1833 / 84 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Seminar, beguͤnstigt durch Lokal⸗Verhaͤltnisse, eine allgemeinere

Verbreitung gefunden, so daß innerhalb 4 Tagen von 85 Semi⸗ naristen 72 davon ergriffen worden sind.

In der Provinz Posen sinden die Sonntags⸗Schulen immer mehr Eingang. Die meisten Staͤdte sind bereits damit versehen, und in Wronke und Samter sind neuerdings der⸗ gleichen Schulen eingerichtet worden, von denen die erstere be⸗ reits von einigen 50 Schuͤlern besucht wird. Auch die letztere wird sich eines raschen Gedeihens zu erfreuen haben, da, wie an vielen andern Orten, so auch in Samter, die Gewerke entschlos⸗ sen sind, ihre Lehrlinge kuͤnftig nur unter der Bedingung freizu⸗ sprechen, daß dieselben sich uͤber ihren regelmaͤßigen Besuch der Sonntags⸗Schulen genuͤgend ausweisen koͤnnen.

346

Aus Koblenz meldet man unterm 18ten d. M.: „Ge⸗ stern begannen die Eil⸗Jachten der Herren Steinebach und Le⸗ roy ihre Fahrten zwischen Koblenz und Trier. Jeden Sonntag und Mittwoch geht eine Jacht von hier ab. Die gestrige Fahrt wurde von einem neuerbauten, und fuͤr die Mosel⸗Schifffahrt eigends eingerichteten Schiffe angetreten. Diese Unternehmung der Herren Steinebach und Leroy verdtent die hoͤchste Anerken⸗ nung, da sie fuͤr die Handels⸗Verbindungen so wichtig ist und das noch wenig befahrene Mosel⸗Thal in bestaͤndige Verbindung mit den groͤßeren Rhein⸗Staͤdten bringt. Zugleich bietet das Mo⸗ sel⸗Ufer so herrliche Partieen, daß gewiß Viele die Gelegenheit dieser trefflich eingerichteten Jachten benutzen werden, um einen so schoͤnen Theil des Vaterlandes genauer kennen zu lernen.“

4

Preise der vier Haupt⸗Getreide⸗Arten Monarchie bedeutendsten Marktstaͤdten im Monat Februar 1833,

in den fuͤr die Preußische

nach einem monatlichen

Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Noggen Gerste V Hafer -——— —— Keutgaberg . 47 92 35 à½8 24 9%, F.18. Memel 27275à 24 2 Tilsit.. 53 1, 30 1.2,¶% y2289, eerebar 40 26 20 astenburg.. 4192 u291, 219 Neidenburg. 572½ 31 24 ½ Danzig.. 50 35 22 219, Elbing 43 ß35 22 Konitz.. 60 35

Graudenz.. 43 2133 †.

30 f. 30 2 28 ½ 27 1 05

M 37„. 29 ½ 31*2 z98 331 32

Seg e1“““ andsberg a. d. W. .. .. Stettin..

0 90

—öq 505 0O,9, E

Namen der Staͤdte. Weizen V Roggen Gerste Hafer 37 419 41za 49 1 42 ½ 8 43 44 52 481½ 45 42 1⁴½ 44 40 12 50 601, 61 12 47 56 46 72

58 48

261½ 3 371* 32 ⁷, 27 ¼2 33 37 47*3 43

Magdeburg .. Stendal eeeg Nordhausen Muͤhlhausen Erfurt Halle Torgau Muͤnster Minden Paderborn Dortmund Koͤln.. Elberfeld Duͤsseldorf Krefeld

Malmedy Trier

Saarbruͤck

Kreuznach

Simmern Koblenz Wetzlar Durchschnitts⸗Preise

der 11 Preußischen Staͤdte

5 Posenschen Staͤdte

9 Brandenb. u. Pom⸗

merschen Staͤdte..

10 Schlesischen Staͤdte

8 Saͤchsischen Staͤdte

4 Westfaͤl. Staͤdte..

r 14 Rheinischen Staͤdte

2

33 72 30 12 38 43 ½½

49 12

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger

1833. 6 Uhr. 2 uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

22. Maͤrz.

Koͤnigliche Schauspiele. Sonntag, 24. Maͤrz. Im Overnhause: Das Geheimniß,

. „„ 1 8. vn 9 336,1 % Par. 335,92 „Par. 336,37 Par Quellwärme 6,2 ° R. 1,6 ° R. 1,0° 0,1 ° R. H „,X.] 1 R. 1, ze sgatwenme 1,1*R. 8 Bodenwärme 1,8 ° R.

90 pCt. 2 pCt. bö1 S vhse Ausdünst. 0, 02 *Rh. Sa8s Niederschlag 0,07 2 Rh.

8 Luftdruck.. Luftwaͤrme Thaupunkt

Wolkenzug

Berliner Den 23. März 1833. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

M Te. 100

Geld.] .eee. 4 95 ¾⅜ 1 95 ½ 5 104 104 91½ 54 94 94 95

99 ½

Grofshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.

Pomm. Pfandhr.

Kur.- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.

