1833 / 90 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 31 Mar 1833 18:00:01 GMT) scan diff

Kinnoul Audtenz. Um 4 Uhr Nachmittags kehrten Ihre Maje⸗ staͤten nach Windsor zuruͤck, nachdem die Koͤnigin vorher noch die Prinzessin Auguste mit einem Besuch beehrt hatte. 1 Der Niederlaͤndische Botschafter, der Fuͤrst Talleyrand und der Belgische Gesandte besuchten gestern den Lord Palmerston im auswaͤrtigen Amte. Die Morning⸗Post enthaͤlt Folgendes: „Wir glauben, daß Nachstehendes ein genauer Bericht der Umstaͤnde ist⸗ welche 8 der Sendung des Herrn Dedel Anlaß gegeben haben: Der Baron van Zuylen hatte zu verschiedenenmalen um seine Zuruͤck⸗ berufung gebeten, und als die Regierung endlich sein Gesuch ge⸗ waͤhrte, wurde dem Englischen Kabinette und dem Fuͤrsten Tal⸗ leyrand eine Mittheilung gemacht, um zu vernehinen, ob sie einen andern Bevollmaͤchtigten empfangen wuͤrden, der mit Vollimachten von dem Koͤnige der Niederlande zur Unterhand⸗ lung eines Praͤliminar⸗Traktates versehen seyn wuürde, da Se. Majeseaͤt sich nicht fuͤr berechtigt hielten, ohne Theilnahme aller füͤnf Maͤchte einen Definitiv⸗Traktat abzuschließen. Ueber Gegen⸗ staͤnde, welche Frankreich und England unmittelbar betraͤfen, glaube der Koͤnig der Niederlande sich mit ihnen in eine vorlaͤufige Convention einlassen zu koͤnnen; dahin rechne er z. B. die Auslieferung der in der Citadelle von Antwerpen gefangen genommenen Hollaͤnder, die Schifffahrt auf der Schelde unter gewissen Bedingungen, und andere Gegenstaͤnde, welche allein die Englisch⸗Franzoͤsische Allianz beträfen; wobei die Theilung der Schuld und andere Gegenstaͤnde, bei weichen die fuͤnf Maͤchte ein gemeinschaftliches und gleiches Interesse häͤtten, mittelst des definitiven Traktates geordnet werden sollten. Eine Mittheilung dieser Art wurde ab⸗ gesandt, und als Antwort darauf eine Note empfangen, worin England und Frankreich erklaͤrten, daß sie bereit wären, den ge⸗ machten Andeutungen gemaͤß zu unterhandeln. Wir erfahren in der That, daß der Faͤrst Talleyrand noch bis zu diesem Augen⸗ blick dazu bereit ist; aber der ewig zoͤgernde Lord Palmerston soll jetzt einige Einwendungen machen, deren hauptsaͤchlichste darin bestehen soll, daß, wenn er einwillige, er auch die hoͤchst ungerechte und unpolitische Maßregel des Embargo aufheben, und die Hol⸗ laͤndischen Schiffe ihren rechtmaͤßigen Eigenthuͤmern zuruͤckstellen muͤsse. Lord Palmerston's Einwendungen sind indessen noch nicht foͤrmlich ausgesprochen worden; denn Herr Dedel, obgleich er

bereits mehrere Konferenzen mit verschiedenen Mitgliedern un⸗ serer Regierung und mit dem Fuͤrsten Talleyrand gehabt, hat doch bis jetzt kaum den Zweck seiner Sendung beruͤhrt. Herr Dedel hat wiederholentlich erklaͤrt, daß, wenn der Anfang seiner Unterhandlungen nicht zufriedenstellend seyn sollte, sein hiesiger Aufenthalt nur von sehr kurzer Dauer seyn wuͤrde.“

Die Times meldet in ihrem Boͤrsen⸗Bericht: „Nachrich⸗ ten aus Madrid zufolge, soll der Einfluß des Herrn Zea Ber⸗ mudez sehr abgenommen haben, und man erwartete, daß er sich in Kurzem genoͤthigt sehen wuͤrde, sein Amt aufzugeben. Ge⸗ stern fruͤh wurden die mit dem Lissabonner Packetboot hier an⸗

gelangten Briefe ausgegeben; sie sind vom 2ten d. M., enthal⸗ ten aber wenig Neues. Ueber das Abtreten des General Santa Martha vom Ober⸗Kommando der Armee waren verschiedene Gerüͤchte im Umlauf. Die Ernennung des Generals San Lou⸗ renzo zum Ober⸗Befehlshaber hatte einige Unzufriedenheit erregt, und man erwartete, daß Telles Jordao, dem dieser Posten ge⸗ buͤhrt haͤtte, da er der Zweite im Kommando war, in Folge dessen ab⸗; danken wuͤrde. Dom Miguel befand sich am 26sten v. M. noch zu Braga. Ein Brief vom TCapitain Glascock aus Porto vom 4ten d. M. meldet, daß die Affaire dieses Tages durch einen Angriff von Seiten der Miguelistischen Armee herbeigefuͤhrt wurde, nicht durch einen Ausfall der Truppen Dom Pedroes, wie es erst hieß, und daß dieser Angriff mit einem Verlust von 600 Mann auf Seiten der Miguelisten zuruͤckgeschlagen worden. Die Truppen Dom Pedro's hatten verhaͤltnißmaäͤßig nur gerin⸗ gen Verlust erlitten. Am meisten verlor das Schottische Corps unter den Befehlen des Major Shaw; ein Offizier desselben soll getoͤdtet und fast alle andere Offiziere, mit Ausnahme des Masor Shaw selbst, sollen verwundet worden seyn. Der ganze Verlust an Todten und Verwundeten auf Seiten der Constitu⸗ tionnellen wird auf 100 angegeben; aber man hielt die beider⸗ seitigen Angaben fuͤr uͤbertrieben. Die Epidemie hatte sich in Porto nicht vermehrt, aber große Noth soll aus Mangel an Lebensmitteln in der Stadt herrschen.“

