1833 / 153 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eFgUvnrster

lichsten Majestaͤt

Maßregeln, in einer

Devpesche enthalten sind, welche der Herzog von Laval

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If 8

Triumphe des Friedens dauernder, sind, als die Triumphe des Krieges. lrung und die Fortschritte der Freiheit haben England und sentant Großbritantens spreche ich mit

Lord Stuar

trotz Allem, was entgegengesetzter

zu ergreifen angewiesen worden ist. Eine solche Erklaͤrung uͤber die eigenen Absichten in lauge Raisonnements zu huͤllen und mit Betrachtungen uͤber die National⸗Wuͤrde und Eti⸗ quette zu vermischen, scheint minder geeignet zu seyn, Ueberzeu ung zu gewaͤhren und den Eindruck der Freimuͤthigkeit und Aufrichtig⸗ keit hervorzubringen. Sollten die versprochenen Erklaͤrun en noch nicht an den Franzoͤsischen Gesandten an diesem Hofe a gesendet worden seyn, so werden Ew. Excellenz sich Muͤhe geben, den Herrn von Feeihnge ohne Zeit⸗Verlust zu sehen und werden ihm die bedenk⸗ lichen Fo gen ferneren Aufschubs vorhalten. Nach Allem, was vor⸗

gegangen ist, kann es den Franzoͤsischen Minister nicht uͤberraschen, und bewahrt werden

wenn ein nachtheiliges Mißtrauen entstehen sollte, und er muß einsehen, daß er sich fuͤr die ungluͤcklichen Fol⸗ en, welche ein mißtrauisches und besorgliches Verhaͤltniß begleiten urften, in deren gaͤnzem Umfange, in ꝛc.

Paris, den 24. Mai 1830.

„Ich habe Ew. Excellenz Depesche vom 21. Mai erhalten, in

welcher auf den offenbaren Widerspruch hingewiesen wird, der zwi⸗ schen denjenigen Erklaͤrungen in Bezug auf die Franzoͤsische Expe⸗ dition nach Algier, welche der vom Herzoge von Laval Ihnen vor⸗

gelesene Brief enthaͤlt, und den vom Franzoͤsischen Minister mir ge⸗ 2 8 1 daß ich die Worte

gebenen Versicherungen, obwaltet; vorausgesetzt, des Herrn von Polignac nicht in meinen Depeschen unrichtig wie⸗ dergegeben habe. Ich konnte Ihren Auftrag, uͤber diesen Wider⸗ spruch eine Erklaͤrung zu verlangen, nicht besser vollziehen, als indem ich den Inhalt jener Depesche dem Fuͤrsten Polignac vorlas, und ihn erinnerte, bei welcher Gelegenheit er mich ermaͤchtigt habe, meiner Regierung die Zusicherungen, auf welche Ew. Excellenz sich beziehen, zu geben, wobei ich die in verschiedenen Unter⸗ redungen schon vorgebrachte Bemerkung wiederholte, daß diese Zusicherungen mit dem von ihm beobachteten Verfahren im Widerspruche stehen. Se. Excellenz leugnete nicht, daß er in der Zwischenzeit, seit er mit mir konferirt habe, bis zur Absendung der Depeschen an den Herzog von Laval Umstaͤnde eingetreten seyen, welche einige Abweichungen sowohl in der Form als dem Inhalt der schriftlichen Erklaͤrungen von den muͤndlichen herbeigefuͤhrt haͤtten, daß aber der Augenblick nahe bevorstehe, wo ich genͤthigt seyn wuͤrde, die Waheheit aller mir gegebenen Versicherungen zuzugeste⸗ hen; daß, wenn der Dey von Algier in die ihm gestellten Bedin⸗

gungen willige, sobald die Expedition vor Algier erscheine, die so⸗ fortige Ruͤckkehr dieser nach weuͤrde; daß dagegen, falls der Widerstand der

Frankreich jede fernere Frage erledigen Algierer zu einem

Kampfe fuͤhren sollte, der mit der Aufloͤfung der dorkigen Regierung ende, die alsdann zur Herstellung einer Verfassung fuͤr die dortige

Gegend, sey es unter der Herrschaft eines Tuͤrkischen Pascha's, oder

wie es sonst am Zweckmaͤßigsten erscheinen moͤchte, zu ergreifenden gemeinsamen Konferenz der Repraͤsentanten der verbuͤndeten Maͤchte, und nicht vom Franzoͤsischen Ministerium allein beschlossen werden sollten; daß endlich der die Expedition be⸗ fehligende General deshalb angewiesen worden sey, Nichts vorzu⸗

nehmen, was, durch einen Widerspruch mit diesen Absichten, seine

Regierung kompromittiren koͤnnte. Nach dieser Angabe glaube er nicht, daß weitere Erklaͤrungen verlangt werden wuͤrden, 8 in der Ihnen zu uͤberreichen gestern angewiesen worden ist. 1 t de Nothsay an den Grafen von Aberdeen. Paris, den 16. Juli 1830. „Ich sah Herrn von Polignac ein paar Stunden nach dem Ab⸗

