1833 / 151 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eselben die Mitwirkung der Rei

8 Schuͤtzenhause foierte eine große

das Publikum meint, es bleibe derselben noch zu viel vom alten 1 Wahrscheinlich wird es mit den Bank⸗Angelegenhei⸗ ten nicht besser gehen; so daß sie auf allen Seiten, mit oder ohne Schuld, Gäͤhrung genug veranlaßt habhen. Die Bill fuͤr ause zum zweiten⸗ ziemlich lebhaften Debatte. Den Inhalt des mit dem Hollaͤndischen E Man it Zuversicht der Ratification desselben von Seiten des Koͤnigs der Niederlande entgegen, da solcher doch noch im⸗ mer den Hauptpunkt unentschieden laͤßt, waͤhrend man Holland seine gefangenen Tapfern, seine mit Embargo belegten Schiffe

Monopol. die Emancipation der Juden ist im Un male verlesen worden, und zwar nach einer

traͤger abgeschlossenen Vertrags kennt man bereits. sieht hier

und seinen Handel zuruͤckgiebt.

Aus dem Haag, 27. Mai. Aus Breda meldet man vom 27sten d. M.; „Gestern sind hier zwei Couriere mit Depeschen von dem Kommandanten der Festung Bergen op⸗Zoom ange⸗ Der eine reiste sogleich nach dem Haag weiter, um

kommen. Briefe an Se. Majestaͤt zu uͤberbringen; der andere begab sich zum Prinzen von Oranien nach Tilburg. Sie sollen, wie man verzimmt, die Ueberbringer wichtiger Nachrichten in Betreff des Zustandes der Belgischen Angelegenheiten seyn. Das Lager bei Ryen wird wahrscheinlich am 3. Juni von den Truppen be⸗ zogen werden.“ b Die zehnjaͤhrigen statistischen Tabellen, welche den Zeitraum vom 1. Januar 1823 bis zum 31. Dezember 1832 umfassen, stellen fuͤr das Arrondissement von Amsterdam folgende Zahlen heraus: 86,500 Geburten, 19,692 Heirathen, 120 Ehescheidun⸗ gen und 85,051 Todesfaͤlle. 111“ 888 18 11A“ Belgien.

Bruͤssel, 27. Mai. Ueber den blsherigen Ausfall der neuen Wahlen aͤußert sich der hiesige Courrier folgender⸗ maßen:. „Das Ministerium hat his jetzt bei den Wahlen zwei Vortcheile erlangt, naͤmlich das Scheitern des Herrn Fleussu in Waremme und des Herrn H. von Brouckeère in Ruremonde. Wir wuͤrden den Verlust dieser Deputirten lebhaft bedauern, wenn wir nicht die groͤßte Hoffnung haͤtten, daß der Eine in Bruͤssel, der Andere in Luͤttich gewaͤhlt werden wuͤrde. Die Wiedererwaͤhlung der Herren Davignon und Lardinois, des Herrn von Hossschmidt, und besonders der Herren Seron und Pirson, sind ein wahrer Triumph fuͤr die Opposttion. Wir ha⸗ ben Grund, zu glauben, daß die Ersetzung des Herrn Jaques durch Herrn Jadot der unabhaͤngigen Meinung in der Repraͤsentan⸗ ten⸗Kammer guͤnstig seyn wird. Die Wiedererwaͤhlung des Herrn Liedts ist ebenfalls ein Vortheil fuͤr die Opposttion, welche will, daß man die Angelegenheiten des Landes endlich mit etwas mehr Wuͤrde und Eyergie leite. Vor einer Kammer, wie die, wel⸗ che sich jetzt versammeln wird, ist die Stellung der Minister nicht halthar. Ihre Niederlage denn Alles deutet dara uf hin, daß die Wahlen in den Hauptstaͤdten der Provinzen im Sinne der Distrikts⸗Wahlen usgecen werden ist um so vollstaͤndiger, da sie kein Mittel vernachlaͤssigt haben, um den Sieg davon zu tragen.“ Der Couxrier de [Escaut sagt: „Die Mini⸗ ster haben einen Aufruf an das Land ergehen lassen, und dasselbe aufgefordert, zwischen ihrer Politik und der der Männer der Revolu⸗ tion zu entscheiden. Sie koͤnnen sich jetzt schon ein Urtheil uͤber die oͤffentliche Meinung bilden. Tournay war das große Schlacht⸗ feld, wo der erbittertste Kampf gefuͤhrt wurde. Ein Minister und ein Gesandter auf der einen, zwei Mitglie der der Opposition auf der anderen Seite; es kam darauf an, zwischen den beiden Spstemen ein Urtheil zu faͤllen, und dies hat nicht auf sich war⸗ ten lassen: die Herren Goblet und Lehon wurden nicht wieder⸗ gewaͤhlt. Wir wuͤnschen den patriotischen Waͤhlern zu diesem Siege von Herzen Gluͤck.“

Zu der am 30sten d. M. in Luͤttich stattfindenden Wahl von fuͤnf Deputirten treten als ministertelle Kandidaten auf: Die Herren Ralkem, Leominne⸗Bex, Marcellis, de Behr und Burdo⸗Stas. Die Kandidaten der Opposition sind die Herren A. Delfosse, Ernst, Fleussu, von Robautx und Tielemans.

Herr Navez ist zum Direktor der Bruͤsseler Zeichen⸗Akade⸗ mie ernannt worden. 88

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 20. Mai. Gestern, nachdem ihre Versamm⸗ lungen geschlossen waren, hatten die Bepollmaͤchtigten des Hee⸗ res die Ehre, unter Anfuͤhrung des Grafen Brahe zu einer Abschieds⸗Audienz bei Sr. Majestaät dem Köͤnige zugekassen zu werden. Nach einer herzlichen Erwiederung auf die Aurede des Grafen Brahe geruhten Se. Majestaͤt, die Bevollmaͤchtigten mit folgenden Worten zu entlassen: „Ich werde die von Ihnen mir voorgetragenen Wuͤnsche in Feagsns ziehen. Sollten einige der⸗

gstaͤnde erfordern, so werde ich sie mit alle dem Wohlwollen, auf welches die Vertheldiger des

Sne einen so gegruͤndeten Anspruch haben, zu unterstuͤtzen

sden Aucdruck derselben, und bitte den Allmäaͤchtigen, daß er waͤh⸗ rend der Ruhe des Friedens die Liebe zur Gerechtigkeit und un⸗ ter den Wechseln des Krieges den maͤnnlichen Muth Ihnen er⸗

Sie kennen meine Gesinnungen. Ich erneuere Ihnen

halte.’“ Hierauf erhielten die Bevollmaͤchtigten eine Ab⸗ schiꝛds⸗Audienz bei Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen, und waren nachher bei dem Koͤnige zur Tafel geladen, an welcher auch die ganze Koͤnigl. Familie Theil nahm. b1““

.8— Deutschland. Hannover, 29. Mat. Gestern ward hier der Namens⸗

1 und Geburtstag Sr. Majestaͤt unseres allverehrten Koͤnigs fest⸗ llich begangen. LEEWW1““ Thuͤrmen der Stadt⸗Kirchen das Fest angekuͤndigt, fand Vormit⸗

Nachdem am fruͤhen Morgen Musik von den

tags im großen Saale des Lyceums die uͤbliche Schulfeier statt, woöbei in Gegenwart Sr. Koͤnigl. Hoheit des Vice Koͤnigs, des Ministers der geistlichen und Unterrichts⸗Angelegenheiten, Herrn von Stralenheim, der Käönigl. und staͤdtischen Behoͤrden und

einer zahlteichen Versammlung aus allen Staͤnden, Reden ge⸗ healten wurden.

