Parlament ist so unpopulair, und wird sogar von der Masse in einem solchen Grade gehaßt, wie es von den aͤrgsten Feinden der Constitution des Lord John Russell kaum erwartet werden konnte. Was hat die Parlaments⸗Reform fuͤr das Volk gethan? Das ist die Frage, welche das Volk sich in den beiden letzten Monaten bestaͤndig gestellt hat; und die Antwort war immer — Nichts! Aber seit der Debatte uͤber den Antrag des Herrn Aitwood lautet die Antwort in noch stärkeren Ausdruͤcken: — Schlimmer als nichts! Der True Sun, das vorzuͤglichste
Organ derer, welche das Koͤnigreich mit Reform durch Gewalt
bedrohten, wenn sie nicht im Guten bewilligt wuͤrde, entdeckt, bei Gelegenheit der Debatte uͤber die Noth des Landes — daß das Baitische Volk nichts von dem jetzigen Unterhause zu hoffen habe — daß das Volk sich noch immer auf sich selbst verlassen nuͤsse — daß dies Unterhaus so verrottet (rotten) sey, als alle eine Vorgaͤnger, und verlangt eine noch durchgreifendere und entscheidendere Reform. Wo ist denn nun also die versprochene Beendtaung dieser großen Frage? Wo ist die Zufriedenheit des Volkes, welche, wie man uns versicherte, aus dem Vertrauen entstehen wuͤrde, daß seine Interessen und seine Wuͤn⸗ sche durch die Reform⸗Bill vollkommen wahrhaft repraͤsentirt werden wuͤrden? Nichts der Art ist geschehen, und nach der Aunsnahme zu urtheilen, welche die Debatte und Abstimmung uͤber Herrn Attwoods Antrag im Publikum gefunden hat, scheint es auch mit der Zufriedenheit noch im weiten Felde zu seyn. — Oögleich wir wenig Gewicht auf die persoͤnlichen Ansichten sol⸗ cher Leute, wie die Herren Hume und O' Connell, legen, so ist doch das, was sie uͤber die Gesinnungen einer großen Menge von Leuten sagen, mit denen sie in Beruͤhrung kommen, von Bichtigkeit; und diese Gesinnungen, in Bezug auf die gegenwaͤr⸗ iige Verwaltung — die Verwaltung, welche die Reform⸗Bill durch⸗ brachte — wurden von ihnen im Unterhause unumwunden ausge⸗ sprochen. Herr Hume sagte, daß, wenn die Erwartungen des Volkes nicht bald, wenigstens einigermaßen in Erfuͤllung gingen, Sir Robert Peel alle Aussicht habe, auf den Schulzern des Volkes ins Amt getragen zu werden. — Herr Hume war sich nur in seiner Thorheit konsequent, als er hinzufuͤgte, daß es Mangel an Radikal⸗Abzuͤlfe sey, welcher das Volk so mißvergnuͤgt mache. Wenn das Volk im Allgemeinen, oder Herr Hume ins⸗ besondere glaubt, daß unter der Leitung des Sir Robert Peel die Annahme von Radikal⸗Maßregeln wahrscheinlicher ist, als unter Lord Althorp, so muͤssen sie sich von des sehr ehrenwerthen Baronets politischen Grundsaͤtzen eine Ansicht gebildet haben, die wie nur mit dem groͤßten Bedauern theilen wuͤrden, und wir sind uͤberzeugt, daß die jetzigen Minister selbst fest uͤberzeugt sind, daß Sir Robert Peel nichts weniger als die Absicht oder den Wunsch gezeigt hat, sie von ihren Plaͤtzen zu verdraͤngen.“
Der Courier sagt: „Wir haben so oft Gelegenheit ge⸗ nommen, unsere Meinung uͤber die Balloitirungs⸗Frage entschie⸗ den auszusprechen, daß wir es nicht der Muͤhe werth halten, eine weitere Bemerkung zu machen, als unsere Freude daruͤber auszusprechen, daß der Antrag, durch Parlaments⸗Gesetz ein System der Luͤge zu begruͤnden, von einer großen Majoritaͤt des Unterhauses verworfen worden ist. Aber umsonst waͤre es, zu leugnen, daß, wenn der Noth des Volkes nicht abgeholfen wird, nicht nur diese, sondern auch viele andere verderbliche Veraͤnde⸗ rungen in den politischen und gesellschaftlichen Institutionen des Landes unvermeidlich seyn werden.“
Das Duhliner Morning Register vom 24sten d. M. enthaͤlt einen Bericht uͤber eine angeblich am Tage vorher statt⸗ gehabte Versammlung der Irlaͤndischen Freiwilligen; in diesem Bericht ltest man ein Schrriben, das von Sir R. Keane her⸗ ruͤhren soll, und die Reden verschiedener Mitglieder des Corps der Freiwilligen, in welchen die Proclamation des Lord⸗Lieute⸗ nanis, durch die ihre Versammlungen verboten werden, als ein Scherz betrachtet und worin dem Lord Anglesey dafuͤr gedankt wird, daß er die Kraft des neuen Gesetzes nicht gegen die Ge⸗ sellschaft in Anwendung gebracht habe. Das Dubliner Eve⸗ ning Mail diuckt jenen Bericht ab und bemerkt dazu: „Ob gestern wirklich eine Versammlung der Freiwilligen stattfand, wie sener Bericht vorgiebt, oder nicht, dies auszumitteln sind wir nicht im Stande; aber in jedem Faft ist die Sache sehr Haublich gemacht; wenn die verbotene Gesellschaft zusammenkam,
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o sind hoͤchst wahrscheinlich solche Reden gehalten worden, wie
der Bertcht sie enthaͤlt; wo nicht, so sind Eigenthuͤmlichkeit und Sprache der Haupt⸗Acteure auferordentlich gur nachgeahmt.“
Am 12en d. wurden zu Westport in Irland die Heraus⸗ geber und Eigenthüͤmer von vier Zeitungen wegen Verleumdung eines Geistlichen, Namens Lyons, zu theils einmonatlicher, theils vierzehntaͤgiger Haft und ein Jeder zu 20 Pfd. Buͤrgfchaft fůͤr sein kuͤnftiges Penehmen verurtheilt. Sie hatten jenen Geist⸗ lichen als einen Scheinheiligen und Gotteslaͤsterer bezeichnet und ihm Schuld gegeben, daß er sich die in den Jahren 1830 und 1881 zur Linderung der damals in Erres herrschenden Hungers⸗ noth gesammelten Feos zu setnem Gebrauch angeeianet habe, wogegen es sich ergab, daß derselbe sich bei jenem Geschaͤft viel⸗ mehr einen Verlust von 800 Pfd. zugezogen hacte.
