nen Grundsatz theile, muͤsse auch seinen Antrag mit unterstuͤtzen, zumal da eine Untersuchung in der Art, wie er sie beantrage, den Stoff zur Unzufriedenheit schon beseitigen wuͤrde; und wenn man dann, nach geschehener Untersuchung, die gehoͤrigen Mittel anwende, so werde das Volk nicht minder.
London, 22. Maͤrz. Waͤhrend der Abwesenheit des Ad⸗ mirals Sir P. Malcolm von dem vereinigten Geschwader versieht
der Capitain Brown, am Bord des „Talavera“, als der aͤlteste Flotten⸗Offizier, dessen Stelle als Commodore.
Der Courier sagt: „Die Irlaͤndische Schutz⸗Bill schleppt sich schwerfaͤllig durch das Unterhaus. Mitttler⸗ weile bleibt die Erwaͤgung aller anderen großen Fragen,
bei denen alle wesentliche Interessen des Landes bethei⸗ ligt sind, aufgeschoben. Sollte dieser Aufschub lange waͤhren,
so duͤrfte es nicht sehr gewagt seyn, zu prophezeien, daß eine Bill zur Unterdruͤckung von Unruhen in England erforderlich werden wird.“
Es ist hier eine kleine Schrift erschienen, welche, zur Wider⸗ legung derjenigen, die die jetzigen Handels⸗Bedraͤngnisse von einer Beschraͤnkung der Geld⸗Circulation herleiten und deshalb auf Wieder⸗Einfuͤhrung der kleinen Banknoten dringen, folgende Thatsachen aufstellt: „Das Geld ist in London nicht knapp, denn die unbeschäaͤftigt in der Bank liegenden Guthaben von In⸗ dividuen sind groͤßer als vielleicht jemals, und belaufen sich wahr⸗
scheinlich auf 10 Millionen Psfd., waͤhrend das Diskonto auf gute Wechsel 1½ à 2 pCt. ist. Das Geld ist ferner in den Pro⸗ vinzen nicht knapp, denn die Provinzial⸗Banken senden große Summen nach London, um hier eine Beschaͤftigung zu suchen, die sie dort nicht finden koͤnnen, und dasselbe ist mit den Schot⸗ ischen Banken der Fall. Das Verhaͤltniß aber der Groͤße des jetzt im Umlauf befindlichen Kapitals zu den feuͤheren Zeiten ist folgendes: Nach dem Berichte des Comité des Oberhauses om Jahre 1819 war in den Jahren von 1810 — 1818, dem eitraume, da das meiste Papiergelo zirkulirte, der Durchschnitts⸗ elauf desselben 45,229,000 Pfd., wobei der Antheil der Bank von England von 23 — 28, der der Provinzial⸗Banken von 15 — 23 Millionen Pfd. variirte. Gold war gar nicht im Umlauf, und das zirkulirende Silbergeld kann auf 4,500,000 Pfd. ge⸗ chaͤtzt werden. Das ganze zirkulirende Kapital stellt sich fuͤr jene
Zeit mithin folgendermaßen: 8 45,229,000 Pfd.
Papiergeld... S 4,500,000 Pfd.
bö141X“”“
Guthaben von Privatleuten in der Bank von 1,672,603 Pfd. 51,401,603 Pfd.
4““ Total Dagegen hat, nach der im vorigen Jahre publizirten Unter⸗ suchung der Bank⸗Angelegenheiten, das von der Bank in den Jahren 1830 und 1831 in Umlauf gesetzte Papier⸗Geld im Durchschnitt 20,142,005 Pfd. betragen; rechnet man hierzu die üuͤbrigen im Umlauf befindlichen Geldsorten, so erhaͤlt man fol⸗ gendes Resultat: Papier⸗Geld der Bank von England 20,142,005 Pfd. 8 do. der Provinzial⸗ Banken . . 7,000,000 * Privat⸗Guthaben in der Bank von England. 5,381,810 ⸗ Goldmuͤnze... 12,000,000 ⸗ 8,000,000 ⸗
Gesammt⸗Betrag 52,523,815 Pfd.
So daß die jetzt im Umlauf befindliche oder in Umlauf leicht zu setzende Summe Geldes um mehr als eine Million groͤßer ist, als zur Zeit, da das Papiergeld⸗System, zu welchem man uns so gern zuruͤckfuͤhren will, im staͤrksten Umfange vor⸗
errschte.
h Im Courier liest man: „Dem Vernehmen nach, hat die Regierung im Verfolg ihrer Plane, in alle Staats⸗Departements die groͤßtmoͤglichen Ersparnisse e. sich entschlossen, eine Untersuchung uͤber die Art und Weise und uͤber die Kosten der Eintreibung der Zoll⸗Einkuͤnfte in allen ihren Verzweigungen anzuordnen. Diese Untersuchung wird durch eine von der Krone zu ernennende Kommission eingeleitet werden. Die Kommissa⸗ rien sind bereits gewaͤhlt; an der Spitze der Kommission wird Sir H. Parneh stehen, und ihm zur Seite die Herren Henry Wickham und H. Berens. Sir H. Parnell hat sich durch seine ausgezeichnete Abhandlung uͤber Finanz⸗Reformen einen solchen Namen gemacht, daß Jedermann sich freuen wird, zu hoͤren, daß derselbe eine Gelegenheit findet, seine Theorieen in Anwendung zu bringen; und auch die Herren Wickham und Berens sind Maͤnner von großem und anerkanntem Talent, die zugleich in den Angelegenheiten, welche sie zu untersuchen haben werden, große Erfahrung besitzen.“
Auf Lloyd's hat man in Erfahrung gebracht, daß es See⸗ rauber gewesen, die mit Usurpirung der Pegeaslseen Flagge als angebliche Kreuzer aus St. Eustach Englische Schiffe in Westindien angehalten und beraubt oder genommen haͤtten. “ “
Niederlande. 9 Aus dem Haag, 23. Maͤrz. In der Verhandlung der weiten Kammer vom 16ten d. uͤber die Mahlsteuer gab Herr Luiben (aus der Provinz Nord⸗Brabant) ein sehr ausfuͤhrli⸗ ches Votum wider dieselbe ab. Er schilderte sie als sehr unpo⸗ pulair, und verbreitete sich uͤber die Leiden des Landes und den harten Druck, der durch die Unterhaltung von 100,000 Mann um Felddienste entstehe, weshalb er zur Nachgiebigkeit und zum rieden rieth. — Herr Frets hingegen vertheidigte die Steuer, und hielt sich bei der Gelegenheit ücber die von der Emancipa⸗ tion in Bruͤssel gegebene Nachricht auf, als habe unsere Regie⸗ rung in den juͤngst gehaltenen geheimen Ausschuͤssen dieser Kam⸗ mer eine voͤllige Niederlage erlitten, und als sey die Dis⸗ kussion uͤber die gemachten Mittheilungen in Betreff un⸗ serer auswaͤrtigen Verhaͤltnisse so heftig gewesen, daß es alle Begriffe uͤbersteige, und darum auch so geheim gehal⸗ ten werde. Er erklaͤrte, daß ihm beim Lesen dieser un⸗ gereimten Angabe die Lust angekommen sey, auf die Aufhebung dieser Geheimhaltung, so weit es die von den Mitgliedern ge⸗ aͤußerten Gedanken betreffe, anzutragen; eine Geheimhaltung, die er uͤberdem nicht verlangt habe. Die Mittheilung dieser Aeu⸗ ßerungen wuͤrde gerade das Gegentheil von dem dort vorausge⸗ setzten zeigen, und habe der Minister selbst, der doch bloß einge⸗ laden gewesen, um die Reden mit anzuhoͤren, nicht allein aus freien Stuͤcken und unaufgefordert naͤhere Aufklaͤrung uͤber den Stand unserer auswaͤrtigen Angelegenheiten gegeben, sondern auch auf den bloßen Wunsch eines einzelnen Mitgliedes verspro⸗ chen, die angehoͤrten Beschwerde⸗Punkte dem Staats⸗Oberhaupte vorzutragen, was er als redlicher Staatsmann auch gewiß ge⸗ an habe. 4 Aus London wird gemeldet, daß Herr S. Dedel am 19ten d. auch eine lange Zusammenkunft mit dem Russischen Botschaf⸗ ter gehabt habe.
