sind eben sowohl um dieses Landes als um Englands willen noth⸗ wendig, und die Noth beider Laͤnder muß auf dem Vereinigten Koͤ⸗ nigreich mit gleichem Gewicht lasten.“
Herr Stevens pflichtete dem vorigen Redner bei und sagte unter Anderem: „Die Buͤrger sind gewiß dem Lord Mayor fuͤr die Bereitwil⸗ ligkeit, womit er die Versammlung einberufen, und fuͤr die Guͤte, daß er, ungeachtet einer bedeutenden Unpaͤßlichkeit, den Vorsitz uͤber⸗ nommen hat, vielen Dank schuldig. Als ich das Gesuch zur Un⸗ terzeichnung herumschickte, erhielt dasselbe 150 Unterschriften und aicht ein Einziger verweigerte sie. Die Einfuͤhrung eines gut or ganisirten Systems von Armen⸗Gesetzen waͤre der erste Schritt zur
Beruhigung des Schwesterlandes. Und wenn die Sache von dem Lande, so wie ich erwarte, unterstuͤtzt wird, werden sich hierbei die Grundsaͤtze des Ministeriums erproben lassen. (Hoͤrt!) Nicht Ir⸗ land allein, sondern auch England verarmt durch das jetzige System. Die Frlaͤndischen Produkte konkurriren, da es in Irland keine Ar men⸗Taren giebt, mit den Produkten Englands, welches nun gro⸗ ßentheils die Armen beider Laͤnder zu unterstuͤtzen hat. (Hoͤrt!) E giebt ein sehr altes, aber sehr gutes Buch, worin es heißt: „„Die Erde ist des Herrn, und ihre Fuͤlle““; aber ich kenne Leute, die aus erbaͤrmlicher Selbstsucht, und um ihre Familien zu vergroͤ⸗ sern, das Volk verhungern und auf der Landstraße verschmachten lassen. Den Grundsatz, daß der Mensch mit seinem Eigenthum nach seinem Belieben schalten koͤnne, unterschreibe ich nicht, denn wenn Jemand ein Grundstuͤck besitzt, so hat er nicht das Recht, die darauf wohnenden Armen umkommen und verfaulen zu lassen, (Bei⸗ fall.) Die Einfuͤhrung von Armen⸗Gesetzen in Irland wird die wohlthaͤtigsten Folgen haben; denn der Reiche wisse nur erst, daß er den Armen unterstuͤtzen muß, so wird ihn schon sein Egoismus nach Hause treiben und bewegen, sein Geld darauf zu verwenden, dem Armen Arbeit zu verschaffen, denn es liegt nicht in seiner Art, etwas ohne Entgeltung wegzugeben.“
Herr Elliot bedauerte die uͤber Miß Martineau gemach⸗ ten Bemerkungen, und erklaͤrte, daß ihm diese Dame nur als eine Person von dem ehrenwerthesten Charakter in ihrem Pri⸗ vat⸗Leben, so wie als eine hoͤchst geistreiche Schriftstellerin be⸗ kannt sey. Er verglich sodann den jetzigen Zustand von Irland mit seinen fruͤheren Verhaͤltnissen, um zu zeigen, daß sich dieses Land sowohl in Betreff seines Handels, als der Lage seiner Be⸗ voͤlkerung, seit einem Jahrhundert in fortschreitender Vervoll⸗ kommnung befinde, wobei dem Redner von allen Seiten auf’'s Heftigste widersprochen wurde; dessen ungeachtet schlug er zuletzt fol⸗ gendes Amendement vor: „daß diese Versammlung zwar die Noth, an der ein großer Theil der Irlaͤndischen Bevoͤlkerung leide, hoͤchlichst be⸗ klage, es aber nicht fuͤr noͤthig halte, die Anwendung eines Systems von Armen⸗Gesetzen der Regierung zur Beachtung an⸗ zuempfehlen, weil das Irlaͤndische Volk selbst nicht um eine solche Maßregel nachsuche, und weil eine gaͤnzliche Revision der Englischen Armen⸗Gesetze dem Parlament zur Erwaͤgung vor⸗ liege. Dr. Mitchell unterstuͤtzte dieses Amendement, indem er der Meinung war, daß ein solcher Plan von Dublin ausgehen muͤßte. Er habe nicht bemerkt, daß von Dublin, Cork, Lime⸗ rick oder anderen großen Staͤdten Irlands, Gesuche um derglei⸗ chen Maßregeln eingelaufen seyen; was also haͤtten sich die Lon⸗ doner Waͤhler um die Sache zu kuͤmmen? (Zeichen des Miß⸗ fallens.) Herr Atkinson sagte darauf, daß er durch 31 Graf⸗ schaften seines Vaterlandes Irland gereist sey, um den Zustand
zu lernen; und er muͤsse daher die groͤblichen Irrthuͤmer berich⸗ tigen, worein die beiden vorigen Redner verfallen; aus vierzig⸗ jaͤhriger Kenntniß des Landes köͤnne er sagen, daß diese Herren ihren Calcul auf bloße Taͤuschungen gebaut haͤtten; Irlands Feinde gingen stets darauf hinaus, zu zeigen, daß die Ein⸗ und Ausfuhr dieses Landes zugenommen habe; aber er frage, was dies beweise; gainge etwa fuͤr Irland aus der Zunahme seiner Aussuhr irgend ein Vortheil hervor? Nein; nur um den außer Landes befindlichen Gutsbesitzern den uͤbertriebenen Zins zu bezahlen, wanderten so viele Rinder und derglei⸗ chen uͤber das Wasser, denn auch nicht ein Heller ihres Werths komme wieder nach Irland zuruͤck. (Beifall.) Was die Einfuhr betreffe, so habe dieselbe freilich zugenommen; aber welcher Nutzen sey daraus hervorgegangen? Verbrauche etwa die Klasse, um welche es sich hier handle, so kostbare Ein⸗ fuhr⸗Artikel, wie Thee und Zucker? „In meinem ungluͤcklichen Vaterlande“, so schloß der Redner, „giebt es mehr elende Bett⸗ ler, als ganz Holland Einwohner hat. Leider muß ich bekennen, daß selbst, als Irland ein eigenes Parlament hatte, nicht im ge⸗ ringsten fuͤr die Armen gesorgt wurde; jetzt aber, im siebenten Jahrhundert der Englischen Herrschaft, wird die Einfuͤhrung eines verbesserten Systems von Armen⸗Gesetzen dringend gebo⸗ ten.“ Das Amendement wurde darauf einstimmig verworfen und der oben mitgetheilte Beschluß angenommen.
