MNeueste Nachrichten.
Paris, 28. Maͤrz. In der gestrigen Sitzung der Deputir⸗ ten⸗Kammer verlanate gleich nach der Vorlesung des Protokolls Herr Chatry⸗Lafosse das Wort, um sich daruͤber zu beschweren, daß Taoes zuvor unter die Mitglieder der Kammer eine Broschuͤre uͤber die Verhaftung der Herzogin von Berry vertheilt worden sey, wel⸗ che die groͤbsten Schmaͤhungen auf die Juli⸗Revolution und die jetzige Dynastie enthalte. Herr Fulchiron fuͤhrte dieselbe Klage, wogegen Herr Garnier⸗Pageés es ganz natuͤrlich, ja wuͤn⸗ schenswerth fand, daß die Kammer von allen im Druck erschei⸗ nenden Flugschriften Kenntniß erhalte. Ueberdies lasse sich er— warten, daß, wenn man Vorkehrungen treffen wollte, um die Vertheilung solcher Broschuͤren an die Deputirten bei ihrem Ein⸗
tritte in den Sitzungs⸗Saal zu verhindern, solche ihnen ins Haus
die daruͤber stattfand, war von keinem erheblichen Interesse. Nachdem die fuͤnf einzelnen Artikel des Gesetz⸗Entwurfes ange⸗ nommen worden, ging der ganze Entwurf mit 222 gegen 20 Stimmen durch. — An der Tagesordnung war darauf die Be⸗ rathung uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen eines Kredits von 650,000 Fr. zu Praͤmien fuͤr den Stockfischfang. Derselbe wurde ohne irgend eine Debatte mit 222 gegen 15 Stimmen angenommen. — Am Schlusse der Sitzung kam noch ein Gesetz⸗ Entwurf von oͤrtlichem Interesse zum Vortrag. Am folgenden Tage sollte die Debatte uͤber das Budget des Kriegs⸗Ministe⸗ riums beginnen. Der Graf Sebastiani begab sich vorgestern nach dem Hotel der auswaͤrtigen Angelegenheiten, wo er mit dem Grafen Pozzo di Borgo und dem Fretherrn von Werther eine lange Konse⸗ renz hatte. 6 er Graf v. Mesnars soll sich in Paris befinden und mit
Doktor Antommarchi ist mit der Original⸗Gyps⸗Ma welche von Napoleon nach seinem Tode abgenommen wuf von London in Calais angekommen. Als die Kiste, in welh die Maske sich befand, auf dem Zoll⸗Amte geoͤffnet wu
ehen.
Die Lissaboner Hof⸗Zeitung vom 13ten d. M., haͤlt einen Bericht uͤber das tapfere Benehmen der Trupg welche die Batterie von Comdal bei Porto gegen den Ang einer Brigg Dom Pedro's „Der 23ste Juli“ von 18 Kanon zuruͤckwiesen und dieselbe in den Grund bohrten. Der der Batterie kommandirende Offizier ist zu einem hoͤhern Gy befoͤrdert worden. Dem neuesten Berichte des Ober⸗Befehlea bers der Operations⸗Armee, Grafen von San⸗Lorenzo, zuß ist der Gesundheits⸗Zustand der Miguelistischen Armee aͤus guͤnstig.
geschickt werden wuͤrden; das Einfachste sey
diejenigen Schriften, die kein Interesse fuͤr die Kammer haͤtten,
nicht lese. Herr Fulchiron meinte, daß
fentliche
46⁄2 3 8
hatte; es moͤchte vielleicht gut seyn, fuͤgte er hatte diese Eroͤrterung ein Ende.
von 1,500,000 Fr. zu den Militair⸗Pensionen.
es jedenf s Aergerniß sey, wenn an demselben Orte, wo die Re⸗ präsentanten Frankreichs vem Koͤnige und der Werfassung den Eid der Treue geschworen, Schriften vertheilt wuͤrden 2 schonuungslos angriffen. Der öö v Dupind. emer baß dies ni r Fall seyn wuͤrde, wenn er eben so a X 98 8 be ferh , hor 6” Le dee, Saales als im Saale selbst Herr Petou mit 400 Fr., General Simmer mir 3090 Fr., bie
hinzu, wenn das von Mosbourg, Lascazes der Vater, Gouin, Hernoux
Reglement der Kammer in dieser Hinsicht modisizirt wuͤrde. Hiermit Nachdem Hr. Dupin den Praͤsiden⸗ tenstuhl an Hrn. Etienne abgetreten, beschaͤftigte die Versammlung sich
mit dem Gesetz⸗Entwurfe wegen eines außerordentlichen Zuschusses Die Berathung,
Ge
„ daß man seinem
alls ein oͤf⸗ Unter den Mitgliedern der
den, die Beide getrageyn.
crR;
Ciauzel, General T
mit 200 Fr., Herr Odilon⸗Ba 1000 Ir s s
parte hat von London aus an d
Fr. fuͤr denselben Zweck eingesan
58*
such um Erlaubniß zur Ruͤckkehr nach Blaye von der Negierung zuruͤckgewiesen worden seyn.
jetzt fuͤr die Laffittesche Subscription 12,140 Fr. eingekommen.
Am meisten hat Herr von Grammont, naͤmlich 2000 Fr., bei⸗ .DBann folgen der General Lafavette, der Marquis von Bryas, die Grafen Duchaffault und Girardin, Marschall hiard und Herr Chasles, Jeder mit 500 Fr.,
— Heute cour. 101. 25
4 4 ;„ „ † 1.1.5 8 Deputirten-⸗Kammer sind bis zproc. Neap.