1 B
gluͤcklich seyn, und die Aristokratie
8 8
Bruͤssel, 24. Maͤrz. In der gestrigen Sitzung der Re⸗ praͤsentanten⸗Kammer begannen die Berathungen uͤber das Budget des Kriegs⸗Ministeriums. Herr Osy benutzte diese Ge⸗ legenheit, um die politischen Angelegenheiten neuerdings zur Sprache zu bringen, und forderte Aufklaͤrungen uͤber den Stand der Unterhandlungen in London. Er suchte die Nutzlosigkeit al⸗ ler bisherigen diplomatischen Bemuͤhungen darzuthun und schloß seinen Vortrag mit folgenden Worten: „Man erwache endlich; man sorge dafuͤr, daß alle die von uns gebrachten Opfer dem Lande wenigstens einigen Nutzen gewaͤhren, und daß wir ein Ziel absehen koͤnnen; denn in der That gereicht die Art und Weise, wie unsere Minister die Angelegenheiten leiten, nur zur Schande und zur Entwuͤrdigung des Landes, und man vergesse nicht, daß eine Regierung, welche die Nation entehrt, nicht dauern kann. — Der Minister der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten bestieg sogleich die Rednerbuͤhne und aͤußerte sich uͤber den politischen Zustand des Landes im Wesentlichen folgen⸗
dermaßen:
„Meine Herren! Ihnen den wahren Zustand der diplomatischen Verhaͤltnisse auseinander zu setzen, ist in diesem Augenblick eine leichte Sache. Mehr als einmal habe ich in diesem Hause den Wunsch aussprechen hoͤren, daß man die Diplomatie ganz offen be⸗ treiben moͤchte. Dieser Wunsch ist in den letzten Zeiten gewisser⸗ maßen in Erfuͤllung gegangen. Wir haben gesehen, wie England und Frankreich in ihrer Note vom 14. Februar die seit der Ein⸗ nahme der Citadelle von Antwerpen gefuͤhrten Unterhandlungen ohne Ruͤckhalt erzaͤhlen. Holland seinerseits hat in der Denkschrift vom 26. Februar sein waͤhrend dieser Unterhandlungen beobachtetes Verfahren zu rechtfertigen gesucht; aber vergebens, die in der Eng⸗ lisch⸗Franzoͤsischen Note angefuͤhrten Thatsachen koͤnnen nicht wider⸗ legt werden. Jene Dokumente sind der Oeffentlichkeit uͤbergeben worden. Jeder von Ihnen, m. H., hat sich daraus uͤber den Zustand der Frage unterrichten koͤnnen. Ob eine Loͤsung nahe bevorstehend ist, daruͤber laͤßt sich mit Gewißheit nichts sagen. Aber selbst wenn dieselbe noch entfernt seyn sollte, so gewaͤhrt es eine Beruhigung, zu sehen, wie
aufmerksam unsere Rechte von den Maͤchten vertheidigt werden,
welche es uͤbernommen haben, uns die Ausfuͤhrung des Traktates vom 15ten November zu sichern. — Diese Maͤchte setzen die Zwangs⸗ Maßegeln gegen den Hollaͤndischen Handel fort; und ich kann Ih⸗ nen anzeigen, daß, weit davon entfernt, eine Milderung eintreten zu lassen, sie entschlossen sind, strenger als je zu verfahren, bis die Nie⸗ derlaͤndische Regierung endlich eingewilligt haben wird, sich den Entscheidungen der Konferenz zu fuͤgen, jener Konferenz, die nur auf die Bitte Hollands zusammengetreten ist, und deren Beschluͤsse zu ach⸗ ten, es sich daher stillschweigend verpflichtet hatte. — Sie wissen, m. H., daß vom 14. Febr. an jede Unterhandlung mit Holland abge⸗ brochen wurde. Das Haager Kabinet hat allerdings jetzt einen neuen Bevollmäaͤchtigten nach London gesandt, der, wie man sagt, den Auftrag hat, die Unterhandlungen wieder anzuknuͤpfen. Aber dieser Agent ist erst zu kuͤrzlich in England angekommen, als daß man schon auf ein Resultat hoffen duͤrfte. In Ermangelung eines defi⸗ nitiven Resultates kann ich daher der Kammer nur die Prinzipien auseinandersetzen, welche das Ministerium geleitet haben, und im Gange der fernerweitigen Unterhandlungen leiten werden. Der Traktat vom 15. Nov. ist sein Gesetz auswaͤrtiger Politik. Ein de⸗ finitives Arrangement mit Holland kann nur auf den Grund jenes Traktates abgeschlossen werden, und die Regierung hat nicht auf⸗ gehoͤrt zu erklaͤren, daß sie keine Veränderungen annehmen koͤnne, die nicht auf eine billige Entschaͤdigung degruͤndet waͤ⸗ ren. Zur gaͤnzlichen Beruhigung des Landes wird uͤbrigens die Bemerkung dienen, daß, wenn der Traktat einige Modifica⸗ tionen erleiden sollte, dieselben sich jedenfalls nur auf finan⸗