Mittags war vor Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Vice⸗ Koͤnige und im Beiseyn Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Herzo⸗ gin große Parade auf dem Waterloo⸗Platze, wobei eine Salve aus dem groben Geschuͤtze gegeben wurde. Nachmittags 3 Uhr nahmen des Vice⸗Koͤnigs Koͤnigl. Hoheit in Höͤchstihrem Palais

in der Stadt in einer zahlreichen Cour die Gluͤckwuͤnsche des

ofes, der Civil⸗ und Militair,Behoͤrden und des. diplomatischen Corps entgegen, worauf bei Sr. Koͤnigl. Hoheit im Schlosse von Montbrillant große Mittagstafel war. Auch bei mehreren Miinistern fanden Vereinigungen Aas Tafel statt, und auf dem

Anzahl von Buͤrgern und Ein⸗ wohnern der Residenz den festlichen Tag durch ein Mahl. Zum Beeschluß der Feier war Abends im Koͤnigl. Schlosse zu Herren⸗ hausen Cercle und Ball.

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Stuttgart, 26. Mai. Gestern Nachmittags 4 Uhr ge⸗ ruhten Seine Koͤnigliche Majestaͤt, einer Deputation der Kam⸗ mer der Standesherren eine Audienz zu ertheilen, in welcher der Praͤsident dieser Kammer, Fuͤrst zu Hohenlohe⸗Oehringen, im Namen derselben folgende Danke⸗Adresse auf die Thron⸗ Rede bei Eroͤffnung des gegenwaͤrtigen Landtags vorzutragen die Ehre hatte:

„Ewr. Koͤnigl. Majestaͤt legt die getreue Kammer der Standes⸗ herren die Gefuͤhle unabaͤnderlicher Fehn, s und ihres ehr⸗ furchtsvollen Dankes fuͤr die Einberufung des Landtags zu Fuͤßen. Diese Gefuͤhle und das unerschuͤtterliche Vertrauen gegen die Per⸗ son Ewr Koͤnigl. Majestaͤt werden uns auch bei den bevorstehenden Berathungen begleiten, so wie wir bei fruͤheren ihnen gefol t ju seyn glauben. In diesem Geiste und im Geiste der ruhlgen Pru⸗ ung wird die Kammer der Standesherren nach der ihr gebuͤhren⸗ en Stellung den zu erwartenden Arbeiten sich unterziehen, und stets fuͤr Wahrheit und Recht, fuͤr Ruhe und Ordnung und fuͤr das unzertrennliche Wohl des Koͤnigs und Vaterlandes zu wirken bestrebt seyn. Ewr. Koͤnigl. Majestaͤt stets bewiesenes Gerech⸗ tigkeits⸗Gefuͤhl begruͤndet in uns die Ueberzeugung, daß, wenn Allerhoͤchstdero getreue Kammer in diesem Sinne handelt, sie sich des Allerhoͤchsten Beifalls erfreuen darf; sie wird sich immer bestre⸗ ben, durch Aufrechterhaltung der rechtlichen Verhältnisse in jedem Stande und unter allen Umstaͤnden, der ehrenvollen Stellung, die ihr angewiesen ist, zu entsprechen. Ewr. Koͤnigl. Majestaͤt bringt Ihre getreue Kammer wiederholt die Versichetung dar, daß sich ihre Handlungsweise leidenschaftslos nach den Grundsaͤtzen des Rechts, der Verfassung und des monarchischen Prinzips richten, und daß sie in Zeiten der Gefahr, wo sich die wahre Anhaͤnglichkeit bewaͤhrt, zur Vertheidigung fuͤr Koͤnig und Vaterland stets bereit seyn wird. In tiefster Ehrfurcht verharren wir Ewr. Koͤnigl. Majestaͤt allerun⸗ sbansge treu gehorsamste Kammer der Standesherren.”

Nach Anhbrung dieser Adresse geruhten Seine Koͤnigliche Majfestaͤt, Folgendes zu erwiedern: „Ich danke der Kammer der Standesherren fuͤr die Mir hier ausgedruͤckten Gesinnungen; sie entsprechen in Allem Meinen Erwartungen, und vertrauens⸗ voll uͤberlasse Ich Mich der Hoffnung, daß dieser Geist und Ihr Beispiel einflußreich auf die Geschaͤfte unseres Landtags wirken werden.“

Karlsruhe, 27. Mai. Der General⸗Major von Freidorff ist zum Direktor des Kriegs⸗Ministeriums ernannt worden. Der Professor Roßhirt in Heldelberg hat den Charakter eines Ge⸗ heimen Hofraths erhalten.

Heidelberg, 26. Mai. (Frankfurter Journal.) Die

111“

Zahl der in diesem Semester hier stubirenden Rkademiker ist im

Verhaͤltniß zur Anzahl fruͤherer Jahre aͤußerst gering. Man giebt dieselbe auf hoͤchstens 580 an, und behauptet, es seyen ge⸗ gen 820 Logis unvermiethet geblieben.