Holl. vollw. Duk. Neue do. Friedrichsd'or.. 13

Disconto . . . . . 8 4 ½ —ê Ree

St.-Schuld-Sch. Pr. Eugl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Sech. Kurm. O bl. m. J. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Käönigsb. do. binger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

ILEEEAne

24—

—82en

1II

36 4 98

4

Wechsel-Cours.

Brief. Geld.

145 ¾ 145

[Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Rt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt.

8 Tage 2 Mt.

3 Woch.

Kurz

152 15127 151 ½ 6 28 ½ 6 28 81 TEEI 103 ½

99

102

Angsbur S,Es 8 6G ö111A1XA“ 100 Thl. Frankfurt a. M. W2Z 5 Petersburg Warschau

105 103 ½

30%

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 18 März. Niederl. wirkl. Schuld 46 ¾. 5 % do. 86 ½. Ausgesetzte Schuld 1 ½. Kanz-Bill. 20 ½. 69 101 ½. Russ. (v. 1828) 99 ½. (v. 1831) 89 ½. Preuss. Prämien-Scheine 94 ½. Oesterr. 89 ½. 38 Span. 42 ½, 5 % 64 ¼.

tei, im ersten Stuͤcke:

Hamburg. 21. März. Oesterr. 5 8 Met. 93 ½⅛. 4 9 do. 83 ½. Bank-Actien 1 101 ½. Russ. Holl. (v. 1828) 90 ⁄. do. (v. 1831) Scheine 107 ½, Poln. 115 ¾. 6

London, 15. März. Belg. 89. Dän. 74. Griech. 36 ½. ass. 103 ½.

245. Russ. Engl. Preuss. Prämien-

38 Cons. 88 ½. Niederl. 47. Poet. 50 ½.

Fuͤrst.

Preuss. Cour.

decker, komisches Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angely. auf: Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Ak⸗

Bettler, als Gastrolle.)

10 jaͤhrigen Sohne des Koͤnigl. Kammer⸗Musikus Hrn. Gareis.

Dann folgt: Scene und Arie mit Chor aus der Oper „Die Italiaͤnerin in Algier“, von Rossini, vorgetragen von Dlle. Die Sylphide, Ballet in 2 Abtheilungen, von

Und: Ph. Taglioni.

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus⸗Billets, mit Sonn⸗ abend bezeichnet, verkauft. Im Schauspielhause: Gebruͤder Foster, oder: Das Gluͤck

mit seinen Lsunen, Charakter⸗Gemaͤlde des 15ten Jahrhunderts, in 5 Abtheilungen, von Dr. C. Toͤpfer.

Montag, 25. Maͤrz. Im Schauspielhause, zum ersten⸗ male wiederholt: Kaiser Friedrich II., Dritter Theil, oder: Frie⸗

drich's Tod, historische Tragoͤdie in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. (Um das Stuͤck in die Graͤnze der gewoͤhnlichen

Theaterzeit zuruͤckzufuͤhren, wird das Vorspiel wegbleiben.)

Dienstag, 26. Maͤrz. Im Schauspielhause: Die Geschwi⸗ ster, Schauspiel in 1 Ab. von Goͤthe. (Dlle. Hirschmann: Ma⸗ riane.) Hierauf: Der beste Ton, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Dr. C. Toͤpfer. (Dlle. Hirschmann: Leopoldine, als letzte Gastrolle.)

Mittwoch, 27. Maͤrz. Im Opernhause: Alcidor, Zauber⸗ Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini.

Zu dieser Oper bleiben die bereits geloͤsten und mit „Sonn⸗

tag“ bezeichneten Opernhaus⸗Billets guͤltig; auch werden die

noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit „Sonntag“ bezeich⸗ net seyn. 1

Im Schauspielhause: 1) La reprise de: Le Coufident, vaudeville en 1 acte, par Secribe. 2) La première représen- fation de: Une bonne fortune, vaudeville nouveau en 1 acte. bar Mr. Bayord.

teurs de 1831, vaudeville comique en 1 acte.

Kooͤnigstaͤdtisches Theater. Sonntag, 24. Maͤrz. mische Oper in 3

2

Montag, 25. Maͤrz. Auf Hoͤchstes Begehren: Der Dach⸗ Hier⸗

ten. Zum Beschluß: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr, komi⸗ sche Scene. V Dienstag, 26. Maͤrz. Lorbeerbaum und Bettelstab, oder: Drei Winter eines Deutschen Dichters, Schauspiel mit Gesang in 3 Akten, von K. v. Holtei; Musik von Julius Rietz. Hier⸗

auf: Bettelstad und Lorbeerbaum, oder: Zwanzig Jahre nach dem Tode, Nachspiel in 1 Akt, von K. v. Holtes. (Hr. v. Hol⸗ Heinrich; im zweiten:

*

den verruͤckten

Neueste Nachrichten.

