1833 / 126 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nige Stunden vor seiner Abreise hier eingetroffen ist. Der Koͤnigl. Spanische Minister⸗Resident, Herr von Vial, welcher die Bestimmung erhalten hat, als außerordentlicher Gesandter Sr. Katholischen Maäjestaͤt nach London abzugehen, hat am 28. Maͤrz Konstantinopel verlassen, nachdem er am 20sten seine Abschieds⸗ Besuche bei der Pforte abgestattet hatte. Er reist auf einem Kauffahrteischiffe nach Marseille, um daselbst seine Quarantaine zu halten und sich uͤber Madrid an seinen Bestimmungs⸗Ort zu verfuͤgen. Die Hauptstadt genießt fortwaͤhrend der vollstaͤn⸗ digsten Ruhe.

Nachrichten aus Konstantinopel vom 14. April, die durch außerordentliche Gelegenheit eingelaufen sind, melden Fol⸗ gendes: „Am 11ten Abends ist ein von dem Ameddschi⸗Efendi aus Kiutahia abgefertigter Courier mit der Antwort Ibrahim Pascha's auf die demselben von Seiten der Pforte uͤberbrachten Vorschlaͤge hier eingetroffen. Wie verlautet, hat Ibrahim Pa⸗ scha die ihm gemachten Antraͤge, kraft deren Syrien, mit Inbe⸗ griff von Damaskus und Aleppo, mit der Statthatterschaft sei⸗ nes Vaters Mehmed Ali vereinigt werden soll, angenommen, verlangt aber noch, daß ihm der Distrikt von Adana (in Kara⸗ manien) abgetreten werde, worauf er dann sogleich mit seinen Truppen den Ruͤckmarsch aus Anatolien antreten wolle. In Folge dieser Mittheilungen wurde am 12ten d. M. große Raths⸗ Versammlung bei der Pforte gehalten, und dem Vernehmen nach beschlossen, die Abtretung von Adana aufs Bestimmteste zu ver⸗ weigern. Es soll noch diesen Abend ein Tatar mit dieser Ent⸗ scheidung, welche durch ein Schreiben des Franzoͤsischen Bot⸗ schafters, Admirals Roussin, aufs Kraͤftigste unterstuͤtzt wird, nach Kiutahia abgefertigt werden. Die Pforte hat an den Kaiserl. Russischen Gesandten, Herrn von Butenieff, das Ansu⸗ chen gestellt, daß die Kaiserl. Russische Escadre sowohl, als die

Landtruppen, bis zum Eintreffen der Ruͤck⸗Antwort aus Kiutahia faͤngniß erscheint als hinlaͤngliche Strafe fuͤr ihr Vergehen, und

in ihren bisherigen Stellungen verbleiben moͤgen.“

Der Oesterreichische Beobachter vom 28. April enthaͤlt außer Obigem auch noch Folgendes: „So eben aus Konstantinopel einlaufenden Nachrichten vom 16. April zufolge, war der Koͤnigl. Franzoͤsische Botschafts⸗Secretair Herr von

Varennes am 14ten Abends unvermuthet aus Kiutahia nach die⸗ et zuruͤckgekehrt. Ueber die von ihm mitgebrach⸗ ten Nachrichten hatte nichts Bestimmtes verlautet, außer daß vom General Labatut gefangen worden, und somit die Provinz Ibrahim Pascha bereits angefangen habe, seinen Ruͤckmarsch an⸗ zutreten, so daß man sich schmeichelte, bald ganz Anatolien von sehr wenig Antheil daran nimmt.

die geringe Achtung, in der Dom Pedro hier steht, und der sonderbare Widerspruch zwischen den verschiedenen von ihm ge⸗ Hier erst ein großer Freiheits⸗Geber, Kosmo⸗ polit, dann ein reuiger Feind der Constitution, geneigt, die⸗ selbe, sein Kind, zu jeder Stunde zu erwuͤrgen, nun wieder Freiheits⸗Held in Portugal, in Brasilien ein Veraͤchter der Por⸗ tugiesen, die er, besonders das Militair, zur Zeit der Emanci⸗ nun der Vater und Freund Er konnte sein eigenes Haus

ser

den Aegyptiern geraͤumt zu sehen. Bemerkenswerth ist es, daß die Pforte in diesen Tagen den neuen Tewdschihat oder die Liste der Verleihung der Statthalterschaften des Reiches, die gewoͤhnlich gleich nach dem BatramsFeste publicirt wird, was jedoch der Umstände halber diesmal nicht geschehen ist, bekannt gemacht hat. In diesem Tewdschihat wird Mehmed Ali in dem Besitze der Statthalterschaft von Aegypten, nebst ganz Sprien, mit Damaskus und Aleppo, und der Insel Kan⸗ dia, und sein Sohn Ibrahim Pascha in der Statthalter⸗ schaft von Abyssinien und dem Sandschak von Dschidda, so wie in dem Amte eines Schei⸗ol⸗Harem von Mekka bestaͤtigt.

Man schließt hieraus im Publikum, daß die Pforte die Un⸗ V

terhandlungen mit dem Vice⸗Koͤnig von Aegypten und seinem Sohne als beendigt betrachtet.“

In Bezug auf die Nachricht, daß die Pforte sich auf das Bestimmteste geweigert habe, den von Ibrahim Pascha ver⸗ langten Distrikt von Adana ebenfalls abzutreten, heißt es in ei⸗ nem (von der Schlesischen Zeitung mitgetheilten) Schreiben aus Konstantinopel vom 14. April: „Vorgestern ist mit die⸗ ser Antwort ein Courier in das Aegyptische Hauptquartier ab⸗ gegangen. Die Stimmung der Einwohner zeigt sich in Folge dieser Nachrichten um vieles beruhigter, und da man die Ge⸗ wißheit hat, daß Ibrahim wegen dieser einzigen, von der Pforte verweigerten Proposition, die Einverleibung des Distrikts von Adana mit Syrien und Aegypten betreffend, die Feindseligkeit nicht wieder beginnen, sondern eher in einem andern Punkte, wie z. B. in der Bestimmung des jaͤhrlichen Tributs, einen Aus⸗ gleichungs⸗Weg finden wird, und somit kein Hinderniß zum

riedensschluß ersichtlich ist, so duͤrfen auch mit Recht alle Be⸗ fredene vor einem Aufstand in der Hauptstadt schwinden.“

b Brasilten. Rio⸗Janeiro, 2. Januar.

