1833 / 75 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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lung treten wolle.“

Der Graf Pozzo di Borgo und der Fuͤrst Lieven hatten heeute mit den Lords Grey und Palmerston eine Konferenz im auswaͤrtigen Amte. b

Die gestrige Abstimmung im Unterhause, so wie die 8- geren Geruͤchte in Betreff der Unterhandlungen mit der Nieder⸗ laͤndischen Regierung, brachten eine Steigerung aller oͤffentlichen

Fonds zuwege. 8

Niederlande.

Aus dem Haag, 10. Maͤrz. Nachdem in der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten die Praͤsidenten und Vice⸗Praͤsidenten der Sectionen erneuert worden, las der Praͤsident einen Antrag des Herrn van Nees folgenden Inhalts vor: Da die Erfahrung gezeigt habe, daß die Berathungen uͤber das Ausgabe⸗Budget durch den Umstand sehr erschwert wuͤrden,

daß die Hauptstuͤcke desselben stets in einen Gesetz⸗Entwurf ver⸗ einigt werden, so daß das eine Hauptstuͤck nicht ohne das andere angenommen werden koͤnne, so moͤge bei Sr. Majestaͤt dem Koͤ⸗ nige in einer ehrerbietigen Adresse darum angehalten werden, daß man kuͤnftig aus jedem der Hauptstuͤcke des Budgets auch einen besondern Gesetz⸗Entwurf mache. Diese Proposition ward den Sectionen zur Pruͤfung uͤberwiesen und die Kammer bis zum Dienstag vertagt.

Dem Vernehmen nach, sind gestern bei unserer Regierung neue Depeschen aus London eingegangen. Das Han bessblas bemerkt: „Wenn man den umlaufenden Geruͤchten uͤber die Gesinnungen Englands und Frankreichs Glauben schenken darf, so sind beide Regierungen immer noch zur Fortsetzung der Un⸗ terhandlungen sehr bereit und auch geneigt, den neuernannten Hollaͤndischen Gesandten zu empfangen. Besonders soll der Fuͤrst Talleyrand seit einigen Tagen lebhafter als je den Wunsch geaͤu⸗ ßert haben, ein endliches Arrangement bald herbeigefuͤhrt zu se⸗ hen. Man hegt darum auch die Hoffnung, daß Herr Dedel, der im Begriff ist, nach seinem Bestimmungs⸗Ort abzugehen, mit solchen Instructionen versehen seyn wird, die einen guten Erfolg seiner Sendung versprechen. Der Englische Geschaͤftstraͤger, Herr Jerningham, soll sogar vor einigen Tagen eine Note ein⸗ - haben, in der diese Hoffnung ebenfalls ausgesprochen wird.

Amsterdam, 10. Maͤrz. Hier wollte man heute wissen, daß der neue Niederlaͤndische Gesandte Herr Dedel, auf die von London eingegangenen guͤnstigern Nachrichten seine Abreise bereits ange⸗ treten habe. Die Fonds⸗Course sind darauf merklich gestiegen.

Belgien.

Bruͤssel, 10. Maͤrz. Die Koͤnigin der Franzosen hat heute die invaliden Franzoͤsischen Soldaten, welche sich noch in Bruͤssel

aufhalten, im Palaste empfangen.

sur Uebergabe der beiden noch in den Haͤnden der Hollaͤnder befindlichen Forts gewilligt habe, und daß er mit den fuͤnf Maͤch⸗ rteen zur Unterzeichnung eines Definitiv⸗Traktates in Unterhand⸗

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lung des Wahl⸗Protokolls, wie um Untersuchung der gegen den Wahl⸗Dirigenten vorgekommenen Beschwerden und Eroͤffnung des Resultats zu ersuchen. Darauf berichtete Herr Schwarzen⸗ berg uͤber die Legitimation des Deputirten der Landes⸗Univer⸗ sitat, Professor Fordan. Er bemerkte, daß, bei der Richtig⸗ keit seines Wahl⸗Zeugnisses, der Zulassung des Professor Jor⸗ dan kein Hinderniß im Wege gestanden habe. Die Staats⸗Re⸗ 11“ habe dieses aber auf den Grund des Vorbehalts des

.71 der Verfassungs⸗Urkunde, daß Staats⸗Diener der Geneh⸗ migung der vorgesetzten Behoͤrde beduͤrften, bestritten. Nach §. 5 des Wahl⸗Gesetzes koͤnne jedoch die Landes⸗Universitaͤt nur ein Mitglied des akademischen Senats waͤhlen, welches bloß die noͤthige Bescheinigung brauche. Das Wahlrecht der Universitaͤt koͤnne nicht beschraͤnkt werden, weil dem sowohl das landstaͤndische Herkommen widerspreche, als auch das Verhaͤltniß der Universitoͤt, insofern Prorektor und Senat nach den Statuten von 1753 die vorgesetzte Behoͤrde der Professoren seyen. Der Ausschuß trug da⸗ her auf Zulassung des Professor Jordan an. Der Regierunas⸗Rath Koch machte darauf der Staͤnde⸗Versammlung bemerklich, daß sie, bevor sie hieruͤber entscheide, die Gruͤnde, aus welchen die Staats⸗Regierung dem Eintritte des Prof. Jordan entgegen war, vaeeeh muͤsse, und bezog sich in diesem Betreff auf ein bereits zur Kenntniß der Versammlung abgegebenes Aktenstuͤck. Dasselbe wurde, nach mehreren Bemerkungen von Seiten ver⸗ schiedener Abgeordneten, verlesen. Es ist die Abschrift eines Be⸗ schlusses im Gesammt⸗Staats⸗Ministerium vom 12. Januar d. J., auf einen Bericht des Professor Jordan, welchem der akademische Senat beigetreten war, worin das Nichterforderniß einer Genehmigung der Staats⸗Behoͤrde zum Eintritt des De⸗ putirten der Landes⸗Universitaͤt darzuthun versucht wird, und zwar auf den Grund der alten Landstandschaft der Universttaͤt, der Corporations⸗Rechte derselben, der schon auf Mitglieder des akademischen Senats, welche alle gleichmaͤßig die Eigenschaft von Staats⸗Dienern haben, beschraͤnkten Wahl; ferner auf Grund des §. 5 des Wahl⸗Gesetzes, welcher bloß eine Bescheinigung uͤber die Wahl noͤthig macht, des Zusammenhanges des F. 71 mit dem §. 70, da hier, im Fall der Befoͤrderung zu einem Staats⸗Amte, die Wiedererwaͤhlung nicht eintreten koͤnne, u. a. Der hioͤchste Beschluß, in Erwaͤgung, daß der Artikel 71 der Verfassungs⸗ Urkunde auch auf die Landes⸗Universitaͤt anwendbar sey, weil ihr Deputirter Staats⸗Diener, weil er ein gewaͤhlter Abge⸗ ordneter, weil das Ministerium die vorgesetzte Dienst⸗Be⸗ hoͤrde der Professoren sey, daß ferner die Bestimmungen der Verfassungs⸗Urkunde fruͤhere Bestimmungen aufheben, daß man keine Corporations⸗Rechte im Widerspruch mit dem §. 71 be⸗ haupten koͤnne, daß die erforderliche Genehmigung keine Be⸗ schraͤnkung des Rechts der Waͤhler, sondern eine dem Gewaͤhl⸗ ten aufliegende Bedingung sey, daß der Senat nicht die vorge⸗ setzte Behoͤrde seiner Mitglieder sey, u a. entscheidet hierauf:

