burg statt. Am 22sten besuchte der Herr Bischof das Dom⸗ Gymnasium, wo er dem Religions⸗Unterrichte und andern Ge⸗ genstaänden des Gymnasial⸗Unterrichts seine Theilnahme widmete, und am folgenden Tage inspicirte er die verschiedenen staͤdtischen Schulen. Den 25. April brachte derselbe in der Landesschule Pforta zu und wohnte hier den Morgen⸗ und Abend⸗Gebeten, dem Reli⸗ gions⸗Unterrichte in den verschiedenen Klassen und auch einigen andern Lehrstunden bei. Nachdem der Herr Bischof am 26sten fruͤh in der Dom-Kirche gepredigt hatte, reiste derselbe uͤber Mer⸗ seburg nach Magdeburg zuruͤck.“
— Nachrichten aus Juͤlich zufolge, ist der am 20sten Abends von dort nach Koͤln abgefahrene Postwagen, eine Stunde von jener Stadt, bei einer großen Dunkelheit durch die Unvor⸗ sichtigkeit des Postillons in einen Graben hinabgestuͤrzt, wobet die acht in demselben befindlichen Passagiere mehr oder minder verletzt wurden.
XX“
Am 20. April verschied nach einem kurzen Krankenlager an einer Lungenlaͤhmung, in einem Alter von 49 Jahren, zu Kam⸗ min bei Kuͤstrin der Freiherr Konrad von Romberg, Oberst außer Diensten.
Er war ein aͤcht ritterlicher Charakter; alle Verhaͤlt⸗ nisse, in welche ihn Gott gestellt, umfaßte und durchdrang er mit besonderer Kraft, Klarheit und Waͤrme. Was er in dem Heere — sowohl in den ungluͤcklichen Feldzuͤgen von 1806 — 1807 und besonders in den spaͤteren glorreichen, uͤberall, wohin er ge⸗ stellt wurde, als auch an einzelnen großartigen Thaten — leistete, ist in den Herzen seiner Waffenbruͤder lebendig.
Besonders lebt sein Andenken in einer Schaar, welche zu errichten er den ehrenvollen Auftrag von Sr. Maj. dem Koͤnige hatte, und der er die ihm eigene Liebe fuͤr Koͤnig und Vater⸗ land einzuhauchen wußte.
Seit 1818, wo er sich verheirathet, lebte er seiner Familie und der Verwaltung seiner Besitzungen.
Waͤhrend er mit zarter Liebe und Sorgfalt die, welche ihn zunaͤchst umgaben, begluͤckte, und in dem ihm anvertrauten Wir⸗ kungskreise mit Ernst, Kraft und Einsicht neues Leben schuf, blieb er mit jugendlicher Waͤrme seinen entfernten Freunden und ehemaligen Waffen⸗Gefaͤhrten wahrhaft zugethan.
Mit besonderer Liebe und Treue folgte er aber dem Ge⸗ schicke des Vaterlandes, dessen Demuͤthigung in der ungluͤckli⸗ chen Zeit vielleicht wenige Herzen so tief empfunden hatten, als das seinige.
In allen Theilen des Vaterlandes wird auch das Hinschei⸗ den dieses hochherzigen Mannes von edlen Seelen tief empfun⸗ den werden.
Wie sein in aller Beziehung seiner großartigen Gesinnung entsprechendes Leben und Wirken im Christenthume wurzelte und seine Kraft daraus zog, war nur den Wenigen bekannt, die ihm nahe standen und denen er sein Herz eroͤffnete. 8
1.
Verzeichniß der Vorlesungen
bei der Koͤniglichen medizinisch⸗chirurgischen Mili⸗ tair⸗Akademie im Sommer⸗Halben⸗Jahre vo
Anfang Mai bis Ende September 1833.
I. Professores ordinarii.
E. Horn, Dr., Dekanus, wird Mittwochs und Sonnabends von 8 bis 9 Uhr seine oͤffentlichen Vortraͤge uͤber die wichtigsten Lehren der praktischen Kriegs⸗Arzneikunde fortsetzen, und privatim Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 8 bis 9 Uhr die spezielle Pathologie der hitzigen und chronischen Krankheiten nach eigenen Heften vortragen. 8 8
C. F. v. Graͤfe, Dr., trägt vor: dͤffentlich die dynamischen Knochen⸗Krankheiten, Montags und Dienstags von 9 bis 10 Uhr. Privatim 1) Chirurgie, Moͤntags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 3 bis 4 Uhr; 2) Klinik der Chirurgie und Augenheil⸗ kunde im Koͤnigl. chirurgisch⸗klinischen Institute, taͤglich von 2 bis 3 F.
— F. Hermbstaͤdt, Dr, wird Montags und Mittwochs von 5 bis 6 ½ Uhr die Lehre von den organischen Saͤuren und deren Sal⸗ zen nach der Pharmacopoes Bocussica, im Laboratorium seiner Woh⸗ nung, theoretisch und praktisch lehren. Privatim wird er Mon⸗ tags, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Freitags von 3 bis 4 Uhr die Pharmacie und pharmaceutische Chemie, oder die Lehre von der Kenntniß und Zubereitung der chemischen Arzneimittel, durch Experimente erlaͤutert, und Montags, Dienstags, Mittwochs und Freitags Nachmittags von 4 bis 5 Uhr die Experimental⸗Physik vortragen . 88
F. Hufeland, Dr., wird oͤffentlich Mittwochs und Sonn⸗ abends von 9 bis 10 Uhr allgemeine Pathologie oortragen; priva⸗ tim Semiotik, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 10 bis 11, und Therapie taͤglich von 1 bis 2 Uhr.