Provinzen ist der befriedigendste; Alles ruhig die Oppositions⸗Blaͤt⸗ ter ohne Kraft; liest man sie, so ist es mehr aus dem gewoͤhn⸗

lichen Triebe, etwas Boͤses zu hoͤren, als aus persoͤnlichem In⸗ teresse oder Parteigeist. Nach dem krastvollen, stuͤrmischen Mi⸗ nisterium Feijo's haben wir keinen blutigen Auftritt mehr gehabt,

und sicherlich ist es ihm, dem entschlossenen Manne, zu verdan⸗ ken. Außerordentliche Ereignisse hatten außerordentliche Maß⸗ regeln erfordert.

Aues in hellerem Lichte erschien. Dom Pedro I., als er Brasi⸗ lien verließ, oder verrieth, wie man es nehmen will, hatte seine

unnatuͤrlichen Stand der Dinge. der, und Verbuͤndete trennten sich daher allmaͤlig die Ge⸗ burt der Parteien der Caramuro’'s, Rusguento’'s und Modera⸗ dos. Feijo's Maßregeln trennten diese unnatuͤrlichen Verbin⸗ dungen, und nun kam Alles, wie es kommen mußte, das heißt,

die bloß persoͤnlichen Anhaͤnger der vorigen Regierung haben

aufgehoͤrt, Anhaͤnger der jetzigen zu seyn, dagegen sind die ben der Theologie in Straßburg, Theodor Fritz, zuerkannt und

Freunde der Ordnung unter der vorigen Regierung eins mit der gegenwärtigen; und dies macht ihre Hauptstaäͤrke aus. Die Unzufriedenen, der Poͤbel, und diejenigen Deputirten, die ihrer Natur nach einmal fuͤr allemal nicht fuͤr die bestehende Regterung seyn koͤnnen, die vielmehr ihren Ruhm bloß in der heftigsten und ungerechtesten Opposition suchen, endlich diejenigen Depu⸗ tirten, wie die Andradas, deren Sucht nach Einfluß und An⸗ theil an der Regierung toͤdtlich verwundet darnieder liegt, sind die Antagonisten der Regentschaft. Indessen ist die Periode der Leidenschaften verflossen, und hoffentlich werden die Fragas, Montezuma, Rebucas, Martim Francisco ihren schaͤdlichen Ein⸗ fluß nicht lange mehr aͤußern koͤnnen, denn die neuen Wahlen 5 sind nahe. Der Geist, der sie beseelen wird, laͤßt sich aus der Wahl Frljo’s zu Senados fuͤr die Provinz Rio⸗Janeiro erken⸗ nen. Er erhielt beinahe 400 Stimmen, waͤhrend Martim rancisco, troh aller Kabalen und Intriguen, bloß 82 erhielt. Hharze ist zu bemerten, daß Feijv's Widersacher bloß in dieser Provinz existiren, und die Andradas hier am meisten Anhaͤn⸗ ger zaͤhlen. Das jetzige Ministerium ist im Grunde dasselbe, wie das Feijo'sche. Der damalige Kriegs⸗Minister Manoel da Fonseca Ama, Bruder des Regenten, fauschte mit dem dama⸗ sigen Governador das Armas, dem General Antero, die Stellen;

ino Coutinhos Statt 1 ,. auf; an e. Stelle sein Busenfreund Aranjo

(Allgemeine Zeitung.) Der Zustand der Dinge in Rio⸗Janeiro und den angraͤnzenden

Parteisucht malte die letzteren mit den schwaͤr⸗

zesten Farben, bis nach und nach der Sturm voruͤberzog, und 8 1 auf dessen Reise nach St. Petersburg in der Gegend von Dir⸗

schau umgeworfen worden sey, voͤllig ungegruͤandet.

maͤchtige Partei in der gefaͤhrlichsten Lage gelassen; der Drang der

Umstaͤnde, die Noth, Leben und Gut zu retten, gebaren einen

Feinde schlossen sich an einan-

fentlichen Blaͤttern zur Konkurrenz aufgefordert. dung hatte derselbe dem Koͤnigl. Preuß. Ministerium der Geist⸗

trat der provisorische Negent Ver⸗

Vianna, ein allgemein geachteter Mann; der Marine⸗Minister Torres ist es wieder; der Justiz⸗Minister Carneiro Leao handelt ganz im Sinne Feijo's, und der der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten eben so. Die Ruhe, die ununterbrochene Ordnuüng be⸗ weisen hinlaͤnglich, daß die Nation fuͤr sie ist. Sogar in finan⸗ zieller Hinsicht ist ein Wohlstand eingetreten, wie nie unter Dom Pedro J. Der Inspekior des oͤffentlichen Schatzes ver⸗ sicherte mir, daß fuͤr alle Ausgaben Geld da sey, und am Ende Dezember 300 Contos Reis uͤbrig geblieben waͤren, die zur auswaͤrtigen Schuld angewandt wuͤrden. Der Minister des In⸗ nern, Vergueiro, nimmt sich mit besonderem Eifer der oͤffentli⸗ chen Bauten an. Die Chausseen nach Minas sind verbessert und neue angelegt worden. Es tritt nun ein neues System ein, um das Chausseegeld zu erheben. Der Kanal von Parana