Schon vorige Woche war ein Hotel in der Naͤhe von Grosvenor⸗Square zur Aufnahme des von Paris auf Donner⸗ stag hier erwarteten Herzogs von Orleans in BVereitschaft ge⸗ setzt; wie man vernimmt, ist die Hieherreise des Prinzen bis zum naͤchsten Monate verschoben.
Im Sun liest man: „Wir vernehmen, daß bei der Por⸗ tugiesischen Gesandtschaft keine Nachricht eingegangen ist von dem durch das Geruͤcht verbreiteten, nach England erfolgten Abgange des Admirals Sartorius mit der constitutionnellen Flotte.“
Die Masse des kuͤnstlichen Thees, welchen man in den ver⸗ schiedenen Theilen von England aus Schlehdorn⸗Bluͤthen und Eschenbaum⸗Blaͤttern fabricirt und mit aͤchtem Thee mischt, wird jaͤhrlich auf Vier Millionen Pfund geschaͤtzt.
Ein hiesiges Blatt vom vorgestrigen Tage sagt: „Die Influenza setzt ihre Angrisse noch immer fort. Das Drurv⸗ lane-Theater muß bis zum Sonnabend geschlossen bleiben, und es konnte gestern Abend daselbst nicht gesptelt werden, obgleich der Zettel verkuͤndete, daß die Vorstellung „auf Besehl Ihrer Majestaͤt“ stattfaͤnde, und sich sehr viele H.csne zur gewoͤhn⸗ lichen Stunde an den Thuͤren versammelt hatten. Es wurden gestern Abend nicht weniger als vier Theater unerwartet geschlos⸗ sen: das obengenannte, die Oper, Covent⸗Garden und das Strand⸗ Theater. In dem Gerichtshofe von Old Bailey entstand heute manche Zoͤgerung in den Geschaͤften durch die Abwesenheit des von der Influenza befallenen Recorder' s. Baron Vaughan lag ebenfalls zu Bette. Waͤhrend der Sitzungen wurden mehrere Personen krank, und die Verhoͤre mußten oft unterbrochen wer⸗ den, weil einige der Geschworenen aͤrztlichen Beistandes bedurf⸗ ten. Viele der beruͤhmten Schneider befinden sich in großer Verlegenheit, wie sie die Kleidungen zu dem naͤchsten Lever be⸗ schaffen sollen, da ihre Gesellen fast alle zu Bette liegen. Die Krankheit wird wahrscheinlich nicht eher nachlassen, als bis eine
ünstige Veraͤnderung des Wetters eintritt. Hbögleich die An⸗ faͤlle sehr heftig sind, so gewaͤhrt es doch eine große Beruhi⸗ aung, zu erfahren, daß bis jetzt fast noch kein Fall bekannt ist, wo die Krankheit einen uͤblen Ausgang genommen haͤtte. Wer von der Fnftseha befallen wird, thut am besten, sich gleich in ein vorher gewaͤrmtes Bett zu legen, und die Transpiration
des Elendes, in den seine Landsleute versenkt seyen, kennen
Leute thun sollen, das thue ihnen auch. Armen⸗Gesetze fuͤr Irland
1
mäͤßig zu befoͤrdern, jedenfalls aber sofort aͤrztliche Huͤlfe her⸗ beizurufen.“
Folgendes ist das Verzeichniß der im Laufe des Monats Maͤrz in der Irlaͤndischen Grafschaft Kilkenny veruͤbten Verbre⸗ chen: Mordthaten 4, Raͤubereien 5, Angriffe auf Haͤuser 55, Brandstiftungen 4, Vieh⸗Diebstaͤhle 2, gewaltthaͤtige Angriffe der Weißfuͤßler 19, ungesetzliche Bekanntmachungen 13, Bescha⸗ digungen des Eigenthums 16, Feuer⸗Anlegungen mit der Absicht — Fbehnen 4, ungesetzliche Eides⸗Abnahmen 14 und Erscheinen in
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Niederlande.
Amsterdam, 22. April. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Feldmarschall ist heute nebst seiner Gemahlin und dem Erbprin⸗ en nach dem Haag abgereist. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz riedrich wird erst morgen und zwar nach dem Helder abgehen.
In Bergen⸗op⸗zoom ist vor einigen Tagen ein Belgischer Ueberlaͤufer angekommen, der zugleich die Fahne seines (des 12ten Infanterie⸗) Regimentes mitgebracht hat.
KCISin. 38 Bruͤssel, 22. April. Gestern musterte der Koͤnig die 2ie Division der Armee in Mecheln. Madame Adelaide wird morgen mit den Franzoͤsischen Prinzessinnen und dem Herzoge von Nemours die Ruͤckreise nach Paris antreten. Herr de Theux und der Franzoͤsische Gesandte, Herr von Latour⸗Maubourg, sind gestern wieder in Bruͤssel eingetroffen. Der Politique sagt: „Man versichert, daß in der Hol⸗ laͤndischen Armee bei Capellen eine Bewegung stattgefunden und daß der General Daine eine aus Kavallerie und Artillerie beste⸗ hende Truppen⸗Abtheilung nach jener Gegend abgesandt habe.“
Polen.
Warschau, 23. April. Der General⸗Adjutant Graf Vin⸗ cenz Krasinski ist von hier in den Bezirk von Bialystock abge⸗ gangen.
Die letzte Nummer des Warschauer Korrespondenten enthaͤlt zur Widerlegung der haͤufig in Franzoͤsischen Blaͤttern vorkommenden Declamationen gegen die Gefahr, die dem uͤbri⸗ gen Europa von der Politik Rußlands drohe, eine historische Uebersicht dieser Politik seit den Eroberungs⸗Kriegen der Fran⸗ zoͤsischen Revolution, wobei nachgewiesen wird, „daß Rußland seine natuͤrliche Macht nur zur Erhaltung des politischen Gleichgewichts von Europa angewendet, waͤhrend die Pa⸗ riser Propaganda nie aufgehoͤrt habe, jenes heilsame friedener⸗ haltende System zu zerstoͤren.“
Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen 10 — 10 ¾ Fl., Weizen 17 — 23 Fl., Gerste 8— 9 ½ Fl. und Hafer 6 ¾ — 8 Fl.