Der Courier schildert in einem ausfuͤhrlichen Artikel den Stand der Parteien in Frankreich und ihre Umtriebe gegen die bestehende Ordnung der Dinge daselbst. Er schließt mit folgen⸗ den Betrachtungen: „Dies sind die Resultate der vernichteten Hoffnungen, welche die Jult⸗Revolution angeregt hatte. Alle schlechten Leidenschaften aller unruhigen Geister in Frankreich sind gegen die Konsolidirung einer Macht verbunden, durch de⸗ ren Errichtung sie bestegt und in Wuth gesetzt worden sind. Die⸗ ser unaufhoͤrliche Kampf traͤgt natuͤrlich nicht dazu bei, die Last einer Krone zu erleichtern; aber die Achtung der Vernuͤnftigen und Gemaͤßigten, das Bewußtseyn au⸗ ter Absicht, und der Ruhm, Frankreich den Vortheil freier In⸗ stitutionen verschafft zu haben, muͤssen das Oberhaupt eines Rei⸗ ches bei seiner muͤhsamen Aufgabe troͤsten und aufrichten. Auch kann er nicht ohne die hoͤchste Genugthuung auf den Erfolg sei⸗ ner Regierung blicken, der sich, trotz aller in den Weg gelegten Schwierigkeiten, durch die innere Ruhe Frankreichs, durch das Aufbluͤhen seines Handels und durch die hohe Siellung, welche es unter den Voͤlkern einnimmt, darstellt. Diese wesentlichen Vortheise, welche Frankreich unter der friedlichen Regierung Lud⸗ wig Philipps erlangt hat, antworten besser als Worte es koͤnn⸗ ten, auf die erbaͤrmlichen Verleumdungen der Factionen, welche sich noch immer bemuͤhen, Frankreich aufzuregen, und welche dem Throne und dem Lande gemetinschaftlichen Untergang bereiten moͤchten, um in diesem Chaos der Zerstoͤrung Gelegenheit zu eigenem Emporkommen zu finden.“

Dasselbe Blatt enthaͤlt folgende Betrachtungen uͤber den Zustand des Landes: „Der ganze Handel befindet sich in einer solchen Zerruͤttung, daß ein nahe bevorstehendes Unheil zu be⸗ fuͤrchten ist. Einige Leute wollen behaupten, daß das jetzige Steigen der Preise ein Beweis des zunehmenden Wohlstandes ist. Aber ein allgemeines Steigen der Preise war auch das Vorspiel des panischen Schreckens im Jahre 1825. Steigen der Preise beweist gar nichts fuͤr den allgemeinen Wohlstand des Landes. Zu jeder Zeit kann man einen solchen kuͤnstlichen Schein der Besserung hervorbringen, wie er jetzt durch vermehrte Ver⸗ ausgabungen von Seiten der Bank hervorgebracht ist. Und in der That, je hoͤher die Preise, desto groͤßer die Gefahr, und desto druͤckender das Ungluͤck, wenn diese Banknoten ploͤtzlich ein⸗ gezogen werden, wie es vor dem panischen Schrecken des Jah⸗ res 1825 geschah. Jemehr der Gewerbfleiß durch eine schwankende Vermehrung des Verkehr⸗Mittels aufgemun⸗ tert wird, um desto mehr ist die Reaction zu fuͤrch⸗ ten. In einem Augenblicke kann ein Steigen des Gold⸗

Werthes die Bank von England noͤthigen, ihr Diskonto zu ver⸗ mindern und ihre Verausgabungen einzuschraͤnken; und sogleich

fallen die kuüͤnstlichen hohen Preise, die eine temporaire Vermeh⸗ rung des Verkehr⸗Mittels in die Hoͤhe geschraubt hatte. Wenn die Bank von England ihre Noten im Umlauf lassen koͤnnte, dann waͤre Alles gut; denn fiele die Ursache nicht hinweg, so wuͤrde die Wirkung fortdauern; aber das kann die Bank nicht; sie ist die Sklaͤbin eines Systems, von dem sie nicht loslassen kann. Die Legislatur hat gesagt: die Anstrengungen des Ge⸗ werbfleißes sollen auf den Belauf des Goldes, welches zu Ver⸗ tretung derselben aufgebracht werden kann, zuruͤckgefuͤhrt werden. Die Folge davon ist, daß die Industrie eingeschraͤnkt wird; und das ganze Land befinder sich in dem Zustande der Noth, wie er in der Versammlung am 19¹en dein Lord⸗Kanzler dargestellt wurde.“

Von dem Werke des Professor Babbage uͤber Maschinen⸗ wesen und Manufakturen ist bereits eine dritte Ausgabe erschle⸗ nen. Die erste Auflage belief sich auf 3000 Exemplare, un diese waren in nicht zwei Monaten vergriffen. Wie viel Exem⸗ plare von der zweiten Ausgabe abgezogen wurden, wird nicht gesagt, aber aus der Vorrede der jetzigen dritten Ausgabe, die vom 11. Febr. datirt ist, geht hervor, daß auch die zweite Auf⸗ lage in weniger als drei Monaten vergriffen war. Die erste Ausgabe brachte dem Verfosser, nach Abzug der Kosten fuͤr Druck und Papier, 306 Pfd. ein, dem Buchhaͤndler aber, bei dem das Werk in Verlag ist, 362 Pfd. In der zweiten und dritten Ausgabe hat der Verfasser Vieles hinzugefuͤgt und ver⸗ vollstaͤndigt; namentlich wird auf drei neu hinzugekommene Ar⸗ tikel, „uͤber bas Geld als Tausch mittel“, „uͤber ein neues Fabrik⸗ System“ und „uͤber die Wirkungen des Maschinenwesens auf die verminderte Nachfrage nach Arbeit“ aufmerksam gemacht.

Dem Unterhause ist ein Verzeichniß der Personen vorgelegt worden, welche vom 26. Juli 1832 bis zum 27. Februar 1833 wegen des Verkaufs ungestempelter Publicationen in London und in den Grafschaften verurtheilt wurden, so wie derjenigen, welche sich jetzt in Folge solcher Verurtheilungen in gefaͤnglicher Haft befinden. Die Zahl der Ersteren belaͤuft sich auf 224 und die der Letzteren nur auf 7. Mit einer einzigen Ausnahme, die zu Newark vorfiel, fanden alle diese Uebertretungen in London statt. In einem andern, ebensalls dem Unterhause vorgelegten Bericht ist die Zahl der Personen angegeben, welche in den letz⸗ ten vierteljaͤhrlichen Gerichts⸗Sessionen zu Michaeli und Epi⸗ phaniaͤ in jeder Grafschaft von England und Wales wegen sol⸗ cher Verbrechen verurtheilt wurden, auf denen der Akten 2 und 3 Wilhelms IV. C. 34, 62 und 123 die To⸗ desstrafe stand. Die Zahl derselben war in England 69, in Wales gar keine.

