1833 / 114 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Die Ueberfahrt nich der Insel geschieht t alich von der Jeverschen Kuͤste, vnd einmal woͤchentlich in be⸗ guem eingerichteten Paketboͤten von Hamburg und Bremen aus.

Die Inspektion des Seebades der Inse Wangerooge, 1833 April 2.

ine Apotheke wird zu pachten gesucht. Hierauf Reflektirende wollen ihre Adressen unter M. 41. dem Koͤniglichen Intelligenz⸗ Comtoir zu Berlin uͤbermachen.

In der Nähe von Breslau, so wie im Hirschberg- schen, Jauerschen, Liegnitzschen, Schweidnitzschen Kreise und in allen andern fruchtbarsten Gegendeo

Schlesiens haben wir Landgüter und Herrschaf-

von 20,000 Thlr., 30,000 Thlr., 40,000 Thlr.

ten

50,000 Thlr, 60,000 Thlr., 70,000 Thlr., 80.000 Thle.,

Kupfertafeln begleitet ist 4 Thlr., halbjaͤhrig 2 Thlr. 2 ggr. oder 2;

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im gesunden und kranken Zustande, neb⸗ den Mitteln jenen zu erhalten und diesen zu verhuͤten, oder im Beginnen zu beseitigen, soweit es ohne das Gebiet der eigentlichen Medizin zu betreten geschehen kann, kennen lehren, und dadurch zur Verbreitung wahrer Gluͤckseligkeit und eines frohen Lebensgenusses im un⸗ unterbrochenen Fortschreiten zur hoͤchsten Staffel menschlicher Vollkommenheit beizutragen suchen. Po⸗ litik und eigentliche Medizin sind ihr fremd⸗ 1

Woͤchentlich erscheinen zwei halbe Bogen in groß Median⸗Format, da wo es noͤthig ist, von erlaͤutern⸗ Der Preis des Jahrganges Thlr. 2n sor und vierteltährig 1 Thlr. 4 ggr. oder 1 Thlr. 5 sgr.

bür jeder Buchhandlung und auf jedem Postamte Deutschlands, wo man sich abonniren kann, liegen Probeblaͤtter nebst Kupfer zur Einsicht.

Abonnements statt haben, so bittet man um baldige

90,000 Thlr, Einmal Hundert bis Sechsma! Jundert Tausend Thaler, die in jeder Rüek- sicht zu empfehlen sind, da die Aecker. Forsten etc. etc. in guter Cultur, so wie das lebende und fodte Inventarium im besten Stande sich befinden und mirt schönen Wohn- und Wirthschafts - Gebäuden ver- sehen sind, den heutigen Conjuncturen ange- messen und gegen eine massige Anzahlung im Auftrage sehr billig zu verkaufen oder auch zu vertauschen. Hierauf Reflektirenden sind wir sehr gern bereit, jede Auskunft über die Verhält nisse der Güter kostenfrei zu ertheilen. Breslau, den 13. April 1833 Anfrage- und Adress-Büreau im alten Rathhause.

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Bedeutende herrschaftliche Guͤrer, im Koͤnigreich Polen, von 2000 Morgen groß, in Verbindung zu Wasser mit Danzig, und auch mit Wa schau, an den schiffbaren Fluß Bung, der sich in die Weichsel ergießt, gelegen, bestehend in urbaren Grundstuͤcken, Muͤhlen, Tuchfabriken, und zu vielen andern Anlagen besonders geeianet, ist der Eigenthuͤmer willens, theilweise fuͤr Deutsche Kolonisten auf Erbpacht zu geben, oder zu verkaufen. Die naͤheren Bedingungen kann man in frankirten Briefen bei den Herren C. F. Duͤckert und Sohn in Warschau erfahren.

Der Herr Ober⸗-Amtmann Studer in Gabersdorf bei Glatz in Schlesien, hat einen Artikel in der Bei⸗ lage der Koͤnigl. Preuß. Staatszeitung Nr. 85 ein⸗ ruͤcken lassen, des Inhalts, daß er nach einer beson⸗ dern Verfahrungsart bei der Kartoffelbrennerei, die ihm vom Kaufmann Schneefuß zu Koͤnigsberg in der Neumark mitgetheilt ist, eine Ausbeute von 440 pCt. oder 5 ½ Quart Spiritus zu 80 pCt. nach Tralles, pro gebaͤuften Preuß. Scheffel Kartoffeln, ohne Gersten⸗ Malz⸗Zusatz, gezogen habe.

Dies veranlaßt mich, saͤmmtlichen Herren Brenne⸗ Iri⸗ Inhabern hiermit bekannt zu machen:

daß ich seit einem Jahre, vermittelst einer von mir selbst zu bereiteten Hefe oder Gaͤhrungsmittels

Society for ihe diffusion of useful know-

Sind fortwährend bei mir vorräthig. Der vollstäu- dige Prospectus ist à 1sgr. zu haben-.

Bestellungen.

Bei Unterzeschnetem ist so eben erschienen Wissenschaftliche Darstellung, oder Philosophie der Geschichte fuͤr Gebildete, von August Arnold, N Professor und Director des Gymnasti zu Konigsberg t d. N. Erster Theil. Erstes Heft. Mit ¹ litho⸗ irten Abbildung. 410., broch. Preis: 1 Thlr. qI11ö (Stechbahn Nr. 3)

ledge

Die süämmtlichen Werke der Society, nämlich:

1) Journal of Education, Roy.-Svo. Vierteljahrs- hefte, à 5 shill. = 1 Thlr. 22 ½¾ sgr.

2) Gallery of Portraits, 3 Stahlstiche und Tezt, (Imp.-Dvo..) monatl. à 2 s. 6 d. = 27³ sgr.

Maps (Landcharten, Stahlstic h,) Iip.-Fol., monatl.

1 Nummer von 2 Charten, schwarz, 1 s. = 10 9 sgr.

Dieselben, colorirt 1 s. 6 d = 16 sgr 1

Library of entertaining knowledge; monatl. ein

Heft, m. Kpfrn, Imp -12m0, 2 86. = 21 sgr.