Speier, 25. Mai. Unsere Kreis⸗Regierung hat folgende Bekanntmachun z erlassen:

„Im Namen Sr. Maiestaͤt des Konigs. Den Bewohnern des Kreises sind die beklagenswerthen Ereignisse noch bekannt, die im abgewichenen Jahre duͤrch die Feier des 27. Mai auf dem Hamba⸗ cher Schlosse herbeigefuͤhrt wurden. Fest entschlossen, jedem aͤhnli⸗ chen Unternehmen mit der ganzen, durch die Gesetze gegebenen Ge⸗ walt entgegen zu treten, und die Ruhe des Kreises und den Schutz des friedlichen Buͤrgers mit Kraft ju handhaben, sieht sich die un⸗ terzeichnete Stelle veranlaßt, den saͤmmtlichen Lokal⸗Polizei⸗Behdr⸗ den Folgendes zu ihrem Benehmen und zum strengsten Vollzuge vorzuschreiven: 1) Alle Lokal⸗Polizei⸗Behoͤrden bleiben nach dem Gesetze vom 24. August 1793 dafuͤr verantwortlich, daß sie alle ih⸗ nen zu Gebote siehenden Mittel anwenden, damit in ihren Gemein⸗ den keine gesetzwidrigen Verfammlungen stattfinden, daß in ande⸗ ren erlaubten Vereinigungen an oͤffentlichen Orten keine Reden

ehalten, keine gefetzwidrigen Toaste ausgebracht, keine Aufzuͤge satefnden, und daß der Gebrauch gesetzwidriger oder seditidser Abzeichen, so wie nichtnationaler Fahnen oder Embleme eben so sicher unterbleibe, als das Setzen von Beschwerde⸗ oder Freiheitsbaͤumen. 2) Die Lokal⸗Behoͤrden haben demnach die Sicherheits⸗Garden in Bereitschaft zu halten, wo es noͤthig seyn sollte, dieselben zu ver⸗ staͤrken, und wo Koͤnigliche Kommandantschaften oder Gendarme⸗ rie⸗Abtheilungen vorhanden sind, sich mit diesen in Benehmen zu setzen, damit uͤberall, wo ein politischer Exceß nur versucht werden sollte, die Thaͤter sogleich verhaftet, und mit den hieruͤber zu ver⸗ fertigenden Protokollen den Gerichten zur Bestrafung uͤbergeben werden koͤnnen. 3) Da, wo außerhalb der Gemeinden, auf den Baͤnnen derselben, Versammlungen zu vermuthen sind, oder wirklich stattsinden, haben die Lokal⸗Behoͤrden mit gleicher Aufmerkfamkeit und unter Requirirung von Gendarmerle und Sicherheits⸗Garden auch an diesen Orten die vorgeschrie⸗ benen Polizei⸗Maßregeln streng zu handhaben und zu vollzie⸗ hen. 4) Wo zur Abhaltung oͤrtlicher Excesse noch weitere besondere Vorsichtsmaßregeln noͤthig erscheinen, haben die Lokal⸗Behoͤrden in Folge des Gesetzes vom 22. Juli 1791 unverzuͤglich specielle Resle⸗ ments zu entwerfen, und dieselben alsbald den Koͤnigl. Land⸗Kom⸗ missariaten zur Genehmigung vorzulegen Dabei ist besonders dar⸗ auf Bedacht zu nehmen, daß durch naͤchtliche Patrouillen, in⸗ und außerhalb der Gemeinden, das Aufstecken von aufregenden Abzeichen unterbleibe, und daß die Thaͤter ergriffen oder ausgemittelt, und den Gerichten zur Bestrafung uͤberliefert werden. 5) Gegen Fremde und Reisende haben die Lokal⸗Bevoͤrden ganz vorzuͤglich ihre Auf⸗ merksamkeit zu richten und alle auszuweisen, die sich uͤber den be⸗ stimmten Zweck ihres Aufenthalts nicht durch vollkommen guͤltige Paͤsse zu legitimiren vermoͤgen, oder gegen welche ein ge⸗ ründeter Verdacht obwalten sollte, daß sie sich

heilnahme an politischen Umtrieben eingefunden Da die Buͤrger fuͤr die Handlungen ihrer Dienstleute und die Vaͤter fuͤr jene ihrer Kinder verantwortlich sind, so ha⸗ ben die Lokal⸗Behoͤrden, da, wo es nur. einigermaßen noth⸗ wendig seyn koͤnnte, dieselben hierauf aufmerksam zu machen, damit sie auß leine Weise entschuldigbar erscheinen koͤnnen. 7) Von allen bedenklichen Anzeichen oder Vorfaͤllen ist den betreffenden K. Land⸗ Kommissariaten so schleunig als moͤglich, und noͤthigenfalls durch reitende Boten Anzeige zu erstatten. Indem die unterzeichnete Stelle im vollen Vertrauen auf das Pflichtgefuͤhl der Gemeinde⸗Beamten und auf die gute und bewaͤhrte Gesinnung der unendlichen Mehrzahl der Buͤrger des Kreises zu erwarten berechtigt ist, daß durch den strengen und gewissenhaften Vollzug dieser Anordnungen die Ruhe und Ehre des Kreises gegen alle Unternehmungen und Umtriebe von Uebelwollenden geschuͤtzt bleiben werde, muß sie noch darauf guf⸗ merksam machen, daß schon nach dem Gesetze vom 10. Vendemiaire IV. die Gemeinden fuͤr alle Schaͤden und Frnbeeg welche durch Tumulte und andere aͤhnliche Excesse in ihren Bezirken veranlaßt werden, insofern selbst verantwortlich bleiben, als sie erweislich nicht alle Mittel erschoͤpft haben, um diesen Excessen zuvorzukommen, sie zu zerstreuen oder die Urheber zur Anzeige zu bringen. Sollten indessen gegen die fest begruͤndete lleberzeugung der unter⸗ zeichneten Stelle dennoch Excesse stattsfinden, ohne daß sie durch die konstituirten Gewalten und durch das Zuthun der Buͤrger momentan unterdruͤckt wuͤrden, so haben Se. Koͤnigl. Maiestaͤt fuͤr diesen Fall beschlossen, daß sogleich eine starke militalrische Besetzung des Kreises auf Kosten der Gemeinden und e saseeh. auf Kosten derjenigen eintreten werde, in welchen die Excesse vorgekommen sind. Es liegt nunmehr ganz in den Haͤnden der Gemeinde⸗Beamten und der Gesammtheit der Buͤrger, die sie zu unterstuͤtzen verpflichtet sind, durch Handhabung der Ruhe und der gesetzlichen Ordnung den Kreis vor einem so großen Ungluͤck zu bewahren, und ihn vor den Augen des In⸗ und Auslandes in Ehren zu halten.“

Frankfurt a. M., 29. Mai. In verwichener Nacht starb hierselbst der große Rechtsgelehrte, Praͤsident Anselm v. Feuer⸗

bloß zur

eene h durch seine letzten Streiche vergroͤßert.

bach (ein geborner Frankfurter), auf der Durchreise na Baͤdern von Schwalbach, in die er sich zur seiner Gesundheit begeben wollte. E1““