Ein einziger Geschaͤftsmann von London ist der alleinige Ei⸗ genthuͤmer von vier Zeitungen, Morning Chroniele, Obser⸗ ver, Englishman und Bells Life in London. Waͤhrend die Morning Chronichle war der Observer Ultra⸗Tory und Bells Life in London ein ge⸗ maͤßigter Tory mit einem leichten Anstriche von Liberalismus. Der Englishman affte dem Observer nach, und beobachtete nur eine leichte Verschiedenheit in der Anordnung der Gegenstaͤnde. Als der Observer spaͤter die Zahl seiner Abonnenten schmelzen sah, wurde er wuͤthenbd vor Radikaltsmus; allein Bells Life blieb seiner Politik getreu. Heute ist der Observer wieder Ultra⸗Tory geworden; dafuͤr hat aber Bells Life die radikalen Farben ange⸗ nommen. In allen diesem Mischmasch (bemerkt ein oͤffentliches Blatt) liegt kein Funke von Wuͤrde, Ueberzeugung und Vater⸗ landsliebe. Alles ist nur eine durch eitel Dampf getriebene Fa⸗ brik⸗Arbeit, wobei der Fabrikant keinen anderen Zweck hat, als Erzeugnisse zu liefern, die dem Geschmacke seiner Kunden ange⸗ messen sind.

Im vorigen Jahre sind von der hiesigen Polizei 77,543 Personen aufgegriffen worden, worunter 25,702 wegen Trunken⸗ heit; 23,458 wurden polizeilich bestraft, und 3656 wegen Kri⸗ minal⸗Verbrechen an die Gerichte abgegeben, von welchen 2309 verurtheilt wurden.

Man rechnet, daß in England und Wales 36 Millionen Schafe gehalten werden, welche jährlich 144 Millionen Pfund Wolle geben. Das Pfund zu 1 Shilling, gewaͤhren diese 7,400,000 Pfund Sterling, und zu Tuch verarbeitet 20 Millio⸗ nen Pfund Sterling. b

N 2

Nach Briefen aus Indien sollte der letzte noch uͤbrige Theil

der von der Birmanischen Regierung zu zahlenden Kriegs⸗Con⸗

tribution, etwa 5 Lak Rupien, ehestens abgetragen werden. Niederlande.

Aus dem Haag, 25. Maͤrz. In Vliessingen wurden

am 22sten d. zwei neuerbaute Kriegeschiffe vom Stapel gelassen

und zwar die Korvette „Voreas“ fuͤr 28 Kanonen und das Advis⸗Fahrzeug „de Snelheid“ fuͤr 14 Kanonen gebohrt. Das Linienschiff „de Zreuw“ und die Korvette „Pollux“

vor dem Bestehen

den gluͤhendsten Radikalismus bekannte, heim abgereist.

Zeitung Stockholms Dagl

haben Befehl erhalten, den Dock von Vllessingen sosort zu ver⸗ 9 2 9

lassen und sich die Schelde hinauf zu begeben.

Hier ist dieser Tage beim Buchhaͤndler Frank ein Werk

uͤber den Geist der Revolution im Allgemeinen und uͤber den von Frankreich insbesondere erschienen. Als Verfasser wird von den hiesigen Blaͤttern der Baron von Capelle, einer von den verurtheilten Ministern Karl's X., genannt. geist ist es (sagt der Verf. in der Einleitung seines Werks), der

zweimal binnen 40 Jahren in Frankreich Alles von unten nach

oben gekehrt hat und damit auch das uͤbrige Europa bedroht; er hat die Leidenschaften des Volks geweckt und genaͤhrt, das Souverainerecht der Menge proklamirt, und ihr, unter der Maske der Freiheit, ein Schuͤler⸗System geschenkt, das die Fruͤchte der Freiheit aufzehrt und sie ihrer Buͤrgschaften beraubt, ndem es in seiner Zerstoͤrungswuth alle Arbeiten einer tausend⸗ jaͤhrigen Erfahrung zertruͤmmert oder wirkungslos macht.“ Auch uͤber die Hollaͤndisch⸗Belgischen Angelegenheiten spricht sich der Verf. aus, der sich sehr entschieden gegen das System der Protokolle erklaͤrt. 1“

8

„Antwerpen, 24. Maͤrz. Das hiesige Journal be⸗ merkt uͤber den Kostenpunkt der letzten Franzoͤsischen Expedition nach Belgien: „Frankreich hat uns zweifelsohne einen großen Dienst geleistet, indem es das Belgische Gebiet frei machte und uns von einem laͤstigen Nachbar befreite. Allein wie geneigt zur Erkenntlichkeit wir auch seyn moͤgen, so wußten wir im Voraus (und jetzt haben wir die Erfahrung davon), daß diese Expedition gar keinen entscheidenden Einfluß auf unsere Angele⸗ genheiten haben wuͤrde. Die Franzoͤsische Regierung hat, indem sie dieselbe unternahm, der Partei der Bewegung ein Zuge⸗ staͤndniß gemacht; sie hat den Ruhm ihrer Armee erhoͤht und den oͤffentlichen Geist eines nach militairischen Erfolgen begieri⸗ gen Volkes zu ihren Gunsten gelenkt. Die Einnahme der Cita⸗ delle hat die Monarchie Ludwig Philipps befestigt, und seit dieser Zeit lebt der Handel, die Industrie und das Vertrauen wieder auf. Was uns Antwerpener anbelangt, so hat dieses Ereig⸗

„Der Revolutions⸗ werden sollte, demselben wenigstens nicht durch jene Geh

niß uns in derselben Lage gelassen. Der Seehandel stockte zusch der Akten gegenseitig bewirkt werden moͤchte, so beschloß

weniger vor, als nach der Einnahme dieser Festung. Aufbie Eigenthum hat dasselbe gar keinen Einfluß gehabt, und dn gemeine Ungemach ist dasselbe. Die Ungewizheit üͤber Schicksal und das Ende unserer Opfer hat sich nicht genn Was die Sicherheit der Stadt betrifft, so wurde diesebbe durch die Besorgniß vor Feindseligkeiten gegen die Titadel stoͤrt; denn wir haben nie befuͤrchtet, die Festung maͤchte Herausforderung feindselig gegen uns handeln. Und man ii uns nicht von dem Bombardement von 1830, wozu, wie es s zu einem revolutionnairen Zweck gereizt ward, wenn nan Einfluß dieses Ereignisses auf die Meinung in Frankreit Belgien erwaͤgt. Die revolutionnairen Blaͤtter haben sich Miltels mit einem Erfolge bedient, der ihre Hoffnungen, stiegen hat. Indem sie die Wahrheit, d. h. die direkte sorderung, verbargen, taͤuschten und verfaͤlschten sie die M eines Theils von Europa.“