Hannover, 24. April. Zur Feier des Geburtstages Ih⸗ rer Majestaͤt der Koͤnigin erscholl gestern in der Fruͤhe von den Kirchthuͤrmen der Residenz eine Fest⸗Musik, Mittags wurde mit allen Glocken gelaͤutet und auf dem Parade⸗Platze eine Salve aus dem groben Geschuͤtz gegeben. Se. Koͤnigl. Hoheit der Vice⸗Koͤnig nahm in einer zahlreichen Cour die Gluͤckwuͤnsche an, und gab darauf eine Mittags⸗Tafel von 60 Couverts. Auch bei den Ministern von Strahlenheim und Graf Alten fanden Vereinigungen zur Tafel statt, und auf dem Schuͤtzenhause hatte sich eine zahlreiche Gesellschaft zu einem Festmahle ver⸗ sammelt. Abends war im Koͤnigl. Schlosse zu Herrenhausen Ball und Souper. — Im Koͤnigl. Schauspielhause wird heute Abend ein Prolog, von Wilhelm Blumenhagen, gesprochen werden.
Im Jahre 1832 wurden im Koͤnigreiche Hannover 48,273 Kinder geboren, 283 weniger als im Jahre 183†; es starben 39.806 Menschen, 1399 weniger als im Jahre 1831. Der Ue⸗ berschuß der Gebornen gegen die Gestorbenen betraͤgt 8367. Ko⸗ pulirt wurden 12,191 Paare, 840 mehr als im Jahre 1831.
Dresden, 23. April. Die Leipziger Zeitung theilt uͤber den (bereits vorgestern von uns berichteten) Einzug Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Marie von Bapern folgendes Naͤhere mit: „Gestern Nachmittag nach 4 Uhr verkuͤndete uns das festliche Gelaͤute von den Thuͤrmen hiesiger Stadt, vermischt mit dem Donner des Geschuͤtzes, daß die erhabene Fuͤrstentoch⸗ ter Bayerns, die hochverehrte Braut unseres allgeliebten Prin⸗ zen Mitregenten, die Prinzessin Maria von Bayern, K. H., begleitet von Ihrer Koͤnigl. Mutter, den Mauern der Residenz nahe. Längs der Seegasse uͤber den Altmarkt nach der Schloß⸗ gasse hin, bewegte sich durch die Reihen der en haye aufgestell⸗ ten Kommunal⸗Garde und der mit ihren Insignien erschienenen Innungen der Zug, dessen aͤußere Erscheinung in jeder Art sei⸗ ner hohen Bedeutung wuͤrdig entsprach. Ihn eroͤffneten (dem
Vernehmen nach, auf Veranstaltung des wackeren Vertreters
des Bauern⸗Standes, des Praͤsidenten der Vten Kammer Gene⸗ ral⸗Lieutenant von Leyser) mehrere Hundert berittene Landleute, unter Leitung der aus ihrer Mitte gewaͤhlten mit gruͤn und wei⸗ ßen Schärpen geschmuͤckten Anfuͤhrer; die Theilnehmer hatten saͤmmtlich ihre Huͤte mit Blumen und weiß und gruͤnen Schlei⸗ fen geziert. Dann folgte die berittene Kommunal⸗Garde, ein Detaschement Saͤchsischer Reiterei, das berittene Forst⸗Perso⸗ nal, ein Zug blasender Postillons, angefuͤhrt vom hiesigen Hof⸗ Postmeister, eine Menge hoͤherer und niederer Offiziere zu Pferde, hierauf in einem sechsspaͤnnigen Wagen die Gefeierte selbst, begruͤßt vom freudigem Zuruf des versammelten Volkes, dem sie fortan angehoͤren soll. Ein Detaschement Reiterei schloß den Zug. — Angelangt bei der am Rathhause auf dem Altmarkte errichteten, und mit den Namenszuͤgen der hohen Verlobten und Bayerns und Sachsens Farben sinnig verzierten Ehren⸗Pforte, wurde die erhabene Braut von einer Deputation des Stadt⸗Rathes und der Kommun⸗Repraͤsentanten empfangen, und der Buͤrgermeister Huͤbler hielt folgende Anrede an Hoͤchst⸗ dieselbe:
sechane, Stolz und Freude begruͤßen Ihre Koͤnigl. Majestaͤt und Ihre Konigliche Hoheit die hier versammelten Mitglieder des Stadt⸗ Rathes un der Vertreter der Kommune der Residenz. Die Gefuͤhle der Ehrfurcht und der Liebe sind es, die sich heute in den allgemei⸗ nen Jubelruf mischen: „Willkommen, erhabene Fuͤrstinnen, wilkkom⸗ men in den Mauern unserer Stadt!“”“ Theure Bande knuͤpfen un⸗ ser Vaterland an Bayerns edles Koͤnigshaus. Sachsens schoͤnste Hoffnungen sind aus diesem Bande entsprossen. Ihre Koͤnigliche Hoheit kommen, um es noch inniger zu knuͤpfen, um an der Seite eines von seinem Volke angebeteten Fuͤrsten uns fuͤr immer anzu⸗ gehdren. Sie haben das Vaterhaus verlassen, um in den Kreis des eigenen die hoͤchsten Segnungen zu bringen, die der Himmel den Menschen verliehen. — Der ist am gluͤcklichsten, er sey ein Koͤnig oder ein Geringer, dem in seinem Hause Wohl bereitet ist. Und dieses Gluͤck werden Ihre Koͤnigliche Hoheit dem erhabenen Le⸗ bensgefaͤhrten gruͤnden. — Moͤgen Ihnen in diesem fuͤßen Berufe immer nur Tage ungetruͤbter Freuden erbluͤhen, moͤge Ihre Koͤnigl. Mutter Zeugin seyn Ihres segensreichen Wirkens; den Wunsch theilt
troaktivitaͤt geheiligt wird.
mit den Bewohnern dieser Stadt das treue Volk der Sachsen. Gesinnungen immerdar werth halten, die heute so freundlich Ihren Blicken zu uns sprechen. Und moͤge dann noch in Jahren in den Kranz der Erinnerungen unseres Vaterlandes
der Bayern
Andenken an die Feier des heutigen Tages glaͤnzend sich verflecht
Ihre Koͤnigl. Hoheit geruhten huldvoll auf diese M Ausdruͤcke des herzlichsten Dankes zu erwiedern, und unten neutem Jubelruf der Menge und unter der, vom Balkon-
Rathhauses herabtoͤnenden, Musit bewegte sich der Zug nach Koͤnigl. Schlosse. — Hier angelangt, ging Se. Majestit Koͤnig mit den Prinzen und Prinzessinnen des Koͤnigl. Ha
unter Vortritt der beiden ersten Klassen der Hofrang⸗HOeum
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des Dienstes und der Hof⸗ und Zutritts⸗Damen den angg menen Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften bis an deng gen entgegen. Hierauf begaben sich Ihre Majestaͤt die ves wete Koͤnigin von Baiern, von Sr. Koͤnigl. Majestaͤt, u Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Braut, von Sr. Koͤntgl. dem Prinzen Mitregenten gefuͤhrt, unter Vortritt der e ten Klassen der Hofrang⸗Ordnung und des Dienstes, uß Begleitung der Hof⸗- und Zutritts⸗Damen in das Audie mer Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Johann, worauf liche Damen und Cavalters, welche nicht zum Dienst ders sten Herrschaften gehoͤrten, entlassen wurden. — Heute ben die Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften in Ihren lien⸗Kreise.
