1833 / 70 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

20 ¼ Fuß 3 beladene und 2 beballastete Schiffe eingegangen und 2 mit Holz beladene Schiffe gingen nach Kopenhagen und Bor⸗ deaux ab. Am 3ten d. M. sind, da das Fahrwasser nunmehr vom Eise befreit ist, die ersten Schiffe von Stettin nach Swine⸗ muͤnde gesegelt, so daß jetzt die Schifffahrt als wiedereroͤffnet zu betrachten ist.

Die verwittwete Frau Generalin v. Pfull auf Schwerin, Ruͤgenwaldeschen Kreises (Pommern), hat der dortigen Schul⸗ stelle ein Kapital von 1000 Rthlr. geschenkt, dessen Zinsen dem jedesmaligen Lehrer daselbst als ein fixirtes Gehalt neben seinen uͤbrigen Einkuͤnften zu Theil werden sollen.

Die in Breslau verstorbene unverehelichte Beate Do⸗ rothea Machal hat in ihrem Testamente ein Legat von 3000 Rthlr. zu einer Fundation fuͤr unverheirathet gebliebene Jung⸗ frauen aus dem Civil⸗Stande, und der in Glatz verstorbene Ei⸗ senhaͤndler Ruschel hat der dortigen katholischen Schule ein Ver⸗ maͤchtniß von 1000 Rthlr. ausgesetzt.

—..—

Meteorologische Beobachtung. 1 1833. Morgens Nachmitt. Abends] Nach einmaliger b3. Maͤrz. 6 Uhr. 2 Uhr. ¹10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. 339, 00 Par. 338, 04 Par. 338,55 „Par. Quellwärme 6,2 °R. Luftwaͤrme 3„ R.] 1, ⸗°R. 2,8 R. Thaupunkt 4, ° R. 4,0°R. 3,9°R. Dunstsaͤtig. 95 pCt. 77 pCt.

Wetter.. .. Schnee. heiter.

Wind NNO. NO.

Wolkenzug häsn

Flußwaͤrme 1,8 ° R.

Bodenwärme 2,7 °R.

Niederschlag 0,027 Rh.

EcöPPöFFr 6. 8 8 Den 9. März 1833. 6.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss.

27. Prief. Geld.] 977, 9491 104 ¼ 1044¾ 90 ½

53

99 ¾⅔ 99 104 ½ 105 8 105 ¾ 574 59

Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. Pfandbr. Kur.- u. Neum. do. Schlesische do-. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N. Holl. vollw. Duk. Neue do. Friedrichsd'or. . Disconto

SI.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pe. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. J. C. Neoum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsh. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Wechsel-

993⁄ 105 90⅔ 53 ½ 93 693

13 4 ²½

24—

†ReEeEeUnn

G 8 Preuss. Cour. Cours.

888 Srief. Seld. —,—

Kurz 145 ½

2 Mt. 145

Kurz 1

2 Mt. Mt. Mt. Mt. Mt. Mt. Tage

2 Mt.

3 Woch.

Kurz

—y——— Amsterdam . . . .. ... 258900 Fl.

Hamburg ..

dito

151

ehb dZö68“ Augsburg

Breslau

Leipzig

Frankfurt a. M. WZ.

Petersburg

Warschau

103½ 99,72

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 4. März.

iederl. wirkl. Schuld 45 ½. 5 9 neue do. 84 ½. Kanz-Bill. 18 ¾

6 ½ 100 ½. Kuss. (v. 1828) 98 ½. (v. 1831) 88. Preuss. Präm. Sch. 91 ¾.

Oesterr. 89. 3 % Span. 42 ⅛. 5 % do. 64 ½. Hamburg, 7. März.

Oesterr. 59 Met. 93. 49 do. 82 ¼. Bank-Actien 1247. Russ. Engl.

100 ¾ Russ. Holl. (v. 1831) 902. Preuss. Präm. Sch. 104 ⅛. Poln. 115 ¾.

Koͤnigliche Schauspiele.

Sonntag, 10. Maͤrz. Im Opernhause: Die Jungfrau von Orleans, romantische Tragoͤdie in 5 Abtheilungen, von Schiller. (Fraul. v. Hagn: Johanna, als zweites Debuͤt.)

Im Schauspielhause: 1) Le conscrit, vaudeville en 1 acte.

2) La premieère représentation de: Camilla, ou: La soeur et

nase, par MM. Scribe et Bayard. a-pro

Oper in 88 8

von A. vom Thale. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: De Mann im Feuer, oder: Der Braͤutigam auf der Probe, Lustspiel

Cour.)

hx MPrif. Geld. —ö—ön’nenneenönnneünnn -

schaͤllen Gérard und nano und Morand Privat⸗Audienzen.

als der Kriegs⸗Minister das Wort verlangte.

le frère, vaudeville nouveau en 1 acte, du théatre du Gym- 3) Robert le diable, os-vaudeville nouveau en 1 acte.

Montag, 11. März. Im Schauspielhause: Der Wollmarkt, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von H. Clauren. (Hr. La Roche: Amtsrath Herbert.) Hierauf: Arie mit Chor, komponirt von Morlachi, vorgetragen von Dlle. Fuͤrst. Und: Humoristische Studien, Schwank in 2 Abtheilungen, von C. Lebruͤn. (Hr. La Roche: Kalinsky, als Gastrolle.)

Dienstag, 12. Maͤrz. Im Schauspielhause: lotti, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von G. E. Lessing. (Dlle. Hirschmann: Emilia, als Gastrolle. Mad. Crelinger wird in der Rolle der Graͤfin Orsina wieder auftreten.)

Mittwoch, 13. Maͤrz. Im Opernhause: Alcidor, Zauber⸗ 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini. CCI h Sonntag, 10. Maͤrz. Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Ner. Der

in 3 Akten, von F. L. Schmidt. (Fraͤulein von Hagn: Agnes.)

