verschweigen und doch die Ueberzeugung gewaͤhren, daß sich die
fremder Lehr⸗Anstalten nicht vorhanden ist, finde Ich Mich
Bluundes⸗Versammlung sich uͤber eine Maßregel vereinigt haben wird, das gemeinsame Vaterland vor den Gefahren eines Zu⸗ sttäandes sicher zu stellen, der ein solches Attentat moͤglich ge⸗
leeigenem Interesse, vor aller, ihre ganze Zukunft gefaͤhrdenden Cgheilnahme an Weelcher Inlaͤnder, Meinem Verbot entgegen, auf einer frem⸗
Amt, wohin auch die medizinische Praxis gezaͤhlt werden soll,
8 An das Staats⸗Ministerium.“
8 9 des gegenwaͤrtiges Zustandes von Griechenland dar. Es sind je⸗ doch außerdem mehrere Schreiben eingegangen, worin einerseits ie Schwierigkeiten, mit denen die neue Regentschaft zu kaͤm⸗ pfen hat, so wie deren Verwickelungen und Unannehmlichkeiten geschildert werden, die aber auch andererseits, eben weil sie nichts
neue Ordnung der Dinge immer mehr befestige, groͤßere Beru⸗ higung und mehr Vertrauen, als die anderen Mittheilungen ein⸗ fioͤßen, die nur das Erfreuliche beruͤhren. Die Allgemeine Zeitung aus diesen Briefen einen Auszug, welchen wir iseren Lesern ebenfalls mittheilen werden.
Fnmnl a 8 G Mai. Die im heute ausgegebenen 6ten Stuͤcke der Gesetz⸗Sammlung enthaltene Allerhoͤchste Kabinets⸗ Ordre, betreffend das Verbot des Besuchs fremder Universitaͤten, lautet also:
„Die verbrecherischen Vorgaͤnge zu Frankfurt a. M. ha⸗ ben außer Zweifel gesetzt, daß eine ruhestoͤrende Faction auf die Unerfahrenheit der studirenden Jugend verderblich einwirkt 8 und sie als Werkzeuge strafbarer Plane zu mißbrauchen mit Erfolg bemuͤht ist. In Betracht der unverkennbaren Ursache dieser Erscheinung und da bei den wohlgeordneten Einrichtun⸗ gen Meiner Landes⸗Universitaͤten ein Beduͤrfniß zur Benutzung
Berlin, 28.
bewogen, Meine Verordnung vom 13. April 1810, durch weelche Ich das fruͤher bestandene Verbot des Besuchs fremder Universitaͤten aufgehoben habe, fuͤr saͤmmtliche Provinzen Mei⸗ zu suspendiren, bis die Deutsche
ner Monarchie so lange
8
macht und den Regierungen die besondere Verpflichtung auf⸗
— Die Breslauer Zeitung meldet aus Schmiede⸗ berg, vom 20. Mai: „Gestern Nachmittag schlug der Blitz in das Haus des Weinschaͤnkers Kirchschlaͤger in den Graͤnzbauden ein. Er fuhr in den Kuhstall uͤber den Kuͤhen hin und erschlug die erste, dritte, fuͤnfte und siebente Kuh, dagegen ließ er die zweite, vierte und sechste Kuh, welche in einigen Wochen kalben sollen, unversehrt. Aus dem Kuhstall fuhr der Blitz zum Fen⸗ ster hinaus, laͤngs dem Hause in die Hoͤhe und uͤber das Dach hin, dann auf der Seite nach dem Weinschaͤnker Huͤbner zu, am Hause herunter und in die Kirchschlaͤgersche Wohnstube, wo er die verehelichte Kirchschlaͤger traf, an deren rechtem Fuße er Halskette zerriß, in einen Kleiderschrank
herauf lief, ihre goldene fuhr und sich verlor ohne gezuͤndet zu haben. Die verehelichte Kirchschlaͤger ist nur leicht verletzt worden und befindet sich außer Lebensgefahr.“
Berichtigung. Im Allgemeinen Anzeiger des gestrigen Blattes der Staats⸗Zeitung, S. 608, Sp. 2, Zeile 6 von unten, ist, statt „von Meckrel“, „von Merckel“ zu lesen.
Berliner B5 r e. Geld-Cours-Zettel.
f FErief 2oell. ALA: nan
Grofshz. Pos. do. 100 ½4 199 ¾ Ostpr. Pfandbr. 99 ¾ Pomm. do. 104 ½ Kur.- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.
Holl. Follor. Duk. Neue do. Friedrichsd'or ..
“
Amtl. Fonds- und Z2. Erief. Geld.]
St.-Schuld-Sch. 96 ¾ 1 96 ⅔ Pr. Engl. Anl. 18. 5 104 aaz Pr. Engl. Anl. 22. 104½ Pr. Engl. Obl. 30. 92 ⅔ Präm. Sch. d. Sech. 54 ⅔ Kurm. Obl. m. 1. C. 95 Neum. Int. Sch. do. 95
Berl. Stadt-Obl. 96 ½ Königsb. do. —
Elbing. do.
105 105½ 106 ½ 62 63
18 ⅔ 19
erlegt hat, die studirende Jugend, in ihrem und der Familien solchen Verbrechen, gewissenhaft sicher zu stellen.
den Universitaͤt studirt, hat, ohne Ruͤcksicht auf die Dauer seiner dortigen Studien, allen Anspruch auf ein oͤffentliches
fuͤr immer verwirkt. Denjenigen Landeskindern, welche bei der Bekanntmachung Meines Befehls auf einer fremden Uni⸗ versitaͤt bereits studiren, soll solches waͤhrend des laufenden Se⸗ mesters gestattet seyn, nach dessen Vollendung sie jedoch bei Vermeidung der angedrohten Strafe unverzuͤglich zuruͤckkehren muͤssen. In Ansehung der Universitaͤten zu Erlangen, Heidel⸗ berg und Wuͤrzburg soll, da die Theilnahme einzelner Studen⸗ ten derselben an dem frevelhaften Anschlage auf Frankfurt be⸗ reits ermittelt ist, das Verbot unbedingt in Kraft treten, zum Besuche der uͤbrigen fremden Universitaͤten aber besondere Er⸗ laubniß zu ertheilen, dem Minister der Unterrichts⸗Angelegen⸗ heiten fuͤr jetzt und bis zu weiterer Bestimmung nachgelassen seyn. Das Staats⸗Ministerium hat diesen Befehl durch die Gesetz⸗Sammlung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, auch jeder Minister und Verwaltungs⸗Chef in seinem Ressort fuͤr die Ausfuͤhrung pflichtmaͤßig Sorge zu tragen. Berlin, den 20. Mai 1833. 8 Friedrich Wilhelm.