1 In Schottland giebe es 16 Accise⸗Einnehmer, deren Gehalt
sich zusammen auf 6959 Pfund belaͤuft, 18 Zoll⸗Amts⸗Secretaire mit einem Gchait von 259%% Pfund, 7½ Zoll⸗Aufseher mit 4,800 Pfund Gehalt und 794 andere Zoll⸗Seamten, die zusam⸗ men ein Gehalt von 74,788 Psfund beziehen.
Ein Handlunagshaus in Liverpool hot den Auftrag erhal⸗ ten, fuͤr 90,000 Pfund Sterling Eisen zu den jetzt in Amerika im Bau befindlichen Cisenbahnen nach den Vereinigten Staaten zu senden.
Im Hafen von Plymouth liegt ein Schiff mit 200 Ver⸗ brechern ain Vord zur Abfahrt bereit.
Mit Hinsicht auf die letzten Nachrichten aus Brastlien heißt es im Conrier: „Der denkende Geist wird das Gemaͤlde eines von der Natur mehr als irgend ein Theil des Erdballs gesegne⸗ ten Landes, das sich aus politischen Stuͤrmen und inneren Zwi⸗ siskeiten zu der Stufe eines freien Staates erhebt, und dessen Bevoͤrkerung unter der natuͤrlichen Form einer monarchischen Re⸗ gierung alle Vortheile einer vernuͤnftigen Freiheit genießt, mit Entzuͤchen betrachten. Ein solches Gemaͤlde bietet Brasilien dar. Dieses herrliche Land, dessen Boden weit schaͤtzbarere Reichthuͤ⸗ mer enthaͤlt, als Gold und Silber, die Kraft noͤmlich, alles Er⸗ forderliche fuͤr die Bequemlichkeit und den Luxus seiner Bewoh⸗ ver hervorzubringen, befindet sich jetzt in einem Zustande rascher Vervollkommnung und verspricht, in nicht sehr ferner Zeit eines der prachwoͤllsten Reiche der Erde zu werden. Alles, was Bra⸗ siien jetzt bedarf, ist Frieden nach außen und Ruhe im Innern. Man haäͤtte kaum glauben sollen, daß die Hitze gluͤhender und üunruhiger Geister, die so viele Jahre hindurch in fortwaͤhren⸗ dein Aufruhr gewesen, so bald und schnell sich legen koͤnne; denn wenn das Verlangen nach politischen Veraͤnderungen in einem Volke einmal erwacht ist, dann pflegt es ihm zur Ge⸗ wohnheit zu werden. Zum Gluͤck scheinen jedoch nun auch die letzten Funken der neulichen Unruhen in Brastlien erloschen zu seyn.“
———
— — London, 26. April. Die Frage uͤber die Ruͤckkehr zur Papier⸗Circulation, statt des Goldes, welche durch Herrn Attwood vor das Unterhaus gebracht worden, ist von demfelben auf eine Weise entschieden worden, welche wohl auf einige Zeit den Gegnern des dermaligen Geld⸗Systems die Lust benehmen wird, die Frage zu erneuern. So unbedacht auch das Parlament im Jahre 1819 gehandelt haben mochte, als es so ploͤtzlich fuͤr die Aufhebung der Bank⸗Beschraͤnkung entschied, und dadurch eine Verminderung im Geld⸗Umlauf hervorbrachte, welche fuͤr alle Schuldner, die Nation mit einbegriffen, so nach⸗ theilig war, so ungerecht wuͤrde es jetzt gegen alle Glaͤubiger seyn, aufs Neue eine Veraͤnderung zu machen, welche dieselben um eben so viel berauben wuͤrde, als der Schuldner dadurch ge⸗ woͤnne. Zu gleicher Zeit ist auch nicht einzusehen, wie durch die Verarmung eines Theiles der Nation zum Vortheil eines ande⸗ ren fuͤr das Ganze etwas gewonnen werden kann. Dieses und noch vieles Andere wurde nicht nur von Lord Althorp, sondern auch von mehreren Gegnern der Verwaltung, besonders von
dem Radikalen Hrn. Grote und dem ehemaligen Minister Sir Robert Peel so vollkommen dargethan, daß sich nach einer drei Abend langen Debatte nur 49 Mitglieder fanden, welche Muth genug
zeigten, dem von Lord Althorp gemachten Gegen⸗Vorschlag, daß es unraͤthlich sey, irgend eine neue Veraͤnderung im gegenwaͤr⸗
itigen Geld⸗System zu machen, zuwider zu stimmen. Unter die⸗ sen befanden sich noch dazu viele, die, wie die Familie O Con⸗ nell, nicht aus Ueberzeugung, sondern, weil es eine Gelegenheit gab, ihre Feindseligkeit gegen die Minister an den Tag zu legen, auf dieser Seite stimmten; wie uͤberhaupt diese hoͤchst wichtige Frage, bei der die jetzige Regierung kein sogenanntes Privat⸗ Interesse haben kann, da jene Veraͤnderung im Jahre 1819 von ihren politischen Gegnern gemacht worden, mehr als billig zur
Partei⸗Sache gemacht worden. Herr Attwood verband bekannt⸗ lich seinen Veraͤnderungs⸗Plan mit einem Vorschlage zur Unter⸗ suchung der Lage der arbeitenden Klassen, welche er als hoͤchst jammervoll beschrieb. Die Minister hatten daher einige Muͤhe, beide Fragen getrennt zu erhalten; denn obgleich Lord Althorp und viele Andere von beiden Seiten des Hauses voͤllig der Mei⸗ nung sind, daß im Allgemeinen sowohl die Feld⸗ als die Fa⸗ briken⸗Arbeiter sich jetzt besser stehen, als seit mehreren Jahren, und im Ganzen mehr Wohlhabenheit und Lebensgenuß und we⸗ niger Elend im Lande herrsche, als selbst vor dem Jahre 1819,
wo vorgeblich der große Schlag gegen unseren Wohlstand ge⸗
fuͤhrt worden seyn soll, so erklaͤrten sie sich doch bereit, Untersu⸗
chungen anstellen zu lassen. Aber Herr Attwood wollte, daß man
sogleich zu dieser Untersuchung schreiten moͤge, und alle nach Popularitaͤt haschende Mitglieder stimmten natuͤrlich mit ihm;
dessenungeachtet waren sie nur 113 an der Zahl, so daß es jetzt