E. A. F. Kluge, Dr. wird 1) dffentlich uͤber Knochenbruͤche und Verrenkungen, des Montags und Dienstags Vormittags von 11 bis 12 uhr; 2) privatim a) uͤber den chirurgischen Verband, des Mittwochs und Sonnabends Vormittags von 10 bis 12 Uhr; b) uͤber die chirurgischen Operationen, des Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags Morgens von 6 bis 8 Uhr; c) uͤber theo⸗ retische und prakkische Geburtskunde, des Mittwochs und Sonn⸗ abends Nachmittags von 3 bis 5 Uhr Lehr⸗Vortraͤge halten, und 89 uͤber die syphilitischen Krankheiten, des Mittwochs und Sonn⸗ abends von 8 bis 10 Uhr Morgens im Charité⸗Krankenhause klini⸗ schen Unterricht ertheilen. Die zur chirurgischen Operations⸗Lehre gehbrenden Unterweisungen und Uebungen an Leichnamen werden sechsmal woͤchentlich, waͤhrend der Abendstunden von 6 bis 8 Uhr, und die mit den geburtshuͤlflichen Vorlesungen verbundenen klini⸗ schen Uebungen des Mittwochs und Sonnabends von 9 bis 6 Uhr im Charité⸗Krankenhause besonders statthaben.
L E. v. Koͤnen, Dr., wird oͤffentlich Montags und Dien⸗ stags von 10 bis 11 Uhr Materia medica nach C. Hufeland's Conspectus Materine medicae vortragen.
H. F. Link, Dr., wird dffentlich Sonnabends von 12 bis 1 Uhr die Lehre von den Giften abhandeln. Privatim wird er von 7 bis 8 Uhr Morgens sechsmal in der Woche die Kraͤuterkunde leh⸗ ren, auch Sonnabends Nachmittags botanische Erkursionen anstel⸗ len; ferner Montags, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Frei⸗ tags von 8 bis 9 Uhr die Naturgeschichte vortragen.
E. Osann, Dr., wird privatim die Materia medica nach C. W. Hufeland’s Conspeectus materiae medicae sechsmal woͤchentlich, von 5 bis 6 Uhr, und dffentlich zweimal woͤchentlich, Mittwochs und Sonnabends von 9 bis 10 Uhr, die Lehre von den Heilquellen Deutschlands vortragen. “
J. N. Rust, Dr., wird 1) die klinischen Uebungen am Kran⸗ kenbette uͤber die gesammte Chirurgie taͤglich von 10 bis 11 ½8 Uhr im Koͤnigl. chirurgischen Klinikum des Charité⸗Krankenhauses leiten.
C. D. Turte, Dr., wird Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 5 bis 7 Uhr Nachmittags, Experimental⸗Chemie, Mittwochs und Sonnabends von 6 bis 8 Uhr. Morgens, Experimen⸗ ral⸗Pharmacie, Dienstags und Donnerstags von 9 bis 11 Uhr die Grundzuͤge der Physik und Chemie, als Einleitung in die medizi nisch⸗chirurgischen Studien vortragen, und seine oͤffentlichen Vor⸗ lesungen in noch zu bestimmenden Stunden fortsetzen.
F. Wolff, Dr., wird Donnerstags und Freitags von 11 bis
2½4 —
Amtl. Fonds- und Geld. Cours-Zettel.
Westpr. Pfandbr.
8
12 Uhr Einleitung in das Studium der Philosophie oͤffentlichsvor⸗ ir II. Professores extraordinarii.
G. W. Eck, Dr., wird privatim von 2 bis 3 Uhr Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags die allgemeine Pathologie, und oͤffentlich Mittwochs und Sonnabends in denselben Stun⸗ den die allgemeine Therapie vortragen. . 19 —
G. C. Reich, Dr., wird die Geschichte der Medizin vortragen. Privatim lehrt er Pathologie und Therapie.
—
Meteorologische Beobachtung. 1833. Morgens V Nachmitt. Abends Nach einmaliger
28. April./ 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Umhr. Beobachtung.
1“ 2n ’ 3 8 8 832,97 Par. Quellwäͤrme 6,1 9R.
„N 2 8. 6 g Ri.uatwarme M 7 M.
83 pCt. Bodenwärme 5,1° R. vegmtg. Ausdünst. 0, 09 1 ðRh. Niederschlag 0,0⸗. 5 Rh.
Luftdruck. 335,74. Par. 334,04 Par. Luftwaͤrme ++ 2,8 ° R. + 10,2°R. Thaupunkt — 0, °oR — 0,9 °R. Dunstsaͤttg. 74 vCt. 49 pCt.
Wetter. —. halbheiter. halbheiter. E656 S. “
Wolkenzug
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111665 Den 29. April 1833.
(Preuss. Cour.)
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pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30 Präm. Sch.d. Sech. Kurm. Ob1. m 1. C Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th
Grosshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur.- u. Neum. do. Schlesische do Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.
95 ½ 104 ⅔ 104 ⅔
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Holl. vollw. Duk.] Friedrichsd'or .. 4 Disvont0 3 ½
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- Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 24 April.
Niederl. wirkl. Schuld 45 s5. 5 8 do. 84. 1““
2] 2 298α 9* 27 22 1 ½. Kanz-Bill. 19 v. 69 101 ¼. Russ. (v. 182 ) 99. (V. 1831) 83. Ppreuss. Prämien-Scheine —. Oesterr. 88. 398 Span. 43 ½. 5% 66†.
Hamhurg. 27. April.