— Aus Achen meldet man unterm 23. Mai: „Die hie⸗
. sige Gesellschaft zur Aufsuchung eines Salz⸗Lagers in der Umge⸗
36
98.
13 8 4
eeess Cour.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhbr.]
Wech
Disconto
Erief.] Geld. nrn,
— 144 143 ½ 150 ⅔ 150 ½
61Cours
[Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt.
Alt. 2 Mt. 2 Mt.
Amsterdam dito Hamburg dito London Paris
150 ½ 6 26 ¾⅔ 80⁄ 103 ⅔
102 ¾ 99 z 102 ¾
Augsburg Bréslau 8 Leipzig 3 Tage Frankfurt a. M. W2Z. 50 Fl, 2 Mt. Petersburg 3 Wocb. Warschau .. Kurz
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 23. Mai. b Niederl. wirkl. Schuld 46 ¼4 5 8 do. 85 ½. Ausgesetzte Schuld 1 ½¼¹. Kanz-Bill. 201 ⅛. 6 9 101 ¾, Russ. (v. 1828) 99 ¾. (v. 1831) 88 ½. Preuss. Prämien-Scheine 94. Oesterr. 89 ½. 39½ Span 44 ½. 59 do. 67 *.
Koͤnigliche Schauspiele. Mittwoch, 29. Mai. Im Schauspielhause: Cromwell Pro⸗ tektor, ein dramatisches Gemaͤlde aus der Revolutions⸗Zeit Eng⸗ lands in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. (Anfang halb 7 Uhr.)
In der Garnison⸗Kirche, mit Allerhoͤchster Genehmigung, Nachmittags um halb 5 Uhr: Konzert, zum Besten der Orchester⸗ Wittwen⸗Kasse, unter guͤtiger Mitwirkung der geehrten Mitglie⸗
30 12½
„.600
(Prass. Cour.)
In der gestrigen Sitzung der De
auf die Austrocknung der Suͤmpfe und suchte die mannig
genommen hatte, hervorgehen wuͤrden. Der Graf
muͤsse, da sie von ihrem Urheber mehrere Veraͤnderungen ren habe und also eine andere geworden sey, reaus zur Pruͤfung uͤberwiesen werden. Redners mit großer Stimmen⸗Mehrheit verworfen die Kammer seinem Vortrage, worin er sodann die bekaͤmpfte, keine Aufmerksamkeit schenken wollte, so denselben ab und kehrte auf seinen Platz zuruͤck
2
von Schonen, seinen Antrag wegen eines der alten Civil⸗Liste zu bewilligenden Kredits zu entwickeln ruͤckgewiesen worden, und nachdem der Handels⸗Min mehrere Gesetz⸗Entwuͤrfe von oͤrtlichem Interesse vorgelegt nahm die Kammer die Berathungen uͤber den Gesetz⸗En wegen der Griechischen Anleihe wieder auf. Der
aussprach, daß Griechenland in 3 bis 4 Jahren sich in eine guͤnstigen Lage befinden werde, daß jede Besorgniß wegen
zahlung der Anleihe verschwinden muͤsse. Das Land beste seinem Boden und in dem Gewerbfleiße, den man bei dem anregen und aufmuntern muͤsse, unberechenbare ei mer. Herr Joly erinnerte an die lebhafte Theilnahme, w der Kampf Griechenlands gegen die Tuͤrkei in Frankreigh habe und raͤumte ein, daß dieselbe auf den zwischen uh Maͤchten abgeschlossenen Vertrag nicht ohne Einfluß güi seyn koͤnne; die Berathung uͤber den vorliegenden Gegane scheine ihm aber sehr verworren und der wahre Gesichtspunk, welchem derselbe betrachtet werden muͤsse, noch nicht aufgg worden zu seyn; man verwechsele naͤmlich die Unabhange Griechenlands mit dem Interesse der dort gegruͤndeten ma Monarchie; die Befestigung der letzteren sey der alleinige der in Rede stehenden Anleihe. Die Berechnungen des † sters der auswaͤrtigen Angelegenheiten uͤber die Einkuͤnsn⸗ neuen Griechischen Staates fand der Redner unzuverlässg
bemerkte, die Haupt⸗Bedingung fuͤr das Gluͤck des Landen daß die von den fremden Maͤchten dort gegruͤndete Regin den Beifall der ganzen Nation habe, — ein Umstand, ig als zweifelhaft erscheine. Das Ministerium moͤge auch a teresse der Steuerpflichtigen bedenken und nicht leichtsenig Millionen fuͤr die Befestigung eines fremden Prinzen in g Lande verlangen, welches seine Unabhaͤngigkeit der Theinne Frankreichs verdanke. Das Schlimmste aber sey, daß die zoͤsische Regierung sich nicht nur fuͤr die Anleihe, sondern
fuͤr die Festigkeit des neuen Thrones gegen den Prinzen
verbuͤrgt habe, wie aus dem Texte des Traktats hervo
Schließlich stimmte der Redner gegen den Gesetz⸗Entwurf. Jay erwiederte, daß die Ruhe und Ordnung, welche ing chenland seit der Ankunst des Koͤnigs Otto herrschten, die
hauptungen des Herrn Joly am besten widerlegten, und hu Kammer, sich gegen Griechenland nicht minder großmuͤthig zu sc als die Restauration. Hierauf ward von allen Seiten
Schluß der Debatte verlangt und derselbe, ungeachtet der genrede des Herrn Réalier⸗Dumas, mit großer Stim
Mehrheit angenommen. Als der Oberst Paixhans hie
nerbuͤhne bestieg, um als Berichterstatter die Berathung zu menzufassen, erhob man sich von allen Seiten gegen diefen
Verlaͤngerung der Diskussion, so daß der Oberst sich enheet
Vortheile darzuthun, welche aus der Annahme die es Vorschlages, in dessen Redaction er einige Berändersaane
nochmals den; Da dieser Antrag
wurde,
Propef brac
auf die Versammlung beschloß, jene Proposition in gung zu ziehen. — Nachdem das Verlangen des P fuͤr die Glaͤu
e d — er Graf Ne borde vertheidigte den Entwurf, indem er die Uebetzen
putirten⸗Kam wickelte eb Herr Laffitte seine Proposttion 2n
2
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a der zur Bekaͤmpfung der Proposition auftrat, meinie, nn
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A
7,2, 21. - 8 36572* e
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Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Ober⸗Landesgerichts⸗Asses⸗ Korb zum Justiz⸗Rath bei dem Stadtgerichte in Breslau ernennen geruht.