den Ministern vorbehalten ist, jene Untersuchungen vorzuschlagen. Auch hat Lord Althorp wirklich seinen Entschluß angekuͤndigt, auf einen Ausschuß zur Untersuchung des Ackerbau⸗Zustandes und einen anderen zur Untersuchung des Handels⸗Zustandes an⸗ zutragen, was das ungeduldige Publikum einigermaßen mit den Ministern aussoͤhnen duͤrfte, da diese so oft in die Lage gekom— men sind, die Erwartungen desselben, oder doch eines gewissen Theiles taͤuschen zu muͤssen. Dies ist besonders in London hin⸗ sichtlich der angekuͤndigten Reductionen in den direkten Steuern der Fall. Denn so wie sich immer das gegenwaͤrtige Geschlecht fuͤr das allein wichtige im Laufe der Jahrhunderte haͤlt, so haͤlt sich natuͤrlich die Bevoͤlkerung der Hauͤptstadt fuͤr die Krone des Geschlechts: London besitzt mehr Reichthum und mehr Intelligenz, als irgend eine andere Abtheilung des Landes, ergo ge⸗ ziemt es dem Minister vor allen anderen, auf die Wuͤnsche seiner Bewohner zu achten, und die Leutchen halten sich gewisser⸗ maßen beschimpft, daß, nachdem sie es Lord Althorp so dringend ans Herz gelegt, sie von der druͤckenden Buͤrde der Fenster⸗ und Haus⸗Steuer zu befreien, sie sich mit einer so unbedeuten⸗ den Erleichterung begnuͤgen sollen. Es fand auch deswegen ge⸗ stern eine ziemlich tumultarische Versammlung statt, bei welcher besonders Sir Francis Burdett stark mitgenommen wurde, weil er den Leuten nicht zugeben will, daß sie sich so uͤbel besinden, els sie es gern glauben machen moͤchten, und wobei Beschluͤsse
gefaßt wurden, welche ziemlich deutlich die Drohung enthielten,
daß man in Zukunft diese Steuern verweigern wolle, wenn sie nicht gutwillig abgenommen wuͤrden. Auch soll man in mehreren
Kirchspielen wirklich zu diesem Entschlusse gekommen seyn, und da sogar schon ein Ausschuß von Deputirten aus allen Kirch⸗
spielen in und um London besteht, welcher selbst mit
anderen Staͤdten schriftliche Verbindungen uͤber diese Steuern
unterhäͤlt, so duͤrste sich die Regterung bald veranlaßt sehen, in dieser Beziehung entschiedener hervorzutreten. Diese Bemegung
wuroe, wie sich leicht denken läßt, von den Ultra Liberalen zu Stande gebracht, und wird von denselben unterhalten. Es ist
die sogenannte Bewegungs⸗Partei, welcher keine Reform weit
genug geht, und die deswegen auch die Parlaments⸗Reform wei⸗ ter gesuͤhrt sehen well. Zwei ihrer Haupt Forderungen sind das Ballortir⸗System bei der Wahl der Mitgliedec, und die Veschraͤn⸗ kung der Wahlen auf 3 Jahre. Der erste Punkt wurde gestern vors Unterhaus gebracht, und durch eine Mehrheit von 211 ge⸗ gen 106 Stimmen verworfen. Hat es sich auch bei den letzten Wahlen hier und dort noch gezeigt, daß in Staͤdten wie auf dem Lande Furcht oder Interesse die Mehrheit der Waͤhler der freien Ausuͤbung ihres Stimm⸗Rechtes berauben, so lassen sich doch sehr viele triftige Gruͤnde gegen das heimliche Stimmen vorbringen, das natuͤrlich zu Heuchelei und Betrug Anlaß geben muß, und wie die Erfahrung in den Vereinigten Staaten lehren soll, nicht einmal gegen Bestechung zu sichern vermag. Naͤchstens wird dann auch der andere Punke vorgeschlagen wer⸗ den, aber wohl nicht mit groͤßerem Gluͤck. Künftigen Montag wird Sir. J. Key, einer der Deputirten der Altstadt London, die gaͤnzliche
Abschaffung der direkten Steuern vorschlagen, wahrscheinlich aber
ebenfalls ohne Erfolg. Lord Althorp hat versprochen, im Fall er an jenem Abend noch Gelegenheit findet, auf das zweite Ver⸗ lesen der Irlaͤndischen Kirchen⸗Reform⸗Bill anzutragen; dies ist jedoch kaum wahrscheinlich. — Von Irland sind die Nach⸗ richten beruhigender. Die Proclamationen des Statthalters ha⸗ ben allen aufregenden Versammlungen ein Ende gemacht, und die Regierung wird durch gerichtliche Verfolgungen der Zeitungs⸗ Schreiber auch den O (Connellschen Philippika's ein Ziel setzen.
In Kilkenny scheint das Zwangs⸗Gesetz mit eben so vieler Kraft
gegen die Ruhestoͤrer, als Schonung gegen die friedlichen Ein⸗ wohner ausgeuͤbt zu werden, und die Beruhigung der Grafschaft zu Stande gebracht zu haben.
“ MNledehh. b Aus dem Haag, 27. April. Ihre Koͤnigliche Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Albrecht von Preußen sind aus Berlin hier eingetroffen. Aus Herzogenbusch meldet man vom 25sten d. M., daß Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Feldmarschall sich nach Nymwe
ie Richtung von Westen na säͤhr vier Minuten gedauert. Polen.
Se. Durchlaucht der General⸗ ist gestern von St. Petersburg
Heheiten den Prinzen un zu empfangen.
Jahr wieder, wie im vorigen, zwei groß Kyen, das andere bei Oirschot aufge ats Juni dur
gen begeben habe, um Ihre Kznigl. die Prinzessin von Preußen daselbst Es sollen dieses Lager, das eine bei I. und das erstgenannte schon im Anfang des M. die 1ste Infanterie⸗Division bezogen werden.
Man versichert, daß die zw
ch Osten und hat im Ganzen unge⸗
Warschau, 28. April. Feldmarschall Fuͤrst Paskewitsch wieder hier eingetroffen.
Auf oden letzten Warsch zez Roggen 10 ½ — 12 0 ½ Fl. und Hafer 6 ½
Deutschland.