2 üc. 8 0 82 9 1 * 021 R 18 EFno Oesterr. 5 ½ Met. 92 ½,. 4½ do. 83. Bank-Actien 1198 ½, Russ. Lngl. 100 ⅛. Russ. Holl. (v. 1831) 89 ¼. Met. in Hamb. Cert. —. Preuss. 8 . 8 . . 42 1 “ b 3 — Prätnieu-Scheine 106 ¾. 4 9 Preuss. Engl. —. Poln. 114. Un. 71. Wien, 24. Aprit. 11““ 52 Met. 91 ½. 49 do. 811¼½. Loose zu 100 Fl. 1877-. Part.-Obl.
133 ⅛. Bank-Actien 1183 %.
Koͤnigliche Schauspiele.
Dienstag, 30. April. Im Schauspielhause, zum erstenmale wiederholt: Mulier taceat in ecclesia, oder: Die kluge Koͤnigin, historische Tragi⸗Komoͤdie in 3 Akten, von E. Raupach. Hier⸗ auf, zum erstenmale: Der Geburtstag, Divertissement in 1 Akt, von Hogquet; Musik arrangirt und neu komponirt von C. Blum.
Mittwoch, 1. Mai. Im Opernhause: Die vier Jahres⸗ zeiten, Oratorium von J. Haydn. Ausgefuͤhrt von den Koͤ⸗ nigl. Saͤngern Herren Bader, Hoffmann, Mantius, Devrient, Hammermeister und Zschiesche, den Koͤnigl. Saͤngerinnen Dlles. Boͤtticher, Gruͤnbaum, Lenz und Stephan, so wie von den uͤbri⸗ gen Koͤnigl. Saͤngern und Saͤngerinnen, den saͤmmtlichen Mit⸗ gliedern der Koͤnigl. Kapelle, der Koͤnigl. Musik⸗Schule und dem gesammten Chor⸗Personale des Koͤnigl. Theaters, unter Di⸗ rection des Koͤnigl. General⸗Musik⸗Direktors, Ritters Spontini.
Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstuͤtzungs⸗Kasse (Spontini⸗Fonds) fuͤr huͤlfsbeduͤrsftige Theater⸗Mitglieder be⸗ stimmt. 1 Preise der Pläͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Nan⸗ V
ges: 1 Rthlr. ꝛc. 1 Die Abonnements und freien Entréen sind ohne Ausnahme nicht guͤltig. Donnerstag, 2. Mai. Im Schauspielhause: Jakobine von Holland, historisches Schauspiel in 5 Abtheilungen, nebst einem Vorspiele, zum Theil nach einer Englischen Erzaͤhlung, von E. Raupach.
686*
Dienstag, 30. April. Die Braut, komische Oper in 3 Ak⸗ ten, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, von L. Angely; Musik von Auber. [Neu einstudirt.] (Mad. Schodel, Kaiserl. Koͤ⸗ nigl. Hof⸗Opernsaͤngerin zu Wien: Henriette, als neunte Gast⸗ rolle.)
Mittwoch, 1. Mai. Kein Schauspiel.
Donnerstag, 2. Mai. Die Familien Capuleti und Mon⸗ teccht, Oper in 4 Akten, aus dem Italiaͤnischen; Musik von Bellini. (Mad. Schodel: Giulietta, als zehnte Gastrolle.)
Neueste Nachrichten.
Paris, 23. April. Herr Levett⸗Harrts hat der Regierung sein Beglaubigungs⸗Schreiben als Geschaͤftetraͤger der Vereinig⸗ ten Staaten von Nord⸗Amerika uͤberreicht.
In der Deputirten⸗Kammer fand gestern zuvoͤrderst die monatliche Erneuerung der Bureau's statt. An der Tages⸗ ordnung war sodann der Bericht uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen der Befestigung der Hauptstadt. Dem neuerlich eingefuͤhrten Ge⸗ brauche gemaͤß, begnuͤgte sich indeß der Oberst Lamy, der diesen Bericht abzustatten hatte, ihn auf das Bureau des Praͤsidenten niederzulegen. Die Sitzung mußte hiernaͤchst, da die Versamm⸗ lung nicht vollzaͤhlig war, eine Zeit lang suspendirt werden. Nachdem noch einige funfzig Deputirte eingetroffen, wurde der zweite Kolonial⸗Gesetz⸗Entwurf, woruͤber die Debatte am letzten Sonnabend abgebrochen worden war, wieder vorgenommen. Alle zu demselben in Vorschlag gebrachten Amendements wurden verworfen. 89 diesen gehoͤrte unter mehreren anderen auch der Antrag des Herrn Charamaule, daß man den zum Tode ver⸗ urtheilten Kolonisten den Rekurs an den Cassationshof gestatte. Herr Dupin d. Aelt. bekaͤmpfte diesen Vorschlag; ein solcher Rekurs, meinte er, bestehe fuͤr keinen Militair und es lasse sich
statten wolle; jedenfalls muͤsse der Antrag schon deshalb verwo fen werden, weil die Genehmigung desselben die Annahme — ganzen wuͤrde. ahl⸗F dem Inhalte desselben soll jeder in den Kolonieen geboren oder seit 2 Jahren daselbst angesessene Franzose Waͤhler ern insofern er 25 Jahr alt, im Genusse seiner buͤrgerlichen u- politischen Rechte ist, und entweder 300 Fr. an direts Steuern auf Martinique und Guadeloupe (auf der Insel Vou bon und in Guiana sollen nur 200 Fr. erforderlich seyn) en
Gesetzes im Laufe der gegenwaͤrtigen Session verhinden Der 20ste Artikel handelt von der Wahl⸗Faͤhigkeit; nac
richtet, oder ein bewegliches oder unbewegliches Eigenthum ull
30,000 Fr. auf Martinique und Guadeloupe und von 20 Fr. auf der Insel Bourbon und in Guiana nachweist. za Isambert trug auf eine Ermaͤßigung dieser Bedingungeng fand indessen in der Versammlung keine Unterstuͤtzung. 2 21sten Artikel zufolge, soll zu den Verrichtungen eines — gliedes des Kolonial⸗Conseils jeder Waͤhler ernannt werden fen, der das 30ste Lebensjahr zuruͤckgelegt hat und an dir Steuern auf Martinique und Guadeloupe 600 Fr., a
