nommen, und eines andern Wahlausschreibens fuͤr ein Mit⸗ glied von Westminster, an die Stelle des Sir J. C. Hob⸗ house, der das Amt des Secretairs fuͤr Irland ange⸗ nommen habe. — Das Haus vertagte sich um 12 Uhr.
London, 29. Maͤrz. Vorgestern kamen Se. Maj. nach der Stadt und wurden im St. James⸗Palast vom Herzog von Gloucester emvpfangen. Der Koͤnig hielt darauf ein Kapitel des St. Patrick⸗Oedens, zu welchem sich die Ritter desselben in Ro⸗ ben einfanden; die anwesenden Ritter waren Se. Koͤnigl. Ho⸗ heit der Herzog von Cumberland, der Marquis von Thomond, der Marquis von Sligo, der Graf von Roden, der Marquis von Downshire und der Marquis von Clanricarde. An die Stelle des verstorbenen Marquis von Conyngham wurde dessen Nachfolger zum Ritter des genannten Ordens erwählt und von Sr. Maj. mit Orden und Band bekleidet.
In Bezug äauf die innerhalb des Ministeriums eingetretene Veraͤnderung (s. Parlaments⸗Verhandlungen) liest man unter Anderem im Albion: „Die Veraͤnderung in der Verwaltung hat noch fruͤher begonnen, als wir erwarteten; aber es wird noch mehr geschehen, und wir glauben aus guten Gruͤnden ver⸗ sichern zu koͤnnen, daß noch wichtigere und einen polttischen Cha⸗ rakter an sich tragende Veraͤnderungen in der Verwaltung vor⸗ gehen werden, als die bereits angekuͤndigten, und das wahr⸗ scheinlich binnen kurzer Zeit. Alles, was bis jetzt geschah, ist die Ernennung des Herrn Stanley zum ersten Secretair fuͤr die Kolonieen, an die Stelle des Lord Goderich, der nun Großsie⸗ gelbewahrer wird, und die Stelle des Lord Durham einnimmt. Sir John Hobhouse wird Seecretair fuͤr Irland anstatt des Herrn Stanley, und wer den Posten des Kriegs⸗Secretairs erhalten wird, ist noch nicht ausgemacht. Die Times hofft und glaubt, daß Herr Edward Ellice dieses Amt uͤbernommen habe; der Morning Herald theilt es ohne Be⸗ denken dem Lord Howick zu. Die Times muͤßte, ihrer Verbin⸗ dung mit dem Ministerium wegen, besser unterrichtet seyn koͤn⸗
nen; aber es sind Umstaͤnde vorhanden, die uns die Ernennung des Herrn Ellice als sehr zweifelhaft erscheinen lassen. Indeß, er wuͤrde gewiß einen weit bessern Kriegs⸗Secretair abgeben, als Lord Howick. Bei diesen Veraͤnderungen sehen wir jedoch nicht fuͤr einen neuen Leiter des Unterhauses gesorgt, und Lord Althorp wird doch schwerlich dieses wichtige Amt noch laͤnger bekleiden. Herrn Stanley's Ernennung zum Kolonial⸗Secretgir beweist so ziemlich, daß man ihn nicht zum Leiter des Hauses zu machen gedenkt, denn er wird wahrscheinlich mit seinem Departement allein hinlaͤnglich zu thun haben; auch sind seine Talente nicht von der Art, wie sie von einem Leiter des Unterhauses erfordert werden; ob die Zeit sein Temperament mildern wird, kann man nicht wissen, aber fuͤr jetzt ist er zu heftig und rasch zu einem solchen Geschaͤft. Nein, der kuͤnftige Leiter des Unterhauses wird zwar wahrscheinlich auch ein Kanzler der Schatzkammer, aber nicht Lord Althorp, noch irgend einer der jetzigen Kabinets⸗Mitglieder seyn. Wir sehen auch einem neuen Premier⸗Minister entgegen, aber nicht dem edlen Herzog von Wellington, sondern einem Mann, der einer der ersten Pairs des Koͤnigsreichs ist. Kurz, wir glauben, daß man den Ver⸗ such machen wird, eine starke Regierung zu bilden, die einen mehr konservativen Charakter erhalten soll, als ihn die jetzige an sich traͤgt; aber es ist keineswegs gewiß, ob dieser Versuch ge⸗ lingen wird, noch auch wahrscheinlich, daß er gelingen kann, be⸗ vor einige wichtige Fragen im Parlament erledigt sind.“
Die Times giebt einen Abriß von der neuen Vill in Be⸗ zug auf die Arbeit in den Faktoreien. Im Eingang derselben heißt es, daß man die Nothwendigkeit eingesehen habe, die Ar⸗ beitsstunden in den Faktoreien und Muͤhlen festzusetzen, weil es an solchen Orten Sitte sey, eine große Menge von Kindern und jungen Leuten beiderlei Geschlechts eine unvernuͤnftig lange Zeit und bis spaͤt in die Nacht hinein, ja in manchen Faͤllen die ganze
Nachtheil ihrer Gesundheit und Sittlichkeit. Die erste Klausel verbietet, Personen unter 21 Jahren bei Nacht oder zwischen 7 Uhr Abends und 6 Uhr Morgens zur Arbeit zu noͤthigen. Per⸗ sonen unter 18 Jahren sollen nicht mehr als 10 Stunden taͤg⸗ lich und am Sonnabend nicht mehr als 8 Stunden zur Arbeit gebraucht werden. Die Eßstunden sollen fuͤr alle in einer und derselben Faktorei beschaftigte Kinder und junge Leute gleich seyn. Die Arbeitsstunden koͤnnen hinsichtlich ihres Beginns und Endes, aber nicht hinsichtlich ihrer Dauer eine Veraͤnderung erleiden. Ein Zeitverlust, der erweislich aus Hindernissen in der Maschi⸗ nerie entstanden ist, soll durch die jungen Arbeiter nicht wieder eingebracht werden. Kinder unter 9 Jahren sollen gar nicht zur Arbeit genommen werden. Keiner von den jungen Leuten soll des Sonntags zur Reinigung der Maschinen ange⸗ halten werden. Waͤnde und Taͤfelwerk der Arbeits⸗Stuben sol⸗ en des Jahres wenigstens einmal neu angestrichen werden, wenn sie nicht bunt gemalt sind. Bei kuͤnftigen Bauten von Fakto⸗ reien soll dafuͤr gesorgt werden, daß keine Arbeits⸗Stube weni⸗ ger als 10 Fuß Hoͤhe hat. Wenn es sich darum handelt, die Bestimmungen dieser Klauseln in Aufruͤhrung zu bringen und die auf Contraventions⸗Faͤlle gesetzten Strafen zu vollziehen, sollen keine Friedensrichter, die an dem Eigenthum der