Spaniel

Madrid, 16. Mai. Der Koͤnig hat den General,—

nant Vives, ehemaligen Gouverneur von Puerto⸗Rico,

Gouverneur und General⸗Capitain von Estremadura ernamlul⸗

Griechenland. Verfolg der Mittheilungen,

Maͤnchen aus uͤber den gegenwaͤrtigen Zustand von Gr „Bei der Aufloͤsung allelonnt

welche

land gemacht werden, heißt es:

cialen und moralischen Bande blieb der Regentschaft, die f in ein fremdes Land mitten unter unbekannte Menschen, 9

schaften und Parteien gefuͤhrt wurde, nichts uͤbrig, als vorg an dasjenige anzuknuͤpfen, was sie noch vorraͤthig fand seiner Huͤlfe sich zunaͤchst in Nauplia einzurichten, die he ragenden Indivizualitaͤten dort zu vereinigen, von den Emn Meinung und Rath zu hoͤren, und mit Mißtrauen ge en

wie sie mußte, mit Schwanken zwischen dem, was sie bedrg wie es natuͤrlich war, und mit Vorsicht auf der gefähne

Bahn uͤber einen vulkanischen Boden vorwaͤrts zu gehen. 2b kam es, daß in den ersten vier Wochen nach 5 scheinbar wenig geschah, und der leidenreiche Zustand unag sich gleich blieb. In dem obenerwaͤhnten Briefe eines unterriche Griechen, der am 28. Febr, also vier Wochen nach dem des Koͤnigs und der Regentschaft, geschrieben ist, heißt eg;, giebt keinen aͤchten Griechen, der nicht tief fuͤhlt, daß die g fehle zwischen dem Koͤnige und seinem Volke u. s. w. Diß hentschaft, es ist nicht zu verheimlichen, wandelt

Mit dem besten Willen kann sie Fehler begehen, denn weder Triebfedern, welche die verderblichen Ereignisse bis heute herv brachten, noch Sinn und Charakter der handelnden Hersor unseres 12 sahrtgen Drama's sind ihr bekannt, oder leich ne ruͤnden. Selbst der Name mehrerer unter jenen, wn Kuder des Staats gehandhabt haben, ist ihnen fremd; nht Wiederhall des Volksrufes, eines falschen Rufes oft, . Stimme der Leidenschaft, wird von ihnen vernommen. hoͤchste Mißtrauen hegen sie, wie es wohl vorauszusehe gegen Jedweden ohne Ausnahme. In einem dem der Entge der Welt vorhergegangenen Zustande aͤhnlichen Chaos sehen die Geschichte der vergangenen Jahre, die Entzweiunzm, Buͤrgerkriege, die Heldenthaten und die Missethaten, die kannten Pflichten und die geforderten Gerechtsame um sit im Kampfe, und Niemand weiß ihnen die Fackel in dieser tischen Dunkelheit vorzuhalten. Setzen Sie hinzu, daß de wegenen, welche gewohnt sind, ihre Ehre um die Gune Großen zu verkaufen, welche eines mächtigen Schutzes fen, um unter demselben ihre begangenen Frevel in Sich zu stellen, die neue Monarchie belagern, daß sie alle Triet ihrer unterirbischen Intrignen in das Spiel setzen, um h genten, oder einzelne derselben, sich geneigt zu machen und Throne unentbehrlich zu scheinen; daß die Bescheidenen gen, ober Alle, welche ihren eigenen Werth fuͤhlen, en bleiben, geduldig wartend, daß man sie aufsuche und ihen higkeiten benutze, so haben Sie im Allgemeinen ein treues! der Vorgaͤnge in unserem Lande, wie uͤberhaupt des Zullan in welchem jede fremde Dynastie in einem fremden Lande aͤhnlichen Umstaͤnden und in aͤhnlicher Isolirung seyn muße Einen trachten, daß ihre Bereitwilligkeit ihnen als Vet angerechnet werde, daß ihre Huldigung und selbst ihre Sch chelei sie zu ihrem Zwecke fuͤhre; die Andern fuͤrchten, dqh Eifer ihnen als Auforinglichkeit, der Ausdruck der Wah thnen als Dreistigkeit angerechnet werde, und sosweiden. leicht kann in solchen Verhaͤltnissen das Vertrauen entwentet das Urtheil irre gefuͤhrt werden! Es sehlen unter denen, die beherrschen sollen, die Maͤnner, welche das Personal der R kennen, die ihre Leioenschaften und ihre Bestrebungen in verschiedenen Phasen sahen, die den individuellen Vorthei die Handlungs⸗Gruͤnde durchschauen, die Sprache der Pag verstehen, und sie von jener der Anfrichtigkeit und Varert liebe zu unterscheiden wissen, und die eben deshalt im G waͤren, der guten, von den besten Absichten beseelten, Regit die schwer zu uͤbersteigenden Hindernisse aus dem Wege zu men. Was nun unser gegenwaͤrtiger Zustand sey, so läͤßt g aus dem bisher Gesagten leicht abnehmen. Alles geht lan und mit Unentschlossenheit. Mißtrauen und Bedaͤchtigkeit SüFasiet der Epoche. Durch die untruͤgliche Buͤrgsche Koͤnigs, welcher den wohlthaͤtigen Zauberring bildet, der Widerstrebendste verknuͤpft, und ohne dessen Erscheinen die blirung der neuen Ordnung gleich von vorn herein untg war, fuͤhlt man sich schon im Voraus fuͤr die Zukunft glh Bis jetzt sber hat sich außer den Thoren von Nauplig nichts geaͤndert. Der Räuberei wurde noch kein Zaum an Der mit schwerer Verantwortung belastete Kapitanos, entweder Alles angerechnet oder Alles vergeben werden glaubt seine Rechnung nicht zu verschlimmern, wenn Man wartet i die neuen Formationen. Die Gelder sind noch in den versiegelt, und die regulairen Truppen und die Civil⸗Angeg warten wenigstens seit eilf Monaten auf die Bezahlung. leben noch unter der alten Sach⸗Ordnung, und der unfaͤhig Minister, so wie der charakterlose Minister des***“ preis ses zweifelhafte Verfahren, dem sie vor der Hand, gleich unwissenden Minister des***, den Fortbesitz ihrer Stelg danken, als das Werk der vollendeten Klugheit. Dabch 2*** das Feuer der Unruhen an; Raͤuber verwuͤsten dal auf ihre eigene Faust; Doͤrfer werden verbrannt, Mensch ben in Qualen, alle Sicherheit des Verkehrs bleibt aufg und diese Greuel finden unter unsern Augen statt. Die¹ stigkeit der Raͤuber wird aber Keinem auffallen, der wel ihnen der““ des Peloponneses den Dolch und die Fackel reich rend er von Betheuerung seiner Anhaͤnglichkeit uͤberfließt u. Indeß schon in diesem Zustande, der nicht neue Uebel zum Vi brachte, sondern nur die Fortdauer der alten zeigte, die Unmoͤglichkeit enthuͤllte, sie gleich vom Anfange heilen, gewaͤhrte die Individualitaͤt des Koͤnigs und det glieder der Regentschaft festere Hoffnung fuͤr die Zukun Die vier bis sechs Wochen spaͤter geschriebenen Briefe 1 sich schon mit mehr Zufriedenheit uͤber die allmaͤlig ein Verbesserung des öͤffentlichen Zustandes. Das Innere de ponnes war nach Besetzung von Karytene, und nachdem Kolonnen ihn durchzogen, großentheils beruhigt, doch noch unter den Waffen. enseits des Isthmus heirsch

*) Man uͤbersebe nicht, daß dieser Brief vom 28. serß also von dem Zustande in den ersten Wochen nach der Auct Koͤnigs spricht. Bald gewann Alles eine bessere Gestalt.