Frio erweitert, und die Gelder gehen regelmaͤßig ein, womit die Zahlungen bestritten werden. Auch im Ministerium des Kriegs traten gewaltige Umaͤnderungen und Verbesserungen ein; das schlechte undisciplinirte Heer loͤste sich gaͤnzlich und von selbst auf; es blieb von ihm nichts uͤbrig, als das Ofsizier⸗Corps. Dieses ist nun in Klassen eingetheilt worden, und thut Dienste, wo man es gebrauchen kann. Die unsinnigen Promotionen zu hoͤheren Posten, wie man sie unter Dom Pedro I. sah, sind weislich durch einen Beschluß der Kammern eingestellt worden; so ward die Nation von einer großen Last befreit. Anstalten haben eine neue, bessere Gestalt erhalten, und uͤberall nimmt man Reformen vor, die dem Allgemeinen nuͤtzlich sind. Auch in der Schatz⸗Kammer und der Alfantega ist Alles neu an⸗ geordnet; das Gewuͤhl der unnoͤthigen Beamten ist entlassen, Alles einfacher geworden. Die vielen Verfolgungen wegen poli⸗ tischer Verbrechen sind eingestellt; sogar die Naͤdelsfuͤhrer der Aufstaͤnde gehen schon frei herum; ein Jahr Festung oder Ge⸗

als hinlaͤngliches Arzneimittel fuͤr ihre Krankheit, die Wuth der

Neuerung oder Partei⸗Rache. Von den Provinzen Goiaz, Mi⸗

nas, S. Paulo, Rio Grande und S. Catharind haben wir gute Nachrichten; leider nicht so von Para, Maranhao und dem Nor⸗ den, wo dann und wann Unruhen ausbrechen, und die Geister noch nicht abgekuͤhlt sind. Doch ist Pinto Madeira in Ceara

beruhigt. Ueber den Eindruck, den die romanhafte Erpedition

Dom Pedro's lJ. in Portugal maͤcht, kann ich bloß sagen, daß man

Die Haupt⸗Ursache ist wohl

spielten Rollen.

pation aufs Schaͤndlichste behandelte, der Portugiesen bis in den Tod. nicht regieren und will das fremde anordnen. Eine Nachricht von seiner Niederlage wuͤrde hier freudiger aufgenommen wer⸗ den, als die von seinem Siege. ₰* Berlin, 5. Mai

EIanmn d.

Aus Breslau meldet man unterm

30sten v. M.: „Der hohe Weseerstand, zu welchem in voriger Woche die Oder und mehrere in sie ausmuͤndende Fluͤsse an-

wuchsen, erreichte hier am 23sten d. M. seine groͤßte Hoͤhe, wo die Oder am Ober⸗Pegel 22 Fuß 9 Zoll stand. Sie blieb mit⸗ hin noch um mehr als 1 Fuß unter der Hoͤhe des Jahres 1831. Den von der Kommune getroffenen Vorkehrungen hatten wir es

u verdanken, daß diesmal die innere Stadt fast gaͤnzlich vor

eberschwemmung frei blieb. Nur der an die Oder graͤnzende Theil der Neustadt wurde leiber auch diesmal wieder unter Wasser gesetzt. Es wird dies aber hoffentlich zum letzten Male gewesen seyn, wenn anders die dortigen Haus⸗Besitzer zu den⸗ jenigen Maßregeln die Hand dieten, weiche ergriffen werden muͤssen, um den dortigen Abzugs⸗Kanal, durch welchen die Oder bei hohem Wasser herauf tritt, verschuͤtten zu koͤnnen.

Schuͤtzungen der an der Oder gelegenen Vorstaͤdte und der an⸗ graͤnzenden Aecker und Gaͤrten. Doch in auch fuͤr diesen Zweck seit einer Reihe von Jahren von der Kommune das Moͤgliche geleistet worden, und nur der Unwillfaͤhrigkeit und den endlosen Schwierigkeiten, welche von den meisten der zunaͤchst dabei in⸗ teressirten Grund⸗Eigenthuͤmer jedesmal, sobald die Gefahr wie⸗ der voruͤber ist, entgegen gestellt worden, ist es zuzuschreiben, daß noch nicht groͤßere Resultate erreicht worden sind.”“

Nach amtlichen Ermittesungen ist die in der hiesigen Vossischen Zeitung vom 19ten v. M. enthaltene Nachricht, daß der Wagen des Tuͤrkischen Botschafters Mehmed Namik Pascha

Der Koͤnigl. Medizinal⸗Rath in Glogau, Dr. Vogel,

hatte im Jahre 1829 einen Preis von 200 Rthlr. fuͤr die beste Abhandlung uͤber die zum Studium erforderlichen Eigenschaften

und uͤber die Mittel, dieselben zu erkennen, ausgesetzt und in oͤf⸗ Die Entschei⸗

lichen⸗, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten anheimgestellt. Von demselben ist der Preis der Abhandlung des Professors

die Abhandlung selbst unter dem Titel: Versuch uͤber die zu den Studien erforderlichen Eigenschaften und die

Mittel, dieselben am Knaben, Juͤngling und Manne

zu erkennen, so eben bei Fr. Perthes in Hamburg erschienen. (240 S. in gr. 8.) Der allerdings sehr zeitgemaͤße Gegenstand ist in dieser Schrift nicht allein in einem sehr wissenschaftltchen Geiste aufgefaßt, sondern auch aus einem so aͤcht praktischen Ge⸗ sichtspunkte und mit so unausgesetzter Beruͤcksichtigung dessen, was gerade jetzt Noth thut, worden, daß die Schrift dadurch ein hohes Interesse fuͤr Eltern, deren Soͤhne stu⸗ diren wollen, und fuͤr Alle, weiche gelehrte Studien zu ord⸗ nen und zu leiten haben, erhalten hat. Es ist hier nicht der Ort, auf eine genauere Zergliederung der im Buche vorgetragenen Regeln und Vorschriften einzugehen, aber Ref. kann nicht um⸗ hin, auf einzelne Bemerkungen gleich hier aufmerksam zu ma⸗ chen. Dahin gehoͤren die Eroͤrterungen uͤber die zum Studiren nothwendigen physischen Eigenschaften (S. 80. ff.), uͤber die so⸗ genannten Brot⸗Studien (S. 130. ff.), uͤber die Frage, ob der, welcher sich dem Studium widmet, Vermoͤgen haben muͤsse (S. 89. 82. uͤber den Sinn fuͤr Recht, Gerechtigkeit und Billigkeit bei Juristen (S. 204. ff.), wo eine zweckmaͤßige Anwendung auf die neuesten Verhaͤltnisse und die neuesten Verirrungen ge⸗ macht worden ist. Ueberhaupt zeigt sich im ganzen Buche eine