Faktoreien An⸗ theil haben, hinzugezogen werden. Die Bestimmungen dieses Gesetzes sollen in den Muͤhlen ausgehaͤngt und Zeitbuͤcher ge⸗ halten werden, mit strengen Strafen auf falsche Eintragungen. Die Arbeitszeit soll nicht durch die gewoͤhnlich an dem Maschi⸗ nenwerk angebrachten „Eilglocken“, sondern durch ordent⸗ iche Uhren, die nach der naͤchstgelegenen oͤffentlichen Uhr zu stellen sind, bezeichnet werden. Die Maschinen sol⸗ len umzaͤumt oder mit einem Verschlag umgeben werden, damit kein Ungluͤck entsteht. Ungluͤcksfälle, die aus Vernachläaͤs⸗ sigung dieser Klausel entstehen, sollen den Eigenthuͤmern der Fak⸗ torei als Todschlag angerechnet werden, und wenn kein Men⸗ schenleben durch einen solchen Ungluͤcksfall zerstoͤrt, sondern nur eine leibliche Verletzung veranlaßt wird, so haben die Faktorei⸗ Eigenthuͤmer dem Beschaͤdigten Schmerzense⸗Gelder zu entrichten. Der uͤbrige Theil der Bill bezieht sich hauptsaͤchlich auf die Strafen, welche zu zahlen sind, wenn Maschinen zu ungehoͤrigen Stunden im Gang befunden werden, und auf einige geringfuͤ⸗ gigere Umstaͤnde. Gegen das Ende befindet sich noch eine Klau⸗ sel, welche bestimmt, daß in den ersten 6 Monaten nach der An⸗ nahme dieses Gesetzes die Arbeitszeit noch ein wenig verlangert werden darf, damit die Fabrik⸗Besitzer nicht durch eine zu ploͤtz⸗
liche Beschraͤnkung der taͤglichen Arbeit Schaden leiden. Das
neue Gesetz soll mit dem 1. Juli dieses Jahres in Kraft treten. Der Courier meldet nach Privatbriefen aus Smyrna vom 21. Februar: „Der Tuͤrkische Gouverneur dieser Stadt,
Tahir Bey, legte am 19ten sein Amt nieder, und Ibrahim
Pascha setzte einen neuen Gouverneur ein. Uebrigens gingen
die Geschaͤfte im Zollhause und in den anderen oͤffentlichen De⸗
partements ihren ruhigen Gang fort, und es war Alles in der besten Ordnung. Die Aegyptische Flotte lag im Golf von
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Smyrna; sie hatte vorher von der Insel Scio Besitz genommen und daselbst ebenfalls einen neuen Statthalter ernannt.“
Die hiesigen Zeitungen theilen jetzt die neulich erwaͤhnte feierliche Erklaͤrung der Comité's und Mitglieder der Kolonial⸗ Union fuͤr die Kirchspiele St. Mary, St. Ann, Trelawey, St. James und Hannover auf der Insel Jamaika mit, wel⸗ che vom 28. Juli v. J. datirt ist, und worin die Unterzeichne⸗ ten ihren Entschluß kund thun, mit Gefahr ihres Lebens es nicht dulden zu wollen, daß ein Mitglied der Baptisten oder irgend einer auderen Sekte an einem Orte innerhalb derjenigen Distrikte der Insel, uͤber welche die Union ihren Einfluß erstreckt, predige oder lehre, wobei sie Sr. Majestaͤt ihrer treuesten Ergebenheit versichern, ihre hohe Chrfurcht fuͤr die bestehende Kirche zu erkennen geben und als Grund ihrer Erklaͤrung anfuͤhren, daß sie die Jͤsel Jamaika vor kuͤnftigen Insurrectionen und Ver⸗ heerungen bewahren woilten, indem sene Prediger der Sklaven⸗ Bevoͤlkerung die Meinung beigebracht haͤtten, als sey sie unterdruͤckt und habe nichts als Unrecht zu leiden; indem dieselben ferner unter den Sklaven den Glauben verbreiteten, daß der Koͤnig von Eng⸗ land sie frei machen wolle, wodurch deren Gemuͤther so verwil⸗ derten, daß sie von keinem Band zwischen ihnen und ihren Her⸗ ren mehr wissen wollten; indem die Raͤdelsfuͤhrer der letzten Re⸗ bellion meistentheils zur Sekte der Baptisten gehoͤrt haͤtten, und indem diese Sekten nur Empoͤrung, Raub und Mord lehrten. (2) Am Schluß sprechen die Unterzeichneten die vertrauensvolle Er⸗ wartung aus, daß man ihnen diese Handlung nicht als Intole⸗ ranz auslegen werde, und daß sie von dem Lord Bischof und der Geistlichkeit der bischoͤflichen Kirche von England und Schott⸗ land in ihrem Vorhaben unterstuͤtzt werden wuͤrden.
Auf dem Landwege sind Nachrichten aus Bombay bis zum 9. Jan. hier eingegangen, denen zufolge ein bedeutendes Hand⸗ delshaus, das von Alexander und Compagnie, zu Kalkutta in der Mitte des Dezember mit einer Schuldenlast von beinahe drei Millionen Pfund Sterling Bankerott gemacht hat. Man sah dies Ereigniß als unvermeidlich an, seitdem das Londoner Haus, auf welches Jene ihre Wechsel ausstellten, und dessen Wechsel sie acceptirten, seine Zahlungen eingestellt hat; aber man war sich desselben nicht so bald gewaͤrtig, als es eingetreten ist, da die Nachricht von der Insolvenz des Londoner Hauses zu dieser Zeit noch nicht in Kalkutta angelangt seyn konnte. Man hoffte uͤbrigens noch, daß die Angelegenheiten der Herren Alexander
und Compagnie sich so wuͤrden reguliren lassen, ohne daß sie ih⸗
ren Bankerott oͤffentlich zu erklaͤren brauchten; indeß weiß man nichts Bestimmtes uͤber die Art und Weise, wie sie sich mit ihren Glaͤubigern wuͤrden abfinden koͤnnen. Die Briefe aus Bombay enthalten nichts politisch Neues, sondern beziehen sich fast nur auf Handels⸗Angelegenheiten. Sie wurden durch ein Dampfboot bis Suez gebracht, und aus diesem Umstand, daß bloß zu diesem Zweck ein solches Fahrzeug angewandt wurde, will man schließen, wie sehr es den Kaufleuten darum zu thun sey, die Communication mit Ostindien abgekuͤrzt zu sehen. Auch glaubt man, daß es nunmehr, da der Handel nach Ostindien frei gegeben werden soll, nicht mehr lange dauern koͤnne, bis Herrn Waghorn'’s Plan oder irgend ein anderer zur Communi⸗ cation uͤber die Landenge von Suez in Ausfuͤhrung komme.