Dann folgt: Die Nasen⸗Harmonika. Zum Beschluß: Der Ecken⸗

steher Nante im Verhoͤr, komische Scene, arrangirt von Hrn.

Beckmann.

Montag, 11. Maͤrz. Zum Benesiz des Komponisten und

unter dessen Leitung: Melusina, große romantische Oper in 3 Ak⸗ lusdünst. 0, 0 1 0 Rh.

h b

ten, von Grillparzer; Musik von Konradin Kreutzer, Kapellmei⸗ er des Kaiserl. Koͤnigl. Hof⸗Operntheaters in Wien.

EEbEE“

Im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung 1 v. u. lies „illiberalste“ statt „libe⸗ . 2, Z3. 21 v. o. lies „graduel“ statt

„grandel“.

Neueste Nachrichten.

Paris, 3. Maͤrz. Der Koͤnig ertheilte gestern den Mar⸗ Clauzel und den General⸗Lieutenants Or⸗

In der Deputirten⸗Kammer wurde gestern unter dem Vorsitze des Vice⸗Praͤsidenten, Herrn Börenger, uͤber verschie⸗ dene bei derselben eingelaufene Bittschriften Vortrag gehalten. In einer derselben verlangte ein gewisser Marquet, Friedens⸗ Richter zu Issoudun, ernstliche Maßregeln gegen den Zweikampf. Herr Taillandier unterstuͤtzte den Antrag, indem gesetzlich uͤber das Duell gar nichts Bestimmtes feststehe, und mehrere Koͤnigl.

Gerichtshoͤfe, sogar auch der Cassationshof, widersprechende Ur⸗ Herr Bavoux erinnerte daran, daß ein Gesetz⸗Entwurf uͤber den Zweikampf wonach die Konzepte aller Koͤnigl. Verordnungen uͤber Ia

theile uͤber diesen Gegenstand gefaͤllt haͤtten.

vor einiger Zeit der Pairs⸗Kammer vorgelegt, von dieser aber nicht beruͤcksichtigt worden sey. Die Eingabe des Marquet wurde darauf durch die Tages⸗Ordnung beseitigt. Die uͤbrigen Bitt⸗ schriften, woruͤber Bericht erstattet wurde, betrafen bloße Privat⸗

Reclamationen oder ortliche Interessen und die Versammlung Der Praͤ⸗ sident sah sich hierdurch wiederholt veranlaßt, seine Kollegen zur Ruhe zu ermahnen. Anfangs gelang ihm solches auch,

widmete ihnen nicht die geringste Aufmerksamkeit.

bald aber wurde die Conversation wieder allgemein und ließ erst nach,

Koͤnig Gesetz⸗

der des

Kammer an, daß der Vertheidigung

der mit

kuͤndigte

zuvoͤrderst Herrn

von Schonen

Entwurfes wegen der Veteranen⸗Kasse und der Liquidirung der

ehemaligen Civil⸗Liste beauftragt habe. Sodann legte er einen Gesetz⸗Entwurf vor, wonach den Wittwen der General⸗Lieute⸗ nants Daumesnil, Decaen und Duhesme, welcher Letztere be⸗ reits im Jahre 1815 gestorben ist, ausnahmsweise lebenslaͤngliche Pension von 6000 Fr. bewilligt werden soll.

Aeltere die Rednerbuͤhne und entwickelte eine, gleichfalls auf die Wittwe des Generals Daumesnil bezuͤgliche Proposition. „Als ich“, aͤußerte er, „diese Proposition quf das Bureau der Kam⸗

mer niederlegte, war meine Absicht, ein feierliches Versprechen

zu loͤsen, das die Waffengefaͤhrten des braven General Dau⸗ mesnil auf seinem Grabhuͤgel der hinterbliebenen Wittwe gege⸗ ben hatten. Wohl kenne ich die Laͤsten, die der Staat bereits zu tragen hat; wohl weiß ich, daß schon jetzt nicht weniger als

Emilia Ga⸗

ihres verstorbenen Gatten abgekauft und im Ministeriu

werden

Derselbe

112 Millionen an Pensionen auf den Schatz angewiesen sind,

und daß man sonach diese Summe eher zu vermindern;

erhoͤhen suchen sollte. Halten Sie sich indessen uͤberzeugt,) Herren, daß bei dem Pensionswesen ein Mißbrauch niemn

befuͤrchten seyn wird, wenn man auf die Erkenntlichkeit der solche Anspruͤche geltend machen kann, wie die des Generals Da

nil.“ Der Redner gab hier einen kurzen Ueberblick von den zahln, Dienstleistungen des Generals, der, nachdem ihm das Vol Beinamen Holzbein gegeben, im Jahre 1814 auf die N.

derung, die Citadelle von Vincennes zu uͤbergeben, geantn habe: „Ich werde Euch den Platz uͤbergeben, sobaid Isr mein Bein zuruͤckgebt!“ Herr Dupin schloß mit dem N ken, daß er seine (bereits vor fuͤnf Wochen eingereichte) sition nicht habe entwickeln wollen, bevor nicht der Kriegs⸗

nister im Stande seyn wuͤrde, an der desfallsigen Berz

Theil zu nehmen; er freue sich, daß der Marschall jetzt

muthet einen aͤhnlichen Gesetz⸗Entwurf vorlege und schlief demselben mit Vergnuͤgen an.

- Der eben erwaͤhnte Gesetz wurf wurde darauf den Bureau's zur Pruͤfung uͤberwiesen

Der Minister des oͤffentlichen Unterrichts bracheg

dann zwei andere Gesetz⸗Entwuͤrse ein, nach deren Inhal Wittwen und Kindern von Cuvier, Champollion, Abel N

sat, St. Martin und Chézy verschiedene Unterstuͤtzung CTheil werden sollen.

