1833 / 86 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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unwissende Neger, 8

greift.

igt werden sollen. Ohne

efahr einer allgemeinen gesellschaftlichen Umwaͤlzung in den ge⸗ sammten Westindischen Koloniecen aussetzen will. Niemals wer⸗

den sich die Westindischen Eigenthuͤmer geduldig einer Consis ca⸗

tion ihres Eigenthums unterwerfen, zumal da ihnen der Besitz uͤberfiel ein Trupp von ungefaͤhr 16 Bewaffneten das Haus ei⸗

desselben auf jede moͤgliche Art von der Legislatur bestaͤtigt wor⸗ den ist. Es ist eine gewoͤhnliche Voraussetzung, daß die West⸗ indischen Eigenthuͤmer dem Prinzip der Abschaffung der Skla⸗ vecei entgegen seyen; indeß ist dies eine durchaus irrige und un⸗ gerechte Annahme. Nicht dem Aufhoͤren der Sklaverei sind sie entgegen, sondern nur dem Aufhoͤren desselben ohne Entschaͤ⸗ digung fuͤr sie. Man koͤnnte sagen, daß die Westindischen Ei⸗ genthuͤmer straffaͤllig seyen, weil sie gegen die Moral und Mensch⸗ lichkeit gesuͤndigt haͤtten; des ist wahr; aber die Schuld liegt nicht allein an ihnen. Die ganze Britische Nation ist an dem Verbrechen der Stlaverei mitschuldig; moͤge also auch die ganze Nation die Kosten der Suͤhne tragen; als ein Theil der Nation, welche die Neger⸗Sklaverei genehmigte, sanctionirte und zum Gegen⸗ stand ihres Gewinnes machte, muͤssen die Westindischen Eigen⸗ khuͤcmer natuͤrlich auch ihren Antheil an dem Verlust tragen, den die Abschaffung der Sklaverei uͤber die Nation bringt; aber die ganze Last allein auf die Westindischen Eigenthuͤmer zu waͤlzen, waͤre von Seiten des Parlaments ein grausamer und gottloser Mißbrauch seiner Gewait und eine fast eben so große Ungerech⸗ tigkeit, als die, welche es abschaffen will. Was ist also der Zweck von Herrn Fowell Bupton's Antrag? Daß das Parlament sich fuͤr die Abschaffung der Sklaverei verbuͤrge? Das Parlament hat sich bereits dafuͤr verbuͤrgt. Der Stlaven⸗Handel ist bereits abgeschafft. iche Abschaffung des Gebrauchs der Sklaverei verbuͤrgen? Kann Jemand einen solchen Vorschlag zu thun sich erkuͤhnen, ohne Rauͤcksicht auf die jetzigen Verhältnisse, ohne Ruͤcksicht auf die physischen Hindernisse, ohne Ruͤcksicht auf die Folgen, die aus einer ploͤtzlichen Freilassung von 800,000 Negern, de⸗ ren einziger Gedanke gaͤnzlicher Muͤßiggang ist, entsprin⸗ gen wuͤrden? Koͤnnte den Negern selbst eine groͤßere Grausam⸗ keit zugefuͤgt werden, als sie auf ihre eigenen Unterhaltsmittel zu verweisen? Moͤgen alle Zeugen⸗Aussagen vor dem Ober⸗ und Unterhause hieruͤber vernommen werden. Welchen prakti⸗ schen Nutzen wird also Herrn Buyton's heutiger Antrag zur Folge haben? Eine schnellere Erledigung der Frage uͤberhaupt? Wenn dies der Fall waͤre, dann haͤtte man ihm sehr dankbar zu seyn. Man muß voraus setzen, daß die Minister sich auf diese wichtige Angelegenheit vorbereitet haben; wollten sie nun zetzt ihre Absichten, die unmoͤglich den Westindischen Eigenthuͤ⸗ mern feindlich seyn koͤnnen, zu erkennen geben, so wuͤrden sie dadurch gewiß die gegenwaͤrtigen Besorgnisse beseitigen und den mit unseren Westindischen Kolonieen Handel treibenden Kauf⸗ leuten wieder Vertrauen einflößen.“

Dem vor dem Unterhause abgestatteten Bericht zufolge, sind folgende Britische Marine⸗Offiziere im Besitz von Sinekuren: der Vice⸗Admiral Sir E. Thornbrough, der 49 ½ Jahr in akti⸗ vem Dienst ist, mit einer Sinekure von jaͤhrlich 469 Pfund; der Contre⸗-Admiral Sir G. Martin, 33 Jahre im Dienst, mit 370 Pfd.; der Marine⸗General Lord de Saumarez, 47 Jahre im Dienst, mit 1728 Pfd.; der General⸗Lieutenant der Marine, Sir W. Sidney Smith, 21 Jahre im Dienst, mit 1383 Pfd.; der General⸗Major der Marine, Sir G. Cockburn, 29 Jahre im Dienst, mit 1037 Pfo.; und 4 Obersten der Marine mit jaͤhrlich 690 Pfd. b

In einem Tory⸗Blatte (John Bull) liest man: „Es ist etwas im Werden, woruͤber die Nation nicht wenig erstaunen wird. Lord Hill, Ober⸗Befehlshaber des Heeres, Sir W. Gor⸗ don, General⸗Quartiermeister, und Sir J. Macdonald, General⸗ Adjutant, hatten vorigen Mittwoch eine zweite Audienz beim Koͤnige, nachdem sie schon vor 14 Tagen eine gehabt. Der Zweck dieses zweiten Besuches im St. James⸗Palast war, wie verlautet, einen Vorschlag in Erwaͤgung zu ziehen, der fuͤr sie besonders angenehm ist, und der bei der Armee großen Beifall finden wird, naͤmlich die Abschaffung der Aemter des Ober⸗Be⸗ fehlshabers, des General⸗Quartiermeisters und des General⸗Ad⸗ jutanten, wofuͤr die ganze Armee der Kontrolle des Kriegs⸗Se⸗ cretairs unterworfen werden soll. In dtiesem Fall wuͤrde ein General Lieutenant den nominellen Besehl uͤber die Streitkraͤfte

erhalten, und der Vice⸗General⸗Quartiermeister und General⸗

Adjutant wuͤrden ihr Geschaͤfts⸗Detail unter der Civil⸗Verwal⸗ tung des Kriegs⸗Secretairs Sir J. Hobhouse fortfuͤhren. Kaum sollte man es fuͤr moͤglich halten, daß Jemand auf einen so excentrischen Einfall kommen koͤnnte, aber unter der jetzigen Ver⸗ waltung ist Alles moͤglich.“

Die direkten Steuern brachten in dem mit dem Januar 1832 schließenden Finanz⸗Jahr 4,056,000 Pfund ein, davon die Haus⸗ Steuer 1,357,000 und die Fenster⸗Steuer 1,178,000. Die Ein⸗ treibungs⸗Kosten werden auf 5 pCt. veranschlagt.