Weimar, 24. April. Nachdem der zum Koͤnigl. Fimy
sischen außerordentlichen Gesandten und bevollmuͤchtigten M
ster am Koͤnigl. Bayerischen Hofe ernannte Graf Alfrez; Vaudreuil von Muͤnchen, wo er sein Kreditiv bereits uͤbern hatte, nach Weimar zuruͤckgekehrt und sein Abberufungs,Sch
ben vom 20. Jan. d. J. als Koͤnigl. Franzoͤsischer Geschästa ger am Großherzogl. Saͤchsischen Hofe uͤbergeben hatte, gun
ten Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog, demselben am ih M. Mittags gegen 3 Uhr auf Hoͤchstihrem Residenz⸗Sch die Abschieds⸗Audienz zu ertheilen. Frankfurt a. M., 22. April. Se. Durchlaucht der 1 rende Herzog von Braunschweig ist gestern unter dem Ni. eines Grafen von Eberstein hier eingetroffen und im Heu Russie abgestiegen. Im Gefolge Sr. Durchlaucht befindas der Kammerherr v. Buͤlow und der Major v. Bause. Das Journal de Franecfort stellt uͤber den Uuge welchen Herr Lionne vor der Franzoͤsischen Deputirten⸗Ann bestanden hat, folgende Betrachtungen an: „Die Tribum, republikanisches Blatt, hatte in einem mehr als unschichte Artikel die Deputirten⸗Kammer eine prostituirte genannt, der Herausgeber dieses Blattes war dieserhalb vor die 9. der Kammer geladen worden. In der Sache hat die Devpuli Kammer recht gehabt; in der Form dagegen hat sie unseres Erate gefehlt, indem sie zugleich als Klaͤger und Richter auftrat. 0 erwiedere uns ja nicht, daß die von ihr verfuͤgte Strafe g lich war; allerdings befindet sie sich im Straf⸗Gesetzbuche! gegen ist das ganze gerichtliche Verfahren erst besone von der Kammer festgesetzt worden und zwar als das Venm bereits stattgefunden hatte, wodurch das falsche Prinzip derz Nachdem wir somit unsere M ligung uͤber die Form ausgesprochen, muͤssen wir indesse der Sache selbst zugeben, daß die Kammer im ganzen Lauc Prozeß⸗Verhandlungen eine Toleranz und eine Geduld bac hat, die wohl ihres Gleichen suchen duͤrften. Glaubt ma daß die Defensoren des Herrn Lionne sich mit der Ve qung ihres Klienten beschaͤftigt haben? Behuͤte; nicht ae der Name des Herrn Lionne ist genannt worden, und weue fernt, die von der Tribune ausgegangene Beleidigung zu schuldigen, hat man dieselbe vielmehr in Schutz genommen sich ihrer geruͤhmt, gleich als ob man eine Versammlung, dern den Beinamen einer prostituirten gegeben, noch habe fuͤr del sicht gewinnen wollen, daß sie diesen Namen in der Tha⸗ diene. Die Kammer ließ sich aber Alles geduldig gefallen. geachtet der hohen Stellung, die sie als gesetzgebende G im Staate einnimmt und die ihr eine ruhige Wuͤrde zur . machte, kann man sich jedoch nicht einer traurigen Betraec enthalten, wenn man sieht, wie frech die Presse die ersten Lu Koͤrper in der oͤffentlichen Meinung herabsetzt. Das Uecl groß, Jedermann fuͤhlt es, und doch, wie soll man ihm ih fen? Es werden Gefaͤngniß⸗ und Geldstrafen verfuͤgt. 8 trifft aber das Gefaͤngniß? Einen Mann, der an dem kriminirten Artikel ganz unschuldig ist, waͤhrend der 1 fasser selbst frei ausgeht. Und was will eine Geldbuße ßen, die durch eine Subscription in wenigen Tagen a bracht wird? Der eigentliche Beleidiger bleibt voͤllig u straft, und scheuet weder die Regierung, noch die Gint hoͤfe, noch irgend eine menschliche Gerechtigkeit. Wer! moͤchte sich hiernach noch uͤber Volks⸗Aufruhr und sogar? Staats⸗Umwaͤlzungen zu verwundern? Der Terrorismuß Presse ist es, dem die neueren Gesellschaften vertheidion⸗ los gegenuͤberstehen. Herr von Pradt nennt die Presse eim tarde, die an alle Regierungen angelegt worden; und der? theidiger der Tribune hat der Deputirten⸗Kammer deutlic energisch zugerufen: „„Wollt ihr der Presse den Krieg mme so werdet ihr daruͤber zu Grunde gehen!““ Hier scha also, wie die revolutionnaire Presse sich fuͤr so mäͤchtig t daß alle Gewalten der Erde bei Todesstrafe das Knie vef beugen sollen. Es entsteht jetzt nur noch die Frage, 4 Regierungen sich dieses Urtheil ruhig gefallen lassen wollen Frankfurt a. M., 23. April. (Ober⸗Post⸗N9 Zeitung.) Folgendes ist uns von achtbarer Hand mitz worden: „Wenn wir zuruͤckdenken an die Ereignisse! April, und vergleichen, was seitdem geschehen und beke worden, so kann man sich des Schauders nicht erwehr⸗ die Gefahren, in welche uns ein spaͤterer Angriff gese wuͤrde. Was auch einige Blaͤtter zur Beschoͤntgung dent bruchs der Polen sagen moͤgen, es ist nicht zu bezweifel⸗ er Bezug hat auf die in Deutschland vorbereiteten, abtn: lich an dem festen Sinn, namentlich der hiesigen Einwozon⸗ scheiterten Revolutionnirungs⸗Versuche. Nimmt man die 0 richten aus Gent und vor Allem die offenliegenden Piane⸗ Franzoͤsischen Republikaner dazu, so kann man nicht leugnenes waͤre ein Angriff in Frankfurt spaͤter und mit groͤßeren e erfolgt, er gewiß eben so wenig gelungen waͤre, als dereh allein groͤßere Opfer gekostet haben wuͤrde. — In welqe fahren schwebt die ungluͤckliche Schweiz, der Sammelplat 2 ler Unzufriedenen, die nun großentheils selbst nicht mes c Frankreich zuruͤckkehren duͤrfen. Ganz Deutschland fuͤhtane gegen durch die allerwaͤrts ergriffenen Maßregeln gesse bewahrt.“ In eben diesem Blatte liest man Folgendes Pariser Tribune vom 13ten d. M. theilt ein angeste⸗, hiesiger Stadt an dieses Blatt gerichtetes Schreiben mr u beweisen duͤrfte, daß die Anstifter der bedauerlichen Eren.