London, 26. Maͤrz. Es wird den Ministern hier jetzt haͤufig zum Vorwurse gemacht, daß sie sich von dem Winde der Umstände hin und her treiben lassen. So haben sie auf's Neue die Bill in Bezug auf die Irlaͤndische Kirche um eine Woche weiter hinausgeschoben, weil sie nicht den Muth hatten, darauf zu bestehen, daß dieselbe vor dem Status des Seewesens, welcher gestern Abend in regelmaͤßiger Ordnung vor's Haus kam, vorgenommen wurde. Wenn man nicht wuͤüßte, daß es O Con⸗ nell gar nicht darum zu thun ist, daß beruhigende Maßregeln in Irland eingefuͤhrt werden, so muͤßte man sich wundern, daß er die Minister nicht um dieser Saumseligkeit willen, die noch
Nacht hindurch arbeiten zu lassen, zu großem und offenbarem dazu den Gegnern der Maßregel Zeit und Raum giebt, sich nach
allen Seiten hin zu verstaäͤrken und Alles, was nur aufs Ent⸗
fernteste dabei betheiligt ist, zu ihrer Partei zu ziehen, mit Vor⸗ wauͤrfen uͤberhaͤuft. Doch darf es unier solchen Umstaͤnden nicht auffal⸗ lend erscheinen, wenn ihre Popularitaͤt immer mehr schwindet und
zwischen einem Whig und
fast bet allen Wahlen, welche seit der allgemeinen Wahl stattgefunden (und die meisten derselben haben sich in wichtigen Plätzen ereig⸗
net), die Stimmen, mit Uebergehung des ministertellen Kandidaten, Den bemit⸗ lich erklaͤrt worden sey, dadurch wesentlich veraͤndert wuͤrde.
entweder auf Tories oder Radikals gefallen sind. Der telten Klassen faͤngt es freilich an, vor der Heftigkeit dieser Letz⸗ teren bange zu werden, und es geschieht nicht oft, wo diese das Uebergewicht haben, daß ein Radikal gewaͤhlt wird; aber selbst das gemeinere Volk, und hoͤher hinauf die weniger bemittelten Klas⸗
sen von Kraͤmern und Handwerkern, ziehen, wo es eine Wahl Tory gilt, jetzt den Letztern vor. Da nun eben diese Klassen bei der Durchfuͤhrung der Reform⸗Bill die Hauptstuͤtze der Whigs gewesen, so sollte man beim ersten Anblick diese Leute sowohl fuͤr eben so wetterwendisch als un⸗ dankbar halten. . ihnen wird der Druck der Zeit am meisten empfunden; mit we⸗ nig oder gar keinem Kapital, bloß von dem Profit lebend, wel⸗
Aber sie sind in der That beides nicht; unter
chen sie von Tag zu Tag von ihrem Geschaͤft oder Handwerk, aber oft vergebens, erwarten, da die zunehmende Konkurrenz ste noͤthigt, haͤufig mit Verlust zu arbeiten, sind sie mehr als alle andere Buͤrger nach Erleichterung gewisser nur in England vor⸗ handenen schweren Steuern begierig, deren Erschwingung sie oft zum Bankerott treibt.
besonders diese Erkeichterung versprochen; sie meinten, die Whigs
nekuren und eine bedeutende Verminderung der druͤckendsten Steuern schreiten. Daß ohne Veraubung des Staats⸗Glaͤubi⸗ gers hinsichtlich beider Operationen nichts von Bedeutung ge⸗ schehen koͤnne, uͤberlegten sie freilich nicht, und wenn sie ja daran denken, so moͤchten sie freilich lieber die Buͤrde auf Anderer Schultern schieben, als sie selbst ferner tragen. Diesen erscheinen nun die Whigs in einem solchen Lichte, als haͤtten sie die Irlaͤndische Zwangs⸗Bill nur vorgebracht, um desto leichter Gelegenheit zu finden, die nothwendigsten Reformen zu verschieben, oder ganz zu umgehen — kurz, es scheint ihnen, daß, waͤhrend die Whigs eben so geneigt sind, ein kostspieliges Verwaltungs⸗System beizu⸗ behalten und die Parlaments⸗Reform nur darum gewollt, um sich selbst, den Tories gegenuͤber, in demselben zu befestigen, es ihnen an der Geschicklichkeit und der wirklichen Macht der Letz⸗ teren fehlt, irgend eine Maßregel konsequent und mit Festigkeit und Schnelle durchzusetzen. Man erinnert sich in dieser Hin⸗ sicht besonders an den Herzog von Wellington und an die Ener⸗ gie, mit der er die Emancipation der Katholiken durchsetzte, und Manche glauben, daß er jetzt, wenn er wieder ins Amt kaͤme, auf eine großartige Weise viele Verbesserungen durchsetzen wuͤrde, vor welchen die Whigs jetzt scheu zuruͤcktreten, oder die sie mangelhaft ausfuͤhren, und wobei sie es Nieman⸗ den zu Dank machen. Die Kommission, welche nun bereits seit einem Jahre mit der Untersuchung beschaͤftigt ist, auf welche
Weise die in ihrer Absicht so politischen als wohlthaͤtigen
vil⸗Kodex vorgenommen, einverstanden erklaͤrt.
mals fortsetzten⸗ 1 gegen das Land verletzen wuͤrde, wenn es ein System der
Von der Reform⸗Bill hatten sie sich 14 ligs wurde auf morgen vertagt. wuͤrden mit Ernst und ohne Zoͤgern an die Abschaffung der Si⸗
setze fuͤr die Unterstuͤtzung der Armen in England in Ausahg gebracht werden, hat eine solche Masse von Mißbraͤuchen i und in andern damit in Verbindung stehenden Faͤchern entde daß die Berichte daruͤber die Welt in Erstaunen setzen wett Die Verwaltung der Armen⸗Gesetze geht indessen die nichts an, indem sie gaͤnzlich den Orts⸗Behoͤrden und den 2 dens⸗Gerichten uͤberlassen ist. Neben vielen andern Mißhi chen in dieser Hinsicht zeigt es sich, daß ein fleißiger Ta ner im Durchschnitt nicht mehr als 122 Unzen Fleisch und Nh die Woche zu verzehren hat, waͤhrend in den meisten An⸗ Haͤusern, wo die Leute ganz ohne Arbeit erhalten werden, Jeder von 130 bis 170 Unzen, im Londoner Zuchthaus 17‧p zen, in einem andern hiesigen Gefaͤngnisse 262 Unzen, im faͤngnisse zu Guilford 266 Unzen, und auf den Gefange Schiffen, welche unmittelbar unter der Aufsicht der Regig stehen, jeder Verbrecher von 274 bis 330 Unzen die Woche pfaͤngt. — Sie werden aus den Zeitungen ersehen, daß die nister bei dem Antrage des Herrn Attwood auf eine Ue suchung in dem Nothstande der Nation nur eine Mehrheit 34 Stimmen hatten, und wahrscheinlich noch mehr gegeg gehabt haben wuͤrden, wenn Herrn Attwoods Absicht nicht hin ginge, das im Jahre 1819 mit so großen Opfern festggg Circulations⸗System aufs Neue zu erschuͤttern. — Die - dische Zwangs⸗Bill ist endlich durch den Ausschuß gegan aber so sehr gemildert, daß die Tories sagen, man koͤnne se nur gerade ins Feuer werfen, da Alles, was ihr Kraft Wirksamkeit geben konnte, ihr entzogen ist. Dennoch; O'Connell und seine Partei sie noch fuͤr so streng, daß diez nister Muͤhe haben werden, sie noch diese Woche durchs un haus zu bringen. So haͤtten wir denn, nachdem das Unteig zwei Monate mit Debatten verloren, wieder einmal eine regel, mit der Niemand zufrieden ist. — In Jamaika gicht seit einem Jahre Vereine, mit dem Zwecke, selbst durch Ge alle Sektirer und besonders deren Missionaire von der Inse vertreiben. Da nun der Gouverneur diese Vereine fuͤr oei widrig erklaͤrt und auf deren Aufhebung dringt, so sind Pflanzer in einen Zustand gerathen, welcher an Rebellion grf
Niederlande.