Insel Bourbon und in Guiana aber 400 Fr. zahlt
ein bewegliches oder unbewegliches Eigenthum von 60,000 † auf Martinique und Guadeloupe, oder von 40,000 Fr. auf Pan bon und in Guiana nachweist. Nachdem dieser und der voh
Artikel, so wie demnaͤchst die drei letzten unveraͤndert an
men worden, ging der ganze Gesetz⸗Entwurf mit 216 gegen 266 men durch. — Herr von Aulnay berichtete jetzt uͤber den Entwurf wegen der außerordentlichen Zuschuͤsse zu dem vorsaͤhtige Budget, worin die Pairs⸗Kammer die Artikel 4 und 5 dert hatte, und trug nochmals auf eine andere Redaction ss beiden Artikel an. Die Versammlung entschied sich inzwisce
mit 226 gegen 15 Stimmen fuͤr die Annahme der von ie
Pairs⸗Kammer vorgeschlagenen Abfassung, so daß dieser wurf endlich beseitigt waͤre. — Nicht eben so ging es mit
Rechnungs⸗Abschlusse von 1830, worin die Pairs⸗Kammer dagl
10ten Artikel, des Inhalts, daß fuͤr jede von den Kammern nic bewilligt gewesene Staats⸗Ausgabe der Minister, der solche i fuͤgt, persoͤnlich haften solle, gaͤnzlich gestrichen hatte. Zwar tun der Berichterstatter, Herr Delaroche, Namens der betrefi den Kommission darauf an, sich in die Ansichten der Pate Kammer zu fuͤgen und somit jenen Artikel jetzt falln a lassen, um ihn spaͤterhin bei dem Gesetze uͤber die gye antwortlichkeit der Minister wieder zur Sprache zu eme gen; indessen verlangte Herr Salverte, daß die d rathung uͤber diesen Gegenstand bis zum folgenden du ausgesetzt werde, damit jeder Deputirte zuvor reiflich darg nachdenken koͤnne. Dies geschah. — Der letzte Gesetz⸗Entwa
der an der Tagesordnung war, betraf die Pensionirung der d.
stillesuͤrmer, mit den ven der Pairs-Kammer darin vorgemn menen Aenderungen.
(Gaötan von Larochefoucauld, der General Lafagpenn
und der Minister des Innern Theil nahmen, wurde Fortsetzung dieser Berathung auf den folgenden Tag verlegt
Der in Algier erscheinende Moniteur meldet, daßg Koͤnigin mehrere kostbare Ornamente fuͤr die dort gestiftete kah lische Kirche gesandt hat, welche noch zeitig genug ankamen, am ersten Oster⸗Feiertage beim Gottesdienste gebraucht zu wene
In den Eiysaͤischen Feldern und dem Garten der Tuilen werden große Vorbereitungen zur Feier des Namens⸗Tagutt Koͤnigs gemacht. 2.
Der Nouvelliste meldet: „Am 17ten d. M. in der haben sich 25 Fluͤchtlinge aus den Polnischen Depot in Benß heimlich entfernt, um sich nach Deutschland zu begeben. wurden am folgenden Tage in Sancerre, zwei Stunden vord Uebergange uͤber die Loire, von der National⸗Garde und! Gendarmerie verhaftet. Sie waren fast alle mit Schulden; lastet und standen in uͤblem Ruse; der Wunsch, sich ihren Gh bigern zu entziehen, hat wahrscheinlich mit dazu beigetragen,; zur Flucht zu bewegen. Die Mehrzahl der in dem Devpet Bourges befindlichen Polen, deren Auffuͤhrung stets lobensnm gewesen ist, haben bei dem Praͤfekten und dem kommandirene General darum nachgesucht, daß diese Fluͤchtlinge nicht vimg aufgenommen wuͤrden. Der Minister des Innern hat Ais ertheilt, jene 25 Entflohenen von der Liste zu streichen.“
Man spricht von der baldigen Ruͤckkehr des Gouvpemnm der Citadelle von Blaye, General Bugeaud, nach Paris. I. Infanterie⸗Brigade der hiesigen Garnison, welche er fruͤher la mandirte ward seit seinem Abgange nach Blaye dem Gemm von Rumigny gegeben. Wie es heißt, ist ihm nunmefht Brigade des auf die Disponibilttaͤts⸗Liste gestellten General 2 det zugedacht. G
Die neuesten Zeitungen aus Nantes enthalten Nachriche aus mehreren benachbarten Ortschaften, wonach man dort im liche Besorgnisse vor dem Wiederbeging der Unruhen hegte. 21 Chouans fingen an, ihre Streitkraͤfte zu sammeln, und in Naͤhe von St. Fiacre soll am 17ten d. M. eine Bande vons hundert Mann gesehen worden seyn. An der Kuͤste der d. tagne sind mehrere Fahrzeuge gesehen worden, die im Bmo⸗ waren, Englische Gewehre auszuladen.
In Angers wurde vor einigen Tagen die Ruhe durch Ankunft zweier St. Simonianer ernstlich gestoͤrt; es entstande! großer Volksauflauf und die Behoͤrden mußten einschreiten, die beiden Sektirer der Volkswutch zu entreißen. Auch in I tes sind zwei dort lebende St. Simonianer von den Lasttrig und Matrosen arg gemißhandelt worden.