Der kuͤnftige Erbe des vor kurzem dem Lord Durham ver⸗ liehenen Grafen⸗Titels ist der einzige Sohn des Grafen, ein fuͤnfjaäͤhriges Kind, George Frederick d'Arcy, nunmehriger Vis⸗ count Lambton. Als Lord Durham das Amt des Grobßsiegelbe⸗ wahrers unter dem Grey'schen Ministerium uͤbernahm, verzich⸗ tete er auf das damit verbundene Jahrgehalt von 2000 Pfund, ließ sich jedoch spaͤter bewegen, dasselbe wieder anzunehmen. Er war eines der juͤngsten Mitglieder des jetzigen Kabinets.

Es sind in Irland zwei General⸗Inspektoren der Gefaͤng⸗ nisse angestellt, jetzt die L—23 J. Palmer und B. Woodward, ne he nhc einmal oder, wenn es nothwendig ist, auch oͤfter jedes Ge 3 mag eine Staats⸗ oder Privat⸗Anstalt seyn. Sie im Durchschnitt jaͤhrlich an 2000 Englische Meilen ein Jeder zu reisen, und ihr Gehalt betraͤgt 533 Pfund; außerdem erhaͤlt aber Jeder von der Grafschaft, die er besucht, 20 Pfund fuͤr Reisekosten.

In Irlaͤndischen Blaͤttern wird Folgendes gemeldet: „In der Nacht vom 14ten wurde das Wohnhaus des Herrn John M'Connon zu Ardcalf im Kirchspiel Slane in der Graf⸗ schaft Meath auf eine hoͤchst muthwillige und boshafte Weise in Brand gesteckt und eingeaͤschert, wobei ihm eine Menge von Vor⸗

raͤthen mit verbrannten; kaum entging der Ungluͤckliche selbst mit

seiner Frau und neun Kindern der Wuth des verzehrenden Ele⸗ mentes, denn die Thuͤr des Hauses war von außen verrammelt, damit er nicht entkommen sollte. Waͤhrend seine Nachbarn sich bemuͤhten, einiges von seinem Eigenthum zu retten, wurden ih⸗ nen ihre Haͤuser gepluͤndert. Der einzige Grund, den man fuͤr

ie sich jetzt im Zustande der Sklave⸗ rei befinden, in Freiheit gesetzt weroen sollen, herrschen eben so viel Meinungen, als diese Frage Schwierigkeiten in sich be⸗ Ueberdies werden die Emancipations Plaͤne noch durch ihn niederzuknieen zwang und ihm unter Androhung des To⸗ die Frage verwickelt, wie die Westindischen Eigenthuͤmer entschaͤ’⸗ 8

Mitwirkung der jetzigen Sklaven⸗Besiz⸗ rin den Kolonteen wuͤrde es fast unmoͤglich seyn, irgend einen Plan rem Befehl gehorchte, so waren sie doch nicht eher befriedigt, bis r Emanciptrung der Neger auszufuͤhren, wenn man sich nicht der

Soll sich etwa das Unterhaus fuͤr die augenblick⸗ (Englische Waaren zu vervollstaͤndigen.“

der Blitz an ihm herunter in das Meer fuhr.

aͤngniß, Zucht⸗, Besserungs⸗ und Irrenhaus besuchen,

chen⸗Vorstehern mit Einsammlung der Kirchen⸗Steuern beauf⸗ tragt war. Schon am 4. Februar wurde er von einem bewaff⸗ neten Trupp heimgesucht, der ihn aus seinem Hause schleppte,

des einen Eid abforderte, daß er sich nie wieder mit der Steuer⸗Weitreibung befassen wolle; und obgleich er seitdem ih⸗

sie jene That ausgefuͤhrt hatten. Als die Polizei von Slane von diesem Vorfall hoͤrte, setzte sie, vom Capitain M Clintock ge⸗

führt, den Brandstiftern nach, konnte ihrer jedoch, der finsteren

Nacht wegen, nicht habhaft werden. In der Nacht vom 18ten nes wohlhabenden Paͤchters, Namens Peter M'Cabe zu Cro⸗ marty in der Grafschaft Louth; sie schlugen den Mann auf eine hoͤchst grausame Weise, so daß er krank darniederliegt, und raub⸗ ten ihm drei Gewehre und ein Bajonett. Auch noch mehrere andere Pachthaͤuser in derselben Grafschaft wurden in den letzten Naͤchten angegriffen und beschossen, ohne daß man irgend eines von den Uebelthaͤtern habhaft werden konnte.“

In Irland nennt man jetzt das „Rennen nach Gold“,

womit die Banken bestuͤrmt werden, die O'Connell'sche Cholera.

Herr Macqueen aus Glasgow, der eine Reise nach West⸗ indien gemacht hat, sagt in einem Schreiben an den Glasgow Courier, daß Cuba unglaublich an Wichtigkeit zunehme. „Ich habe“, faͤhrt er sort, „die kostbarsten Ruͤckladungen von dieser Insel, so wie auch von Porto Rico, in Haͤnden. Die Zucker⸗ Ausfuhr von Cuba betrug im Jahre 1830 allein 196 Millionen Pfund, und die Sklaven⸗Bevoͤlkerung der Insel hat durch die Einfuhr in den beiden Jahren 1828 und 1829 um 170,000 zu⸗ genommen. Porto Rico wird auch immer bedeutender. Ueber die Insel St. Thomas wird ein ungeheurer Sklavenhandel von Afrika aus nach Porto Rico und Cuba getrieben. Man sieht

haͤufig 10, ja 12 Afrikanische Sklavenschiffe zu gleicher Zeit im reden.

Hafen von St. Thomas liegen, die ihre Ruͤckfracht nach Afrika aufnehmen und oft auf die Ankunft der Britischen Scheffe von Liverpool und aus dem Clyde warten, um ihre Ladungen durch

Aus St. Vincent sind Nachrichten bis zum 1. Februar hier eingegangen, welche melden, daß die „Amelia“ von Mar⸗ tinique dort angekommen war und die Nachricht mitgebracht hatte, daß mehrere Französische Fahrzeuge von St. Eustatia⸗ Kreuzern weggenommen worden, und daß von den Behoͤrden zu Martinique Vorbereitungen zu Repressalien getroffen wurden.

Briefe aus St. Christoph vom 9. Februar berichten, daß dort am 8ten ein Erdbeben stattgefunden habe, in Folge dessen mehrere Haͤuser in Basseterre einstuͤrzten; auch am 9ten hatte man noch einige leichte Stoͤße verspuͤrt.