zielle oder kommerzielle Verhaͤltnisse beziehen koͤnnten, und also ohne Zustimmung der National⸗Repraͤsentation nicht genehmigt werden duͤrften. Dieser Umstand ist fuͤr das Land eine Buͤrgschaft mehr, daß keinenfalls seine wahren Interessen unvorsichtig wer⸗ den geopfert werden. — Aber, m. H., jenes Definitiv⸗Arrangement wird vielleicht nicht unmittelbar zu Stande kommen, und wenn wir nach fruͤheren Versuchen urtheilen sollen, so duͤrfte demselben eine provisorische Convention vorangehen, die, indem sie Belgien den Genuß der ihm noch vorenthaltenen Handels⸗Vortheile sicherte, seine Lasten wesentlich erleichtern wuͤrde. — Sollte eine solche vorlaͤufige Convention zu Stande kommen, so wuͤrde es unumgaͤnglich noth⸗ . seyn, daß dieselbe der Niederlaͤndischen Regierung nicht die Mittel in die Hand gaͤbe, ihr Zoͤgerungs⸗System fortzusetzen.“ — Der Minister fuͤhrte nun verschiedene Stellen aus der Note vom 14. Febr. an, um darzuthun, daß es auch die Meinung Englands und Frankreichs sey, daß Belgien weder seinen Theil der Schuld bezahlen, noch uͤber⸗ haupt ein vorlaͤufiges Arrangement unterzeichnen duͤrfe, bevor es nicht in den Besitz aller ihm durch den Traktat vom 15. Nov. zugesicher⸗ ten Handels⸗Vortheile gesetzt worden sey. — „Das Ministerium“, fuhr Herr Goblet fort, „sucht sein System nicht zu verheimlichen; es besteht darin, die gegenseitig eingegangenen Verpflichtungen zu erfuͤllen und deren Erfuͤllung zu verlangen; und auf diese Weise glaubt es Belgien die ihm zügesicherte Stellung verschaffen zu koͤn⸗ nen. Andere wuͤnschten vielleicht, daß man denselben Zweck durch gewaltsame Mittel, durch einen Angriff gegen Holland zu erreichen suchte; dann aber muͤßten wir auf die Allianz mit England und Frankreich verzichten, und dazu kann sich das Ministerium nicht ver⸗ stehen, so lange jene Maͤchte selbst ihren Verpflichtungen treu blei⸗ ben. — Ist es wohl recht, den muthmaßlichen Folgen eines solchen Bru⸗ ches, einige der Schifffahrt auf der Schelde angenblicklich in den Weg gelegte Hindernisse gegenuͤberzustellen? — Der Minister ging nun zur Rechtfertigung der Beibehaltung der Armee aufdem Kriegsfuße uͤber und sagte in dieser Beziehung unter Anderm: „Sie wissen, m. H., daß von Seiten Hollands keine Verpflichtung besteht, die Feindseligkei⸗ ten nicht wieder aufzunehmen. Die Moͤglichkeit eines Angriffes ist daher immer noch vorhanden, und sie wuͤrde sich bald in Wahr⸗ scheinlichkeit, wo nicht in Gewißheit verwandeln, wenn wir unvor⸗ sichtig genug waͤren, auch nur den geringsten Theil unserer militai⸗ rischen Mittel aufzugeben; wenn wir das Gleichgewicht vernichteten, das wir in dieser Beziehung zwischen uns und Holland festgestellt haben. Man kann einwenden, daß die fuͤnf Maͤchte im Allgemei⸗ nen, und Frankreich durch seine Lage insbesondere, uns fuͤr die Un⸗ thaͤtigkeit unserer Feinde Buͤrge seyen; daß, wenn sie wagen sollten uns anzugreifen, unsere Verbuͤndeten zum Beistand herbeieilen wuͤr⸗ den. Ich glaube selbst, daß es so kommen wuͤrde; aber vor⸗ laͤufig wuͤrden unsere Feinde auf unser Gebiet eingedrungen seyn. Wollen Sie das Vaterland einem solchen Eindringen aus⸗ setzen, weil es wahrscheinlich bald wieder geraͤumt werden wuͤrde? Und ist es denn uüͤberhaupt nicht ehrenvoller fuͤr Belgien, wenn es auf fremden Beistand Verzicht leisten kann, um einen neuen Angriff zuruͤckzuweisen“ Unserer Armee hat es niemals an Muth gefehlt, sie ist jetzt disciplinirt, und falls wir gezwungen seyn sollten, ihr unser Schicksal anzuvertrauen, so wuͤrde sie sich dieses Auftrages ehrenvoll zu entledigen wissen. Unsere theuersten Interessen verlan⸗ gen daher die Aufrechthaltung unseres militairischen Zustandes. Und dann duͤrfen wir auch nicht vergessen, daß die Maͤchte nichts sehn⸗ licher wuͤnschen, als eine allgemeine Entwaffnung zu erlangen. Wenn wir nun aber entwaffneten, ohne von unserem Gegner vorher we⸗ nigstens die Anerkennung unserer Unabhaͤngigkeit erlangt zu haben, so hieße das uns vielleicht einem unabsehbaren status quo unterwerfen. Die Maͤchte wuͤrden dann nicht mehr das geringste Interesse dabei haben, die Stipulationen von Holland zu erlangen, welche uns garantirt worden sind. Alle diese Ruͤcksichten werden, wie ich hoffe, diejeni⸗
en uͤberzeugen, welche noch an der unumgaͤnglichen Nothwendig⸗ eit, unsere achtunggebietende militairische Stellung beizubehalten, zweifeln sollten. — Bis jetzt, m. H., haben wir einen passiven
Krieg gefuͤhrt; aber es ist zuletzt doch nicht zu leugnen, daß wir ihn, eben sowohl auf unser Recht als auf unsere materiellen Mittel
den.
estuͤtzt, mit Erfolg gefuͤhrt haben. Sie werden deshalb mi er Meinung seyn, daß wir denselben Weg fortsetzen muͤsfen, lange die Maͤchte selbst den Weg verfolgen, den die eingegang Verpflichtungen ihnen vorschreiben. — Dies ist, m. H., die P der Negierung. Wir hoffen, daß sie uns zu dem Ziele fuͤhren das unser Ehrgeiz sich gesteckt hat; naͤmlich zu einer schließl! Erledigung unserer Angelegenheiten. Wie schwierig auch m Aufgabe seyn moͤge, wir haben sie uͤbernommen und werden s erreichen suchen, uͤberzeugt, daß Sie unseren Anstrengungen zur gruͤndung der Unabhaͤngigkeit des Vaterlandes werden Gercz keit widerfahren lassen.