Paris, 17. Maͤrz. Vor dem Assisenhofe von Montbrison⸗ wurden am 15ten d. M. die Verhandlungen in dem Prozesse gegen die Passagiere des „Carlo Alberto“ beendigt und saͤmmt⸗

und mit dem Wesen

liche erklaͤrt hatte, freigesprochen. Die gestrige Sitzung der Deputirten⸗Kammer we

dem Tages zuvor gefaßten Beschlusse gemaͤß, bereits um 12 eroͤffnet. Um diese Zeit waren aber kaum 30 Mitglieden Saale. Herr Roger trug zunäͤchst im Namen der betrefee Kommission auf die Annahme des Gesetz⸗Entwurfes an, wonj eine Summe von 650,000 Fr. zu Praͤmien fuͤr den Stock⸗ Wallfischfang verlangt wird. Da nach Beendigung dieses richts die Versammlung immer noch nicht vollzaͤhlig war, s langten mehrere Mitglieder den Namens⸗Aufruf, der auch von einem der Secretaire veranstaltet wurde. An der d ordnung war sodann die Berathung uͤber den Gesetz⸗Em wegen der provisorischen Forterhebung der Steuern bis zu Juni. Der Baron Mercier erklaͤrte, daß er nicht das ergreife, um diesen Gesetz⸗Entwurf, dessen Annahme ihm denklich scheine, zu bekaͤmpfen, sondern um seine Miß bill daruͤber zu erkennen zu geben, daß die Kommission in ihren richte sich mit einem ihr voͤllig freinden Gegenstande, naͤmli dem Plane, auf die gegenwaͤrtige Session gleich diejenige 1834 folgen zu lassen, beschaͤstigt habe. Der Redner sprac dahin aus, daß eine solche Absicht mit den bestehenden Gei

Angeklagte, nachdem die Jury dieselben fuͤr

Falle die Haͤnde bieten duͤrfe. sich Herr Havin. Wenn, meinte er, das Beste des Landes die

Sonnt gierung darauf an, Singspiel in 1 Akt; Musik von Solié. Hierauf: Konzert fuͤr Klarinette, von Krommer, Erster Satz, vorgetragen von dem

3) Monsieur Cagnard, ou: Les Conspira-

Des Adlers Horst, romantisch⸗ko⸗ Akten, von Karl v. Holtei; Musik vom Ka⸗ pellmeister Franz Glaͤser.

nit d der Repraͤsentativ⸗Regierung voͤlli Widerspruche stehe, und daß man daher zu deren Ausfuͤht da hieraus die nachtheiligsten Folgen 1e. koͤnnten, in ni Ziemlich in derselben Weise äzut

tige Eroͤffnung einer zweiten Session erheischte, so wuͤrden Deputirten sich ohne Zweifel zu einer solchen gern verf indessen walte hier eine hoͤhere Frage vor, naͤmlich dieser ob die Kammer ein zweites Budget bewilligen duͤrfe, bevot Land die wichtigen Gesetze, die es schon so lange warte, und namentlich das Munizipal⸗ Gesetz etze habe. „Ist der Gang des Ministeriums von der so fragte der Redner, „daß wir ihm einen so großen Bw unsers Vertrauens geben koͤnnen? Ich bin dieser Mein nicht, und will hier nur in wenigen Worten an diejenigen! waltungs⸗Maßregeln erinnern, die uns dem gegenwaͤrtigen! nisterium entfremden muͤssen.“ Herr Havin berief sich hie die beiden Expeditionen nach Belgien, bei denen das Int Frankreichs in keinerlei Weise wahrgenommen worden sey. einigen Bemerkungen des Herrn Muͤntz faßte der Bericht ter die Berathung zusammen, und suchte bei dieser Gelein aufs neue die Nothwendigkeit einer zweiten Session zu in sen. Hierauf begann die Debatte uͤber die drei einzelnen lii des Gesetz⸗Entwurss, nach deren Inhalte die direkten Sim nach den bisherigen Saͤtzen bis zum 1sten Juni

die indirekten bis zum Zisten Dezember d. J. form ben werden sollen, und zu diesem Behufe den Minit ein provisorischer Kredit von 142,000,000 Fr. bewilliat n Der ganze Gesetz⸗Entwurf ging sodann mit 2 men durch. Eben so wurden neun Gesetz verschiedene Departements und Staͤdte zur Eroͤffnung einer leihe oder zur Ausschreibung einer außerordentlichen Steurn maͤchtigt werden, zusammen mit 229 gegen 10 Stimmen 2 nommen. Der Minister des Innern legte darauf neue Gesetz⸗Entwuͤrfe vor, wodurch zur ferneren Unterstt der politischen Fluͤchtlinge fuͤr 1832 nachtraͤglich 624,524 Fr. fuͤr 1833 1,500,000 Fr. verlangt werden. In einem org Gesetz⸗Entwurfe, den derselbe Minister einbrachte, traͤgt die daß man ihr noch ferner auf

Jahr die Besugniß einraͤume, den gedachten ßFluͤcht gen bestimmte Wohnsitze anweisen zu duͤrfen. Ein w ter Gesetz-Entwurf endlich, den der Graf von mittheilte, beabsichtigt die Penstonnirung der waͤhrend der! ruhen im Westen und an den Tagen des 4. und 5. 9