In ihrer Sitzung vom Lögsten d. rethung uͤber das Dekret, betreffend, fort. In Theile des Deputations⸗ fmerksam gemacht worden, wie es nach das Ansehen gewinne, als ob die Ver⸗ A. aufgefuͤhrten Kammer⸗Guͤter, worden sey. jetzt vorliegenden n die Kammer das uͤber die Raͤthlich⸗ ngemessen erachten indeß anheim geben zu muͤssen, im Koͤnige und Sr. Koͤnigl. zu beantragen seyn moͤchte, r⸗Veraͤußerungen, wozu ver⸗ inwilligung der Staͤnde erforder⸗ erst nach Erfolg dieser Einwilligung er⸗ chließlich beantragte die Deputation, den nmittelst schon erfolgten Ver⸗ Laufe des gegenwaͤrtigen Land⸗ moͤchte. Der Staats⸗Minister zug auf dieses Gutachten, die bis jetzt veraͤ
eite Kammer der Generalstaate Monats Mai ihre Wirksamkeit wieder beginnen und, wenn keine Veraͤnderung in unseren politischen Angel⸗ heiten eingetreten ist, uͤber die Ben Zustand erforderlichen Gelder berat Das Amsterdamer Handels ger Keorrespondenz Folgendes: Turnbull, der Korrespondent de das Reich zu verlassen, weil er in genanntes Bl uͤber eine gewisse Franzoͤsische ist aber durchaus unwahr. fremde Korrespondent einer Englischen Zeitung aus dem man aus der le⸗ Turnbull war Radikaler,
auer Maͤrkten zahlte man fuͤr den
gegen Ende des 20 Fl., Gerste
Fl., Weizen 1 billigung der fuͤr den Kriegs hschlagen wird. blad enthaͤlt in seiner Has „Man hat erzaͤhlt, daß Her r Times, Befehl erhalten habe 1b att einen Artiß Graͤsin habe einruͤcken lassen. Die wahre Ursache, weshalb diest gegen uns so feindselig gestimmten Lande verwiesen worden ist, kang tzten Nummer der Times entnehmen. sse zufolge, ein heftige eziehung mit den wenigen Fremd insichten theilten, und der es sic angelegen seyn ließ, die Nieder machen, und im Auslande die g zu verbreiten, daß die Hollaͤndische Nation nicht mehr uͤbereinstimmend mit ihrem Koͤnige handelte und daͤchte. — 2 Berichte uͤbe aiten, uͤber die vorgenommenen Ueber Alles, was wir gerade den Regierungen s noch taͤglich mit einem neuen feindlichen zu verbergen wuͤnschen muͤssen. — Man vers (chert, daß Herr Turnbull in so gutem Vernehmen mit ei sich hier aufhaltenden Fremden stand, hatte, von Allem unterrichtet zu wer Palaste vorging, und nur eini gelegenheiten in Verbindung gentlich ein ge
Dresden,
M. setzte die erste Kammer bdie Veraͤußerung des Staats⸗ em jetzt zur Mittheilung kommenden erichtes war darauf au dem Allerhoͤchsten Dekrete aͤußerung der in der Beilag Grundstuͤcke ꝛc. bereits wirklich Deputation bemerkte, daß dies zwar fuͤr den Fall nicht nachtheilig erscheinen wuͤrde, insofer bereits aufgestellte Gutachten der Deputation keit aller dieser Veraͤußerungen wirklich fuͤr a sollte; fuͤr die Zukunft glaubte sie pb vielleicht bei Sr. Majestaͤt de Hoheit dem Prinzen Mitregenten daß Anordnungen von Staats⸗Guͤte fassungsmaͤßig die vorherige E lich ist, in Zukunft nur theilt werden moͤgen. Wunsch zu aͤußern, aͤußerungen den Staͤnden noch im tags ein Nachweis vorgelegt werden v. Zeschau bemerkte in Be liche Grundstuͤcke, Ausnahme vielleicht eines einzigen, gehoͤrten, welche nach g. 18 der Verf unter dem Veraͤußerungs⸗Ver Bei dieser einen Ausn visterium den Bestimmung chend gehandelt, da es die Veraͤu wo das jetzige Pacht⸗Verhaͤltniß net habe, 8” 66 die April. Der Gang des hiestgen Fonds⸗ Her Staͤnde habe vo E Fenesetht agtetes t. werde uͤbrigens leicht zu bewerkstelligen 1 gierung, bei der Ueberhaͤufung der
„ angeordnet „seinem eigenen Gestaͤndni
der sich hier in B lingen gestellt hatte, die seine in seinen Korrespondenz⸗Artikeln
laͤndische Regierung verhaßt zu
Berdem gab der Englische Radikale sehr ausfuͤhrliche unsere Vertheidigungs⸗Anst schwemmungen, kurz, uͤber der beiden Laͤnder, die un Einfall drohen, daß uͤber die inmit daß er Mittel gefunden den, was in dem Koͤnigliche germaßen mit den politischen In ann war daher ei hnlicher Spion, den man vielleicht von Rechts wegen haͤtte verfolgen koͤnnen, dem aber gewiß in keinem Lande Zustande befindet, ein Aufenthalt Der Sicherheit m andern Grunde, ist je nder der laͤngere Aufenthalt in Holland
daß saͤmmt⸗ ußert worden waͤren, mit gorie derjenigen assungs⸗Urkunde zu den bote begriffenen nicht zu rechnen ahme aber habe das Finanz⸗Mi⸗ fassung ebenfalls entspre⸗ ßerung erst auf das Jahr 1834, aufgeloͤst seyn werde, angeord gende Zustimmung Der beantragte seyn; doch habe Kammer durch wich⸗ selben erst beim kuͤnf⸗ Hoh. Prinz Johann eputation vorgeschlagene Urkunde allerdings gegruͤndet abe zwar nach der Herausgabe nicht stattgefunden, allein eben g der seit dem 4. Sept. 1831 gegenwaͤrtigen Landtage e, daß er bereits in der „ daß es haͤufig fuͤr den kbar anzuerkennen seyn fuͤr zweckmaͤßig ung auszusetzen, t stehe, daß die
in die Kate
der Welt, das sich in unserm von 24 Stunden zugestanden worden waͤre. des Staates hatber also, und aus keiner nem gefaͤhrlichen Englaͤ untersagt worden.“
— — Amsterdam, 2 Marktes waͤhren dar; die Ges⸗
laͤndische St Course ein wenig gewichen; erfuhren mitunter eine kleine bei den Spanischen 5proc. und 1 gingen wenig bggescse Jraee die Faen Eindruc guf machen konnten, ein, weshalb bloß die Notirungen 11.“ — auf den fremden. Maͤrkten den Gang des hiesigen bestimmt haben der Verfassungs „Urkunde noch Griechische, Brasilianische und Merikanische wechselten unbedentend heshalb schiene eine Nachweisun im Preise bei sehr geringem Umsatz; der Geld⸗Cours erhaͤlt sich olnischer Weizen blieb gestern bei kleinem alter rother Weizen war bei Parrieen esten neuen Sorten wurden die letzten willigt. Alter Preußischer Roggen war ohne Ver brauner Roggen nicht begehrt und etwas mehr Hafer, welcher sich zu Anfang der Woche sehr begehrt (gestern wieder etwas Flauheit ein. fuͤr 127 pfuͤnd. bunten Polnischen Weiz 1 bunten 255 Fl.; fuüͤr 130pfuͤnd alten Stettiner 250 Fl.: alten Uckermaͤrkischen 245 Fl.; fuͤr 124pfuͤnd. neuen Fl.; fuͤr 124pfuͤnd. St. Petersburger 180 Fl.; fuͤr f17 alten Preußischen Rog lenburger dito
en der Ver
inmittelst zu erlan rausgesetzt werden koͤnne
d dieser Woche bietet sehr wenig2 chaͤfte waren im Ganzen geringe und aats⸗-Papiere der mindeste Begehr zeigte, die auswaͤrtigen hielten sich besser un Preis- Erhoͤhung, was sich besonde Zproc. Fonds bemerklich machte. (
da sich fuͤr Hol⸗es die Re sind derentige Arbeiten, fuͤr zweckmaͤßig gehalten, den dtigen Landtage vorzulegen. war der Meinung, daß der letzte von der D 18 der Verfassungs⸗ sey. Ein letztvorheriger Landtag h
Se. Koͤnigl.