So soll z. B. die Wittwe Cuvierz Pension von 6000 Fr. erhalten und es soll ihr die Bitt oöͤffentlichen Unterrichts aufgestellt werden. Ferner soll die d Champollions eine Pension von 3000 Fr. erhalten und ii demselben hinterlassenen kostbaren Manustkripte sollen von Staate fuͤr 50,000 Fr., welche Summe seiner Tochter nat langter Volljaͤhrigkeit uͤbergeben werden soll, angekauft me

Endlich soll eine jede der Wittwen der uͤbrigen obgenannta lehrten ebenfalls eine Penston von 3000 Fr. erhalten. Fie

Ankauf der gedachten Bibliothek und Manuskripten⸗Sam 122,500 Franken verlangt. Nachdem auch Gesetz⸗Entwuͤrfe an die Bureau's verwiesen worden, die Versammlung zu einer zweiten Abstimmung uͤber den zuvor im Laufe der Berathung uͤber das Finanz⸗Budge Herrn Auguis gemachten Reductions⸗Vorschlag im Betra 137,000 Fr. Dieser Vorschlag wurde mit 267 gegen N men angenommen, so daß das letzte Kapitel des gedachten; gets in Betreff der Forst⸗Verwaltung sich auf 2,987,N0 stellt. An der Tages⸗Ordnung war darauf die Venbl uͤber die Proposition des Herrn von Cercelles, wonach! ein Deputirter, der bereits Mitglied zweier Kommisssya zu einer dritten nicht soll gewaͤhlt werden duͤrfen, bem u

eine der beiden andern ihren Bericht abgestattet hat aunul

nommen von dieser Bestimmung sollen die Mitglieder! tabilitaͤts- und der Petitions⸗Kommission seyn. schlag wurde nach einer voͤllig unerheblichen Debatte am men. Herr Isambert entwickelte eine andere Propist

tungs⸗Gegenstaͤnde, mit Ausnahme derer, die das Kriegs⸗

Seewesen betreffen, gleich nach deren Erlaß dem Großsee wahrer zugestellt werden sollten, damit dieser unter perstm

Verantwortlichkeit fuͤr die sofortige Publication derselben d trage. Dieser Vorschlag wurde indessen, nach einigen d b

kungen des Herrn Barthe, verworfen. Am Schlus 4

Sitzung wurden die Bittschriften⸗Berichte wieder aufgenom worauf die Kammer sich bis zum naͤchsten Montag vertagt

Herr Odilon⸗Barrot wird morgen seinen Bericht ubeslce⸗Admiral Pataniotti, Proposition des Herrn Bavoux wegen Wieder⸗Einfuͤhrumg

Ehescheidung der Kommission vorlesen und denselben am Dt stag in oͤffentlicher Sitzung vortragen. In Boulogne haben sich vor einigen Tagen abermals

Mann fuͤr Dom Pedro angeworbener Truppen, zum 7 be⸗ Fluͤchtlinge aus allen Laͤndern, nach Porto eingeschifft. eine

siges Handlungshaus hat es, dem Journal du Commeree

1 folge, uͤbernommen, noch 1500 Mann fuͤr denselben Zvech Gleich nach dem Marschall Soult bestieg Herr Dupin der

zuwerben.

Frankfurt a. M., 6. Maͤrz. Oesterr. 5proc. Metall. 93 ½. 4Aproc. 83 ¼. 83 ½. 2 ½proc. 48 ½. G. 1oroc. 21 ¼. G. 8 Actien 1488. 1486. Part.⸗Obl. 135 ½. 135 ¾. Lobvse zu 100 Holl. 5proc. Obl. v. 1832 87 ⅞. 879. Poln. Loose —.

Redacteur Cottel.

—FFemnaceeamr Sderne. 188

Gedruckt bei A. W. Hayl

eenLIAEEHEr

b der bisherige Pfarrer in Neukirch,

Allgemeiner An

gen Vermoͤgen desselben in obbemeldetem Termine vor unterzeichnetem Gerichte entweder in Person oder

tmachungen. ebietal⸗Citation.

8

Bei dem unterschriebenen Gericht werden die beiden Gebruͤder Johann Friedrich und Johann Jacob Ferdi⸗

nand Heimsaat, richt von sich gegeben haben, oder deren

unbe

die seit dem Jahre 1800 keine Nach⸗ kannte

Erben, fuͤr welche ein Vermögen von 182 Thlr. 4 sgr.

9 pf. sich i geladen, sich binnen 9 Termin

in deposito befindet, hierdurch oͤffentlich vor⸗ Monaten, und spaͤtestens im

den 24. Dezember d. J., Vorm. 11. Uhr, in des Unterschriebenen Wohnung allhier sich einzu⸗

finden, von

ihrem Leben und Aufenthalt Anzeige zu machen, widrigenfalls sie fuͤr todt erklaͤrt, und ihr

Vermoͤgen, Falls sich kein Erbe dazu legitimiren sollte, ols bonum vacans dem Fisco zugesprochen werden wird

Prenzlau, den 24. Februar 1833. Adelig von Ar 8 üͤber Gerswalde.

Hugo.

Arnimsches Patrimonialgericht

5

beseitigten Kriegs⸗Unruhen, die zeitige Einsendung der

Edietal⸗Ladung.

Nachdem die unterm 15. d. M. versuchte guͤtliche Uebereinkunft des Kaufmanns Wuͤstenfeldt dahier mit

seinen Creditoren mißlungen und daher der foͤrmliche Concurs uͤber des Ersteren Vermoͤgen erkannt worden, so hat derselbe um Anbezielung eines nochmaligen Termins zum Versuch eines guͤtlichen Arrangements gebeten. Diesem Antrage gemaͤß wird dazu aberma⸗

liger Termin auf

Freitag, den 29. Mäaͤrz d. J.,

Morgens 10 Uhr, angesetzt und werden die Creditoren des Kaufmanns Wuͤstenfeldt aufgefordert, sich alsdann

üͤber die neuen Zahlungsvorschlaͤge desselben vor un⸗

terzeichnetem Gerichte bestimmt zu erklaͤren.