Q

„Entwuͤrfe, won

Argg

Ces 4. wundeten National⸗Gardisten, so wie der Wittwen und Wäa der Gebliebenen, zu welchem Behuse ein provisorischer Kredit 30,000 Fr. verlangt wird. Nachdem diese 3 Gesetz⸗Entwuͤrfe Drucke verwiesen worden, beschaͤftigte die rsammlung sich dem Gesetze wegen der Aushebung des Truppen⸗Kontingents 80,000 Mann von der Klasse von 1832. Herr von Ludre ft wozu dieses Kontingent in einem Augenblicke dienen solle, man von einer allgemeinen Entwaffnung spreche? Der Krieg Minister erwiederte, daß von senen 89,000 Mann nur 10 Mann wirklich in den aktiven Dienst der Armee und t6 bei der Marine eintreten, die uͤbrigen 64,000 aber bis auf L teres in ihrer Heimath bleiben sollten, um spaͤterhin eine Resc zu bilden. Die beiden ersten Artikel des Gesetz⸗Entwum wurden darauf ohne Weiteres angenommen, zwei Zusatz⸗Ar der Herren Duprat und Poulle aber, wovon der eine: gleichmaͤßigere Repartition des Kontingents, als die bishenll und der andere die Zuziehung aller jungen Leute, deren Eld

seit dreißig Jahren in Frankreich ansaͤssig sind (insofern sie nn

ausdruͤcklich erklaͤren, daß sie sich ferner als Auslaͤnder betrach

wollen), nach einer unerheblichen Debatte verworfen. Nacht

hierauf noch die Art. 3 und 4 unveraͤndert bewilligt word

ging das ganze Gesetz mit 236 gegen 17 Stimmen durch,

Beschluß der Sitzung machten zwei Bittschriften⸗9

richte.

Vor dem hiesigen Assisenhofe begann gestern in dem 9 zesse wegen des Attentats gegen den Koͤnig das Verhoͤr der! den beiden Angeklagten vorgeladenen Zeugen.

Der Temps zeigt an, heute werde eine Versammlung Redacteure der hiesigen Oppositions⸗Blaͤtter stattfinden, um Form festzustellen, in welcher eine allgemeine Subscription Gunsten des Herrn Laffitte eroͤffnet werden soll.

Der Graf Sebastiani wird in einigen Tagen hier erwart

. 8 Die Akademie der moralischen und politischen Wissenst r zu ihrem Pr.

925 De

ten ernannte gestern den Grafen von Roͤdere denten und den Heuzog von Bassano zu ihrem Vice⸗Pt. denten.

Den neuesten Nachrichten aus Al tige Gouverneur, General Savary, gehabt.

gier zufolge, hat der! einen apoplektischen 30

]

Franksurt a. M., 937. 4proc. 84 12%. 84 nr. 2 ½ proc. 50 . 1proc. 22 ½ Actien 1492.1488. Part.⸗Obl. 136 ½. 135 . B. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 88. 87½.

20. Maͤrz. Oesterr. 5proc. Metall. 9. v. G. DM Loose zu 100 Fl. 18. Poln. Loose 59 ½⅜. B

Gedruckt bei A. W. Hayn.

““

nicht schn

25 gegen 47 Q

1 Pbigem Tage erschien der Geheime Kriegsrath und General⸗ jutant des Sultans, Muchir Achmed Pascha, um abseiten

Ps fuͤr diesen glaͤnzenden Beweis der erhabenen Sorgfalt Sr.

lefolge begleitete.

taats⸗S

——

Berlin, Montag den 25sten Maͤrz

2— —.—

Amtliche Naächrichten. Kronik des Tages

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Regierungs⸗Rath Freiherrn Schleinitz in Marienwerder zum Ober⸗Regterungs Rath Ibtheilungs⸗Dirigenten bei der Regierung zu Bromberg eegnaͤdigst zu ernennen und die Bestahung in dieser Eigen⸗ st fuͤr denselben Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht. Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Intendantur⸗Assessor Me s⸗ schmidt zum Intendantur⸗Rath zu ernennen und das Pa⸗ für denselben in dieser Eigenschaft Allerhoͤchst zu vollziehen

ht.

Dem pensionirten Kammergerichts⸗Reg einsdorff hierselbst ist 1 auf die durch Beschreibung nachgewiesene, fuͤr den Zweck der Benutzung als Material zum Polstern, fuͤr neu und eigenthuͤmlich anerkannte Zubereitung des Strohes, er dem 20. Maͤrz 1833 ein vom Tage der Ausfertigung Acht erkinander folgende Jahre und im ganzen Umfange des Preu⸗ en Staats guͤltiges Patent ertheilt worden.

ator Adolph

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung u Magdeburg ist der zweite Prediger Cramer an der Maktini Kirche zu Halberstadt zum ersten Prediger an die⸗ Kirche erwaͤhlt, der Kandidat des Predigt⸗Amts, Johann ter Benedikt Wiegmann, zum evangelischen Prediger Farsleben und Zielitz, Dioͤzes Neuhaldensleben, und der Pre⸗ r Michelmann in Drakenstedt zum evangelischen Pfarr⸗ unkten in der Stadt Hadtmersleben, Dioͤzes Wanzleben, be⸗

en worden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fuͤrst Ludwig zu halt⸗Koͤthen, von Breslau. 8

Se. Excellenz der Koͤnigl. Saͤchsische Staats⸗Minister der anzen, von Zeschau, von Dresden.