Aus Toulon wird unterm 19ten d. M. geschrieben,“ dort Befehl eingegangen ist, alle zur Ausruͤstung eines Gesch ders noͤthigen Vorbereitungen zu treffen.
Der Redacteur des National, Herr Armand Carreh in 17ten d. M. von Lyon in Marseille angekommen und vohf dortigen Republikanern mit der Marseillaise empfangen veg⸗ er waͤr von dem Redacteur des republikanischen Precunee⸗ Lyon, Herrn Petetin, begleitet und hatte sich mehrere Wemne Lyon aufgehalten, von wo er Ausfluͤge nach Genf und Lanm unternahm.
— Heute schloß 5proc. Rente pr. cour. 101. 40. 3proc. pr. compt. 77. 65. fin 5proc. Neap. pr. compf. sin cour. 91. 70. perp. 75 ½. 3proc. 44 ½. 5proc. Belg. Anl. 87 ¼. 5proc.
compt. 101. 3¼ c0ur' 71 5proc Eß Nöm.
N Frankfurt a. M., 26. April. Oesterr. 5proc. Metal⸗ 9 92 ½z. Aproc. 83 ½. 83. 2 ½proc. 49 ⅛. 1proc. 22 Br. 10' Actien 1444. 1442. Part.⸗Obl. 136 ½. 135 ½. Loose zu 5 z 189 ½. B. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 85 ¼ 85 ¼. Poln. Loose 5/1
daher nicht wohl absehen, weshalb man ihn den Kolonisten ge⸗
Nach einer Debatte, woran der Gabtl 82. 90. bis incl. 93. 99. 101. 102.
111636 bis incl. 4639. 4641. 4642. 4643.
V sen ist nicht zulaͤssig, es wird vielmehr fuͤr jeden bei der
Wrohbde8g
Beklanntmamung. In der nach unserer Bekanntmachung vom 25sten v. M. gte stattgefundenen Verloosung von Partial⸗Obligationen der der Seehandlungs⸗Societaͤt im Jahre 1822 bei dem Ban⸗ r N. M. Rothschild in London eroͤffneten Anleihe von 00,000 Pfund Sterl., sind folgende Nummern im Betrage üͤberhaupt 188,000 681 St. gezogen worden: E118“
65. 168. 17. 18. 20. 23. 38. 49. 70. 113. 120. 146. 165. 166. 176. 208. 209. 76. 227. 232. 233, 235. 239. 246. 253. 255. 261. 289. 295.
30 Stuͤck à 1000 Pfd. St
WIN 6 89. 90. 91. 132. 139. 8.82.824.895. 431. 478. 479. 480.
639. 642 bis incl.
S Svee
59. 760. E
761. 769. 770. 780. 781. 782.
90
476. 18 62. 63. 67. 134. 348. 517. 645
794. 801. 802. 809. 810. 811. 837. 838. 839. 859 bis incl. 864 878. 879. 880. 895. 903. 906. 907. 918. 919. 978.
97 Stuͤck à 500 Pfd. St 48,500 Pfd. St.
EEEEö6 Nsbite i 31. 71 b 104. 202. 467.
132 bis incl. 135. 199 bis incl. (nol, 330. 464. 465. 68 ll bis inecel. 514. 598. 602. 603. 606. 663. 664. 666. 667. 719. 722. 723. 724. 883. 886. 887. 888. 891 bis incl. 894. 994 bis incl. 997. 1003. 1005. 1010. 1011. 1049. 1050. 1051. 1053. 1056 bis incl. 1059. 1064 bis incl. 1067. 1107 1110. 1115. 1116. 1117. 1119. 1189. 1190. 1191. 1194. 1227. 1229. 1230. 1201. 1341 bis incl. 1344. 1527 bis inckl. 1534. 1539 bis incl. 1542. 1739 bis incl. 1742. 1759. 1760. 1765. 1766. 1833. 1834. 1836 bis incl. 1841. 1913 bis incl. 1922. 1927. 1928. 1949. 1950. 1952. 1953. 152 G 250 s. (dt. .. ... Lit. D. v 6. 7. 8. 10. 11. 12. 14 bis incl. 18. 78 bis incl. 83. 85 bis incl. 88. 90. 95 bis incl. 98. 274. 275. 276. 284. 285. 289 bis incl. 297. 299. 307. 308. 310. 318. 320. 321. 323. 324. 328. 331 bis incl. 336. 338 bis incl. 345. 20 bis incl. 351. 369 bis incl. 373 bis incl. 384. 400. 403. 406. 407. 410, 413. 424. 426 bis incl. 431. 522. 524. 525. 529. 534. 536. 573. 577. 578. 580. 581. 582. 584. 585. bis incl. 728. 972 bis incl. 986. 1594 bis inelk. 1608. 1775 bis incl. 1789. 2119. 2120. 2121. 2151. 2152. 2154 bis incl. 2161. 2163. 2164. 2539 bis incl. 2550. 2001. 2602. 2603. 2682. 2688. 2691 bis incl. 2695. 2756 bis incl. 2763. 3264. 3265. 3267. 3272 bis incl. 3277. 3279. 9281. 3282. 3283. 3285. 3286. 3288. 3290 bis incl. 3293. 3296. 3297. 3298. 3302. 3303. 3304. 3421 bis incl. 3424. 3584. 3585. 3587. 3588. 3589. 3592. 3612. 3613. 3616. 3619 bis incl. 3624. 3748 bis incl. 4762. 3858 bis incl. 3887. 3903 bis incl. 2917. 3933 bis incl. 3947. 3963 bis inecl. 9977. 4133 bis incl. 4137. 4360 bis incl. 4367. 4438. 4439. 4455 bis incl. 4469. 4624. 4625. 4626. 4629. 4631. 4633. 4634.