Aus dem Haag, 29. Maͤrz. Die erste Kamme Generalstaaten hat sich in ihrer gestrigen Sitzung mit den derungen, welche die zweite Kammer im zweiten Buche w Diese Si bei der der Justiz⸗Minister gegenwaͤrtig war, hat von 12 50 Uhr gedauert.
Nachdem Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien Inspectionen bei Vliessingen beendigt hatte, ist derselbe! gestern mit einem Koͤnigl. Dampfboote von dort nach dem Bath abgegangen.
Das Hotel Ihrer Koͤniglichen Hoheiten des Prinzen der Prinzessin Albrecht von Preußen wird zur Aufnahme selben in Bereitschaft gesetzt, da Ihre Koͤniglichen Hoheiten
Laufe des naͤchsten Monats hier erwartet werden.
Belgien. 8 5 Bruͤssel, 29. Maͤrz. In der gestrigen Sitzung der praͤsentanten⸗Kammer wurde die allgemeine Beratz uͤber das Budget des Kriegs⸗Ministers fortgesetzt. Als die der eingeschriebenen Redner erschoͤpft war und der Praͤside den Schluß der Debatte antragen wollte, nahm Herr von baulx das Wort und zeigte an, daß er, da die Minister bestimmten Aufschluͤsse uͤber die Angelegenheiten des Landes 9⸗ zu wollen schienen, eine Aufforderung an dieselben auf das! reau niederlegen werde. Er verlange darin, daß das Mi rium sich morgen erklaͤren solle, ob es seine Absicht sey, von Maͤchten die voͤllige Ausfuͤhrung des Traktats vom 15.] vember bis zu einer bestimmten Zeit zu verlangen, und nach Ablauf fuͤr nicht mehr an denselben gebunden ertth wolle? In diesem Falle solle die Kammer einen pren rischen Kredit von 15 Millionen Fr. fuͤr den Uinten der Armee auf drei Monate bewilligen. Der Minister auswaͤrtigen Angelegenheiten bemerkte, daß mehrere ner der Opposition verlangt haͤtten, daß man von der Konfe die Abstellung gewisser Beschwerden fordern solle, vergaͤßen dabei, daß der Traktat vom 15. November, der fuͤr unwide
Modificationen koͤnnten daher nur durch gegenseitig guͤtliches? staͤndniß erlangt werden, und jetzt darauf zu dringen, wuͤrde
so unnuͤtz, als unzeitig seyn. — Herr v. Brouckere sagte, habe vor einigen Tagen geaͤußert, daß die Minister nicht zu ih gegenwaͤrtigen Beruf praͤdestinirt gewesen zu seyn schienen, muͤsse aber jetzt einen Theil jener Behauptung zuruͤcknehmen,
nach der eben vernommenen Antwort schiene es wirklich, ob der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten zum Dipb ten geboren worden waͤre. Die ihm gestellten Fragen waͤrn einfach und bestimmt gewesen, daß er mit einem Ja oder! haͤtte darauf antworten koͤnnen. Er habe aber eine Antwon theilt, die nicht Ja und nicht Nein sey. Herr Goblet fand hierauf noch zu der Bemerkung veranlaßt, daß die Englische
Franzoͤsische Regierung die Zwangs⸗Maßregeln strenger al und daß das Ministerium daher seine Pf
hungen gegen jene beiden Maͤchte anwendete. Die Berah
MNeutschland. Dresden, 29. März. In der gestrigen Sitzung der zwei Kammer gelangte eine Vorstellung des Abgeordneten Richten Mittheilung, worin derselbe in Bezug auf den vom Vice⸗Praͤsid Dr. Haase gemachten Antrag: die Besteuerung der Ritterguͤten die Erstreckung dieser Besteuerung auf alle bis jetzt noch ste freie Realitaͤten, betreffend, vorschlug, an diesen Antrag die! bereitung und Einfuͤhrung eines allgemeinen, die Grund jeder Art in sich fassenden Systems der direkten Besteumn anzuknuͤpfen, und zugleich einen doppelten Weg angab, auf! chem diese Maßregel am sichersten, billigsten und schnellsten d zufuͤhren seyn moͤchte. Es wurde beschlossen, diesen Vorsc zur weiteren Eroͤrterung an die wegen des Dr. Haase schen⸗ trags niederzusetzende außerordentliche Deputation zu verwag und zugleich fuͤr beide Antraͤge den Druck anzuordnen. ging nunmehr zur Tagesordnung uͤber, welche die vorzune Wahl der außerordentlichen Deputation zur naͤheren Eroͤrten des eben erwaͤhnten Antrags des Dr. Haase betraf. Zuvott erbat sich noch der Abgeordnete Atenstaͤdt das Wort, und me unter Bezugnahme auf §. 109 der Verfassungs⸗Urkunde §. 123 der Landtags⸗Ordnung darauf aufmerksam, daß, ehe! haupt die Deputation ins Leben trete, zuvor mit der ersten ⸗ mer Communicäation uͤber den fraglichen Gegenstand gepftn und deren Beitritt hierzu bewirkt werden moͤchte, damit
1
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Deputation in die mißliche Lage versetzt werden moͤchte, und Muͤhe erfolglos aufgewendet zu haben. Hieruͤber ent⸗ n sich eine lebhafte Diskussion. Der Vice⸗Praͤsident Dr. ise verwies auf §. 132 der Landtags⸗Ordnung und fand dem⸗ ge kein Bedenken, zur Wahl der Deputation sofort uͤberzu⸗ Demgemaͤß erklaͤrte sich auch der Abgeordnete Eisen⸗ tund mehrere andere Mitglieder, worauf sich die Kammer tmit großer Stimmen⸗Mehrheit gegen den Antrag des Ab⸗ oneten Atenstaͤdt entschied. Es wurde darauf zur Ernen⸗ der einzelnen Mitglieder der außerordentlichen Deputation srieten, und nach dreimaliger Abstimmung der Vice⸗Proͤsident Haase, die Abgeordneten Runde, Eisenstuck, Wink⸗ Schulze, v. Nostiz und v. Friesen gewaͤhlt. Frankfurt a. M., 29. Maͤrz. Das Journal de nefort widerlegt in einem Privat⸗Schreiben aus St. tzburg die Angaben und Beschuldigungen des Generals hette in der Franzoͤsischen Deputirten⸗Kammer gegen sand und den Kaiser Nikolaus. Der General erzaͤhlte sich der Kammer von der Rednerbuͤhne aus: „Der Kai⸗ won Rußland begegnete auf seiner Reise bet Kiow 600 enkindern, die nach Sibirien oder in die Kaukasi⸗ Gebirge gefuͤhrt wurden. Bei Annaͤherung des Kaisers bien sie sich gerettet, allein dem war nicht so: 300 Kinder lchen Geschlechtes mußten ihre Reise fortsetzen und die schn wurden an die Russischen Offiziere vertheilt.