Es werden aber auf den Fall der wieder fehlschla⸗ Guͤte alle diejenigen, welche aus irgend einem Kaufmann Wuͤsten⸗ glauben, peremtorisch geladen, solche Ausschlusses von dem gesammten jetzi⸗

genden Rechtsgrunde Forderungen an den feldt zu haben bei Strafe des

zeiger fuͤr

durch hinlaͤnglich Bevollmaͤchtigte anzumelden und ge⸗ hoͤrig zu begruͤnden, auch zugleich einen Guͤterpfleger, wozu einstweilen der Herr Confistorialsecretair Advokat Strack hierselbst bestellt worden ist, zu waͤhlen. Erk. Buͤckeburg, 27. Februar 1833. Buͤrgermeister und Rath daselbst. Berger.

Rheinisch⸗Westindische Kompagnie. Vorlaͤufige Anzeige.

Die gewoͤhnlich im Monat Maͤrz Statt findende General⸗Versammlung und Rechnungs⸗Ablage, ist in Folge Beschlusses der Direktion und des Direktorial⸗ Raths fuͤr dieses Jahr ein paar Monate hinausgeruͤckt, weil die, waͤhrend der Dauer des ganzen letzten Jahrs in den Vereinigten Staaten von Mexiko geherrschten, nach den juͤngsten Berichten vom 2 Januar nunmehr

zum hiesigen Buͤcher⸗Abschlusse noͤthigen Materialien verhindert haben. Mittelst der im Statut vorge⸗ zeichneten oͤffentlichen Blaͤtter wird der Zeitpunkt der abzuhaltenden General⸗Persammlung den Herren Theilhabern in Kurzem näher angekuͤndigt werden. Elberfeld, im Februar 1833. iem(stsstkieon.

—y——— 2 mnaunmn 1

Literarische Anzeigen.

IEn fuͤr die Literatur des Auslandes.

Inhalts⸗Verzeichniß der im Monat Februar von die⸗ ser Zeitschrift gelieferten Artikel: Spanien.

Preußischen

die Frankreich.

Jules Janin's Ürtheil uͤber den gegenwaͤrtigen Zu⸗ stand von Kunst und Poesie in Frankreich. (Schluß.) Scenen aus Korstka. Von der Grafin von Bradi. Bilder aus dem suͤdlichen Frankreich. (Orgon, Mar⸗ seille und das Mittellaͤndische Meer.) Lucrezia Borgia, von Victor Hugo. Jules Janin uͤber sich selbst und seine literarische Laufbahn. Joseph Napoleon und sein Spanischer Hof. Von Abel Hugo. Decazes Wirksamkeit waͤhrend der Restauration. I. Das Mi⸗ nisterium Dessolle. Bibliographische Mittheilungen in 10 Nummeen.

IFtgslien.

Neu aufgesundene Gemaͤlde des Giulio Romano in Mantua. Dalmatische Hochzeits⸗Gebraͤuche. Bibliographische Mittheilungen in 2 Nummern.

England.

Ueber das Wesen der Geister⸗Erscheinungen. John Flaxmann. Skizze eines Kuͤnstler⸗Lebens. Amerika und die Amerikaner. Von einem Weltbuͤrger. Bilder aus Jamaika. Ibrahim Pascha. Ein Tag in Sir Walter Scott's Besellschaft. Das Le⸗ ben und die Zeit Miltons. Von Joseph Ivimay. Bibliographische Mittheilungen in 7 Nummern.

Holland.

Das Jahr 1833, als eines der merkwuͤrdigsten Saͤ⸗ kular⸗Jahre der Christenheit dargestellt. Bibliogra⸗ phische Mittheilungen.

Polen.

Ueber die komische Dichtkunst in Poler graphische Mittheilungen. 1 Des Pater Hyaecinth Beschreibung der Mongolei. Bibliographische Mittheilungen.

Wiechenland.

Ueber den Zustand und die Verhaͤltnisse der Grie⸗ chischen Nation unter der Herrschaft der Osmanen. Aus dem Neugriechischen des Kumas. Bibliographi⸗ sche Mittheilungen in drei Nummer.

1 Ostindien.

Sevilla. Von der Herzogin v. Abrantes.

1 Bib⸗ liographische Mittheilungen. 8

8Z““ 8

Der Gottesdienst der Hindus. Vom Radschah Ram⸗

Staaten.

mohun Roy. Vergleichung der Wassermasse 2 2 Indus und des Ganges. Morgenlaͤndische Literatur. Kodex der Perstschen Frauen. Madazassische! Der Hof des Kaisers von Solo auf Java.

der Wassermassen des Indus und Ganges. b graphische Mittheilungen. Noed⸗Amerikgag. Notizen uͤber Suͤd⸗Karolina. (Aus Stuart' Bibliographische Mittheilungen. Deutsche Literatur im Auslande. Sinclair und sein Deutscher Kritiker. Briese Lebenden. Ritter's Erdkunde in Franzoͤsischer beitung. 1 „Mannigfaltige.. Muthiger Widerstand gegen Raͤuber. Franze Kuͤche in England. Atmosphaͤrisches Phaͤnom Slade’s Bemerkungen uͤber die Janirscharen. rikanische Hirsch⸗Jagd. Byrön uͤber seinen Juan. Villa Rica. Hallam und Robertste Anblick von Konstantinopel. Zustand der Bul⸗ Miß Harriet Martineau. Unsere Abham

Die Eingebornen auf Madagaskar. Gefüh Aeußerung. William Moorecroft. Lord2 uͤber Walter Scott. Pariser Postwesen. —,

Von dieser Zeitschrift erscheinen woͤchentlich Nummern in klein Folio, zum vierteljaͤhrlichen, numerations⸗Preise von ¾ Thlr., wofuͤr sie in 8. durch die Expedition der Allgem. Preuß. Stact⸗ tung, (Mohrenstraße Nr. 34) und in der Provin alle Koͤnigl. Preuß. Post⸗Aemter zu beziehen in⸗ sind nur noch einige vollstaͤndige Exemplare vom 1

ℳ;

d. J. ab, vorraͤthig. v1AA“ 1 80— Bei L. Michelsen ist eben erschienen, 1- allen Buchhandlungen zu haben: Grammaire franqçaise à lusage des Elèr- resde.