Alle oͤffentliche

so wackere und fromme Gesinnung des Verfassers, daß die Ver⸗ sicherung desselben auf S. 79, er wuͤnsche durch diese Arbeit daze beizutragen, daß es besser werde, keinesweges als eine leen Phrase oder bombastische Ankuͤndigung erscheint. 182

Der am 20. April 1832 verstorbene ordentliche Koͤniglich⸗ Professor der hiesigen Universitaͤt, Herr Dr. Friedrich Gottloh Hayne, und seine noch lebende Ehegattin, haben durch ein ge⸗ meinschaftliches Testament festgesetzt, daß nach ihrem beiderseite en Ableben die Zinsen ihres Vermoͤgens, nach Abzug einige

rathete Toͤchter von Professoren der hiesigen Universitaͤt, sowog

erhalten. Diese Stiftung wird den Namen der Fischer⸗Hayn schen Stiftung fuͤhren. Willens, mit der Professoren⸗Wittwen⸗Versorgungs⸗Anstalt de hiesigen Universitaͤt verbunden, jedoch als eine abgesonderte Stßf tung verwaltet werden.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben unterm 27. Februar d. J. die ser wohlthaͤtigen Stiftung die Allerhoͤchste Genehmigung ertheit. Moͤchte dieselbe, der Erreichung ihres eigenen verdienstlichen Zweckes gewiß, noch manche aͤhnliche Gesinnung wecken, und me

ben dem Nutzen, welchen sie unmittelbar schaffen wird, auch de Gruͤndung anderer, in gleichem Sinne gedachter, wohlthaͤtign Anstalten fuͤr hiesige Universitaͤt foͤrderlich seyn.

Berlin, den 30. April 1833.

Rektor und Senat der hiesigen Koͤniglichen Friedrich⸗Wilhelme Universitaͤt.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmalige 3 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

338,21 “Par. 338. 17 Par./338, 24 Par. Quellwärme 6,1° 9' 11,72 2 Ib.. W, N. 18,,

Thaupunkt 6,°R. 6,/,¼0°%R. 8,.0R. sölußwärme 11,5 °8

Dunstsaͤttg. 65 pCt. 34 vCt. 66 p Ct. [Bodenwärme 8,8 °N.

MWMette 1 - ire 5

Wetter.. heiter. heiter. heiter. Ausdftnst. ,2 01 N.

griederschlag 0.

C“ Auswärtige Börsen. Amsterdam, 30 April. Niederl. wirkl. Schuld 44 91⁄. 59 do. 83 ¼. Ausgesetzte Schu 1⁄. Kanz-Bill. 19 ½. 68 102. Russ. (v. 1828) 985. (v. 1831) F Preuss. Prämien-Scheine —. Oesterr. 88. 38 Span. 44 ½. 5 9 679 London. 30 April. 33 Cons. 87 ¼. Belg. 87 ⅛. Holl. 45 ½

Russ. 102 ½. Wien, 30. April.

58% Met. 92 lr. 48 do. 82 ½. Loose zu 100 Fl. 134. Bank-Actie 188 ¾. Part.-Obl. 1207.

Koͤnigliche Schausptele. Mcontag, 6. Mai. Herrn von Malesherbes, laͤnbliches Gemaͤlde in 1 Akt, vos Kotzebue. Hierauf, auf Begehren: Phaͤdra, Trauerspiel in; Abtheilungen, von Racine, uͤbersetzt von Schiller. In Potsdam: Die Lokal⸗Posse, Lokal⸗Posse in 1 Akt, vo J. E. Mand. Hierauf: Nummer 777, Posse in 1 Akt, vo C. Lebruͤn. Und: Der Geburtstag, Divertissement in 1 M. von Hoguet. Koöoͤnigstaͤdtisches Theater. Montag, 6. Mai. Der Pirat, Oper in 2 Akten, nach der Italiaͤnischen; Musik von Bellini.

Neueste Nachrichten.

Paris, 29. April. Der heutige Moniteur promulgi das Einnahme⸗Budget fuͤr 1833, die beiden Gesetze uͤber be Ankauf der Bibliotheken Cuvier’s und Champollion's und uͤbe die Bewilligung einer Pension fuͤr die Wittwen dieser beid so wie das Gesetz uͤber die Ein- und Aasfuhr de

uckers.

Der Kabinets⸗Secretair des Herzogs von Orleans, Ha von Boismilon, ist bereits mit mehreren anderen Personen a dem Gefolge des Herzogs nach London abgereist. Der Prit selbst wird den 4ten oder 5ten Mai folgen.

Die France nouvelle theilt ein Schreiben eines Des tirten, den sie nicht namhaft macht, an den Minister des nern mit, worin jener erklaͤrt, daß er das ihm zugesandte verst gelte Einladungs⸗Schreihen zur zweiten Session fuͤr unguͤlt halte, da er schon durch das bloße Mandat seiner Kommittent berechtigt sey, in der Depurirten⸗Kammer Sitz zu nehmen un dazu keiner weitern Aufforderung beduͤrfe. Die Bordeauxer Blaͤtter fahren fort, die widersprechendstn Berichte uͤber den Gesundheits Zustand der Herzogin von Ber⸗ zu geben. Waͤhrend der Indicateur vom 25sten d. M. ve sichert, die Prinzessin befinde sich bei weitem besser, als vor zu Monaten, sagt das Journal de la Gupenne, der Zusta derselben sey beklagenswerth.

Der Vicomte Vilain XIIII. ist vorgestern mit einem bese deren Auftrage des Koͤnigs der Belgier von Bruͤssel hier ange kommen.

Der Staatsrath Cousin hat eine neue Broschuͤre uͤber de Zustand des oͤffentlichen Unterrichts in Preußen herausgegeben.