Moͤgen Ihro Koͤnigl. Hoheit auch uns der huldreic
sbi
„Stadt vom 3ten d. aufs engste mit den Pariser Revo⸗ mmairs in Verbindung stehen. Wir geben zum Beweise fol⸗ Jn Auszug: „Mit schmerzerfuͤlltem Herzen zeige ich dir das ume Schicksal an, welches einige unserer theuersten Freunde fen. (Folgen die Namen.) Sie buͤßen ihre hochherzige zuld, welche sie hinriß, eine Bewegung zu beschleunigen, die giedererzeugen und dann triumphiren wird und zwar, du kannst guͤberzeugt seyn, trotz aller Gewaltthaten, die uns umgeben, und iller Basonette, die uns unterdruͤcken. Ehre den heldenmuͤthi⸗ waͤrtyrern, die mit ihrem Blute das Feld der Insurrection itt haben; aber Ehre auch unseren braven Bauern, die be⸗ nhaben, daß die Vertheidiger der Gleichheit in ihnen eben tige, als muthige Gefaͤhrten haben. Muth also, mein und Geduld; der Tag kommt, wo die Strahlen der büt die Gefilde unseres wiedergebornen Vaterlandes er⸗ ien werden.“ Der von der Deputirten⸗Kammer entschie⸗ hyozeß dieses Blattes zeigt jedoch nunmehr klar, wie ich die von der Tribune repraͤsentirte Partei behandeln ge, falls sie abermals dort ihr Haupt erheben sollte; — lschland in seiner ruhigen Besonnenheit ist hoffentlich noch ventfernt, um der Spielball der Robespierre zu werden.
Schweiz.
Gasel, 20. April. Von den drei fuͤr gestern (19. Apri) sschriebenen Musterungen der Liestaler Miliz und des Land⸗ ns, sollen zwei abbestellt und nur diejenige bei Muttenz ab⸗ jen worden seyn. Wir vernehmen, daß sie mit furchtbaren deln, wobei es viele Verwundete gab, endigte; allein uͤber igentliche Veranlassung und die naͤheren Umstaͤnde mangeln genaue Berichte.
Die nach den Freibergen gekommenen Polen sind vom Ber⸗ hen Kriegs⸗Commissair zwischen Seignelegier, Montfaucon St. Brai vertheilt worden. Anfaͤnglich bezahlten sie gut, n die Bauern, bei denen sie einquartiert sind, fangen an zu in, seitdem die Lebensmittel steigen und das Geld nicht mehr fließt. Sie brachten etliche angeworbene Franzosen mit, he von den Behoͤrden sogleich wieder uͤber die Graͤnze ge⸗ wurden. Kleinere Abtheilungen kamen nach Pruntrut, sperg, Solothurn und St. Croix (Waadt). Es haͤtten noch ere folgen sollen, allein die Franzoͤsische Regierung traf Ge⸗ Maßregeln und ließ mehrere Hunderte nicht mehr durch. Ein [der Garnison von Besançon und die National⸗Garde be⸗ t alle Paͤsse. Die Fluͤchtlinge verhehlen nicht, daß sie ge⸗ men seyen, eine Revolution zu unterstuͤtzen, woruͤber die zoͤsischen Blaͤtter bereits Aufschluß gegeben haben.
Spanien.
— — Madrid, 11. April. In unserer Hauptstadt herrscht hauernd die groͤßte Ruhe, und auch die aus den Provinzen einge⸗ den Nachrichten lauten guͤnstig. Die Minister sind uͤber alle Maß⸗ n einverstanden, welche zu treffen sind, um der Regierung st zu verleihen und die Ruhe im Innern zu befestigen. Von m Geiste zeugt ein in dem heutigen Blatte der Hof⸗Zeitung hienenes Rundschreiben des Kriegs⸗Ministers an saͤmmtliche eral⸗Capitaine, das in einem Minister⸗Conseil unter dem sitz des Koͤnigs berathen und einstimmig angenommen wor⸗ ist. In der Einleitung dieses Aktenstuͤckes, dessen Zweck Sicherung der Ruhe in den Provinzen ist (und dessen aus⸗ liche Mittheilung wir uns auf morgen vorbehalten), heißt „Die offentliche Ruhe muß sich hauptsaͤchlich auf die Arbeit⸗ eit der Einzelnen gruͤnden, welche stets die Auelle der Wohl⸗ nheit und des Gluͤckes ist. Bei Arbeitsamkeit und Wohl⸗ nheit ist alle Welt zufrieden, waͤhrend die Noth und der ziggang die Menge veranlassen, gegen die Regierung zu piriren. Es ist daher die Pflicht der Lrvil Verwaltung, nichts verabsäumen, um Wohlhabenheit und Arbeit zu befoͤrdern und ich die Factionen zu vernichten; aber eben so ist es auch die lscht der Militairmacht, den Aufruhr kraͤftig zu unterdruͤcken, ald er sein Haupt erhebt.“ Am Schlusse des Runsschreibens der Kriegs Minister: „Es ist der lebhafte Wunsch Sr. Ma⸗ at des Koͤnigs, daß alle seine Unterthanen sich unter dem Pa⸗ seiner vaͤterlichen Regierung versammeln. Die Inschrift es Paniers, welche jeder Spanier lesen muß, lautet: „„Die
uverainetaͤts⸗Rechte in ihrem ganzen Umfange fuͤr das Koͤnig⸗ im, damit dieses die noͤthige Kraft besitze, um Gutes zu wir⸗ , und das Thronfolge⸗Recht fuͤr die rechtmaͤßige und direkte chkommenschaft des Koͤnigs, unsers Herrn, nach den alten Ge⸗ en und Herkommen der Nation.““ Zur Rechten und Linken dieser Linie giebt es nur Abgruͤnde und alle diejenigen, welche in elben gerathen, sollen als Feinde des Vaterlandes betrachtet wer⸗ Der Koͤnig befiehlt mir, Ihnen davon Kenntniß zu geben.“ unserem Justizwesen sollen einige Verbesserungen vorgenom⸗ n werden. Der Premier⸗Minister, Herr Zea, entwickelt eine berordentliche Thaͤtigkeit und sucht die in verschiedenen Ver⸗ stungszweigen noch herrschenden Mißbraͤuche zu beseitigen. er Graf v. Rayneval und Sir Stratford⸗Canning setzen ihre inferenzen mit Herrn Zea⸗Bermudez uͤber die Portugiesischen gelegenheiten fort. Der erstere Diplomat empfing gestern einen urier aus Paris und hatte nach Einsicht der von demselben tgebrachten Depeschen eine Privat⸗Audienz beim Koͤnige und Koͤnigin. In Vallecas ist das Corps der Freiwilligen, wel⸗