Röoͤm. Anl.
rrot und mehrere Andere mit
Bei den Herren Odilon⸗Barrot und Havin
sind Subscriptions Listen ausgelegt. — Der junge Louis Bona⸗
ie Redoction des Nat
ional 600
Span. perp. 70 ⅞.
Frankfur 4proc. 83 ½5. Bank⸗Actten 1486. Part.⸗Obl. zu 100 Fl. 190.
schloß 5proc. Rente pr. compt. 101. 20 3proc. pr. compt. 77. 55. fin cour. 7
pr. compt. 90. 40. flo cour. 90. 45. z
Iproc. 44 ½ 5proc. Belg. Anl. 89.
et a. M., 31. Maͤrz. Oesterr. 5proc. Metall.
136 ½. G.
Poln. Loose 58 ¼. Br.
Redactenr Cottal.
Hann
16.1LndA. ..IILNENFI RNnKUMIn
Bekanntmachungen.
B Bekanntmachung. Die im 2. Jerichowschen Kreise des hiesigen Re⸗ gierunge⸗Bezirks an der Elbe belegenen Koͤnial. Do⸗ mainen⸗Vorwerke Derben und Ferchland, sollen in Folge höherer Bestimmung von Trinitatis 1833 ab, aun den Meistbietenden ng 12 Jahre anderweit in Zeitpacht autgeboten werden. 8 Abher den erforderlichen, in gutem Zustande sich be⸗ sindeuden Wohn⸗ und Wirthschafts⸗Gebaͤuden find vorhanden: A. Bei dem Vorwerke Derben: 954 Morg. 89 Ruth. Acker, 1 155 Wiesen, vI“ „ Gauzen, nebst Huͤtungen, einer Holzstrecke und Brau⸗ Brandrwein⸗Brennerei. 1 E. Bei dem Vorwerke Ferchland: 939 Morg. 26 ◻uth. Acker, 191 „ 10 Wiesen, 8 7 2 482 Garten, nebst Huͤrungen und einer Holzstrecke. Zur Verpachtung beider Vorwerke ist ein nochma⸗ liger Termin auf . den 6. Mai c., Vormittags 11 Uhr, hier in unserm Conferenz⸗Zimmer, vor dem Herrn. Regierungs⸗Assessor Schull anberaumt, zu welchem qualifizirte Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die Pacht⸗Bedingungen sowohl in un⸗ serer Domainen⸗Registratur, als auf dem Amte Der⸗ ben zur Einsicht bereit liegen. Magdebura, den 22. Maͤrz 1833. Konigl. Regierung. Abtheil. fuͤr die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.
1 Bekanntmachung.
Das apert gewordene von Willisensche Mannlehngut zu Tilleda am Kiffhaͤuser Berge im Sangerhaͤnser Kreise, 1 ½ Meile von Sangerhausen und 3½ Meile von Nordhauseu, wozu außer Wohn⸗ und Wirthschafts⸗
ebaͤuden 8 5 100 Morg. 60 Quth. Ackerlaͤnderei,
EEEE1I1I1“ 2 Wiesen,
812 90 2 Gaͤrten, „ 7 52 ⸗ Weidenpflanzung, nebst Natural⸗ und Geld⸗Gefaͤllen und Jagd⸗Berech⸗ tiäung gehoͤren, soll mit der Ritterauts⸗Qualität im Ganzen im Wege des Meistgebots oͤffentlich veraͤußert
werden. 1 1
Wir haben hierzu einen Termin vor unserm Depu⸗ tirten, dem Herrn Regierungs⸗Rath Fleischhauer, auf dem Domainen⸗Amt Kelbra auf
den 1. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, angesetzt, zu welchem erwerbsfaͤhige Kauflustige mit dem Bemerken eingelaben werden, daß die festgesegten Veraͤußerungs⸗Bedingungen und Veraͤußerungs⸗Nach⸗ weisungen auf dem gedachten Domainen⸗Amt vom 15. April c. ab eingesehen werden koͤnnen. Den Kauflustigen liegt ob, sich uͤber ein zu dem Kauf hin⸗ laͤngliches Vermoͤgen im Termin genuͤgend auezumei⸗ sen und zur Sicherheit des abgegebenen Gebot:, den 5ten Theil desselben sogleich bei dem Rent⸗Amt zu Sangerhausen zu deponiren. 1 Merseburg, den 22. Februar 1833. Koͤnigl. Preuß. Regierung. Abtheilung fuͤr die Verwaltung der direk⸗ ten Steuern, Domainen und Forsten.
——
Subhastations⸗Patent. Wir machen hierdurch bekannt, daß die sub, hierselbst gelegene, auf 5061 Thlr. 29 sar. 4 pf, ab⸗ geschaͤtzte, zum Nachlaß des Kattunfabrikant Johann Jacob Hutten gehoͤrige Bleiche nebst reianaen in inis 8 e den 17. Mai c, b h. den 19. Iuli c. und den 16. Seprember c., al⸗ bem letzten Bietungs⸗Termine, vor dem Kom⸗ missarius Kreis⸗Justiz⸗Rath Herrn von Roͤnne im MWege der nothwendigen Subhastation oͤffentlich ver⸗ kauft werden sell. 8 Hiirschberg, den 10. Fe Koͤnigl. Preuß. Land⸗ 4 “
9394
pugr 1833.
und Stadtaericht. v. Roͤnne. “ 1
Aufforderun g.