Eine Eisenbahn von hier nach Koͤln uͤber Sittard wüͤr ner Berechnung der Herren Simons und Ridder in Bruͤse folge, 15,500,000 Fr. kosten, auf welcher die Tonne von werpen nach Koͤln 24 28 Fr. kosten und die Fahrt in kuͤrzer als 24 Stunden dauern wuͤrde. Da aber diese g. Straße das Hollaͤndische Gebiet beruͤhren, uͤberdies ein! durchschneiden wuͤrde, das durchaus nicht industriell ist, so eine andere Richtung vorgezogen werden, welche Mechenn Luͤttich zu beruͤhren hat. Von Luͤttich wuͤrde sie sich durq Thal der Vesdre, Chenén, Verviers, Dolhain und Eupen Achen wenden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 19. Maͤrz. Se. Maj. der Koͤnig habe Staats⸗Rathe die vom Hof⸗Kanzler anbefohlene Einziehung igt Allehanda genehmigt,“ Zeitung ist jedoch unter dem sehr wenig veraͤnderten A Dagligt Allehanda i Stockholm, und unter dem Ma eines andern Redacteurs heute wieder herausgekommen. —2 Redacteur des eingezogenen Beiblattes: Bihang til N ligt, Allehanda, hat oͤffentlich angezeigt, er werde den Kanzler wegen dieser Einziehung am naͤchsten Reichstage dem Constitirtions⸗Ausschusse anklagen.

Graf Wedel⸗Jarlsberg, der wegen Mißhandlung iif Gefangenen auf der Festung Aggerhus, angeklagt worda, seines Postens als Kommandant dieser Festung entlassen.

Deutschland.

Hannover, 26. Maͤrz. Ihre Koͤnigl. Heheit die He gin von Cambridge ist, auf die betruͤbende Nachricht von Erkrankung Ihres Herrn Vaters, des Landgrafen IFrieche Durchlaucht, gestern Nachmittags eiligst von hier nach Rum

ustragt hatte, die hickung ihrer Gesa ierungen, daß ihre

d nid dem Wald, 6. E. den Hrn. ürsch versammelten Pororts vom 12. er Einladung, uns begeben, wurde

schreiben des regier

ssen werden. Wir ghmehervorgehoben,

jaft herbeizufuͤhren s wir eine gesetzwi nssische Tagsatzun

se wir unsern Staͤ sflgen das Auslat

ssen wir ihrem ga

Zsen von Wallis

vand zu erkennen, wtreuen Mitstand I, eine solche V

baupten, daß unse t willkuͤrliche Ent

mit Kraft laut s zuruͤck. r uns weigern, di rt zu bekraͤftigen?

In der hiesigen Residenzstadt sind im abgewichenen 4 884 Kinder geboren (incl. 8 Tobtgeborner), 12 mehr alt Jahre 1831. Gestorben sind dagegen 752 Menschen, 47 1 als im Jahre 1831. Konfirmirt sind 435 Kinder und kop 235 Ehe⸗Paare.

Jena, 5. März. (Leipziger Zeitung.) Wie wir Weimar vernehmen, wird der Landtags⸗Abschied noch im! dieser Woche statt finden. Beruͤcksichtigt man den Inhalt sa licher uͤber die Verhaͤndlungen des diesjaͤhrigen Landtags nommenen, durch den Druck zur Kenntniß des Publitum kommenen Protokolle, so ist demselben das Zeugniß besong Theͤtigkeit in Berathung wichtiger Gegenstaͤnde und Gesetz wuͤrfe nicht zu versagen. Zur Anlage neuer und in standsetzung begonnener Chausseen hat der Landtag 100 Rthlr. verwilligt. Die Ruhe ist in unserer Stadt gaͤn wiederhergestellt. Mehrere Studirende, die sich waͤhrend iez 1833., Excesse und deren Untersuchung entfernt hatten, sind wieder üsten Erklaͤrung.) eingetroffen und auf keine Weise ist noch ein Nachklang¹²h 8 stuͤrmischen Januar⸗ und Februar⸗Tage und Naͤchte zu spinWxo 1 Einige, als nicht wohlrenommirte Subsekte bekannte Buͤrger, Madrid, 14. ßen ihre Voreiligkeit, an jenen Freveln mehr oder minder! theil genommen oder sich durch strafwuͤrdige Reden und H. lungen vergangen zu haben, im Kriminal⸗Gerichts⸗Gefaͤngnij Weimar.

Dresden, 23. Maͤrz. In ihrer gestrigen Sitzung beschäͤft sich die zweite Kammer mit der auf der Tagesordnung stehe Berathung uͤber den Entwurf, die Aufhebung der beiden! setze von 1766 und 1767 wegen der vierjaͤhrigen Dienstzett der Landwirthschaft betreffend. Die Deputation, deren Refe in dieser Angelegenheit der Abgeordnete Atenstaäͤdt war, sich in ihrem Berichte uͤber jenen Entwurf im Allgemeinen die Annahme desselben entschieden, da dieses Gesetz nur ausftlhe Meine Einw⸗ was §. 28 der Verfassungs⸗Urkunde bereits verbuͤrgt habe, Pünselben beigetret beiden Gesetze auch nur fuͤr den voruͤbergehenden Zweck erltt worden wären, der Landwirthschaft die wenigen arbeitsan Haͤnde zu sichern, die ein langer erschoͤpfender Krieg dan uͤbrig gelassen habe; inmittelst aber das Gleichgewicht zwist den mit dem Ackerbau und den mit Gewerbe sich Bes tigenden laͤngst wieder hergestellt worden, in den Gegemn endlich, wo ein solches Mißverhaͤltniß noch jetzt verse

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Unde vorzulegen, vollkommmensten 5

n lebhaften Wun in Beira, seine

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abgeholfen werden, uͤberhaupt aber die Fortdauer eines chen natuͤrlichen Dienstzwanges der Kinder der Bauern staatsrechtlicher Hinsicht nicht mehr zu rechtfertigen seyn dr Die Deputation schlug jedoch, vornehmlich in Be ug auf Verhaͤltnisse der Lausitz, die in dem Entwurf keine Ruͤcksicht, funden hatten, eine veraͤnderte Fassung des Gesetzes vor.