ea Anfstand zu veranlassen versucht hatte, aufgeloͤst
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April. Die durch den verstorbenen Jakob zun in Danzig gegruͤndete Handels⸗Akademie, welche am Jule v. J. eroͤffnet worden, hat nunmehr durch den Dr. bfner, Königl. Regierungs⸗Schulrath und Direktor der hat in einer besonderen Broschuͤre ihren ersten Jahres⸗ b 68 herausgeben lassen. Nach dem Inhalte desselben theilen beeh eeistungen der Anstalt waͤhrend des ersten Kursus in hagegse Lehr⸗Gegenstaͤnde und Uebungen: 1) unmittelbar un Beruf: Unterricht im kaufmaͤnnischen Buchfuͤhren; Waa⸗ 5. 6S Handelskunde; Geld⸗ und Zahlungskunde; kaufmaͤn⸗ dMöchifffahrts⸗ und Rhedereikunde; kaufmaͤnnische Rechnen⸗ fgenstänz⸗“ Maß⸗ und Gewichtskunde; 2) allgemein bildende n. Fr nde: Moral; Theorie des Styls und praktische Uebun⸗ sensgin zösische Sprache; Englische Sprache; Polnische Sprache; 8 Ansiaken⸗ Geschichte; 3) technische Fertigkeiten: Kalligraphie.B nwäͤrtiee Ldesr ein besonderes Kuratorium vorsteht, zaͤhlt ge⸗ die 9 und 22 Zoͤglinge. Zur Aufnahme in dieselbe ürger⸗Schule ng eines Schuͤlers der ersten Klasse einer hoͤhern be bras „. noͤthig, und der Aufzunehmende muß sich auf 2 üg sir en esuche der Anstalt verpflichten. Das Honorar be⸗ Frlich inheimische 60 Rthlr., fuͤr Auswaͤrtige 100 Rthlr. und die Annahme⸗Gebuͤhr 3 Rthlr.
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unlaͤngst von oͤffentlichen Blaͤttern
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— In Hezug auf die,
mitgetheilte Nachricht, daß der Professor Warnkoͤnig zu Gent
aus der Bibliothek der Stadt Bruͤgge eine sehr interessante Mittheilung, nämlich ein Manuskript aus dem sie. Mei gags. dert mit den alten See⸗Gesetzen von Damme, erhalten habe, bemerkt Herr Professor Voigt in der Koͤnigsberger⸗Zei⸗ tung, daß auch die Universitaͤt zu Koͤnigsberg sich im Besitze
eines aͤhnlichen Schatzes, als Quelle des See⸗Rechts von gan
Holland, dem noͤrdlichen Deutschland, Schweden, Dchraa ünt 8 deren noͤrdlichen Laͤndern befinde „Bei meiner Anwesenheit in Dan⸗ zig im vorigen Sommer“, schreibt Hr. Prof. Voigt, „fand ich in dem dortigen Raths⸗Archive einen maͤßigen Quartband von Perga⸗
“
Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstuͤtzungs⸗Kasse 8 fuͤr huͤlfsbeduͤrftige Theater⸗Milglieder be⸗ mmt.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges: 1 Rthlr. ꝛc.
Die Abonnements und freien Entréen sind ohne Ausnahme nicht guͤltig.
Die resp. Abonnenten werdch ersucht, bis Montag, den 29sten d. M., im Billet⸗Verkaufs⸗Bureau erklaͤren zu lassen, ob sie ihre Plaͤtze behalten wollen, widrigenfalls dieselben anderweit verkauft werden muͤssen.
ment, auf dessen ersten 10 Blaͤttern jene alten See⸗Gesetze von Damme ebenfalls stehen. Sie fuͤhren die Ueberschrift: „Dith Damme vynn Flandern gebru⸗ kett, daruth de anderen Waterrechte entsprathen sienn.“ Dem Charakter der Schrift nach kann dieses Manustript wohl aus
sien de waterrechte de men thom
dem Ende des 14ten oder dem Anfange des 15ten Jahrhunderts stammen und dem in Bruͤgge aufgefundenen in Ruͤcksicht des Alters ziemlich nahe stehen. Es koͤmmt henzu, daß unser
Manustkript mit großer Sauberkeit geschrieben ist. Außer⸗
dem aber fand ich ebendaselbst noch ein anderes Manuskript desselben See⸗Rechts, welches theils in seinen Schriftzuͤgen, theils im Charakter der Sprache noch aͤlter zu seyn scheint und wohl fuͤglich aus der Mitte des 14ten Jahrhunderts stammen koͤnnte. Beide Manuskripte sind von um so groͤßerer Wichtig⸗ keit, als sie uͤberdies noch manche andere See⸗Gesetze aus der erwaͤhnten Zeit enthalten. Von diesen beiden Schaͤtzen sind be⸗ reits durch den Herrn Geheimen Archivar Faber Abschriften an den Franzoͤsischen Gelehrten Pardessus abgesandt, der sich schon viele Jahre mit der Geschichte des See⸗Rechts beschaͤftigt hat.“
— Auf dem am 15ten d. abgehaltenen Pferde und Vieh⸗ markte zu Breslau waren aufgetrieben circa 1200 Stuͤck Pferde, worunter 30 Hengste; an inlaͤndischem Schlachtvieh: 80 Stuͤck Ochsen, 50 Küuͤhe, 2 Ziegen und 624 Schweine. Die Pferde standen in ziemlichen Preisen, der Absatz aber war nicht bedeu⸗ tend. Die Ochsen galten bis 40 Rthlr., die Kuͤhe bis 26 Rthlr., die Ziegen bis 6 Rthlr. und das Paar Schweine bis 18 Rthlr.
Meteorologische Beobachtung.