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Com⸗ deur der 5ten Divinon, von Brause, und Der General⸗Major und Commandeur der 5ten Landwehr⸗ gade, von der Groͤben, nach Franksurt a d. O. 1 Der General⸗Major und Commandeur der é6ten Infanterie igade, von Gagern, nach Torgau

Der Kaiserl. Oesterreichische General⸗Major u

nd Kaͤmmerer, af Clam⸗Martinitz, nach Wien. . .

gs⸗Nachrichten.

I

Puhkand.

St. Petersburg, 16. Maͤrz. Die hiesigen Zeitun⸗ n enthalten Folgendes: „Nachrichten aus Konstantinopel 23. Februar, durch einen Courier, melden die Ankunft des

Contre⸗Admiral Lasareff befehligten Geschwaders im Bos⸗ orus. Am 21. Februar warf es die Anker vor Bujukdere. An

29

2⁴

r. Hoheit dem Herrn von Butenieff und dem Herrn General⸗ utenant Murawieff die lebhafte Erkenntlichkeit seines Gebie⸗

zjestaͤt des Kaisers zu Gunsten des Ottomanischen Reiches zu zeugen. Am folgenden Morgen empfing auch unser Minister n Besuch des Seraskiers Chosreff Pascha, den ein zahkreiches Dieser Großwuͤrdentraͤger wollte, nachdem lebhaft bewegt, den Ausdruck der Gesinnungen des Sultans en den Kaiser wiederholt hatte, dem Contre⸗Admiral Lasareff en Besuch abstatten, und dieser empfing ihn am Bord seines chiffes mit allen uͤblichen Ehrenbezeugungen. Der Seraskier ldete dem Contre⸗Admiral, daß Se. Hoheit die Absicht habe, m eine Privat⸗Audienz zu ertheilen, die in diei bis vier Ta⸗ n stattfinden sollte. Der Serastier wuͤnschte, in seiner Ei⸗ nschaft als ehemaliger Groß⸗Admiral, die Schiffe aufs ge⸗ ueste in Augenschein zu nehmen und bezeugte mit wahr⸗ fter Sachkenntniß sein Erstaunen uͤber die Ordnung, die söne Haltung und die außerordentliche Reinlichkeit, die er dort raf. Als der Seraskier wieder zuruͤckfuhr, begruͤßte ihn das wmirolsschiff mit einer Artillerie⸗Sarve. Schon vor der An⸗ nft des Geschwaders hatte der Stand der Sachen in Kon⸗ nunopel eine gluͤckliche Veraͤnderung erfahren. Das Aegypti⸗ e Heer hatte Halt gemacht; keine so bedeut Gesahr be⸗ ohte mehr die Hauptstadt, es deutete sogar Alles auf eine nahe dusgleichung. Mit einem Worte, die kritischen Umstäaͤnde, die n 2. Februar die Pforte bewogen, den Beistand Rußlands an⸗ rufen, waren nicht mehr dieselben und hatten ihren beunruhi⸗ nden, Charakter verloren, als das Russische Geschwader auf der hede von Buj kdere anlangte. Offenbar war demnach die An⸗ esenheit desselben im Kanal von Konstantinopel in diesem Au⸗ nblick nicht mehr unumgaͤnglich noͤthig. Da der Sultan her noch nicht darauf verzichtete, im Falle des Beduͤrfnisses von in Beistande Vortheil zu ziehen, den Se. Majestaͤt der Kai⸗ re ihm auf seine Bitte zu leisten sich beeilt hatte, so wurde es bischen der Kaiserlichen Mission und dem Ottomanischen Mi⸗ sterium, den von Seiner Hoheit geaͤußerten Wuͤnschen ge⸗ iß, abgemacht, daß das Geschwader in Sisipolis, als dem hafen, der dem Kanal von Konstantinopel zunaͤchst liegt, anlegen llte. Dorthin wird sich dasselbe mit dem ersten guͤnstigen Winde geben. Diese Maßregel ist voͤllig im Interesse des Sul⸗ ias. Auch hat Se. Magestaͤt der Kaiser, getreu den hinsichtlich *Angelegenheiten des Orients angenommenen Grundsaͤtzen,

No ende

pen haben, unter dem Geleite eines von dem Vice⸗Admiral Ku⸗ mani befehligten Geschwaders, ihre Richtung nach Sisipolis ge⸗ nommen, wo sie mit dem Geschwader des Contre⸗Admirals La⸗ sareff zusammentreffen, und von dort aus werden diese vereinten Streitkraͤfte die Verhaͤltnisse die Nachrichten aus Konstantinopel vom 1. Maͤrz, die mit Kauf⸗ fahrteischiffen nach Odessa gelangt sind, melden, daß das Ge⸗ schwader des Contre⸗Admirals

von Kronstadt nach Havana, wose bst es nach einer Reise von

Theater, und namentlich das Théatre français, der Hauptstadt in

uͤber die Theater versprochen worden; es wird aber wohl mit diesem,

ZJedermann seine Meinungen drucken und bekannt machen duͤrfe.

ur Vertheidigung Konstantinopels aufbrechen, wenn

1 ses noch erfordern sollten. Nachschrift.