gemeiner Anzei
d Straf⸗Anstalt mathematische Instrumente, Apotheker⸗
faccurat gearbeitet, so baß zeither viele Bestellungen
svom 8 Frist von ihrem
sein Leben und Aufenthalt ohne Nachricht gelassen.] Auf deren Antrog wird daher er oder seine Leibes⸗ erben zur Empfangnahme des, bis jetzt vormundschaft⸗ lich verwalteten, nicht unbetraͤchtlichen Vermoͤgens auf Freitag den 5. Juli d. J., Vorm. 9. Uhr, hierhin vorgeladen, unter dem Nachtheil, daß dasselbe sonst, in Gemäaͤßheit der Kurtrierschen Perorduung vom 5. Febr. 1761, den aufgetretenen naͤchsten In⸗ testat⸗Erben ohne Caution ausgeantwortet werden wird. Ehrenbreitenstein, den 21. März 1833. Koͤnigl. Preuß. Justiz⸗Amt. Neum
3 8 . 3 “ JFut Ber g(iFtigung Durch geeignete Gefangene werden in der hiesigen
Waagen und Wetter⸗Anzeiger, aͤußerst sauber und
aus
der Umgegend gemacht wurden. Auch besizt ein Straͤfling außerordentliche Ferrigkeit im Steinschneiden. Wir sind im Stande, die billigsten Preise festzu⸗ setzen und rechnen daher auf recht vielfache Bestellun⸗ gen, die wir jederzeit streng nach der Reihefolge be⸗ rüͤcksichtigen werden. Nur muͤssen wir bitten, alle Bestellungen portofrei uns zugehen zu lassen.
Goͤrlitz, den 23. Maͤrz 1833.
Koͤnigl. Preuß. Zuchthaus⸗Direktion.
Verschollenheirs⸗Erklaͤrung. Nachdem weder der seit dem Jahre 1812 vermißte Koͤnigl. Lieutenant des leichten Janfanterie⸗Hatatllons (Scherer) August von Hernklau, noch dessen allen⸗ fallsige Descendenz innerhalb der in der Edictal⸗Ladung 8. Mai v. J. bestimmten sechs monatlichen Leben und Auseuthalts⸗Orte eine Nachricht anher gegeben haben, so wird genannter August von Beruklau nunmehr als verschohlen er⸗ klaͤrt, und mit der Extradition des vaͤterlichen Erb⸗ theiles an seine Geschwister gegen Caution vorgeschrit⸗ ten werden.
Den 5. Maͤrz 1833 Koͤnigl. Bayerisches Kreis⸗ u. Stadtgericht Muͤnchen.
Allweyer, Director.
Wlla d u n 9 1 Die dahier unbekannten Erben des auf der Richels⸗ dorfer Huͤtte verstorbenen Huͤttenschreibers Luͤders, werden hierdurch oͤffentlich vorgeladen: den 23. April d. J. Vormittags,. vor hiesigem Amte zu erscheinen, ihre Erhanspruͤche an dem, einstweilen unter Siegel gelegten, Luͤdersschen Nachlasse beim Rechtsnachtheile der Aueschließung geltend zu machen und daruͤber, deß sie die einzigen Erben des Verstorbenen sind, glaubhafte Nachweisan⸗ gen vorzulegen. Nentershausen, am 26. Februar 1833. Kurhessisches Justiz⸗Amt hierselbst. Claus. pt. Badenhausen.
Ediet g l⸗Ladung. Nach erfolgtem Absterben des Generals der Ka⸗ vallerie und Gouverneurs von Dallwigk zu Dillich, trat dessen hinterlassener einziger Sohn, der Riti⸗ meister und nachheriger General⸗Abjutant Wilhelm von Dallwiak, die vaͤterliche Erbschaft nur cum bene- ficio legis ac inventarii an, und die hieruͤber von dem Beneficial⸗Erten bei Kurfürstlicher Regierung zu Kassel aßgegebene Erklaärung veranlaßte unterm 20. Maärz 1806 die Edictal⸗Ladung des verstorbenen Erblassers Glaͤubiger zur Liquidation ihrer Forderungen und An⸗ spruͤche an der Erbschaßsmasst. Das Verfahren hieruͤber, welches zuerst bei dem Regierungs⸗Secretarius, Rath Ruͤppel zu Kassel, als veröorduet gewesener Kommissar, wegen Abschließ ang eines pacti remissorii, veabun, wurde pater, als ein Nachlaßvertrag ichr zu Stande grkommen war, nach dem Eintritte der Wesphaͤlischen Werfassung, bei dem Districts⸗Tribunale erster Instanz zu Hersfeld als da⸗ mals zustaͤndigen Gerichtebehoͤrde fortgesetzt, und von Kurfuͤrstlicher Rezierung zu Kossel, als wohin nach Wiederherstellung der vaterlaͤndischen Verfassung diese Debitsache wieder gelangte, die weitere rechtliche Ent⸗ scheidung dem Stadtgerichte zu Kassel uͤbertragen, in der Folge aber von dem Kurhessischen Obergerichte der Provinz Niederhessen das Commissorium auf das
9 b Jacob Kroschop von hier, 70 Jahre alt, seit lan
lan⸗ Landgericht dahier 1eansseribirt, und nunmehr, nach des⸗ ger Zeit abwesend, hat bisher seine Verwandten uͤber sen erfolgter Aufloͤsung, dem unterzeichneten Justiz⸗
füͤr
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kreus! Amte mit der Ausdehnung — in dieser Debitsache alenthalben w. R. zu erkennen, — ertheilt. Gestuͤtzt auf diesen Auftrag Kurfuͤrstlichen Oberge⸗ richts zu Kassel werden, da der General⸗Adjurant Wilhelm von Dallwigk im Jahre 1814 ebenfalls mit Tode abaegangen ist, 1 1) dessen dem committirten Amte unbekannte In⸗ testat⸗Erben hiermit aufgefordert, binnen zwei⸗ monatlicher Frist, vom Tage der ersten Ein⸗
rüͤckung dieser Edictal⸗Labung in die Fasselsche Allgemeine Zeitung angerechnet, laͤngstens aber un termino
den 24. Mai d. J. uͤber die Antretung der Erbschaft entweder in
Person oder durch hinlaͤnglich Bevollmäaͤchtigte
à 22 „
½,4 4 4 ½ % 4*† x. 82
erfolgter Reprodnetion der Edietalien, eme Ver⸗ zichtleistung, bezuͤglich Ausschlagung der Erbschaft wird angenommen weeden, und weil bei der vorhandenen bedeutenden Ueberschuldung, der Erbschaftsmasse, eine Antretung der Erbschaft nicht zu erwarten steht;
die Glaͤubiger des gedachten Generals der Ka⸗
schen Staaten.