341 833. Morgens Nachmitt. V Abends Nach einmaliger 26. April. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. zufübrna. 337,2 „vr. 337,3 per.331, *“ par. Ouellwärme 6,1 ° R. waͤrme + 2,9 3 6,0 °R. + 3,e °R. 1
Thaupunkt *+ 1,°R 81 1,1 *% R. +. 0,0 °R. Jlußwärme 7,0 % R. Dunstsaͤttg. 92 „Ct. 67 Ct. 73 p Ct. [Bodenwärme 5,2 °R. Wetter.. heiter. regnig. halbheiter. ].. .. „ Wind “ N. 1 N W. NW. Ausdünst. 0,082 Rh. Wolkenzug N. — — Niederschlag 0, 002 Rh.
—— —
Nerlinsr höhroe. Den 27. April 1833.
Amil. Fonde- und Geld-Cours Zettel. (Preu/s. Cour.) I —rB
Zf. Brief. Geld.]†
nen ens ev nnmnnnnneweenen — St.-Schuld-Sch.
S 4 )95 ¾ 95 l [Grosshz. Pos. do.] 4 100 9½ — pPr. Engl. Anl. 18. 5 104 ½ — [Ostpr. Pfandbr. 4 99 Pr. Engl. Anl. 22. 5 104 ½, — [pomm. do. 4 104½ — Dr. Engl. Obl. 30. 4 91 ¼ 90 8 Kur.- u. Neum. do. 4 106 ger Präm. Sch. d Seeh. — 53 ¾ 53 ⅜ Schlesische do 4 [106v ½ — Kurm. Obl. m 1. C.] 4] 94 ½ — Rkst. C. d. K.- u. J. — 62 — Neum. Int. Sch. do. 4 94 ½ — [Z.-Sch. d. K.- u. N. —8 63 — Berl. Stadt-Obl. 4 96 — Königsb. do. 4 95 ½ — Holl. vollw. Dak. — 18 ½ — Elbing. do. 4 — — Neue do. — 19 Sn⸗ Danz. do. in Th — 36 — [Friedrichsd'or.. —] 13½ 3 ½ W estpr. Pfandbr. 4 97 ½ — Disconto — 3* 4 ½
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Wechsel-Cours.
Amskerdam. “ [145 1145 ½ waren nicht mehr wie etwa 100 Mitglieder zugegen, wovon min⸗
dito b .. 111nm — 144 ½ destens die Haͤlfte der Opposition angehoͤrte. Der Finanz Haqhars ve Ab. Kur⸗ 152. Minister brachte die beiden von der Deputirten⸗Kammer be⸗ 1rdü. v“ e 12 3 * V 28 reis angenommenen, von der Pairs⸗Kammer ader theitweise ge⸗ 4“ n 80z K aͤnderten Gesetz⸗Entwuͤrfe uͤber die Zuschuͤsse zu dem vorjaͤhrigen ““ 180 : Hr. 108* Budget und uͤber den Rechnungs⸗Abschluß von 1830 cin. In v42* 150 Fl. 2 At. 103½ — dem erstern hat die Pairs Kammer den 4ten und 5ten Artikel Ie. Fg,e 100 Thl. 2 t. 99 4 amendirt, in dem letztern aber den 10ten Artikel gaͤnzlich gesterchen. “*“ 100 Thi. 8 Tage — 1103 Der Minister gab den Wunsch zu erkennen, daß die Kammer bööö 150 Fl. 2 Mt. 103 — sich mit diesen beiden Entwuͤrfen moͤglichst rasch beschaͤftigen *“ 100 Rbl. 3 Woch. — 3022 moͤge, indem es von Wichtigkeit sey, die in demselben enthalte Warschau .600 Fl. Kurz 1r ben nen Finanz⸗Gegenstaͤnde noch vor dem Schlusse n es
nmrnrneeneneremnenn Preuss. Cour. Brief. Gela. — —
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Sonntag, 28. April. Das Maͤdchen aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Millionair, Zauber⸗Maͤhrchen in 3 Akten, von F. Raimund. (Dlle. Hoch, vom staͤndischen Theater zu Preßburg, neu engagirtes Mitglied dieser Buͤhne: Die Jugend.) Montag, 29. April. Lorbeerbaum und Bettelstab, oder: Drei Winter eines Deutschen Dichters, Schauspiel mit Gesang in 3 Akten, von K. v. Holtei; Musik von Jultus Rietz. Hier⸗ auf: Bettelstab und Lorheerbaum, oder: Zwanzig Jahre nach dem Tode, Nachspiel in 1 Akt, von K. v. Holtei. (Hr. v. Hol⸗ tei, im ersten Stuͤcke: Heinrich; im zweiten: den verruͤckten Bettler, als Gastrolle.)
Wegen eingetretener Hindernisse kann die Oper „Die Braut“ erst Dienstag, den 30sten d. M., gegeben werden.
Die bereits geloͤsten Billets bleiben zur heutigen Vorstellung guͤltig, oder kann der Betrag dafuͤr bis 6 Uhr Abends wieder in Empfang genommen werden.
Dienstag, 30. April. Die Braut, komische Oper in 3 Ak⸗ ten, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, von L. Angely; Musik von Auber. ([(Neu einstudirt.] (Mad. Schodel, Kaiserl. Koͤ⸗ ag Hof⸗Opernsängerin zu Wien: Henriette, als neunte Gast⸗ rolle.) xxn EAFgxxTETAIAxxcTnaxeneNvrre eEr ix2. MvAnga
Reueste Nachrichten.
Paris, 21. April. Der Koͤnig fuͤhrte gestern den Vorsitz im Minister⸗Rathe.
Der zum diesseitigen Botschafter am Kaiserl. Oesterreicht⸗ schen Hofe ernannte Graf von Sainte⸗Aulaire wollte heute die Reise nach Wien antreten. 1
In der gestrigen Sitzung der Pairs⸗Kammer legte der Finanz⸗Minister das Tages zuvor von der Deputirten⸗Kam⸗ mer angenommene Einnahme⸗Budget, im Gesammt⸗Betrage von 1,033,370,347 Fr., vor. Nachdem sofort eine Kommisston zur Pruͤfung desselben ernannt worden, berichtete Herr Gautter uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen der Ausfuhr⸗ und Einfuhr⸗Präͤ⸗ mien vom Zucker. Die Vorlesung dieses Berichts, an dessen Schlusse Herr Gautier fuͤr die Annahme des betreffenden Gesetz⸗ Entwurfes, jedoch mit verschiedenen Modificationen, stimmte, dauerte uͤber 2 Stunden. — Drei Gesetz⸗Entwuͤrfe von oͤrtlichem Interesse wurden darauf einstimmig angenommen. — Der Ba⸗ ron Thénard berichtete hiernaͤchst uͤber die beiden Gesetz⸗Ent⸗ wuͤrfe wegen des Ankaufs der Cuvierschen Bibliothek und der Champollionschen Manuskripten⸗Sammlung, so wie wegen der Bewilligung einer Pension von 6090 Fr. an eine jede ger bei⸗ den Wittwen dieser Gelehrten. Nachdem sofort zur Berathung uͤber diese Gesetz⸗Entwuͤrfe geschritten, gingen sie mit 92 gegen 3 Stimmen durch. — An der Tagesordnung war sod ann der Kommis⸗ sions⸗Bericht uͤber den Gesetz Entwurf wegen der Exmittirung der Grund⸗Eigenthuͤmer in Faͤllen, wo das allgemeine Beste eine solche erheischt. Den Beschluß der Sitzung machten zwei an⸗ dere Berichte uͤber die von dem Kriegs⸗Minister verlangten Squt⸗ pirungs⸗Kosten pro 1832 und üuͤber die Unterstützungen fuͤr die politischen Fluͤchtlinge. — Die Versammlung vertagte sich darauf bis zum nachsten Montag, wo sie den Bericht uͤber das Ein⸗ nahme⸗Budget erwartete.