Pensionnat de Madame Carry à Brochirt. 1 Thlr. .“

8—

goͤttliche Verehrung der Schlange. Verglee

von fremden Meinungen. Tuͤrkische Grätege

herbeif

Amtliche Nachricht Kronik des Tages

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Kriminal⸗Richter Rich⸗ u Koͤnigsberg zum Kriminal⸗Rath, und den Land, und notzerichts⸗Assessor Harlan zu Braunsberg, so wie den Land⸗ Stadt⸗Richter Schenkel zu Rastenburg in Östpreußen, zu stiz⸗Raͤthen zu ernennen geruht. Der Land⸗ und Stadt⸗Nichter Wilmanns ist zum Direk⸗ bes Land⸗ und Stadt⸗Gerichts zu Hattingen ernannt worden. Der bisherige Kammergerichts⸗Assessor Aug ust Theodor pert ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem hiesigen Koͤnig⸗ en Kammergerichte bestellt worden. Koͤnigliche Bibliothek.

In der naͤchsten Woche vom 18. bis 23. Maͤrz sindet, dem Kqg. des gedruckten Auszugs aus dem Reglement gemaͤß, allgemeine Zuruͤcklieferung aller entliehenen Buͤcher in die igliche Bibuothek statt. Es werden daher alle diejenigen, che noch Buͤcher der Koͤniglichen Bibliothek in Haͤnden haben, durch aufgefordert, dieselben an einem der genannten Tage, jemittags von 9 bis 12 Uhr, zuruͤckzuliefern.

Im Bezirk der Koͤniglichen Regierung zu Achen ist die durch 1 senkr Maͤntz vakant gewordene Pfarrstelle zu Titz dem bisherigen ar zu Guͤsten, Christian Wirtz, zugetheilt worden; zu Danzig ist zu der neu gegruͤndeten evangelischen Pfarr⸗ lin Neufahrwasser der bisherige Pfarrer in Rheinfeld, Gu⸗ v Tennstaͤdt, und zu der erledigten Pfarrstelle in Sobbo⸗ Herrmann Ohlert,

ählt worden.

Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

Rußland. St. Petersburg, 2. Maͤrz. Se. Mafestaͤt haben dem dem Contre⸗Admiral Lasareff IJ. und Schiffs⸗Commandeurs des in Sebastopol ausgeruͤste⸗ Geschwaders fuͤr die Unermuͤdlichkeit und Schnelligkeit, umt die Ausruͤstung, trotz des strengen Winters, von ihnen eniben worden, Allerhoͤchstihr Wohlwollen zu erkennen gegeben. Der General⸗Major Weyrauch I., General⸗Quartiermeister versten Armee, hat von Sr. Majestaͤt zur Belohnung seines tgegeichneten Dienst⸗Eifers den St. Annen⸗Orden 1ster Klasse halten.

Der General der Infanterie, Baron Jomini, hat zur Wie⸗ therstelung seiner Gesundheit Urlaub nach dem Auslande er ilten.

hHder Chef des Generalstabes der ersten Armee, General⸗Ad⸗ tant Krassowski, nach Kiew von hier abgereist.

Einem am 25. Januar bestaͤtigten und durch Allerhoͤchsten us vom 96. Februar zur oͤffentlichen Kenntniß gebrachten Re⸗ ement zufolge, wird das abgesonderte Grenadier⸗Corps in 12 egimenter eingetheilt. Die 1ste Division hesteht aus den Gre— dier⸗Regimentern „Kronprinz ven Preußen“, hejeff“, „Samogitien“ und dem Karabinier⸗Regiment „Fuͤrst arclay de Tolly“; die 2te Diviston aus den Grenadier⸗Regi⸗ entern „Kiew“, „IJrkaterinoslaw“, „Prinz Eugen von Wuͤrt⸗ nberg“ und dem Karabinier⸗Regiment „Prinz Paul von gecklenburg“; die 3Zte Division aus den Grenadier⸗Regimentern Sibirien“, „Feldmarschall Graf⸗- Rumjanzoff⸗Sadunaiskin, irst Suworoff“ und dem „UAstrachanischen“ Kuͤrassier⸗Re⸗ ment. 1 Dem Leibgarde⸗Bataillon der Finnischen Scharsschuͤtzen ha⸗ Se. Majestat der Kaiser zur Belohnung seiner ausgezeich⸗ ien Tapferkeit in dem Kriege gegen die Polnischen Insurgen⸗ n und namentlich bei Erstuͤrmung der Schanzen vor Warschau

6. und 7. September 1831, eine mit einem huldvollen

Pchreiben begleitete Ehrenfahne verliehen.

Das 5te und 6te der aufgeloͤsten Bataillone der Finnischen zcharfschuͤtzen haben ihre Musik⸗Kassen zu Stipendien fuͤr Wende an der Aleranders⸗Universitaͤt in Finnland darge⸗ acht.