Die Quotidienne will wissen, daß der Minister⸗Nu sich in einer seiner letzten Sitzungen mit einem Gesetz⸗Entwu uͤber die politischen Vereine und mit einem zweiten uͤber die riodische Leg vürre- 8

Der Tribune zufolge, ist in dem hiesigen Gefaͤngnisse Pelagie 6 Litseh⸗ ausgebrochen. hiesig fenguese 8

Aus Toulon wird vom 23sten d. M. geschrieben: „Dr Linienschiff „Suffren“ hat heute fruͤh 300 bcshr vom ssa Linien⸗Regiment, 200 Mann von der Fremden Legion und einig andere Detaschements an Bord genommen, um sie nach Algi V Oran und Bona zu bringen. Auf drei Briggs wurden ebde

falls Truppen eingeschifft, worauf alle vier Fahrzeuge Beseh erhielten, sofort unter Segel zu gehen. Von Algier aus wer den sie nach der Levante segeln, wohin sich auch die Fregah

„Arthemise“ in Kurzem begeben wird.“ Heute schloß 5proc. Rente 102. 5. Zproc. 77. 80. 5 to

1883. 4. Mai.

Luftdruck.. Luftwaͤrme

Wolkenzug

Mex. 32 ½. Griech.

Anl. 87 ¼.

Frankfurt a. M., 2. Mait. Oesterr. 5proc. Metall. 9312 93 per. Aproc. 83 ¼½. 83 1%. 2½proc. 50. 1proc. 22 ¾. Br. Baul Ackien 14611. 190. Part., Bbl. 136—. 136. Loose zu 100] 189⁄. B. Holl. 5proc. Obl. v. 1882 85 . 85 ½⅞. Poln. Loose 58.8

Redacteur Cottel. 11““ Gebruckt

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egate, dazu verwendet werden sollen, daß beduͤrftige unverhe

ordentlichen als außerordentlichen, eine jährliche Unterstuͤtzung

wird mit doppelten Kraͤften fortgesetzt, der Hafen von Cabo von 100 Thalern auf Lebenszeit, sofern ste sich nicht verheiraihm

Sie wird, zufolge des testamentarische

Im Schauspielhause: Die Rosen de

Neap. 91. 60. 5proc. Span. 76 ½. Zproc. do. 44 ½. 5proc. Beltg

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Berlin, Dienstäg den

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Geheimen Ober⸗Me⸗ dizinal⸗Rath Dr. Welper den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kastellan Ising in

Alerhoͤchstihrem hiesigen Palais den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geruht. Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Land⸗ und Stadt⸗ gerichts Direktor Schuͤtz zu Trebnitz zugleich zum Kreis⸗Justiz⸗ ath des Trebnitzer Kreises zu ernennen.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Koͤnigsberg ist dem bisherigen Pfarrer Wilhelm Boͤttcher in Narzym die erledigte Pfarr⸗Adjunkten⸗Stelle an der evangelischen Kirche zu Klein⸗Koßlau und Groß⸗Schlaͤf⸗ ken verliehen worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Koͤnigl. Sächsische Ge⸗ neral⸗Lieutenant, General⸗Adjutant, außerordentliche Gesandte IE1“ Minister am hiesigen Hofe, von Watz⸗ dorff, un

Der Koͤnigl. Hannoversche Geheime Kammer⸗Rath, außer⸗ ordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Freiherr von Muͤnchhausen, von Dresden.

Abgereist: Der Hofmarschall Sr. Majestaͤt des Kaisers von Rußland, Graf von Potocki, nach der Schweiz.

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland. 8

Rußland.

St. Petersburg, 27. April. Das Journal de St. Petersbourg enthaͤlt folgende (zum Theil bereits auf anderm Wege bekannt gewordene) Nachrichten uͤber die Angelegenheiten im Orient: „In Folge des foͤrmlichen Gesuchs von Seiten des Sultans um Absendung eines Russischen Truppen⸗Corps, das zur Vertheidigung Konstantinopels mitwirken sollte, war eine ganz vollstaͤndige Chasseur⸗Brigade mit der noͤthigen Artillerie zu Odessa eingeschifft worden, und dieser Truppen⸗Transport war am 29. Maͤrz unter Geleit einer zweiten Abtheilung der Flotte des Schwarzen Meeres, befehligt vom Contre⸗Admiral Kumani, unter Segel gegangen. Nachrichten aus Konstantinopel vom 7. April, die durch Courier hier eingegangen sind, melden die am 5. und 6. April erfolgte Ankunft dieses Geschwaders und dieser Truppen im Bosporus. Da die Osmanische Regierung im Vor⸗ aus alle Maßregeln zur Aufnahme unserer Truppen getroffen hatte, so wurden sie sogleich an's Land gesetzt und nahmen die ihnen auf der Astatischen Kuͤste des Bosporus gegenuͤber von Busuk⸗ dere und Therapla bezeichnete Stellung ein. Sobald die Lan⸗ dung bewerkstelligt war, begab sich Se. Hoheit der Sultan nach seinem zu Therapia gelegenen Lustschlosse, von wo er alsbald den

General⸗Adzutanten Muschir Achmed⸗Pascha absandte, um den Guizot ward sogar mit Robespierre verglichen; kurz, die Jour⸗

General⸗Lieutenant Murawieff mit den Admiralen Lasareff und

Kumani und mit den Ober; Offizieren der Landtruppen in den Se. Hoheit empfing alle diese Offiziere,

Palast einzuladen. die ihm der Reihe nach von dem Herrn General Mura⸗ wieff vorgestelt wurden, mit außerordentlichem Wohlwollen. Während dieser ganzen Audienz hoͤrte der Sultan