daß der Deputirte der Landes⸗Universitaͤt die Genehmigung der

obersten Behoͤrde beduͤrfe und dieselbe beim Ministerium des

Innern einzuholen habe. Die Versammlung schritt darauf uͤber gu 1 reich aufgehoben hat, und dabei doch ein ungestoͤrter Wei

den Antrag des Abgeordneten Schwarzenberg, sofort zur Be⸗

noͤversche Ober⸗Appellations⸗Gericht zu Celle als Austraͤgal⸗gm

gewaͤhlt worden ist, so wird

1) der Koͤnigl. Hanndversche Herr Bundestags⸗Gesandte sucht, seinem Allerhoͤchsten Hofe hiervon die Anzeige zu machen mit der gedachte oberste Gerichtshof als Austraͤgal⸗Instanz aus⸗

ten gemaͤß erkenne.

2) Dem Konigl. Hannͤverschen Herrn Bundestags⸗Gesan werden zu diesem Ende die bisher bei der Bundes⸗Versamna und der Vermittlungs⸗Kommission gepflogenen Verhandlungen,

ter Anfuͤgung obgedachter Beschluͤsse, zur weitern Befoͤrder das Austeagal⸗Gericht zugestellt. 2 unh Wiesbaden, 9. Maͤrz. Durch ein im heutigen Vern nungs⸗Blatte erschienenes landesherrliches Edikt with Eroͤffnung der diesjaͤhrigen Versammlung unserer Landstaͤnde den 16ten d. M. festgesetzt. 11“

Schweiz. ““

Aarau, 7. Maͤrz. Am Aten d. M. erließ der Regiern Statthalter des Amts⸗Bezirks Bern eine Verordnung, we alles Schießen und Illuminiren im Stadt⸗Bezirke Bern,g vorher bei der Stadt⸗Polizei⸗Direction eingehende Bewillig streng und unter persoͤnlicher Verantwortung fuͤr alle daraus, stehenden Folgen verbietet. Eben so soll alles Zusammenreatg

in den Lauben oder Gassen durchaus nicht gestattet werden.

hatte am naͤmlichen Tage, als diese Verordnung erschien, die weilige Verhafts⸗Entlassung von Oberst Tscharner erwartet, wie es scheint, unruhige Auftritte gefuͤrchtet.

Italten.

Neapel, 22. Februar. (Allgemeine Zeitung.) vernimmt, daß eine Kommission aus drei Kaufleuten und reren Mitgliedern der Konsulta gebildet worden ist, welqe sammentreten soll, um sich mit dem Projekt eines, von den einigten Staaten von Nord⸗Amerika in Antrag gebrat Handels⸗Traktats zu beschaͤftigen. Bei dieser Gelegenhet dient bemerkt zu werden, daß uͤberhaupt seit einiget Vieles geschehen ist und noch geschieht, um dem Neape schen Handel einen immer groͤßern Impuls zu geben. gaͤnzliche Aufhebung der bisher bestandenen Sanitaͤts⸗ regeln, in welchen schon jetzt einige Erleichterungen eingan sind, und die Wiederherstellung des Zustandes, in welcge die Sachen vor der Cholera befanden, kann nicht fehlen,

von dieser Seite guͤnstig auf den Handel einzuwirken, 9;

ihn der laͤstigen Fesseln entledigen wird, die seine fumg samkeit noch beschraͤnken. Ob nun gleich noch nichts sailen entschieden zu seyn scheint, so steht doch zu erwarten, daß im die Gesundheits⸗Berichte aus allen Theilen von Eurogr ss fahren, so guͤnstig wie bisher zu lauten, diese Aufheburng m mehr lange ausbleiben kann, besonders da auch Gennn, gutem Beispiele vorangehend, jetzt alle Quarantaine gegen

Man weiß, al

trag und im Namen der Bundes⸗Versammlung, in Gem zshan Bundes⸗ und Wiener Schluß⸗Akte, dann der Bundes⸗Beschl vom 16. Juni 1817 und 3. August 1820, in dieser Sache den Fe

Die in Ageta erscheinende der Minister von Audih, Hukkihm Mindih, von dem Koͤ

borenen aufbietet, um die Regenten derselben zu bewegen, sje zur Abschaffung dieses unmoralischen Gebrauchs mitwir⸗ daß auf Vorstellung des Britischen Residenten

Regent nicht nur den Sklavenhandel in diesem der Mahratta⸗Staaten verboten, sondern gegeben hat, 65 in dem Bazar von Gwal⸗ befindliche Sklaven frei zu lassen und ihren Freunden liefern; darunter waren 9 Brttische Unterthanen. Wenn hedenken, wie lange Zeit der Sklavenhandel in Indien be⸗ en hat, und wie wenig Unsittliches die Eingebornen an solchen Handel finden, so sehen wir, daß allein dem wohl⸗ ien Einfluß der Britischen Beamten der Ruhm gebuͤhrt, halbbarbarischen Regierung Haß und Verachtung gegen tklavenhaͤndler eingefloͤßt zu haben. Waͤhrend wir es indeß ine heilige Pflicht halten, der Britischen Regierung und ih⸗ beamten das erste Lob In spenden, koͤnnen wir es nicht uͤber⸗ , daß der Baidscha Bhar, Regent von Gwallior, so viel bekannt, der erste eingeborene Regent ist, der, trotz des von seiner Hofleute, die ihre Zenanahs mit gekauften Sklaven⸗ hen anfuͤllen, geleisteten Widerstandes, ein Edikt gegen Sklavenhandel erließ. Wir haben gesagt, daß in In⸗ die Sklaverei nicht fuͤr entehrend gelte; in der That die Lage der Sklaven in Ostindien durchaus keine Aehn⸗ it mit derjenigen der Westindischen Neger. Der Cheylah hauses wird oft als Sohn adoptirt, und das Sklaven⸗Maͤd⸗ oder Bandih wird oft mit Guͤte behandelt und erhaͤlt zu⸗ Einfluß uͤber ihren Herrn; ja, die Ostindischen Sklaven

üten eigentlich nur Hausarbeit, und zwar hauptsaͤchlich in zenanahs der Großen. Der Wesir Allih, der den Musnud becknau bestieg, war der gekaufte Sklave und adoptirte Sohn Assafud Dowlah und wurde als solcher von der Britischen erung zuerst anerkannt und dann abgesetzt; und die Koͤnig⸗ amilie von Timor, welche jetzt mit dem Schein der Koͤnig⸗

Wuͤrde bekleidet ist, stammt, wenn wir nicht irren, muͤt⸗

her Seits von weiblichen Sklaven ab. Der Ursprung der verei im Osten ist so alt, als das fruͤhste schriftliche Denk⸗ und die Geschichte von Joseph und seinen Bruͤdern ist ja nt genug; derselbe Gebrauch bestand in Indien seit un⸗ schen Zeiten, und in Jahren der Hungersnoth bedienen sich

zwallior der Theil Befehl

rmen Volks⸗Klassen gern dieses Mittel, um ihrer Kinder los

geden. Da die Sachen so stehen, ist es klar, daß der bexhandel in diesem Lande nichts Schaͤndendes hat; die ztigkeit erheischt es, dies kund zu thun, da es sonst selt⸗ erscheinen wuͤrde, wie die eingeborenen Haͤuptlinge von

lior den Wunsch haͤtten zeigen koͤnnen, das System des venhandels aufrecht zu erhalten. ischen Regierung und die persoͤnlichen Bemuͤhungen ihrer poäͤischen Beamten koͤnnen allein die Staaten der Ostindi⸗

Der heilsame Einfluß der Eingeborenen zur Abschaffung der Sklaverei bewegen.“ Herftsche Zeitung meldet,

eingekerkert worden sey, weil dieser uͤber die großen Re— die der Minister in der Armee vorgenommen, und

Was Passow als Gelehrter und Schriftsteller, Gymnasia versitaͤts⸗Lehrer, insbesondere als Bildner von Philologen und Schul⸗

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genommen worden, als er den Versuch machte, in ihr Land einzudringen, um die Abkoͤmmlinge der verlorenen hn Staͤmme Israels zu entdecken. In den Briefen des Hrn.

arowski, welche wir gelesen haben, schildert er die Perser als die groͤßten Feiglinge, die er jemals gesehen, und die niemals ei⸗ nem Flintenlauf gegenuͤber Stand hielten, wenn sie nicht von Europaͤischen Offizieren kommandirt wuͤrden. Herr Barowski beabsichtigt nach dem Indus vorzugehen, wenn er kann, um je⸗ nen Theil des Ostens zu beobachten. Er ist ein unternehmender

Mann von großem Talent und vielen Kenntnissen; wer er aber eigentlich ist, das weiß Niemand.”)

Berlin, 15. Maͤrz. Am 11ten d. M. starb zu Breslau der ordentliche Professor an der dortigen Universitaͤt, Dr. Pas⸗ sow, uͤber dessen Hintritt uns die nachstehende Anzeige des Rek⸗ tors und Senats der gedachten Universttaͤt zugeht: 9

„Mit erschuͤtternder Schnelligkeit treffen die schwersten Schick⸗ salsschlaͤge den Lehrerkreis unserer Hochschule. Kaum ist der erste Schmerz, den uns der fruͤhe Tod des vor wenig Wochen bestatteten Amtsgenossen und Freundes v. Coͤlln bereitet hatte, uͤberwunden, so haben wir schon einen neuen, gleich empfindlichen und eben so unerwarteten Verlust zu betrauern. Gestern Abend nach 11 Uhr wurde unser hochverehrter Kollege und innig geliebter Freund, Herr Ur. Franz Ludwig Karl Friedrich Passomw, ordentlicher Professor der Alterthzums⸗Wisenschaft Direktor des philologischen Seminars und des akademischen Museums fuͤr Alterthum und Kunst, im 47sten Lebens⸗ jahre durch einen Nervenschlag aus unserm Kreise ins hoͤhere Leben abge⸗ rufen. Wenig Stunden fruͤher hatten ihn nahe Freunde noch vollkommen wohl geseben und die heitersten Gespraͤche mit ihm sehseüt.

und Uni⸗

maͤnnern seit dem Jahre 1815, in welchem er fuͤr die hiesige Uni⸗ versitaͤt gewonnen wurde, und in den letzten Jahren auch als Di⸗ rektor des akademischen Museums fuͤr Alterthum und Kunst gelei⸗

stet hat, was er seinen zahlreichen, mit unwandelbarer Liebe und

Treue ihm ergebenen Schuͤlern, was er dem schoͤnen und reichen Kreise seiner Familie, was er den Freunden war, ist Keinem unbe⸗

kannt geblieben, den sein Leben und Wirken irgend näͤher beruͤhrt hat. Unerschuͤtterliche Redlichkeit und Wahrheitsliebe, felsenfeste

Treue, der standhafteste Muth unter allen, auch den schwierigsten

Verhaͤltnissen, rastlose, mit bewundernswuͤrdigem Erfolg gekroͤnte

Thaͤtigkeit, stete Bereitwilligkeit zu Aufopferungen jeder Art, wo es die Foͤrderung einer guten Sache, oder der Freundschaft galt, sind bis 60 die große Flaͤche Waldboden theils wirklich ganz von

hervortretende Zuͤge in dem schoͤnen Charakterbilde des Dahingeschie⸗ denen. Moͤge der großen Anzahl der durch seinen Tod Niederge⸗ beugten Aufrichtung und Trost von oben gesendet, die Lehr⸗Anstalt aber, welcher Passow's Name durch fast 18 Jahre ein herrlicher Schmuck gewesen, vor aͤhnlichen Verlusten lange, lange bewahrt werden

Breslau, den 12. Maͤrz 1833.

Rektor und Senat der Universitaͤt. Schulz, d. z. Rektor.“

Das kuͤrzlich erschienene Verzeichniß der Vorlesungen auf der Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universitat zu Bonn fuͤr das Sommer⸗Halbjahr 1833 kuͤndigt in der evangelisch⸗theologi⸗ schen Fakultäaͤt 20 Vorlesungen von 7 Lehrern an, in der katho⸗

5 Transport 73,630 Morgen 32 Ru 28,90

126 16 121 25

Waldboden . Teiche.. 2066 2 Suͤmpfe und Moraͤste . Steingruben r 10 . Haiden und Oeden . 71 Wege, Fluͤsse, Baͤche u. s. w.... 46

—V Zusammen 114,952 Morgen 9 Ruthen

Diese betragen preußische Quadratmeilen.. 5, „21 aber geographische Quadratmeilen 5,1 4902

Erstres stimmt fuͤr alle praktischen Zwecke hinreichend mit der Angabe S. 21; Leztres aber dient zur Vergleichung in wis⸗ senschaftlichen Schriften; wo die preußische Polizei⸗Meile von 2000 Ruthen nicht in den Kreis der uͤblichen Maaße aufge⸗ nommen ist.

Auf diesem Raume lebten am Ende des Jahres 1830 nach der Angabe S. 21 51,760 Einwohner: also auf der geogra⸗ phischen Quadratmeile 9,577. Es ist bemerkenswerth, daß bei dieser dichten Bevoͤlkerung dennoch fast ein Drittheil der Boden⸗ flaͤche wenig benutzt wird. Von der vermessnen Flaͤche nach vo⸗ rigen Angaben sind

Huͤtung Gemuüͤse⸗- und Obst⸗Gaͤrten

0,00218

0,044 4⸗

nCnS nασομραμαρσσιαρ‿μν ³‿ tεαέαο‿αα² viwefrg craA re

Also zur Erzeugung von Nahrungsmitteln durch Landbau und Viehzucht benutzt 18

Baustellen

Wege, Fluͤsse, Baͤche

Steinbruͤche

Also fuͤr Wohnung, Gewerbe und Verkehr benutzt

Waldflaͤche

2n und Oeden uͤmpfe und Moraͤste

nHUAmbn., In natuͤrlichem Zustande zu geringer Nutzung ver⸗ bliebenes Land

0,0412⸗5 0,900072

0,25142 0,04 26 2 0,00055

Summe 1,0„,⸗00 vεμ☚νναmοιBGefj'ᷣ Es ist naͤmlich nach der ausfuͤhrlichen Beschreibung S. 58

Holz entbloͤßt, theils doch sehr schlecht bestanden, und nur bei sehr wenigen groͤßern Guͤtern kommen noch kleine wohlgepflegte Holzbestaͤnde vor. Das Haideland wird nach S. 45. 46 fast nur zur Vermehrung des Duͤngers genuͤtzt, indem das fuͤnf bis sechsjaͤhrige Haidekraut abgehauen und dem Vieh untergestreut wird. Diese geringe Nutzung von einem so betraͤchtlichen Theile der Bodenflaͤche erscheint um so auffallender, als das urbare Land wuͤrklich mit großem Fleiße, selbst zum Theil garten⸗ mäͤßig mit dem Spaten, bearbeitet wird, und als die Obst⸗ und Gemuͤse⸗Gaͤrten selbst „„ der ganzen Oberflaͤche des Lan⸗

. 1 II onen ü. b wischen Neapel und Genua besteht. Lord Ponsonby ist⸗ G lisch⸗theologischen Fakultaͤt 17 Vorlesungen von 5 Lehrern, in des einnehmen, das ist, eine in andern Provinzen unge⸗

Der Moniteur macht darauf aufmerksam, daß seit einiger Fi namentlich in Flandern, falsche Fuͤnffranken⸗Stuͤcke zum orschein gekommen sind, und giebt einige Kennzeichen der⸗ selben an. 3 Der Kriegs⸗Minister, General Evain, wird heute nach Gent abgehen, um dort eine Musterung uͤber die Truppen der Garnison und der Umgegend zu halten. In Antwerpen ist Meyerbeer’s „Robert der Teufel“ mit großem Beifall gegeben worden. Es hatten sich aus der ganzen Umgegend Fremde zu dieser Vorstellung in Antwerpen ein⸗

gefunden. Schweden und Norwegen.

Stockholm, 5. Maͤrz. Der Redaeteur der Dagligt Allehanda, der Koͤnigl. Secretair v. Dalman, dessen Zeitung wegen eines Artikels uͤber das Russische Militairwesen unterdruͤckt wurde *), ist von der Regierung fuͤr unwuͤrdig erklaͤrt worden, kuͤnftig eine periodische Schrift herauszugeben. Das Recht zur Herausgabe periodischer Schriften ist das Einzige, welches einem

Schwedischen Buͤrger ohne gerichtliche Untersuchung und Urtheil sitaͤt anwendbar sey, mit der Bitte bei, dieselbe vorlaͤufig unter

genommen werden kann.

Der Freiherr v. Wetterstedt, ein Bruder des Staats⸗Mi⸗ nisters, hat neulich eine Composition von Blei und Antimonium

erfunden, die er Marin⸗Metall nennt, die zur auswendigen Be⸗ kleidung von Fahrzeugen (foͤrhydning auf Schwedisch) angewandt

werden kann, und zu diesem Zwecke nuͤtzlicher als Kupfer befun⸗

den worden ist. Der Freiherr hat auf diese Erfindung in Eng⸗ land ein Patent erhalten, und bereits einen Uebernehmer daselbst gefunden, mit dem er in Compagnie steht. haͤuser in Stockholm haben bei der Regierung um Erlaubniß angehalten, dieses Marin⸗Metall zollfrei in Schweden einfuͤhren zu Vw1”e- um damit Versuche auf Schwedische Fahrzeuge zu machen.

Nachrichten aus Bergen zufolge, war der Heringsfang da⸗ selbst sehr gluͤcklich ausgefallen und 100,000 Tonn gesalzen. 58

Heuntschland.

ung der Staͤnde⸗Versammlung im neu eingerichteten und deko⸗ rirten Stadtbau⸗Saal statt. Die drei Landtags⸗Kommissare nah⸗ men neben einander, rechts vom Praͤsidenten, ihren Sitz ein; ein wenig seitwaͤrts der Secretair der Landtags⸗Kommission, Herr v. Specht. An dem Minister⸗Tisch saßen der Staats⸗Mi⸗ nister von Trott und der Geheime⸗Rath Hassenpflug. Die Sitzung begann mit der Beeidigung einiger Mitglieder. Hier⸗ auf uͤbergab der Ober⸗Steuer⸗Direktor Meisterlin die Legiti⸗

Herren Regierungs⸗Rath Koch und Regierungs⸗Assessor Muͤller

fuͤr die Justiz und das Innere kommittirt waͤren, waͤhrend er

vorzugsweise fuͤr die Finanzen bestellt sey. Nach einigen all⸗

gemeinen Bemerkungen des Regierungs⸗Raths Koch uͤber die

Pflichten eines Landtags⸗Kommissars, kam der Bericht des Legitimations⸗Ausschusses an die Tagesordnung. Die Wahl des zum Abgeordneten des Land⸗Bezirks Salmuͤnster ernannten Ab⸗ geordneten v. Regemann, der zur Zeit seiner Wahl noch nicht im Besitz des Indigenats war und die Verfassungs⸗Ur⸗ kunde noch nicht beschworen hatte, wurde von der Kam, mer fuͤr unguͤltig erklaͤrt. Hinsichtlich der gestellten Wahl des zum

„) Die Zeitung Dagligt Allehanda ist keinesweges unter⸗ druͤckt; nur die betreffend? Nummer ward es. Das Blatt selbst er⸗ scheint eben so wie sein Bihang (Beilage) nach wie vor in Stock⸗ holm, jedoch unter veraͤnderter Redaction⸗

schlußnahme uͤberzugehen, zur Abstimmung, wonach derselbe ver⸗ immer hier, und man erwartet die baldige Ankunft seines N

worfen wurde. Dagegen kam man uͤberein, daß die Beschluß⸗ nahme in der naͤchsten Mittwochs⸗Sitzung stattfinden solle. Der Abgeordnete Schwarzenberg berichtete sodann uͤber die Legi⸗ timation des Bibliothekars, Dr. Bernhardi, als Deputirten der Stäͤdte des Diemelstromes. Die Beschlußnahme uͤber die⸗

Mehrere Handels⸗ sident), Harnier, von Baumbach J. (Praͤsident), Bleimuͤller und

en schon ein⸗

Kassel, 12. Maͤrz. Gestern fand die erste oͤffentliche Siz⸗ ter rasch hinweg.

in Zweifel Ober⸗ Berg⸗ Inspektors Schaͤfer Abgeordneten des Landwahl Bezirkes Witzenhausen,

beschloß die Versammlung, die Staats⸗Regierung um Mitthei⸗ der Krone Bayern und dem Großherzogthume Sachsen.⸗Weimar⸗

Eisenach auf der anderen Seite den auf Vermoͤgens⸗Theile der freulich, zu bemerken, daß die Ober⸗Regierung des

sen Gegenstand ward ebenfalls auf Mittwoch ausgesetzt. Der Abgeordnete Schomburg verlas darauf den Bericht des bisheri⸗ gen permanenten Ausschusses uͤber alle, die landstaͤndische Wirksamkeit beruͤhrenden Vorfaͤlle und Akte von der Aufloͤsung der vorigen Staͤnde⸗Versammlung bis zur Eroͤffnung der gegenwaͤrtigen. Der Praͤsident bemerkte, zum Bericht uͤber dieses Aktenstuͤck werde in geheimer Sitzung ein Ausschuß zu bestimmen seyn. Derselbe meldete darauf, daß er so eben ein Schreiben des Prof. Jordan erhalten habe, welches er vorlas. Prof. Jordan protestirte darin fuͤr die Landes⸗Universitaͤt gegen alle Beschluß⸗ nahmen, welche ohne die Mitwirkung von deren Abgeordneten gefaßt worden, wofern dieselben nicht die Legitimation betreffen, und fuͤgte eine weitere Deduction uͤber die Frage, ob der §. 71 der Verfassungs⸗Urkunde auf den Deputirten der Landes⸗Univer⸗

erbetener Zuruͤckgabe zu den Akten zu nehmen. Dieser Antrag wurde genehmigt. Der Praͤsident verkuͤndigte darauf einen naͤchstens zu entwickelnden Antrag des Herrn v. Baumbach III. auf Festsetzung der Diaͤten der Deputirten auf 3 Rthlr. und er⸗ klaͤrte hierauf die oͤffentliche Sitzung fuͤr geschlossen.

In der vertraulichen Sitzung wurden, dem Vernehmen

nach, zu Mitgliedern des geheimen Ausschusses fuͤr den Haus⸗

und Staats⸗Schatz die Abgeordneten Schomburg (Vice⸗Praͤ⸗ Wachs; zu Mitgliedern des Rechtspflege⸗Ausschusses die Abge⸗

ordneten Dedolph, Schomburg, Wippermann, Schwarzenberg,

Zusch und Henkel erwaͤhlt. Die Diskussion der Adresse fand noch nicht statt, weil der betreffende Ausschuß die Vorberei⸗ tung des Entwurfs noch nicht vollendet hatte.

Muͤnchen, 9. Maͤrz. Unsere Stadt ist seit einigen Wo⸗

chen nicht ohne große Besorgniß wegen der vielen Sterbefaͤlle.

Fieber aller Art, vorzuͤglich Nervenfieber, die sodann in Friesel uͤbergehen, raffen Opfer aus allen Staͤnden und von jedem Al⸗ Nebst den Nervenfiebern wuͤthen bei vielen

Individuen die Blattern. Dieser ungewoͤhnlich vermehrte Krank⸗

heits⸗Zustand hat denn auch bei einem Theile unseres Publikums

die Cholera⸗Furcht wieder erweckt. Alle diese Umstaͤnde haben die Aufmerksamkeit der obersten Sanitaͤts⸗Behoͤrde erregt, und es werden haͤufig Sitzungen gehalten, die eine Verordnung fuͤr

die praktischen Aerzte und ein umfassendes Reglement zur Folge

mation der Landtags⸗Kommissare, mit der Bemerkung, daß die haben sollen.

Hofrath Oken hat einen Ruf nach Leipzig abgelehnntnT.

Der Glyptothek gegenuͤber wird mit diesem Fruͤhjahre ein neuer Kirchenbau begonnen, und die Stadt selbst durch den Ab⸗ bruch mehrere Haͤuserreihen verschoͤnert.

Frankfurt a. M., 11. Maͤrz. Die Ober⸗Post⸗Amts⸗ Zeitung theilt folgenden Auszug des Protokolls der 4ten Siz⸗ zung der Deutschen Bundes⸗Versammlung vom 24. Januar 1833 mit: 8

§. 32. Beschwerde Kur⸗Hessens gegen das Koͤnigreich Bayern 7 das Großherzogthum Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach, geist⸗ licche und weltliche Stiftungen in Fulda betreffend. Beschlut. Nachdem in Gemaͤßheit des Bundes⸗Beschlusses vom 2. Juli 1832 in der Streitsache zwischen Kur⸗Hessen auf der einen, dann

und weltlichen Stiftungen in Fulda gelegten Beschlag etreffend die rechtliche Entscheidung duͤrch

4 . 1“

dessen gegen das ungluͤckliche 88gg E ö s 3 r brac ewesen. Dasselbe att sagt, daß di folgers, des Hrn. Temple. Man erfaͤhrt, daß das im ehee 28690 Ru dn Geldbuße und zu Gefaͤngniß⸗ nach Griechenland und Konstantinopel abgehende Dam verurtheilt, und daß die Sklavenhaͤndler hart bestraft „eherss 1 d9 8- 9 vüölezter beschraͤnken will, Wen sollen 1 noch einige Pläͤtze fuͤr die vielleicht unterwegs hinzukom d. den Ruinen des alten Delhi im Palast von Shere⸗ den offen bleiben. Da diese erste Fahrt so leicht zu Cm tesmder sich ein Brunnen, der vor einigen Monaten

kunft mit dieser Insel sichern wird.

ein Austraͤgal⸗Ge⸗

richt zu veranlassen, auch zu dem Ende nunmehr das Koͤnigl. Han⸗] nur verhindert, sondern auch ihren

gekommen ist, so werden die Unternehmer sie waßrschei oͤfter wiederholen, wenn sie ihre Rechnung dabei fingcen, und duͤrfte die Verbindung mit Sizilien durch die beiden Dam schiffe einigermaßen hierunter leiden. Um so mehr war es! freulich, zu vernehmen, daß die Regierung selbst ins M treten will, und durch in England zu kaufende Damyft eine fortdauernde und regelmaͤßige Communication in der 3 Die Fonds sinde die Pariser Kours⸗Notirungen wieder etwas herunter gegange Dabei erzaͤhlt man einen drolligen Vorfall, der sich hier ereg haben soll. Ein Spekulant in Fonds erhielt Nachrichten, de Inhalt hier eher bekannt wurde, als sie ihm selbst zukan sie hatten also bereits ihre Wirkung geaͤußert, ehe er zu oyf ren anfangen konnte. Aergerlich daruͤber, verabredet er seinem auswaͤrtigen Korrespondenten, ihm inskuͤnftige ime das Gegentheil der Wahrheit zu melden, z. B. daß die gue 2 pCt. gestiegen waͤren, wenn sie um so viel gefallen, und! gekehrt. Der naͤchsten Nachricht ging es nicht besser als! ersten, sie wurde wieder Andern fruͤher als ihm bekannt. es aber, wie er wohl wußte, eine falsche war, so richtete erse Operationen danach ein, die ihm auch diesmal vollkommen 9 ten. Der diesjaͤhrige Winter gehoͤrt auch hier, wie im gen Italien, zu den kaͤlteren. Besonders faͤllt es auf, daß dieser Woche der Vesuv und die Somma sich ganz mit Sce bedeckt haben, was in diesem Maße und so lange dauern) diesem ganzen Winter noch nicht der Fall war. Indessen die Sonne schon zu hoch und erwaͤrmt die ganze Atmosphare maͤchtig, als daß es hier so kalt haͤtte werden koͤnnen, al sonst gewoͤhnlich ist, wenn der Vesuv voller Schnee liegt. 2 Waͤrme am Mittag ist daher nicht geringer als zwischen und 12⁰°. Natuͤrlich ist die Apenninen⸗Kette mit dem dazu hoͤrigen Monte S. Angelo bei Castellamare viel tiefer noch Schnee bedeckt. h

WEö11I1“

Die France nouvelle enthaͤlt folgendes Prevat⸗Schra aus Lissabon vom 22. Februar: „Gestern kam bei dem gen Englischen Konsul ein Courier mit Depeschen des Stratford⸗Canning an. Der Englische Agent begab sich zu Vicomte v. Santarem und theilte ihm den Inhalt der Ae schen mit, worauf unter dem Vorsitz des Herzogs von Cade der waͤhrend der Abwesenheit Dom Miguels mit der 9% der Staats⸗Geschaͤfte beauftragt ist, ein Minister⸗Rath gehan wurde. In der Nacht wurden zwei Couriere, einer an Ne. Zea Bermudez, der andere an Sir Stratford Canning Madrid abgefertigt. Die Antwort des Herzogs von LCah⸗ lautet kategorisch verneinend. Auch nach dem Hauptaug wurde eine Staffette an Dom Miguel abgefertigt, um von der ertheilten Antwort zu benachrichtigen.“

Ostindien.

Ueder die Sklaverei in Indien liest man Folgendese⸗ East⸗India Magazine: „Waͤhrend die Westindischen h zer und die Kolonisten von Mauritius alle ihre Kraͤfte 6 ten, um den heilsamen Anordnungen der Britischen Reghe Widerstand zu leisten, obgleich diese die allmaͤlige Verbe 177 der Lage der Sklaven⸗Bevoͤlkerung zum Zweck haben, LFac

Indiens diesen entwuͤrdigenden Handel auf ihrem Gebieet

gugraben, als es i

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Einfluß auf die Staaͤten

ocknete und lange Zeit hindurch in diesem Zustande ver⸗ Dies veranlaßte zwanzig Leute, zusammenzutreten und

zmeinschaftliche Kosten die Erforschung dieses Brunnens umernehmen, in der Hoffnung, daß sie Schaͤtze auf dem

inde finden wuͤrden, deren man haͤufig unter jenen Truͤm⸗

ausgegraben hat, und deren man noch immer eine Menge verborgen glaubt. Die Arbeiter waren ungefaͤhr zwei Mo⸗ beschaͤftigt gewesen, das Gestruͤpp und die großen Steine, it der Brunnen angefuͤllt war, wegzuraͤumen und die Erde

nen endlich im Dezember gelang, den nen ganz zu reinigen und das Wasser zu erreichen, nunmehr, nachdem die Hindernisse fortgeschafft waren, zu einer bedeutenden Hoͤhe aus der Quelle empor⸗ ; mit Huͤlfe von zwei Rindern und einem großen run⸗ ledernen Schlauch wußten sie aber das Wasser abzuleiten den Brunnen wieder auszutrocknen. Zwei Mann stiegen auf den Boden hinab, und nach Wegraͤumung des Schlam⸗ entdeckten sie zwei eiserne Ringe, die zu einem großen ernen Topf gehoͤrten. Da sie glaubten, daß dieser Topf i Schatz enthalte, so suchten sie ihn heraufzuziehen, indem

einen Strick an die Ringe befestigten und ihn so mit Huͤlfe

beiden Ochsen heraufwinden wollten. Sie strengten sich sehr und es gelang ihnen auch, den Topf ein wenig zu heben;

glich aber stuͤrzte das Wasser mit schrecklicher Gewalt hervor

drang im Augenblick bis zur Hoͤhe des Brunnens. Die eiter ertranken daher, und man fand keine Spur von ihnen

der, obgleich das Wasser nach drei Stunden bereits be⸗ btlich gefallen war.

b Man glaubt daher, daß eine Erd⸗ ie sie verschlungen und in den Morast versenkt habe. Der hrecken, den dieser Vorfall erzeugte, war Ursach, daß sich he Zeit Niemand wieder an den Brunnen wagte; endlich

ließen sich doch Arbeiter durch den ihnen verheißenen Lohn

bewegen, das Werk von neuem zu beginnen und das Was⸗ auszuschoͤpfen; aber vergeblich; die Regenzeit kam heran, nan war noch nicht vom Fleck gekommen; denn so viel Wasser bei beherausgepumpt worden, so viel sammelte sich in jeder Nacht der. Die Abenteurer haben schon 200 Rupien darauf ver⸗ ndt, ohne das Geringste erreicht zu haben; dessenungeachtet t sind sie Willens, ihre Anstrengungen fortzusetzen, sobald es Jahreszeit wieder erlaubt; so groß ist hier die Sucht der hazgraͤberei. Der (in Bombay erscheinende) Durpun vom 27. Juli hält Folgendes: „Einige unserer Europaͤischen Leser werden wahrscheinlich noch der Ankunft eines Fremden in Bombay nern, der sich fuͤr einen Polnischen Edelmann ausgab, und in Benehmen, um wenig zu sagen, hoͤchst auffallend war; meinen den angeblichen Grafen Barowski, der, nachdem er 89 verschiedene Speculationen eingelassen, sich eine Strecke 8 bei Puna hatte schenken lassen, ploͤtzlich aber alle seine sine aufgab, und nach Arabien ging. Von Mekka sich theils zu Lande, theils zu Wasser nach pe und Bushire, kam in Tabris an, und suchte ersschen Hof zu uͤberreden, eine Diversion an der Graͤnze 8. vigeen zu machen, welche, wie mit einem Fuͤnkchen ge⸗ lagen kenschenverstand leicht vorauszusehen war, gaͤnzlich fehl⸗ 0 mußte. Er kommandirt jetzt ein Regiment, welches 8„ Meschid marschirte, wo es zur Bewachung des sfiengtsraucht wird. Es gelang ihm daselbst, den bekannten befes Wolff aus der Sklaverei und aus dem Elende en; dieser war von den Turkomanen gefangen

88

der juristischen Fakultaͤt 31 Vorlesungen von 9 Lehrern, in der medizinischen Fakultat 46 Vorlesungen von 13 Lehrern und in

der philosophischen Fakultaät 90 Vorlesungen, naäͤmlich 16 in der gewaͤhlte Benuͤtzung des urbaren Landes erzeugt, aber auch die

Philosophie, 8 in der Mathematik, 17 in den Naturwissenschaf⸗ ten, 13 in der Philologie, 10 in morgenlaͤndischen Sprachen, 8

in neueren Sprachen und Literatur, 2 uͤber bildende Kunst, 3

uͤber Tonkunst, 7 in der Geschichte und Huͤlfswissenschaften und 6 in den Kameralwissenschaften, von 31 Lehrern. Der Anfang der Vorlesungen ist 8s den 29. April festgesetzt.

Die Koͤlner Zeitung meldet in einem Schreiben aus Bonn vom 9ten d. M., daß der dortige Professor bei der medi⸗ zinischen Fakultaͤt, Dr. Johannes Muͤller, ein geborner

Rheinlaͤnder, einen Ruf an die Stelle des verstorbenen Rudolphi erhalten habe, und daß der dortige Privat⸗Docent bei der phi⸗

losophischen Fakultaͤt, Dr. Franz Ritter, ein geborner Westphale, daselbst zum Professor extrord. in der gedachten Fakultaͤt be⸗ foͤrdert worden sey.