Companion to che Klmanac, jährlich ein Heft,

2s. 6 d. = 27 ½ sgr. ]

Penny Magazine, Imp.-Svo., mit vielen Holz-

schnilten, monatl. ein Hest, 6 d. = 5 sgr.

Penny Encyclopaedia, Imp.-Svòo., desg!, monatl.

ein Heft, 6 d. = 5 ½ sgr.

Library of useful knowledge, Svos* desgl., monatl.

ein Hest, 6 d. = 5 ½ sgr.

Dieselbe Farmer'’s Series, 8vo, desgl., monatl.

ein Heft, 6 d. = 5 ½ sgr.

3)

¹)

A. Linden No. 20.

Asher,

Von der Zeitschrift fuͤr die Preußische Staͤdte⸗Ordnung, Staͤdte⸗Verwaltung

on einem Preuß. Scheffel Kartoffeln, von 105 bis 107 Pfd. Gewicht, ohne Gersten⸗MalzZusatz fortwaͤhrend nicht allein 530 pCt. oder 6 ½ Quort, sondern sogar schon 566 pCt. oder 7 ¾ Quart Spi⸗ ritus à 80 pCt. Tralles gezogen habe.

Diejenigen Herren Brennerei⸗Inhaber, welche von meinem Gaͤhrungsmittel Gebrauch machen wollen, ersuche ich, sich in portofreien Briefen an mich zu wenden, wo sie die naͤheren Bedingungen, unter wel⸗ welchen ich das Gaͤhrungsmittel mittheile, erfahren werden.

Carolath, 10. April 1833.

A. W. Tilly. Fuͤrstl. Carolath. Branntw. Brennerei⸗ Inspector.

C““ am 10. Juni 1833

des Original Arabischen Gestuͤtes des Freiherrn von Fechtig in Lenayeltothy im Schuͤ⸗ meger Comitat am Plattensee in Ungarn, zwei Tage⸗ reisen von Wien, bestehend aus:

6 Beschaͤl⸗Hengsten, 2 dreijaͤhrigen,

7 zweijaͤhrigen,

26 Mutterstuten,

5 vierjaͤhrigen,

5 dreijährigen,

5 zweijaͤhrigen, diese Pferde sind von jetzt an, an dem bezeichneten Orte taͤalich zu sehen, und auf Verlangen wird die genaue Beschreibung derselben verabfolgt.

Auch werden einige ungarische Reit⸗ und Wagen⸗ pferde verkauft. Das Großhandlungshaus des Herrn Baron von Sina in Wien wird die Gefaͤlligkeit haben,

sVerlangen die Reiseroute anzuzeigen.

Die Herrn Liebhaber werden ersucht dem Lengyel⸗ tothyer Wirthschaftsamt etwas fruͤher die Anzeige von ihrer vorh benden Dahinkunft zu machen, um fuͤr ihre Unterkunft das Noͤthige zu veranstalten.

Literarische Anzeigen.

Bei A. W. Hayn, Zimmerstr. Nr. 29, ist so eben erschienen und daselbst, so wie in allen Buchhandlungen, zu haben:

Reden und Gegenreden in Sachen Preußischer und Englischer Handels⸗Politik. Aus Englischen Blaͤttern uͤbersetzt und zur Begruͤn⸗

dung unparteiischen Urtheils zusammengestellt. Geh. Preis: 7 ½ sgr.

Einladung zum Abonnement auf die EIIE1ö1ö eine Zeitschrift fuͤr Menschenkunde und Menschenwohl 1 Herausgegeben vom Professor Dzondi. „Mit Kupfern. 1 Diese Zeitschrift, welche der Verbreitung einer rich⸗

sehr guͤnstige Aufnahme, welche diese Zeitschrift uͤberall 3. Heft Ende Mai erscheinen.

reichen Subseribenten werden einem der naͤchsten vorgedruckt.

der historischen Glaubwuͤrdigkeit derselben wider all

und Kommunal⸗Verfassung. Redigirt vom Regierungsrath Dr. Janke zu Berlin, ist das 2re Heft broschirt 3 15 sgr. erschienen, und in allen Buchhandlungen (in Berlin in der Enslin⸗ schen (Ferd. I r), E Nr. 23, zu haben: 8, a

Der Preußische Stäaͤdtebuͤrger und Stadtverordnete

nach der Staͤdte⸗Ordnung vom 19. November 1808.

Vom Herausgeber. G Grundzuͤge einer laͤndlichen Kommunal⸗Ordnung fuͤr

Preußen, vom Staatsrath Krause. Hisorische Norizen uͤber Preußische Städte:

a) Von Koͤnigsberg in Preußen. Literarurblatt.

Einzelne Hefte werden nicht verkauft. Durch die

findet, ist ihr guter Fortgang gesichert und wird das 1 Die Namen der zahl⸗ Hefte

botsdam, im Maͤrz 1833 b . 7 Ferd. Riegel.

Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burvostraß

Nr. 8, ist so eben erschienen: B

Keil, C. F. Licent, Apologetischer Versuch über die Bücher der Chronik und äber die Integrität des Buchs Esra gr. dvo. 30 Bosen Preis 1 Thlr. 22 ½ sgr. (1 Thlr 18 ggr)

Eingehende Unterfuchungen uͤber das Alter und der

Quellen der Buͤcher der Chronik, und Vertherdigung

von den Neuern dagegen erhobenen Zweifel, nebst Aufyellung aller diese Buͤcher druͤckenden chronologi⸗ schen, historischen und andern Schwierigkeiten. Zur genauern Begruͤndung der Abfassungszeit der Chronk stt eine selbststandig bearbeitere und ein kleines fuͤr sich abgeschlossenes Ganzes dildende Abhandlung uͤber die Integritaͤt des Buchs Esra an dem gehoͤrigen Orte eingefuͤgt.