asareff noch am besagten Tage vor Bujukdere lag, und daß die Hauptstadt sich einer vollkomme⸗ nen Ruhe erfreute.“ Der Oberst⸗Lieutenant de Chapelet hat Walter Scotts „Le⸗ ben Napoleons“ ins Russische uͤbersetzt und Ihren Kaiserlichen. Hoheiten dem Cesarewitsch Thronfolger und dem Großfuͤrsten Michael Pawlowitsch Exemplare dieser Uebersetzung dargebracht, wofuͤr ihm Se. Mafestaͤt einen Brillantring haben zukommen lassen. Der General⸗Feldmarschall Fuͤrst Paskewitsch von Warschau aus der Hauptstadt des Koͤnigreichs Polen hier angekommen. Das Russische Schiff „St. Charlampi“, uͤber 300 Tonnen Last haltend, welches im Jahre 1824 an den Kuͤsten des Onega⸗ See's aus Tannenholz erbaut wurde, und seitdem mehrere aus⸗ laͤndische Haͤfen befahren hat, segelte im letztvergangenen Herbst

90 Tagen gluͤcklich angelangt ist und seine aus Russischen Waa⸗ ren bestehende Ladung geloͤscht hat.

Bekanntlich ist von der Russischen Reagierung Privat⸗Per⸗ sonen die Erlaubniß ertheilt, in Sibirien Nachforschungen nach goldhaltigen Lagern anzustellen, und den Berichten der Han⸗ dels⸗Zeitung zufolge, hat dies schon an mehreren Orten zu sehr guͤnstigen Resultaten gefuͤhrt.

Feankreich. 2

Paris, 17. Maͤrz. Aus der Debatte, die sich am Schlusse der vorgestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer uͤber die Theater⸗Cen⸗ sur erhob, ist noch Folgendes nachzuholen. Nachdem Herr Mau⸗ guin die mannigfachen Vortheile hervorgehoben, welche die Pariser

pecuniairer Hinsicht braͤchten, beleuchtete er diesen Gegenstand aus dem moralischen Gesichtspunkte, wobei er sich auf das Bei⸗ spiel der alten Griechen berief, die schon damals recht gut ge⸗ wußt haͤtten, daß oͤffentliche Schauspiele trefflich dazu geeignet waͤren, der Nation einen neuen Aufschwung zu geben, hochher⸗ ige Gefuͤhle zu naͤhren und zu großen und edelmuͤthigen Hand⸗ ee anzuspornen. Leider, fuhr er fort, beschaͤftige sich aber Frankreich jetzt fast ausschließlich mit dem materiellen Zustande der Gesellschaft, und lasse den moralischen gaͤnzlich außer Acht. Es wuͤrde der aͤrgste Mißgriff seyn, wenn man den gro⸗ ßen Theatern die bisherige Beisteuer entziehen wollte, indem sie alsdann ohne allen Zweifel eingehen wuͤrden; nur von ih⸗ nen lasse sich erwarten, daß sie allmaͤlig eine Schule ver⸗ draͤngen wuͤrden, die er nicht aus dem Gesichtspunkte der Kunst, wohl aber aus dem der Moral verdamme, denn die kleineren Theater boͤten jetzt schon seit geraumer Zeit nicht mehr jene zugleich lehrreiche und angenehme Unterhaltung dar, an wel⸗ cher der Familienvater sonst seine Gattin oder Tochter, ohne fuͤr sie oder sich selbst zu erroͤthen, habe Theil nehmen lassen koͤnnen. Dies war der wesentliche Inhalt des ersten Theiles der Rede des Herrn Mauguin. Der zweite stand dagegen ziemlich im Widerspruche mit jenem; denn hier tadelte Herr Maugquin wie⸗ der die Regierung, daß sie Stuͤcke, wie „der Kardinal Voltaire“, verboten habe. „Man hatte uns Theater⸗Freiheit versprochen“, aͤußerte er, „statt dessen ist uns Willkuͤr geworden. Der „Kar⸗ dinal Voltaire“ ist bloß seines Titels wegen untersagt worden; eine ganze Revolution sollte in diesem Stuͤcke enthalten seyn, und doch ist dasselbe voͤllig unschuldig. Die Theater⸗Direktoren sind wirklich zu beklagen; sie machen sich große Ausgaben, um ein neues Stuͤck auszustatten, und darauf kommt ein Ministerial⸗ Befehl, der die Vorstellung verbietet.