Wiederherste

Hroh . ihrem Aufa

im Duntel

it in den See⸗Plaͤzen und ihren Umgebungen. Im In⸗ Rzesonders gegen Norden, wohin die Ssechna durch re⸗ ziges M'litair noch nicht peichte, waltete no mit mehr oder weniger Staͤrke. Die Verordnungen uͤber vaffnung waren zum Theil in Vollzug gesetzt, die Forma⸗ des neuen Militairs begonnen, einige tausend Pallikaren, ach in Argos versammelt hatten, wurden durch ein dahin artillerie abgesandtes Bataillon im Zaume gehalten und der im unterworfen. Die Eroͤffnung der neuen Gerichtshoͤfe iffentlichem und muͤndlichem Verfahren ward erwartet, und hoffte, daß die „mit eiserner Hand“ geschriebenen StrafGe⸗ in der Anwendung selbst die noͤthige Milderung erhalten vmn. Kommissionen fuͤr das Schul⸗ und Kirchenwesen waren „Zoll⸗ und Polizeiwesen singen an sich besser zu gösan und die Ernennungen zeugten von dem Bestreben, die Maͤn⸗ her verschiedensten Parteien zu vereinigen. Von den im wesen Befoͤrderten ist Diamantis Maniaxis, unter Capodi⸗

b e Zoll⸗Aufseher des Argolischen Meerbusens, jetzt Direktor des

upsZoll⸗ Amts in Syra, ein Mann von großer Sachkenntniß Rechtschaffenheit, und Photios Eliedis, der ihm dorthin als eiror des Transtto⸗Handels folgte, unter Capodistrias abgesetzt uruͤckgezogen, ist einer von jenen durch Einsicht und Red⸗ tct ausgezeichneten, aber sich entfernt haltenden Ehren⸗ mern, deren das oben erwaͤhnte Schreiben gedenkt; Ahstellung zeigt, daß die Regentschaft auch auf jene Fern⸗ inden das Auge gerichtet hat und sis aufzufinden versteht. un den drei neuen Gouverneurs von Provinzen ist neben bes und Lidorikis zwei Maͤnnern der ehemaltgen Natio⸗ Partei der Capodistrianische Senator Arnim, der sich administrative Kenntnisse auszeichnet. Der Praͤsident der un National⸗Versammlung, der ehrwuͤrdige Greis Panuzo zaras, sitzt in der kirchlichen Kommission; Polyzoides, ihr er⸗ Secretair, und Alexander Suzo, das schoͤnste poetische Ta⸗ vdes neuen Griechenlands, in der fuͤr den oͤffentlichen Unter⸗ t. Jener war Herausgeber des Apollo, des Haupt⸗Organs anti⸗Capodistrianischen Orposition; dieser war durch seine hiisch sawwrischen Gedichte gegen den Praͤsidenten einer seiner ürchtetten Gegner gewesen. Man darf hgepsng. seyn, daß drei Maͤnner sich in kein Dienst⸗Verhaͤltniß einlassen wuͤr⸗ wenn sie nicht uͤberzeugt waͤren der Weg der Regent⸗

b

Brasilien.

Rio Janeiro, 26. Maͤrz. Gestern wurde hier der neunte restag der Eidleistung auf die Brasilianische Verfassung feier⸗ begangen. In dem Kirchspiel von Trajo herrscht jetzt eine emische Krankheit, die von den Aerzten fuͤr ein unter dem

en Macaca bekanntes boͤsartiges Wechselfieber erklaͤrt wird,

einige Aehnlichkeit mit der Orientalischen Pest und dem her von Gibraltar hat und aus dem Miasma der dortigen mpfe entspringen soll; es findet dabei eine Entzuͤndung der eichel⸗ und Inguinal⸗Druͤsen und eine Veraͤnderung der tfarbe statt. Der Kaiser hat ein Dekret unterzeichnet, zurch der Beschluß der gesetzgebenden Versammlung, daß die blerung sich der benoͤthigten Fonds bedienen solle, um pocken⸗Impfung durch das ganze Reich zu verbreiten, nunirt wird. Der Finanz⸗Minister hat den Praͤsidenten Maranham durch eine Depesche benachrichtigt, daß, auf schuß des Finanz Comite's jener Provinz, von den Schiffen hie Quarantaine Zeit keine Hafen⸗Gebuͤhren gefordert werden

n. Die Regentschaft hat die Verurtheilung der von der

hette „Maria Izabel“ genommenen Brigg „Peruano“ fuͤr und nichtig erklärt; die Brigg soll sammt dem Cargo ihren

enthuͤmern zuruͤckgegeben werden, doch sollen die Letzteren auf schadigung fuͤr den etwa erlittenen Verlust oder fuͤr die schtskosten keinen Anspruch machen duͤrfen. Ein an⸗ is Dekret widerruft die Verurtheilung der Englischen gg, „Rob Roy“, die zu Pernambuco von der Kaiserlich gsilkanischen Korvette „Mactyo“ genommen worden war. Bitgg nebst Ladung soll den Eigenthuͤmern oder deren iten entweder zaruͤckerstatter oder ersetzt und aller Verlust, sie erlitten haben, von denjenigen, welche die Brigg weg⸗ ommen, verguͤtigt werden. Eine offizielle Note des Mini⸗ bdes Innern verkuͤnbigt, daß die Provinz Ceara der Ruhe eßt, seitdem der Empoͤrer Pinto Madeirzà gefangen genom⸗

z daß die Rebellen in Pernambuco aus dieser Provinz her⸗

geschlagen und in die Fucht getrieben worden, und daß die igen, welche uͤbrig geblieben, sich nach Alajoas gefluͤchtet

een, wo sie wahrscheinlich bald ihren Untergang finden wuͤr⸗

Endlich heißt es in dieser Note, daß alle jene Rebellen, ich sie Dom Pedro J. zum Kaiser ausriefen, in der That ts als Straßenräuber und Meuchelmoͤrder seyen. Der unz⸗Minister hat dem Schatzmeister die Anweisung gegehen,

Summe von 50,000 Milreis zur Versendung nach London, Zahlung auf die Brasilijanische Anleihe, an das Handels⸗ Samuel Phillips und Comp. auszuzahlen. Der rine⸗Minister hat angezeigt, daß bei Iha Grande der Schoo⸗ „Lebee“ aufgebracht worden, weil es sich aus dessen Papie⸗ ergeben, daß er eine Ladung Sklaven von der Afrikanischen enach Amerika uͤbergeschifft habe. Nachrichten aus Villa

kampos zufolge, hat daselbst der Fluß Parahiba durch ploͤtz⸗

Anschwellen unberechenbaren Schaden angerichtet; alle

ntagen der Umgegend standen unter Wasser, die Ernte ist ren, viele Gebaͤude wurden fortgeschwemmt, und wenigstens vierte Theil der Stadt Villa de Campos ist ruinirt. Es

Subscriptionen zur Unterstuͤtzung der Nothleidenden eroͤff⸗ worden, und die Regierung hat Maßregeln getroffen, um n allen moͤglichen Beistand zu leisten. Das Diario ent⸗ ein Dekret der Regentschaft, wodurch die Organisation der ichtshoͤfe und das Prozeß⸗Verfahren angeordnet wird; es be⸗ aus 96 Artikeln. EE1111“ E“

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Vereinigte Staaten vom La Plata.

Buenos⸗Ayres, 12. März. General Juan Manuel de a ist von hier abgegangen, um das Kommando uͤber die ge⸗ die Indtaner im Suͤden abgesandte Armee zu uͤbernehmen. e Indianer hatten mehrere Excesse gegen die Bewohner der vinzen San Luis und Cordova begangen. Der General roga ist bereits gegen die Indianer, die als ein barbarischer wuͤthender Feind geschildert werden, ins Feld geruͤckt. Der and, daß die Englaͤnder von den Falklands⸗Inseln Besitz ge⸗ e haben, hat hier sehr große Aufregung verursacht. Man 8sg allen Richtungen hin anfreizende Plakate verbreitet, dee Einwohner indirekt aufgefordert werden, die Scenen Whitelocke und Beresford zu erneuern. Auch sind wirklich

einige Englaͤnder, darun 1. 9. ermorder eegen⸗ arunter die Herren M e und Camp⸗

der alte Un⸗

——

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Berlin, 1, Juni. Das Militair⸗Wochenbiart faährt in seiner neuesten Nummer mit der Sekeage egeri Beitraͤge zur Geschichte des Jahres 1813, die Bildung der Land⸗ wehr betreffend, fort. Wir geben hier zunaͤchst, unter Hinwei⸗ sung auf die Nummer 145 der Staats⸗Zeitung, das Schreiben, das der General⸗Lteutenant von York uͤber den beregten Gegen⸗ stand unterm 16. Februar 1813 an die landstaͤndische Versamm⸗ lung in Preußen gerichtet hat, und behalten uns die Mittheilung 1anc, 1 Aktenstuͤcke fuͤr die naͤchsten Nummern dieser Zei⸗ Schreiben des General⸗Lieutenants von n die

landstäͤndische Versammlung in h. Hefh⸗

Ich habe mit Vergnuͤgen das Resultat der Berathschlagun⸗ 9 der hochgeehrten landstaͤndischen Versammlung uͤber meine

orschlaͤge und Festsetzungen, die Bildung der Landwehr in den Provinzen Litthauen, Ost⸗ und Westpreußen betreffend, zu em⸗ pfangen die Ehre gehabt. Wenn die Modification einiger Punkte erfordert worden ist, so wird die uͤberall lebhafte Ueber⸗ zeugung der Nothwendigkeit des kraͤftigen Eingreifens aller Be⸗ hoͤrden bei Maßregeln, welche die Wohlfahrt der Gesammtheit und jedes Einzelnen so nahe betreffen, jeden Einfluß dieser Ver⸗ aͤnderung beseitigen, und unbezweifelt wird freiwillige Leistung dassenige ebenmißig gewaͤhren, was fruͤhere Bestimmungen als unerlaͤßliche Pflicht feststellten. Ich habe demnach Sr. Majestaͤt dem Koͤnige den Entwurf in seiner urspruͤnglichen Form und gleichmaͤßig mit den erfolgten Modificationen zur Allerhoͤchsten Entscheidung ehrerbietigst vorgelegt. Indeß, in Erwaͤgung des großen Nachtheils jedes Zeitverlustes bei dem Drange der Um⸗ staͤnde, muß ich festsetzen, daß unverzuͤglich mit der Organisation der Landwehr bis zu einem unten naͤher zu bestimmenden Punkte vorgescher.hg weshens mage, 5 erstes Erforderniß der Organisation bestaͤtige ich daher kraft meines Amtes als General⸗Gouverneur den Phec. nhn n8n Stellvertreter Sr. Koͤnigl. Majestaͤt, die mir in Folge der Wahl saͤmmtlicher hochgeehrten Landstaͤnde zum Praͤstdenten und zu Mitgliedern der General⸗Kommission vorgeschlagenen wuͤrdigen, des allgemeinen Zutrauens sich erfreuenden Maͤnner, und zwar: als Praͤsidenten der General⸗Kommission: den Koͤnigl. Staats⸗Minister, Herrn Grafen zu Dohna

Excellenz; als Mitglieder: 2) von den adeligen Gutsbesitzern: n Herrn Kist, von Barbeleben, Major Grafen zu Dohna, tere vorzuͤglich fuͤr die Militair⸗Partie; b) von den koͤllmischen Gutsbesitzern: den Herrn Amtmann Schmidt; c) von den großen Staͤdten: den Herrn Ober⸗Buͤrgermeister Heidemann; d) von den kleinen Staͤdten:

b den Herrn Geheimen Kommerzien⸗Rath Oestereich; S a

Substituten der Mitglieder der General⸗Kommission werde ich gern bestätigen: 8

1) den Oberst⸗Lieutenant Grafen von Kalnein,

2) * HObersten Grafen von Doͤnhoff auf Friedrichsstein,

3) Grafen von Klinkowstrom und

4) Herrn Forster aus Memel; und scheint mir die Bestimmung von 4 Substituten deshalb er⸗ forderlich, weil der Herr Foͤrster als nicht einheimisch wahrschein⸗ lich haͤufig abwesend seyn duͤrfte.

Sobald nun die Mitglieder der General⸗Kommission zusam⸗ men und in Function getreten sind, so werde ich sehr wuͤnschen, daß sobald als moͤglich alle Einrichtungen so weit getroffen wer⸗ den moͤchten, daß bloß noch die Zusammenberufung der schon ausgeruͤsteten Landwehrmaͤnner stattfinden duͤrste, welche Zusam⸗ menberusung selbst aber bis zum Eingang der diesfaͤlligen Reso⸗ lution Sr. Majestaͤt des Koͤnigs ausgesetzt bleibt. Zu dem End⸗ zweck wuͤrden außer der General⸗Kommisston saͤmmtliche Spectal⸗ Kommissionen zu organisiren und zur Verloosung und Beschaf⸗ lane. ber norhwendigen Kleidungsstuͤcke unverzüglich zu schrei⸗ n.

Wegen des der General⸗Kommission annoch beizugebenden Mitgliedes aus dem aktiven Militzir behalte ich mir die naͤhere Bestimmung noch vor, und glaube, daß fuͤr jetzt noch kein Nach⸗ theil hieraus entstehen wird, indem die eisten Beschaͤftigungen der General⸗Kommission nicht die rein militairischen Angelegen⸗ heiten der Landwehr betreffen werden.

Mit Freuden sehe ich eine fuͤr das Wohl des Vaterlandes so

wichtige, als Beweis der patriotischen Gesinnungen der Provin⸗ zen diesseits der Weichsel so hoͤchst achtungswerthe, jedem aͤußern Feinde desselben schreckbar energische Maßregel in die Wirksam⸗ keit uͤbergehen, und zu dem lebhaften Danke im Namen Sr. Majestaͤt unsers allverehrten Koͤnigs finde ich mich uͤber die all⸗ gemeine Bereitwilligkeit, mit der, aller Aufopferungen ungeach⸗ tet, durch die hochgeehrten Repraͤsentanten des Landes meine Vorschlaͤge angenommen, meine Absichten unterstuͤtzt wurden, um so mehr verpflichtet, als mir die Schwierigkeiten nicht ent⸗ gehen, welche zur Vollendung des großen Werks zu beseitigen verbleiben, deren Beseitigung aber das gerechte Vertrauen auf eine kraͤftige Nation mit Gewißheit voraussetzen laͤßt.

Was Preußen zur Erhaltung und Sicherung der hoͤchsten Guͤter des Staats, Freiheit und Unabhaͤngigkeit vom fremden Einfluß, vollbringt, wird ein erhabenes Beispiel fuͤr die uͤbrigen Provinzen der Monarchie werden, die, von eben dem Geiste be⸗ ehesn nur 8n koͤnnen, zuerst die Liebe und Treue

bdnarchen un aterlande laut dur ri i Landwehr bethaͤtigt zu haben. 88 Taseschese ünb Koͤnigsberg, den 16. Februar 1813. ““ G (gez.) v. DVork. 9 8 1 5 8 Aus Swinemuͤnde meldet man unterm 29sten v. M.: „Die aus Berlin hier angekommenen Astronomen haben mit ihren Beobachtungen (vergi. Nr. 141 der Staats⸗Zeitung) schon begonnen. Bei ihrer Herkunft war ihnen das Wetter ausneh⸗ mend guͤnstig; die letztverflossenen Tage waren indessen so truͤbe, daß die Beobachtungen eingestellt werden mußten. Das See⸗ Bad wird, dem Anscheine nach, in diesem Jahre zahlreich be⸗ sucht werden, da schon jetzt sehr viese Anfragen nach Quartieren eingegangen sind.“

Auf die der Koͤnigl. Regierung zu Posen zugegangene amtliche Nachricht, daß verschiedene Individuen, die in dem Verdachte stehen, daß sie an dem straͤflichen Unternehmen jener bewaffneten Banden Theil genommen, welche unlaͤngst in dem Koͤnigreiche Polen die oͤffentliche Ruhe zu stoͤren versucht, die diesseitige Graͤnze zu uͤberschreiten suchen moͤchten, um im Po⸗ senschen der Strenge des Gesetzes zu entgehen, sieht die gedachte Regierung sich veranlaßt, in der neuesten Nummer ihres Amts⸗

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1 üa Nq1— 8 x aaana n u blattes auf folgende 10 Personen aufmerksam zu machen:

Die Gebruͤder Valentin, Faustin, VFäs isezars Anton Sulimierskt, Nepomucen Chrzanowski, die Gebruͤder Kasimir und Leopold 8. Potocki, den Alexander Tarkowski, den Anton Organiszezak und den Bedienten des Vincenz Sulimierskt, Namens Anton, wel⸗ cher waͤhrend der Revolutionszeit im 2ten Regiment der reiten⸗ den Jaͤger diente. 8 11

Am 23sten v. M. fanden die diesjaͤhrigen Wettrennden bei Pretzsch an der Elbe (Regierungs⸗Bezirk Merseburg) statt.

Es hatten sich dazu vom fruͤhsten Morgen an eine große Menge 8 von Zuschauern eingefunden, so daß um 9 Uhr saͤmmtliche Pläe welche uͤber 1000 Zuschauer fassen konnten,

auf den Tribunen, besetzt waren. Das Richter⸗Amt hatten der General der In- fanterie und kommandirende General des IVten Arme⸗Corps, Hr. von Jagow, der General⸗Lieutenant a. D. Graf Henckel von

Donnersmarck und der Herr Regierungs⸗Praͤfident von Rochow

uͤbernommen. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Withelm, Sohn

Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Protektor des Vereins, sahen sich leider behindert, die Wettrennen, wie solches Anfangs Ihre Ab’-⸗

sicht gewesen, mit Hoͤchstihrer Gegenwart zu beehren. Die Ren⸗ nen begannen um 9 ½ Uhr. Zu dem ersten, bei welchem inlaͤn⸗ dische Pferde ganz reinen oder diesem nahe kommenden Bluts zugelassen wurden, waren 6 Pferde angemeldet wordben. Den

doppelten Sieg errang die „Cora“, eine Schimmel⸗Stute des Hrn. Amtsraths Meyer zu Koͤnigshorst, welche die Bahn von einer hal⸗ ben Meile in 4455“ durchlief, und dem Berliner Haupt⸗Verein, der fuͤr den Sieger 150 Friedrichsd'or ausgesetzt hatte, um diesen Preis uͤberlassen wurde. Zu Fe. aemmen Rennen, mit Pferden ohne Ruͤcksicht auf Abkunft und Vaterland, hatte Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm ein besonderes Statut zu ertheilen und als Preis fir den Sieger eine sehr schoͤn gearbeitete sil⸗

berne Schaale auszusetzen die Gnade gehabt, jedoch mit der Be⸗

stimmung, daß der Sieger die Schaaie im naͤchsten Jahre abe⸗

mals zu erringen suchen muß und selbige erst nach dreimaligem Siege als Eigenthum erhaͤlt. Die Konkurrenten zahlten uͤber⸗ dies 5 Friedrichsd'or Einsatz, mit der Bestimmung, daß das⸗ jenige Pferd, das als zweites das Ziel Meile) er⸗ reiche, den Einsatz zuruͤckerhalten solle. welche an dem Rennen Theil nahmen, siegte „Red⸗Rose“, eine Fuchs⸗Stute des Ritterschafts⸗Rathes von Hertefeld, nach einem Lause von 4 15“; „Thob“, ein schwarzbrauner

Hengst des Lieutenants von Griesheim, erhielt den Einsatz zu⸗ 8 ruͤck. Bei dem dritten Rennen betrug die Bahn nur eine Viertel⸗Meile; nur inlaͤndische Pferde nahmen an demselben Theil. Der Sieger „Rosamunde“, eine hellbraune Stute des

Ober⸗Amtmannes Sander, welcher die Bahn in 3/ 4“ durchlief, 8 kerhielt einen silbernen Pokal. n wie bei dem vorigen, ein doppelter Sieg erforderlich und die Es liefen bloß inlaäͤndie-⸗

Bei dem vierten Rennen war,

Entfernung betrug eine Viertel⸗Meile. sche Pferde. Der Sieger „Adelheid“, eine dunkelbraune Stute des Rittmeisters Bree, welche das Ziel in 2“ hielt ein sehr schoͤnes Oelgemaälde des Professors Buͤrde, den Beschaͤler Mulatto darstellend. Zu dem fuͤnften Rennen (dop⸗

pelter Sieg) wurden Pferde ohne Rucksicht auf des Vaterland

zugelassen.

tenants von Griesheim, der die Hahn in 3 Miauten durchlief und vom Verein einen silbernen Pokal erhielt. Nach Been⸗ digung dieser Rennen begannen die Bauern⸗Rennen.

die von dem Herrn Praͤsidenten von Rochow unter die vertheilt wurden. Das schoͤnste Wetter beguͤnstigte das Fest, das nicht durch den kleinsten Unfall getruͤbt wurde.

Bei der Kurmäͤrkischen Land⸗Feuer⸗Societaͤt sind in dem Soctietaͤts⸗Jahre vom 1. Maͤrz v. bis 1. Maͤrz d. J. 117 BraJnde vorgefallen, wodurch sowohl an Verguͤtigung fuͤr die Brand⸗ schaͤden, als an Praͤmien und Verwaltungs⸗Kosten, eine Aus⸗ gabe von 106,029 Rthlr. entstanden ist. Zur Bestreitung dersel⸗ ben ist von der Versicherungs⸗Summe der Gebaͤude 1ster, 2ter, 3rer und 4ter Klasse ein Beitrag von resp. 2 Sgr, 4 Sar., 10 Sgr. und 1 ½ Rthlr. p„Ct. erforderlich gewesen. Von den statt⸗

gehabten Broͤnden sind 79 durch unermittelte Zufaͤlle, 10 durch 8 Gewitter, 21 durch muthmaßliche Brandstiftang, 3 durch vorsotze

liche Brandstistung, 1 durch schlechte Bauart, 1 durch Fahrlaͤssig⸗ keit und 2 durch Unvorsichtigkeit entstanden. lichen Brandstistungen sine aus Rachsucht verüͤbt, und ist der

eine Brandstifter an den Folgen der von dem selbst angelegten 4

Feuer enthaltenen Besacaäadigungen verstorben, der andere aber hat sich nach verübtem Verbrechen entleibt. Die gerichtliche Un⸗ tersuchung gegen die dritte Brandstifterin ist noch nicht beendigt, so wie die gegen die muthmaßlichen Brandstifter eingeleiteten Untersuchungen bis jetzt noch zu keinem Resultate gesuͤhrt haben.

Eine sehr große Anzahl von Freunden und Verehrern Lud⸗ wig Tieck's hatte sich gestern Abends hier im Lokale des Eng⸗ lischen Hauses versammelt, um dem Dichter, der jetzt, nach Goͤ⸗ the’s Tod, der erste Repraͤsentant des Deutschen Parnasses ist, an seinem 60sten Geburtstage eine Huldigung darzubringen, die ihm um so mehr Freude machen wird, als sie aus seiner Vater⸗ stadt kommt. Maͤnner von den verschiedensten wissenschaftlichen und Kunst⸗Ansichten, Gelehrte vom Fach und Kuͤnstler aus allen artistischen Gebieten, Militairs und Beamte, Kaufleute und Ge⸗ werbtreibende hateen sich dazu vereinigt; natuͤrlich waren auch viele Frauen zugegen, die bei solchen Gelegenheiten nie fehlen sollten, da sie des wahren Dichters empfanglichstes Publikum bilden. Die Feier war auf eine sinnige Weise von den Herren Professor Rauch, Professor Friedrich von Raumer, De. W. Haͤ⸗ ring und K. von Holtei angeordnet. Nachdem zuerst Herr Pro⸗ fessor Rauch das Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs und der Koͤniglichen Familie unter dem Jubel der Anwesenden ausge⸗ bracht hatte, fuͤhrte Herr Dr. Haͤring den Dichter durch einen

Vortrag ein, der an die Zeit seiner Gedurt, so wie an die bedeutendsten Momente seines Lebens in fluͤchti⸗

gen, aber poetischen Umrissen erinnerte. Cervantes und Lessing waren als die beiden Tauspathen dargestellt, die dem Neugebor⸗ nen seine kuͤnftige Bahn als Dichter und ails Kritiker vorzeich⸗ neten. Es folgte sodann die dramatische Auffuhrung einer Dich⸗ tung von Tieck, der vielleicht nur darum nicht so populair ge⸗ worden, wie er es verdient, weil er nichts fuͤr die Buͤhne Auf⸗ fuͤhrbares geschrieben hat. Es war daher ein gluͤcklicher Gedanke, diese Gelegenheit zu einer scenischen Darstellung zu benutzen, die den Dichter und sein Werk mehr veranschaulichte, als es etwa eine Vorlesung gethan haben wuͤrde. Kuͤnstler und Kuͤnst⸗ lerinnen unserer beiden Theater hatten sich zu dieser Auffuͤhrung vereinigt, die aus dem romantischen Vorspiele zum Oktavian be⸗ stand, dessen musikalischen Theil Herr Kapellmeister Glaͤser zu diesem Zwecke komponirt hatte. Die Haupt, Partieen der De⸗ clamation und des Gesanges wurden von den Damen Lrelinger, Haͤhnel, v. Holtei und Felsenheim, den Herren Rott, Devrient, Holzmiller, Greiner u. A. ausgefuͤhrt. Herr Professor Stef⸗ fens brachte sodann, nach einer vorangeschickten Charakteristik

Von den 4 Pferden,

3“ erreichte, er.

Sieger blieb „Hart“, hellbrauner Walläach des Lieu-—

Es waren 82 Konkurrenten in die Listen eingetragen; 7 erhielten Piee 88

Zwei der vorsaͤtz5,