V Amtliche
n
Der Notariats⸗Kandidat Alexander Pauls ist zum No⸗ zus im Friedensgerichts⸗Bezirke Gladbach im Landgerichts⸗ üirke Duͤsseldorf, mit Anweisung seines Wohnortes in Muͤn⸗ „„Gladbach, ernannt worden.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung . zu Koblenz ist der evangelische Pfarr⸗Amts⸗Kandidat, jedrich Schonebohm, zum Pfarrer in Ebersgoͤns, Krei⸗ Wetzlar, und der evangelische Pfarrer Castendyk zum Pfar⸗ in DOberdiebach, Kreises St. Goar, ernannt worden; zu Liegnitz ist der zeitherige Diakonus Kober zu Rei⸗ nbach in der Ober⸗Lausitz zum Ober⸗Pfarrer an der dortigen ingelischen Kirche befoͤrdert und an dessen Stelle der Kandi⸗ dder Theologie, Marsch, als Diakonus bestaͤtigt.
Bei der am 25sten d. M. fortgesetzten und am 28sten ejusd. ndigten Ziehung der 5ten Klasse 67ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie 1 Haupt⸗Gewinn von 10,000 Rthlr. auf Nr. 74,692 nach ichenbach bei Paristen; 1 Gewinn von 2000 Rthlr. auf Nr. 89 in Berlin bei Mestag; 20 Gewinne zu 1000 Rthlr. fielen
Nr. 3710. 4507. 7518. 9414. 11,598. 19,890. 20,290. 664. 44,526. 50,293. 51,041. 53,191. 56,638. 64,169. 64,798. 069. 87,795. 87,798. 90,232 und 92,359 in Berlin 2mal bei vin, bei Baller, bei J. L. Meyer und bei Seeger, nach eslau bei Lbwenstein und bei Schreiber, Bunzlau 2mal bei pun, Coͤln bei Huißgen, Duͤsseldorf bei Spatz, Glogau bei bysohn, Landshut bei Juͤttner, Liegnitz bei Leitgebel, Loͤwen⸗ g bei Keyl, Magdeburg 2mal bei Roch, Memel bei Kauff⸗ un, Neisse bei Jaͤkel und nach Sagan bei Wiesenthal; 31 winne zu 500 Rthlr. auf Nr. 3189. 15,946. 18,304. 26,506. 601. 30,114. 33,080. 33,298. 38,241. 41,831. 42,350. 42,547. 588. 45,494. 47,866. 48,665. 52,475. 52,628. 53,024. 53,059. 188. 56,751. 57,997. 58,136. 73,354. 74,384. 78,200. 87,512. 6062. 89,634 und 92,054 in Berlin 2mal bei Baller, Hurg, bei Gronau und bei Joachim, nach Achen 2mal Leyvy, Breslau bei H. Holschau sen., 2mal bei J. schau jun., bei Leubuscher und 2mal bei Schreiber, n bei Reimbold, Danzig 2mal bei Rotzoll, Eiberfeld Benoit, Frankenstein bei Friedlaͤnder, Glogau bei Levy⸗
V V V
—— —
etwas gewagte Politik, die auf bloßen Annahmen und Vermuthun⸗ gen beruht; diese Zuversicht ist namentlich bei einem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten auffallend, der mehr, als jeder Andere, auf der Hut seyn muß, damit er sich in seinen Hoffnungen nicht verrechne. Ich komme im Laufe meines Vortrages noch auf die drei Behauptungen des Herrn Ministers zuruͤck. Sie erinnern sich, daß der Gesetz⸗Entwurf uͤber die Verbuͤrgung der Griechischen An⸗ leihe Ihnen in den ersten Tagen des Januar vorgelent wurde; erst jetzt, in der zweiten Haͤlfte des Mai, beginnen die Berathungen daruͤber. In der Zwischenzeit ist eines jener großen Ereignisse ein⸗ getreten, welche oft die Gestalt der Welt veraͤndern; auf dieses nimmt aͤber der Minister gar keine Ruͤcksicht; er findet vielmehr darin sogar neue Gruͤnde fuͤr die Annahme des Entwurfes. Ich fuͤr mein Theil wuͤrde schon vor der Krisis im Orient den Vorschlag des Ministers verworfen haben, um wie viel mehr denn jetzt; die An⸗ nahme des Gesetz⸗Entwurfes ware in meinen Augen schon vor der Ankunft der Russen bei Konstantinopel eine beinahe unglaubliche Willfaͤhrigkeit, eine uͤbertriehene Gutmuͤthigkeit gewesen; unter den jetzigen Umstaͤnden wuͤrde sie aber mehr als Schwaͤche seyn. Die neueren Ereignisse im Orient sino so wichtig, 9 Fragen fuͤr den Augenblick in den Hintergrund stellen. will ich vorlaͤuft, hiervon abstrabtren und annehmen, daß die po⸗ litische Lage Europa's seit der Vorlegung des Gesetz⸗Entwurfs keine Veraͤnderung erfahren habe. Nachdem ich die Sache aus ihren verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet, bin ich uͤber⸗ zeugt, daß wir in dem Vertrage uͤber die Verbuͤrgung der Anleihe die von dem Ministerium und der Kommission gehofften Vortheile nicht nur nicht finden werden, sondern daß auch unser offenbares Interesse uns gebietet, die in dem Art. 12 jenes Traktates enthaltenen Stipulationen uͤber die Anleihe zu verwerfen und gegen die Griechische Regierung, zu ihrem eigenen wie zu unserem Besten, in finanzieller Hinsicht uns eine vollkommene Unabhaͤngigkeit zu be⸗
wahren. Einer der Hauptgruͤnde, die man zu Gunsten der Anleihe
geltend gemacht hat, ist, daß der auswaͤrtige Kredit unseres Kabinets
Vertrages beeintraäͤchtigt werden koͤnnte. Obgleich das Ministerium in einem constitutionnellen Staate aus Achtung fuͤr das Grundgesetz uͤber manche Gegenstaͤnde nur bedingungsweise Versprechungen machen kann, die erst durch die Genehmigung der Kammern definitiv werden, so raͤume ich doch ein, daß diese Genehmigung nur aus höͤchst wichtigen Gruͤnden verweigert werden darf, z. 8.