1 E. Antrag in F. ruck auf den 2 8 8
fekten⸗Handel
auf geschehenen Veraͤußerungen auf Secretair Hartz bemerkt Sitzung sich dahin erklaͤrt habe tzen und sehr dan „ was sie sich einer Verantwort mefraglichen Dekre age sub A. verzeichneten Grundstuͤcke angeordnet worden
Geschaͤft doch Hothwendig. gur zu lassen, horigen Preise gern be aͤnderung; neuer ausgeboten. zeigte, trat Die bedungenen Preise waren en 270 Fl; fuͤr 126 pfuͤnd. roth⸗ fuͤr 128pfuͤnd
preishaltend; und fuͤr die b Staat von großem Nu wuͤrde, wenn die Administration etwas halte, auf die Gefahr hin, thun wolle; wenn aber in de Peraͤußerung der in der Anl und Gerechtigkeiten bereits dies zu einer Antwort von Seiten der St anders als so gegeben werden koͤnne, w um nicht eine stillschweigend .18 der Verfassungs⸗Urkunde eintrete sident wollte hierauf zur Abstimn ann erklaͤrte es fuͤr bedenklich, uͤber di immen, weil es dadurch schiene, erfassungs⸗Urkunde, die klar genug sey, fuͤr e. Koͤnigl. Hoheit Prinz Johann wegs uͤber eine Bestimmung der Verfasst werden solle, sondern nur uͤber den Deputatio oronungen wegen Veraͤußerungen des erfassung gemäaͤß erfolgen moͤchten. einister v. Zeschau glaubte, daß jeglicher Zwei etledigen wuͤrde, wenn man in die Beantwortun „man setze uͤbrigens vora Dekrete bezeichneten Gegenstaͤnden nich deren Veraͤußerung nach F. Urkunde die Einwilligung der Staͤnde, Diesem Vorschlage tr Der Praͤsident stellte h Purag darauf gen von Staats⸗Guͤter⸗Ver vorherige E werde, nur erst nach Erfolg dieser E den moͤchten? was einstimmig bejah age, ob der Wunsch zu aͤußern sey, gen bereits erfolgter Veraͤußer enwaͤrtigen Landtages gegeb⸗ eedigt, daß sich der Staats⸗ Nachweis bereit erklaͤrte
te die Deputation die Aufmerksa zulenken gesucht, ob es nicht derung der Landwirthschaft al auf Kosten des Staates, so wie e⸗Verwalter, Wirthschafterinnen Erwaͤgung anheim,
t zu Anlegung einer Zwangs⸗
g der Spaten⸗Kultur,
sey, so fordere aͤnde auf, die nicht ie sie die Deputation vor⸗ e Abaͤnderung des
Der Praͤ⸗ Dr. Groß⸗
gen 174. 176.177 Fl: fuͤr 120 pfnnd.
117pfuͤnd. Kurschen F
112pfuͤnd. Rostocker Gerste 124 Fl.; fuͤr 29pfuͤnd.
Hafer 97 Fl.; fuͤr 85pfünd blieb ohne Umsatz.
eschlagen habe, n zu lassen. nung schreiten.
esen Gegenstan Bestimmung der zweifelhaft erklaͤrt. entgegnete, daß keines⸗ Urkunde abgestimmt ns⸗Antrag, daß An⸗ Gutes in Zukunft Der Staats⸗ fel sich sofort gs⸗Schrift die us, daß unter t solche verstanden 1s der Verfassungs⸗ und zwar im Voraus, at die Kammer einstim⸗ jerauf die Frage, ob ein daß in Zukunft Anordnun⸗ aͤußerungen, wozu verfassungsmaͤ⸗ erforderlich inwilligung ertheilt wer⸗ Die andere
„¼ feinen Friesischen Ost⸗Friesischen 92 Fl.; Futter⸗Hafer als wuͤrde die Belgien.
anecipation hatte gestern „Die Veroroͤnun zeichnet, wi Es ist noch nichts destnitiv ent Um 3 Uhr ist eine Estasette an orgen nach Luͤttich
Bruaͤssel, 27. in einer Nachschrift Folgendes mitge wegen Aufloͤsung der Kammern ist noch nicht unter ein hiesiges Blatt behauptet. schieden worden. Theur abgesandt worden, der heute M Wenn die Depeschen ihm nicht aus
machten zur Zusammenstellung eine er bisher hatte, so ist es klar, daß man wiederholentliche Schritte gemacht zu der letzten Kabinets⸗Sitzung uͤber die Aufloͤsungs Die Herren Lebeau u Herr Goblet hat sich dagegen erklärt.“
mehr der V
gekehrt war. Bemerkung aufnehme: 6 Ministeriums bringen, als ich nut den Schein geben will nisterium ist in Frage getheil
erforderlich sey.“ nd Rogter haber
ter Meinung gewesen. dieselbe lebhaft unterstützt. — Der heutige Moniteur bemerkt hierauf: welches in die Berathungen des Conseils zu seyn vorgiebt, zeigt an, daß in einer lung der Mitglieder des Kabinets die das Publikum sei einig lebhaft unterstuͤtzt, und von einem ihrer Wir sind beauftragt, zu erklaͤren, daß diese Behauptungen durchaus falsch sind. Dasselbe bei den Details, welche es uͤber die ministerieller Arrangements gethanen nicht besser unterrichtet.“
Der Independant sagt: stehenden Aufloͤsung der Repr oder drei Tagen allgemein verbreitet. dieses Geruͤcht mehr Konsistenz, und m Vanderstraeten, Attaché ris, den Befehl erhalten bereit zu halten, um Ludwig Philipp ein z zu uͤberbringen.