Den letzten aus Hayti hier eingegangenen Berichten zu⸗ folge, war der dortigen Regierung der Vorschlag gemacht wor⸗ den, zwischen den verschiebenen Haͤfen der Insel eine Dampf⸗ Schifffahrt einzurichten. Der Urheber dieses Vorschlages erbot sich, fuͤr die Zeit von zwei Jahren ein Damofboot zu diesem

Zweck zu unterhalten, wenn ihm gewisse ausschließliche Privile⸗

gien zugestanden wuͤrden. .

Nachrichten aus Afrika zufolge, hat der Reisende Herr Richard Lander am 7. Okt. v. J. das Cap Coast Castle erreicht, nachdem er 72 Tage seit seiner Abreise von Mtlford unterweges gewesen war. Die Schiffe hatten bei der Isle de Los, bi Sierra Leone und an andern Orten angelegt, um Brenn⸗Material fuͤr die beiden Dampfboͤte einzunehmen. Es waren mehrere Erkrankungen am Fieber, aber kein Todesfall unter der Mann⸗ schaft vorgekommen. Zu Cape Coast hatten der Gouverneur Maclean und die dortigen Beamten den Reisenden alle moͤgliche Aufmerksamkeit erwiesen. Herr Lander ist so gluͤcklich gewesen, den Pascoe und die andern Eingebornen, welche ihn bei seinem fruͤheren gefahrvollen Unternehmen zur Aufsuchung der Niger⸗ Auellen begleitet hatten, wieder anzutreffen, und sie werden die Reise mit ihm machen. Auch ist es ihm gelungen, sich 2 Maͤn⸗

ner aus dem Iboth⸗Lande zu gewinnen, deren einer der Sohn eines

Koͤniges in jenem Bezirk ist, und die beide Englisch sprechen und lesen koͤnnen und ihm also von großem Nutzen seyn werden. Das eiserne Dampfboot „Alburka“ hat sich als ein sehr brauch⸗ bares und schnell segelndes Fahrzeug erwiesen. Die Expedition hatte sehr schlechtes Wetter gehabt, und mußte sechs Wochen lang Regen und Gewitter aushalten, wobei sich das eiserne Dampfooot als ein Blitz⸗Ableiter bewaͤhrte, indem ein paarmal

Die Schiffe woll⸗ ten um die Mitte des Oktober von Cape Coast absegeln und sich nirgends weiter aufhalten, sondern unmittelbar den Rio Nunez hinauf in den Niger einlaufen. Herr Lander befand sich sehr wohl und hoffte den besten Erfolg von seiner Reise.

London, 19. Maͤrz. Die Minister sind entweder ihrer Sache nicht ganz gewiß, oder wollen sich nicht den Vor⸗ wurf der Uebereilung machen lassen; denn die Irlaͤndische Zwangs⸗Bill mit ihren 41 Klauseln ist im Ausschuß erst bis zur 7ten Klausel angenommen worden, obgleich die Minister schon weit mehr Zugestaͤndnisse gemacht haben, als Anfangs von ihnen erwartet wurde. Unter Anderem haben sie festgesetzt, daß

kein Offizier unter dem Range eines Hauptmanns Richter seyn

duͤrfe, und um das gute Verhaͤltniß nicht zu stoͤren, welches im Allgemeinen zwischen dem Volke und den Truppen herrscht, selbst wenn diese die strengsten Pflichten gegen jenes auszuuͤben haben, soll auch kein Offizier, welcher sich in einem Bezirk in aktivem Dienst befindet, zum Richter gewaͤhlt werden. Ferner haben sie das Recht aufgegeben, die Verhafteten an jedem beliebigen Orte gefangen halten zu duͤrfen, sondern Jeder muß in der kuͤrzesten Frist ins oͤffentliche Gefaͤngniß abgeliefert werden, wo er sich, wie alle andere Gefangene, unter der Aufsicht des Sheriffs und der Frie⸗ densrichter einer Grafschaft befindet, und folglich jeder Verdacht heimlicher Gewaltthaͤtigkeit wegfallen muß. Die militairischen Gerichte sollen ferner von keinem bloß politischen Vergehen Kenntniß nehmen, und der Lord⸗Lieutenant keinen Bezirk unter die Operation des Zwangs⸗Gesetzes bringen duͤrfen, gegen welchen keine andere Klage herrscht, als daß man den Zehnten nicht be⸗ zahlt, wenn anders die Weigerung mit keiner Gewaltthaͤtigkeit verknuͤpft ist. Ueberhaupt haben sich die Minister anheischig ge⸗ macht, daß dieses Gesetz nicht zur Eintreibung des Zehnten be⸗ nutzt werden, und nur zur Unterdruͤckung von Gewaltthaͤtigkei⸗ ten angewandt werden soll, gleichviel, wer die Person, oder was das Eigenthum sey, wogegen dieselben gerichtet seyn moͤgen. Da man in Irland wenig gegen die Maßregel hat, wenn man nur sicher ist, daß dadurch der Zehnte nicht eingetrieben werden soll, so duͤrfte diese Nachgiebigkeit beruhigende Folgen haben. Die Tories haben, seitdem die Minister so streng darauf bestanden, die Irlaͤndische Kirchen⸗Reformations⸗Bill vergangenen Don⸗ nerstag zum zweiten Verlesen vorzuschlagen, aufgehoͤrt, denselben selbst bei der Zwangs⸗ Bill Beistand zu leisten, obgleich es ihnen

selben weniger

tagen. Sie thaten dieses auch um so bereitwilliger, da O' Connell, der doch vorgiebt, als sey ihm so viel an der D setzung dieser Reform gelegen, mit den Tortes dabei einstin Die langen Debatten aber, welche gestern von Herrn O'Cg uͤber die Zwangs⸗Bill wieder herbeigefuͤhrt wurden, zua u einer neuen Vertagung derselben; so daß die angeghe Freunde Irlands durch ihre Widersetzlichkeit gegen eime erkannt nothwendige, und auf jeden Fall nur tempg Maßregel der Strenge dasjenige verhindern oder doch verzg⸗ was zum permanenten Wohl des Landes gereichen soll!“ Wahlen, näͤmlich in der Altstadt Londons (City) und zu 2 welche neulich zu Gunsten der Tories ausgefallen, scheinen zu einer Vereinigung mit den Whigs genah machen, als man sie im Anfange der Session glaubte. Wahl der beiden Tories scheint indessen kein entscheidendes tisches Ereigniß an sich zu seyn. Ein politischer Rausch, im vorigen Jahre vorherrschte, kann, wie ein anderer, nich, dauern; die Leute kehren allmaͤlig zur Besonnenheit zuruͤck. Privat⸗Verhaͤstnisse von Dover sind mir nicht bekannt; aber ich daß in der hiesigen Altstadt in ruhigeren Zeiten die Kaufmam immer bemuͤht gewesen ist, Einen aus ihrer Mitte, und zu woͤhnlich einen Tory, unter die 4 Vertreter dieses Stadttheilg genommen zu sehen, und mit ein wenig mehr Eifer wan schon bei der neulichen allgemeinen Wahl geschehen. Ferne. fen diesesmal die Radikalen auch gegen den ministeriellen 9 daten; denn diese Partei, welcher die Whigs jetzt als zue