Berlin, Donnerstag den 30sten Mai
1
8
sie alle uͤbrigen Kabinet die Dennoch ben werden
im Augenblick der Auswechselung der Ratificationen,
1833.
——— —— ——— — —yjj—g —,—
pen nach vollbrachtem Tagewerke aus Belgien, wie damals auß Griechenland nach Fronkreich zuruͤckkehren wuͤrden. Ueberall ist es Frankreich, welches zahlt, ohne damit einen Schuldner zu erwer⸗ ben, welches handelt, ohne etwas zu Ende zu bringen, und es scheint, daß wir uns fuͤr unsere Opfer und Anstrengungen entschaͤdigt glau⸗ ben sollen, wenn die anderen Regierungen anerkennen, daß wir ihr ilehriges Werkzeug gewesen sind. st, erneuert sich heute. Ist es Schwäche oder Mangel an Aufmerk⸗ samkeit von Seiten unseres Kabinets, daß es in den Art. 14 des Vertrages vom 7. Mai folgende Klausel hat einruͤcken lassen: „Nach der Ankunft der Bayerischen Truppen werden die der Allianz sich zuruͤckziehen und das Griechische Gebiet gaͤnzlich raͤumen. diesem einzigen Artikel sind zwei fuͤr uns verletzende Bestim⸗ mungen enthalten: erstlich werden die Französischen Truppen Truppen der Allianz genannt und zweitens wird der Befehl zum Abmarsche erthrilt. Der Berichterstatter hat hebauptet, die Benennung „Truppen der Allianz“ sey vor der Ratification geaͤn⸗ dert worden; dies ist aber nicht der Fall. Erst am 30. Juni v. J., bemerkte unser efaͤhrliche Auslegung, welche jener Benennung gege⸗ Lhumte, und begnuͤgte sich, statt die Abaͤnderung der⸗ selben zu verlangen, damit, dem Protokolle eine Erklrung, worin es seine Rechte verwahrt, anhaͤngen zu lassen. Die Beleidiguna, die Verletzung unserer Rechte stehen im Texte des Vertrages, die Verbesserung des Ausdrucks aber nur im Anhange. Dasselbe gilt von dem Vorbehalte, den das Ministerium in Bezug auf die Kosten der beiden Expeditionen nach Belgien gemacht hat; auch dieser steht nur in einem Anhange. Nicht weniger unguͤnstig stellt sich fuͤr uns die Rechnung, wenn wir die Folgen der Anleihe betrachten. En land zieht, wie die Kommission selbst zugegeben hat, Nutzen von derselben, denn eine alte, fast ganz in den Haͤnden der Englischen Kapitalisten besindliche Anleihe, gewinnt dadurch neues Leben; eben
Was 1829 und 1831 geschehen
so hat Rußland Vortheil dabei, denn Griechenland wird dadurch inhn — Stand gesetzt, die schuldigen zwoͤlf Millionen an die Tuͤrkei zu zah-⸗ durch die Verweigerung unserer Sanction fuͤr eine Klausel eines len und diese kann dann einen Theil ihrer Schuld an Rußland
abtragen. Ich frage die Minister, ob sie, wenn die Klausel von der Verbuͤrgung der Anleihe nicht im Vertrage stände, dieselbe jetzt bei
uns in Antrag bringen wuͤrden? Gewiß nicht. Nun wohl! Die Minister thun Unrecht, wenn sie sich durch den Traktat gebunden glauben; noch groͤßeres Unrecht wuͤrden aber wir hieran thun, denn wir ha⸗
vwenn in der Zeit zwischen ben die Sache nur nach den gegenwaͤrtig obwaltenden Verhaͤltnissen
der Unterzeichnung eines Vertrages und den parlamentarischen Be⸗ zu betrachten. Man sagt, England und Rußland haͤtten ihren Theil
rathungen daruͤber Ereignisse eingetreten sind, welche die Stellung der Staaten gegeneinander veraͤndern, so daß ein Kabinet manchmal selbst die Verwerfung einer Bestimmung wuͤnschen muß, die es vor einem Jahre unbedenklich genehmigt haben wuͤrde. Dies ist aber gerade hier der Fall, und unter solchen Umstaͤnden kann die Weige⸗ rung stattfinden, ohne das Zartgefuͤhl der Regierung im mindesten zu verletzen. Waͤre mir die Rechtlichkeit des persoͤnlichen Charakters des Herrn Ministers nicht so wohl bekannt, so waͤre ich ver⸗ sucht, zu glauben, daß die Vorlegung des Gesetz⸗Entwurfs uͤber die Griechische Anleihe nur eine auswaͤrtige Demonstra⸗ tion sey, die den Zweck haͤtte, gewissen Maͤchten eine
Art
der Garantie fuͤr die Anleihe uͤbernommen, Frankreich koͤnne nicht
zuruͤckbleiben, ohne die Allianz mit diesen beiden Maͤchten aufzuld⸗ sen. Ich erwiedere, daß sie es uns nicht wuͤrden verdenken koͤnnen, wenn wir einem uns offenbar nachtheiligen Vertrage die Bestaͤtigung der drei Maͤchte ganz freie Hand gelassen werden. Alle von mir bisher ge⸗
dung der Russen bei Konstantinopel von großem Gewicht gewesen seyn;
ten haben, da
ß man aͤus Letzterem Gruͤnde fuͤr die Annahme des 8
verweigerten; namentlich muͤßte in finanziellen Sachen einer jeden 8 gen den Gesetz⸗Entwurfvorgebrachten Gruͤnde wuͤrden auch vor der Lan⸗
welch ungeheures Gewicht erlangen dieselben aber jetzt, nachdem je⸗ 8 nes große Ereigniß eingetreten ist. Nie wuͤrde ich es fuͤr moͤglich gehal⸗
8
auf das Wort zu verzichten. Nachdem sowohl ein Amenden des Herrn Coutuxrter, des Inhalts: „Die Diskusston die Buͤrgschaft fuͤr die Griechische Anleihe soll bis zur Bag gung der Unterhandlungen uͤber die Orientalische ngelegen vertagt werden“, als ein zweiter von Herrn Merilhouy schlagener Zusatz⸗Artikel, welcher also lautete: „Die Ve
jn, Halle bei Lehmann, Hirschberg bei Raupbach, Juͤter⸗ k bei Gestewitz, Magdeburg bei Brauns und bei Roch, sansfeld bei Schuͤnemann, Merseburg bei Kieselbach, Muͤnster dlohn, Naumburg bei Kayser, Neisse bei Jaͤkel, Salzwedel Pflughaupt und nach Waldenburg bei Schuͤtzenhofer; 34 vinne zu 200 Rehlr. auf Nr. 1379. 2384. 3489. 9834.