38,000 Pfd. St.
79.
4646. 4862 bis incl. 4891. 4957 bis incl. 4971. 5324. 5325. 5326. 5425. 5428 bis hs 5135. 5437. 5438. 5440. 5442 bis — cö. 6451. 5643 bis incl. 5652. 5654 bis incl. 5657. 5659. 5660. 5661. 5663 bis incl. 5666. 5668 bis incl. 5671. 5836 bis inc. 5842. 5844 bis incl. 5860. 5862 bis 9 8883. 5885 bis incl. 5888. 6880 bis 81, 6922. 7043 bis incl. 7089. 8098 8 8100, 8103 bis incl. 8108. 8110 bis 5* 889 8125 bis incl. 8131. 8133 bis hn 1 147. 8274 bis incl. 8283. 8471 bis cl. 8480. 8621 bis incl. 8630.
715 Stuͤck à 100 Pfd. St 71,500 Pfd. St.
Zusammen 188,000 Pfd. St. üeingen dies hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß, eg e vorbezeichneten verloosten Partial⸗Obligationen, und Zisen ehoben derselben auf, die Kapital⸗Betraͤge nebst Auchämes laufenden halben Jahres am 1. Juli d. J. ge⸗ Louponsung der Obligationen und der dazu gehoͤrigen bei dem Banquier N. M. Rothschild in London
„Eine weitere Verzinsung von dem oben erwaͤhnten
Zinsen vom 1. Juli d. J. an, der Geld⸗Betrag von der Kapital⸗ Valuta der Obltgation abgezogen und zuraͤckbehalten .“ Fuͤr diejenigen Inhaber, welche die Zahlung in Berlin zu erhalten wuͤnschen, ist die Einrichtung getroffen worden, daß die am 1. Juli c. faͤllig werdenden Kapitalien schon von jetzt an in Preußischem Courant nach dem mit Beruͤcksichtigung der Ver⸗ fallzeit und des Wechsel⸗Courses auf London von uns festzu⸗ setzenden jedesmaligen Werth des Englischen Geldes bei der Haupt⸗Seehandlungs⸗Kasse erhoben werden koͤnnen.
Die bis zum Schluß des Monats Juli d. J. wirklich ein⸗ geloͤsten Obligationen werden im Laufe des Monats August c. bei der Bank in London niedergelegt werden, wogegen die De⸗ ponirung der spaͤter zur Praͤsentation und Einloͤsung kommenden Obligationen bis zu den folgenden Niederlegungs⸗Terminen aus⸗ gesetzt bleiben muß.
Berlin, den 15. Februar 1833.
General⸗Direction der Seehandlungs⸗Societaͤt. (gez.) Kayser. Mayet. Wentzel.
Dem Seiler⸗Meister Georg Heckel zu St. Johann⸗ Saarbruͤcken ist unter dem 7. Maͤrz d. J. 8 auf den bei der Fertigung flacher oder platter Seile benutzten, durch Zeichnung, Modell und Beschreibung nahers nachgewiesenen sogenannten unsichtbaren Dop⸗ pelstich, egee cag- 5 Fsssöglöüc Zehn hinter einander folgende ahre guͤltiges Patent fuͤr den ganzen Umfang des Preußischen Staats ertheilt worden. 1 WT
Zeitungs⸗Nachrichten. snh.
vC11616“4“*“ L Straßburg, 25. pril. Der hiesige Praͤfekt, Staats⸗ Rath Choppin d'Arnouville, hat heute 18ee durch den Telegraphen zugekommene Devpesche bekannt gemacht: „Der Minister des Innern an die Herren Praͤfekten 1 und Unter⸗Praͤfekten.
Der Schluß der Session von 1832 hat heute stattgefunden. Der Koͤnig begab sich, in Begleitung der Prinzen, zu Pferde nach der Deputirten⸗Kammer; sowohl auf dem Wege dorthin als bei seinem Eintritt in den Saal wurde er mit dem lebhaftesten Beifalle begruͤßt. Der Koͤnig hielt eine Rede, wodurch er die Kammern schloß, und kehrte demnaͤchst, umgeben von einer un⸗ geheuern Volksmenge, nach den Tuilerieen zuruͤck. Waͤhrend des Zuges des Koͤnigs herrschte die groͤßte Ordnung. Paris ist vollkommen ruhig. Die Session von 1833 soll morgen durch delegirte Kommissarien Sr. Majestaͤt eroͤffnet werden.“
Paris, 23. April. In der gestrigen Sitzung der Pairs⸗ Kammer wurden zunaͤchst zwei Berichte uͤber oͤrtliche Gegenstaͤnde und zwei andere uͤber das Korn⸗Gesetz und uͤber den Gesetz Ent⸗ wurf wegen Einfuͤhrung einer strengeren Kontrolle beim Staats⸗ Schatze abgestattet. Ueber diesen letzteren Entwurf wurde die Debatte sofort eroͤffnet und derselbe mit 102 gegen 4 Stimmen angenommen. Eben so ging der Gesetz⸗Entwurf wegen der nach⸗ traͤglichen Bewilligung einer Summe von 2,300,000 Fr. zur Bestreitung der Equipirungs⸗Kosten des im vorigen Jahre aus⸗ gehobenen außerordentlichen Truppen⸗Kontingents ohne weiteres mit 110 Stimmen gegen 1 durch. — Das Korn⸗Gesetz, woruͤber in derselben Sitzung erst berichtet worden, und nach dessen In⸗ halt der jetzige Getreide⸗Zoll noch ferner auf ein Jahr fortbeste⸗ hen soll, gab eben so wenig zu einer Diskussion Anlaß; es wurde mit 115 gegen 10 Stimmen angenommen. — Nachdem endlich auch noch die zur fernern Unterstuͤtzung der politischen Fluͤchtlinge verlangten 2 Millionen mit 99 gegen 16 Stimmen bewilligt worden, beschaͤftigte die Versammlung sich mit dem Gesetz⸗Ent⸗ wurfe wegen der Einfuhr⸗ und Ausfuhr⸗Praͤmien vom Zucker. Der Graf Bastard las eine von Herrn Portal ausgearbeitete Rede uͤber diesen Gegenstand vor, an deren Schlusse er einem von dem Berichterstatter beantragten Amendement, des Inhalts, daß man den Zoll fuͤr den rohen Zucker herabsetze, mit dem Be⸗ merken beitrat, daß er im entgegengesetzten Falle fuͤr die Ver⸗ werfung des Gesetz⸗Entwurfes wuͤrde stimmen muͤssen. — Der Graf von La Villegontier unterbrach hier die Debatte, in⸗ dem er den Kommissions⸗Bericht uͤber das Einnahme⸗Budget abstattete und auf die unveraͤnderte Annahme desselben antrug.