58 2 . . . * . - kratisch erscheinen, ist bereit, jeder anderen Partei, als den N

wieder an das Steuerruder zu helfen; indem sie berechne,, bei dem jetzigen Zustand der oͤffentlichen Meinung, jede so wie sie der Reihe nach ans Ruder kommt, irgend thun muͤsse, welches die Aristokratie im Ganzen schwoͤche das demokratische Element verstaͤrke. Diese Umstaͤnde sollte Freunde des Vaterlandes beruͤcksichtigen, ehe sie von Re Uebrigens haben eben auch zwei andere Wahlen funden, welche von entgegengesetzter Richtung zeugen: me eine in der Staͤdt (nicht fuͤr die Universttaͤt) Orford, Whig gewaͤhlt wurde; waͤhrend der Radikal⸗Kandidar (beat erwaͤhnt, ein Katholik) diesem zunaͤchst, und weit unter zu stehen kam. Die andere endigte diesen Nachmittag hiesigen Stadtviertel Marylebone. Herr Portman, der uͤberdruͤssig, welche die Vertretung eines solchen Platzes ihn buͤrdete, legte seine Stelle nieder, und nun erschienen 41 daten, die sich um die Ehre stritten, dieses beschwerliche h uͤbernehmen; naͤmlich ein Tory, ein Whig, ein Radikab ein Ultra⸗Raͤdikaler. Von diesen ist der Tory der älteste des beruͤhmten Thomas Hope der bekannteste und reichst, was nur immer Reichthum und Einfluß fuͤr ihn zu thu mochten, geschah; der Whig ist ein junger Schotte, dessen me (Murray) nur aus der Pensions⸗Liste bekannt ist; da dikale ist ein gewisser Whalley, welchen Koͤnig Georg II. Ritter geschlagen und der in dem genannten Viertiß Eigenthuͤmer und Aufseher eines Irren Hauses der Ultra⸗Radikal endlich ist ein gemeiner Mensch, von 8000 Stimmen nicht 200 gewinnen konnte. Hope schien seiner Sache gewiß, da er dem getheiltet beralen Interesse gegenuͤber stand; aber 2- dab wann Whalley gestern einen Vorsprung vor ihm; u der Whig sich ohne Hoffnung sah, so zog er sich vom zuruͤck, und uͤberließ sein Interesse dem anderen Liheralen denn die Whigs uͤberhaupt, da die Tories die Verbindung ihnen zuruͤckweisen, sich enger an die gemaͤßigten Radikalen schließen), und Whalley wurde durch eine große Mehrh waͤhlt. Natuͤrlich werden sich durch alle diese Vorfaͤlle die teien desto strenger theilen; was aber erst recht sichtbar w wird, wenn die Kirchen Angelegenheiten ordentlich vor's Parl kommen. Diesen Abend soll die Frage uͤber die Neger verei im Unterhause vorgebracht werden, und wird wahrsch den Ministern Gelegenheit geben, sich uͤber ihre Plaͤne zu ren. Cobbett hat sich inzwischen sast eben so sehr gege Emancipation der Neger, als gegen die Emancipation der MRiedeelands

Aus dem Haag, 22. Maͤrz. Das Amsterdamer delsblad meldet in seiner Haager Korrespondenz: „M. wartet hier taͤglich die Zuruͤckkunft des Baron van Zuyle Nyevelt. Ueber die Wiederanknuͤpfung der Unterhandlung London weiß man hier nichts Gewisses. Man glaubt abye gemein, daß Herr Dedel bevollmaͤchtigt ist, erstens eine C⸗ tion mit England und Frankreich abzuschließen, worin d ruͤckgabe der Schiffe und Ladungen, die Aufhebung des Enl die Zuruͤcksendung der Hollaͤndischen Kriegs⸗Gefangenen festaf und uͤberhaupt die Verhäͤltnisse zwischen den drei kontrahin Maͤchten wieder ganz auf den Fuß gestellt werden sollen, wies dem 1. Nov. 1832 bestanden. Herr Dedel soll, nach dem A einer solchen Convention, ferner ermaͤchtigt seyn, im Verch den fuͤnf Maͤchten Unterhandlungen zu eroͤffnen, um zu Erledigung der Trennungs⸗Bedingungen zwischen Belgien Holland zu gelangen. Bis zum Abschlusse eines Definitiv⸗ tates zwischen den Niederlanden und Belgien soll die Faß der Schelde gegen Bezahlung der im Jahre 1814 festge Zoll⸗ und Visitations⸗Gelder frei bleiben. Die groͤßte E⸗ rigkeit scheint darin zu bestehen, daß England und Fra darauf beharren, daß der Koͤnig von Holland in der vorlaͤuf jenen beiden Maͤchten abzuschließenden Convention die Uned gigkeit Belgiens innerhalb der durch den Traktat vom 15 1831 festgesetzten Graͤnzen anerkennen soll; wogegen E und Frankreich sich verpflichten wollen, sich unverzuͤglich i Zustandebringen eines Desinitiv⸗Traktates zwischen Holla Belgien zu beschaͤftigen, und die Hoͤfe von Preußen, Oest und Rußland zur Mitwirkung aufzufordern. Wen richtig ist, so geht daraus hervor, daß die Unterhandlungen schen Herrn Dedel einer⸗ und England und Frankreich al seits nicht eher eroͤffnet werden koͤnnen, als bis man sih den Punkt wegen der Unabhaͤngigkeit Belgiens verstaͤndit Hinsichtlich der Bestimmungen uͤber den Landsturm laut ministertelle Verfuͤgung dahin, daß die angeordneten Ueh des Landsturms vorlaͤufig noch ausgesetzt werden sollen,“ sowohl uͤber diese Uebungen selbst, als uͤber die Unifonn Ober⸗ und Subaltern⸗Offiziere ein Reglement von der Reg⸗ zu erwarten sey. Die an unserer Kuͤste erschieneneng schen und Franzoͤsischen Kriegsschiffe floͤßen hier fuͤr jetze Besorgnisse ein. Fuͤr den Augenblick ist diese Maßregel⸗ Anschein nach, nichts anders als eine Demonstratlon.“

Vorgestern Mittag ist Herr van Zuylen van Nyeveb dem Dampfschiff „Batavier“ in Rotterdam angekommen, wollte am folgenden Tage seine Reise nach dem Haag folg

Am 19ten sind einige Schiffe unter Preußischer und

gelang, durch eine technische Einwendung die Minister am Ende

8

lenburgischer Flagge die Schelde nach Antwerpen hinang

1,489994 1b 83. 9.,2

Pereitschaft zu setzen;

Die Flotte, welche in dem Bassin von Vliessingen üͤber⸗

tert hatte, hat groͤßtentheils ihre Stellungen auf der Schelde der eingenommen; nur das Linienschiff de Zeeuw“ und die vette „Pollux“ liegen noch in dem Bassin. Das Dampf⸗ f Curacçao“ liegt vor der Festung auf der Rhede.