gend unserer Stadt gewinnt immer mehr Interesse. Den Be⸗ theiligten wird es angenehm seyn, zu erfahren, daß Se. Maje⸗ staͤt unser Allergnaͤdigster Koͤnig, alle nuͤtzliche Unternehmungen huldreichst foͤrdernd, dem Actien⸗Vereine Allerhoͤchstselbst beige⸗ treten sind. In dem Juni⸗Hefte der hier erscheinenden Rheini⸗ schen⸗ und Provinzial⸗Blaͤtter werden mehrere gehaltvolle Auf⸗
der der Sing⸗Akademie und der ganzen Koͤnigl. Kapelle, in wel⸗ chem ein Theil aus dem Magnificat von Bernhard Klein und zwei Kirchen⸗Compositionen von Otto Nicolai — eine Weihnachts⸗ Huverture fuͤr großes Orchester, Orgel und Chor und ein Te Deum laudamus — ausgefuͤhrt werden. Ses
Die Solis haben die Damen Dlle. Lentz, Boͤtticher und
Gesetz⸗Entwurfs schoͤpfen koͤnnte. Der Zweck der Gruͤndung des Koͤnigreiches Griechenland ist, dem Ministerium zufolge, Rußland am Vorruͤcken gegen Konstantinopel zu hindern, und dennoch stehen die Russen in Folge unvorhergesehener Ereignisse bei Konstantino⸗ pel. Naturwidrige Vertraͤge koͤnnen niemals nuͤtzliche Folgen ha- den, und wenn man sie dennoch fortbestehen lassen will, so mache man sie
von Genugthuung zu gewaͤhren und daß unser Kabinet auf die An⸗ nahme desselben keinen großen Werth lege. Ich habe mich aber Sber eee daß dem nicht so ist und daß der Minister die Annahme des Gesetz⸗Entwurfs aufrichtig wuͤnscht. Meine heutige Opposition ist uͤbrigens nur die Fortsetzung derjenigen, die ich seit lange gegen eine nach meiner Ansicht falsche Richtung unserer Minister der aus⸗
2*
8 8
J“
„
Rauch.
uͤber diesen Gegenstand erscheinen.“ — In Koblenz bemerkte man am 19ten d. M. den gan⸗
zen Tag uͤber einen anhaltenden Hoͤhen⸗Rauch, verbunden mit eeinem aͤußerst feinen durchsichtigen Nebel. röuͤhrt, nach einer gewoͤhnlichen Erklaͤrung, von den Moorbraͤn⸗
den im
Diese Erscheinung
Hollaͤndischen und Westphaͤlischen her; indessen beob⸗ achtete man in diesem Jahre in Westphalen noch keinen Hoͤhen⸗
— Dem musikliebenden Publikum wird es von Interesse seyn, zu vernehmen, daß der als Virtuos auf dem Fortepiano und als Komponist gleich ausgezeichnete Herr Kalkbrenner sich seit gestern wieder in Berlin befindet, und hier wahrscheinlich einige Konzerte geben wird. Auf seiner letzten Reise hat sich der Kuͤnstler in Frankfurt a. M., Weimar, Leipzig, Dessau und Dresden mit demselben glaͤnzenden Erfolge, wie in fruͤheren Jahren, hoͤren lassen.
— Die Academy of Natural sciences zu Philadelphia hat den Professor Goldfuß in Bonn zu ihrem Mitgliede er⸗ nannt. Auch wird in Nord⸗Amerika eine Uebersetzung von des⸗ sen großem Werke: „Ueber die Versteinerungen“, in Englischer Sprache erscheinen.
— Ueber die am 20sten d. M. zu Tost in Ober⸗Schlesien ausgebrochene verheerende Feuersbrunst, deren in wenigen Wor⸗ ten bereits in Nr. 144 der St. Z. erwaͤhnt worden, geht uns jetzt nachtraͤglich folgende umstaͤndlichere Mittheilung von dort zu: „Am 20sten fruͤh zwischen 1 und 2 Uhr brach in hiesiger Stadt Feuer aus und griff mit solcher Schnelligkeit um sich, daß bin⸗ nen vier Stunden beinahe die ganze Stadt in Asche lag. Es sind uͤberhaupt abgebrannt 104 Haͤuser und 15 Scheunen; 19 Haͤuser mußten abgedeckt werden, um dem Feuer Einhalt zu thun. Nur ein geringer Theil der Stadt ist von dieser wuͤthen⸗ den Feuersbrunst verschont geblieben und zwar: 1) die Kirche, das Pfarr⸗ und das Schulhaus, 2) das Posthaus, 3) die Ge⸗ baͤude des Gastwirths Graͤtzer, 4) ungefaͤhr 10 Buͤrger⸗Posses⸗ sionen und 5) das herrschaftliche Gerichtshaus. Das am Schloß⸗ berge gelegene Wohnhaus des Herrn Grafen von Gaschin, die saͤmmtlichen Vorwerks⸗Gebaͤude, die Besitzung des Gastwirths Traube und die Schloß⸗Gemeinde, so wie die Gemeinde Oratsche sind gluͤcklicherweise von den Flammen nicht erreicht worden. Durch diese schreckliche Feuersbrunst sind 177 Familien ohne Obdach und der groͤßte Theil auch ohne Nahrungsmittel, mit⸗ unter sogar ohne die nothduͤrftigste Bekleidung. Viele davon
haben sich in die nahe gelegenen Doͤrfer begeben und der groͤßte
Theil liegt auf freiem Felde. Auf welche Weise das Feuer ent⸗ standen, ist bis jetzt noch nicht zu ermitteln gewesen.“
— Die verstorbene Vorsteherin des Wittwenhauses der Herrnhuter⸗Kolonte Niesky, im Rothenburger Kreise des Reg. Bez. Liegnitz, verwittwete Risler, geb. Sternberg, hat in ihrem Testament sieben Legate, im Gesammt⸗Betrage von 4000 Rt fuͤr verschiedene Herrnhuter⸗Anstalten ausgesetzt.
in 2 Akten; Musik von Bellint. K. Hof⸗Opern⸗Theater zu Wien: Isoletta, als drittes Debuͤt. Dlle. Haͤhnel und Herr Fischer werden vor ihrer Urlaubs⸗Reise
men, so daß die Kammer nur noch uͤber die neuen Tabellen der Wahl⸗Bezirke, welche der Minister in seinen Bureaus entwerfen laͤßt, und die noch nicht ganz beendigt sind, zu berathen und dann uͤber das ganze Gesetz abzustimmen haben wird.