Geschaͤftsmann. Bei M. Duͤ Mont⸗Schauberg in Koͤln ist auf Kosten des Verfassers erschienen, und in allen guten Buchhandlungen (in Berlin bei Duncker und Hum⸗ blot, Franzoͤsischestraße Nr. 20 a.) zu haben: Statistische Darstellung des Kreises Solingen im Regierungsbezirk Duͤsseldorf. Ein Beitrag zur praktischen Verwaltungskunde, von Georg Frhrn. von Hauer, Koͤnigl. Preuß. Landrathe. Mit Genehmigung des Koͤnigl. statistischen Buͤreau in Berlin. VI. und 340 S. gr. 8vo. Mit vielen Tabellen. In eleg. Umschlag sauber geh. 1 Thlr. 5 sgr. Die oͤffentliche Stellung des Verfassers

tigen Kenntniß des Innern und Aeußern, des Geistes und Koͤrpers des Menschen, und der Befoͤrderung sei⸗ nes geistigen und koͤrperlichen Wohlseins gewidmet ist, wird auf eine allgemein faßliche und unterhaltende Weise nach und nach den gesammten Menschen in ellen seinen körverlichen und geistigen

Peziehungen, streuung höchst anziehender historischer Notizen an⸗

gestattete Benutzung amtlicher Quellen erleichterten die Moͤglichkesk, in dieser Schrift nicht nur, die in⸗ nersten Lebensverhaͤltnisse einer der merkwuͤrdigsten Gegenden Deutschlands, sondern auch die stufenweise

Da die Versendungen sogleich nach eingegangenen

Wichtige Anzeige fuͤr jeden gebildeten

und die ihm

schaulich zu machen, und hieran die Entwickelung staatswissenschaftlicher Erfahrungssaͤtze zu knuͤpfen, die dem Werke ein hohes Interesse fuͤr jeden gebildeten Geschaͤfsmann, so wie fuͤr den Freund statistischer For— schungen gewaͤhren, der sich hier keineswegs auf trockene Zahlenangaben beschraͤnkt sehen, sondern eine reiche Ausbeute grundsitzlicher Verwaltunasregeln finden wird⸗

Die Koͤnigl. Regierungen zu Koͤln und Duͤssel⸗ dorf haben sich veranlaßt gefunden, diese durch ihre Vollstaͤndigkeit, so wie durch richtige Auffassung und Darstellung, sich auszeichnende Schrift ihren Bezirks⸗ Angehoͤrigen besonders zu empfehlen.

Bei Th. Chr. Fr. Enslin in Berlin ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Briefe uͤber die natuͤrliche Magie, an Sir Walter Scott,

““ von David Brewster.

Aus dem Engl. uͤbersetzt und mit Anmerkungen begleitet von Friedrich Wolff, Königl. Professor in Berlin. Mit 79 Abbildungen in Kupferstich auf 22 Tafeln.

Velin⸗Papier sauber gebunden. Preis 2 Thlr.

Dieses Werk ist ein fuͤr alle Staͤnde hochst nuͤtzli⸗ ches, lehrreiches und nicht minder unterhaltendes. Es umfaßt seinen Gegenstand von den aͤltesten Zeiten bis auf unsere Tage. Ueber manches scheinbare Wun⸗ der wird der Leser zu seiner Ueberraschung aufgeklaͤrt werden, und die Taͤuschungen der Optik, Akustik, Mechanik u. s. w., werden sich ihm klar darstellen Seit langer Zeit ist wohl kein interessanteres Buch erschienen.

Die deutsche Bearbeitung hat durch den Herrn Uebersetzer entschiedene Vorzuͤge vor dem enalischen Original erhalten, dem sie auch an aͤußerer Eleganz in nichts nachsteht.

Bei Ferd. Duͤmmler, Linden Nr.

19, sind eben erschienen: .

Handbuchs von Ideler und Nolte bis zur neugp Dund die Verlags-Buchhandlung protestirt nürn

Namen des Verfassers und besonders des Henss

bers auf das bestimmteste gegen jedes ander welches ohne Theilnahme derselben etwa alep zung des angegebenen Werkes sich ankündigen V Der Poetishe Theil besfindet sich ebenfalls u- Presse. Berlin, im April 1833.

————

Auf vielfache Anfragen beehre ich mich s ganz ergebenst anzuzeigen, daß der Herr Vers angekuͤndigten oeconomia forensis, mir jetz ten Abschnitt derselben, das Dorf⸗ und F. enthaltend, uͤbersandt hat, und daß das Wenn bereis 105 Bogen gedruckt sind, ganz des Monat Juni ausgegeben werden wird.

August Rit

welche so eben im Verlage von Duncker un blot, Franzöoͤsischestraße Nr. 20 a, erschienen! alle Buchhandlungen zu beziehen sind: Hartig, G. L., (Ober⸗Landforstmeister), einer allgemeinen Forst⸗ und Jagd⸗Onm besonderer Ruͤcksicht auf den Preuß. Eng 8vo. geh. 1 Thlr Derselbe, Gutachten uͤber die Fragen⸗ Holzarten belohnen den Anbau am ech und: Wie verhaͤlt sich der Geldertrag de zu dem des Ackers? gr. 8vo. geh. 10 sgr Oberheim, Ludw., Antrittspredigt, u rusalems⸗Kirche zu Berlin gehalten an! nachtsfeiertage 1832. gr. 8vo. geh. 24sg

Wichtige Schrift. So eben ist in unterzeichneter Buchhante schienen:

Vinae et fragmenta veterum Historicorum romano- rum compos. A. Krau se. 1 Thle 15 Bopp, F. vergleichende Grammatik des Sauscrit, Zend, Griechischen, Lateinischen, Litthauischen, Gothischen und Deutschen. 1ste Abthl. 3 ¾ Thlr.

Bei J. C. Fritsche und Sohn in Dessau ist er⸗ schienen und auf Bestellung durch alle solide Buch⸗ handlungen zu beziehen:

Urkundliche Merkwuͤrdigkeiten aus der

Herzogl. Schloß⸗ und Stadtkirche zu St. Maria in Dessau, besonders das Anhal⸗ tische Fuͤrstenhaus betreffend. Herausgegeben von J. C. Hoͤnicke, Lehrer an der Herzoal. Toͤchter⸗ schule zu Dessau. gr. 8vo. (10 ¾ Bogen) 20 sgr.