gleich theilte der Referent mit, daß gegen dieses Deputat verpflichtet gehalten, darauf aufmerksam zu machen, daß die ullen aus dem j setze, deren Aufhebung gegenwaͤrtig in Frage gestellt werde, 1 ohne Nutzen fuͤr den Ackerbau seyn duͤrften, und es deshalb

reifliche Erwaͤgung verdienen wuͤrde, ob nicht die Bestimmu

der Gesetze vom 6. November 1766 und 31. Maͤrz 1767 bch behalten seyn moͤchten. Bei einer darauf entstandenen Dil sion uͤber dies Separat⸗Votum des Abgeordneten von Friesen! merkte der Abgeordnete Sachße zu Gunsten des Gesetz⸗En

fes: es werde durch das vorliegende Gesetz ein lange geutt Unrecht gegen den Bauernstand wieder gutgemacht. Die an! nigen Orten z. B. noch geltende Gesinde⸗Schau sey eine Ral tirung, und zwar eine doppelte, die Maͤnner und Frauen re Nachdem sich noch mehrere Mitglieder fuͤr die Zweckmaͤßigkeit! Entwurfes geaͤußert, wurde derselbe, bei der durch Name Aufruf bewirkten Abstimmung, mit einigen Modificationen hinfic lich des §. 5. fast einstimmig von der Kammer angenomme Man schritt darauf zur Erwaͤgung des ebenfalls heut! der Tagesordnung befindlichen Protokoll⸗Extrakts der erß Kammer, den Austausch der Landtags⸗Akten mit der Wuͤrtcht bergischen ersten Kammer betreffend. Da von der ersten aülntlich der Dey mer der Vorschlag gemacht worden, daß der vollständige gekommen ist.

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gadrate, sen mit

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auba, und will kails ein

aten Gesandtschaften sese Einladungen uͤbersenden wuͤrden, um pnen und Vollmachten zu handeln. vlmaͤchtigung haben nun die lgende Antwort an den

Die Abgesandten der Staͤnde Uri, Basel und Neuet

slicht, dieselbe unverzuͤglich zu beantworten, rwiederung auf unsere Erklaͤrung vom 9

warteten. Wir haben am 9. Maͤrz erkl immte Wille der Staͤnde, die wir

raft unserer Instructionen und

ichdruck bestaͤtigen, jetzt, d nvorstellungen und der

finde darauf bestanden haben, als

nde mit den drei Stiftern der ben. Es ist gegen Recht und 6

ziehung unserer

Wie? wir sollten eine 2

Rand der Abgrundes gebrgcht hat, treten wird. Semi 1 seine Freiheit hatten ihre feste Begruͤndung in der heiligen Ehr⸗

ster unversehrt zu erhalten wi ese unsere Antwort

sten Hochachtung zu versi wern. (Folgen die saͤmmtlichen Unte

aͤsidenten des Ministerrat se der Prinzessin von Betra Durch ein aus Braga vom t Mir Mein erlaucht

pusine, in jenes Koͤnizgreich, achdem die Vormundschaft

s Infanten aufgehoͤrt hat.

ihrer Abreise anberaumt und dem einem theuern und

Erlaubniß ertheilt, die

icherheit und aßregeln getroffen werden. einer Reise durch Katalonien that, daß man ihnen Lauf der Durchreise Pder Unterthanen vermehren koͤnnten. am 13. Maͤrz.

Algier, 26. Febr. Gutachten das Mitglied des Ausschusses, von Friesen, sich haltenen Schreiben eines Deutschen.)

sen etzt von einem Franzosen bewohnten Hause ei⸗ reichen Arabers, worin ich ein paar sehr elegant meublirte,

8 Bild verfen, das wenigstens in dieser Form und mir mei⸗ Zugaben neu

Kammer, den desfallsigen Mitcheilungen der Waͤrttembergi⸗ chen Kammer erst entgegenzusehen, atten diesen seitdem in Gegenstand.

Schwet z.

Schwyz, 21. Maͤrz. Nachdem die ersammelten Staͤnde die E n Mitstaͤnde ad acta zu legen beschlosse Regierungen der fehlenden

. und uͤbergi bereits von einer andern Seite her

Mehrheit der in Zuͤrich Erklaͤrung ihrer in Schwyz vereinig⸗ n und den Vorort be⸗ Staͤnde zur Ab⸗ ndischaften einzuladen, erwiederten diese Re⸗ von den Instructions⸗Behoͤrden bevollmaͤch⸗ sich in Schepyz befaͤnden und sie denselben raft ihrer Instruc⸗ In Folge bieser Be⸗ in Schwyz versammelten Staͤnde Vorort erlassen:

Schwyz, Unterwalden ob iburg zu Schwoyz versammelt, Buͤrgermeister J. J. Heß, zu Handen der in Abgeordneten. Excellen;, Die Zuschrift des Maͤrz an unsere betresfenden Regierungen mit nach der in Zuͤrich versammelten Tagsatzung uns uͤbermacht, und wir rechnen es uns zur obschon wir noch die Maͤrz und das Begleit⸗ enden Landammanns von Schwyz mit Recht art, daß der ausdruͤcklich be⸗ zu vertreten die Ehre haben, uns

tbieten, den Sitz in einer Tagsatzung zu nehmen, in welcher die hefandten der so geheißenen Regierung von Basel⸗Landschaft zuge⸗

haben die schweren Folgen einer solchen Maß⸗ die eben so bedauerlich in hrerursache, welche eine

eretzung des beschwornen Bundes ist, wie in thren Wirkungen sich er⸗ igen muß, da sie die Aufloͤsung der Schweizerischen Eidgenossen⸗

geeignet ist, und endlich haben wir erklaͤrt, drig gebildete Versammlung nie als eine eid⸗ g anerkennen, noch ihre Zeschluͤsse als ver⸗

olich fuͤr irgend einen eidgenoͤssischen Stand ansehen werden, so

nden feierlich alle Rechte im Innern sowohl, id verwahrten. Diese Erklaͤrung, welche wir Vollmachten erlassen haben, nzen Inhalt nach erneuern und mit Kraft und da mit Verhoͤhnung aller unserer Ge d Faithet von unseren treuen Bundesge⸗ eingelegten dringenden Begehren noch 11 der sich nur durch gewaltsame Zerreißung ei⸗ es gebildet hat, die es ohne Bedenken wag⸗ erbindung derjenigen alter Eidgenossen dem Schweizerischen Freihelt vorzu⸗ erechtigkeit, wenn diese Staͤnde on einer solchen Versammlung Bundespflichten sey. Wir sto⸗ jeden deraͤrtigen Vorwurf von zundespflicht verleugnen, wenn e Verletzung des Bundes durch unsere Gegen⸗ Ueber Alles dieses rufen wir einen Richter an,

r Fernehalten v

und oͤffentlich

unsere Gegner nicht ablehnen koͤnnen, und dessen Urtheil wir ruhigstem Gewissen

in⸗ im Vertrauen auf den Gott unserer Vaͤter, 1 enden Erschuͤtterung, welche das Vaterland an Sein Ruhm

ene Wort und es wird das kostbare Erbe seiner ssen. Indem wir E. E. ersuchen, den dort anwesenden Abgeordneten der hohen benutzen wir diesen Anlaß, Hochdieselben unse⸗

Schwyz, den 21. rschriften, wie in der

Spanien.