sammlung ging hierauf . ho
Mad. Tuͤrrschmidt, so wie die Herren Holzmiller, Fischer und Zschiesche und die Ausfuͤhrung der Orgel⸗Partie Dlle. Spandau guͤtigst uͤbernommen, welche zum Ausgang eine Fuge von J. S. Bach auf der Orgel vortragen wird. Es haben sich demnach mehrere hundert der ausgezeichnetsten Kuͤnstler und Dilettanten unserer Stadt zu dieser Auffuͤhrung vereinigt. Billets fuͤr 10 Sgr. und Texte fuͤr 2 ½ Sgr. sind zu haben beim Kastellan des Koͤniglichen Schauspielhauses, Herrn Adler, bei Herrn Rosenberg, Schloßplatz Nr. 7, bei Herrn Duͤntz, Koͤnigsstraße Nr. 55, beim Kastellan der Sing⸗Akademie, Herrn Martin, und beim Herrn Kantor Bauer, Neue Friedrichsstraße Nr. 46. An den Kirch⸗ thuͤren findet kein Billet⸗Verkauf statt. 11““
Koöoͤnigstaͤdtisches Theater. Nittwoch, 29. Mai.
g
Die Unbekannte, romantische Oper (Dlle. Bruckner, vom K.
hierin zum vorletzten Male auftreten.) Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 Uhr.
—xõöõxõxõõxégé Neueste Nachrichten.
Paris, 22. Mai. Der Koͤnig kam gestern nach der Stadt und arbeitete mit mehreren Ministern, unter denen sich auch der Graf Sebastiani befand. Gegen Abend kehrten Se. Maj. nach Neuilly zuruͤck.
Die gestrige Sitzung der Pairs⸗Kammer eroͤffnete Herr Cousin mit seinem Berichte uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen des Elementar⸗Unterrichts. Er erklaͤrte, daß nachdem die betref⸗ fende Kommission sowohl den urspruͤnglichen Entwurf der Re⸗ gierung, als die von der Deputirten⸗Kammer darin vorgenom⸗ menen Aenderungen auf das reiflichste erwogen, sie dem Grund⸗ gedanken des Gesetzes ihren ungetheilten Beifall schenke und demgemaͤß fuͤr die Annahme der drei ersten Titel mit einigen un⸗ wesentlichen Aenderungen in der Redaction stimme, dagegen aber in Bezng auf den 4. Titel den Vorschlag mache, zu den daselbst aufgefuͤhrten Comité's zur Beaufsichtigung des Schulwesens den Orts⸗Pfarrer oder Prediger (den die Deputirten⸗Kammer von diesen Comité's ausgeschlossen hatte) zuzuziehen. Die Vorlesung dieses Berichtes dauerte volle 1½ Stunden. Nach Beendigung desselben wurde die Berathung uͤber die Organisation der Gene⸗ ral⸗ und Bezirks⸗Conseils wieder aufgenommen; die Debatte, die sich daruͤber erhob, war von keinem erheblichen Interesse, und es wurden saͤmmtliche noch uͤbrige Artikel des Gesetzes angenom⸗
Die Ver⸗
zungstages auseinander.
lichung der Buͤrgschaft fuͤr die Anleihe soll jedoch erst stattfi nachdem die Russische Armee das Tuͤrkische Gebiet geraͤum ben und in die durch den Vertrag von Adrianopel festgest Graͤnzen zuruͤckgekehrt seyn wird“, mit großer Majoritit worfen worden, wurde der in einem Artikel bestehende 6e Entwurf mit 176 gegen 140, also mit einer Majoritaͤt va Stimmen angenommen. -
Herr Odilon⸗Barrot ist gestern mit seinem Oheim, dem neral Borelly, nach Bordeaux abgereist, dessen Sohn dort Hochzeit mit einer Tochter des Deputirten, Marquis v. V. feiern wird. Herr Barrot wird erst in etwa vierzehn? hierher zuruͤckkehren.
Der Architekt Labarre, Mitglied des Instituts, ist vorget in Vitry gestorben.
Aus Toulon schreibt man vom 16ten d.: „Das De schiff „Castor“, welches Algier am 11ten d. M. verlassen ist gestern hier angekommen. Die von demselben mitgebne Briefe lassen einen Aufstand in dieser Kolonie befuͤrchten/ welchem die Suspension der Franzoͤsischen Gesetze die 9. Veranlassung geben wuͤrde. Unter den dortigen Europis Kolonisten giebt sich eine große Aufregung kund. Auch dies vette „la Perle“ ist von Oran, das sie am 1sten d. M. vmf hier eingelaufen; am Bord derselben befindet sich der Ga Boyer, der bisherige Gouverneur von Oran. Die Last⸗Km „la Meuse“ ladet im hiesigen Arsenal Blockhaͤuser ein, un fuͤr die Garnison dieser Stadt bestimmt sind. Die Aussis der Linienschiffe „Nestor“ und „la Ville de Marseille“, s der Korvette „Victorieuse“ und der Brigg „Dupetit⸗Thoun wird fortgesetzt.“
Die hiesigen Agenten Dom Miguels sind jetzt dami schaͤftigt, von einem Theile der Anleihe Soldaten von der maligen Koͤnigl. Garde, so wie Ingenieurs und Artilleristen seine Armee anzuwerben.
Der Redacteur des in Bordeaux erscheinenden Joum la Guyenne ist von dem dortigen Assisenhofe wegen Aufn zu Haß und Verachtung gegen die Regierung in contuman zu Ajaͤhrigem Gefaͤngniß und einer Geldstrafe von 10,000 verurtheilt worden.
— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 103. 40 cour. 103. 45. 3proc. pr. compt. 79. 10. fin cour. 9. 5proc. Neap. pr. compt. 93. 35. fin cour. 93. 40. 5proc. d perp. 76 ⅞. Zproc. do. 45. 5proc. Belg. Anl. 89 ¼. 5proc. Nin Frankfurt a. M., 25. Mai. Oesterr. 5proc. Metal- 94 1½. 4proc. 85 9. 85 2. 2 proc. 50 ½¾. 1 proc. 22 ½⅞. G. † Actien 1494. 1492. Part.⸗Obl. 137 ½. 136 . Loose zu 100 190 ½. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 87 ½. 87 . Pholn 59. 58 ¾.
Redacteur Cotter.
nberaumung d sten
(Sedruckt bei A. W. Halt
guͤnsti
725. 11,788. 12,224. 275. 36,700. 37,354. 41,192. 968. 68,400. 71,313. 71,978. ,894. 82,599. 87,279. 87,391. 90,462 und 93,8350m]U
Berlin, den 29. Mai 1833. 8 Koͤnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗Diree
42,739. 48,814. 49,172. 54,111.
2 —
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—
Zeitungs⸗RNachri sfusland.
Rußland.
Obessa, 10. Mai. Der General⸗G zßland uns Bessarabien, Graf Worornzoff, ist gestern wieder r eingetroffen.
Vorgestern langte der Tuͤrkische Brigade⸗General Namick gscha von St. Petersburg hier an und schiffte sich gestern c Konstantino lein.
8 Frankreich
Paris, 22. Mai. Folgendes ist der wesentliche Inhalt rRede, mit welcher der Baron Bignon in der vorgestrigen stzung der Deputirten⸗Kammer den Vortrag des Herzogs von
broglie beantwortete: „Meine Herren, wie Sie, so bin auch ich der klaren Auseinander⸗
ch
bung der Ereignisse, in Bezug auf Griechenland, die der Minister
r auswaͤrtigen Angelegenheiten Ihnen in der letzten Sitzung ge⸗ ben, mit lebhaftem Interesse gefolgt. Ich raͤume alle von dem
rrn Minister angefuͤhrten Thatsachen ohne Weiteres ein, da ich Grund habe, eine derselben zu bestreiten; indessen muß ich
inen
72,397. 72,579. 74,448. 76,380.
14,389. 20,495. 21,214. 28,022. 31,073. waͤrtigen Angelegenheiten erhoben babe.
en en babe. Ich habe diese Richtung im Jahre 1829 gemißbilligt, wie ich sie jetzt mißbillige. Ich bin gewiß kein Gegner der Griechischen Sache; schon im Jahre 1822, noch vor dem Kongresse von Verona, habe ich dieselbe mit Waͤrme
erfaßt, bin aber nie der Ansicht gewesen, daß das Interesse Grie⸗ schenlands in London und St. Herneh e
eben so wie in Paris ver⸗ standen werden muͤsse: im (Gegentheile glaube ich, daß dieses Interesse von dem Frankreichs niemals getrennt werden darf; wo ist aber das Interesse Frankreichs in dem Vertrage vom 7 Mai wahrgenommen? Haͤtten nicht die von uns gezahlten Summen von
dem Antheil der Anleihe, den wir verbuͤrgen sollen, in Abzug ge⸗
bracht werden muͤssen? Obgleich der Herr Minister uͤber unsere Theilnahme an den Ereignissen in Griechenland wichtige Details mitgetheilt hat, so kann ich doch an einige Umstaͤnde erinnern, de⸗ ren er nicht erwaͤhnt hat. Um Gruͤnde gegen den Gesetz⸗Entwurf aufzufuͤhren, brauchte ich nur zu wiederholen, was ich in den Jah⸗ ren 1828 und 1829 bei Gelegenheit eines fuͤr den Schatz eben so
laͤstigen Vertrages der Regierung sagte. Damals so wenig wie jetzt
war es von meiner Seite Feindseligkeit gegen das Ministerium; denn der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten im Jahre 1829
86 “
merken, daß diese an sich allerdings sehr interessanten Details die
ösung der uns vorliegenden Frage, wie mir scheint, efördert haben. Nachdem der Herr Minister uns inn seines Vortrages die finanzielle Seite der Frage uͤnstigsten Lichte gezeigt, hat derselbe mit eben so enden Versicherungen uͤber unsere politische Lage geschlossen ch habe in seinem 8
mir nicht genuͤgend dargethan zu haben scheint.
nicht sehr im Be⸗ Graͤnze verdankt haben, von welcher seine Eristenz abhaͤngt. im befriedi⸗ ortrage vornehmlich drei Punkte aufgefaßt, die Zunaͤchst hat
r seine Zuversicht auf den kuͤnftigen Wohlstand Griechenlands aus⸗ esprochen und es als etwas Zuverlaͤssiges hingestellt, daß dasselbe en Willen und die Mittel haben werde, uns unsere Vorschuͤsse
vaͤter zuruͤckzuzahlen.
aß di 8 ve Unter
Ferner hat er das Vertrauen andlungen uͤber die Wiederherstellung
wenn der Lauf der Erei bringen sollte, Frankre nd denselben in der vuͤrde. Diesen so 2₰ drei udee, augen, und es ist sehr ungewi
uf Seiten des Herrn Ministers seyn würde.