In Seelaͤndisch⸗Flandern wird noch immer die groͤßte hsamkeit beobachtet, und Vorsicht gegen nde, welche die wollen, verdoppelt den.

, ist daselbst die Graͤnze uͤberschreiten

Belgien.

Bruͤssel, 21. Maͤrz. Madame Adelaide, die Schwester Foͤnigs der Franzosen, wird zum Ofterfest in Bruͤssel erwar⸗ nd die Koͤnigin der Franzosen wird, dem Vernehmen nach, Monat Juli wieder nach Bruͤssel kommen. Der Independant meldet, daß die Schwangerschaft der sgin der Belgier dem Erzbischof von Mecheln offiziell ange⸗ worden sey, und daß oͤffentliche Gebete fuͤr ihre gluͤckliche hindung angeordnet werden wuͤrden. 8 Am kuͤnftigen Freitag wird in der Repraͤsentanten⸗Kammer Serathung uͤber das Budget des Kriegs⸗Ministeriums be⸗ 3 Nach einem von den Kammern angenommenen und vom ige sanctionirten Gesetze soll die Ein⸗ und Ausfuhr, so wie urchfuhr des Getreides wieder der Zahlung der in den im ber 18350 in Kraft gewesenen Tarifen festgesetzten Zoll⸗Ge⸗ en unterworfen seyn. Das Antwerpener Journal sagt, habe Ursache zu fuͤrchten, daß dieses neue Gesetz dem dor⸗ Hafen viel Schaden thun und die mit Getreide beladenen see davon entfernen werde. Dies sey jedoch in der gegen⸗ igen Lage die einzige sichere Huͤlfsquelle gewesen. In der haͤtten Getreide⸗Haͤndler Besehle nach Vliessingen uͤber⸗ drei große Luͤbecker und Preußische Briggs sogleich nach tdam zu schicken. 8 In der Union liest man: die wir fuͤr hineskasts halten, ist die Hoffnung auf eine bevorstehende Loͤsung der Belgisch⸗Hollaͤndischen Frage schon den ersten Eroͤffnungen, welche Herr Dedel den Bevollmaͤch⸗ England und Frankreichs gemacht hat, verschwunden. sollen den Herrn Dedel, nachdem sie ihm eine Zeitlang oͤrt haͤtten, bei einem seiner Vorschlaͤge unterbrochen, und eklaͤrt haben, daß es unnuͤtz sey, weiter fortzufahren, indem ine solche Grundlage hin nicht unterhandelt werden koͤnnte. Nachrichten stimmen ziemlich mit den neueren Instructio⸗ überein, welche Frankreich und England ihren Blokade⸗Ge⸗ dern gegeben haben. Anderen Mittheilungen zufolge, der Hollaͤndische Gesandte von b Schuld zu Lasten Belgiens gesprochen, indem er zu gleicher die Moͤglichkeit haͤtte durchblicken lassen, sich mit Belgien die Abtretung des ganzen Großherzogthums Luxemburg zu ndigen. Was die Schelde⸗Frage detrifft, so soll der Koͤnig Holland dieselbe von der Schuld und von der Territoriak⸗ ganz unabhaͤngig machen wollen, weil sie die Hollaͤndische on direkter anginge, waͤhrend die letzteren mehr die Regie⸗ beträfen. Die Anerkennung unserer Unabhaͤngigkeit an⸗ d, so scheint dieser Gegenstand noch gar nicht zur Sprache men zu seyn. Qhne die Richtigkeit dieser Angaben ver⸗

en zu wollen, so glauben wir doch bestimmt versichern zu

n, daß die neuen Vorschlaäge von Seiten der Hollaͤndischen nung keinesweges den Erwartungen Englands und Frank⸗ Lentsprochen haben.“ 8 Die vierte Diviston der Belaischen Armee unter den Be⸗ des General Daine hat gestern die Anweisung erhalten, ur Beziehung eines Lagers in der Umgegend von Braeschnet reitse am 15. April wird dieser 15,000 Mann Theil der Armee versammelt seyn, und dann taͤglich große hgirische Uebungen vornehmen. 8 In Luͤttich soll eine Subscription zu Gunsten des Herrn te eroͤffnet werden. Die Handelsschiffe, welche seewaͤrts nach Antwerpen kom⸗ werden noch immer durch Hollaͤndische Kriegsschiffe von Fhede von Vliessingen bis nach Lillo convoyirt. In Bezug auf die projektirte große Eisenbahn von Ant⸗ n nach der Preußischen Graͤnze, sagt das Journal vers: „Das Projekt einer Eisenbahn von Antwerpen oͤln kam sehr gelegen, um unsere ministeriellen Blaͤtter uͤber das in Ertase zu bringen, welches uns erwartet, so wie uͤber die uner⸗ chen Handels⸗Verbindungen, die dieses Verbindungsmittel is und fuͤr Deutschland schaffen werde. Jedermann kennt die ichte jenes Majordomus eines Fuͤrsten, dessen Pagen keine hen hatten, und welcher auf ihre Klagen den Befehl gab, zu saͤen, um Leinwand zu machen. Und da die Pagen „sagte der Majordomus: Seht! nun, da sie Hemden „sind sie zufrieden. Der Handel und die Industrie ben so zufrieden, wie jene Pagen. Jene konnten ein Jahr ;z wir werden wenigstens vier, oder fuͤnf Jahre warten, es wahr ist, das dieses Riesen⸗Projekt je ausgefuͤhrt wer⸗ ird, woran vernuͤnftigerweise so lange zu zweifein, als die tung in revolutionnairen Haͤnden seyn wird, deren Unver⸗ im Aufbauen eben so offenbar ist, als ihre Geschicklichkeit rstoͤren.” qTWTq1qsslan 1