Nachdem der Minister die Rednerbuͤhne verlassen hatte, Herr Gendebien darauf an, daß der eben abgestattete B. gedruckt, und eine Sammlung aller auf die Belgischen † legenheiten bezuͤglichen Protokolle und Aktenstuͤcke der Kam vorgelegt wuͤrde, um dann mit voller Kenntniß der Sac den Zustand des Landes weiter eroͤrtern zu koͤnnen. Der? ster erklaͤrte nach einem langen und lebhaften Wortwechset mehreren Mitgliedern, daß er nur diejenigen Aktenstuͤcke von werde, deren Bekanntmachung er im Interesse des Staatez antworten koͤnne. Im Laufe der Verhandlung verlangte Herr Piß⸗ Auskunft uͤber die in der Franzoͤsischen Kammer angeregte wegen der Kosten der beiden Expeditionen der Franzoͤsischen mee nach Belgien. Der Minister der auswaͤrtigen gelegenheiten erwiederte: „Ich kenne die Intentiong Franzoͤsischen Regierung nicht; ich weiß aber, daß das Bei⸗ Ministerium keine Aufforderung abgewartet hat, um zu ren, daß es die Kosten der Expeditionen in den Jahren und 1832 nicht bezahlen werde; denn diese Expeditionen das Resultat der Belgien auferlegten Bedingungen. Wir Frankreich vor der Expedition nach Antwerpen erklaͤrt, daß den Einmarsch der Truppen nicht gestatten wuͤrden, wemn die Kosten bezahlen sollten. Der Artikel wegen der Kostenn daher auch in der Convention ausgelassen. Ein Vorbehal keinen Werth, es ist nur der Ausdruck eines Wunsches. Franzoͤsische Vorbehalt ist durch eine Protestation unsen neutralisirt worden.“ — Der Druck des Berichts des. Goblet wurde hierauf genehmigt und die weitere Berathun kuͤnftigen Montag verschoben.
Freie Stadt Krakau. „Krakau, 24. Maͤrz. Die hiesige Zeitung enth ihrem amtlichen Theil folgende Aktenstuͤcke: 1) Der dirigirende Senat der freien, unabhaͤn und streng neutralen Stadt Krakau und ihret 1 Umkreises.
Die drei erlauchten schuͤtzenden Hoͤfe haben, von ihrer gen gnaͤdigen Gesinnung geleitet, drei bevollmaͤchtigte Kommissarim sandt, die eine Organisations⸗Kommission dieses Landes bilden⸗ wie es die ehrenwerthen Buͤrger und Einwohner aus ihrem weitenn in treuer Uebersetzung mitgetheilten, so wie noch aus einem andm den Residenten derselben Hoͤfe an den dirigirenden Senat geric Anschreiben ersehen werden. Diese wuͤrdigen Revpraͤsentanten e lauchten Monarchen haben sodann die zu Mitgliedern der uch sammenzusetzenden Regierung ausersehenen Personen aufgescn sich an den Ort der gewoͤhnlichen Senats⸗Sitzungen zu versan sind persoͤnlich daselbst zugegen gewesen, haben die Regierun sammengesetzt und installirt. Indem die also eingesetzte Regit von diesem Allen die oͤffentlichen Behoͤrden, so wie die Buͤrgen Einwohner der freien Stadt Krakau und ihres Umkreises, be richtigt, hat sie nur noch zu erklaͤren, daß die Ungewißheit d stehenden Zustandes und die Besorgnisse wegen der Zukunft einen einzigen Ausspruch der hochherzigen Beschuͤtzer entfernt den sind, und daß dieses Land in Zukunft alle Vortheile einer praͤsentativ⸗Regierung und ein dauerndes und unnunterbroc Gluͤck genießen wird, nachdem die einer sicheren Wohlfahrt im? stehenden Hindernisse hinweggeraͤumt sind. Eine Buͤrgschaft diese Wahrheit sind sowohl die Verfuͤgungen der erleuchteten fuͤr das Wohl dieses Landes besorgten bevollmaͤchtigten Komm rien, als auch die angestrengten Bemuͤhungen der Regierung, sich gern ganz dem Dienst ihrer Mitbuͤrger widmen will. F⸗ 23. Maͤrz 1833. Der Senats⸗Praͤsident: Wieloglowski. General⸗Secretair des Senats: Darowski.
2) Die durch die drei Hoͤfe eingesetzte außerordentn Kommission an den dirigirenden Senat der freit Stadt Krakau und ihres Umkreisesr.
Die Endesunterzeichneten außerordentlichen bevollmaͤcht Kommissarien der drei Hoͤfe haben die Ehre, dem Senat der Stadt Krakau folgende Mittheilung zu machen: Die hohen zenden Hoͤfe haben die Vorstellungen in reifliche Erwaͤgung gen, welche ihnen zu wiederholten Malen sowohl von dem 6 als auch von der gesetzgebenden Versammlung eingereicht und sie ersucht wurden, sich mit den Reformen zu beschaͤftigen, m ren Huͤlfe es moͤglich seyn wuͤrde, sowohl den Zwistigkeiten,! sich unter einigen Behoͤrden von Krakau erhoben hatten, g daraus entstandenen Mißbraͤuchen ein Ziel zu setzen, zu gleiche wirksame Mittel zur Verhuͤtung ihrer Wiederkehr aufzufinden in die Constitution dieses Landes solche Veraͤnderungen ein ren, die durch die Erfahrung als nothwendig aufgewiesen Um der obigen Aufforderung an ihre Fuͤrsorge fuͤr kau's Wohl zu genuͤgen und in Anerkennung der Nothwe keit, sich bei einem so wichtigen Werk mit der Einsicht un Rathschlaͤgen rechtlichgesinnter, aufgeklaͤrter und aufrichtig fi Wohl ihres Landes besorgter Personen zu umgeben, haben hen schuͤtzenden Maͤchte ihren unterzeichneten außerorden und bevollmäaͤchtigten Kommissarien aufgetragen, ein Comitzé uziehen, welches gemeinschaftlich mit ihnen an dem mit der fabrt der freien Stadt Krakau und ibres Umkreises so em knuͤpften Werk arbeiten moͤchte. Die Endesunterzeichneten den hochherzigen und wohlwollenden Absichten ihrer erlauchte nicht zur Genuͤge entsprechen, wenn sie sich nicht den zu beuß den Berathungen mit den reinsten Gesinnungen und dem teiischsten Eifer unterzoͤgen; sie rechnen jedoch hierbei vor auf die aufrichtige Mitwirkung der Buͤrger der Stadt Kratk⸗ zu dem Comité berufen sind, dessen Arbeiten auf die kuͤnftige! dieses Landes einen so heilsamen Einfluß haben muͤssen. (. Baron von Pfluͤgl. von Forckenbeck. L. Tengoll Fuͤr gleichlautende Üebersetzung: der General⸗Secretair dess Darowski.
3) Die Residenten der drei protegirenden Hoͤfe dirigirenden Senat der freien Stadt Krakau undn res Umkreises.