Unterstuͤtzung Sr. Majestaͤt des Kaisers kund zu geben, indem

er sagte, daß er nun wohl die Versicherungen, welche ihm so⸗

wohl der General⸗Adjutant Graf Orloff, als Halil Pascha bei seiner Ruͤckkehr von St. Petersburg in dieser Hinsicht ertheilt haͤtten, durch die That klar in Erfuͤllung gehen sehe. Endlich forderte der Großherr noch den General Murawieff auf, sich in Allem, was das Wohl der Russischen Truppen betraͤfe, die so großen Anspruch auf seine Fuͤrsorge haͤtten, weil sie einem be⸗ freundeten und verbuͤndeten Souverain angehoͤrten, gerades⸗ weges an ihn selbst zu wenden. In diesem Sinne empfahl Se. Hoheit allen bei der Audienz anwesenden Wuͤrdentraͤgern der Onomanischen Pforte, namentlich dem Seraskier Chosreff Pascha, ihr Benehmen einzurichten, und es zeichnete sich bei dieser Ge⸗ legenheit vorzuͤglich der Letztere durch Thaͤtigkeit und treffliche Maßregeln aus. Einige Tage vor der Ankunft unserer Truppen hatte die Pforte erfahren, daß Mehmed Ali Pascha sich weigere, den vom Sultan angebotenen Bedingungen, deren Ueberbringer der Adjutant des Admiral Roussin gewesen war, beizutreten. Sie war zugleich benachrichtigt worden, daß Ibrahim Pascha von seinem Vater unumschraͤnkte Vollmacht erhalten habe, er moͤchte nun die Feindseligkeiten wieder beginnen oder uͤber einen Vergleich unterhandeln wollen. Die Osmanische Regierung, die alle Mittel zur Versoͤhnung erschoͤpfen wollte, entschloß sich da⸗ her, den ersten Secretair der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Amedd⸗ schi⸗Efendi, mit neuen Vergleichs⸗Vorschlaͤgen in Ibrahims La⸗ ger zu senden. Der Franzoͤsische Botschafter gab demselben sei⸗ nerseits den ersten Botschafts⸗Secretair, Herrn von Varennes,

bei, um einen letzten Versuch zu machen, die in jeder Hinsicht

so wuͤnschenswerthe friedliche Ausgleichuug herbeizufuͤhren. Bei dem Abgange unserer Nachrichten aus Konstantinopel hatte die Pforte noch keine Kunde von dem Resultat dieser Sen⸗ dung erhalten. Es steht jedoch zu hoffen, daß einerseits die Anwesenheit des Russischen Geschwaders und Trup⸗ pen⸗Corps zu Konstantinepel und andererseits die direk⸗ ten Bemuͤhungen Frankreichs bei Ibrahim, endlich auch die Schritte Englands und Oesterreichs zu Alexandrien, dem Pascha ven Aegypten gewiß versoͤhnlichere Gesinnungen einfloͤßen und n von der Nothwendigkeit uͤberzeugen werden, den Unruhen,

nicht auf, seine lebhafte Zufriedenheit uͤber die Ankunft der Russischen Truppen und seine innige Dankbarkeit fuͤr die Freundschaft und t. sammenstuͤrzen und da diese am 19. Nov. eroͤffnet werden sollte,

die seine unbesonnene Unternehmung im Orient erregt hat, ein Ende zu machen. Den uͤber Odessa eingegangenen und bis zum

13. April reichenden Nachrichten aus Konstantinopel zufolge, er⸗

freute sich diese Hauptstadt fortwaͤhrend vollkommener Ruhe. Man erwartete daselbst noch immer Nachrichten uͤber den Erfolg der Unterhandlungen des Ameddschi⸗Efendi mit Ibrahim Pascha, dessen Hauptquartier sich noch zu Kiutahia befand.“*)

Durch Reskripte vom 14ten d. M. haben Se. Majestaͤt dem General⸗Adjutanten und General- Lieutenant Neidhardt, General⸗ Quartiermeister des Kaiserl. Generalstabes, den St. Alexander⸗ Newski⸗Orden, und den Civil⸗Gouverneuren von Jaroslaw und Tauris, Poltaratski und Kasnatschejeff, den St. Annen⸗Orden lster Klasse verliehen.

Der Spanische Gesandtschafts, Secretair, Herr Neviett, hatte am 15ten d. M. die Ehre, Ihren Majestaͤten unmittelbar nach dem diplomatischen Cercle vorgestellt zu werden.

Nach dem Zeugniß des Pastor Fellman, der eilf Jahre im Norden des Finnischen Lapplands zugebracht hat, befand sich in seinen beiden Kirchspielen nicht ein einziges Individuum, das nicht lesen konnte. Dieser Geistliche, der sich seit dem Sommer vorigen Jahres in Reval aufhaͤlt, hat die lange Zeit, welche er in jener noͤrdlichen Gegend zubrachte, dazu benutzt, das Land in allen seinen Beziehungen zu studiren. Die Frucht sei⸗ ner Arbeiten besteht in drei sehr interessanten Schwedi⸗ schen Manuscripten, die ins Russische oder Deutsche uͤber⸗ setzt und herausgegeben werden sollen. Die Manuscripte sind betitelt: 1) „Eilf Jahre in Lappland;“ ein Tagebuch der merkwuͤrdigsten Ereignisse, welches eine Beschreibung der von dem Verfasser gemachten Reisen und der Sitten des Landes, Mittheilungen uͤber die Russisch⸗Finnlaͤndischen und

Norwegischen Lapplaͤnder, Witterungs⸗Beobachtungen und der⸗

gleichen enthaͤlt. 2) „Statistische Beschreibung des Finnlaͤndi⸗

schen Lapplands“, welches aus den Kirchspielen Utsjoki, Enar,

Enontekis, Sodankyla, Kuolajarwi und Kuusamo besteht; alte Geschichte der Lappen, ihrer Sitten und Gebraͤuche, jetziger Haushalt derselben, Naturgeschichte, physikalische, geographische, statistische und oͤkonomische Beschreibung jedes Kirchspiels. 3) „Mpthologie der Lapplaͤnder.“

In der gestrigen Nacht wurde die Isaaks⸗Bruͤcke aufgeho⸗ ben, und gestern fruͤh gegen 11 Uhr begann das Eis der Newa aufzugehen. Um 4 Uhr kuͤndigten Kanonenschuͤsse den Bewoh⸗ nern der Hauptstadt die Eroͤffnung der Fluß⸗Schifffahrt an.