dresden, 21. Maͤrz. In der vorgestrigen Sitzung d Kammer bestieg der Referend uͤber 29; 8 Verhaͤltgiffe ivil⸗Staatsdiener betreffende Gesetz, Herr von Car⸗ , die Rednerbuͤhne und verlas den zunaͤchst der Berathung egenden §. 8. des Gesetz⸗Entwurfes nebst Motiven, so wie eputations⸗Gutachten daruͤber. Der §. betrifft zuvoͤrderst estinmung, daß kein Staatsdiener einen rechtlichen An⸗ bauf Aufruͤckung in eine hoͤhere Stelle oder in einen hoͤ⸗ Gehalt habe. Die Deputation beantragt als allgemeinen dazu im Eingange die Worte: „So wie uͤberhauxt An⸗ aften auf Staatsdienste nicht ertheilt werden duͤrfen, so ch insbesondere kein Staatsdiener” ꝛc. Als nicht zweck⸗ bezeichnete dagegen die Deputation die das Aufruͤcken der hen Mitglieder der Kollegial⸗Behoͤrden zum Gegenstand de Ausnahme, die sich in demselben §. an obigen Grund⸗ schleßt. Die Deputation schlug vor, diesen Schlußsatz dütgraphen wegfallen zu lassen und statt dessen zu setzen: 8 Peach der Regterung nachgelassen, in den Justiz⸗Kol⸗ 8. Füfrücken der wirklichen Mitglteder nach der Reihe⸗ 89 nstellung in die hoͤher besoldeten Rathsstellen, so ellr Zweckmaͤßig scheint, ourch Verordnungen im Voraus 8 86 Zugleich brachte die Deputation bei Befoͤrderungen 1 heren Posten ein Provisorium in Vorschlag, wonach . Jahr der Bekleidung eines neuen Amtes nur fuͤr pro⸗

gelten soll, so daß der betreffende Staatsdiener inner⸗

feses Zeitraums wieder in seine fruͤhere Stellung zuruͤck⸗ Sden. kanm.I on Ammon syprach sich darauf aux

Gesetz⸗Entwurfes aus. Vorschlag gebrachte Abaͤnderung des §.

Behoͤrden betreffend, bemerkte der Referent Hr. v. Carlowitz die Deputation habe geglaubt, hierbei 2 4 zum fraglichen Gesetz⸗Entwurf gehen zu der andern Seite das Bedenken entstanden, daß die Bevorzu⸗

gium erzeugen koͤnne.

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v 1““ 1 mehrern Gruͤnden sen 1b Inhalt des vorliegenden §. des Maͤrz - Ihm wurde von dem Staats⸗Minister Kammer der Ab eordneten entwi e ne alser is ddn Her⸗ hentgagnet. Nach einer kurzen Debatte erklaͤrte seine Motlon, dne Ablösung der Sene de eh ehse 88 verlas e Mehrheit der Kammer fuͤr die von der Deputation in zugleich den Vortrag des verstorbenen Ministers v. Varnbuͤ⸗ hinsichtlich des Wegfalls ler, als Berichterstatters in einer der fruͤheren Staͤnde⸗Versamm⸗ Zu dem zweiten Punkt lungen uͤber diesen Gegenstand. Es wurde der Druck dieser Mitglieder der Kollegial⸗ Motion mit 70 gegen 8 Stimmen beschlossen, und dieselbe an die Zehent⸗ und Feudal⸗Kommisston uͤberwiesen. Der Abgeord⸗ nete Heigelin entwickelte sodann seinen Antrag auf feste Nor⸗ irung der Besoldungs⸗ und Pensions⸗Steuer, welcher an die Finanz⸗Kommission verwiesen wurde. Derselbe Abgeordnete ver⸗ as fernere Antraͤge auf Freigebung der Bewirthschaftung der Gemeinde „und Peivat⸗Waldungen, und auf Revision der Feuer⸗ Polizei⸗Gesetze, zur Bewirkung von Holz⸗Ersparniß, von denen der erstere an die Forst⸗Kommisston, letzterer an die Kommission der inneren Verwaltung verwiesen wurde. Der Abgeordnete Hiller erlaͤuterte darauf seinen Antrag auf Revision der Weg⸗Ord⸗ nung, welcher der Kommission fuͤr innere Verwaltung zugetheilt wurde. Der Abgeordnete v. Zwergern entwickelte vier An⸗ traͤge auf Reviston des Buͤrgerrechs⸗Gesetzes, welche dahin gin⸗ gen, daß 1) der Unterschied zwischen Buͤrger und Beisitzer auf⸗ hoͤre; 2) daß die Verbindlichkeit der Gemeinden und Corpora⸗ tionen zu Unterstuͤtzung und Unterhaltung der ihnen moͤglicher⸗ weise nach Artikel 34 des Gesetzes einverleibt werdenden Staats⸗, Kirchen⸗ und Schul⸗Diener, denselben so lange abgenommen werde, bis der Artikel 62 des Gesetzes ganz durchgefuͤhrt ist;

Stuttgart, 21. In der gestrigen Sitzung der

der Anwartschaften auf Staatsdtenste. des §. 8., das Aufruͤcken der wirklichen

noch weiter als die Motive muͤssen, wenn schon auf

gung juͤngerer Diener leicht Neid und Mißgunst in einem Kolle⸗ 1 Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Johann bemerkte, daß ein Hauptgrund des Vorschlages der Deputa⸗ tion bei diesem Punste gewesen sey, daß man die bevorstehende Organisation der Behoͤrden noch nicht kenne. Es wuͤrden wahr⸗ scheinlich vier Appellations⸗Gerichte (als Mittel⸗Instanzen) und ein Ober⸗Appellations⸗Gericht eingefuͤhrt werden. Man wisse nech nicht, ob das Aufruͤcken durch diese saͤmmtlichen Gerichte statt⸗ finden solle, daher habe es der Deputation zweckmaͤßiger geschie⸗ nen, der Regierung sreiere Hand zu lassen. Hr. Deutrich stimmte ebenfalls fuüͤr Weglassung des fraglichen Satzes im §., weil er, wenn auch nicht eine Anwartschaft auf eine hoͤhere Stelle, doch auf einen hoͤhern Gehalt ertheile. Der Secretair Hartz erinnerte, daß in dem gedachten Vorschlage der Deputation nur von Justiz⸗Kollegien die Rede sey, er sehe keinen Grund, war⸗

visorisch betrachtet werden sollte, uͤber.

bereits 5 bis 10 Jahre gedient, noch anzustellen; und nachtheilig. Auch sey der fragliche Zusatz mit der Bestimmung

des §. 4 in Widerspruch, nach welchem solche Beamte, die schon zuvor in andern amtlichen Verhaͤltnissen ihre Brauchbarkeit be⸗

außerte darauf, die Deputation habe jenen Vorschlag bloß im gesprochenen Gruͤnde stellten aber

einer bedeutenden Vermehrung (5. 8 des Gesetzes nebst den dazu gemachten Amendements ein⸗

von Koͤnn Heschst. 2 8 3 e „Nachrichten aus London zu⸗ Koͤnneritz, welcher aͤußerte, derselbe sey praktisch un⸗