sich so gewiß zu erklaͤren, als widrigenfalls, nach
vallerie und Gouverneurs von Dallwigk — sie moͤgen bereits
den 28. Juni d. J., Morgens 9 Uhr,
noch nicht geschehen seyn sollte, zu liguidiren, bezuͤglich rechtlich zu begruͤnden und unter Vor⸗ legung des Verzeichnisses uͤber den Massendestandg von Seiten des Gerichts, zur Abwendung des sonst unvermeidblichen Concureprozesses dem Ver⸗ suche der Guͤte unter sich und uͤber den Umfang der Erbschaft beizuwohnen. Die nicht erscheinenden Glaͤubiger werden dem Be⸗ schlusse der Mehrzahl als. beitretend angesehen. Zu⸗ gleich aber dient dem Slaͤubigercorhs, was die eben angecebene Ueberschuldung der Erbschaftsmasse betrifft, zur Nachricht, daß nach einer von dem Massenverwal⸗ ter, Puͤrgergarde⸗Major Muͤller zu BVorken, einnereich⸗ ten Uebersicht, die von Dallwigktsche Allodial Erbschafts⸗ masse ungefaͤhr 8300 Thlr. umfassen wird, und die hiergegen liqudirten Forderungen in soweit selbige fuͤr liquid erkannt worden sind, jetzt schon 39535 Thlr. 25 Alb. 7 Hlr. betragen. Homberg, am 8 Naͤrz 1833. Kurhessisches Justis⸗Amt hierselbft. Pfeiffer v. c. Zur Beglaubinung Limberger.
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Es sind seit einigen Wochen eine so große Anzahi Schlesischer Chaussée⸗Arbeiter und Fuhrwerke auf hen hiesigen Chaussée⸗Zauten eingetroffen, daß es unmda⸗ lich wird dieselben kuͤnftig noch zu beschaͤftiarn, viel⸗ mehr jedes Fuhrwerk oder Arbeiter dieser Art unfehi⸗ bar ohne Anstellung in seine Heimath zuruͤckkehrer muß. Die Wohlloͤbl. Orts⸗Behoͤrden, insbesondere auf der Tour von Glogau nach Berlin, so wie von Bunzlau nach Halle oder Leipzig, sehe ich mich daher veranlaßt zu ersuchen, alle Personen, welche die Ab⸗ sicht haben aus dortigen Gegenden in Erwartung einer Anstellung bei den hiesigen Chaussé?⸗Bauten hierher zu gehen, auf diese Bekanntmachung aufmerksam und bemerklich zu machen, daß wenn dennoch ein Fuhrwerk oder ein Albeiter kuͤnftig hier eintreffen sollte, ohne speziell hierber bestellt zu seyn, in keiner Art von mir eine Unterstuͤtzung zu Ruͤckreise zu er⸗ warten ist.
Muͤnster, 26. Maͤrz 1833.
Pfeil, Major c. D.
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re Forderungen liquidirt haben, oder nicht — hierdurch vorgeladen, in termino
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“ 8 ö Iog 1
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und der Umgegend; 5 auf einem Blatt m Erklaͤrung bilden 1 Heft. . Der beispiellos billige Preis vom fuͤr das Heft kann nur durch den bedeutende satz, welchen dieses Unternehmen bereits fand,
George Gropius, Schloßplat!
9
setze fuͤr die kathol. Weltgeistlichen,
ten auf Schweizer-Velin, und 3 Thlr. auf chinqe pier nur noch bis zur Ostermesse d. J. bes
und 3 Thlr. sint
rde?
b man darf sie nicht ohne Urtheil und Recht gefangen halten 1b 1 werden. Buchhaͤndler erhalten einen Rabatt, zur Verdeutschung der in unsere Schrift⸗ und Um⸗ W
gen,
draͤngten sich eine Menge Neugieriger hinzu, um ditselbe
Berlin, Honnerstag den 4ten April Abeyhs
“
Imwmarewa ii r, mraam arud nu a,49
88x8
Nachri chte h Kronit des Tages
Berlin, den 4. April
heute, als am gruͤnen Donnerstage, haben Se. Majfestaͤt Knig das heilige Abendmahl in der Kapelle des Koͤniglichen gis aus den Haͤnden des Bischofs Dr. Eylert empfangen. Der fuͤr den Bezirk des Landgerichts zu Eisleben ange⸗ ite Justiz⸗Kommissarius und Buͤrgermeister Heydenreich Artern ist zugleich zum Notarins publicus im Departement Ober⸗Landesgerichts zu Naumburg ernannt worden.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung 1
zu Erfurt ist die erledigte fatholische Lokal⸗Kapellanstelle Peißenborn, im Kreise Worbis, dem bisherigen Huͤlfsgeist⸗ in Georg Franz Osburg, und die katholische Stabdt⸗ pelnei zu Worbis, im Kreise Worbis, dem Huͤfsgeistlichen gelhardt verliehen worden.