Die Endesunterzeichneten haben die Ehre, dem Senat dasefu de. Deut h einigen Modificationen mit 35 Stimmen gegen 6 angenom⸗
Stadt Krakau folgende Mittheilung zu machen: Die drei sch den Hoͤfe, von ihrer fortwaͤhrenden Sorge fuͤr das Wohl da Stadt Krakau und ihres Umkreises geleitet und durch wieche Eingaben des Senats dringend aufgefordert, zugleich auch der schen der hiesigen Einwohner nachkommend, haben beschloscch provisorischen und ungeordneten Zustand, worin sich dieses L⸗ mentlich seit den letzten Erschuͤtterungen befindet, die es zur tretung der Bedingungen seiner politischen Erislenz verleitch veraͤndern. Zu diesem Zweck ernannten die Hoͤfe außerorze bevollmaͤchtigte Kommissarien, naͤmlich von Seiten Oesterräis Legations⸗Rath Baron von Pfluͤgl; von Seiten Preußens: heimen Regierungs⸗Rath von Forckenbeck; von Seiten Nc. den Wirklichen Staats⸗Rath Tengoborski. Da die Hohen⸗ zenden Hoͤfe den Eintritt einiger Mitglieder in den Senat 7 gesetzlich betrachten koͤnnen, indem diese entweder ohne spruͤche in demselben sitzen oder auch waͤhrend der Unruhen einer Zeit, wo die Haupt⸗Bestimmungen der Landes⸗Constituties dirt waren, in dessen Schooß aufgenommen wurden;
agene Fassung des §. 19. — wonach derselbe lautet:
en
egten
2⸗ 1 angenommen, indem sich nur 3 Stimmen dagegen
t darauf, daß die hieslge Regierung schon seit sehr langer la. constitutionnellen Oberdaugts entb har⸗ haben sie ben t in seiner jetzigen Zusammensetzung nur als eine provisorische, in der Absicht, den (Gang der Verwaltungs⸗Angelegenheiten zu unterbrechen, eingesetzte Behoͤrde angesehen. Durchdrungen den Pflichten, welche sie, als Beschuͤtzer der freien Stadt Kra⸗ sen Traktaten gemaͤß zu erfuͤllen haben; geleitet von dem Wunsch, sieses Land sich so bald als moͤglich der Wohlthaten einer dau n und gesetzlich begruͤndeten Ordnung der Dinge erfreuen endlich in Beruͤcksichtigung dessen, was die Sicherheit ihrer in Reiche erheischt, haben die Hoͤfe von Oesterreich, Preußen Rußland beschlossen, der jetzigen Regierung von Krakau eine e Zusammensetzung zu geben, und mit diesem eben so wichti ls schwierigen Werk haben sich die bevollmaͤchtigten Kommissa⸗ ogleich nach ihrer Ankunft in hiesiger Stadt aufs eifrigste be⸗ igt. In Folge dessen wird der Senat der freien Stadt Kra⸗ nd ihres Umkreises von jetzt an aus folgenden Mitgliedern en: ann Praͤsident: Kaspar Wieloglowski. Lebenslaͤngliche Senatoren:
on Bystrzonowski. Mitglieder, welche schon von der ehe⸗
it Grodziccki. maligen Organisations⸗Kommission 6 Michalowski. ernannt wurden. 1 geinth Mieroszewski. — Neu ernanntes Mitglied. Senatoren fuͤr eine bestimmte Zeit: ,
tan Walczynski. — Verwaltete dieses Amt bisher provisorisch. eph Skorupka. eph Haller. el Treytler. neral⸗Secretair: Vincenz Darowski, der dies Amt bisher visorisch verwaltete. 1 Der neu gewaͤhlte Senat wird seine Amtsfuͤhrung sogleich be⸗ n, welches die Endesunterzeichneten dem jetzigen Senat anzei⸗ indem sie zugleich die Ehre haben, ihn zu benachrichtigen, daß n diesem Augenblick an keine seinen Handlungen fuͤr gesetzlich ennen, noch auch eine fernere Verbindung mit demselben un⸗ ten koͤnnen.
(unterz.)
Neu ernannte Mitglieder.
pro⸗
Lorentz. v. Forckenbeck. Zarzecki.
1 Fuͤr gleichlautende Uebersetzung: L Secretair des Senats: Darowski.
L.““ Deutschland. Dresden, 23. Maͤrz. In der vorgestrigen Sitzung der n Kammer wurden die Berathungen uͤber das Gesetz, die aͤltnisse der Civil⸗Staatsdiener betreffend, fortgesetzt. Die er schritt heute zuvoͤrderst zur Abstimmung uͤber das in Berichte uͤber die letzte Sitzung erwaͤhnte Amendement des eutrich zu §. 13 des Gesetz⸗Entwurfes hinsichtlich einer hränkung der Staatsdiener in der Freiheit, Grundstuͤcke zu ben, wonach der Wegfall des auf diese Bestimmungen hin⸗ nden letzten Satzes des Paragraphen in Antrag gebracht een war. Es erklaͤrten sich 14 Stimmen gegen den Weg⸗ die Mehrheit aber fuͤr denselben, worauf der §. 13 des urfes einstimmig angenommen wurde. — §. 19, das Ver⸗ der Staatsdiener in den Ruhestand in Folge administrati⸗ rwaͤgungen betreffend, veranlaßte den Staats⸗Minister von neritz zu einer ausfuͤhrlichen Rede uͤber diesen Gegenstand. Fortsetzung der Berathung uͤber diesen Paragraphen wurde die naͤchste Sitzung verschoben. In dieser erhob sich zuerst Professor Krug, welcher sich uͤber den §. 