3) daß der Artikel 11 des Gesetzes, betreffend die freie Wahl des Aufenthaltsorts, dahin modifizirt werde, daß den Gemeinde Raͤ⸗ then das erste Erkenntniß uͤber die Uebersiedlungs⸗Gesuche, mit Vor⸗ behalt des Rekurses an die Staats⸗Behoͤrden, eingeraͤumt seyn soll; und 4) daß den Gemeinden das ihnen durch den §. 63 der Ver⸗ fassung zugesicherte Recht der freien Ausnahme der Buͤrger, mit Vorbehalt des Erkenntnisses der Staats⸗Behoͤrden, in streitigen 3 Faͤllen wiedergegeben werde. Der Druck dieser Motion wurde einen Mann, der mit 65 gegen 13 Stimmen beschlossen und dieselbe der Kommis⸗ 110 Jah , 6, goch einmal auf Probe sion fuͤr innere Verwaltung zugewiesen. Der Abgeordnete ede provisorische Anstellung sey nicht nur an Pflanz entwickelte darauf seine Motion in Betreff des Unter⸗ sich sehr hart, sondern auch fuͤr den Dienst halts entlassener katholischer Geistlicher. Dieselbe wurde an die katholische Kirchen⸗Kommission uͤbergeben und der beantragte Druck mit 58 gegen 16 Stimmen beschlossen. Zuletzt verlas der 1 Abgeordnete Scholl seinen Antrag auf Herstellung der verfas⸗ Der Referent sungsmaͤßigen Autonomle der evangelischen Kirche durch Einfuͤh rung von Dioͤzesan⸗Synoden. Diese Motion wurde der evan⸗ düissahl gegscher Kirchen⸗Kommisston zugetheilt, und der Druck dafuͤ in Schatten. Bei der Abstimmung wurde dieser fragliche dritte V Fete, 8h 8 Zusatz der Deputation einstimmig verworfen, dagegen der

Sg. man diesen Vorschlag nicht auch auf die andern Kollegial⸗ V Behoͤrden anwenden welle. Dies Amendement wurde von der Kammer einstimmig angenommen. Man ging darauf zu dem dritten Punkt des Deputations⸗Vorschlages, daß auch bei Be⸗ Jahr der Bekleidung des Postens als pro⸗ 8 te, über. Prosessor Krug erklaͤrte orschlag. Eben so der Staats⸗Minister Herr

sich gegen diesen V

ausfuͤhrbar. Es sey nicht zu billigen,

waͤhrt, sofort definitiv angestellt werden koͤnnen.

Sinne der Staats⸗Minister zu machen geglaubt,

1 I MNeapel, 11. Der Koͤnig empfing vor einigen Ta gen zwei Deputationen der Bewohner der Sicilianischen Thäͤ ler Trapani und Girgenti, welche Sr. Majestaͤt zu Ihrer Ver maͤhlung Gluͤck wuͤnschten. 2

Moͤr

stimmig angenommen. Es erfolgte hierauf die Vorlesung dͤt des §. 9 des Gesetzes, betreffend die Versetzung der Staatsdie⸗ nen 8 ner aus administrativen Ruͤcksichten oder in Folge organischer Einrichtungen, zu einer andern Stelle. Derselbe wurde mit eie nige Amendements von der Kammer angenommen. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer beschäftigte sich dieselbe mit der auf der Tagesordnung befindlichen Fort⸗ setzung der Berathung uͤber den Gesetz⸗Entwurf ruͤcksichtlich eini⸗ ger Bestimmungen in Ansehung des Handels⸗Gerichts⸗Prozesses. Die §§. 6 bis 11 des Entwurfes wurden unter einigen Modi⸗ ficationen angenommen. Man schritt darauf zur Berathung der drei im Deputations⸗Gutachten vorgeschlagenen und mit dem Gesetze zu verbindenden besonderen Antraͤge. Dieselben waren der Art, daß 1) das fuͤr die dem Handels⸗Gerichte zu Leipzig zugewiesenen Rechtssachen normirte summarische Verfahren auch in andern Staͤdten des Vaterlandes, namentlich in Dresden Chemnitz und Zittau, eingefuͤhrt, daß 2) die Handels⸗Gerichts⸗ Ordnung einer Revision unterworsen, und 3) baldꝛnoͤglichst zur V Entwerfung eines vollstaͤndigen Handels⸗Gesetzbuches und Vor⸗ legung desselben an die Staͤnde Veranstaltung getroffen werde. Der Abgeordnete Meyer sprach sich ausfuͤhrlicher zur Unter⸗ stuͤtzung der aus. Nur zu sehr haͤtte

8 8 8 Eö“

Griechenland.

Der Osservatore Triestino enthaͤlt folgende Nachrich⸗ ten: „Patras, 15. Februar. Man sagt, daß sich bereits alle festen Plaͤtze in der Umgegend von Nauplia im Besitze der nigl. Bayerischen Truppen befinden, und daß man allenthalben der volleommensten Ruhe genieße. Vom 16. Februar. Die Griechischen Rebellen, die unsere Stadt durch ihre Greuelthaten in Schrecken gesetzt, und von denen sie noch nicht ganz befreit ist, fuͤhren sich, seit Koͤnig Otto in Nauplia eingetroffen, doch nun besser, besonders gegen die Freinden auf. Jene Elenden versuchen jetzt ihr Letztes, doch sollen in Nauplia die Truppen schon in Bereitschaft stehen, welche in einigen Tagen zur Besatzung hier eintreffen, und vor deren bloßes Erscheinen jene undiszi⸗ plinirten Haufen sogleich und ohne Widerstand die Waffen strek⸗ ken werden. Man hegt daher alle Hoffnung, daß die Einwoh⸗ ner von Patras in kurzem der so lange ersehnten Ordnung und Ruhe theilhaftig und der jetzt in dieser Gegend ganz darnieder⸗ liegende Handel seinen fruͤheren Flor wieder gewinnen werde. Zante, 10. Febr. Die Franzoͤsischen Truppen, welche Nau⸗ plia besetzt hielten, sind nun auf der Ebene von Argos gelagert, wo sie in ein paar Wochen nach Athen und Negroponte auf⸗ brechen werden, um beide auf kurze Zeit zu uͤbernehmen und dann den Koͤnigl. Bayerischen Truppen zu uͤbergeben. In Na⸗ varin haben die Franzosen bereits ihre Artillerie, vorzuͤglich die Kanonen von Bronze, so wie ihre Kriegs⸗Muni⸗ tionen auf drei vor kurzem von Marseille gekommenen Gabar⸗ ren einzuschiffen. Zante, 4. Maͤrz. Der mit einer Mission beauftragte Roͤmische Bischof von Zante ist auf einem Trans⸗ portschiffe nach Nauplia abgesegelt, um daselbst in seiner Eigen⸗ schaft als Haupt der katholischen Religion in Morea Sr. Maj. dem Koͤnige Otto seine Huldigung zu bezeugen.“