„Ein hiesiges eingeweiht neuerlichen Versamm⸗ Maßregel, woruͤber sich on zwei Ministern Kollegen lebhaft be⸗
Journal, mäßig die inwilligung
en Tagen unterhaͤlt, ung dieser Art noch im Laufe in werden moͤchte? wurde dadurch Zeschau sofort zu die⸗ n Schiuß ihres Berichts mkeit der Kammer darauf weckmaͤßig seyn duͤrfte, zur Be⸗ gemeine Versuchs⸗ ildungs⸗Anstalten fuͤr Oekono⸗ ꝛc. zu errichten.
ob nicht ein oder das and Arbeits⸗Anstalt, mit An⸗ ich eignen moͤchte. ohann erklaͤrte sich gegen die halte sie nicht fuͤr p
kaͤmpft worden sey. Journal zeigt sich zur Herbeisuͤhrung neuer Schritie bekannt macht,
Minister v. —.— Zut
Das Geruͤcht von der bevor— sentanten⸗Kamimner ist Gestern Abend gewann an behauptete, daß Herr bei der Belgischen Gesandtschaft in Pa⸗ genblick zur Abreise e Abschrift der Aufloͤ— Wir wissen, daß Herr Van⸗ Abend ganz spaͤt Bruͤssel noch nicht verlassen t, so wissen wir daruͤber nichts Wahrheit jenes Geruͤchts weder leug⸗
Wirthschaften
Auch gab sie ere Kammer⸗ habe, sich jeden Au Se. Koͤnigl. Einrichtung von raktisch, und im Schilling sprach sich da⸗ stalten fuͤr Oekonomen, gs⸗Arbeits⸗Anstalten vielen Unheils ver⸗ den Zucht⸗ lchen, die
heit Prinz J uster⸗Wirthscs gentheil fuͤr sehr kostspie en fuͤr die Errichtung von Bildung vornehmlich fuͤr die Anlegung von 3 Durch die letzteren werde eine Quelle
ft, wenn daselbsi⸗ Bettler, und sern wieder Entlassenen, nicht im Zuchthause ge nten. Der Staats⸗ se Antraͤge nicht nderen Antraͤgen a illing war ebenfalls der nicht mit dem vorliegenden hoͤchstens insofern, tung solcher Anstalt che aber einmal zur Spra emessen seyn, einen
sungs Ordonnan derstraeten gestern Was die A Bestimmtes, und koͤnnen die nen, noch bestaͤtigen.“
Von vorgestern Abend bis gester ris kommende Handels⸗ Orten hier durchgeeilt.
haften; er
ufloͤsung betriff
in Mittag sind 9 von Pa⸗
insbesondere die aus Couriere nach Antwerpen un
obwohl abgesondert von so sofort ein Unterkommen finden n Zeschau erinnerte, und sich mehr ignen wuͤrden.
Ansicht, daß diese Antraͤge eigent⸗ Gegenstande in Verbtndung staͤn⸗ als eine oder die andere Domaine n benutzt werden koͤnnte. che gekommen, so wuͤrde es rag darauf zu gruͤnden.
Minister vo hierher gehoͤrten, Regierung e
Schweden und Norwege Stockholm, 25. April. in Schweden ausgebrochen. offiziellen aͤrztlichen Berichte zufolge, bei 180 Personen gezeigt. In der Nacht Nordingraͤ eine star es dumpfes Getoͤse in der Luft voranging.
Die Grippe ist nunmehr auch Lalmoe eingegangenen hat sie sich daselbst bereits
Einem aus N.
um Charfreitage wurde in dem Kirchspiele se Erd⸗Erschuͤtterung verspuͤrt, der ein hefti⸗
Das Erdbeben nahm
besondern Ant
507 Der Praͤsident war auch der Melnung, daß diese Antraͤge nicht zur Sache gehoͤrten; wolle die Kammer ihre Gegenstaͤnde immer mehr anhäufen, so zweifte er, ob man dann bis zur Ein⸗ berufung der naͤchsten Staͤnde⸗Versammlung fertig werden wuͤrde. Indeß werde er nicht anstehen, folgende Fragen zu stellen: 19 soll der Antrag auf Errichtung einer Bildungs⸗Anstalt fuͤr Oekonomen der dritten Deputation zur naͤheren Eroͤrterung uͤbergeben werden? was mit 24 gegen 10 Stimmen verneint wurde; 2) soll der Antrag auf Anlegung allgemeiner Versuchs⸗Wirthschaften der dritten De⸗ putation zur Begutachtung uͤberwiesen werden? was von 23 gegen 11 Stimmen mit Nein beantwortet wurde; 3) soll der Antrag auf Anlegung einer Zwangs⸗Arbeits⸗Anstalt an die dritte Deputation zur Begutachtung abgegeben werden? Diese Frage wurde von 26 gegen 8 Stimmen bejaht. Es wurde sodann uͤber das Gutachten der Deputation im Allgemeinen abgestimmt, und die Kammer trat demselben einstimmig bei. — Man schritt darauf, zufolge der Tagesordnung, zur Berathung uͤber einen Berict der ersten Deputation uͤber den Gesetz⸗Entwurf, die Aufhebung der Mandate wegen der vierjaͤhrigen Dienstzeit bei der Land⸗ wirthschaft betreffend, welcher Gesetz⸗Entwurf von der zweiten Kammer bereits mit einigen Modificationen angenominen wor⸗ den. Se. K. H. der Prinz Johann bestieg afs Referent die
Rednerbuͤhne, und nachdem er sich dahin geäutzeert, daß es ihm um so erfreulicher sey, diesen Gegenstand der Kammer vortragen zu koͤnnen, weil dies Gesetz vielleicht das erste seyn werde, das nach der Genehmigung beider Kammern zur Publication gelan⸗
gen werde, und weil es die Erleichterung einer achtbaren, durch die fruͤhere Gesetzgebung mannigfach belasteten Klasse von Staats⸗ Buͤrgern bezwecke, verlas derselbe das Deputations⸗Gutachten,
woelches sich dafuͤr erklaͤrte, den Gesetz⸗Entwurf ganz in der Weise, wie er von der zweiten Kammer abgeaͤndert worden sey, anzu⸗
nehmen. Diesem trat die Kammer einstimmig bei.
Muͤnchen, 26. April. Gestern traf der Minister des In⸗ nern, Fuͤrst von Wallerstein, wieder zu Muͤnchen ein.
Der Feldmarschall, Fuͤrst von Wrede, reiste vor einigen Ta⸗ gen von Ellingen auf sein Gut Langenzell bei Heidelberg ab,
wo er bis Mitte Mai verweilen wird.
Baperische Blaͤtter berichten: „So viel man vernimmt,
soll der K. Revier⸗Foͤrster von Wessobrun vor einigen Tagen eine Raͤuber⸗Hoͤhle entdeckt haben, welche so dicht mit Gestraͤuchen um⸗
setzt war, daß kaum ein Hund im Stande war, einzudringen. Sie umfaßte 16 Quadratfnß, und in dem untersten Raume befand sich eine Geld⸗Presse. Unter der Erde war ein Kanal
angebracht, welcher die Hoͤhle vor Wasser schuͤtzt. Sie soll schon
2 bis 3 Jahre bestehen, und die Bande, die dort hausen und schon mehrere Mordthaten im Landgerichte Landsberg veruͤbt ha⸗
ben soll, wird auf 200 Koöͤpfe angegeben.“
Frankfurt a. M., 28. April. Der Koͤnigl. Hannover⸗ sche General⸗Lieutenant und Bevollmaͤchtigte bei der Bundes⸗ Militair,⸗Kommission, Herr von Hinuͤber, ist von Hannover hier eingetroffen.