Vorstehendes Buch enthaͤlt in gedrängter Kuͤrze die Zeschichte der Kirche zu St. Maria und eine Be⸗ schreibung des Junern und Aeußern derselben: beson⸗ der anziehend ist fuͤr den Anhaltiner, der an die gro⸗ ßen Ahnen seines hohen Fuͤrstenhauses mit stolzer Freude zuruͤckdenkt, die Beschreibung der zahlreichen Denkmaͤle und die getreue Sammlung der Inschriften aus den fuͤrstlichen Grabgewoͤlben. Durch den Abdruck mehrerer, bis jetzt ungedruckter Urkunden, unter denen fuͤnf von Melanchthon sind, erhaͤlt diese Samm⸗ lung noch einen besondern Werth. . 8

Das revolutionaͤre und constitutionelle

Treiben, oder der Liberalismus unserer Zeit. Von Eduard Hoͤnicke, Doklor der Phiiosophie EäbbX“

Diejenigen, welche sich fuͤr die, in ganz Europa jetzt viel besprochenen politischen Meinungen inter⸗ essiren, werden auf diese kleine Schrift, welche unten den vielen politischen Broschuͤren gewiß nicht unbe⸗ achtet bleiben wird, besonders aufmerksam gemacht.

In Berlin zu haben bei:

6 Cosmar und Krause,

Schloßplatz und Breite⸗Straßen⸗Ecke Nr. 1.

Der Eckensteher Nante als Klaͤger. Ein dramarischer Scherz, von Hilarius Dornbusch, ist bei J. G. Hasselbera unter den Linden Nr. 43 und in allen Buchhandlungen zu haben. Preis 5 sgar

In der Schlesinger'schen Buch⸗ und Musikhand⸗

lung, unter den Lͤnden Nr 34, ist so eben erschienen:

Malibran. Mme., 10 Romances à une voix avec accomp. d Pianof 1 Thlr. 22 ½ sgr.

4 Romances à deux voiz 15 sgr.

Diese Romanzen nehoͤren zu den beliebtesten, die seu Kurzem in Paris erschienen sind, und wird auch Id Nummer einzeln zu 5 und 7 ½ sar. verkauft.

Bordogni, Marco. 36 Singübungen für den So-

pran oder Tenor im neuesten Geschmacke com- ponirt 1. Lieferung 1 ⅝8 Thlr. 2. Lieferung 2 ½⅞ Thlr 4 Thlr.

Diese Sinauͤbungen sind die besten fuͤr bereits vor⸗ geschrittene Saͤnaer, der Komponist ist der erste Ge⸗ sanglehrer in Paris.

In einigen Wochen erscheint in der Nauckschen Buchhandlung zu Berlin die Fortsetzung von

Ludew. Ideler und Heinr. Nolte Handbuch der französischen Sprache Litteratur. 3r Theil.

und 8 o der desselben

Auch unter dem Titel Handbuch der neuern französischen Sprache und Litteratur-

Erster Theil, oder Auswahl interessanter chronologisch geordneter Stücke aus den neuern klassischen französischen Prosaisten, nebst Nachrichten von den Verfassern und ihren Werken, bearbeitet von Dr. Jul. Ludw. Ideler, herausgegeben von Ludew Ideler Prosaischer Theil. (35 Bogen gr. 8vo. Thlr.) enthaltend ungefähr 40 Schriftsteller, die nicht a0 wohl qurch den Namen, den sie sich in der neueren Ge- schichte Frankreichs erworben, worauf hier offenbar keine Rücksicht genommen werden kann, als vielmehr durch den Ruf, der in litterarischer Beziehung ihnen zu Theil geworden, sich ausgezeichnet haben. Das Werk, das also ein rein wissenschaftliches Interesse

Jahrgaͤnge 1818 bis incl.

Die Grippe oder Influen, Eine kurzgefaßte gemeinnutzige Ang hinsichts der Geschichte, des Verluff Wesens dieser Krankheit, wie mansih

n kann. gr. 8vo. bres z L. W. Krause sche Wütse Adlerstraße Nr. 6.

schnell heile

In Jonas Verlags⸗Buchhandlung, Schle Nr. 9, ist so eben erschienen und in alen lungen Deutschlands zu haben:

Ohm, M., Prof., Versuch eines vollkonn consequenten Systems der Muten Theil. Auch unter dem Titel, Lehyrbut heren Analysis 5r Theil. Schluß der! tial⸗ und Integral⸗Rechnung. Mit in rentafel auch mit einer Sammlung uun len zur Lehre vom Groͤßten und Kleinsta Preis 2 Thlr

In dem literarischen Museum in Leipnigt; erschienen und in der Nauck schen Buchag Berlin, Hausvoigteiplatz Nr. 1, zu haben

Geschichte der griechischen Reyꝛ vom Jahre 1821 bis zur Toronbesteigung w. Otto I. von Dr. Th. Kind. 2 Baͤndchen!

geh. Preis 20 sgr.

in allen Buchhandlungen zu haben: Grand-Pierre die christliche Glut leyre, vor der Vernunft gerectfs eine in Paris gehaltene Predigt. 2 ½ sc.

An Da die direkte Beziehung von mir ders des Werkes: Versuch eines Entwußt einem vollstaͤndigen Dienstreglene ein Kriegsheer u. s. w. auf die versu Inhalts⸗Verzeichnisse, Eingang geime so habe ich die Verlags⸗Uebergabe desselben. Buchhandluna, bis Ostern 1834, hinautgh bemerke, daß die Emballagekosten bei Dmne die staͤrker wie 5 Exemplare sind, nur 5 gk betragen. 1 Bis zu 25 Exemplaren findet kein Rabect Auf 25 Exemplare 2 pCt., auf 50, 10 75, 15 x Ct., und auf 100 bis 1000 Exempylan Berlin, den 20. April 1833. 1 Carl Friedrich Ludwia v Burg Koͤnigl. Preuß. Pensionirter Mi

Oesterreichische militairische Zeitschet Drittes Heft. Dieses Heft ist so eben erschienen und ach handlungen versendet worden: Inhalt: I. Geschichtliche Skisze der Fml nisse in Tirol im Jahre 1809. Einleitung. Erster Abschnitt. . II. Ueber Bildung im Militairstande. UI des K. K. Generals der Kavallerie und AMn Praͤsidenten Grafen von Frimont, Fuͤrktn, doeccv. IV. Literatur. V. Neueste Militair⸗Ven Der Preis des Jahrgangs 1833, so M. fruͤhern Jahrgänge ist 8 Thlr. Sächif 1832. auf Ell Uimmt, erhaͤlt sie um ½ wohlfeiler. Wien, den 29. Maͤrz 1833