Die Allgemeine Zeitung berichtet in einem Schreiben aus Triest vom 14. Maͤrz: „Neuere glaubwuͤrdige Nachrich⸗ ten bestaͤtigen, daß in Griechenland Ordnung und Vertrauen zu⸗ ruͤckkehren. Die Priester ermahnen ihre Heerden, „die Hoͤhlen zu verlassen, in denen sie sich und die Ihrigen vor den reißen⸗ den Woͤlfen verbargen.“ Eine Menge Bittschriften sind dem Koͤnige uͤbergeben worden, die meist Klagen uͤber die Bedruͤk⸗ kungen der Militair⸗Chefs enthalten. Dieselben Briefe erzaͤhlen Einiges uͤber die Wohnung des Koͤnigs und der Regentschaft Schon zu den Zeiten des Grafen Capodistrias war ein Regie⸗ rungs⸗Palast gebaut worden, von drei Stockwerken, jedes von 13 Zimmern. Der untere Stock stand durch das große Ein⸗ mit ahen Pgstdubtigen Garten in Verbindung, hin⸗

t6 nö. er welchem ein oͤffentlicher sehr beliebter Spazi⸗ r daas v. Thielau stimmte dem letzten Redner bei, und es wurde Koͤnigl. Bayerischen Kommissarien, verasteke. Ter ee .e. o. de. Sgh 1 ermnia e1öe⸗ ü1 fenaceen nigs kamen, verwandelten die 13 Zimmer des 8* Antraͤge der Deputatie en noͤthig scheinender weiterer tern Stocks iin drei große, praͤchtig ausgeschmuͤckte Saͤle, vn Eroͤrterung an die dritte Deputation abzugeben. denen der eine mit karmoisin 3 E Muͤnchen, 21. Maͤrz. Das heutige Regierungs⸗Blatt der zweite mit den Natlonal⸗ 1n.E. F Ge. Mazestaͤ der Koͤnig haben sich unterm 26sten Fe⸗ schlazen ist. Der zweite e ö“ Nlere hen gefunden, den bisherigen Großherzogl. ein reiches Mobiltar von ausgesuchtem Geschmack. 8 In öan Segen⸗ C. Theodor Kuͤstner im Koͤnigl. plia ging das Geruͤcht, daß bald moͤglichst eine regelmäßige Ver⸗ 5 99 er⸗ ütendan en in provisorischer Eigenschaft, und den bindung zwischen Nauplia und Triest durch ein Dampfschiff er⸗ Hofrath und Professor an der Universttaͤt Muͤnchen, Dr. Leon⸗ richtet werden solle; hier wollen Einige schon wissen 8 68 e hard von Dresch, unter Beibehaltung solcher Stelle fuͤr be⸗ der Ankunft dieses Schiffes mit jedem Tage entgegensehen

zung der Ansicht der Deputation es sich bisher bestaͤtigt, wie unausreichend die jetzt bestehenden Gesetze fuͤr das wahre Interesse des Handels seyen. Wenn ir⸗ gendwo schleunige Rechtspflege zu wuͤnschen waͤre, so muͤßte dies namentlich bei Handelssachen der Fall seyn. Dieselben muͤßten wo moͤglich ganz dem ordentlichen Prozeßgang entzo⸗ gen und rein summarisch behandelt werden, wie dies auch in andern Ländern bereits seit laͤngerer Zeit zum großen Nutzen des Verkehrs der Fall sey. Das in Preußen bei Handelssachen uͤbliche Verfahren koͤnne uͤbrigens ein Fingerzeig fuͤr die ge⸗ wuͤnschte Umgestaltung der Handels⸗Gesetze abgeben. Nachdem noch der Staats⸗Minister Herr von Koͤnneritz sich üͤber die Antraͤge der Deputation dahin ausgesprochen, daß die Re⸗ gierung es stets mit Freuden erkenne, auf die wahren Beduͤrf⸗ nisse des Landes Behufs deren Abhuͤlfe aufmerksam gemacht zu

werden, wurde auf den vorher deshalb gestellten Antrag des Ab⸗

geordneten Eisenstuck, als Vorstand der Deputation, der Ge⸗

setz⸗Entwurf selbst, mit Beruͤcksichtigung der dabei vorgenomme⸗

nen Modificationen, nach bewirktem Namens⸗Aufruf einstim⸗ mig angenommen. Indem sich nun die Diskussion uͤber die

bereits erwaͤhnten drei Antraͤge der Deputation wieder erhob, und Seitens der Herren Sachße, Wagner und Hammer wiederholt auf das Beduͤrfniß des Landes hingewiesen worden war, trat auch der Secretair Hr. Bergmann diesen bei, indem er die Bemerkung hinzufuͤgte, daß die Einfuͤhrung besonderer Handels ⸗Gerichte in den einzelnen Staͤdten nicht thulich seyn moͤchte, vielmehr es hinreiche, die wuͤnschenswerthe summarische Behandlung der Handelssachen den bereits bestehenden kollegta⸗ lischen Stadt⸗Behoͤrden, jedoch unter Zuziehung einzelner Bei⸗ sitzer aus dem Handelsstande, zu uͤberlassen. Der Abgeordnete

stimmte Lehr⸗Vortraͤge, zum Ministerial⸗Rathe des Staats Mini⸗

steriums des Hauses und des Aeußern, in provisorischer Eigen⸗ 16 schaft zu ernennen.

Der vom K. Saͤchsischen Hofe zur Brautwerbung fuͤr Se. K. H. den Prinzen⸗Mitregenten von Sachsen zu Muͤnchen er⸗ wartete außerordentliche Gesandte, Frhr. von Reitzenstein, sollte heute hier eintreffen. 3 8 Ein Dekret der Bayperischen Rhein⸗Kreis⸗Regierung verbie⸗

Berlin, 26. Maͤrz. Se. Mafestaͤt der Könia ab Amtsrath Heller zu Chrzelitz (Regierungs⸗Bezirk 12.5 G dem Schulzen Fiebing zu Doehlen (Regierungs⸗Bezirk Merse, burg) die silberne Medaille fuͤr Verdienste um die inländische

Mferdesucht 2u Kkemifltaon Sawuhe

tet das weitere Erscheinen der Zweibruͤcker Zeitung, weil

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