In der heutigen Sitzung wurde die obige Berathung fortgesetzt und beendigt. Gegen eine von Herrn Gautier bean⸗ tragte Erhoͤhung der Einfuhr⸗Praͤmien erhob sich der Finanz⸗ Minister. „Es ist um so nothwendiger“, aͤußerte er, „diese Praͤmien, die dem Schatze jaͤhrlich 8 Mihionen kosten, herab⸗ zusetzen, als uns zur Bestreitung des Budgets von 1834 40. Millionen Fr. fehlen, wozu noch die Ausgaben, die sich bei der Liquidirung der ehemaligen Civil⸗Liste ergeben werden, so wie unsere Schuld an die vereinigten Staaten kommen. Ueberdies
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nach dem hoͤchsten Satze abgeschaͤtzt worden ist, und daß sonach der kleinste Unfall unsere Berechnung uͤber den Haufen stoßen kann. Ist es unter solchen Umstaͤnden nicht ganz angemessen, daß die Regierung auf eine Ermäͤßigung der betreffenden Aus⸗ gabe antraͤgt?“ Der Marquis von Barbé⸗Marbois trat dieser Ansicht bei, waͤhrend Herr Gautier erhebliche Gruͤnde zur Vertheidigung seines Antrages beibrachte. Dieser Antrag wurde indessen verworfen und das ganze Gesetz unperaͤndert mit 113 gegen 12 Stimmen angenommen. — An der Tagesord⸗ nung waren darauf die Berathungen uͤber das Einnahme⸗Budget, das bloß dem Grafen von Montlosier zu einigen Betrachtun⸗ gen uͤber die Salz⸗Steuer Anlaß gab. Der betreffende Gesetz⸗ Entwurf wurde sodann fast einstimmig angenommen und die Ver⸗ sammlung trennte sich, um am folgenden Tage die noch uͤbrigen
iirung einer dieser Obligationen fehlenden Coupon üͤber die
In der Deputirten⸗Kammer wurde heute die Bera⸗ thung uͤber den Gesetz Entwurf wegen der den Bastillestuͤrmern zu bewilligenden Penston von 250 Fr. fortgesetzt, und nament⸗ lich uͤber die von der Pairs⸗Kammer darin bewirkten Aen⸗ derungen wieder aufgenommen. Die betreffende Debatte war von keinem erheblichen Interesse und der Gesetz⸗Entwurf ging, sammt den Amendemenis der Pairs⸗Kammer, zuletzt mit 165 gegen 81 Stimmen durch. — Die Versammlung beschäfttgte sich darauf mit dem definitiven Rechnungs Abschluß von 1830, wor uͤber die Debatte Tages zuvor ausgesetzt worden war. Die Pairs⸗Kammer hatte in diesem Gesetz⸗Entwurfe (wie bereits gestern erwaͤhnt) den 10ten Artikel, wonach kuͤnftig fuͤr jede von den Kammern nicht autorisirte Staats⸗ Aus⸗ gabe der Minister, der solche verfuͤgt, persoͤnlich einste⸗ hen sollte, gäͤnzlich gestrichen. Der Großsiegelbewahrer trat den Gruͤnden, welche die Pairs⸗Kammer bei dieser Gelegenheit geleitet, bei, waͤhrend die Herren Salverte und Isambert fuͤr die Beibehaltung des betreffenden Artikels stimm ten. Nachdem dieser letztere Antrag verworfen worden, schlug Hr. Charamaule vor, den Artikel durch eine andere aͤhnliche Bestimmung zu ersetzen. Herr Vivien war der Meinung, daß diese Bestimmung angemessener ihren Platz in demn Gesetze uͤber die Verantwortlichkeit der Minister finden wuͤrde. Zwar bemerkte der General Demargay, daß dieses Gesetz moͤglicher⸗ weise die Zustimmung der Kammer nicht erhalten koͤnnte; nichts⸗ destoweniger aber wurde der obige Antrag des Herrn Charamaule verworfen, und die gaͤnzliche Weglassung des 10ten Artikels ge⸗ billigt. Eben so wurde eine andere, von der Pairs⸗Kammer im 11ten Artikel vorgenommene Aenderung angenommen. Die dar⸗ auf erfolgte Abstimmung haͤtte, aus Mangel einer hinreichenden Anzahl von Mitgliedern, beinahe kein Resultat gehabt. Nur mit großer Muͤhe gelang es, die absolut erforderliche Masorität von 230 Abstimmenden zusammenzubringen. Von diesen stimm⸗ ten 205 füͤr und 25 wider den Gesetz⸗Entwurf. Die Frage des Praͤsidenten, ob die Kammer am folgenden Tage eine Siz⸗ zung halten wolle, wurde von der Masoritaͤt bejaht, obgleich jener bemerklich machte, daß zu der auf den 25sten angesetzten Schluß⸗Sitzung die zu dieser Feier noͤthigen Vorbereitungen im Saale getroffen werden muͤßten. Mehrere Deputirte meinten aber, man koͤnne sich mit diesen Vorbereitungen fuͤglich in der Nacht beschaͤftigen. Die Versammlung trennte sich gegen 5 Uhr.