J. G. He ubner, vuh

Ansichten der Rhein⸗Ufer von Koͤln . mit Stahlstichen der beruͤhmteste schen Meister. 1 Von diesem eben so prachtvollen, abs wohlfeilen Werke sind Exemplare ml is mit englischem und mit franzo i stets vorraͤthig. foj Jedes Heft (mit 3 Ansichten) kelg⸗ in Octavo; Velinpapier 9 in Octavo; Chinesisch Papier 3 in Quarto; Velinpapier . ei Das ganze Werk wird aus 28 Heften tin Uebrigens widerspreche ¹ m visgh breiteten Irrthum: „als finde 1n 2 Exemplaren mit deutschem, fr cig Texte irgend ein Preis⸗Unter af, g

Ausbildung dieser Verhaͤltnisse durch vielfache Ein⸗

haben wird, iet die Fortfübrung des früheren freur.

Berlin, J. A. List, Burgstraße

licherweise davor schuͤtzen und sie te

eigen an bis zum Abend wehete ein eiskalter, steter W

enthalte

Allgemeine

5 114.

reußische Staats⸗Zeitung.

„Verlin,

Donnerstag den 25sten

AüikRm 8 9 A 1

Kronik des Tages

Köoͤnigs Majestaͤt haben den Forstmeister Hagspiehl zaierungs⸗ und Forst⸗Rath bei der Regierung zu Min⸗ u ernennen geruht.

Hes Koͤnigs Majestaͤt haben den seitherigen Regierungs⸗ rFriedrich Karl Ferdinand Ebuard Freiherrn von fling zum Regierungs⸗Rath bei der Regierung zu Muͤn⸗ zu ernennen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, den seit⸗ in Regierungs⸗Assessor Dr. Wilhelm Klee zum Regie⸗ e⸗Rath bei der Regierung zu Posen zu ernennen.

Seine Koͤnigliche Majestaͤt haben geruht, den Justiz⸗Amt⸗ in Ehrlich zu Genthin zum WVWI zu ernennen.

;des Koͤnigs Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, dem „Landesgerichts⸗Assessor Schaubert zu Breslau bei seiner sung aus dem Justiz⸗Dienst den Charakter als Justiz⸗ beizulegen.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Stutmeister Muͤller zardschen, im Haupt⸗Gestuͤt Trakehnen, das Allgemeine Eh⸗ schen zu verleihen geruht.

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Koblenz ist der Kaplan zu St. Paulin bei Trier, sann Kraus, zum Pfarrer in Bendorf ernannt worden; zu Koͤln ist an die Stelle des nach Kuͤrten, im Kreise erfuͤrth, versetzten Pfarrers Schmitter der bisherige Pfar⸗ in Niederdollendorf, Franz Peter Schieren, zum katho⸗

Pfarrer in Niederpleiß ernannt, und an die Stelle dieses

in der bisherige Vikar zu Geistingen, Johann Peter zbach, zum katholischen Pfarrer in Niederdollendorf er⸗ t worden.

Zeitungs⸗Nachrichten umutland.

Franirotch. 8 8 Paris, 17. April. Folgendes sind die gesetzlichen Bestimmun⸗

mruf denen die gestrige Verurtheilung des Herrn Lionne, Heraus⸗

gder Tribune, beruht und die der Deputirten⸗Kammer von ih⸗

raͤstdenten vor der Zuerkennung der Strafe mitgetheilt wur⸗

Der Art. 11 des Gesetzes vom 17. Mai 1819 lautet: „Die sdigung einer oder beider Kammern in, durch den Druck vnt gemachten Schriften soll mit einmonatlicher bis drei⸗ iger Gefaͤngniß, und 100 bis 5000 Fr. Geldbuße bestraft en.’“ Das Gesetz vom 9. Juni 1819 bestimmt aber in Be⸗ auf die Journale: „Die Eigenthuͤmer oder verantwort⸗ Herausgeber einer Tuges⸗ oder Zeitschrift oder die Ver⸗ und Redacteure von Artikeln in denselben, sollen, wenn pegen Preß⸗Vergehen verfolgt werden, nach den fuͤr alle in Preß⸗Angelegenheiten geltenden Formen und Bestim⸗ gen gerichtet werden. Auch sind im Falle der Verurtheilung Aben Strafen anzuwenden. Jedoch koͤnnen die Geldstra⸗ auf das Doppelte und im Wiederbegehungs⸗Falle sogar das Vierfache erhoͤht werden.“ Der Art. 14 des Gesetzes 18. Juli 1828 endlich bestimmt, daß die Geldstrafe bei Zei⸗ en wenigstens das Doppelte des oben angegebenen Mint⸗ 6, also 200 Fr. betragen muß. Die Kammer hat nun ge⸗ „kraft dieser Bestimmungen, den Herausgeber der Tribune em Maximum der Gefaͤngnißstrafe, naͤmlich zu drei Jahren, zu dem doppelten Maximum der Geldl uße, naͤmlich zu 00 Fr. verurtheilt; zu dem vierfachen konnte sie nicht kon⸗ niren, weil der Schuldige sich nicht in der Recidive befand. Die polizeiliche wie die Militair Behoͤrde hatten gestern Menge von Maßregeln getroffen, um jede Stoͤrung der llichen Ruhe und Ordnung zu verhindern. Piquets von dr⸗Sergeanten und Municipal Gardisten standen von acht Uhr rgens vor dem Palaste der Kammer; eine groͤßere Anzahl war der Orangerie des Palastes aufgestellt. Im Innern des⸗ nwaren alle Posten verdoppelt; mehrere in der Naͤhe kaser⸗ eKavallerie⸗Regimenter hatten Befehl, sich zum Aufsitzen it zu halten. Auf dem Stadthause stand seit drei Tagen ein en⸗Regiment, im Louvre zwei Bataillone National⸗Garde. auf dem Vendöme⸗Platze befindliche Hauptwache der Gar⸗ n war verstaͤrkt. Viele Polizei⸗Agenten waren in Civil⸗Klei⸗ vor der Oeffnung der Thuͤren des Palastes auf die fuͤr Publikum bestimmte Tribune des Sitzungs⸗Saals der utirten⸗Kammer gelassen worden, um waͤhrend der Prozeß⸗ handlungen jede Aeußerung des Beifalls oder Mißfallens zu indern. Den National⸗Gardisten war es in einem beson⸗ Tages⸗Befehl zur strengsten Pflicht gemacht, sich an den Ver⸗ lungs⸗Ort ihrer Compagnieen zu begeben, sobald der Ge⸗ ⸗Marsch geschlagen wuͤrde. Die beste und wirksamste Po⸗ bte aber gestern unstreitig der Himmel; denn vom fruͤhen von Regen be⸗ ind, so daß von einigen Hundert Neugierigen, die m Morgen dennoch eingefunden hatten, und unter denen 119 e Rothmuͤtzen befanden, nur Wenige Stand hielten. 8 traße Grenelle⸗St.⸗Honoré und bei dem Winter⸗Tivoli, 8 ber Nevetf der Volksfreunde manchmal zu versammeln pflegte, nden er gestrigen Nacht einige aufruͤhrerische Proclamationen F. werden, des Morgens hatten sich in dem Redactions⸗Bureau