Das Journal de St. Petersbourg enthaͤlt folgenden nikel: „Seit dem Abschluß des Traktats von Adrianopel sind her drei Jahre verflossen, woͤhrend welcher Rußland in Sicher⸗ it der Vortheile genoß, die ihm dieser ruhmreiche Frieden ver⸗ hafffe. Ihren Versprechungen getreu, hat die Ottomanische forte nach und nach die gegen uns eingegangenen Verbindlich⸗ iien erfuͤllt. Die Entschaͤdtgungen, welche sie unserem Handel duldig war, wurden zur bestimmten Zeit geleist ihlungen der Kriegs⸗Contribution sind berichtigt. Die Unter⸗ ndlungen, auf welche die Existenz Griechenlands gegruündet ist, id in ihrer ganzen Ausdehnung vollzogen. Die durch den taktat von Adrianopel der Flaͤgge aller Nationen garantir⸗

freie Schifffahrt ist gewissenhaft respektirt worden, so

der Handel auf dem Schwarzen Mecre das Vertrauen und

sie Slcherheit gewonnen hat, welche fuͤr das Gedeihen der suͤd⸗ chen Provinzen des Reichs so unerlaͤßlich sind. Endlich darf s zur Ehre der Pforte nicht unerwaͤhnt bleiben, daß sie waͤh⸗ end der ernsten Ereignisse, welche die Polnische Insurrection uah uͤhrte, den Insinuationen der Agenten des Aufstandes un⸗ gänglich blieb; ste zog die Freundschaft unserer Regierung den kulosen Versprechungen diese: Maͤnner des Unheils und Auf⸗ hrs vor, die damals ganz offen gegen Rußlands Macht konspi⸗ nten. Solcher Art war das Benehmen, welches die Tuͤrkei in

tung diente den Entschluͤssen des

ten augenblicklich zu verlassen.

Siie erfuͤllte, an den Tag legen wuͤrden. Lieutenant Murawieff mit einer besonderen

neral seiner Bestimmung entgegeneilte, Armee von Erfolg zu Erfolg vor, Versetzung des Pfarrers Isenkrahe A einer

welche das Kaiserl. h geben hatte. Der General⸗Adjutant Graf von der Pahlen ist nach Riga

bewahren.

leistet. Die ersten

Nachrichten: Der General⸗Lieutenant Murawieff war von

Bezug auf uns beobachtete, und das sich auch unter den schwie⸗ rigsten Verhaͤltnissen nicht verleugnete. Insofern sie diesem System treu bleibt, erheischt es zweifelsohne die Loyalitaͤt unse⸗ res Kabinets, so wie das wohlverstandene Interesse des Reichs, freimuͤthig zu der Erhaltung eines Staats mitzuwirken, der die durch unsere Vertraͤge ihm auferlegten Verpflichtungen redlich er⸗ fuͤllt. Dieser Grundsatz der Gerechtigkeit und der Erhal⸗ Kaisers beim Ausbruch der zur Norm. Sobald dieses Ereig⸗ Majestaͤt gelangte, befahlen Hoͤchst⸗ Konsul n Alexandrien, Aegyp⸗ Dieses freiwillige Zeugniß

von den wohlwollenden Gesinnungen des Kaisers wurde vom Sultan mit lebhafter Erkenntlichkeit aufgenommen und erzeugte in seinem Geist den Gedanken, im Fall der Noth sich an Ruß⸗ land um Huͤlfe zu wenden. Fuͤr Se. Majestaͤt reichte es hin, von dieser Stimmung zu hoͤren, um ihr mit Offenheit entge⸗ genzukommen. Hoͤchstdieselben glaubten, daß Sie durch einen dem Sultan geleisteten wesentlichen Dienst auf eine noch feier⸗ lichere Weise die Entruͤstung, womit die Empoͤrung Aegyptens und Ihre Besorgniß fuͤr die Ruhe des Orients In dieser Absicht war der General⸗ Mission nach Kon⸗ Waͤhrend dieser Ge⸗ ruͤckte die Aegyptische uͤberschwemmte Klein⸗ Asien und schien Konstantinopel selbst zu bedrohen. Bei solchen Lage der Dinge waͤre eine freundschaftliche Vermittelung nicht hinreichend gewesen,

Aegyptischen Empoͤrung niß zur Kenntniß Sr. dieselben dem Russischen

stantinopel und Alexandrien beauftragt.

selbst gefaͤhrden sollten, zur Verfuͤgung des Sultans zu stellen. Dieses Anerbieten, welches im Lauf des Dezember⸗Monats zu Konstantinopel gemacht ward, wurde seinem ganzen Werth nach gewuͤrdigt. Aber die Pforte schmeichelte sich noch, daß die Friedensworte, welche sie an Mehmed Ali gerichtet hatte, einen Vergleich herbeifuͤhren und den Fortgang der militairischen Ope⸗

ses Verfahrens und den Ausgang der Mission des General Mu⸗ rawieff ab, als ein Courier aus Konstantinopel anlangte und uns

die Nachricht uͤberbrachte, daß der Großherr, von dem weiteren Vordringen der Aegyptischen Armee auf der Straße von Brussa

in Kenntniß gesetzt, die gebieterische Nothwendigkeit erkannt habe, zu dem unmittelbaren Beistande Rußlands seine Zuflucht zu neh⸗ men. Zu diesem Zweck hat der Reis⸗Efendi am 21. Januar (2. Februar) unserem Gesandten eine Note zugestellt, worin er soͤrmlich um die Sendung des Geschwaders mit 4 oder 5000 Mann Landungs⸗Truppen und außerdem um ein Huͤlfs⸗Corps

von 25 30,000 Mann nachsucht, welches von den Ufern der Donau zur Vertheidigung der Hauptstadt vorruͤcken sollte.