wie mit so vielen anderen gehen, die in den Kartons der Minister vergraben bleiben.“ Der Minister des Innern erklaͤrte sich mit dem vorigen Redner uͤber den Nutzen der Theater einverstanden. „Was“, fuhr er fort, „das verspro⸗ chene Theater⸗Gesetz betrifft, so hat die Regierung sich mit die⸗ sem Gegenstande viel beschaͤftigt. Der Staats⸗Rath ward dar⸗ uͤber zu Rathe gezogen, und es ist allgemein anerkannt worden, daß es nichts Schwierigeres als ein Gesetz uͤber diese Materie gebe. In der That stoͤßt man sofort auf die mannigfaltigsten Hindernisse. Zu Praͤventiv⸗Maßregeln wuͤrde es keines neuen Gesetzes beduͤrfen, und soll das Gesetz repressiv seyn, so fragt es sich wieder, wer als Richter bestellt werden und wie der Richter die Ueberzeugung von der Straffalligkeit des aufgefuͤhrten Stuͤk⸗ kes gewinnen soll. Nichtsdestoweniger wurde in der Session von 1830 der Versuch zu einem Gesetz⸗Entwurfe uͤber die Thea⸗ ter gemacht; derselbe kam aber wegen der Juli⸗Ereignisse nicht zur Berathung, und im folgenden Jahre uͤberzeugte man sch, bei einer nochmaligen Pruͤfung, von der Unan⸗ wendbarkeit desselben. Im Uebrigen hat ja die Kammer ebenfalls das Recht der Initiative; ist einer der Herren Depu⸗ tirten im Stande, uͤber diese Materie ein Gesetz vorzubereiten, das alle Schwierigkeiten beseitigt, so mag er solches thun. Die Regierung ihrerseits hat es aufgegeben. Ich komme jetzt auf die verfassungsmaͤßige Frage.

Theaterstuͤcke sind aber keine bloße Meinungen, und dies ist so wahr, daß die Kammer selbst im Dezember 1830 ein Gesetz er⸗ lassen hat, worin jeder oͤffentliche Anschlag⸗Zettel uͤber politische Gegenstaͤnde, der einen Volks⸗Auflauf zur Folge haben koͤnnte, verboten wird. Wenn nun die Kammer ein solches Gesetz er⸗ lassen hat, um wie viel mehr muß man nicht der Regierung die Befugniß einraͤumen, die Auffuͤhrung eines gefaͤhrlichen Stuͤcks

dient, und koͤnnte man uns etnen Vorwurf machen, so waͤre es vielmehr der, daß wir uns zu nachsichtig bewiesen und die Auffuͤhrung von

sich daher selbst zuschreiben,

worden.

Es war uns ein Gesetz

Allerdings sagt die Charte, daß

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Stuͤcken gestattet haben, die eben so sehr gegen den guten Ge⸗ schmack, als gegen die guten Sitten verstoßen. Das Ministe⸗ rium hat dies gethan, weil es 3edofft⸗ daß die oͤffentliche Mei⸗ nung selbst uͤber solche schlechte Geistesprodukte den Stab bre⸗ chen und daß die Theater⸗Direktoren sie in ihrem eigenen In teresse zuruͤckweisen wuͤrden. Ganz ungegruͤndet ist uͤbrigens de Vorwurf, daß die . manche Stuͤcke, erst nachdem mit großen Kosten in Scene gesetzt worden, verboten habe.

ich mein Portefeuille uͤbernahm, ersuchte ich alle Theater⸗Direk toren, mir die von ihnen aufzufuͤhrenden neuen Stuͤcke zuvo mitzutheilen. Viele haben dies gethan und es ist nie ein Ein spruch geschehen, andere dagegen haben gewisse Stuͤcke de Kenntniß der Regierung entziehen wollen, und muͤssen e wenn sie sich unnuͤtze Ko sten gemacht haben.“ Herr Garnier⸗Pageès wollte dem von dem Grafen von Argout gemachten Unterschied zwischen ei ner Publizirung der Meinungen und einer Publizirung der Theaterstuͤcke nicht gelten lassen und behauptete, daß derselbe der Charte zuwider sey, welche die Rede⸗Freiheit auf der Buͤhne wie in Schriften und Zeitungen gestatte. Gleich nach der Juli⸗Re⸗ volution habe auch der Graf von Montalivet, der damals Mi⸗

nister des Innern gewesen, selbst zugegeben, daß die dramatische

Censur, wie jede andere, abgeschafft sey, nur jetzt wolle man sich solcher Grundsaͤtze nicht gern mehr erinnern, und es waͤren seit⸗ dem mehrere Stuͤcke, wie der „Tod des Marschall Ney“, „der Koͤnig vergnuͤgt sich“ und „der Kardinal Voltaire“, verboten Er wolle nicht in Abrede stellen, daß die Schaubuͤhn ein Mittel der Publizitaͤt sey, das große Gefahren bieten koͤnne; indessen glaube er, daß Repressiv⸗Maßregeln zur Beseitigung der⸗ selben hinreichend waͤren. Der Großsiegelbewahrer erwie⸗ derte, man muͤsse einen Unterschied machen zwischen solchen Stuͤcken, die bloß gegen den guten Geschmack, und solchen, die gegen die oͤffentliche Ordnung und die Moral verstießen. Ueber die er⸗ steren sey das Publikum der beste Censor; gegen die letztere aber beduͤrfe es der Praͤventiv⸗Maßregeln, da, sobald die Vor stellung einmal stattgesunden, das Uebel auch schon geschehen sey. Herr Mauguin beharrte dabei, daß der gegenwaͤrtigen Willkuͤr, in Bezug auf die Theater, durch ein Gesetz ein Ende emacht werden muͤsse. Nachdem noch der Minister des Vsneig die Regierung wegen des Verbots der obgedachten drei Stuͤcke gerechtfertigt hatte, trat Herr v. Vatimesnil mit dem Vorschlage hervor, die dramatische Censur dem Stadt: Nathe zu uͤbertragen, und es diesem zu uͤberlassen, ob er ein Stuͤck gestatten oder verbieten wolle. Den Beschluß der De⸗ batte machte Herr Odilon⸗Barrot, der sich bitter daruͤber beklagte, daß das Ministerium noch kein Gesetz uͤber die Thea ter vorgelegt habe, und es hierzu ausdruͤcklich aufforderte. Di verlangte Subvention fuͤr die drei großen Theater wurde dar auf mit 1,300,000 Fr. bewilligt.