Angekommen: Der ow I., von Torgau. Abgereist: Se. Excellenz der Koͤnigl. Saͤchsische Staats⸗ mnister der Finanzen, von Zeschau, nach Dresden.
General⸗Major, Freiherr von
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L ankreich.
Paris, 28. Maͤrz. Der Koͤnig präsidirte gestert er⸗Rathe. Herr Dupin machte dem Herzoge v. Orleans e Aufwartung.
Mehrere Blaͤtter wollen wissen, daß das Ministerium nach
Eintritte des Grafen Sebastiani, den Plan einer zweiten jaͤhrigen Session aufgegeben habe.
In dem Lobe, welches die France nouvelle der viel⸗ rochenen Rede des Herrn Viennet ertheilte, wollte die Ga⸗
de France den Beweis finden, daß das Ministerium mit natsstreichen oder mindestens mit Angriffen gegen die persoͤn⸗
Freiheit, die Jury und die periodische Presse utkh⸗
Gegen eine Schlußfolgerung dieser Art sucht sich die ne nouvelle nunmehr zu verwahren. „Wir erklaͤren es fuͤr gegruͤndet“, sagt dieselbe, „daß wir den Plan zu irgend einem natsstreich gebilligt haͤtten; vielmehr haben wir gegen jede tletzung der Charte protestirt und Herrn Viennet in dieser sicht nur gegen eine falsche Auslegung seiner Worte verthei⸗ t. Wir haben sogar die Ansicht des ehrenwerthen Deputir⸗ ,daß die von ihm verlangten Modificationen einiger Gesetze gend seyen, bekaäͤmpft. Gesetzt aber auch, wir haͤtten e Modificationen fuͤr dringend nothwendig erklaͤrt, so n man darin durchaus keine Drohung eines Staats⸗ iches erblicken. Wuͤrde es eine Verletzung der Charte
, wenn die Kammern und die Regierung sich ihrer politischen rrechte bedienen wollten, um Gesetze zu verbessern, die ihrem ecke und den Hoffnungen ihrer Urheber nicht ganz entsprochen ben, und wuͤrde es ein Staatsstreich seyn, wenn ein Amen⸗ nent zu den Gesetzen uͤber die politischen Vereine und uͤber
Jury in verfassungsmäͤßiger Form in Vorschlag gebracht Soll es etwa verboten seyn, im Interesse der oͤffent⸗ en Ruhe Maßregeln gegen die Zuͤgellosigkeit der. Demagogie, r zum Schutze der Unabhaͤngigkeit der Geschwornen Vorkeh⸗ ugen gegen die Gewaltthaͤtigkeiten der Foctionen zu tressen?“
Der Streit uͤber die Guͤltigkeit der Vota der Pairs⸗Kam⸗ r dauert unter den hiesigen Jourttalen noch immer fort. Das burnal des Débats widmet dieser Frage einen drei Spal⸗ langen Aufsatz und führt als Hauptgrund fuͤr die Gesetzlich⸗ t der Vota, an denen nur ein Drittheil der Pairs⸗Kammer seil genommen, an, daß bis jetzt gegen diese seit 1814 beste⸗ de Bestimmung des Reglements der Pairs⸗Kammer noch -mand Einwendungen erhoben habe; außerdem nimmt das annte Blatt fuͤr die bisherigen Vota der Pairs⸗Kammer das faͤhrungs⸗Recht in Anspruch. — Der Constitutionnel be⸗ noft dagegen die von den ministeriellen Blaͤttern und nament⸗
von dem Journal des Débats und dem Nouvel⸗ e hieruͤber aufgestellten Behauptungen. Der Na⸗ nal tritt diesen Angriffen bei und zieht daraus den chluß, daß die Pairs⸗Kammer uͤberhaupt eine ganz verfehlte, haltbare Institution sey. „Die Unguͤltigkeit der legislativen b1a der Pairs⸗Kammer“, sagt er unter Anderem, „auf welche
Organe des tiers-parti gegenwaͤrtig aufmerksam machen, ist
uns etwas Altes und trifft nach unserer Ansicht die ganze nrichtung der Pairs⸗Kammer, d. h. mit anderen Worten, t sind etwas radikaler, als der tiers-parti; was in unseren gen bereits seit anderthalb Jahren unguͤltig war, ist fuͤr diese artei erst seit einigen Wochen unguͤltig. Wir haben uns in eduld gefaßt und mit der Zeit ist der tiers⸗parti zu deyselben gerungen gelangt, wie wir.“
Im Laufe der kurzen Debatte, welche in der gestrigen Siz⸗ ng der Deputirten⸗Kammer durch die unter die Mttglieder zgetheilten Broschuͤren zu Gunsten der Herzogin von Berry ranlaßt wurde, ergriff nach Herrn Fulchiron, Herr Thouvenel, es der Mitglieder der liberalen Opposition, das Wort und gke: „Es ist eine vollkommen erlaubte Handlung, eine Bro⸗ hüͤre zu drucken und zu vertheilen, in welcher bewiesen wird, z die Gefangenhaltung der Herzogin von Berry eine Willkuͤr