“ Das re an dieser Angabe ist, wie es in jenem Schreiben heißt, der Kaiser 600 Polnischen Kriegsgefangenen begegnete, lle Flinte oder Lanze gegen Rußland getragen hatten. Von olenkindern war das juͤngste 24 Jahr alt, auch wur⸗ se nicht nach Sibirien und dem Kaukasus, sondern unter ite von 20 Russischen Soldaten und 1 Offtzier nach St. sburg gefuͤhrt. Junge Maͤdchen waren bei dieser Abthei⸗ nicht zu finden, folglich auch nicht zu vertheilen, wie es uͤberhaupt eine Luͤge ist, daß Polinnen nach Rußland ge⸗ wurden. Der Kaiser stieg aus dem Wagen, unterhielt huldreich mit den Gefangenen, bezeichnete Mehrere, die un⸗ ns Elite⸗Grenadier⸗Corps treten sollten, und verfuͤgte, daß fWagen weiter gebracht wuͤrden. Diese „Polenkinder“ n Alle wohl genaͤhrt und gekleidet, und der Kaiser machte has Zeugniß des Offiziers, daß ste sich auf dem Marsche rdentlich benommen haͤtten, Jedem von ihnen ein Geschenk Rubeln. Qa sta h wet, ch.
Lien, 29. Maͤrz. Se. Hoheit der Prinz Karl zu Hessen gei Rhein ist bei seinem Austritt aus dem aktiven Dienst gaiserl. Oesterreichischen Armee zum General⸗Major, und lomarschall⸗Lieutenant Chevalier Fitzgerald zum Festungs⸗ nandanten in Peterwardein ernannt worden.
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NRonstantinopel, 2. Maͤrz. Der eigenhaͤndige vom Groß⸗ bei Gelegenheit der Ernennung eines neuen Groß⸗Wesirs ne Befehl wurde der Pforte am 23. Februar durch den brath des Palastes, Achmet Fewzi Pascha, uͤbersandt. Die er der auswaͤrtigen Angelegenheiten und des Innern, be⸗ von allen Pforten⸗Beamten, gingen dem Ueberbringer bis ntersten Stufe der Treppe entgegen, an deren obersten Ende ßroß⸗Wesir ihn erwartete. Dieser empfing ihn aus den n des Ueberbringers, kuͤßte ihn ehrfurchtsvoll und trug ihn großen Audienz⸗Saal. inging, wo die Ernennungen der verschiedenen Beamten den sollten, so wurden alle Beamte, nachdem sie die uͤbli⸗ mavestitur empfangen hatten, dort zu bleiben aufgefordert, „Vorlesung des Großherrlichen Befehls beizuwohnen. Der Klier und der Kapudan Pascha waren ebenfalls zugegen. Pefehl wurde aus der seidenen Huͤlle hervorgenommen und eerlesen. Er lautete folgendermaßen: An Dich, den Groß⸗Wesir edler Gesinnung, meinen treuen ertreter Mehmed Emin Röuff Pascha; ich beehre Dich mit Gruß und uͤbersende Dir meinen Großherrlichen Beschluß. — Dir bekannt, wuͤrdiger und eifriger Westr, daß Dein Vor⸗ Reschid Pasch durch ein ungluͤckliches Geschick an dem Ge⸗ des ihm von mir anvertrauten Auftrages verhindert wurde. Du, u seit mehreren Jahren die hoͤchsten Aemter meines Reichs ket hast und schon einmal mit der wichtigen Wuͤrde eines Wesirs bekleidet warst, Du hast stets Meinen oberherrlichen und Deine Pflicht erfuͤllt, und Deine Dienste in der Ver⸗ g der unter Dein Kommando gestellten Provinzen wurden Nir gewuͤrdigt. Endlich ist Deine Erfahrung in den zar⸗ Verhaͤltnisen Meines Reichs gereift, und bei jeder Gele⸗ t glänztest Du durch die Dich auszeichnende Treue und ichkeit. — In Folge dessen und durch einen fretwilligen luß Meines Großherrlichen Willens erhebe Ich Dich von Neuem zu der Wuͤrde des Groß⸗Wesirs und setze Dich einem unumschraͤnkten Stellvertreter ein. Mein Vertrauen ebt Deiner Tuͤchtigkeit die Leitung der Angelegenbeiten Mei⸗ taaten, und Ich glaube, Dir in wenigen Worten Meine Ab⸗ ins Gedaͤchtniß rufen zu muͤssen. — Meine unermuͤdliche „Meine hauptsaͤchlichsten Bestrebungen waren stets auf die Beobachtung und strenge Erfuͤllung der Gesetze unserer hei⸗ und goͤttlichen Religion gerichtet. Den ersten Rang unter Pflichten nehmen ebenfalls ein: die Wahl der geeigneten „um die Wohlfahrt und Ruhe Meiner Unterthanen und al⸗ schoͤpfe der goͤttlichen Macht, die von ihr Meinem Schutze aut wurden, zu sichern; die Auserkiesung derjenigen Maßre⸗ elche dazu dienen koͤnnen, die Staaten Meines Reichs gluͤck⸗ ad bluͤhend zu machen; die treue Beobachtung und Auf⸗ baltung aller mit den befreundeten Maͤchten abgeschlosse⸗ gertraͤge und Stipulationen; die Vollziehung und Fortfuͤh⸗ ker Vorschriften und Einrichtungen, deren Begruͤndung Mir cie Meines Reichs und zum groͤßten Ruhm unserer Religion en ist, und die sich hauptsaͤchlich auf die Land⸗ und See⸗ n beziehen. Der Zweck dieser neuen Einrichtungen war, den Einwohnern Meiner Provinzen Buͤrgschaften fuͤr Ord⸗ ind Ruhe zu verschaffen. — Demnach lenke ich Deine Auf⸗ tieit sowohl auf diese wichtigen