Frankreich.

Paris, 29. April. Der Koͤnig und die Koͤnigl. Familie werden in der Mitte des naͤchsten Monats das Schloß Saint⸗ Cloud beziehen.

Im Journal des Débats liest man: „Ein Blatt sagte neulich, seit dem 19. November v. J., also seit der Eroͤffnung der vorigen Session, habe sich sowohl in den inneren als in den aͤußeren Verhaͤltnissen nichts geaͤndert. Diese Behauptung ist aber offenbar ein Irrthum, denn es haben sich allerdings seit jenem Zeitpunkte im Innern wie nach Außen hin gar viele Dinge geaͤndert. Am 11. Oktober v. J. ward bekanntlich ein neues Ministerium, das jetzige, ernannt. Man wird sich des Geschreis erinnern, das damals von allen Seiten erhoben wurde; man nannte das neue Kabinet ein Ministerium des 8. August und zaͤhlte fuͤnf bis sechs Polignacs in demselben auf; Herr

nale machten eine Zeit lang einen so fuͤrchterlichen Laͤrm, daß Einer den Andern nicht verstehen konnte, und um den ganzen Zorn in die groͤßte Schmaͤhung zusammenzufassen, die sich auffinden ließ,

nannte man das neue Ministerium ein doctrinaires. Mit dieser

Ein doctrinai⸗

Benennung glaubte man es niederzuschmettern. Das doc⸗

res Kabinet! Wie kann man ein Doctrinair seyn!

trinaire Ministerium mußte, so sagte man, vor der Kammer zu⸗ aufmerksam machten.

so hoͤrten wir einen Monat lang Paraphrasen des Verses: „Zit⸗ tere, dein Ende naht und dein Reich ist voruͤber!“ Die Kam⸗

mer trat indessen zusammen, das Ft ü t sich vor ihr; ehrwoͤlfe waren, rard. funfzehn Fuß von der Hintermauer, vier Fuß von der Seiten⸗

unterstuͤtzte das Ministerium und willigte sogar in eine zweite mauer..

Als in Gegenwart der beiden muthmaßlichen Moͤrder an der in

die Kammer sah, daß die Doctrinairs keine r sie nahm die vorgelegten Gesetze an, ohne darum servil zu seyn,

Session. Kurz, seit dem 19. Nov. ist die Eintracht und das Vertrauen zwischen Ministerlum und Kammer immer groͤßer geworden; es ist also nicht wahr, zu behaupten, daß sich seitdem nichts geaͤndert habe. Das Geschrei der Journale im Oktober und November har sich als ungegruͤndet erwiesen. Ferner hat der Geist des Widerstandes gegen die revolutionnaire Anarchie waͤhrend

der Sesston große Fortschritte gemacht, wie der Proz.. gegen

die Tribune, womit dieselbe schloß, deutlich beweist. lso auch

in dieser Beziehung sind die Dinge nicht mehr, wie sie am 19. November CC Geist der Majoritaͤt der Kammer hat taͤglich mehr entfaltet und bestimmter aus⸗ 29. A Jer Dasselbe ist ben Srehi der mm auch sie reichte eine Bittschrift der Eigenthuͤmer der Theater Drury⸗lane hat ihren Charakter deutlicher entwickelt; bei dem Prozesse ge⸗ und Covent⸗Garden gegen die bereits zum erstenmale verlesene gen die Tribune ist ein neuer Zwiespalt in den Reihen der Op⸗ position ausgebrochen; die eine Partei ist die republikanische,

gesprochen.

die andere die, welche nach dem charakteristischen Ausdrucke des National, noch einen Rest von Anhaͤnglichkeit fuͤr die Monar⸗ chie hat. Am 19. November v. J. ward dieser Bruch noch nicht oͤffentlich eingestanden, also auch die Opposition ist jetzt nicht mehr, was sie damals war. Die Pairs⸗Kammer, die sich seit zwei Jahren in einem Zustande des Schwankens befand, hat

durch die Ernennung neuer Pairs an Kraft gewonnen und bei dem Gesetze uͤber die Abschaffung der Todten⸗Feier des 21. Januar ein

großes Uebergewicht erhalten. Es haben sich also seit dem 19. November viele Dinge, und zwar zum Bessern, geaͤndert. Auch die auswaͤrtigen Verhaͤltnisse sind anders geworden. Antwerpen

*) Handelsbriefen aus Wien vom 1. Mai zufolge (die gestern Abend in Berlin eingegangen sind), hat man daselbst aus Konstan⸗ tinopel vom 17. April die Nachricht erhalten, daß der Friede mit Ibrahim Pascha nunmehr definitiv abgeschlossen seyrn. .

dungs⸗

ist durch unsere Waffen befreit, und wir haben jetzt, um die Ereignisse im Innern mit wachsameren Augen verfolgen zu koͤn nen, den Vortheil, daß wir in Belgien nichts mehr zu thun haben. Ein Journal fragte gestern, wie es mit der Politik des 7. August stehe? In der Angabe dieses Datums (der 7. Aug.⸗ ist der Tag der Berufung Ludwig Philipps auf den Thron) liegt eine boshafte Absicht, dennoch lassen wir das Datum gern geiten. Die Politik des 7. August ist die Politik der Juli Monarchie, die Politik, die nun seit bald drei Jahren be⸗ folgt wird der Friede nach Außen hin und gute Ordnung im Innern; sie ist jetzt damit beschäftigt, das in der Session von 1832 so gluͤcklich begonnene Werk der eigenen Befestigung und des Widerstandes gegen die Anarchie fortzusetzen.“