dn. eine Menge von Republikanern gemeldet, welche 8 e anboten; die Redactton forderte dieselben aber drin⸗ , sch jeder oͤffentlichen und gewaltsamen Demonstration

Die heutigen Zeitungen sind fast ausschließlich mit dem

ges⸗Ereignisse, dem Pro 1 zesse der Tribune, beschaͤftigt. Das ürnal des Débats beschraͤnkt sich auf die Bemerkung,

daß die Plaidoyers der Herren Tavaignac und Marrast nicht den Eindruck hervorgebracht, den die republikanische Partei da⸗ von erwartet habe. Der Constitutionnel versichert ebenfalls, daß die mit so großer Spannung erwarteten Verhandlungen dieses Prozesses auf saͤmmtliche Zuhoͤrer fast gar keinen Eindruck gemacht hätten und daher auch wenig Wiederhall im Lande fin⸗ den wuͤrden. Diese furchtbare Sitzung, um deren willen man so große Besorgnisse gehegt und die Anfregung der heftigsten Leidenschaften erwartet habe, sey eine der trockensten und kaͤlte⸗ sten gewesen, welche bisher noch erlebt worden. Die Deputir⸗ ten, wie das Publikum auf den Tribunen, haͤtten den Plaidopers der beiden Vertheidiger ruhig zugehoͤrt, und selbst den heftigsten Angriffen des Herrn Marrast gegen die Kammer sey es nicht ge⸗ lungen, auch nur die leiseste Aufregung hervorzubringen. Um so mehr sey die Strenge der Verurtheilung zu tadeln, welche das Beispiel, das man habe geben wollen, nur schwaͤchen koͤnne. Der Temps sagt: „Was das moralische Resultat betrifft, so ist der Sieg in dem hartnaͤckigen Kampfe, den die Doktrin und die Republik einander lieferten, keiner von beiden Parteien zugefal⸗ len. Dieses politische Turnier machte gar keinen Eindruck auf die Versammlung, welche so kalt blieb, wie in einer Siz⸗ zung der Akademie. Die Doctrinairs, welche die Galle der Kammer zu erregen gesucht haben, behalten nur den Ruf, fuͤr Kleinigkeiten viel Zorn zu zeigen; die Republikaner, welche so sehr gewuͤnscht hatten, vor der Kammer zu erscheinen, haben sich auf diesem großen Schauplatze unbedeutend gezeigt. Wie alle Parteien unserer Durchgangs⸗Periode, sind auch sie beißend und gruͤndlich in der Kraak, dagegen unbestimmt und schwan⸗ kend in ihren Theorieen. Herr Cavaignac hat den Ruf, den er sich durch seine Vertheidigung vor dem Assisenhofe erworben, nicht behauptet. Das Journal du Commerce sucht dar⸗ zuthun, daß die Kammer ihren Zweck bei diesem Prozesse ganz verfehlt habe; indem sie einen ihrer Verkleinerer bestraft, habe sie im Grunde olle Uebrigen fuͤr straflos erklaͤrt, denn sie werde solche Prozesse nicht wiederholen wollen, und die Jury ihrerseits werde der Kammer keine Genugthuung verschaf⸗ fen, da diese sich, wie sie bewiesen, eine solche selbst zu verschaffen wisse. Die Kammer habe die republikanische Partei vernichten wollen; dies werde aber nur gelingen, wenn man die gegruͤndeten Beschwerden dieser Partei uͤber das gegen⸗ waͤrtige System des Staats⸗Haushalts abstelle. Der National sagt, er fuͤhle mehr Mitleid als Zorn gegen die Kammer, die bei dem gestrigen Prozesse ihre ganze Schwäaͤche und Hinfaͤllig⸗ keit gezeigt habe. Der Courrier frangçais stellt die jetzige Kammer unter die von 1826, die den Redacteur des Jourual du Commerce nur zu dem Minimum der Geld⸗ und Gefaͤngniß⸗ strafe verurtheilt gehabt habe. Die Tribune selbst sagt: „Wir hatten die Kammer fuͤr ehrlos erklaͤrt; sie selbst erklaͤrt sich jetzt fuͤr unbestechlich; Frankreich mag entscheiden. Welch' eine selt⸗ same Sympathie! Jeder Deputirte wurde aufgefordert, die ihm angemessen scheinende Geld⸗ und Gefaͤngnißstrafe auf seinen Zettel zu schreiben; zwischen dem Maximum und Minimum war die Stufenleiter groß, und dennoch stimmten dreihundert Indi⸗ viduen, welche geheim und jeder fuͤr sich die Strafe auf ihre Zettel schrieben, sowohl in der Gefaͤngniß⸗ als in der Geldstrafe mit einander uͤberein. Wahrlich, wer vermoͤchte hiernach noch zu zweifeln, daß die Kammer weder servil, noch kaͤuflich, noch ehrlos ist?!“ Der Courrier de l'Europe, um mit dem Ur⸗ theil eines royalistischen Blattes zu schließen, sagt: „Die repu⸗ blikanische Partei gruͤndete große Hoffnungen auf diesen Pro⸗ zeß; sie wollte sich in den Augen des Landes erhoͤhen, indem ihre Repraͤsentanten zum erstenmale vor einer gesetzgebenden Versammlung erschtenen. Das Publikum erwartete diese merk⸗ wuͤrdige Sitzung mit Ungeduld, denn die republikanische Partei hatte, seit sie auf den Straßen und vor den Assisenhoͤfen Laͤrm macht, noch keine große Gelegenheit gehabt, ihre Lehren ausein⸗ anderzusetzen. Woher kommt es also, daß das Publikum bei diesem politischen Drama eiskalt geblieben ist? Der Grund liegt darin, daß die Republikaner gestern ihr politisches Manifest erlassen sollten; die angeblichen Maͤnner des gesellschaftlichen Fortschreitens sollten ihre Ansichten und Ploͤne in Bezug auf dieses Fortschreiten entwickeln. Diese von thnen pomphaft als ein Fortschritt ange⸗ kuͤndigte Lehren sind aber dem Publikum schon seit 42 Jahren bekannt, und wurden damals nach blutigen Ersahrungen ver