wenn man es thut, so ist dies ein Attentat gegen die per⸗ nliche Freiheit, die Charte und die Gesetze. Ich verlange“ „Genug! genug! riefen hier eine Menge von Stim⸗ so daß der Redner sich genoͤthigt sah, die Red⸗
——
—
nerbuͤhne zu verlassen. Die Gazette de France nimmt hiervon zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „Eine un⸗ abhaͤngige Stimme hat sich in der gestrigen Sitzung der De⸗ putirten⸗Kammer vernehmen lassen; obgleich sie durch den Ruf: „Genug!“ bedeckt wurde, so bleibt es dennoch eine Thatsache, daß sie gegen die Bastille von Blaye protestirt hat. Herrn Thouvenel gereicht diese Protestation zu hoher Ehre; er hat in den wenigen Worten, die man ihn sprechen ließ, die Ungerech⸗ tigkeit charakterisirt, von der uns jetzt eine im Namen der Frei⸗ heit unternommene Revolution ein Beispiel giebt. Die Charte von 1830 ist verletzt und zwar von denen, die im Jahre 1829 behaupteten, man koͤnne und muͤsse im Falle einer Verletzung der Charte die Entrichtung der Steuern verweigern. Es wird noch Jedermann im Gedaͤchtniß seyn, daß im Jahr 1829, auf den bloßen Verdacht, daß das Ministerium bis zu einer Ver⸗ letzung der Charte fort gehen koͤnnte, sich in der Bretagne ein Verein zur Steuer⸗Verweigerung bildete, daß diese wichtige Frage vor die Gerichte kam und daß diese einstimmig erklaͤr⸗ ten, eine solche Verweigerung sey im Falle einer Verletzung der Verfassung gesetzlich.“
Die neuesten Nachrichten aus Blaye lauten widersprechend; waͤhrend der Indicateur de Bordeaux vom 2Asten d. M. versichert, die Herzogin von Berry befinde sich seit einigen Ta⸗ gen bei weitem besser, bleibt das Journal de la Guyenne bei der Behauptung, daß dieselbe noch immer sehr krank sey.
Herr Lewit Harris ist von dem Praͤsidenten der Vereinig⸗ ten Staaten von Nord⸗Amerika zum Geschaͤftstraͤger bei der diesseitigen Regierung ernannt worden.
Der General⸗Lieutenant Compoͤre, Commandeur des Ordens der Ehrenlegion, ist gestern hierselbst mit Tode abgegangen.
Fuͤr die Laffittesche Subscription sind bis jetzt bei der Re⸗ daction des Courrier frangais 121,435 Fr., und bei der des Constitutionnel 8809 Fr. eingegangen. Eines der ministeriellen Blaͤtter will wissen, daß die in obiger Summe des Courrier frangais mitbegriffenen 100,000 Fr. des Herrn Aguado, von die⸗ sem nicht baar eingezahlt worden, sondern daß das Geschenk nur in der Ruͤcksendung eines Schuldscheins von jenem Betrag bestanden habe.
Vor dem hiesigen Assisenhofe werden in der ersten Haͤlfte des naͤchsten Monats mehrere politische Prozesse verhandelt wer⸗ den, unter anderen der gegen einige Mitglieder des Vereins der Volksfreunde, so wie der Gesellschaft fuͤr die Menschenrechte, welche angeklagt sind, ohne Erlaubniß der Regierung politische Versammlungen gehalten zu haben; serner der Prozeß gegen die Herren Enfantin und Chevalier, als Vorsteher der St. Simoni⸗ stischen Sekte.
Am vorigen Sonnabend wurde im Saale Ventadour ein Ball zum Besten der Cholera⸗Waisen des hiesigen 9ten Bezirks gegeben, welcher 25,000 Fr. eintrug.
Die ministeriellen Blaͤtter in Lyon, Nimes und Marseille
enthalten seit einiger Zeit haͤufig direkte Angriffe gegen die Ge⸗ schwornen⸗Gerichte.
In Toulouse entspann sich vor Kurzem nach der Auffuͤh⸗ rung der Tragoͤdie „Lucretia Borgia“, von Victor Hugo, zwi⸗ schen einem Bewunderer dieses Werkes und Einem, der dasselbe hatte auspochen helfen, ein Streit, der zu einem Duell fuͤhrte, in welchem einer der Kaͤmpfenden toödtlich verwundet wurde.
In Boulogne sind abermals in kleinen Detaschements 620
Mann fuͤr Dom Pedro angeworbener Truppen angekommen,
welche sich am 30sten d. nach Porto einschiffen wollen.
Niederlande.