März. Folgendes ist das Koͤnigl., an den hs gerichtete Dekret, worin die Ab⸗

nach Portugal angezeigt wird: 23. Februar datirtes Schreiben huchter Vetter, der Koͤnig von Portugal, sei⸗ sch zu erkennen gegeben, daß die Prinzessin Schwester und Meine theuere und geliebte in den Schoß ihrer Familie zu⸗ fuͤr ihren Sohn, Sebastian, welche ihre Ankunft und ihren nien veranlaßte, in Folge der Verheirathung Ich gab diesem gerechten Wun⸗ illigung und nachdem auch die Prinzessin en, habe Ich den 16ten dieses Monats

geliebten Bruder, so wie dem genannten bastian mit ihrem beiderseitigen Familien auf Prinzessin auf zwei n. Ich zeige Ihnen dies hiermit an, daͤmit nden Behoͤrden mittheilen und damit alle fuͤr Wuͤrde so Hoher Reisenden nothwendigen Doch untersage Ich, wie Ich es 2. zu Eh⸗ Feterlichkeiten veranstalte, welche die La⸗ Im Koͤntglichen Pal⸗ 1833.“ TöI1“ (Aus einem Blaͤt Sie erhalten diese

in oͤffentlicher

ern bewohne. Ich schreibe daher in einem

ischen Empfang⸗Zimmer, auf demselben Divan, worauf einst Eigenthuͤmer die Haͤlfte seines Lebens mit seiner Pfeife und chtsthun⸗ zubrachte, was hier auch aͤft der wohlhabenden Leute ist. gt auf direktem Wege gar auf Seitenwegen durch die Feuerfarbe der Vorhaͤnge und den bunten Orientalischen Blumen der Teppiche und Fayance⸗

ein Geschaͤft, aber nur ein Das Licht der Sonne

nicht in diese Gemaͤcher, es spielt

ie Waͤnde geschmuͤckt sind. Drei von diesen

Goldquasten gehoͤrten einst dem Bey von Titery, der luxuriös war und das dolce far inen ganzen Nachmittag regungslos mit uͤberkreuzten Beinen rachte, ohne muͤde zu werden. Ich komme eben von der

niente so weit trieb, daß

es versuchen, Ihnen mit einigen historischen von dieser Stadt und Gegend zu

ist. Man weiß ja gar nicht, wie Hussein zu der Ertheilung der famoͤsen Ohr⸗ Seine Hoheit, sagte mir der Arabische

berging so ohne De, erledig⸗

Koͤnig von Paris geschickt hatte.

—Q—--— OÿPVOꝓ⏑——

einen ihrer Genossen einen

1 der gesunde, redliche, biedere Sinn des hhweizer⸗Volks, wenn einmal wieder besonnene Ruhe an die Stelle

Infanten Don Carlos,

47⁵ Kastellan, der etwas Franzoͤsisch syricht, ist ein sehr einsichtsvol⸗ ler, ordnungsliebender und auch rechtlicher Mann. Er wohnte fast alle Tage den Gerichten bei, und ging in aller Fruͤhe durch die Appartements, die Sie jenseits der großen Platane sehen, um die Verwaltungs⸗Beamten zu inspiziren. Es war sein Wille nicht, den Franken zu schlagen, was doch wohl schon oft geschehen ist, vielmehr ließ er sich von ihm Vorwuͤrfe machen. „Duval“, hoͤrte ich ihn sagen, „ist gut in meine Ansichten eingegangen. Er ist ein froͤhlicher, aber gerader Mensch, und ich werde ihn bei mir behalten.“ Ich weiß es, daß handelte, und deshalb sogar mit einigen seiner die ossen behaupteten, eine intime Be⸗ anntschaft mit einem Manne solcher Art muͤsse boͤse Folgen haben. „Duval“, sagte Seine Hoheit, „fing am Ende des Ramadham erst an, mir zu miß⸗ fasten, als er schlecht von seinem Sonverain sprach. Ich dachte, er wuͤrde es in Paris nicht besser mit mir machen. Das Ein⸗ zige, was ich ihm zu nahe that, bestand darin, daß ich eine Ant⸗ wort auf vier Briefe verlangte, die ich nach und nach an den Und das war doch Recht, denn ich beantworte alle meine Briefe. Hier wußte ich aber gleich, daß die Freundschaft Scheingolb war. Der tuͤckische Ge⸗ sandte erwiederte mir: „Mein Koͤnig hat mehr zu thun, als Antworten an Deinesgleichen zu schreiben.“ War das Recht? oder war es hoͤflich? Man kann mir nicht zuͤrnen, daß ich, ein Greis an Jahren, darob erboste. Ich bildete mir ein, ich sey auch ein Koͤnig, und duͤrfe den schuldigen Respekt fordern. Dies habe ich dem Franken aber vergeblich vorgestellt, und ihn zuletzt schweigen oder fortgehen heißen, was er auch nicht that, worauf ich, außer mir vor Zorn, ihn mit dem Fliegenwedel ins Gesicht schlug.“ Dies, schloß der Muselmann, ist die genaue Wahrheit, und es sind hier Leute genug, die sie bezeugen koͤn⸗ nen. Er fuͤhrte mich aus dem Appartement des Dey auf eine erhoͤhte Terrasse, die mit Cederstaͤmmen unterstuͤtzt wird, und zu einem roth und gruͤndekorirten Pavillon mit musselinenen Garoͤi⸗ nen fuͤhrt, und zeigte mir daselbst die Stelle im Empfangs⸗Zim⸗ mer der Gesandischaften, wo der ungluͤckliche Fléegenwedel den Untergang eines Reiches herbeifuͤhrte. wurde spoͤter, als schon die Franzoͤsische Escadre vor dem Hafen an den Forts lag, von dem Sultan das Gesuch uͤberbracht, dem Koͤnige von Frankreich die verlangte Satisfaction zu geben, wel⸗ ches aber nicht mehr geschehen konnte, da bereits die Capitula⸗ tion abgeschlossen war. Der Eigensinnige hatte sich nicht fuͤgen wollen und sagte spaͤter, wie mein Custode bemerkt, die sehr schoͤne Worte: „Man hat mir oft gerathen, einen Gesandten nach Paris zu schicken, ohne daß ich es thun wollte die Vor⸗ sehung wollte, wie es scheint, mich dafuͤr selbst hinschicken.“ Dies war am Tage vor seiner Abreise. Die Stadt habe ich von der Hoͤhe der Cassauba Neapolitanisch schoͤn gefunden. In der That hat sie der Lage nach etwas Aehn⸗ lichkeit mit dieser Residenz, da sie eben so am Berge liegt, von Bergen und Thaͤlern umgeben, und durch einen befestigten Molo en douhle port umgeben ist. Man koͤnnte die Stadt, die in der Casauba schon eine große Veste besitzt, zu einem der wich⸗ tigsten und festesten Seeplaͤtze machen. Das einzige artistische merkwuͤrdige Gebaͤude, der moderne Theil des Divans oder Staats⸗Raths, dem der Dey hinter einem Damast⸗Vorhang in