Rußlands Ehre forderte es, daß der Sultan sich in seinem Ver⸗ trauen nicht getaͤuscht saͤhe. Diese Ansicht gebot die Antwort, Kabinet auf das Verlangen der Pforte zu Der Kaiser empfing das Gesuch am 12. (24.) Fe⸗ bruar, und an demselben Tage ward der Befehl ertheilt, die von dem Sultan in Anspruch genommenen Sicherheits⸗Maßregeln

zu beschleunigen. Waͤhrend man noch mit Abfertigung dieser

Befehle beschäͤftigt war, ging die Nachricht ein, daß das von dem Contre⸗Admiral Lasareff kommandirte Geschwader auf die erste Anzeige, die es durch unseren Gesandten erhalten hatte, den fuͤr alle Faͤlle ihm ertheilten Instructionen gemaͤß, am 2. (14.) Febr. unter Segel gegangen war. Gern wollen wir glauben, daß seine Anwesenheit in Verbindung mit den auf den Wunsch der Pforte getroffenen Verfuͤgungen dazu dienen wird, den Fortschritten der Aegyptischen Armee thun und solchergestalt den Orient vor einer ihm drohenden? latastrophe zu Der Kaiser ist sich bewußt, daß er Alles gethan hat, was in seiner Macht stand, um diesem Ungluͤck vorzubeugen. Auch duͤrfen wir uns schmeicheln, daß unsere Bemuͤhungen und Maßregeln zur Erreichung dieses Zweckes nicht ohne Erfolg bleiben werden. Was uns noch mehr in dieser Hoffnung bestaͤrkt, ist der Gedanke, daß alle Maͤchte Europens, von demselben Grundsatz der Erhaltung ge⸗ leitet, eben so wie wir von der Nothwendigkeit uͤberzeugt sind, daß den ehrgeizigen Plaͤnen des Vice⸗Koͤnigs von Aegypten ein Ziel gesetzt werden muß, um im Orient baldigst Ruhe und Frie⸗ den wiederherzustellen. aus, welche von allen Seiten zu Alexandrien gethan wurden. Die Eintracht und das gegenseitige Vertrauen, welche in den einmuͤthig auf ein gleiches Ziel gerichteten Bestrebungen der ver⸗ schiedenen Kabinette vorwalten muͤssen, werden, wir zweifeln nicht daran, das sichere Unterpfand ihres Erfolgs seyn. Ruß⸗ land, seinerseits von der Wichtigkeit der ihm obliegenden Auf⸗ gabe durchdrungen, glaubte ohne Zoͤgerung von freien Stuͤcken einen Beweis von der Reinheit seiner Absichten geben zu muͤssen, und macht daher hiermit die Ruͤcksichten bekannt, welche seine Politik bei gegenwaͤrtiger Gelegenheit leiten, so wie den Beweggrund zu den Entschluͤssen, die es auf foͤrmliches Ansuchen der Ottomanischen Pforte gefaßt hat. In dem Augenblick, wo vorstehender Artikel der Presse uͤbergeben werden sollte, uͤberbrachte ein am 26. Januar (7. Februar) von Konstantinopel abgefertigter Courier Alex⸗ andrien angelangt, nachdem er sich seines Auftrages an Mehmed Ali entledigt hatte. Der Erfolg davon war die augenblickliche und foͤrmliche Zusage des Pascha's von Aegypten, sich dem Sul⸗ tan zu unterwerfen und die Feindseligkeiten einzustellen. Am 4. (16.) Januar war der Befehl hierzu in Gegenwart des Ge⸗ neral Murawieff an Ibrahim Pascha abgefertigt worden. Wirklich hatte auch beim Abgange unseres Couriers die Pforte von Seiten Ibraham Paschas selbst die offizielle Anzeige erhal⸗ ten, daß er in Folge der von seinem Vater empfangenen Be⸗ fehle die Bewegungen seiner Armee eingestellt und zu Kutahia Halt gemacht habe. Nachdem dieses erste und wichtige Re⸗ sultat erreicht ist, steht zu hoffen, daß bald ein schließlicher Ver⸗

um die Gefahr zu be⸗ schwoͤren. Der Kaiser entschloß sich also, eine Abtheilung der Flotte des Schwarzen Meeres fuͤr den Fall, daß die Kriegs⸗Bege⸗ benheiten die Sicherheit der Hauptstadt des Osmanischen Reichs

rationen suspendiren wuͤrden. Wir warteten den Erfolg die⸗

Von diesem Geist gingen die Schritte

weise sichert dagehen. sten. 1 tigsten pflegt die schnellste Heilung zu folgen.

gleich den Unruhen, welche das Osmanische Reich erschuͤttern, ein Ende machen wird. Wenn diese Hoffnung sich verwirktichte, so waͤren die Wuͤnsche des Kaisers gekroͤnt. In diesem Fall und sobald der Sultan erklaͤrt, daß die Ursachen, welche ihn veran⸗ laßten, Rußlands Beistand in Anspruch zu nehmen, nicht mehr vorhanden sind, wird das Geschwader, das sich schon zu Kon⸗ stantinopel befinden muß, den Befehl erhalten, nach Sebastopol zuruͤckzukehren, und wird auch der Marsch der Landtruppen ein⸗ gestellt werden.“

In Moskau erscheint seit Anfang bieses Jahres ein „Jeur nal fuͤr Schafzuͤchter“ in zweimonatlichen Heften.

Unterm 9. Februar wird aus Reval geschrieben: „Die strengste Kaͤlte hatten wir hier am 31sten Januar, naͤmlich 20 Grad bei Schneegestoͤber. Vorgestern war schon 1 Gra Waͤrme, und heute haben wir Regen. Die Folge dieses Wi terungs⸗Wechsels ist ein besonders in den letzten Tagen einge⸗ tretenes schnelles Umsichgreifen der katarrhalisch⸗-epidemischen Grippe oder Influenza, besonders unter denjenigen, die a meisten der freien Luse ausgesetzt sind, den Arbeitern auf den Straßen, dem Militair und der Schuljugend. Keine Lebens⸗ Kopf, Hals und Brust leiden am mei⸗ e sind hier gelinder, dort strenger; den hef⸗ Die Militair⸗

sind uͤberfuͤllt, die Schulen theils leer, theils ge⸗

schlossen.“

In einem Schreiben aus Riga vom 19. Febr. heißt es⸗ „Die Witterung ist jetzt wie im Fruͤhlinge, die Luft truͤbe und warm. Dadurch werden haͤufige Krankheiten erzeugt, so daß manche Schule geschlossen werden mußte, weil Lehrer und Schuͤ⸗ ler daniederlagen. Am meisten herrscht die Influenza in der Stadt; in der Umgegend grassiren auch die Pocken, vielleicht weil die fruͤhere Impfung hin und wieder nicht den gehoͤrigen Erfolg gehabt, vielleicht auch, weil sie, was schon einige Aerzte behaupten, nur auf eine Reihe von Jahren sichert. Es lassen sich daher viele Personen zum zweitenmale impfen. Die mei⸗ sten Raͤuber von der Bande, welche im vorigen Jahre so viel Unfug in Kurland veruͤbte, sind zwar gefangen, ihres Anfuͤhrers aber, Namens Lesnitschonek, ist man noch nicht habhaft geworden.“

Freankreich.

Paris, 3. Maͤrz. Der heutige Moniteur enthaͤlt einen Immediat⸗Bericht des Kriegs⸗Ministers und in Folge dessen eine Koͤnigl. Verordnung, wodurch der Generalstab der Armee eine neue Organisation erhaͤlt. Die Anzahl der Offiziere dessel⸗ ben, welche mit Einschluß der Ingenieur Geographen in der letz⸗ ten Zeit sich auf 759 belief, wird durch obige Verordnung auf 560 reducirt, naͤmlich 30 Obersten, 30 Oberst⸗Lieutenants, 100 Eskadrons⸗Chefs, 300 Capitaine und 100 Lieutenants. Die Lieu⸗ tenants des Generalstabes sollen aus der Klasse der Unter⸗Lieu⸗ tenants gewaͤhlt werden, welche Zoͤglinge der Applications⸗Schule des Generalstabes sind; die Anzahl dieser Zoͤglinge ist auf funf⸗ zig bestimmt, welche theils aus den bei der Armee in aktivem Dienst befindlichen Unter⸗Lieutenants, theils aus den Zoͤglingen der polytechnischen, theils aus denen der Kriegs⸗Schule genommen werden sollen. Die Offiziere aller Waffen vom Capitain abwaͤrts koͤn⸗ nen, wenn sie die Anforderungen erfuͤllen, die bei der Abgangs⸗Pruͤ⸗ fung in der Applications⸗Schule gemacht werden, mit den ihrem Gra⸗ de entsprechenden Offizieren im Generalstabe tauschen und umgekehrt. Die Obersten, Obern. Lieutenants, Eskadrons⸗Chesfs und Capi⸗ taine des Generalstabs sollen auch kuͤnftig als Chefs des Stabs, als Stabs⸗Offiziere und Adjutanten, ferner beim Kriegs⸗Depot fuͤr die Anfertigung der großen Karte von Frankreich und an⸗ dere aͤhnliche Arbeiten gebraucht werden. Auch koͤnnen Offiziere des Generalstabes zur Verfuͤgung des Ministers der auswaͤrti⸗ gen Angelegenheiten gestellt werden, um bei den Gesandtschaften attachirt oder zu diplomatischen Missionen gebraucht zu werden. Die Lieutenants des Generalstabes sollen als Offiziere à la suite detachirt werden und zwar zwei Jahre bei der Infanterie und dann zwei Jahre bei der Kavallerie. Nach diesem vierjaͤhrigen Dienste koͤnnen sie noch ein Jahr zu einem Artillerie⸗ oder Ingenieur⸗Regimente ebenfalls als Offiziere à la snite gefandt werden. Sold und Uniform saͤmmtlicher Offiziere des General⸗ stabes bleiben dieselben, wie bisher.

Der Umstand, daß der Herzog Decazes vorgestern wieder zweimal nach den Tuilerieen gerusen wurde, ist Schuld daran, daß man sich neuerdings mit dem Geruͤchte von dem Eintritt des Herzogs in das Kabinet herumtraͤgt.

Der Messager des Chambres fordert die Oppositions⸗ Partei in der Deputirten⸗Kammer auf, sich zu einer zweiten Session, gleich nach dem Schlusse der gegenwaͤrtigen, nur unter der Bedingung zu verstehn, daß die Regierung ihr gewisse Zu⸗ geständnisse mache, und namentlich die Wahl⸗Befugnisse erweitere.

Der National klagt uͤber die Bestechung der Deputirten⸗ Waͤhler: „Die Vorfäͤlle in mehreren Wahl⸗Kollegien“, sagt er,

Die Anfä Hospitaͤler

„beweisen, daß die Bestechung den ganzen Wahl⸗Koͤrper durch⸗

drungen hat, und wenn man nicht vorbeugt, so wird die Kam⸗ mer bald nur noch aus Beamten bestehen. Nach dem Beispiele Englands sollte auch bei uns eine Untersuchung angestellt wer⸗ den, wie viele Deputirten als Koͤnigliche Beamte Ecehalte aus dem Staats⸗Schatze beziehen. Die Anzahl derselben waͤchst sortwaͤhrend; so haben wir in wenigen Tagen gesehen, daß die

Staatsraͤthe Vivien, Duchatel und Legrand und der Rech⸗

nungsrath Bessibres gewaͤhlt worden sind. Bald werden der Staatsrath und der Rechnungshof in Masse in der Kammer Platz nehmen. Wie koͤnnen Deputirte, welche selbst einen so bedeutenden Theil des Budgets an Gehalten beziehen, die Aus⸗

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gaben streng kontrolliren? Jedem Deputirten müͤßte gesetzlich verboten seyn, ein oͤffentliches Amt zu bekleiden; bis dahin wer⸗ den wir immer nur ein bestochenes Parlament haben.“

Der Nouvelliste sucht das Ministerium wegen Bekannt⸗ machung der Erklaͤrung der Herzogin von Berrv zu rechtferti⸗ gen. „Waͤhrend“, sagt er in dieser Beziehung, „uͤber die Er⸗ eignisse in Blaye Ungewißheit herrschte, beschwerten sich die Or⸗ gane zweier einander entgegengesetzten Parteien daruͤber, daß

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