19 als Sprecher einschreiben lassen, und erkläͤrte sich dafuͤr, ohne Weiteres betreffenden Paragraͤphen anzunehmen. Der Referent v. lowitz entgegnete hierauf: Der geehrte Sprecher habe sich im Eingang seiner Rede gegen den Vorwurf der Inkon⸗ z zu verwahren gesucht, sey aber doch nicht ganz davon usprechen. Nachdem ihm von dem Professor Krug ent⸗ et worden und der Staats⸗Minister von Koͤnne⸗ einige Bemerkungen uͤber das in die Minister gesetzte Ftrauen gemacht, daß sie zu willkuͤrlichen Handlungen schtich der Quiescirung der Staatsdiener verleitet den koͤnnten, zeigte der Praͤsident an, daß zu dem iegenden Paragraphen vier Amendements schriftlich einge⸗ ht worden waͤren. Dieselben wurden der Reihe nach vorge⸗ Das von Dr. Deutrich eingereichte beantragte zu der Deputations⸗Gutachten vorgeschlagenen Fassung des g. 19 Zusatz, daß, wenn sich ergebe, daß der Staatsdiener zu sei⸗ Stelle untauglich sey, aus der letzten Ursache eine Versez⸗ g in den Ruhestand nur erfolgen koͤnne: 1) nach vorgaͤngig örig begruͤndetem Gutachten der Dienst⸗ und Anstellungs⸗ hoͤrde; 2) nachdem der Diener mit einer Gegenvorstellung brt worden; 3) nach vernommenem Gutcachten des Staats⸗ hes; 4) durch Beschluß des Koͤnigs; auch muͤsse 5) die fallsige Verfuͤgung von dem Vorstande des betreffenden Mi⸗ riums und des Finanz⸗Ministeriums gemeinschaftlich kontra⸗ irt werden. Nachdem sich Dr. Deutrich zur Unterstuͤtzung es Amendements hatte vernehmen lassen, und die von den igen Mitgliedern der Kammer vorgeschlagenen in Erwaͤgung ommen worden waren, erbat sich beim Schlusse der Diskus⸗ der Staats⸗Minister v. Lindenau das Wort, und sprach noch einmal ausfuͤhrlich uͤber die Absicht des Gesetz⸗Entwur⸗ so wie uͤber die Stellung des Ministeriums zu den uͤbrigen aatsdienern aus. — Die Versammlung vereinigte sich schließ⸗ uͤber folgende Fragen: Soll die von der Deputation . „Ein gatsdiener kann mit Belassung seines Ranges, so wie mit astung eines Theiles seines Dienst⸗Einkommens, bis sich eine ere, nach dem Ermessen der Staats⸗Behoͤrde passende Gele⸗ heit zu dessen Wiederanstellung darbietet, in Ruhestand ver⸗ werden, wenn a) in Folge organischer Verfuͤgungen eine he bleibende Einrichtung getroffen wird, durch welche seine her bekleidete Dienststelle einging; b) der Diener in Untersu⸗ g fiel, seine Stelle, weil sie eine interimistische Verwaltung t zuließ, anderweit vergeben ward, er aber in der Folge voͤl⸗ freigesprochen wurde“; — mit dem Vorbehalte angenom⸗ werden, daß zu a., und b., noch fernere Zusaͤtze machen seyn duͤrften? Diese Frage wurde von 37 4 Stimmen bejaht. Es kam darauf das oben efuͤhrte Amendement des Dr. Deutrich zur Abstimmung, das
n wurde, jedoch ebenfalls mit dem Vordehalt, noch spaͤtere ätze machen zu duͤrfen. In Folge dieses Vorbehalts wurde
ch ein Amendement des Abgeordneten Ritterstaͤdt ange⸗
umen. Ruͤcksichtlich des vorgeschlagenen Verfahrens bei der
niescirung erhoben sich mancherlei Bedenken, und die Mehr⸗ t erklärte sich am Ende fuͤr das vom Staats⸗Minister von
denau vorgeschlagene Verfahren, wonach die Sache zufoͤr⸗
st von Gesammt⸗Ministerium berathen und von da an den Köͤ⸗
gehen sollte, welchem es freistehen wuͤrde, auch ein Gucach⸗ des Staatsrathes zu erfordern. Es wurde darauf nach den Modificationen der §. 19. im Ganzen von der Mehr⸗
rien.
Muͤnchen, 22. Maͤrz.
1b Der Koͤnigl. Saͤchsische Geheime ich Freiherr von Reihenstein ist zu
Muͤnchen eingetroffen
von
und hat bereits die Aufwartung bei Ihrer Majestaͤt der verwitt⸗ weten Koͤnigin gemacht.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Herrn Dom⸗Kapitular Franz Xaver Schwaͤble in Muͤnchen zum Weih⸗Bischof von Re⸗ gensburg ernannt. 1—
Der Koͤnigliche Legations⸗Rath von Gassert in Wien soll, dem Vernehmen nach, als Koͤniglich Bayerischer Gesandter nach Griechenland bestimmt seyn.
Die vor einigen Tagen in der Herzog⸗Mayxburg aufgestellt gewesene eben so reiche als aͤußerst geschmackvolle Ausstattung für Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Marie hatte eine große Menge Neugieriger, besonders des schoͤnen Geschlechts, dahin ge⸗ zogen. Bereits ist man mit dem Einpacken beschaͤftigt.
Der geschaͤtzte Dichter, Herr Michael Beer aus Berlin, ist heute an den Folgen eines Nervenfiebers mit Tode abgegan⸗ gen. Sein Bruder, der Koͤnigl. Preußische Hof⸗Kapellmeister Herr Meyerbeer, wurde von Baden hier erwartet.
Stuttgart, 23. Maͤrz. In der heutigen (46sten und letzten), Behufs Erwaͤhlung des Ausschusses angeordneten Siz⸗ zung der Staͤnde⸗Versammlung, erschienen gegen 11 Uhr die Mitglieder der Kammer der Standesherren. Die Wahl des Ausschusses wurde in 2 Serien vorgenommen. Serie fiel die Wahl durch Stimmenmehrheit auf folgende Mit⸗ glieder, welche, außer den beiden Praͤsidenten, den engern Aus⸗ schuß bilden werden: a) aus der ersten Kammer: Praͤsident von Mohl mit 79 Stimmen; b) aus der zweiten Kammer: Abge⸗ ordnete Feuerlein mit 77, Abgeordnete Bauer mit 73, Freiherr von Berlichingen mit 70 Stimmen. — In der zweiten Serie wurden zu Mitgliedern des aͤußern — in der Regel ab⸗ wesenden — Ausschusses ernannt: a) aus der ersten Kammer: Graf von Franquemont mit 117 Stimmen; b) aus der zwei⸗ ten Kammer: Freiherr von Hornstein mit 75, Abgeordnete Bollstetter mit 74, Abgeordnete Rapp mit 73, Freiherr von Ow mit 71, Abgeordnete Gmelin mit 70 Stimmen.
EEEI.
Turin, 16. Maͤtz Der Franzoͤsische Deputirte, Marquis Mornay, ist von Neapel hier angekommen.
Rom, 16. Marz. Der Marquis von Latour⸗Maubourg hatte am 13ten d. die Ehre, Sr. Heiligkeit in einer Privat⸗ Audienz sein Beglaubigungs⸗Schreiben als Botschafter des Ko⸗ nigs der Franzosen zu uͤberreichen.