Gegenstaͤnde, als auf alle gen, welche die allgemeinen Verhaͤltnisse des Reichs betreffen; mpfehle Dir deren Verwaltung Meinen Wuͤnschen ge⸗ zund Ich erwarte, daß Du nichts verabsaͤumen wirst, e mit der unumschraͤnkten Statthalterschaft, die Ich bertragen habe, verbundenen Pflichten zu erfuͤllen. — en gdütlichen Vorsehung, alle Provinzen Rumeliens erfreuen 4 er vollkommensten Ruhe und einer gaͤnzlichen Sicherheit. Fphen Rumeliens, Albaniens und Bosniens haben nicht er⸗ 1 Ich bin davon uͤberzeugt, gleich ihren Anfuͤhrern, unter emarschirten, in den letzten Kaͤmpfen, bei denen ich sie zur snng aufrief, Proben von ihrer Hingebung abzulegen. Es 19 aher 88 attet, an ihren Heerd zuruͤckzukehren, wo sie un⸗ nesn Sto herrlichen Schutz Frieden und Ruhe genießen, sich keich stets bereit halten sollen, nach den Vorschriften Mei⸗ d j69 handeln. — Ich habe Grund zu der Hoffnung, daß 18 tilichen Beistande die Ereignisse, welche Natolien und ungh einen Augenblick v haben, gaͤnzlich aufhoͤren 19 aß die Ordnung wieder zuruͤckkehren wird; die Bewohner und gen werden unter Meinem Großherrlichen Schutz das die Sicherheit wiederfinden, deren sie leider seit
einiger Zeit beraubt waren. Es hat mich tief geschn daß die nach Mekka Pilgernden seit zwei Jahren die Er tcmersr, rer religidsen Pflichten aufschieben mußten, und daß die Bewohner der heiligen Stäͤten selbst waͤhrend desselben Zeitraums der gewoͤhn⸗ lichen Geschenke und der zur Bestreitung ihrer Beduͤrfnisse bestimm ten Penstonen beraubt waren. Ich habe die gegruͤndetste Hoffnung, daß binnen kurzem der freien Communication und der Wiederaus veshuüng aller erlittenen Verluste nichts mehr im Wege stehen wird. Der erste Zweck Meiner Bemuͤhungen ist, fuͤr die Sache der Pilger und fuͤr die Angelegenheiten der Bewohner der heiligen Staͤ⸗ ten zu sorgen. — Ich rufe fuͤr Dich den Schutz des allmaͤchtigen Gottes durch Vermittelung unseres Propheten an; moͤge er Dir in der Leitung der Angelegenheiten Meines Reichs seinen Beistand ver⸗ leihen, Deinen Eifer in der Ausuͤbung Deiner Functionen unterstuͤtzen und beguͤnstigen, endlich Dich und alle Wohlwollende, die in Ue⸗ bereinstimmung mit Dir fuͤr die Wohlfahrt und Ruhe Meiner Vol⸗ ker arbeiten, mit seinem Licht erleuchten.“
Der Moniteur Ottoman enthaͤlt das Verzeichniß der im Monat Schewwal des Jahres 1248 (Februar 1833) nach altem Gebrauch im Osmanischen Reich von dem Sultan vor⸗ genommenen Ernennungen der Beamten, welche die Verwal⸗ tung der hohen Pforte bilden, der Chodschakjans des Großherr⸗ lichen Divans, Direktoren, General⸗Inspektoren und Agatz.
gen steinernen Kaserne im Innern des Palastes des Seraskiers
gen von ihnen besetzten Plaͤtze geraͤumt werden.
bei Sr. Majestaͤt beurlaubte, nachdem er
Da dieser Befehl an demselben
Die meisten derselben sind nur Bestaͤtigungen der bisherigen Beamten. Neu ernannt wurden unter Anderen Salik Efendi
zum Tschauch⸗Baschi, Atif Bey zum Kutschuk⸗Teskeredschi und V Hadschi Husam Efendi zum Reis⸗Kesedari. sch
Am 26sten Februar wurde der Bau einer neuen zweistoͤcki⸗
vollendet.
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Griechenland.
Die Zeitung von Lucca berichtet: „Nach Briefen aus Griechenland ist Negroponte bereits von den Tuͤrken verlassen und die Griechische Regierung trifft Anstalt, daß auch die üͤbri⸗ V bese G b Am 22. Fe⸗ bruar hatten die Franzosen noch keine der von ihnen besetzten Festungen in Morea verlassen. — Die Samioten sind mit dem nicht zufrieden, was wegen ihrer Insel beschlossen worden ist. Sie stehen im Begriff, eine Deputation an den Koͤnig Otto zu schicken, um zu bitten, daß auch sie einen Theil des neuen Grie’⸗ chischen Staats bilden duͤrfen.“
VBrastlien.
Rio Janeiro, 26. Januar. Am 10ten d. M. V der Kaiser in Begleitung der Regentschaft den Serechenvsn 1 schaͤftstraͤger Sir A. Aston, der sich sowohl als der Admiral Ba⸗ ker und die anderen Offiziere des „Warspite⸗ vor ihrer Abreise 8 Herrn Ouseley, inst⸗ weiligen Geschaͤftstraͤger, bis zur Ankunft des 198 Gesandten und bevollmaͤchtigten Ministers, dem Kaiser vorge⸗ stellt hatte. An demselben Tage uͤberreichte der Oesterreichische Geschaͤftstraͤger Baron Daisen Sr. Kaiserlichen Schreiben von seinem Souverain. Das ganze Diario vom 19ten d. ist mit einem Bericht uͤber die Krankheit der am 15. Januar in ihrem 10ten Lebensjahre mit Tode abgegangenen Prinzessin Paula Marianna gefuͤllt. Die folgenden Nummern des Diario bis zum heutigen Tage enthalten nur Artikel von rein öoͤrtlichem Interesse. V
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In 1 KFn l nd. Berlin, 3. April. Zur Berichtigun . gestri
pril. g der im vorgestrigen
Blatte der Staats⸗Zeitung enthaltenen Meldung von Cs ha
verstorbenen Wirklichen Geheimen Rath und Ober⸗Praͤsidenten
von Pommern, Dr. Sack, zu Stettin errichteten Denkmale be⸗
merken wir nachtraͤglich, daß die Zeichnungen zu diesem Denk⸗
male von dem Conducteur Herrn Strack in Berlin entworfen
worden sind.