Die ministeriellen Blaͤtter hatten in diesen Tagen behaup⸗ tet, die beabsichtigte zweite Session koͤnne schon mit dem Ende des Mai geschlossen werden; der Temps sucht ihnen zu bewei⸗ sen, daß dies unmoͤglich sey. „Wie sehr man auch“, entgegnet er, „mit dem gegenwaͤrtig vorliegenden Budget eilen mag, so kann dasselbe doch nicht fruͤher, als in den ersten Tagen des April votirt werden. Die Pairs⸗Kammer braucht zur Pruͤfung und Bewilligung des Budgets wenigstens einen Monat, wenn man anders nicht von ihr ein stilles Votum verlangt. Die zweite Session wuͤrde also in den ersten Tagen des Mai eroͤff⸗ net werden; man wuͤrde das Normal⸗Budget vorlegen, dieses wuͤrde

der Kommission uͤberwiesen werden und die Debatten daruͤber wuͤrden nicht vor dem Juni beginnen koͤnnen. Nimmt man an

daß die Berathung einen Monat dauert, so wuͤrde das Budge

erst im Juli in die Pairs⸗Kammer kommen, die dasselbe erst im August bewilligen koͤnnte. Die Kammer wuͤrde also eine Ses⸗ sion von neun Monaten gehalten haben, um uns ein doppel⸗ tes 84 p zu geben.“ Der National behauptet, das Mini-⸗ sterium bestehe nur darum auf einer zweiten Session, weil es befuͤrchte, ein mehrmonatlicher Aufenthalt in den Departements moͤchte die Ansichten der ministertellen Deputirten aͤndern. 8

Gestern Abend versammelten sich die Oppositions⸗Deputirten, um sich uͤber den Plan einer zweiten Session zu berathen. Die Dupinsche Partei soll nicht abgeneigt seyn, mit der Opposition gemeinschaftliche Sache gegen diesen Plan zu machen.

Beim Beginn der gestrigen Verhandlungen in dem Prozesse wegen des Pistolenschusses zeigte der General⸗Prokurator an, daß die Zeugen Giroux, Billard und Milon wegen der Dro⸗ hungen, die sie gegen Collet gerichtet, verhaftet worden seyen. Hierauf begann das Verhoͤr der zu Gunsten der Angeklagten vorgeladenen Zeugen. Die Gewuͤrzkraͤmerin Lacroix, bei wel⸗ cher Billard diente, sagte aus, dieser habe die hinter den Thee⸗ buͤchsen ihres Ladens gefundene kleine Finte anfangs neben das Comtoir gelegt; da aber ein Kind hier damit gespielt habe, so habe er sie, um Schaden zu verhuͤten, an jenem Orte verstecken lassen. Dupré, Gefangener in der Conciergerie, erzaͤhlte, Collet, sein fruͤherer Mitgefangener, habe, als er eines Tages vom Instructions⸗Richter zuruͤckgekommen, gesagt, man habe ihm gedroht, ihn ins Gefaͤngniß zu werfen, wenn er in dem gegen⸗ waͤrtigen Prozesse nicht aussagen werde, was man ihm vor⸗ schreibe. Collet erklaͤrte diese Aussage fuͤr unwahr. Der Zeuge Bazidres, welcher auf die Fragen des Praͤsidenten, wes Stan- des er sey und wo er wohne, antwortete: „Ich bin republika⸗ nischer Liedersaͤnger und wohne in dem Gesaͤngnisse Ste. Pelagie“, sagte sehr nachtheilige Dinge uͤber Collet aus: „Als Collet nach Ste. Pelagie kam, ging es ihm sehr schlecht; wir mußten ihm ein Hemde und 20 Sous geben; aus einem Verhoͤre zuruͤckkommend, nannte er den Polizei⸗Praͤ⸗ fekten, den General⸗Prokurator und noch hoͤher stehende Personen Schufte, die man haͤngen muͤsse. Ich fragte ihn nach der Ur⸗ sache seines Zornes; er antwortete mir nicht, sondern nahm den

n von seinem Minister in Konstantinopel gefaßten Beschluß ut gebilligt. Die von der Pforte erbetenen Landungs⸗Trup⸗

u verhindern. Gewiß haben wir uns dieser Befugniß, die das Hetret vom Jahre 1806 uns einraͤumt, nur mit großer Maͤßigung be⸗

Buͤrger Billard bei Seite und sagte zu ihm: „„Es sind Schur⸗ ken, sie haben mich Dinge sagen lassen, die ich nicht sagen wogte;

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