Im Nouvelliste liest man: „Der Courrier frangais be⸗ hauptet nach der Sentinelle Picarde, der Minister des Innern habe in einem Rundschreiben die Praͤfekten aufgefordert, ihn von den Ansichten der Departements uͤber die Geschaͤfte der Kam⸗ mer und uͤber den Plan einer zweiten Session in Kenntniß zu setzen. Die Praͤfekten sollen hierauf erwiedert haben, die Kam⸗ mer habe das Vertrauen des Landes verloren und der Plan einer zweiten Session werde gemißbilligt. An dieser ganzen Nachricht ist kein wahres Wort.“
Bei den neuen Munizipal⸗Wahlen in Marseille sind zwei Republikaner und ein Karlist zu Stadtraͤthen gewaͤhlt worden, saͤmmtliche Kandidaten der richtigen Mitte hingegen durchgefallen.
Der National beschaͤftigt sich mit den Plaͤnen, welche das Ministerium in der zweiten Session realisiren will, und sagt in dieser Beziehung unter Anderem: „Bei der Waͤhl des Praͤsiden⸗ ten, der Vice⸗Praͤsidenten und Secretaire, die allen andern Ge⸗ schaͤften vorangeht, will man die Majoritaͤt pruͤfen. Zeigt sie sich eben so nachgiebig in Bezug auf die Personen, wie sie es bisher in Bezug auf die Dinge gewesen, so ist es nicht unmoͤglich, daß die Doctrinairs den bei der Pairs⸗Kammer liegenden Gesetz⸗ Entwurf uͤber den Belagerungs Zustand wieder hervorsuchen und noch irgend einen andern Entwurf von aͤhnlichem Geiste vorle— gen. Leistet die Majoritaͤt Widerstand, so wird man sich auf die Vorlegung des Budgets beschraͤnken und die spaͤteren Ereig⸗ nisse abwarten, um zu handeln. Die Haupt⸗Probe wird die Aufstellung des Herrn Persil als Kandidaten zur Vice⸗Praͤsiden⸗ tur statt des Herrn Bérenger seyn. Sollte die Wahl desselben wirklich erfolgen, so waͤre dies allerdings ein bedeutungsvolles Ereigniß.“
duͤrfen wir nicht außer Acht lassen, daß die Einnahme fuͤr 1834
Gesetz⸗Entwuͤrfe, woruͤber ihr bereits Bericht abgestattet worden, zu erörtern aes e 48
Herr Virey, Deputirter der Untern Marne, hat an die Re⸗ daction des Journal des Débats ein Schreiben gerichtet, worin es heißt: „Mein Herr! An mich, wie an mehrere meiner Kolle⸗ gen, sind Schriften eingesandt worden, in denen die Franzoͤft che Krone fuͤr Joseph Buonaparte vindicirt wird; erlauben Sie mir, diese Auszeichnung, die ich nicht verdient habe, in Ihrem Blatte zu beantworten. Wir haben schon viele Kron⸗Praͤtendenten gehabt, namentlich unter denen, welche versichern, daß sie die hoͤchste Ver⸗ achtung gegen Kronen hegen; sie suchen in ihren Versprechungen gegen das Franzoͤsische Volk einander zu uͤberbieten. Unbe⸗ schraͤnkte Preßfreiheit, das allgemeine Votum, Abschaffung der Steuern, leichtes Fortkommen fuͤr die Proletarier, Belebung des Handels und Gewerbfleißes, Ruhm und militairische Herrschaft in Europa, nichts wird von den Herren Praͤtendenten vergessen. Auch der Graf von Survilliers pill, nachdem er, wie bekannt ist, das Gluͤck der Neapolitaner und inn zu gruͤnden versucht hat, das un⸗ srige vollstaͤndig machen. Tu cht Ehrgeiz, so sagt er, fuͤhre ihn nach Spanien, um si Leinem Scepter zu belasten und eine Civil⸗Liste zu beziehen; er will alle Interessen befriedigen u. s. w. Die ehrenwerthen Thron⸗Kandidaten, welche ihre An⸗ spruͤche auf die Herrschaft Frankreichs geltend machen und sich um die Stimme der Nation bewerben, sollten sich doch zuvoͤr⸗ derst danach erkundigen, ob der Thron ausgeboten ist und ob wir Willens sind, uns den Wechselfaͤllen einer Wahl zu un⸗ terwerfen.“
Der Cassationshof wird sich morgen mit dem Gesuche der Herren Paulin und Cruchet (verantwortlichen Herausgeber des „National“ und des „Charivari“) um Cassation des Erkennt⸗ nisses, das sie wegen eines ungetreuen Berichts uͤber die gericht⸗ lichen Verhandlungen des hiesigen Assisenhofes zu zweimonat⸗ licher Haft und einer Geldbuße von 5000 Fr. verurtheilt, be⸗ schaͤftigen. 8
Der Marschall Clauzel hat folgende Notiz uͤber die Ebe Mitidjah, in welcher Algeer liegt⸗ 8 den Hean,en 8