— Nachrichten aus Bonn zufol . zufolge, wird der landwirth⸗ schaftliche und industrtelle Verein fuͤr die Eifel⸗Gegenden 6 iüan d. M. in der Abtei Steinfeld eine General⸗Versammlung alten.
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Literarische Nachrichten. Die Belagerungen Stettins seit dem zw Jahrhundert. Zur Feier des 5. 82 Ieslen I. Lage; der Gesellschaft fuͤr Pommer⸗ e Ge hte und Alterthumsku Ztetti 332. z68s vIFSee; humskunde. Siettin, 1832. inter diesem Titel ist vor kurzem eine lesenswerthe Mono⸗ graphie erschienen, welche den Proßessor “ da n V nasium zu Stettin zum Verfasser hat. Der Zweck dieser Schrift ist⸗ nach des Verfassers eigenen Worten in der Vorrede „bel der Gelegenheit der Feier des 5. Dez. (an welchem Tage im Jahre 1813 die Festung von den Franzosen an die vaterlaͤndi⸗ schen Truppen uͤbergeben wurde) den Bewohnern Stettins das ganz erloschene Andenken an einige merkwuͤrdige Be⸗ gebenheiten ihrer Vorzeit zu erneuern und dadurch zum Theil ihre naͤchsten und taͤglichen Umgebungen ihnen wieder bedeutsamer zu machen.“ Kraͤftig und anregend spricht der Ver⸗ fasser die lobenswerthe Absicht, welche seiner Arbeit zum Grunde liegt, ferner aus, wenn er ebendaselbst sagt: „Es ist vielfach wohlthuend, wenn die Plaͤtze und Gebaͤude, die Felder und Ge⸗ waͤsser, an und auf denen wir taͤglich verkehren, nicht ganz todt und stumm gegen uns bleiben, sondern auch ihrerseits von Men⸗ schen und Thaten redend, die der Erinnerung werth sind, in le⸗ bendige und vertrauliche Wechselwirkung mit uns treten. So sollte und so koͤnnte es seyn. Allein das Band, das uns an unsere Vorzeit bindet, ist leider seit lange zerrissen. Die alten Geschlechter sterben hin, aus allerlei Volk fließen neue und wieder neue zusammen, und der Strom frischer Ereignisse schwemmt das Andenken der aͤlteren hinweg. Verstummt nun gar die Geschichte, wie aus ganz natuͤrlichen Ursachen bei uns seit zwei Jahrhunderten geschehen ist, so werden die Buͤrger Fremdlinge auf ihrem eigenen Boden; verworrene Sagen trei⸗ ben sich spaͤrlich unter ihnen umher, und am Ende melden sich gar Auswaͤrtige mit dem Erbieten, uns unsere einheimische Ge⸗ schichte zu erzaͤhlen. Doch von dorther ist kein Heil zu er⸗ warten.“
Bei der Abfassung des Werkes sind alle nur zu ermitteln gewesene gute Quellen, Akten, und fuͤr die neuere Zeit auch eigene Erfahrungen und muͤndliche Mittheilungen glaubhafter Personen benutzt, und jene Quellen sind vor den 13 Abschnit⸗ ten, welche die Belagerungen, Blokaden, Ueberfaͤlle und guͤtli⸗ chen Ueberlieferungen schildern, namentlich aufgefuͤhrt. Die Sprache ist rein, allgemein verstaͤndlich, auch an schicklichen Stellen mit den Worten der Quellen durchwebt, und das
Ganze ist mit sichtbarer Liebe bearbeitet. Als Beispie . piele der Darstellungsweise des Verfassers geben wir nachstehende Stellen:
zen unterlagen endlich alle dem wiederholten
V Lage verfolgte sie mit lebhafter (ten von Aspern, Saragossa und Moskau, und die stillen Vorberei⸗
Majestaͤt ein b mit aus Rußland. 8
oder: Gerade wie ehemals, Lustspiel in 3 Akten, von der. Vorher: Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Akt.
“ — 1) Aus der Belagerung durch den Großen Kurfuͤrsten Jahre 1677. .S. 50. „Nach dem 8. Sept. und den naͤchstfolgenden Tagen geschieht in den vorhandenen Berichten eines Bombardements aus alken Ge⸗ schuͤtzen nicht mehr Erwaͤhnung, denn das ernstliche Beschießen uͤ ber⸗ haupt hoͤrte nicht auf bis an's Ende der Belagerung. Zwei ereig⸗ nißreiche Monate waren nun (Mitte September) verfloͤssen. Der Feind stand an den Graͤben; die Stadt lag mit Blut uͤberschwemmt groͤßtentheils in Truͤmmern; zum Entsatz war nicht viel Aussicht. mMen. haͤtte vielleicht mit Ehren kapituliren koͤnnen, doch fern war die er Entschluß dem Sinne der Vertheidiger, und hoͤher hing der Lorbeer, welchen sie erringen sollten. Es begann jetzt in der Bela⸗ gerung nur ein neuer Abschnitt, in welchem die Vertheidiger in sau⸗ rem und blutigem Streite durch neue 3 Mont einen Heldenmuth entwickelten, der die Erinnerung an die Namen Sagunt, Numanz, Saragossa und aͤhnliche nicht zu Spotte macht. Es galt jetzt, die Festungswerke selbst vertheidigen, und dies geschah Schritt vor Schritt durch Geschuͤtz und Gewehr, durch Ausfaͤlle und Minen mit einer Festigkeit und Einsicht, welche ihnen bei Freund und Feind, man kann sagen uͤber ganz Europa, Achtung erwarb, und fuͤr aͤhnliche Faͤlle ei glaͤnzendes Muster dar⸗ bietet. Es ist nicht moͤglich, ausfuͤhrlich hier die Reihe von Ge⸗ Ie 5 I zu erzaͤhlen, in welche dieser Kampf sich aus⸗ eitete. Es wird genuͤgen, einige vor l — Erfolg im Ganzen zu Agenztfe ecle d. 4 , 0 S. 54 „So ging die blutige Arbeit ihren langsamen Gang fort. Man umstrickte den eingeschlossenen Loͤwen ng. und Vuger, und draͤngte den sich Straͤubenden Fuß vor Fuß ruͤckwaͤrts in seine Lagerstaͤtte. Alle Außenwerke wurden allmaͤlig genommen. Man
im
ging mit den Approchen in die Contrescarpe, von dieser in den
Graben, von dort in und auf den Hauptwall. Die einzelnen Schan⸗ 1ve Beschießen, Miniren und Stuͤrmen. Nicht Furcht oder Mitleid, nese der eintretende Frost, nicht der Tod des vornehmsten Churfuͤrstl. Ingenieurs, Ge⸗ neral⸗Quartiermeister⸗Keutenants von Blesendorf, welcher am Nten Okt, von einer Muskekenkugel durchs Herz getroffen, fiel, hemmte die stetigen Fortschritte der Belagerer.“)
2) Aus der Einnahme Stettins im Jahre 1806.