Guͤte oder
ausgesprochen, 1 des Friedens rient und uͤber den Ruͤckzug der Russischen Truppen einen en Erfolg haben wuͤrden; drittens hat er versichert, daß, nisse eine Umgestaltung in Europa bervor⸗ ch seinen Antheil in Anspruch zu nehmen 1— mit Gewalt zu erlangen wissen günftig lautenden Behauptungen koͤnnte man m ganz wangegensesedeeh Sinne, gegenuͤber
„„ob die Wahrscheinlichkeit Jedenfalls ist es eine
war ein Ehrenmann, den wir alle hochschaͤtzen, ein trefflicher, von den edelsten Gesinnungen beseelter Franzose, der Graf von la Ferronnays. Seine politische Handlungsweise waͤr Anfangs seines
Charakters wuͤrdig; er trat mit Festigkeit gegen England auf, und die Erxpedition nach Griecheniand fand gegen den Willen dieser
Macht statt. Diese Festigkeit war aber nicht von Dauer, sondern hoͤrte in dem Augendlicke auf, wo sie am noͤthigsten war. Unsere Truppen befanden sich in Morea; Ibrahim und seine Araber wichen vor unseren Truppen zuruͤck und schifften sich ein. Dies war aber
Armee noch eine andere Wohlthat. Es ward naͤmlich damals uͤber die Graͤnze unterhandelt, welche die Sicherheit des neuen Griechi⸗ schen Staates erheische; in unserer Hand lag es, ihm diese Graͤnze
zu verschaffen; sie konnte im Nu mit der Degenspitze gezogen werden;
vierzehntausend Mann standen da und warteten ungeduldig auf den
Befehl, ihr Werk zu vollenden. Aber andere Ruͤcksichten traten
hemmend dazwischen; haͤtte man damals Frankreich gewaͤhren lassen,
so wuͤrde dieses die Frage entschieden und Griechenland 98. die ’ 8 ng⸗
land wollte dies nicht zugeben; es verlangte die Zuruͤckberufung un⸗ serer Truppen, und unser Kabinet gab willig nach. Die Expedi⸗ tion hatte also nur einen halben Erfolg und ließ eine Angelegen⸗ heit, die in einigen Monaten, ja vielleicht in einigen Wochen haͤtte zu Stande gebracht werden koͤnnen, unvollendet. Wir waren da⸗ mals aͤußerst unwillig daruͤber, und ich konnte nicht umhin, die Er⸗ pedition als eine unter dem Einflusse der Russischen Politik un⸗ ternommene und unter dem Einflusse der Englischen beendigte zu bezeichnen. Zur Belohnung fuͤr unsere Willfaͤhrigkeit beeilte die Englische Regierung sich, bei der Eröͤffnung des Parlaments die er⸗ freuliche Nachricht von der Zuruͤckberufung der Franzoͤsischen Trup⸗ pen aus Morea zu verkuͤnden. Die Folge war, daß Griechenland die Graͤnze, die wir ihm schon 1829 haͤtten verschaffen koͤnnen, erst 1832 erlangte und zwar nicht von uns allein; wir spielten im Ge⸗ gentheil bei den uͤber diesen Gegenstand gepflogenen Unterbandlun⸗ gen nur die zweite und der Englische Botschafter die Hauptrolle. Ueberhaupt ist zwischen den Jahren 1829 und 1831 leider eine nur zu große Analogie bemerkbar. m Jahre 1831 erklaͤrte die Londo⸗ ner Konferenz, wie 1829 der König von England, daß unsere Trup⸗
nicht unser einziger Zweck; Griechenlaud erwartete von unserer
wenigstens unschaͤdlich, benutze sie aber nicht, um dem Staate neue Lasten
uͤber die Orientalische Angelegenheit zu machen. hat in dieser eine wuͤrdige Rolle gespielt und diese Macht ist Ruß⸗ land; Frankreich hat die traurige Ehre gehabt, einen Willen zeigen zu wollen und sich dabei ungeschickt und ohnmächtig zu benehmen. Seit acht bis zehn Monaten hatte unser Ministerium die Ruͤstungen des Paschas von Aegyvten zu seiner Expedition mit aller Muße be⸗ trachten koͤnnen und dennoch langte unser Botschafter, der schon vorher in Konstanttnopel haͤtte seyn muͤssen, um das Vertrauen des Di⸗ vans zu gewinnen und mit Mehmed Ali Verbindungen anzuknuͤpfen, erst dort an, als Ibrahims Herannahen Schrecken verbreitete und die Russi⸗ sche Flagge unter den Mauern des Serails wehte. Unser Botschafter kennt das Terrain nicht, auf welchem er gehen soll, und hat weder be⸗ stimmte Ansichten uͤber das Ottomanische Kabinet, noch uͤüber die Plaͤne Mehmed Ali's Um die Verlangerung des gefaͤhrlichen Auf⸗ enthalts der Russen im Bosporus zu verhindern, verlangt er etwas, was er nicht durchsetzen kann, und geht Verpflichtungen ein, deren Erfuͤllung er nicht verbuͤrgen kann. So kommt es, daß er in 24 Stunden seine Stellung und seine Regierung kompromittirt. Ihn klage ich nicht an; er hat als ein Mann von Entschlossenheit und Energie gehandelt, und mehr konnte man von ihm nicht verlangen; denn Erfahrung und Kenntniß des Orts und der Verhaͤlt⸗ nisse mangelten ihm; die Fehler, die er begangen hat, fallen lediglich auf das Ministerium zuruͤck. Waͤre ein tuͤchtiger, erfahrener Botschafter drei Monate fruͤhber in Konstantinoöpel gewesen, so wuͤrde vielleicht unsere Vermittelung bei dem Pascha von Aegypten Erfolg gehabt haben und der Russischen Intervention vorgebeugt worden seyn. Jetzt hat sich die Politik Rußlands der Sache bemaͤchtigt, und ich tadele sie nicht darum, denn sie hat gethan, was sie in ihrem Interesse thun mußte, sie hat erklaͤrt: „ aß die dem Sultan auf sein ausdruͤckliches Verlangen zur Huͤlfe gesandten Truppen und Schiffe so . in ihrer Stellung bleiben wuͤrden, bis Ibrahim Klein⸗Asien geraͤumt haben, uͤber den Taurus zuruͤck⸗ gegangen seyn und der Pascha von Aegypten die von der
Pforte gestellten Bedingungen angenommen haben wuͤrde.“ Ruß⸗ land wird also, was auch eintreten mag, seine Truppen erst dann zuruͤckziehen, wenn es den Frieden wiederhergestellt und seine Intervention also die bezweckte Wirkung erreicht hat. Welches Kabinet hat in dieser Angelegenheit am kluͤgsten gehandelt? Offenbar das Russische“, — Nachdem der Redner von diesen allge⸗ meineren politischen Betrachtungen zu dem speziellen Gegenstande der Berathung zuruͤckgekehrt war und darzuthun versucht hatte, wie sehr es im Interesse Frankreichs liege, an der Garantie fuͤr die Anleihe nicht Theil zu nehmen, um freies Feld fuͤr die Zukunft zu behalten, schloß er in folgender Weise: „Ich bin west entfernt, der Sache der Menschlichkeit und Civilisation untren zu werden; Dienste, die einer so schonen Sache geleistet werden, bleiben selten unbelohnt; aber wir muͤssen uns vollkommene Freiheit und Unab⸗ haͤngigkeit zu bewahren suchen, damit wir, wenn wir es fuͤr nuͤtzlich halten, unsere Wohlthaten eigenhaͤndig und zur rechten Zeit spenden koͤnnen; am guten Orte und zur rechten gan angebracht, werden sie um so nuͤtzlicher fuͤr uns und fuͤr die Anderen seyn. Kei⸗ ner von uns verlangt, daß wir den Griechen unseren Schutz entzie⸗ ben sollen; aber wir wollen, daß dieser Schutz ihnen durch unsere« eigene Hand, nicht durch die der anderen Maͤchte, daß er zu einer Zeit, wo es uns, nicht aber Anderen am gelegensten ist, verhieden werde Zu lange schon haben wir fuͤr Europa Geld hergegehen; es ist end⸗
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aufzulegen. Ich kann an dieser Stelle nicht umhin, einige Bemerkungen Nur eine Macht
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