Aus dem Haag, 30. Maͤrz. Aus dem Feldlager bei
Breda meldet man vom 27sten d. M.: Hand ver⸗
nehmen wir, daß im Anfang des Monats April wieder ein Wechsel mit den Standquartieren der Truppen vorgenommen werden soll. Es soll sich derselbe nicht allein auf die kantonni⸗ renden Truppen beschraͤnken, sondern auch die Festungs⸗Garni⸗ sonen duͤrsten einem Wechsel unterworfen werden. Obgleich die meisten der auf 14 Tage Beurlaubten wieder bei ihren Corps eingetroffen find, so sind doch viele auf unbestimmte oder laͤngere Zeit Beurlaubte noch abwesend, und scheinen diese auch noch keinen Befehl zur Ruͤckkehr erhalten zu haben. — Wie man hier erzaͤhlt, haͤtten unsere Truppen vor einigen Tagen an der Graͤnze einen Geld⸗Transport von 75,000 Gulden angehalten.“
— — Amsterdam, 30. Maͤrz.. Die Nachrichten aus Klein⸗ Asien, welche auf den Wiener Fonds⸗Markt einen unguͤnstigen Ein⸗ fiuß uͤbten und denen zufolge hier bedeutende Verkäaͤufe geschahen,
fuͤhrten waͤhrend der abgelaufenen Woche wieder erhebliche Schwan⸗
kungen in den Coursen der Staats⸗Papiere herbei. Die anfaͤnglich gehegten Besorgnisse scheinen jedoch wieder gewichen, indem gester wieder mehrere Auftraͤge zum Einkauf fuͤr Deutsche und Englische Rechnung ausgefuͤhrt wurden, wodurch die Preise neuerdings eine steigende Richtung erhielten. Vielc Geschaͤfte sind in Spanischen Corte;⸗Obligationen gemacht, denn man behauptete, daß suͤr diesel⸗ ben etwas Guͤnstiges im Werke sey; diese Aussicht wurde jedoch bald durch die niedrigen Notirungen aus Paris merklich geschwaͤcht und die Course sind wieder merklich gewichen. In Hollaͤndischen Kanz Billets war bedeutender Handel waͤhrend der beiden letzten Tage, wodurch deren Preise einen erhoͤheten Stand eingenommen haben. — Am Getreide⸗Markt behaͤlt eine flaue Stimmung die Oberhand und fortwaͤhrend beschraͤnkt sich der Handel auf kleine Beduͤrfnisse der Verbraucher; schoͤner Polnischer Weizen wird zuruͤckgehalten, rothe Sorten dagegen sind haͤufig msgeboten; von neuem Roggen ist eine kleine Partie niedriger abgegeben. Bewilliat wurde gestern fuͤr 130pfuͤnd. weißbunten Polnischen Weizen 288 Fl.; fuͤr 1279fuͤnd. dito 270 Fl.; fuͤr 127. 128pfuüͤnd. bunten 260. 265 Fl.; füͤr 127 fuͤnd. rothbunten 245 Fl.; fuͤr 125pfüͤnd. alten Maͤrkischen 215 Fl.; fuͤr 125pfüuͤnd. neuen Luͤbecker 193 Fl.; fuͤr 124pfuͤnd. St. Petersburger 170 Fl.; fuͤr 131pfünd. Kubanka 238 Fl.; fuͤr 119pfuͤnd. Preußischen Roggen 179 Fl.; fuͤr 122 pfuͤnd. schoͤnen neuen Mecklenburger 170 Fl; fuͤr 86pfuͤnd. dicken Hafer 82 Fl.; fuͤr 73 pfuͤnd. Futter⸗Hafer 71 Fl. Bee9
Bruͤssel, 30. Maͤrz. In der gestrigen Sitzung der Re⸗
praͤsentanten⸗Kammer war zuerst die von Herrn von Ro⸗
baulr auf das Bureau niedergelegte Aufforderung (s. das ge⸗ strige Blatt der Staats⸗Zeitung) an der Tagesordnung. Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten erklaͤrte, daß er seiner gestrigen Antwort nichts weiter hinzuzufuͤgen habe. — Herr von Robaulr: „Alle Erklaͤrungen des Ministers ha⸗ ben sich darauf beschraͤnkt, daß er uns keine bestimmte Ant⸗ worten geben koͤnne. Ich will deshalb auch keine neue Fra⸗ gen stellen; aber ich beharre bei meinem Vorschlage, daß das Budget des Kriegs⸗Ministers nur fuͤr drei Monate be
willigt, und in dieser Zwischenzeit eine bestimmte Er klaͤrung von den Maͤchten hinsichtlich des Traktates vom 15 Nov. verlangt werde.“ — Herr Pirson unterstuͤtzte diese
Antrag, und brachte bei dieser Gelegenheit die durch die Franzoͤsischen Zeitungen mitgetheilte Nachricht zur Sprache, daß Herr von Broglie den Belgischen Gesandten in Paris habe ru⸗ fen lassen, und ihn uͤber die Aeußerungen des Herrn Goblet in Bezug auf die Kriegskosten zur Rede gestellt habe. Der Mi⸗- nister der auswaͤrtigen Angelegenheiten antwortete: „Obgleich es nicht die Pflicht der Minister ist, hier Zeitungs⸗ Artikel zu widerlegen oder zu berichtigen, so glaube ich mich doch uͤber die in Rede stehende Thatsache auslassen und erklaͤren zu duͤrfen, daß das in den Blaͤttern Mitgetheilte falsch ist. Mir ist nichts uͤber eine Diskussion, welche Herr Lehon mit Herrn von Broglie gehabt haben soll, bekannt geworden. Dieselben Blaͤtter sprechen von einer Eroͤrterung zwischen mir und dem Franzoͤsischen Gesandten in Belgien. Die Unwahrheit dieser Behauptung geht aber schon aus dem Datum hervor; denn zu der Zeit, von welcher gesprochen wird, war der Fran⸗ zoͤsische Gesandte gar nicht in Bruͤssel anwesend.“ — Die Kam⸗ mer entschied hierauf, daß das Amendement des Herrn von Ro⸗ baulx erst bei dem Budget selbst zur Berathung kommen solle. — Hierauf ging man zur Eroͤrterung des Gesetz⸗Entwurfes uͤber, durch welchen der Kriegs⸗Minister einen provisorischen Kredit von 5 Millionen Fres. fuͤr den Monat April verlangt. Dieser Kre⸗ dit wurde bewilligt, und dann beschlossen, zunaͤchst die Berathung uͤber das Budget des Kriegs⸗Ministeriums zu Ende zu bringen.