S. 96. „So ging die bedraͤngte Stadt alle Stufen des Schick⸗ sals, welches das ganze Land traf, treulich mit durch, theilte den Schmerz uͤber die Erfolge des Feldzuges in Preußen und den Til⸗ siter Frieden, wie die Freude uͤber die Ruͤckkehr der Koͤniglichen Familie, wartete mit Sehnsucht auf die verzoͤgerte Raͤumung des. Landes durch die Franzosen, und gab mit Freuden und zum Theil mit der großberzigsten Aufopferung Geld und Gut zur Abtragung der vielfach gesteigerten, allgemeinen Contribution, war aber ungluͤckli⸗ cher noch, denn andere Orte, da sie, als es wirklich zur Raͤumung des Landes kam, zu einem der drei Opfer ausersehen war, welche vorläufig in den Haͤnden der Franzosen verblieben. Auch in dieser Theilnahme die Ereignisse der Zei⸗
tungen zur Wiedergeburt des sie umgebenden und doch von ihr ge⸗
schiedenen Vaterlandes.“
3) Aus der Belagerung im Jahre 1813.
S. 115. „Seuchen brachte das uͤbermenschlich angestrengte Heer 2 Auch in Stettin verbreiteten sich bald boͤsartige Nervenfieber, welche Soldaten und Buͤrger wegrafften, ohne gerade allgemeine Verheerungen anzurichten. Im Februar rechnete man 1200 Kranke unter der Garnison. Als der Gouverneur die Ver⸗
pflegung seines Lazareths von der Stadt forderte, drohte er, die
kranken Soldaten zu 30 in die Buͤrger⸗Wohnungen zu legen, falls seinem Verlangen nicht genuͤgt wuͤrde. Mangel, Seuchen und Ge⸗ fechte bewirkten die ganze Zeit hindurch zahlreiche Auswanderun⸗ gen, welche von den Franzosen meistens befoͤrdert, von den Preu⸗ zen nicht gehindert wurden. Zu 2, 4, 6, 800 Personen an Einem [Tage, zogen die Bedraͤngten aus, um in den benachbarten Staͤd⸗ (ten und Hoͤrfern die Entscheidung des Kampfes abzuwarten. Da
man das Eigenthum nicht gaͤnzlich preisgeben konnte, so wurden
die meisten Familien zerrissen, und es war oft ein herzzerschneiden⸗ der Anblick, Eltern, Kinder und xöö Rraieve zu sehen. Nach einer im Februar aufgenommenen Seelen⸗Liste zaͤhlte die Stadt etwa 22,000 Einwohner. Im November hatte sie deren nur noch 6000; 16,000 waren ausgewandert’“ Ist nun auch das Werk zunaͤchst fuͤr Stettin geschrieben, so werden doch auch alle anderen Bewohner der Monarchite, die fuͤr die Geschichte des vaterlaͤndischen Bodens nur einigermaßen Sinn haben, es mit reger Theilnahme lesen; ihnen sey dasselbe hiermit angelegentlichst empfohlen.
chtung. Abends ½ Nach einmaliger 10 Uhr. † Beobachtung.
Meteorologische Beoba Morgens Nachmitt. 6 Uhr. 2 Uhr.
Luftdruck. 327,2 3b Par. 326 2 7 Par. Luftwaͤrme + 5,*°R. +. 10, °R. Thaupunkt +. 3,1 ° R. 7, 2 ° R. Dunstsaͤttg. 84 Ct. 76 vpCt.
2. Ahril
2
2
—
7
326,75 Par uellwaͤrme 6,0 °R. 80 pCt. Bodenwärme 4,2 °R. rgg. ausdnst. 0,096 · Rbh.
SW. Rliederschlag 0,1 31 Rbh.
Der Barometerstand am 1. April 10 Uh
Wetter.. regnig. Wind SW. Wolkenzug ’ —
Berichtigung.
V Abends ist zu lesen „32 9, 23 Par.“ statt „339,2 8 Par.“
Auswärtige Börsen. Amsterdam. 29. März.
G Niederl. zwirkl. Schuld 45 ½. 59 do. 85 ½. Ausgesetzte Schule Urr. Kam- Bill. 20 ½. 68 102. Russ. (v. 1828) 99. (v. 1831) 88 ¾ Preuss. Prämien-Scheine 93 ½. Oesterr. 88 ½. 39 Span. 43 5% 65 ½
Hamburg, 1. April.
Oesterr. 58 Met. 92 ½. 49 do. 83. Bank-Actien 1228 ½. Russ. En 101 ½¼. do. in Cert. 91 ½. Russ. Holl. (v. 1828) 90 ½. Preuss. Prämien Scheine 106 ½. 4 % Preuss. Engl. 90 8. Poln. 115 ¼. Dhn. 70 ¾ ”
London. 29. März.
38 Cons. 87½. Belg 87 ½¾. Dän. 73 ½. Griech. 37. Niederl. 46 ½
Port. 50 ½. Russ. 102 ⅜. b Wien. 28. März.
5 % Met. 92 ¾. 49 do. 83 ½. 92 do. —.
Obl. 134 ½. Bank-Actien 1215 ½.
—, —
Loose zu FI. 188 ½ Part
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Koͤnigliche Schauspiele. Donnerstag, 4. April. Im Schauspielhause: Schauspiel in 5 Abtheilungen, von A. W. Iffland. Geheimerath Seeger, als Gastrolle.) G Se Schauspiel. Das Billet-Verkaufs⸗Bureau im Koͤnigl. Schauspie ist an diesem Tage geschlossen. “ Sonnabend, 6. April. Im Opernhause: ven, Melodrama in 3 Abtheilungen mit jöͤüischen⸗ von Th. Hell. (Hr. 5 etzte Gastrolle.) Im 1) Une monomanie, vaudeville en acte, par Scribe. 2) Le sourd, pièce comique en 1 aele. Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 ußt. ““
Koͤnigstaͤdtisches Theater. Donnerstag, 4. April. Zum erstenmale: Damen⸗ Launen, Kurlaͤn⸗
Erinnerung, (Hr. Porth:
du Die Galeerenskla⸗ Tanz, nach dem Fran⸗ Porth: Den Unbekannten, als
2. Ess7⸗ “
Freitag, 5. April. Kein Schauspiel.