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worfen; sie sind daher fuͤr das Publikum etwas Altes und viel⸗

mehr ein Ruͤckschritt; es waren gleichsam Ansichten eines Grei⸗ ses, die aus dem Munde eines Kindes kamen. Dies ist der Grund, warum den beiden Republikanern gestern ihr Unterneh⸗ men mißgluͤckte.“

Der National hat eine Subscription zu Gunsten der Tri⸗ bune eroͤffnet.

Der Nouvelliste versichert, die Freisprechung des Herrn Cabet durch die Geschworenen des hiesigen Assisenhofes sey nur mit sieben gegen fuͤnf Stimmen erfolgt, und mehrere der Ge⸗

schworenen haͤtten den Praͤsidenten gefragt, ob es ihnen nicht er⸗

laubt sey, heimlich abzustimmen.

Die Gazette de France enthaͤlt ein vom 11ten d. M. datirtes Schreihen des Grafen Mesnard an den Conseils⸗Praͤ⸗ sidenten, worin er gegen diesen die dringende Bitte wiederholt, ihm die Ruͤckkehr zur Herzogin von Berry nach Blaye zu gestatten. „Ich habe“, heißt es in dem Schreiben unter Anderem, „die Ant⸗ wort erhalten, wodurch Sie mir ankuͤndigen, daß die Erlaubniß, mich zur Herzogin von Berry jn begeben, mir fuͤr jetzt nicht ertheilt werden koͤnne. Ich glaube wohl, daß es einem alten Soldaten, einem Marschall von Frankreich schwer fallen mag, ein Versprechen, das er der Herzogin von Berry in meiner und des Obersten Chousserie Gegenwart durch einen seiner Adjutan⸗ ten gegeben, nicht zu halten. Fuͤr jetzt, Herr Marschall, wird es mir verweigert? Wie lange soll ich aber warten? Jedermann weiß, daß die Herzogin gefaͤhrlich krank ist, und da eine Ver⸗ laͤngerung ihrer Gefangenschaft nach meiner Ansicht einem Todes⸗ Urtheil gleich gilt, so bitte ich dringend um die Erlaubniß, nach Blaye gehen zu duͤrfen, waͤhrend es noch Zeit ist.“

Die Auotidienne erzaͤhlt: „Ein seltsames Ereigniß hat

sich in Blaye zugetragen. In die Citabelle, in welche Niemand Eintritt erhaͤlt, ist zu alggemeiner Verwunderung ein Royalist und zwar bis in die Gemäͤcher der Herzogin von Berry gedrun gen. Jenes geheimnißvolle und unbekannte Individuum, dem das Gehen schwer zu werden schien, hatte eine lange Unterredung mit der Prinzessin und zwar ohne Zeugen, und blieb mehrere Stunden in der Citadelle. Tausend seltsame Geruͤchte waren in der Stadt im Umlauf. Unter den verschiedenen Namen, die man dem Unbekannten gab, hat unser Korrespondent vornehmlich den eines Grafen von Choulot, Kammerjunkers des letzten Con⸗ dé's, behalten.“

Folgendes ist die Franzoͤsische Schiffsmacht, welche sich im Mittellaͤndischen Meere, aber an verschiedenen Punkten zerstreut, befindet. Die Linienschiffe „Suffren“, „Duquesne“, „Su⸗ perbe“, „Marengo“, die Fregatten „Iphigénie“, „Herminie“, „Artémise“, „Galathée“, „Victoire“ und „Bellone“, die Kor⸗ vetten „Ariane“ und „Circe“, die Aviso⸗Korvetten „Cornélie“, „Perle“, „Diligente”“ und „Eglé“, 16 Briggs, und mehrere Kuͤsten⸗ und Last⸗Fahrzeuge.

Großbritanien und Irland. 8

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 17. April. Nachdem verschiedene Bittschriften, unter anderen eine von 17,000 Londoner Buͤrgern unterzeichnete, zu Gunsten der Emancipation der Juden uͤüberreicht worden waren, erhob sich der Lord⸗Advokat, Herr Rob. Grant, um, setner fruͤheren Anzeige gemaͤß, seinen Antrag auf Emancipation der Juden zu machen. Er sagte, daß er es vor allen Dingen fuͤr angemessen halte, dem Hause anzuzeigen, daß er ein von den angesehensten Bekennern des Mosaischen Glaubens unter⸗ zeichnetes Schreiben erhalten habe, worin dieselben erklaͤrten, daß sie mit Bedauern und Unwillen von mehreren Seiten die Be⸗ hauptung haͤtten aufstellen hoͤren, daß die Frage wegen ihrer Zulassung zu den buͤrgerlichen Rechten von keinem Interesse fuͤr sie sey. Die ganze Judenschaft, zwei unbedeutende Ausnahmen abgerechnet, nehme den innigsten Antheil an dem Erfolg des Antrages. Als der Redner sich nun ausfuͤhrlicher uͤber den Gegenstand auslassen wollte, wurde er von dem Sprecher durch die Bemerkung unterbrochen, ob es nicht ein besserer und ge⸗ eigneter Weg seyn wuͤrde, wenn sich das Haus zur weiteren Eroͤrterung des Gegenstandes in einen Ausschuß verwandelte. Herr Grant erklarte sich damit sogleich einverstanden, und nach⸗ dem hierauf dem Antrage Folge gegeben worden war, und das Haus einen Ausschuß gebildet hatte, ließ sich der Antragsteller in fol⸗ 2nsth . N