Bei der Eroͤffnung der gestrigen Sitzung Deputir ten⸗Kammer, in welcher Herr Etienne den Vorsitz füͤhrte,
Vormittag
1 der
Auswärtige Börsen.
Oesterr. 5 8 Met. 92 ⅛. 4 % do. 83 ¾. Bank-Actien 1202 ½ Russ. Eng!
100. Russ. Holl. (v. 1831) 90. Met. in Hamb. Cert. —. Preuss Prämien-Scheine 106 ¾, 4 ½ Preuss. Engl. —. Pomn. 114. Dän. 71 ½.
reguliren. Mehrere Deputirte waren der
Annahme jener beiden Gesetze erforderliche
8 2 N 1 Meinun 8 .2
2 8 , Amsterdam, 22 Apri.. nicht mehr zusammenkommen werde. Mittlerweile 6 S Schuld 45177, 58 do. 84 ⁄. Ausgesetrte Schuld sich Herr Salverte uͤber die Wegstreichung des e 1 e. April. 38 Span. 43 ⅛. 285 66. Kammer sich hierdurch einen Eingriff in die Vorrech * putirten⸗Kammer erlaubt habe. Herr Karl Dupin verl
daß der ganze Entwurf noch einmal der betreffenden Kommisst zur Pruͤfung uͤberwiesen werde. Herr Humann dagege
.
Koͤnigliche Schauspiele. Sonntag, 28. April. Oper in 3 Abtheilungen, von C. M. v. Weber.
theilungen, von G. E. Lesstng.
Mittwoch, 1. Mai. zeiten, Oratorium von J. nigl. Saͤngern Herren Bader, Hosfmann,
Hapdn. Autsgefuͤhrt ven den Koö Mantius,
— 689
gen Koͤnigl. Saͤngern und Saͤngerinnen, den saͤmmtlichen Mit gliedern der Koͤnigl. Kapelle, der Koͤntgl.
Im Opernhause: Der Freischuͤtz,
Im Schauspielhause: Emilia Galotti, Trauerspiel in 5 Ab⸗
lülee 1
Montag, 29. April. Im Schauspielhause: Das Kaͤthchen Etgenthuͤmer, wuͤrde haben liegen lassen. Der Hand
von Heilbronn, großes Ritterschauspiel in 5 Abtheilungen, mit nister nahm sich dagegen der Paircs Kammer an un
einem Vorspiele in 1 Akt, von H. v. Kleist. tete, daß diese ihre Mitwirkung bei der Gesetzaebung In Potsdam, zum erstenmale: Der Johaunessegen, drama- verweigert habe. „Ich sollte meinen“, fuͤgte cr der z8 tischer Scherz in 2 Abthetlungen, von E. Karolt. Hierauf: die vornehmste Pfitcht der beiden Kammern darin Lestans Das Landhaus an der Heerstraße, Posse in 1 Akt, von Kotzehue. gegenseitig mit der groͤßten Schonung zu dehandenn. Die
Und, zum erstenmale: Der Gedurtstag, Divertissement in 1 Akt, Kammer ist sowohl mit dem Ermittirungs, wals mit den von Hoguet; Musik arrangirt und neu kompontrt von C. Blum. temental⸗Gesetze unausgesetzt beschäftigt, und men kann Dienstag, 30. April. Im Schauspielhause, zum erstenmale nicht sagen, daß sie feindselig gegen die Jul Repeloer wiederholt: Mulier taceat in ecclesia, oder: Die kluge Koͤnigin, sinnt sey.“ Da nach Beendigung dieses Wo twechf historische Tragi⸗Komoͤdte in 3 Akten, von E. Raupach. Hier. Versammlung noch bei weitem nicht vollzadiig war, so.
auf, zum erstenmale: Der Geburtstag, Divertissement in 1 Akt, von Hogquet; Musit arrangirt und neu komponirt von C. Blum. Im Opernhause: Die vier Jahres⸗
Devrient,
Hammermeister und Ischiesche, den Koͤnigl. Saͤngerinnen Dlles. Boͤtticher, Gruͤnbaum, Lenz und Stephan, so wie von den uͤbrt⸗
Musik Schule und dem gesammten Chor⸗Personale des Koͤnigl. Theaters, unter Die⸗ rection des Koͤnigl. General⸗Musik ⸗Direktors, Ritters Spontint.
stand auf einer schleunigen Diskussion und wurde Herrn Dupin d. Aelt. unterstuͤtzt. Herr Glats B ßerte sich mit vieler Bitterkeit uͤber die Pairs Kamm offenbar, meinte er, daß diese Kammer gegen dee volutton feindselig gesinnt sey, da sie sonst nicht me
der Deputirten Kammer bereits angenemmene Gesetze Wichtigkeit, wie z. B. dasjenige uͤber die Ermittr
nach einander mehrere Bittschriften Berichte abgestatte doch durchaus kein Interesse doten. An der Tag war darauf der Bericht uͤber den Gesetz Entwurf wegen de wortlichkeit der Minister. Herr Beranger, der denselben ab statten dHatte, begnuͤgte sich indessen, idn auf das Burcau des Dra⸗ sidenten niederzulegen. Jetzt wurde ein Versuch gemacht, ob dre Versammlung wohl zahlreich genug sep, um üͤder verschtedene Gr setz Entwuͤrfe von öͤrtlichem Interesse adzustemmen — mens⸗Anfruf ergab 231 anwesende Mitglieder, 1 mehr als das erforderliche Minmum. Die Annahme der gedachten Sesen
Entwuͤrfe erfolgte mittelst 222 gegen 9 Stimmen. — Nach Er.
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