Neapel, 8. Marz. (Allgemeine Zeitung.) Die Er⸗ nennung eines General⸗Konsuls in Griechenland wird in der hiesigen offiziellen Zeitung folgendermaßen angezeigt: „In Be⸗ tracht, daß nach der Wahl des Prinzen Otto von Bayern zum Koͤnige von Griechenland die Hindernisse aufhoͤren werden, welche die Unsicherheit unserer Verbindungen mit diesem Staate dem Handel unserer Flagge, welchem Se. Majestaͤt eine so vaͤterliche Sorgfalt widmen, entgegensetzt, haben Allerhoͤchstdieselben den Don Rocco Martuscelli, bisher im Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten angestellt, zum General⸗Konsul in Griechenland zu ernennen geruht, welcher in Napoli di Romania restdiren wird.“ — Außerdem ist zum Schutze der Neapolitanischen Unterthanen in ganz Daͤnemark Don Ferd. Clark zum Konsul in Helsingoͤr ernannt V worden. — Da der neue Englische Gesandte, Herr Temple, schon in Rom angekommen ist und unverzuͤglich hier erwartet wird,
V so wird sich nun naͤchstens auch Lord Ponsonby auf der schon
einige Zeit im hiesigen Hafen liegenden Korvette „Actäon“ ein⸗ schiffen, und sich zuerst nach Korfu, dann nach Napoli di Ro⸗ mania und zuletzt auf seinen Gesandtschafts⸗Posten nach Kon⸗ stantinopel begeben. — Der Graf Latour⸗Maubourg, welcher bei seiner Abschieds⸗Audienz von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige den Ferdinands⸗Orden erhalten, ist vorigen Sonntag nach Rom ab⸗ gereist, wo er den Grafen St. Aulaire als Botschafter von Frankreich ersetzt. Der Graf de la Rochefoucauld bleibt als Ge⸗ schaͤftstraͤger bis zur Ankunft des neuen Gesandten. — Man er⸗ faͤhrt, daß Se. Majestaͤt der Koͤnig eine Reise nach Calabrien unternehmen wird, der einzigen Provinz seiner Staaten, die der Monarch noch nicht besucht hat. — Ein Spanisches Trans⸗ port⸗Schiff ist hier eingelaufen und bringt Pferde als Geschenk fuͤr die Koͤnigl. Prinzen Karl und Leopold. — Die Fremden fangen nun an, in ganzen Schaaren nach Rom zu ziehen, wie dies gewoͤhnlich beim Perneben der Charwoche zu geschehen pflegt. Viele Russen und Polen sind schon abgereist, so wie auch der Graf von Montmorency. Der Marquis von Hertfort ver⸗ laͤßt ebenfalls Neapel naͤchstens. — Noch immer sind die Berge mit Schnee bedeckt, welches die Luft kaͤlter als gewoͤhnlich macht. Der Vesuv ruht aus. Kein Rauch ist zu sehen. — Nach⸗ schrift. Vorgestern ist wieder, seit dem Beginnen der Maß⸗ regeln gegen die Cholera in Frankreich, das erste Dampfschiff, „le Henri IV“, von Marseille Passagiere waren wegen eines Mißverstaͤndnisses, indem sie der Quarantaine von 14 Tagen, der noch Kauffahrtei⸗Schiffe unter⸗ worfen sind, hier auch ausgesetzt zu seyn glaubten, in Civita⸗ Vecchia geblieben.
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Naärss 8 ““ Belgrad, 13. Maͤrz. (Allgemeine Zeitung.) Nach
Briefen aus Sophia wird das allgemeine Aufgebot unverzuͤglich
unter die Waffen treten.
nig ganz beruhigt seyn, als durch die vermeintliche Friedensliebe Ibrahims. Der Marsch der Araber auf Smyrna hat neue Be⸗ sorgnisse bei dem Divan erregt, der nun auf die Vertheidigung des Landes ernstlich Bedacht zu nehmen scheint. Admiral Rous⸗ sin soll freilich versichern, daß die Pforte von Seiten Ibrahims nichts mehr zu befuͤrchten habe, und er alle Verantwortlichkeit auf sich nehme, wenn irgend ein Zwischenfall die von ihm unter⸗ zeichnete Convention beeintraͤchtigen sollte; mittlerweile wurde aber Smyrna von den Insurgenten am 18. Febr. besetzt. Das Datum dieser Besetzung ist es nun, was der Admiral zu Huͤlfe ruft, um sich in den Augen der Pforte uͤber dieses unerwartete Ereigniß u rechtfertigen; nach seiner Ansicht kann jene Convention erst vom . der Unterzeichnung an rechtlich wirksam seyn. Haäͤtte man aber den Einfluß der anderen in Konstantinopel akkreditirten di⸗ plomatischen Agenten gewaͤhren lassen, so waͤre Ibrahim Pascha schon fruͤher fuͤr jeden feindlichen Schritt verantwortlich gemacht worden, den er gegen die Pforte nach den erhaltenen Befehlen seines Vaters unternommen haͤtte. Diese Befehle sind ihm un⸗ gefaͤhr zu gleicher Zeit mit der Zuruͤckkunft des Generals Mu⸗ rawieff nach Konstantinopel zugekommen; sie schreiben ihm vor, stehen zu bleiben und den Ausgang der Unterhandlungen abzu⸗ warten. In der Zwischenzeit muͤssen wohl neue Vorfͤlle in Ibrahims Hauptquartier eingetreten seyn; denn schwerlich ohne Veranlassung ergriff er wieder die Offensive und marschirte auf Smprna. Er soll sich freilich damit entschuldigen, daß er sich bei den schwierigen Subsistenzmitteln seiner Armee die Commu⸗
nication mit dem Meere habe oͤffnen, und einen Hafen zur Ein⸗
den Besehl erhalten wird, nach Smyrna zu segeln.
In der ersten
Franzoͤsische
hier angelangt. Die
Man soll in Konstantinopel durch die von den fremden Maͤchten gegebenen Zusicherungen eben so we⸗
schiffung seiner Truppen nach Alexandrien suchen muͤssen. Fuͤr beides wuͤrde aber die Pforte gesorgt haben, und es faͤllt l daß die Ottomanischen Behoͤrden in Smyrna entsetzt und durch Aegyptische Oche. abgeloͤst wurden. Der Besitz von Smyrna ist von groͤßter Wichtigkeit, und kann die Friedens⸗Bedingungen nur zum Vortheile des Siegers steigern, mithin die Unterhand⸗ lungen erschweren. Die Pforte scheint daruͤber sehr bekuͤmmert; sie soll dem Admiral Roussin ihr Bedauern ausgedruͤckt haben daß, trotz seiner Versicherung, die Insurgenten in Schranken hal ten zu wollen, diese sich doch der reichsten Stadt Astens bemaͤch⸗ tigt haͤtten, und dem Handel der Levante, wie den Einkuͤnften der Pforte den empfindlichsten Schaden zufuͤgten. Sie verlangt
die augenblickliche Raͤumung Smyrna's, und scheint die Conven⸗ tion vom 22. Februar in dem Sinne auslegen zu wollen, daß Ibrahim Pascha bis zum definitiven Abschlusse des Friedens das
Gebiet von Konieh nicht uͤberschreiten duͤrfte, ohne sich mit der
Franzoͤsischen Regierung zu uͤberwerfen. Unter solchen Umstaäͤn⸗
den ist zu erwarten, daß die Franzoͤsische Escadre im
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Griechenland. 1
Der Osservatore Triestino theilt aus dem Journal de Smyrne vom 17. Februar ein Schreiben aus Nauplia vom
10. Februar mit, worin der Einzug Sr. Majestät des Koͤnigs
Otto in Nauplia im Wesentlichen ganz so berichtet wird, wie
ihn andere Nachrichten beschrieben. In Beziehung auf die Stim⸗
mung, welche in „Nauplia“ geherrscht, als sich Koͤnig Otto noch
an Bord des „Madagascar“ befand, heißt es in diesem Schreiben: „In der Stadt war Alles in einer Art aͤngstlicher Bewegung.