Die Ober⸗Post⸗Amts⸗ Zeitung meldet aus dem Groß⸗ herzogthum Hessen vom 26. April: Gestern ist eine Ab⸗ theilung Großherzoglicher Chevauxlegers, der auf der Buͤrger⸗ weide hei Worms begangenen Excesse halber, von Darmstadt nach Worms abgegangen. Diese Excesse, welchen uͤbrigens nicht die mindeste politische Veranlassung zum Grunde liegt, es sey denn, daß man sie mit in dem Geiste der Unordnung und Zer⸗ stoͤrung suchen will, welcher hier und da dem Hambacher Feste folgte, werden folgendermaßen erzaählt. Die „Buͤrgerweide“, an deren allgemeinen Weid⸗Benutzung auch zwei Rheinbayerische Land⸗ Gemeinden Theil hatten, war nach den hiesigen Gesetzen und mit Uebereinstimmung der Bayerischen Behoͤrden zwischen der Stadt und den mitberechtigten Gemeinden getheilt worden. Am 23. d. zogen ploͤtzlich an 400 Menschen, mit Musikanten voran, aus je— nen Rhein⸗Bayerischen Gemeinden auf die Buͤrger⸗Weide, war⸗
fen die Graͤnz⸗Graͤben zu, rissen 15,000 Weiden⸗Setzlinge, wel⸗ che die Stadt Worms hatte pflanzen lassen, aus, und war⸗
sen sie in den Rhein. Leute aus der unteren Volks⸗Klasse von Worms hatten sich zu den Tumultuanten gesellt. Man zechte und berauschte sich, und mißhandelte die Schuͤtzen, welche
herbeikamen, die Freyvler aufzuzeichnen. Abends soll der aufgeregte Haufe einen Angriff auf die Haͤuser der Ge⸗
meinde⸗Raͤthe von Worms, welche fuͤr die Theilung gestimmt hatten, beabsichtigt haben. Mittlerweile getroffene Maßregeln, Verstaͤrkung der Wachen ꝛe. hinderte dies aber, und es ist zu hoffen, daß sich jene beklagenswerthen Excesse eines irregeleiteten Volkshaufens nicht wiederholen werden.
Schwelz.
Basel, 25. April. Die hiesige Zeitung sagt: „Der Regierung ist die amtliche Anzeige zugekommen, daß, durch Großherzoglich Badische Ministerial⸗Verfuͤaung, den Polen selsst dann, wenn sie mit den fruͤher bezeichneten Paͤssen versehen sind, de Eintritt in das Badische Land untersagt ist; eben so die Anzeige der Praͤfektur ven Colmar, daß man Polen, die nach Frankreich zuruͤcktehren wollen, noͤthigenfalls mit Gewait zuruͤckweisen werde.
Es sind daher Baslerischer Seits einstweilen geschaͤrfte Maßre⸗
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geln gegeben worden. Zu gleicher Zeit hat die Regierung eine Zuschrift der durch die Adresse an die Tagsatzung be⸗ kannten Polnischen Stabs⸗Offiziere (d. d. Seignelegter, den 19. April) erhalten, welche im Namen von 470 proviso⸗
len um Zuflucht und gastfreundschaftliche Aufnahme bitten. Die Regierung hat die Kanzlei beauftragt, den Polnischen Of⸗ Ulesen in einem Antwort⸗Schreiben zu eroͤffnen, daß die Lage und erhäͤltnisse unseres Kantons nicht gestatten, ihren Wuͤnschen zu entsprechen.“ Aus La Chauxdefonds wird von gestern Abend gemeldet, daß Locle in Flammen stehe; 32 Haͤuser seyen bereits abgebrannt. — Welchen Einfluß die seit 2 Jahren gepredigten Grund⸗ saße auf den sittlichen Zustand der uͤntern Volks⸗Klassen haben, moͤge unter Anderem folgende einfache Zusommenstellung der vom Kriminal⸗ und Zuchtpoltzei⸗Gerichte des Kanton Pasel beurtheil⸗ ten Faͤlle (von denen mancher mehrere Personen besaßt) darthun. Es wurden beurtheilt: b Krim. Fälle. Zuchtp. Fͤlle. Zusammen. April 1825 bis April 1826 2*8 3 838 8 — 1826 1827 5b L — 18277 1828 23 75 98 — 1828 1829 23 71 — 18899 1830 32 67 — 1830 1831 27 68 — 1831 1832 11“ — 1832 1833 35 81 *) In der Zahl der Faͤlle dieses Jahres sind nicht inbegriffen saͤmmtliche wegen Theilnahme an der ersten Insurrection von bei⸗ 9 1 beurtheilten Personen, die sich auf ungefaͤhr 150 eliefen.