In der France nouvelle liest man: „Man wird sich er⸗ innern, daß Herr von Cormenin im vorigen Jahre hoͤchlich dar uͤber entruͤstet war, daß der Koͤnig ihn in einem versiegelten Schreiben eingeladen hatte, der Eroͤffnung der Session beizuwoh nen; der ehrenwerthe Deputirte legte sogar in den oͤffentlichen Blaͤttern von den Gruͤnden seiner Entruͤstung Rechenschaft ab. Ein so schoͤnes Beispiel konnte nicht ermangeln, in diesem Jahre Nach ahmer zu finden, und wirklich hat ein Deputirter, den wir nicht nennen wollen, vorgestern sein Einladungs⸗Schreiben mit fol⸗ genden Zeilen dem Minister des Innern „Paris, 26. April. Herr Minister! Da die Graͤnzen der Staats⸗Gewalt ein Mal vorgezeichnet sind, so ist alles

Ueberfluͤssige nachtheilig. Ich bin Deputirter durch die Charte und die Waͤhler, die mich ernannt haben, nicht aber durch ein

versiegeltes Schreiben. Diese Foͤrmlichkeit, die man, ich weiß

nicht, zu welchem Zwecke wieder hervorgesucht hat, diese veraltete

Formel, die schon unter der Restauration nicht sehr verfassungs⸗ maͤßig war, kann in Frankreich nicht mehr gelten, seitdem wir einen aus der Volks⸗Herrschaft hervorgegangenen Thron besitzen, einen Thron, der vom Volke errichtet worden und dessen Besitzer vereidigt ist, wie wir. Ich erklare demnach, gestuͤtzt auf mein Recht, demzufolge ich ohne andere Foͤrmlichkeiten als die gesetz⸗ lich S in der Kammer sitze, daß ich jedes Einla⸗

derlaufenden Anspruch als nicht vorhanden betrachte.“

Die Regierung hat den Itallaͤnischen Fluͤchtling, Grafen 8

Bertola, der wegen seiner Verbindung mit den hiesigen Repu⸗

blikanern von hier nach Bourges verbannt worden war, jetzt ganz aus Frankreich verwiesen, weil derselbe in fortdauerndem

Briefwechsel mit den Republikanern stand und sich mehrere repu⸗- blikanische Pamphlets hatte senden lassen. Zugleich ist ihm ver⸗ boten worden, bei seiner Abreise die Deutsche und Schweizeri sche Graͤnze zu uͤberschreiten.

Zwischen Bordeaux und Havre ist jetzt eine Dampfschiff fahrt eroͤffnet; in 48 Stunden zuruͤck.

Aus der ersten Untersuchung gegen die beiden muthmaßli⸗ chen Moͤrder der Wittwe Houet, Robert und Bastien, haben sich noch folgende Verdachts⸗Gruͤnde ergeben. Die Wittwe stand mit Robert, ihrem Schwiegersohne, in schlechtem Vernehmen und sah ihn nur selten. Eines Morgens, als sie eben im Be⸗ griff war, Kaffee zu trinken, den sie sich selbst zu bereiten pflegte, ward sie von einer unbekannt gebliebenen Person abgerufen, ging hinaus und kam nicht wieder; sie hatte in dem Rufe gestanden,

ein Vermoͤgen von 150 200,000 Fr. zu besitzen, und man zwei-

felte daher nicht an ihrer Ermordung. Der erste Verdacht fiel auf Robert, der verhaftet, aber wieder frei gelassen wurde; als sich im Jahre 1824 einige neue Verdachts Gruͤnde gegen ihn ergaben, nahm man ihn abermals fest: er mußte aber aus Mangel an genuͤgenden Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Seit dieser letzten Untersuchung waren jetzt fast zehn Jahre verflossen, als seine Verbindung mit Ba stien und das Schreiben des letzteren die Polizei auf’s Neue Hierauf folgte die Verhaftung Roberts in Bourbonne⸗les⸗Bains und die Beschlagnahme des Schreibens Bastten's, worin wiederholte Geldforderungen mit folgender Dro⸗ hung begleitet waren: „Erinnere dich des Gartens in dem Hause Nr. 81 in der Straße Vaugirard Du weißt ..

Die Todten koͤnnen manchmal wiederkommen ...

diesem Schreiben angegebenen Stelle Nachgrabungen angestellt und wirklich ein weiblicher Leichnam gefunden wurde, aͤnderte Bastien seine Gesichtsfarbe, Robert hingegen zeigte nicht die min⸗ deste Bewegung. Es bleibt jetzt nur noch uͤbrig, die Identitaͤt des aufgefundenen Skeletts, dessen Haare und Zaͤhne uͤbrigens vollkommen erhalten sind, noch weiter zu konstatiren.

Großbritanien

Parlaments⸗Verhandlungen. zung vom 29. April. (Nachtrag.

und Irlanmbv.

Unterhaus. Siz Herr Baring über

Bill wegen Regultrung der theatralischen Vorstellungen. Herr Baring fuͤgte hinzu, daß er wenig mit dem Gegenstand bekannt sey, daß er aber glaube, derselbe verdiene die ernste Aufmerk samkeit des Hauses. Die Bill solle den Zweck haben, die dra matischen Vorstellungen zu verbessern; die Bittsteller leugneten, daß dieselbe diesen Zweck erreichen, und daß sie im Gegentheil zu großer Ausschweifung und Sittenlosigkeit fuͤhren wuͤrde.

Ob diese Ansicht richtig sey oder nicht, wolle er jetzt nicht

auf die Wichtigkeit machen. Es sey unnuüͤtz, chentlich einmal zu oͤffnen, wenn man wirklich der Zuͤ⸗ gellosigkeit alle Abend Plaͤtze oͤffne. Außerdem sey es die Frage, ob die Bittsteller nicht Patente haͤtten, die durch die in Rede stehende Bill verletzt wuͤrden. Herr E. L. Bulwer sagte, daß der Ausschuß des Hauses die patentirten Rechte der beiden Koͤniglichen eater nicht anerkannt habe. Wenn das ehrenwerthe Mitglied die eingebrachte Bill durchlesen wolle, so⸗ wuͤrde er finden, daß die Theater unter die Aufsicht des Censors

des Gegenstandes auf⸗ die Kirchen woöͤ⸗

eroͤrtern, nur

merksam

zuruͤckgesandt:

chreiben und jeden der gegenwaͤrtigen Verfassung zuwi⸗

die Dampfboote legen den Weg hin und her 3