einer Gallerie beizuwohnen pflegte, ist durch die Bomben zerstoͤrt schoͤnen

worden. Der Herzog von Rovigo hat die kanelirten Saͤulentruͤmmer im Hofe der Casauba aufstellen lassen. Man steht dahinter das Bethaus des Dey's, die große Burg⸗Moschee und den Staatsschaͤtz, von welchem bekannt ist, daß er nur an

sechs Tagen geoͤffnet war, indem Hussein am siebenten selber und

zwar von seinem Gelde ausbezahlte, was indeß bloß eine Form war. Er nahm noch einmal so viel wieder, wenn er Lust hatte, trotz seiner geruͤhmten Ehrlichkeit. bloß aus Porzellanstuͤcken gebauter un buntgefaͤrbter Fluͤgel des Schlosses ergoͤtzt, der auch eine Art Englischen Gartens hat und an die Vorraths⸗ Magazine und das Gebirge soͤßt. Er wurde von einer Tochter Hussein'e, Lala⸗Fiché, bewohnt, die an den Aga Sidi Ibrahim vermaͤhlt war, der⸗ selbe, der seinen Souverain im Stiche ließ, als es zu handeln galt. In diesem Gebaͤude isl der schoͤnste

Algier. Man erblickt dicht hinter den Gallerieen und dem bunt⸗ gewuͤrfelten Kiosk der Restdenz das hochgelegene Fort Sultan Kalassig, dessen Nanme Kaiserburg bedeutet und von Karl V. herruͤhrt, der bekanntlich ebenfalls Algier belagerte. Außer diesen Festungswerken liegen noch mehrere in der Umgegend und auf der Landzunge, die sie von der Gebirgs⸗Kette Haͤmus trennt, die um die Stadt selbst hat eine Sternschanze und das Castell⸗ nobvo, welche beide die gegenuͤber liegenden Hoͤhen schuͤtzen, die nebst der Casauba jetzt mit zahllosem Geschuͤtze bepflanzt ist. Daß Algier sehr alt ist und viele abenteuerli

lebte, ist bekannt. Ferdinand, Karl V., Ludwig XIV., Doria und Lord Exmouth haben ihm unter Andern schon den Unter⸗ gang gedroht, aber vergeblich, der Raubstaat hielt sich und er⸗ hielt sogar den Namen: „Die kriegerische Stadt.“ Der letzte Dey hat am längsten und besten re Genug, ich

iapr

geert.

bin sehr begierig, zu sehen, was das Endschicksal Algiers seyn

wird; denn unsere windbeutelnden Franzosen, die hier Ko⸗ mödie spielen, zu Gericht sitzen und die Einwohner mehr ent⸗ fremden, als sich aneignen und befreunden, scheinen nicht fuͤr das Kolonistren bestimmt zu seyn. Die Afrikaner bilden das schlechteste Corps von der Welt, und ich befuͤrchte, daß in Kur⸗

zem die Fehden wieder auf allen Punkten losbrechen werden.

Der Arlas hat sich ganz mit Schnee bedeckt. Selbst die Kuͤsten⸗ berge von 3000 Fuß Hoͤhe glaͤnzen ganz weiß am Horizonte.

w slaeand

Berlin, 30. Maͤrz. Am 21sten d. M. wurde in Stral— sund der Grundstein zu einem neuen Schauspielhause gelregt, und, außer den jetzt coursirenden Muͤnzen, in denselben eine Kupferplatte mit folgender Inschrift gethan: Im Jahre 1833, am 21. Maͤrz, unter der Regierung Friedrich Wilhelms III., Koͤ⸗ nigs von Preußen, ward zu einem neuen, von einer Aetien⸗Ge⸗ sellschaft aus der Stadt und Umgegend, mit Unterstuͤtzung der Kommune gestifteten Schauspielhause in Stralsund der Grund⸗ stein gelegt, durch die Baumeister H. G. Michaclis und J. M. Lübke. Zu dieser Zeit waren General⸗Gouverneur von Neu⸗ Vorpommern Malte, Fuͤrst zu Putbus; Regierungs⸗Praͤsident Leopold von Rohr; Festungs⸗Kommandant C. H. E. v. Borstell, General⸗Lieutenant; Buͤrgermeister D. L. Kuͤhl und C. G. Schwing.“ (Eine ausfuͤhrlichere Beschreibung dieser Feierlichkeit behalten wir uns vor.)

Die Koͤlnische Zeitung meldet aus Bonn vom 2isten d. M.: „Das anatomische Museum zu Bonn erhielt dieser Tage durch Herrn Studtosus Schiffgens eine Pfauhenne zum Geschenke, welche, nachdem sie einmal und zwar drei Eier gelegt hatte, maͤnnliches Gefieder bekam und nun dem schoͤnsten Pfauhahn an die Seite gestellt werden kann. Ueber dieses raͤth⸗

1

er ihn freundschaftlich be⸗ Offiziere zerfiel,

V Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Zettel.

V

In eben diesem Pavillon

Sehr hat mich ein neuer, fast

Arabische Saal von

che Schicksale er⸗

8

selhafte Phaͤnsmen kann nur die anatomische Untersuchung Licht verbreiten. Man hat aͤhnliche Faͤlle bei Fasanen, dem Puter und dem gemeinen Huhn bemerkt. Gutsbesitzer, unter deren Gefluͤgel sich etwa solche Seltenheiten befinden, wuͤrden der Wis⸗ senschaft einen Dienst leisten, wenn sie dieselben taͤuflich oder als Geschenk an den Direktor des anatomischen Museums zu Bonn, Herrn Prof. Mayer, einsenden wollten.“

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Rach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

336,1 ³8˙Par. 335,2 2“ Pat.Ouellwärme 5,9 °R. + 10, 1 ° R. + 5,4 °R. Flußwurme 3,8 ° R. + 0,2 ⸗°R. + 0,2 °R. Vodenwärme 3,9 °⁊R. 47 pCt. 72 pCt. [Nusdünst. 0,08 7“ Rh. heiter. halbheiter. Niederschlag 0. SO. V SO Abends Hof

1833. 29. Marz.