„Ich trage hiermit foͤrmlich darauf an, daß der Ausschuß den Beschluß fasse: alle buͤrgerliche bh g15keber. in Seen. auf Personen, welche sich zum juͤdischen Glauben be⸗ kennen, abzuschaffen; mit denselben Ausnahmen, wel⸗ che bei den katholischen Unterthanen Sr. Mazjestaͤt fest⸗ gestellt wurden. Mein Antrag gruͤndet sich hauptsaͤchlich auf das Prinzip, daß in jeder civilisirten und gut geordneten Gesellschaft Niemand von den buͤrgerlichen Rechten, von den Staats -Aemtern oder von irgend einer Gerechtsame bloß seiner religidsen Gesinnun⸗ gen halber ausgeschlossen werden soll, wenn nicht zuvor deutlich er⸗ wiesen ist, daß sein religidser Glaube den Umsturz der civilisirten Gesellschaft bedroht. Ich gebe zu, daß es, so lange es eine gesetzlich herr⸗ schende Kirche giebt, laͤcherlich seyn wuͤrde, zu verlangen, daß alle Aemter ohne Ausnahme Allen zugaͤnglich seyn sollen. Man koͤnnte mich fragen, warum ich meinen Grundsatz nicht auf alle Sekten ausdehnen wolle, gleichviel, zu welchem Glauben sie sich bekennen? Ich antworte daräuf: „„Man zeige mir irgend eine Sekte, die in ihren Religions⸗Prinzipien eben so untadelhaft, als die Juden, und wie sie buͤrgerlichen Unfaͤhigkeiten unterworfen ist, und ich werde der erste seyn, einen aͤhnlichen Vorschlag auch zu Gunsten jener Sekte einzubringen.“ Man hat mich fruͤher gefragt, warum ich nicht auf Abschaffung der die Quaͤker betreffenden Unfaͤhigkeiten an⸗ trage? und ich erwiederte damals, daß ich sehr bereit sey, diese Frage, wenn sie vorgebracht werde, zu unterstuͤtzen. Jetzt habe ich mich nur daruͤber zu freuen, daß mir das Haus diese Muͤhe erspart hat, indem es durch eine neuerliche Entscheidung jeden Bei⸗ stand der Art vollkommen unnuͤtz gemacht hat. (Lauter Beifal.) Daß eine Verschiedenheit des religidsen Glaubens keinen Grund Zzur Ausschließung von buͤrgerlichen Aemtern giebt, ist eins jener politischen Ariome, denen nichts mehr Schaden thut, als der Ver⸗ such, sie zu beweisen. Er ist mit allen Grundsaͤtzen der Gesellschaft verknuͤpft. Menschen, die sich vereinigt haben, um einen gemein⸗ schaftlichen Zweck zu erreichen, geben zum Besten der gemeinschaft⸗ lichen Sache einen Theil ihrer Privat⸗Wuͤnsche auf, sie theilen eine gemeinschaftliche Gefahr, und es ist daber nicht mehr als billig, daß sie gleich waͤhlbar zu den Aemtern und Ehrenstellen der Gesellschaft sind. Einer kleinen Minoritaͤt irgend eins dieser Privilegien aus politischen Gruͤnden bestreiten beißt Unterdruͤckung; ver⸗ weigert man dieselben aus religiodsen Gruͤnden, so nennt man dies Verfolgung; und Unterdruͤckung oder Verfolgung aus⸗ zuuͤben, ist der Vernunft eben so zuwider, als der aͤchten Religion.

Die Juden sind keine unbedeutende und unbekannte Sekte Ihre Grundsaͤtze sind bekannt, und ihre heiligen Buͤcher werden von uns selbst verehrt. In ihrer ganzen Geschichte zeigen sie sich als ein ordentliches, fleißiges, gehorsames und religibses Volk. Die Grund⸗ saͤtze ihrer Moral sind vollkommen tadellos. In allen Laͤndern ha⸗ ben sie den bestehenden Gesetzen Achtung bewiesen, und sich gefuͤ⸗ gig und gehorsam gezeigt. Wie kann es daher im Interesse des Staates liegen, den Juden von den Ehren⸗Aemtern auszuschließen? Sein Wohlergehen ist mit der Wohlfahrt des Staates ver. knuͤpft man möge ihn daher auch an den Ebrenbezeigun⸗ gen derselben Theil nehmen lassen. Er ist lebhaft dabet in⸗ teressirt, das Land gegen fremde Angriffe zu beschuͤtzen

man eoͤffne ihm daher die Bahn, seinem Vaterlande in der Armee oder auf der Flotte dienen zu koͤnnen. Ihm ist sehr daran gelegen, daß die Gerechtigkeit gut gehandhabt werde warum ihm daher den Weg zu den Richter Bäaͤnken verschließen? Ihm muß die Ehre und Wuͤrde der Krone am Herzen liegen waruͤm ihm daher nicht erlauben, seinem Koͤnige zu dienen? Er muß vor vielen Anderen wuͤnschen, daß das Land gut verwaltet werde und warum will man ihm daher nicht erlauben, an diese Tafel zu treten, ohne irgend eine andere Bedingung, als daß eine freie Waͤhlerschaft ihn zu ihrem Repraͤsentanten ernannt hat? Man bhat mich gefragt, was, wenn die Bill durchginge, aus dem Grundsatze werden

solle, daß alle Institutionen des Landes auf dem Christenthum beruhten? Dieser Grundsatz wuͤrde in derselben Lage rilibenb⸗ in r n.

8 Dampfboote

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