Im Regierungs⸗Bezirk Erfurt sind im vorigen Jahre mit Einschluß des Militairs 10,507 Kinder geboren, worunter 5372 Knaben und 5135 Maädchen. Die Zahl der Gestorbenen betrug 9444, naͤmlich 4706 maͤnnlichen und 4738 weiblichen Ge⸗ schlechts, so daß 1062 Individuen mehr geboren als gestorben sind. Unter den Geburten waren 122 Zwillings⸗ und 3 Drillings⸗ Geburten. Todtgeboren wurden 232 Knaben und 169 Maͤdchen. Außer der Ehe wurden 957 Kinder gezeugt, so daß etwa auf 100 Kinder ein uneheliges kommt. Getraut wurden 2495 Ehe⸗ paare. Ueber 90 Jahre alt wurden 12 Maͤnner und 10 Frauen. Bei der Niederkunft und im Kindbette starben 125 Frauen.

Die im Laufe des vorigen Jahres im Erfurter Re⸗ gierungs⸗Bezirk veranstalteten Kirchen- und Haus⸗Kollekten ha⸗ ben 1 esammt⸗Ertrag von 900 Rthlr. 27 Sgr. 8 Pf. gewaͤhrt.

Die Breslauer Zeitung erzaͤhlt: „Am 6ten d. kam in Breslau ein gesatteltes Pferd in vollem Gallop die Schweid⸗ nitzer⸗Straße herauf, nahm seinen Lauf quer uͤber den Markt und rannte durch die zur Haͤlfte geoͤffnete Hausthuͤre in den Flur der dortigen Apotheke, setzte eine Treppe von vier Stufen hinan und stieß mit solcher Gewalt gegen eine, mit einem Glas⸗ fenster versehene Stubenthuͤre, daß diese aufsprang und das Pferd in die Arbeitsstube des Haus Eigenthuͤmers gelangte. Dort sprang es mit den beiden Vorderfuͤßen auf den Tisch und wurde in dieser Stellung festgenommen. Unterwegs hatte es zwei Per⸗ sonen, jedoch nicht gefaͤhrlich, beschaͤdiget.“

Statistische Darstellung des Kreises Solingen im

Reegierungsbezirk Duͤsseldorf von Georg Frei⸗

herr von Hauer. Koͤln 1832. bei Duͤ Mont⸗Schau⸗ berg. 8. 339 S.

Der Herr Verfasser, welcher dem Kreise Solingen als Land⸗ rath vorgesetzt ist, giebt in dieser Schrift eine Beschreibung der natuͤrlichen, gewerblichen, sittlichen und Verwaltungs⸗Verhaͤlt⸗ nisse desselben, die mit vieler Einsicht entworfen, mit Fleiß und tiefer Kenntniß der Einzelheiten ausgefuͤhrt, eine sehr schaͤtzbare Belehrung uͤber den Zustand einer der merkwuͤrdigsten Gegenden des preußischen Staats gewaͤhrt.

Der Kreis enthielt nach der Katastral⸗Vermessung an Grundflaͤche 1 der Kirchen, Kapellen und Kirchhoͤfe 21 Morgen 66 Ruthen der Wohngebaͤude und gewerblichen

Raͤume 734 134 Gemuͤse⸗ und Obst⸗Gaͤrten. . 5,169 31 Ackerland 60,011 60 Wiesen 7,098 „⸗ 35 Huͤtungen 595 66

woͤhnliche Ausdehnung haben. Es ist dieses indessen eine der nachtheiligen Folgen ruͤcksichtsloser Zerstuͤckelung des Bodens, die zwar eine sorgfaͤltige, bbwohl zuweilen mehr muͤhselige als wohl⸗

Moͤglichkeit der Verwendungen auf einen Boden verkuͤmmert, der erst nach einer Reihe von Jahren den Vorschuß zu seinem Anbau erstatten kann, indem der kleine Wirth unvermoͤgend ist, eine solche Auslage zu machen. Nach Seite 41. 42 betreiben uͤberhaupt 6229 Familien Land⸗ wirthschaft; und zwar naͤhren sich davon ausschließlich 3,055 Familien, und in Verbindung mit andern buͤrgerlichen 8 Gewerben oder mit Anstellung in oͤffentli⸗ b chen Aemtern wozu noch treten Tageloͤhnerfamilien, die ein Peldgrundstuͤck gepachtet haben Sind zusammen die erwaͤhnten ... Hiervon bewirthschaften mehr als 300 Morgen zwischen 200 und 300 Morgen zwischen 100 und 200 Morgen zwischen 50 und 100 Morgen . .. zwischen 25 und 50 Morgen . .. zwischen 15 und 25 Morgen zwischen 10 und 15 Morgen

zwischen 5 und 10 Morgen weniger als 5 Morgen

920

2 bee. ernrrene

Sind zusammen wie vorhin 6,229

Hiernach benuͤtzen uͤberhaupt nur 2,285 Familien mehr als zehn Morgen, und es muß also selbst ein sehr betraͤchtlicher

heil derjenigen, die blos vom Betriebe der Landwirthschaft le⸗

ben, sich auf weniger als zehn Morgen zu ernaͤhren suchen. S. 50. 51 wird eine Darstellung des Ertrages der Feld⸗ wirthschaft gegeben, woraus hier fe ge. hekenh gezogen ist: Davon werden so durchschnitt⸗ Es sind besaͤet Morgen geaͤrndtet lich vom Morgen mit Weizen .. 2,201

Roggen... 19,503 148,668 . 925 7,240 Haber. .17,920 260,690 Buchweizen.. 1,280 9,200 „HHuͤlsenfruͤchten 1,916 14,242 „Kartoffeln.. 5,166 516,600 Handelsgewaͤchsen 1,254 6,778 Klee 4,805

„,4 2 7, *2 14,** 71 7,4:2 100,2% 5,41

81, ¼ĩ Zentner 350, ° 8 8

393,400 Zentner

andern Futter⸗ kraͤutern... 3,143 1,100,050

ImMNAxHA. n. Ueberhaupt besaͤet 58,113 Morgen.

Reine Brache.. Ueberhaupt Ackerland 60,011 Morgen, wie vorhin.

Hiernach ist von dem gesammten Ackerlande b mit Weizen Roggen Gerste

Frsaschen Huͤlsenfruͤchten (Erbsen, Bohnen, Wicken) ....

Handelsgewaͤchsen (Ruͤbsen, Lein, Hanf ꝛc.) 0,020⸗ EMUAxXTCNIN

MsnHnUAbNMnAnas, Anc. s 630 Morgen 32 Ruthen

Lat 8 0,1