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Die Agramer Zeitung berichtet aus Bosnien: „Die unseligen Ruͤckwirkungen auf diese, ohnehin schon so tief gesun⸗ kene Provinz, von der beklagenswerthen Katastrophe des vorigen Groß⸗Wesirs Reschid Mehmed Pascha, ließen nicht lange auf sich warten. Der nur zum Schein unterdruͤckte und unter der Asche glimmende Aufruhr fängt an, offen auszubrechen. — Der ehemalige Capitain von Bihacs, Mehmed Bet Russembegovich, der im Jahre 1831, aus Heuchelei oder aufrichtiger Ergebung, die Partet der Rebellen nicht ergreifen wollte, sich vielmehr — von dieser Partei ins Gedraͤnge getrieben — nach Belgrad flüchtete, und spaͤter laͤngere Zeit im Gefolge des nunmehrigen Statthalters Mahmud Handy Pascha befand, kam vor Kurzem unverhofft zu Pihacs an, streute mit boshaftem Vorsatze die uͤbertriebensten Nachich en von den Siegen, wie auch von der unwiberstehlichen Macht des Ibrahim Pascha eines⸗ und von der gänzlichen Erschoͤpfung und dem voͤllig hinge⸗ schwundenen Ansehen der hohen Pforte onderentheils aus; sommelte ferner einen betraäͤchtlichen Anhang aus den unzufriede⸗ nen Tuͤrken dieser Umgegend, und orgonisirte einen foͤrmlichen Aufstand. — Die wiederholten Befehle des Statthalters, daß er sich unverzuͤglich nach Serajevo begeben solle, wies er mit Ver⸗ achtung zurück. — In der Festung Ostrossacz liegen einige hun⸗ dert Alhanesische Milizen, — und mehrere, der rechtmaͤßigen Regierung ergebene Tuͤrken haben sich dahin gefluͤchtet. — Meh⸗ med Bei laͤßt nun jene Festung durch seine Helfershelfer bloke⸗ ren. Man behauptet, daß er von Serajevo aus, von den dor⸗ tigen, dem groͤßten Theile nach, aufruͤhrerisch gesinnten Einwoh⸗ nern, durch haͤufige Emissaire zur hartnaͤckigen Rebellion aufge⸗ muntert, und mit Geld unterstützt werde. — Moͤge es dem We⸗
sir gelingen, baldigst diese Rebellen zu Paaren zu treiben, und
uns vom gaͤnzlichen Untergange zu retten.“ — Das Journal de Smyrne meldet aus dieser Stadt vom
24. Maͤrz: „Tahir Bei erhielt durch einen außerordentlichen Courier
einen Ferman der Pforte, der ihn in seiner Stelle als Gouver⸗
neur von Smyrna bestaͤtigt. Die vollkommenste Ruhe herrscht
fortwaͤhrend zu Smyrna, seit er seine Functionen wieder auf⸗ genommen hat. — Admiral Hugon verließ Smyrna letzten Sonntag, um eine Kreuzfahrt an der Kuͤste von Morea zu machen; man erwartet ihn innerhalb eines Monats zuruͤck. — Ein Rei⸗ sender, der in diesen Tagen aus Magnesia ankam, entwirft ein trauriges Gemaͤlde von dieser Stadt. Die daselbst, so wie in Aidin und der Umgegend stehenden Aegyptischen Detaschements begehen viele Ausschweifungen. Viele Familien, namentlich die Franken, entzogen sich ihnen durch die Flucht. Ibrahim Pascha ist noch immer zu Kiutahia, aber die letzten Nachrichten, die man aus seinem Lager erhielt, lassen eine baldige Bewegung vermuthen, man weiß aber nicht, in welchem Sinne. — Se. Excellenz der K. K. Internuncius, Baron von Ottenfels, kam am 2lsten auf der Oesterreichischen Korvette „Abbondanza“ in
Sowmyrna an; wegen des schlechten Wetters konnte er aber erst heute ans Land steigen. Er wird nach sehr kurzem Aufenthalte
seine Reise nach Europa fortsetzen. Die Kriegsruͤstungen, welche Mehmed Ali fortwaͤhrend 5 die Spannung, mit der man in Alexandrien die Antwort Frankreichs erwartet, und die bei der Zu⸗ ruͤckweisung des vorgeschlagenen Friedens ergriffenen Maßregeln, hal⸗ ten ganz Aegypten in Aufregung. Nur der Vice⸗Koͤnig scheint ruhig. — Aus Griechenland erfahren wir, daß Koͤnig Otto in Kurzem eine Reise durch den Archipel zu machen gedenkt, um die Beduͤrfnisse des Landes selbst kennen zu lernen. Die Re⸗ gentschaft beschaͤftigt sich thaͤtig mit der Reorganisation aller Zweige der Verwaltung. Aufruhr⸗Banden beunruhigen noch die Graͤnz⸗Provinzen, die Regierung hat aber jetzt strenge Maßregeln ergriffen, von denen man die baldige Wiederherstel⸗ lung der Ruhe erwartet. Eine factioͤse Partei, welche in Sa⸗ mos herrscht, will sich, der Entscheidung der vermittelnden Maͤchte entgegen, dem Sultan nicht wieder unterwerfen. — Die politischen Ereignisse laͤhmen den Handel Smyrna's im⸗ mer mehr.“
Griechenlanz.
Nach Verichten aus Korfu waer dort von Patras eine Goelette mit Albanisch⸗Griechischen Soldaten, sogenannten Pa⸗ likaren, am Bord, angekommen. Sie hatten den Parteien ge⸗ dient, welche bisher Griechenland zerrissen, und wurden von der neuen Regierung nach ihrem Vaterlande Epirus zuruͤckge⸗ schickt. — Denselben Nachrichten zufolge, herrschte in Griechen⸗ land fortwaͤhrend die erwuͤnschteste Ruhe. Die Waffen wurden
uͤberoll mit vollem Vertrauen in die von der neuen Regierung angeordneten Depots abgeliefert, und das Volk schien mit Freu⸗ den zu seimen Friedens⸗Beschaͤftigungen zuruͤckzukehren.
ö1I1 In der Allgemeinen Zeitung liest man: „Briefe aus
Alexandrien melden, daß Mehmeo Alt fortwaͤhrend sich aufs 7
thaͤtigste mit Ruͤstungen beschaͤftigt. Die Auarantatne ist dort susvendirt, und alle Zufuhren haben freien Eingang. Der Pascha hat mehreren seiner Generale und Hofleute neue Wuͤrden ertheilt; unter den Letzteren befindet sich Bogos Jussuf, der zum Bei und Minister der auswäͤrtigen Angelegenheiten ernannt
wurde. Zugleich bewilligte der Pascha dem Kaufmann Pietro I Jussuf, Bruder des Bogos, die zollfreie Ausfuhr einiger tau ritsch im Kanton Bern sich aufhaltenden gefluͤchteten Po⸗
send Ballen Baumwolle. Der Englische Konsut, Herr Barker,
hatte von seiner Regierung die begehrte Versetzung in Ruhestand erhalten; sein Nachfolger, Obrist⸗Lieutenant Campbell, wird den Titel Resident fuͤhren. Herr Camille Turle, vorher beim Cour⸗
rier frangais zu Paris angestellt, war zu Alexandrien angekom⸗ men, um dort, mit einem Gehalte von 20,000 Fr., das Regie⸗ rungs⸗Jounrnal zu schreiben.“
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Berlin, kai. Von der fortschreitenden Ent wickelung und den Leistungen des Gymnastums zu Poisdam geben die von dem Direktor Dr. Blume in den aöͤhrlichen Programmen seit 1828 mitgetheilten Nachrichten ein sehr erfreuliches Bald. Das juͤngst erschienene Programm, dem eine interessante Nohandluna des Professors Reimn z uͤber die Geschichte der Sprache vor⸗ gedruckt ist, liefert besonders vielfaltige Beweise von dem innern und aͤußern Gedethen der Schule. Namentlich waren durch die Gnade Sr. Maj. des Koͤnigs zu der, nunmehr bereits ausge⸗ fuͤhrten, Erweiterung und Verschoͤneruna des Gymnastal⸗Gebaͤu⸗ des die Geldmittel gewaͤhrt worden, welche sich mit Einrechnung der jaͤhrlichen Mieths⸗Entschaͤdigung fuͤr die zum Schul Lokal ge⸗ zogene Konrektorats⸗ Wohnung auf einen Kapttal⸗ Betrag von 16,000 Rthlr. beliefen. Sehr reichliche Schenkungen und Ver⸗ maͤchtnisse bewiesen seit laͤngerer Zeit, besonders aber im Jahre 1832, Wohlwollen und Vertrauen gegen die Anstalt. Ansehn⸗ lich ist der ununterbrochene Anwachs der Bibliotheken und Lehr⸗