Einer fragte den Andern: „welchen Plan wird die Regentschaft haben? welchen Eindruck mag der Anblick des Griechischen Bo⸗
dens auf den Koͤnig gemacht haben? wird das Attentat von Argos nach Verdienst geahndet werden?“ Bald vernahm man jedoch, daß die Regentschaft in ihrer Antwort auf den, ihr von der provisorischen Regierung uͤber jenen Vorfall erstatteten Bericht
ihr Mißfallen auf das strengste gegen die Urheber des Ex⸗ zesses ausgedruͤckt habe. Dieses beruhigte alle Gemuͤther.“ Nach fernerem Inhalte dieses Schreibens war es den Mitgliedern der Oppositions⸗Partei verwehrt, gleich denen der provisorischen Regierung und der aktiven Minister, dem Koͤnige ihre Aufwar⸗ tung zu machen. Am 5. Februar loͤsten die ausgeschifften Koͤnigl. Bayerischen Truppen die in den Forts Palamide und Itskale liegenden Franzosen ab, wogegen Letztere die Stadtthore besetzten. Kolokotroni zeigte sich am 6. Febr. gleichfalls an der Pforte des Koͤnigl. Palastes, wo ihm aber die Schildwache den Eintritt nicht gestattete. Der Koͤnig wurde, so oft er sich auf dem Balkone
zeigte, mit den rauschendsten Freudensbezeugungen bewillkommkt.
Er konnte nicht oft genug erscheinen, um das Volk, welches
sein Anblick jedesmal mit dem hoͤchsten Enthusiasmus erfuͤllte,
zufrieden zu stellen. Man bemerkte auch einmal den General Cordet und Obrist Stoffelt bei Sr. Majestaͤt auf dem Balkone, die der Koͤnig uͤberhaupt mit Wohlwollen behandelt und da⸗ durch fuͤr die Verleumdungen zu entschaͤdigen sucht, die wegen ihres Benehmens in Argos die Partei der Anti⸗Nationalen ge⸗ gen sie auszustreuen sich bemuͤhte. „Daraus“, sagt ferner dieses Schreiben, „daß die Regentschaft nach der Feierlichkeit vom 6ten Februar eine Verordnung erscheinen ließ, wodurch alle Ministe
ohne Ausnahme in ihren Stellen bestaͤtigt wurden, geht klar hervor, daß sie dasjenige billigt, was die provisorische Regie⸗ rung seit dem Abgange des Grafen Capodistrias gethan. Erst
am 7ten Februar, als der Koͤnig den Eid der Notabeln empfing, 1
wurden auch Kolokotroni und Kalergi mit der Menge zugelassen. In diesem Augenblicke uͤbergeben die Truppen der Allianz die Stadtposten den Soldaten des Koͤnigs Otto und ziehen sich nach Argos zuruͤck, von wo sie in kurzem nach Frankreich heimkeh⸗ ren werden.“
Die Gazzetta di Venezia vom 13. Maͤrz enthaͤlt einen Artikel aus dem Griechischen Oppositions⸗Blatte „der Spie⸗ gel“, dem Organe der zu Spezzia sich aufhaltenden Senatoren, worin die Veranlassung der Vorfaͤlle zu Argos der unhoͤflichen Art, womit einige Franzoͤsische Militairs in das Haus des Ka lergi zu Argos eingedrungen, so wie der Kollision zugeschrieben wird, die hierauf mit dem Griechischen Artillerie⸗Lieutenant Ka lisguros erfolgte. „Wir zweifeln nicht daran“, schließt dieser Ar⸗ tikel, „daß ein solches Betragen von ganz Frankreich, von dem tapfern Kriegsheere, von den Kammern, dem Koͤnige und den Ministern werde gemißbilligt werden.“ Gleichfalls tadelt dieses Blatt die Verhaftung des Sohnes Kolokotroni's, die zu Nau⸗ plia in demselben Augenblicke erfolgt sey, wo er mit der Frau des Kalergis so eben von Argos eingetroffen war.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
Washington, 14. Fehr. Die Bill des Herrn Clay, welche vertragsweise angenommen werden soll, wurde unter dem Namen
„einer Bill zur Veraͤnderung des Tarifs vom 14. Juli 1832 z 9
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und aller andern Einfuhr⸗Zoͤlle verordnenden Gesetze“ von dem⸗
selben im Senate eingebracht und in einer Rede von einer
Stunde Laͤnge erlaͤutert. — Die erste Abtheilung bestimmt, alle
Einfuhr⸗Abgaben sollen nach 1842 auf 20 Ct. vom Werthe herab⸗ 8
esetzt werden, und zwar so, daß waͤhrend der ersten acht Jahre 2 —
von nun an, alle zwei Jahr 10 pCt. von dem, was der Zoll “
betraͤgt, abgenommen wird (mithin bis 1840 40 pCt.) und dann 1841 und 1842 jedesmal Haͤlfte des noch bleibenden Ueberschusses (mithin 30 pCt.). Die zweite Abtheilung legt eine Abgabe 50 pCt. auf Wollen⸗Waaren, Halbtuche, Neger⸗Kleider u. s. w., welche auf gleiche Weise der Reduction unterworfen sepn soll.
mehr als 20 pCt.
Die dritte Abtheilung sagt, nach dem 30sten Sept. 1842 sollen Die vierte Abtheilung macht
alle Zoͤlle baar bezahlt werden. gebleichte und ungebleichte Leinwand, Seiden⸗Waaren von dieser
Seite des Caps der guten Hoffnung, gewebte Wollen ⸗Zeuge und
alle andere seidene und gestrickte Waaren frei von allen Zöoͤllen. Die fuͤnfte macht Opium, rohe Baumwolle, Quecksilber u. s. w. nach 1842 zollfrei. Die sechste Abtheilung endlich widerruft die entgegenstehenden Gesetze des alten Tariss und der neue in Kriegszeiten veraͤndert werden könne.
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Verlin, 29. M In den Plenar⸗ Sitzungen der Kö⸗ nigl. Akademie der Wissenschaften sind im Monat März d. J. folgende Abhandlungen gelesen worden:
Am 7ten Herr von Buch uͤder Terebrateln.
Am 14ten und 2Ssten Herr Crelle einige Bemerkungen uͤber die Prinzipien der V
—
11as. Maͤ r z.
Variations Rechnung.
Am 2lsten Herr Link uͤber den inneren Bau und die Fruͤchte der Tang⸗Ordnung.
— Die Achener Zeitung fuͤgt ihrem das Protokoll der Tages zuvor stategehabten General⸗Versamm. lung der dortigen Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft bdei. Es er⸗
die jedesmal von
bestimmt, daz
—
Blatte vom 18:en d.