In Gemaͤßheit einer Koͤnigl. Verordnung vom 28sten d. M. hoͤrt die Leitung des Moniteur Belge auf, zum Mini⸗ sterium des Innern zu gehoͤren, und ressortirt jetzt vom Justiz⸗ Ministerium.
In Bruͤssel wird nach dem Vorbilde von London und Pa⸗ ris ein Etablissement unter dem Namen Bruͤsseler Lloyds errichtet werden.
Im Journal d'Anvers liest man: „So sehr man auch an die ministeriellen Taͤuschungen gewoͤhnt ist, so konnte man doch die kuͤhne Hyperbel des Herrn Lebeau nicht erwarten, der gestern in der Kammer sagte, daß sich Antwerpen in einem bluͤ⸗ henden Zustand befinde. Man kann die Leichtglaͤubigkeit eines Volkes nicht unverschaͤmter mißbrauchen. Antwerpen, welches eines der großen Europaͤischen Entrepots war, hat keinen aus⸗ waͤrtigen Handel mehr; seine Bassins stehen leer. Wir kaufen Kaffee in Amsterdam, und unser Handelsstand nimmt uͤber Ostende seine Zuflucht zu dem Londoner Markte. Der kleine Handel befindet sich im eigentlichsten Sinne des Worts im Elende, und aller Miethswerth hat sich vermindert. Vor der Revolu⸗ tion war nichts seltener, als ein leeres, unvermiethetes Haus; jetzt ist nichts haͤufiger.“ 1 1
Deutschland. Dresden, 30. Maͤrz. Se. Koͤnigl. Hoheit der regierende Herzog von Lucca ist von Berlin wieder hierher zuruͤckgekehrt.
In der Sitzung der ersten Kammer vom 27sten dieses Monats kamen zwei vom Professor Krug eingereichte Petitio⸗ nen, und zwar die des Hofraths Der. Heinroth, die vom Dr. Groh⸗ mann beantragte Abschaffung der Todesstrafe betreffend, und die der israelttischen Gemeinde zu Dresden, hinsichtlich der Hewilligung des Buͤrgerrechts an eingeborne Israeliten, zur Mittheilung. Zur Bevorwortung dieser Eingabe nahm der Professor Krug das Wort und aͤußerte sich vornehmlich zur Unterstuͤtzung der Frage uͤber die Emancipation der Juden ausfuͤhrlicher. Er machte darauf aufmerksam, wie die Lage der Juden in Sachsen schlech⸗ ter sey, als in irgend einem andern Lande. Sie seyen sogar einer Art Leib⸗Zoll unterworfen. Wenn naͤmlich ein Jude nach einer bekannten Bergstadt (Freiberg) komme, so werde ihm ein Polizei⸗Diener als Begleiter mitgegeben, den er noch obendrein aus seinen Mitteln bezahlen muͤsse. Dies sey doch nichts anderes, als ein versteckter Leib⸗Zoll. Außerdem duͤrften sie keine Grund⸗ stuͤcke erwerben, muͤßten ihre Kinder, wenn sie Handwerke erler⸗ nen sollten, nach Boͤhmen schicken u. s. w. So koͤnne es unmoͤglich bleiben. Schließlich appellirte der Redner an das Rechtsgefuͤhl, die Menschlichkeit und christliche Liebe der Kammer. — Auf der Tages⸗ ordnung stand abermals die Fortsetzung der Berathung uͤber den Gesetz⸗Entwurf, die Verhaͤltnisse der Civil⸗Staatsdiener betreffend. §. 27 hinsichtlich des Verfahrens der Dienst⸗Behoͤrde bei Vergehen
der Staatsdiener gab zu einigen Eroͤrterungen Anlaß. In Ruͤck⸗
sicht auf den Vorschlag der Deputation, die Bestimmungen des
§. 29 in den §. 27 mitaufzunehmen, bemerkte der Staats⸗Mini⸗
ster von Koͤnneritz, daß er sich damit nicht einverstanden erklaͤ⸗ ren koͤnne, weil der §. 29 nicht bloß wegen des Verfahrens bei der Entlassung, sondern auch wegen der Entsetzung vom Dienst eine Schaͤdenklage gestatte, daher die Aufnahme in den F. 27,
wo nur von Dienst⸗Entlassung die Rede sey, eine Beschraͤnkung enthalten wuͤrde. Die Kammer beschloß endlich, die Bestimmun⸗ gen des §. 29 in §. 27 nach dem Vorschlage der Deputation mit⸗ aufzunehmen. §. 28, von den Folgen der Dienst⸗Entlassung handelnd, gab zu keinen besonderen Bemerkungen Anlaß. Hin-:
sichtlich des §. 29, betreffend den Wegfall der Berechtigung anes
Staatsdieners zur Civil⸗Klage wegen seiner Dienst⸗Entlassung, wurde beschlossen, die weitere Berathung daruͤber bis zu §. 50 auszusetzen.
§. 30, uͤber die Entlassungs⸗Dekrete der Staatsdiener, wurde unveraͤn-⸗
dert angenommen. §. 31, von den Pensionen der mit Ehren ent⸗ lassenen Staatsdiener handelnd, hatte der Deputation zu dem Vorschlage Anlaß gegeben, es moͤchte jeder der einzelnen im Ent: