1833 / 76 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mit Klee andern Futterkraͤutern ..

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Kommunal⸗ und Bildungs⸗Verhaͤltnissen darbieten, welche in gleicher Art in diesem Blatte zn benutzen die Graͤnzen der blo⸗ ßen motivirten Anzeige weit uͤbersteigen wuͤrde. H.

1“ überhaupt und es wird reine Brache nur gehalten mit.... Summe..

Es liegt also nur ausnahme weise zuweilen etwas brach, uͤberhaupt noch etwas weniger, als „„ des gesammten Ackerlan⸗ des. Beinahe ¼ des Ackerlandes sind mit Roggen und Haber bestellt, uͤber ½ mit Klee und andern Futterkraͤutern, nicht voll u, mit Kartoffeln, beinahe mit Buchweizen und Huͤlsenfruͤch⸗ ten, und nur 2. mit Handelsgewaͤchsen. Gerste, in andern Ge⸗ genden eine Hauptfrucht im Sommerfelde, nimmt hier wenig uͤber Ar des Ackerlandes ein, und wird in der Regel als Winterfrucht gebaut. Auch dem Weizen ist noch nicht ganz 27 der Ackerflaͤche eingeraͤumt. Der Haber dient hier auch großentheils zur mensch⸗ lichen Nahrung als Gruͤtze und Mehl, und auch der Buchwei⸗ zen wird hauptsaͤchlich als Mehl zu Kloͤssern und Kuchen ver⸗ wendet. Von den Huͤlsenfruͤchten ist dagegen bei weitem das Meiste zur Ernaͤhrung des Viehes bestimmt. So gestaltet sich das Leben der großen Masse des Volks allerdings hier sehr viel anders, als in den mitlern und oͤstlichen Theilen des preußischen⸗ Staats.

Die Wiesenflaͤche ist nur ½½ oder zwischen ½ und der Ackerflaͤche; der Umfang der Huͤtungen ist ganz unbedeutend, und die Stallsutterung fast allgemein. Umsomehr muß ein gro⸗ ßer Theil der Nahrung des Viehes durch den Ackerbau gewon⸗ nen werden. Der Kreis Solingen hatte nach der Angabe Seite 61

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1,0000

Schaafe ganz veredelt... halb veredelt.. unveredelt

Boͤcke und Ziegen Schweine. 1 1,370 Hiernach kommen auf die geographische Quadratmet schnittlich 8 Pferde und Fuͤllen Rindvieh Schaafe Boͤcke und Ziegen 1 Schweine 1 Dicht bevoͤlkerte Laͤnder haben sonst gewoͤhnlich einen sehr geringen Pferdestand, und betreiben ihren Ackerbau und selbst das wirthschaftliche Fuhrwerk mit Ochsen. Gebuͤrgige Gegenden machen davon keine Ausnahme, und selbst die preußische Rhein⸗ provinz bestaͤtigt diese Regel sowohl it., Durchschnitte, als auch selbst in vielen elnzeinen Kreisen. In der That ist es auch sehr natuͤrlich Rindvieh zu halten, wo eine starke Bevoͤlkerung er⸗ nährt werden solle Es verzehrt nur ausnahmsweise, was auch zur menschlichen Nahrung dienen kann, und verguͤtet den Auf⸗ wand an Bodenraum, den seine Futterung erfordert, durch die Tahrung, die sein Fleisch dem Menschen gewaͤhrt. Ein Pferd, welches mit Koͤrnern genaͤhrt werden will, wenn es wahrhaft nutzbar sein soll, verbraucht dagegen fast das Zehnfache des Ge⸗ treides, dessen ein Mensch zu seiner Nahrung bedarf, und traͤgt dagegen nichts unmittelbar zur Speisung des Menschen bei. Um so mehr erscheint es auffallend, daß der Kreis Solingen einen verhaͤltnißmaͤßig sehr betraͤchtlichen Pferdestand, und dagegen we⸗ nig Ochsen unterhält. Der Pferdestand besteht uͤberdieß nicht aus leichten im Gebuͤrge selbst angezogenen Thieren, sondern aus einem schweren Schlage, der von der Ebne angekauft wird. Den meisten Antheil hieran hat wohl eine Gewohnheit, die in den zahlreichen Frachtfuhren, welche der lebhafte Verkehr erfordert ihre wenn auch vielleicht nicht hinreichende Rechtfertigung ndet. 1 Die Kuh ist in der That die Saͤugamme der Voͤlker. Der Kreis Solingen hat der Zahl nach beinahe so viel Kuͤhe als Fa⸗ milien, welches auch ohngefaähr das Durchschnittsverhaͤltniß fuͤr den ganzen preußischen Siaat ist. Er wuͤrde hiernach ausrei⸗ chend mit Milch versorgt sein, wenn diese Kuͤhe durchaus von guter Art waͤren. Das scheint indessen nicht der Fall zu sein; und insbesondere duͤrfte auch hier die große Zerstuͤckelung des Bodens nachtheilig wuͤrken, indem sie das g. einer guten einheimischen Rasse erschwert, da der kleine Wirt lieber ankauft als zuzieht. Die Anzahl der Zuchtstiere ist fast bis zum Un⸗ glaublichen gering, 41 auf 9,067 Kuͤhe, also auf 221 Kuͤhe nur iner. 88 In den gebuͤrgigen Gegenden ersetzen die Ziegen die Kuͤhe, wo es wegen der Armut des Bodens an Nahrung fuͤr diese mangelt; der Kreis Solingen ist auch mit Ziegen in einem Maße versehen, das eine geringere Fruchtbarkeit besorgen lassen wuͤrde, als ihm nach den vorstehenden Angaben doch eigen zu sein eint. sc Eine bedeutende und besonders eine veredelte Schaafzucht kann schwerlich gedeihen, wo die Bodenflaͤche in hohem Maaße getheilt ist. So kann auch nicht befremden, daß der Kreis So⸗ lingen nur eintausend Schaafe auf der Quadratmeile hat, waͤrend einige auch gar nicht schwach bevoͤlkerte Kreise Schlesiens deren sechstausend auf der Quadratmeile naͤhren; und daß nur die⸗ ser Schaafe ganz veredelt ist, waͤrend das viel rauhere Glaͤzer Gebuͤrge sich durch zahlreiche hochveredelte Heerden auszeichnet. In den oͤstlichen und mitlern Provinzen des preußischen Staats rechnet man durchschnittlich zwei Pfund Wolle anf nicht beson⸗ ders veredelte Schaafe: darnach wuͤrde der Kreis Solingen nicht ganz 11,000 Pfund, oder hundert Zentner Wolle erzeugen; S. 61. wird seine Wollerzeugung doch auf zweihundert Zentner geschaͤtzt, welches einen ungewoͤhnlichen Wollreichthum der Schaafe, welche dort unterhalten werden, voraussetzt. 1 Vergleichungen des Erzeugnisses an Nahrungsmitteln und anderen Lebensbeduͤrfnissen mit dem Verbrauche der Einwohner erscheinen sehr mißlich in einem Kreise, dem eine so große auf einen kleinen Raum beschraͤnkte Bevoͤlkerung so nahe liegt wie Elberfeld und Barmen dem Kreise Solingen: sie moͤgen daher hier unter verbleiben. Dieser Versuch staatswirthschaftliche Betrachtungen auf das reiche Material zu gruͤnden, welches die vorliegende Schrift des errn Landraths von Hauer enthaͤlt, moͤge jedoch dienen, dar⸗ auf aufmersam zu machen, wie sehr viel Intresse noch’ seine

8

Wolkenzug

Pr. Engl. Obl. 30. 4

Bekanntmachung.

Die Dampfschifffahrt zwischen hier und Hamburg wird auch in diesem Jahre mit den der Seehandlungs⸗Societaͤt gehoͤrigen Dampf’ und Schleppschiffen fortgesetzt werden.

Die bisherigen Agenturen, welche die Annahme der Passa⸗ giere und Guͤter, so wie die Einziehung der Frachtgelder zu be⸗ sorgen haben, bleiben unveraͤndert. Fracht⸗Taxen, Fracht Briefe, Verladungs⸗Scheine und eine besondere Bekanntmachung uͤber die bei Assekuranz der Guͤter zu beobachtenden Grundsaͤtze, wer⸗ den von denselben (hier von dem Agenten Herrn L. F. Anker, Oberwallstraße Nr. 8.) unentgeldlich ausgegeben. Bei ihnen i auch das Naͤhere uͤber den Abgang und die Ankunft der Dampf⸗ und Schleppschiffe zu erfahren.

Vorerst und bis auf weitere Bekanntmachung wird nach dem Vorbehalt in der Fracht⸗Taxe eine Erhoͤhung derselben von 33 ½ pCt. eintreten, wogegen fuͤr die Ueberladung bei der im Bau begriffenen Schleuse zu Brandenburg keine besondere Kosten be⸗ rechnet werden, und wenn die Guͤter, mit Ausschluß der Liege⸗ tage in Wittenberge und Brandenburg, laͤnger als acht Tage unterweges bleiben, ein Fracht⸗Erlaß von 16 § pCt. oder des Betrages stattfinden. 1“ 1

Berlin, den 14. Maͤrz 1833. I1u.“A“

General⸗Direction der Seehandlungs⸗Societaͤt.

(gez.) Kayser. Mayet.

noch Vertrauen haben koͤnne.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

331,6 7 Par. 331,2 5 Par. 331,92 Par. Quelwarme 6,8 ° R. 1,s ° R. + 0,s °R. + 0,6 °R. rutwärm g. 2,s. N.=— 0 „R. 0„ R ufwarme 17691 1

95 pCt. 92 pCt. 91 vCt. Bodenwarme 1,6 °R.

h b9. truͤbe. truͤbe. ausdünft. 0,018“Rh.

1 Niederschlag 0.

1833. 14. Maͤrz.

Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter... Wind....

Berliner Börse. Den 15. März 1833. Amtl. Fonds- und

2Af. vrief. a vb&vbdHen 5 SI.-Scpuld-Sch. 4 [97 ½ Grolshz. Pos. do. Pr. En4l. Anl. 18. 5 104 5 Ostpr. Pfandhr. Pr. Engl. Anl. 22. V Pomm. Psandbr.

105

105 ½

106 ½ 63 ½ 65

Holl. vollw. Duk. 18 ½

Neue do. 19 Friedrichsd'or.. 13 ½ Disconto 3 ½

997 4 8 Kur.- u. Neum. do.

Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.

93 Präm. Sch. d. Seech. 54 Kurm. Obl. m. l. C. 4 [96 Neum-Int. Sch. do. 4 Berl. Stadt-Oblig. 4 Königsb. do. 4 Elbinger do. 4 l Danz. do. in Th. Westpr. Plandbr

71 62 95 ½ 64 4 98 ½

13 4 ½

Auswärtige Börsen. Amsterdam. 10. März. b Niederl. wirkl. Schuld 46 ⅞, 5 % do. 85 ¾. Kanz-Bill. 19 ⁷.

Span. 43 ¾. 58 65 ½.

29 2

Hamhurg, 13. März. Oesterr. 5 9 Met. 93 ½. 49 do. —. Bonk-Actien 1257. Russ. Engl. 101 ¾. Russ. Holl. (v. 1828) 91 ½. do (Vv. 1831) 91 ½. Preuss. Prämien- Scheine 106 ¾ Poln. 114 ¾. Dän. 71 8⅛. 1 . S London. 6. März. 3 ½% Cons. 88¼. 5. Pelg 88. Niederl. 46 ½.

Koͤnigliche Schauspiele. Sonnabend, 16. Maͤrz. Im Schauspiethause: Der junge Ehemann, Lustspiel in 3 Abtheilungen. Hierauf: Wohnungen zu vermiethen, komisches Gemäaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angely. Sonntag, 17. Maͤrz. Oper in 3 Abtheilungen, mit

. Koͤnigstaͤdtisches Theater. 8

Sonnabend, 16. Maͤrz. Melusina, große romantische Oper in 3 Akten, von Grillparzer; Musik von Konradin Kreutzer, Ka⸗ pellmeister des Kaiserl. Koͤnigl. Hof⸗Operntheaters in Wien.

Ballets; Musik von Spontini.

Markt⸗Preise vom Getreide.

Berlin, den 14. Maͤrz 1833. 8

Zu Lande: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr.

10 Sgr., (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr.

7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 27 Sgr.

6 Pf., auch 20 Sgr.; kleine Gerste 1 Rtylr., auch 21 Sgr. 3 Pf.;

Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 798 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer)

. Eingegangen sind 222 Wispel 23 Scheffel. “.““ Miütwoch, den 13. Maͤrz 1833. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 25 Sgr., auch 5 Rthlr.; ner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr. Wfre Branntwein⸗Preise 1 Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 pCt. Richter: Korn⸗Branntwein 20 Rthle., auch 19 Rthlr. 15 Sgr.; Kartoffel Branntwein 17 Rthlr., auch 16 Rthlr. Kartoffel⸗Preise vom 7. bis 13. Maͤrz 1833. Der Scheffel 13 Sgr. 9 Pf., auch ¹10 Sgr.

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Neueste Nachrichten.

Paris, 9. Maͤrz. In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗ Kammer berichtete zunaͤchst Hr. Martin vom Nord⸗Departement uͤber die von Herrn Cabet bei der Kammer nachgesuchte Autorisa⸗ tion, sich vor den Assisenhof zu stellen, damit der von dem Ge⸗ neral⸗Prokurator gegen ihn anhaͤngig gemachte Prozeß seinen Lauf habe. Der Berichterstatter trug in Betreff dieses Gesuchs auf die Tagesordnung an. Die Berathungen daruͤber wurden auf den naͤchsten Montag angesetzt und demnaͤchst die Debatte uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen der außerordentlichen Zuschuͤsse fuͤr das Etats⸗Jahr 1832 wieder aufgenommen. Die Versammlung war aber noch dergestalt von den Vorfaͤllen in der Sitzung vom vorherigen Tage aufgeregt, daß sie derselben nur eine sehr geringe Aufmerksamkeit schenkte. Die Erklaͤrung des Praͤsiden⸗ ten, daß er der Kammer ein ihm zugekommenes Schreiben mit⸗ zutheilen habe, machte indeß bald der Zerstreuung ein Ende. Dies

der Cent⸗

Nachrichten von der Fabrikation des Kreises, und von dessen v11111““

pentheile,

Stadt verlegt habe. Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

Z. Brief. 2eld. u☚νμιαρέ‿m vxn 99 ½

Im Opernhause: Alcidor, Zauber⸗

sehr. verbinden, wenn Sie

ten des Herrn Mazas, Zeit uͤber unsere Geschichte geschrieben worden ist, vollton

genommen.

2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf.: Roggen 1 Rthlr.

also: „Mein Herr! Gestern verlangte einer unserer Kell

(Herr von Ludre) den Namens⸗Aufruf, indem er sich darauft rief, daß man unmoͤglich zu den Mitgliedern der Bunggl

Ich verlangte, daß er serhalb zur Ordnung verwiesen werde. Als Repraͤsentant nes Landes, als Mitglied dieser Kammer, und da ich he Unabhaͤngigkeit und Wuͤrde jedes einzelnen Mitgliedes der betheiligt bin, habe ich es fuͤr meine Pflicht gehalten, oͤfen zu reklamiren, und eben so oͤffentlich ersuche ich Sie, me Kollegen anzuzeigen, daß ich eine mir zugekommene Herau derung zum Zweikampf abgelehnt habe.“ Der Inhalt Schreibens wurde von der einen Seite beklatscht, von de dern gemißbilligt, und gab zu einer anhaltenden Beweaung laß. Herr von Ludre stuͤrzte zur Rednerbuͤhne. Der Pff verweigerte ihm indessen das Wort und erklaͤrte, daß, um ren Explicationen uͤber eine Sache, welche die Kammer allzulange beschaͤftigt habe, vorzubeugen, er einige Worte mäͤsse Tages zuvor habe er sich genoͤthigt gesehen, kraf ihm zustehenden Rechtes, einen Deputirten zur Ordnung mahnen, und die Pflicht jedes Mitgliedes der Kammer exhe daß er sich einer solchen Entscheidung unterwerfe; mit ser sey aber auch Alles abgethan. Ungeachtet dieserg rung verlangte Herr von Ludre wiederholt das Wort; Praͤsident es ihm aber eben so oft vorenthielt, so verziche zuletzt von selbst darauf. Die Versammlung bewillige auf extraordinair 1,000,000 Fr. zu geheimen Ausgaben des nisteriums des Innern, und 60,000 Fr. fuͤr die Blindenene Fuͤr die Unterdruͤckung der Unruhen im Westen und Säg wie in der Hauptstadt selbst, wurden im naͤchsten 8 5,899,300 Fr. verlangt. Herr Felix Réal widersetzte sih einer Summe von etwa 1,100,000 Fr., deren Verautgr durch die Ereignisse in Lyon und Grenoble herbeigefuͤhnt den. Der Kriegs⸗Minister rechtfertigte die Ausgabe⸗

dem er im Allgemeinen auf die Kosten hinwies, die dum

Mobilmachung der in den westlichen Provinzen stehenden so wie durch die Zusammenziehung verschi Corps in Lyon, Grenoble und Marseille herbeigefuͤhrt vn

Herr Garnier⸗Pages kam bei dieser Gelegenheit noch

auf die Unruhen in Grenoble zuruͤck, und tadelte den 8. Minister, daß er damals das 35ste Linien⸗Regiment aus Nach einer Entgegnung des Generabt lort ergriff Herr Auguis das Wort, um sich uͤber da laͤngerten Aufenthalt zahlreicher Truppen⸗Corps in Lpon Grenoble, wodurch nur unnüͤtze Kosten entstaͤnden, zu besche ren. Herr Garnier⸗Pages forderte wiederholt den Met Soult auf, sich uͤber diesen Gegenstand naͤher zu aͤußem 6. seiner erwiederte aber der Großsiegelbewahret, laf

V Regierung sich uͤber eine reine Verwaltungs⸗Frage uitt we aussprechen koͤnne; was die starke Besatzung von Grezbie

treffe, so werde sie durch die dortige Stimmung hinlängich

rechtfertigt. Das betreffende Kapitel wurde zuletzt noch cinme die Kommission verwiesen und die Kammer bewilligte die nachse

den Zuschuͤsse: fuͤr die gegen die Cholera getroffenen Vorsichtech regeln 6,314,000 Fr.; fuͤr die Besetzung von Ankona 3901

Fr.; fuͤr die Besetzung von Bona 874,500 Fr.; fuͤr die Verwaltung in Afrika 460,000 Fr⸗

Fuͤr die Nord⸗“ 7,715,500 Fr. In Bezug auf diese letztere Ausgabe kam 6 Schlusse der Sitzung noch zu einigen Explicationen zwh Herrn Mauguin und dem Minister der auswaͤrt Angelegenheiten (auf die wir morgen zuruͤckkommen den). Das Resultat derselben war, daß der Min ister sic ausfuͤhrlichere Mittheilung fuͤr den folgenden Tag porba waͤhrend Herr IG uin 129 . uͤber diesen Gegenf uͤr den naͤchsten Montag ankuͤndigte.

Der Kaiserlich Oesterreichische Botschafter und der K

lich Preußische Gesandte hatten gestern, nach der Ankunft

Couriere von ihren resp. Hoͤfen, Konferenzen mit dem Mi

der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Der Graf Réné de Bouillé, Gesandter am Grofßßa

lich Badischen Hofe, ist von Karlsruhe hier angekommen. Der Herzog von Mortemart hat folgendes Schreiba

die Redaction des Moniteur gerichtet: „Paris, 6.2

In seinem letzten Plaidoyer vor

Mein Herr Redacteur! Berryer, der ohne Zweife

hiesigen Assisenhofe hat Herr

entgegengesetzten Behauptungen einiger Blaͤtter vergessen hat

Denkwuͤrdigkeiten des Herrn Mazas mir zugeschrieben. A. dem ferneren Zweifel hieruͤber vorzubeugen, werden Sie in Ihrem Blatte anzeigen u daß ich der Abfassung und Bekanntmachung der Denwuͤrd Mazas, so wie Allem, was vor oder nach fremd bin. Genehmigen Sie ꝛc. Herzog v. Morte

Die Quotidienne wurde gestern von der Polizei in 2 Als Grund dazu war in dem Requisttoriusg vom Herin!

Mirtheilung einer im Englischen Unterhause starke Ausst

win gehaltenen Rede angegeben, worin einige gen den Koͤnig Ludwig Philipp vorkommen. Herr Jaubert stattete gestern Herrn Dupin, den er Sitzung der Kammer stark beleidigt hatte, einen Besuch

Vorgestern fand im Boulogner Gehoͤlz zwischen Herm riere, einem der Haupt⸗Beamten der hiesigen Praͤfekimn Herrn Bourgeois, einem Mitgliede des hiesigen Stadrc in Folge eines Streites, ein Zweikampf statt, de ohne Blutvergießen ablief. Herr Barrière versehlte; Gegner, welcher seinerseits sein Pistol in die Luft abst

Vor dem Assisenhof von Montbrison wurden am s die Zeugen⸗Verhoͤre beendigt, worauf der Kron⸗ Anwalt sei quisitorium hielt und die Advokaten der Angeklagten ihn doyers begannen.

G wor ehntgen Tagen wurden drei Anfuͤhrer von Chon dem Departement des Morbihan in das Gefaͤngniß von gebracht. Der Assisenhof von Orleans hat am vorigen 1 seine Session eroͤffnet und in der ersten Sitzung einen N Namens Houdayer, zuzeilfjaͤhrigem Gefaͤngniß verurthelt

Briefen aus Madrid zufolge, soll die Zusammenbemn der Cortes naͤher bevorstehen, als man bisher vermuthet

Heute schioß 5proc. Rente pr. compt. coup. der 35. fin cour. coup. dét. 102. 50. Z proc. pr. comß sin cour. 79. —. ö5proc Neav. pr. compt. 91. 15,279 91. 30. öprw. Spomn. perp. 70. 3 proc. 44. 5proc.

†. 5proc. Roͤm. 87 ½. 6 Frankfurt a. M., 12. Maͤrz. Oesterr. oproc. Mecß 93 ½. Avproc. 84. 83 ½. 2 ½proc. 48 ½. 1proc. 21 ⁄½. 20% Acrien 1503.1501. Part.⸗Obl. 136 G. Loose zu 1 Holl. 5proc. Obl. v. 1832 86 ¾. Poln. Loose 58 ½. G. 4

Redacteur Cottel.

Schreiben war von dem Staatsrath Renouard und lautete

bei A. W. Hahl I

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Custelen; in diese Convention hatte die Franzoͤsische Regierung

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meine

sche Staats⸗

Amtliche Nachrichten. 1“ Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Assessor Mosig in bLandgericht zu Goͤrlitz, und den Gerichts⸗Amtmann Paui selbst, zu Landgerichts⸗Raͤthen zu ernennen; dem Ober⸗Lundes⸗ ichts Deposital⸗Rendanten Reinsch zu Glogau dagegen den arakter als Hofrath zu ertheilen.

Bei der am 14ten und 15ten d. M. geschehenen Ziehung

zten Klasse 67ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie fiel der Haupt⸗

winn von 8000 Rthlr. auf Nr. 64,789; 2 Gewinne zu 2500 hlr. fielen auf Nr. 13,504 und 14,781; 3 Gewinne zu 1200 olr. auf Nr. 3074. 55,700 und 68,297; 4 Gewinne zu 800 sr. auf Nr. 14,682. 18,930. 43,439 und 60,450; 5 Gewinne 500 Rthlr. auf Nr. 24,971. 65,207. 70,260. 76,285 und 9065; 10 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 5277. 9838. 672. 25,302. 45,967. 55,006. 55,386. 56,137. 86,359 und 0s8; 25 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 468. 3703 14,450. w. 16,668. 26,225. 28,853. 28,863. 31,476. 33,255. 34,433. ℳ4. 46,631. 49,296. 50,549. 50,920. 51,719. 53,183. 54,264. 209. 63,039. 65,667. 74,435. 79,621 und 89,974.

Der Anfang der Ziehung 4ter Klasse dieser Lotterte ist auf 10. April d. J. festgefetzt. 1

Berlin, den 16. Maͤrz 1833. 1 Koͤnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direction.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Achen ist fuͤr die durch das Ableben des Pfarrers horn erledigte Pfarrstelle zu Immendorff der bisherige Vi⸗ zu Spiel, Mathias Muͤller, und fuͤr die durch den Tod Pfarrers Blankart erledigte Pfarrstelle zu Ellen der bishe⸗ Vikar in Moetrath, Johann Leonhard Nybelen, er⸗

Abgereist: Der Fuͤrst Maximilian Barclay de Tolly, Dresden.

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

JTvenkreich:. 8 Paris, 9. Maͤrz. Ueber den Schluß der gestrigen Sitzung Deputirten⸗Kammer ist noch Folgendes zu berichten: Als zuschuß von 7,715,500 Fr. fuͤr die vorjaͤhrigen Ausga⸗ der Nord⸗Armee zur Berathung kam, verlangte der ton Pelet von dem Kriegs⸗Minister Aufschluͤsse uͤber die achen dieser so bedeutenden Mehr⸗Ausgebe, worauf Herr artineau des Chenez erwiederte, daß dieselbe durch die rmehrung des Materials der Nord⸗Armee veranlaßt worden Herr Mauguin machte von seinem Platze aus die Be⸗ kung, daß wahrscheinlich mit jener Summe zugleich auch Ausgabe fuͤr die Armee bei ihrem ersten Einruͤcken in Bel⸗ im Jahre 1831 gedeckt werden solle und fuhr, als mehrere mmen dies verneinten, also fort: „Gleichviel; meine Absicht „zu fragen, ob die Kosten fuͤr die erste Expedition auf ükreich lasten sollen, und dieselbe Frage stelle ich in Bezug die zweite Expedition auf. Die erste war fuͤr die Rettung giens von hoher Wichtigkeit, die zweite war diesem Lande falls sehr nuͤtzlich, indem sie dasselbe in den Besitz eines iles seines Gebiets setzte. Belgien hat also von unserer pferung so viel Nutzen gezogen, daß es ganz fuͤglich Kosten fuͤr beide Expedittonen tragen kann. Bruͤssel t nicht sehr weit von Paris; man kann also das ebnis der Unterhandlungen hald erfahren und ich frage nun, Belgien uns unsere Vorschuͤsse zuruͤckzahlen wird, ob Unter⸗ dlungen uͤber diesen Gegenstand angeknuͤpft und warum die⸗ aen noch nicht beendigt sind; denn ich wuͤnsche, daß die Steuer⸗ htigen Gewißheit daruͤber erlangen, ob man uns die vorge⸗ senen Summen wieder erstatten wird.“ Der Minister auswaͤrtigen Angelegenheiten erwiederte: „Ich will icst den zweiten Theil der Frage beantworten, weil ich die⸗ am genausten kenne und weil er mich am meisten angeht. die Expedition nach Antwerpen beschlossen wurde, ward mit beigischen Regierung eine Convention abgeschlossen, um die hingungen und Anordnungen in Bezug auf jene Expedition

n Artikel eingeschaltet, wodurch alle außerordentlichen Aus⸗ 1 fuͤr die Kosten der Expedition auf Belgiens Rechnung ge⸗ wurden. Wir fanden es billig, daß Frankreich fortfahre, sewhnlichen Ausgaben, welche die Truppen verursacht haben 8* auch wenn sie in Frankreich geblieben waͤren, zu tragen, send Belgien die außerordentlichen auf sich nehmen sollte. h setikel erfuhr große Schwierigkeiten und wir konnten seine 8 me von der Belgischen Regierung nicht bewirken. Diese och egengruͤnde auf, die, wenn sie auch nicht haltbar waren, 2 mindestens schienen, so leicht auch deren Widerlegung eesare Nach mehrtaͤgigen Unterhandlungen willigte die 1 che Regierung, da die Jahreszeit immer weiter vor⸗ 8 die Expedition bei noch laͤngerer Zoͤgerung wahrschein⸗ - haͤtte aufgegeben werden muͤssen, in die Weglassung eich e stehenden Artikels aus der Convention, legte aber den 1 einer Note seinen Vorbehalt nieder, die Unterhand⸗ die Dmn diesen Punkt wieder anzuknuͤpfen. So verhalten unternge in Bezug auf die zweite, unter meinem Ministe⸗ die dar ommene Expedition; was die erste anlangt, so sind glaub⸗ uf bezuͤglichen Fakta nur unvollstaͤndig bekannt; wie „sind der Belgischen Regierung Noten uͤberreicht und

Sonntag den 17teu Maͤrz .

2

entschuldigen, wenn ich ihr in dieser Beziehung keinen vollstaͤndigen Aufschluß hs kann, vielleicht wird dies eher morgen geschehen koͤnnen. Ich kann nur Rechenschaft geben uͤber Dinge, die ich weiß, und in Bezug auf die unter meiner Verwaltung unternommene zweite Expedition haben wir uns, ich wiederhole es, die Wiederanknuͤpfung der Unterhand⸗ lungen vorbehalten.“ Herr Mhuguin erklaͤrte hierauf, er er⸗ warte also spaͤtestens in der naͤchsten Montags⸗Sitzung ausfuͤhrlichere Aufschluͤsse uͤber diesen Gegenstand, und werde alsdann einige Bemerkungen uͤber die diplomatischen Unterhandlungen hinzufuͤ⸗ gen. „Wir haben also“, bemertte eine Stimme, „am naͤchsten Montag eine diplomatische Sitzung zu erwarten.“ Der ver⸗ langte Kredit wurde hierauf bewilligt; eben so das Kapitel, in welchem 6,323,500 Fr. als Ausgaben fuͤr das Observations⸗Corps an der Mosel und Maas angesetzt waren, mit der von der Kom⸗ mission beantragten Reduction von 64,000 Fr., in welche der Kriegs⸗Minister gewilligt hatte.

Im Messager liest man: „Das Ministerium hat gestern abermals eine Niederlage erlitten; man debattirte uͤber den außer⸗ ordentlichen Kredit, wodurch die Ausgabe fuͤr die Zusammen⸗ behung der Truppen, welche im vorigen Jahre zur Unter⸗ druͤckung der Unruhen in Lyon und Grenoble verwendet wurde, gedeckt werden soll. Das Ministerium hatte diese Ausgabe gar nicht detaillirt, sondern verlangte, daß die Kammer blind uͤber den Gesammibetrag derselben abstimme. Der Bemuͤhungen des Ministeriums ungeachtet uͤberwies aber die Kammer das Kapitel nochmals an die Koimnmission, um die Ausgaben fuͤr Lyon und Grenoble von einander zu trennen und dieselben monatsweise einzutheilen, damit sie genauer kontrollirt werden koͤnnten.“

„Herr Baude“, aͤußert die Gazette de France, „scheint das doctrinaire Ministerlum sehr gereizt zu haben, indem er dem⸗ selben sagte, keine Rednerbuͤhne sey zu hoch, um Ueberlaͤufer zum Feinde zu brandmarken. Wenn man sich daran erinnert, was die Doctrinairs unter der Restauration gethan haben, und be⸗ denkt, daß die meisten derselben Minister Ludwigs XVIII. und Karls X. waren, so sieht jene Aeußerung des Herrn Baude in der That einer Persoͤnlichkeit aͤhnlich.“

Herr v. Ludre erklaͤrt in den heutigen Zeitungen, daß er Herrn Renouard nicht darum zum Zweikampf herausgefordert habe, weil dieser in der vorgestrigen Sitzung darauf angetragen, ihn (Herrn Ludre) zur Ordnung zu verweisen, sondern weil er in der Miene und den Handbewegungen des Herrn Renouard etwas ihn persoͤnlich Verletzendes wahrzunehmen geglaubt habe.

Der Graf Pozzo di Borgo ist aus London hier angekommen.

Der Graf von Salaberry, der bekannte Deputirte von der rechten Seite unter dem Ministerium Villeèle, sucht in der Ga⸗ zette de France die Unangemessenheit des politischen Eides darzuthun, den man den Waͤhlern in Frankreich abfordert, und stuͤtzt diese Ansicht besonders darauf, daß bei den haͤufigen Re⸗ gierungs⸗Wechseln, die in den letzten vierzig Jahren in Foank⸗ reich stattgefunden, jener Eid seine ganze Bedeutung verloren habe. „In Frankreich“, sagt Herr von Salaberry, „schwor man im Jahre 1789 bei der Nation, dem Gesetze und dem Koͤnige, dann bei der Nation und dem Gesetze, dann beim Hasse gegen das Koͤnigthum, dann schwor man auf die Verfassung vom Jahre I, dann auf die vom Jahre III, dann dem Kaiser, dann Ludwig XVIII., dann wieder Napoleon und den hundert Tagen, dann zum zweitenmale Ludwig XVIII. und seiner Dynastie nach der erblichen Thronfolge, und zuletzt dem juͤngern Zweige der Bourbonen, und zwar fuͤr diesmal auf ewige Zeiten Diese herkoͤmmliche Schaͤndlichkeit wird in der Geschichte unseres Jahrhunderts einst das Grund⸗Uebel der Franzosen genannt werden. Das Gewissen des Liberalismus ist so gestaͤhlt gegen die Eidschwuͤre, wie der Maͤgen des Koͤnigs Michridates es gegen das Gift war.“

Das von Herrn Fonfroͤde redigirte Memorial bordelaie, bis⸗ her ein eifriges ministerielles Blatt, enthaͤlt seit kurzem Artikel, worin das Verfahren des Ministeriums in starken Ausdruͤcken getadelt wird.

Der Redacteur der Gazette de Normandie, Herr von Cor⸗ neille, ist wegen des Artikels seines Blattes, worin vor einigen Tagen die falsche Nachricht von einem in Paris ausgebrochenen Volks⸗Aufruhr mit allen Details und sogar mit der vollstaͤndi⸗ gen Proclamation, die der Polizei⸗Praͤfekt erlassen haben sollte, gegeben wurde, vor den Assisenhof von Rouen geladen worden.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ bung vom 5ten Maͤrz. (Fortsetzung.) Herr O'Connell egann seine Rede mit der Bemerkung, daß bei den Debatten uͤber die vorliegende Bill Vieles gesagt worden sey, was nicht wesentlich zur Sache gehoͤre, wodurch die Verhandlungen uͤber die erste Lesung so sehr in die Laͤnge gezogen worden waͤren. Er versprach, sich streng an die Sache halten zu wollen, und aͤußerte sich dann im Wesentlichen folgendermaßen:

„Die Gesetzgebung hat jetzt zu entscheiden, ob ein Gesetz, wie das vorliegende, auf beide Theile des Britischen Reiches angewen⸗ det werden darf. Soll das alte System fortgesetzt werden, oder soll Irland wirklich einen Theil des Britischen Reiches ausmachen? Was muß bei der Eroͤörterung dieser Frage zur Sprache kommen? Hat Irland jemals aus seiner Verbindung mit England Vortheil gezogen? Wenn es gaͤnzlich getrennt waͤre, koͤnnte es schlimmer daran seyn? (Hoͤrt!) Alle Redner haben dies verneinend beant⸗ wortet. („Nein, nein!“) Armuth, Elend, Mangel und Verbrechen herrschen in Irland. Wie koͤnnte es schlimmer seyn? und dieser Zustand wird von allen Seiten eingeraͤumt. Ich frage: Was hat England fuͤr Irland gethan? Nichts. Wenn man aber fragte, welche Verbrechen England begangen habe, so wuͤrde das schwaͤrze Verzeichniß sehr lang ausfallen. Jede Periode der Geschichte zeigt uns Handlungen der wildesten Grausamkeit, der schaͤndlichsten Ver⸗ raͤtherei, die jemals die Annalen irgend eines Landes befleckten. Ich habe fruͤher die charakteristischen Zuͤge jedes Jahrhunderts erausgestellt, was gewann ich aber, als hoͤhnisches Gelaͤchter?

e dies elen Gegenstand Unterhandlungen angeknuͤpft worden, die

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(Hoͤrt, hoͤrt!) Hat man meiner nicht gespottet, weil ich auf die Un⸗ terdruͤckungen der Heinrichs Ehuardai. der. Eli auir

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man die Abscheulichkeiten jener Zeiten wieder in Anwendung bringt, und sie nur mit dem duͤnnen Mantel eines andern Namens bedecht. (Lauter Beifall.) Was brauchen wir uns indeß auch auf die Ver⸗ brechen Anderer zu beziehen, wo so viel Grund zu persoͤnlicher An⸗ klage vorhanden ist? Es gab zu jenen Zeiten große Maͤnner; und es 2, 8e den 6 machen, mit Raleigh oder Essex verglichen zu werden; aber die groͤß⸗ ten Maͤnner koͤnnen sich zu gewissen Zeiten wilder und bansacür Handlungen schuldig machen, und es kann sich ereignen, baß kleine Leute sie um diese unselige Auszeichnung beneiden. Ich stehe auf der Schwelle der Britischen Verfassung; ich erhebe msch, um mein heer ann gegen eine unheilvolle Gesengednng zu vertheidigen, welche jeder schlechten Leidenschaft des menschlichen Herzens Gewalt uͤber dasselbe einraͤumen, und einem Manne die Macht verleihen wuͤrde, jeden Einwohner willkuͤrlich ins Gefaͤngniß werfen zu lassen. Ich

age das erste reformirte Parlament, oh es nur die Freiheit in Eng⸗ and und nicht in Irland beschuͤtzen will? Wenn in letzterem Lande gegenwaͤrtig eine uͤbertriebene Aufregung vorherrschen sollte, so darf man es nicht so ganz strenge damit nehmen; man muß einem Volke, das an den Pforten eines Kerkers steht, etwas zu Gute halten. Man wird mir vielleicht einwenden, daß ich mich jetzt noch nicht um diese Details der Bill zu bekuͤmmern habe, da sie dem Hause noch nicht vorliegen. Aber haben dieselben nicht schon die Geneh⸗ migung der Regierung erhalten? Kommen dieselben nicht zu uns,

ber und Staatsmaͤnner, welche in der ganzen Welt wegen ihrer standhaften Liebe zur Freiheit und wegen iyrer unerschuͤtterlichen Ruͤcksicht fuͤr die großen Interessen der Menschheit so beruͤhmt und bekannt sind? Kurz, sind sie nicht mit dem Beifall der „erblichen Weisheit“ der Nation gestemveit? (Gelaͤchter.) Ich will dem Hause in moͤglichster Kuͤrze die Beschaffenheit nud die Wirkung die⸗ ser kostbaren, dieser menscylichen, dieser beschuͤtzenden Bill ausein⸗ andersetzen. Erstlich raubt sie in der That der Unschuld jeden Schutz:; sie vernichtet die Sicherheiten, welche die Constitulion dem Lande durch Errichtung der Geschwornen⸗Gerichte gegeben het. Haben Eure Vorfahren die Geschwornen⸗Gerichte eingefuͤhrt, um den Schuldigen in den Stand zu setzen zu triumphiren? (Lauter Bei⸗ fall.) Thaten sie es nicht im Gegentheil, damit kein Unschuldi⸗ ger, weit menschliche Vorsicht reicht, verurtheilt werden sollte?? All' diese Sicherheit fuͤr die Unschuld die Bill hinweggenommen. ehrenwerthen Mitgliedes fuͤr Leeds (Herrn Macauley) zu besitzen, ohne seine Inkonsequenz (Gelaͤchter) um das ehrwuüͤrdige Alter⸗ der Geschwornen⸗Gerichte recht lebendig vor Augen stellen zu

nnen. die Theorie der Britischen Verfassung erklaͤrt, daß zu keinem an⸗ dern Zweck die Civilliste bewilligt, Steuern erhoben, Armee und

so

wuͤrden, als damit zwoͤlf Maͤnner unter dem Vorsitz eines Richters mit vollkommener Freiheit uͤber Leben und Eigenthum der Buͤrger entscheiden koͤnnten? (Hoͤrt, hoͤrt!) Diese Bill macht deher der Constitution ein Ende, weil sie die Geschwornen⸗Gerichte auf⸗ hebt. Ich kann aber noch nicht ee daß der edle Lord ge⸗ genuͤber, der sich durch die liebenswuͤrdige Einfachheit seilies Wesens nur Freunde gemacht hat, und der selb

Das naͤchste Uebel der Bill ist, daß sie das Recht der persoͤnlichen Se aufhebt. Kein Mann wird es wagen, einem maͤchtigen

Lord⸗Lieutenants abhaͤngen. Die Bill nimmt also die Geschwor⸗ nen⸗Gerichte, die persoͤnliche Freiheit und das Recht der Klage hin⸗ weg; sie thut aber noch mehr sie vernichtet die Freihert der Presse.

einem oͤffentlichen Blatte auszusprechen, wenn z. B. von den Zehn⸗ ten die Rede waͤre. Dann vernichtet die Bill ferner das Petitions⸗ Recht, das Recht, welches an Wichtigkeit den Geschwor⸗ nen⸗Gerichten zunaͤchst kommt. Warum hat das Volk line Familie vom Throne gestuͤrzt und eine andere hinauf⸗ esetzt! gen Gerichtes und des Petitions⸗Rechtes zu sichern? Warum sind wir hier versammelt? Warum ist ein reformirtes Parlament mit so vielen Schwierigkeiten ins Leben gerufen worden? Aus keinem an⸗ deren Grunde, als weil man vermuthete, daß das vorige Parlament aus eigennuͤtzigen persoͤnlichen Ruͤcksichten den Bitten des Volkes kein Gehoͤr schenke. Dieses reformirte Parlament ist also konstituirt,

ginnen, das Petitions⸗Recht zu vernichten? (Beifall.) Kein Zwei⸗ fel, wenn man Versammlungen halten will, um den Charakter und das Betragen junger Ofstziere zu beloben, ste als Muster der Gerech⸗ tigkeit und der Geduld aufzustellen, oder um irgend einen anderen dem Lord⸗Lieutenant wohgefaͤlligen Gegenstand zu berathen, so wird die Erlaubniß dazu bereitwillig ertheilt werden; aber wehe dem Manne, der es wagen wuͤrde, um Abhuͤlfe der Beschwerden zu bit⸗ ten. Welch' eine Abgeschmackiheit, gerade dem Manne, dessen Be⸗ tragen am meisten Anlaß zu Beschwerden giebt, das Recht zu er⸗ theilen, alle solche Klagen zu ersticken. Der sehr ehrenwerthe Herr (Stanley) schuͤttelt mit dem Kopfe: aber ich wiederhole es, und fordere zum Widerspruch heraus, daß keine Versammlung in Irland ohne Erlaubniß des Lord⸗Lieutenants gehalten werden kann. Diese Bill ist ein großer Sieg der Tories uͤber die Whigs. (Beifall.)

nur davon? Ich hegte einst eine politische Feindschaft gegen den

eingebracht werden.

Bill vorzulegen, welche flammende Reden wuͤrden nicht die jetzigen

Minister gegen sie geschleudert, wie heftig wuͤrden sie nicht gegen 8

die Einkerkerung des geringsten Unterthans protestirt haben? Sie wuͤrden sich zu Beschuͤtzern des Volkes aufgeworfen, und der Lord⸗ Kanzler wuͤrde sich in der ganzen Wuͤrde seimer Rechtlichkeit gegen das tyrannische Gesetz erhben haben. (Lauter Beifall.) Was die Kriegs⸗Gerichte betrifft, so glaube ich, daß sie ihrem Zwecke entsprechen werden. Es ist nicht meine Absicht, irgend et⸗ was Nachtheiliges gegen die Armee zu sagen schwerlich hat ez jemals ein tapfereres Heer gegeben; auch die Offiziere koͤn⸗ nen auf kein Verdienst Anspruch machen, das ich ihnen nicht be⸗ reitwillig zugestaäͤnde. Einige derselben besitzen außerordentliche, an⸗ dere gewoͤhnliche Faͤhigkeiten, und noch andere zeichnen sich durch keine hervorstechende Talente aus; aber Alle zusammen sind sie die

ehrenwerthen Herren gegenuͤber gerade keine Schande

noch ganz warm von den Lobspruüͤchen jener maͤchtigen Gesetzge⸗

1 wird durch Ich wuͤnschte die Beredsamkeit des

Flotte erhalten, und die beiden Haͤuser des Parlaments versammelt

3 1 ein erhabe⸗ nes Amt mit Anmuth zu bekleiden weiß, zu dieser - der Verfassung seine Zustimmung geben wird. (Anhaltender Beifall.)

achbarn zu mißfallen; kein Weib darf dies wagen. (Beifall.) Auch das Recht der Klage soll den Irlaͤndern genommen werden; wer es anzuwenden versuchte, wuͤrde einzig und allein von der Gnade des

Ich moͤchte die Person sehen, die es wagen wuͤrde, die Wahrheit in

Englische Geschah es nicht, um sich die Wohlthaten des Geschwor⸗

um die Bittschriften des Volks zu beachten; will es nun damit be⸗

Aber wozu? Haben nicht tiefdenkende Schriftsteller uͤber

Wann brachten jene jemals eine solche Akte ein? Wann traͤumten sie

ehrenwerthen Baronet (Sir Robert Peel) und zu einer Zeit artete die⸗ selbe sogar in persoͤnliche aus; darin hatte ich unrecht, und gestand es auch selbst ein. Jetzt aber fange ich auch an, meine politische Feinda seligkeit zu bedauern, wenn solche ich will nicht sagen, teuflische Maßregeln denn Worte sind verschwendet von den Whigs Wenn die Tories es gemaßt haͤtten, eine solche