, Niemanden persoͤnlich zu beleidigen gemeint habe. — Capitain Berkeley sagte, daß er, Mitglied fuͤr Middleser nicht schon bei sruͤheren Gelegen. heiten diesenigen Mitglieder, welche die Regierung
der Rede, an welche die Orts⸗Behoͤrden sich allmaͤlig ge⸗ woͤhnt haben. Zwischen dem Paͤpstlichen Delegaten und dem Frehg General besteht das beste Vernehmen.“ 1 er hiesige Unterstuͤtzungs⸗Verein fuͤr die Polnischen Fluͤcht⸗ linge will in dem Saale des Theater Ventadour Ball zum Besten derselben veranstalten.
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Großbritantlen und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 22. Febr. (Nachtrag.) Herr Hume trug auf Ernen⸗ nung eines besonderen Ausschusses an, der die Zahl der Mitglieder in beiden Haͤusern des Parlamentes ermitteln sollte, welche Aemter und Besoldungen von der Krone inne haͤtten. Seiner Mei⸗ nung nach, sagte Herr Hume, solle Niemand, der ein von der Krone abhaͤngiges Amt bekleidete, Sitz und Stimme im Parla⸗ mente haben; er dehne den Grundsatz selbst so weit aus, daß er die Offiziere der Armee und der Flotte vom Parlamente aus⸗ geschlossen zu sehen wuͤnsche. Er habe diese Ansicht schon fru⸗ her kund gegeben, sie sey als eine uͤbertriebene betrochter wor⸗ den, aber auf Erfahrung gegruͤndet. Er habe fast immer gesun⸗ den, daß die große Mehrheit der Offiziere der Armee und der Flotte in diesem Hause mit der Regierung zu Gunsten von Maß⸗ regeln zu stimmen pflegte, die dem Interesse des Landes un All⸗
einen
gemeinen nachtheilig wären. Dies sey wenigstens in unresormir⸗
ten Parlamenten der Fall gewesen. Was jetzt geschehen wuͤrde⸗
Die Zahl der Aemter bekleidenden Mitcglieder Im Jahre 1714 haͤtten sich 200 solcher Mitglieer d 257, und im Jahre 1822 148; aber auch diese Zahl sey noch zu groß. — Ein Mitglied Obgleich er (der Redner) ein Offizter
Offiziere, welche einen schmalen Fnung fuͤr ihre dem Vater—
— Herr
er irgend Jemanden habe verkeuenden Alle Mitglieder des Hauses waͤren ehrenwerthe Mes
—, 5 an
Er koͤnne nicht voraussoten,
daß
„ 2
Der Koͤnig koͤnne ihn nicht einer Stelle ent⸗
(Oh, oh!) Es liege auf der Tafel des Hauses
Man solle nur daran
4 4 1 Der gesagt, daß er (Herr Hume) um Popula⸗ Er verachte aber Popularitaͤt (Oh, oh!) in dem
7
Er werde nie eines unwuͤrdigen Zweckes halber
(Hoͤrt, hoͤrt!) Er daß er mit dem, waäas
wenn das ehrenwerthe
zu urn⸗
gen werden.
terstuͤtzen pflegten, in einem nachtheiligen Lichte zu zeigen per⸗