22 b 1 337,2 0 Par. + 0,6 ° R. 1,8 * R. heiter.

8. RN

Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter...

um den

Wolkenzug

Den 30. März 1833

Berliner

(Preuss. Cour.)

rs A⁴vN sewnn.

Grofshz. Los. do.] 4 100 Ostpr. Pfandbe. 4 99 Pomm. Pfandbr.

Kaanr.- u. Neum. do. Sohlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N.] Z.-Sch. d. K.- u. N.

Holl. vollwr. Duk. Neue do. Friedrichsd'or..

Disconto,.... mEnm.

Wechsel-Cours.

] 250 kl. [Kurz 250 lI. Ur 300 Mk. Kurz 300 Mk. 2 Mt.

1 LSt. 3 Mt. 300 Fr. 2 Mt. 150 Fl. 2 Mt. 150 Fl. [2 Mt. 100 Thl. [2 Mt. 100 Thl. 8 Tage 150 Fl. 2 Mt. 100 Rbl. 3 Woch. C Kurz

2f. Brief. Geld.] worrasn.

InCiNICgo-Ann

Sr.-Schuld-Sch. 4 95 [95 ½ Pe. Engl. Anl. 18. 5 1053 ¾ Pr. Engl. Aul. 22. 5. 103 ¾ Pr. Eugl. Ohl. 30. 91 ½ Prüm. Sch. d. Seeh. V 2 54 Kurm. Obl. m. J. C. 4 94 ½ 932⁄ Neum. Int. Sch. do. 93 ¾ Berl. Stadt-Oblig. 95 Köuigsb. do- Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.] DfanUI esrER.

4 4 34 4 4 4 4

97 ½

Preuss. Cour. Hriej. Gelcd.

145 ½

1 145 ½

151½

Amsterdam ito Hamburg dito London Paris 80 ½ ½ 104 ½ Augsburg g. Breslau Leipzig FrsEIIIIIT Petersburg Warschau

Auswärtige Börsen. 25. März. urbian.

Amsterdam, 25 Niederl. wirkl. Schuld 46. 59 do. 85 ⅛. Anzsgesetzte Sehuld 1, *7. Kanz-Bill. 20 w. 63 101 ½. Bass. (v. 1828) 99. (v. 1831) 88 ½. Preuss. Prämien-Scheine 94. Oesterr. 88 ⁄. 33 Span. 43 ½. 5 65 ½. Hamborg, 28. März. Oesterr. 5% Met. 93 ¼. 49 dc. 83 ½. Bank-Actien 1242. Russ. Engl. 101‧. do. in Cert. 90 ½, Russ Holl. (v. 1828) —. Preuss. Prümien- Scheine 106 ½. Poln. 115 ⅞. Däön. 70 ½.

Koͤnigliche Schauspiele.

Sonntag, 17. Febr. Im Opernhause: Die Dame auf

Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von

Boyeldieu.

Wegen Unpäͤßlichkeit der Herren Bader und Hammermei⸗

ster, so wie der Dlle. Lentz, koͤnnen die Opern „Alcidor“ und 4 d

Die Zauberfioͤte“ heute nicht gegeben werden. Es sind nun ie dazu bereits geloͤsten Billets zu der Oper „Die Dame auf Schloß Avenel“ guͤltig.

Im Schauspielhause: Clavigo, Trauerspiel in 5 Abtheilun⸗ gen, von Goͤthe. (Hr. Porih: Tarlos.) Hierauf: Der Secre⸗ tair und der Koch, Lustspiel in 1 Akt, von C. Blum. (Hr. Porth: Blasebalg, als Gastrolle.)

Montag, 1. April. Im Schauspielhause: Emilta Galo Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von G. E. Lessing. 1

Koͤnigstaͤdtisches Theater. Sonntag, 31. Mäͤrz. Gluͤckskind und Ungluücksvogel, Lust⸗ L. Angely. Hierauf: Das Abenteuer in der

piel in 1 Akt, von Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten. Dann folgt: Die Nasen⸗ Harmonika, eine komisch⸗musikalische Scene. Zum Beschluß: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr, komische Sceue.

Montag, 1. April. Vorietzte Kunst⸗Vorstellungen des ersten Athleten und Herkules, Herrn Karl Rappo, in 3 Abtheilungen; auch wird dessen Sohn, 6 ½ Jahr alt, sich durch ungewoͤhnliche Koͤrperkraft auszeichnen. Auf Verlangen wird „Die Windmuͤhle im Feuerregen“ wiederholt. Vorher: Kuͤnstler Liebe, oder: Die moderne Galathe, Lustspiel in 1 Akt, von F. W. Seidel.

Neueste Nachrichten.

Paris, 24. Maͤrz. Vorgestern Abend fuͤhrte der den Vorsitz im Minister⸗Rathe.

Die Pairs⸗Kammer hielt gestern wieder Sitzung, die jedoch nur eine Stunde dauerte und bei deren Er⸗ oͤffnung kaum 30 Mitglieder zugegen waren. Der Marschall Grouchy gab seine Verwunderung daruüͤber zu erkennen, daß die mit der Pruͤfung des Departemental⸗Gesetzes beauftragte Kommission ihren Bericht noch nicht abgestattet habe. Der Mar⸗ quis von Dreux⸗Brézé beschwerte sich seinerseits wieder, daß der Gesetz⸗Entwurf uͤber den Belagerungs⸗Zustand gaͤnzlich bei Seite gelegt worden sey, indem die betreffende Kommission noch immer nicht das Resultat der Pruͤfung der zu diesem Gesetze ge⸗ machten Verbesserungs⸗Vorschlaͤge der Kammer mitgetheilt habe. „Nicht aus Vorliebe fuͤr dieses Gesetz“, aͤußerte er, „verlange ich, daß man sich mit demselben beschaͤftige; Sie wissen, daß ich es nach allen meinen Kraͤften bekaͤmpft habe, und ich wuͤrde dies auch ferner thun, wenn man aufs Neue damit hervortraͤte. Das Gesetz muß aber zuruͤckgenommen oder eroͤrtert werden, und das Mi⸗ nisterium darf nicht seine Niederlage in der Registratur der Kammer verbergen.“ Der Graf Dejean erklaͤrte, daß er sich dem Antrage des vorigen Redners anschließe, jedoch aus einem

11 Koͤnig

eine oͤffentliche

voͤllig entgegengesetzten Motive, indem er seinerseits das in Rede