gange des letzten Boten. Ich sagte Sr. Excellenz, daß, da ich von

g 5 dem vollstaͤndigen Erfolge der Unternehmung gegen Algier und der Erreichung des ausgesprochenen Zweckes derselben gehoͤrt habe, ich sofort gekommen sey, ihm meine Gluͤckwuͤnsche darzubringen, in der Ueberzeugung, daß man gegen meinen Hof Wort halten, und daß, 1 ¹ Art gesprochen und geschrieben worden sey, man den Augenblick des Sieges nicht benutzen wuͤrde,

um von der im Namen seines Souverains ertheilten Versicherung

abzugehen, daß der Zug lediglich unternommen worden, um die National⸗Ehre zu retten, nicht aber, um Laͤnder zu erobern. Se. Excellenz erwiederte mir: Er sey bereit, seine fruͤheren Zusiche⸗ rungen zu wiederholen, von welchen abzuweichen der juͤngst erfolgte Sieg die Franzoͤsische Regierung keinesweges bestimmen wuͤrde Stuart de Rothsay.“

Es heißt, daß der Britische Konsul in Algier nach London unterweges sey, wohin ihn angeblich Lord Palmerston berufen haben soll, um von ihm uͤber einige bei Gelegenheit des Aber⸗ deenschen Antrages zur Sprache gekommenen Punkte naͤhere Er⸗ kundigungen einzuziehen.

Unter der Ueberschrift: „Eine neue Expedition nach Portu⸗ gal“ liest man im Guardian: „Der Kampf in Portugal zwi⸗ schen Dom Miguel einerseits und Dom Pedro, Lord Palmer⸗ ston und den Feanzosen andererseits scheint sich seinem Ende zu nahen. Nach Berichten, die sehr glaubwuͤrdig klingen, herrscht in Porto die groͤßte Hungersnoth. In diesem Dilemma aber ist noch eine Hoffnung zueuͤck, so traurig sie auch erscheinen mag. Der Capitain Napier, ein tapferer Besehlshaber in Koͤniglich Großbritanischen Diensten, hat es mit Huͤlfe von 7 Dampfboͤ⸗ ten unternommen, 3000 Mann auf dem Terrero de Passos oder Rappenplatz zu landen, von wo aus Lissabon leicht er⸗ obert werden koͤnnte. Der Plan dieser glaͤnzenden Manoͤ⸗ ver und Absichten ist nicht bekannt, aber es scheint als eine ausgemachte Thatsache angenommen zu seyn, doß der beab⸗ sichtigte Zweck ohne Widerstand erreicht werden wird. Capitain Napier ist ein alter Abenteurer, und wir glauben fast, daß er sich diesmal nicht viel mehr Ehre einlegen wird, als mit seiner Dampfschifffahrt auf der Seine, mit der es ihm, wenn wir nicht irren, insoweit gelang, daß ein Dampfboot zwischen Rouen und Paris in Gang kam, und so lange hin und her fuhr, als es 129 geringe Zoll⸗Einnahme und die beschraͤnkten Mittel er⸗ laubten.

Der Diplomat, der sich mit dem Fechten nicht

treten haben.

abgiebt, soll jedoch in Porto ans Land gesetzt werden, ehe der

tapfere Befehlshaber seine Operationen beginnt.“

In der City geht das Geruͤcht, daß zu Cowes 2000 Mann Franzoͤsischer Truppen erwartet wuͤrden, die sich der Expedition nach Lissabon unter Capitain Napier anschlleßen sollten.

Man will wissen, daß der Bruder des Grafen Grey, Bi⸗

schof von Hereford, sich im Oberhause an die Spitze der Opposition Die Gegner muͤther vor der Prahlerei des Ministeriums zu bewahren, wel⸗

gegen die Irlaͤndische Kirchen⸗Bill stellen werde. der Bill, sagt man, rechnen darauf, daß dieselbe mit einer Ma⸗ joritaͤt von etwa 40 Stimmen werde verworfen werden. j

Der Albion erzaͤhlt Folgendes: „Dr. Bowring (der bekannte Literat) war in und

ede zu halten, folgende erbauliche Floskeln zum Besten

gab: „„Meine Herren, ich kann nicht umhin, meiner Neigung Au folgen und bei einer fuͤr mein Vaterland

und mich so schmei⸗

chelhaften Gelegenheit einige Bemerkungen an Sie zu richten. Wir beide Nationen, so lange einander befeindet, beide mit

Ruhm und Siegen zur Genüͤge gekroͤnt, haben bedacht, daß die heilsamer und ehrenvoller Die Fortschritte der Auf⸗

Frankreich fuͤr die Zukunft mit einander verknuͤpft. Als Repraͤ⸗ Freuden oͤffentlich den Gedanken aus, daß wir uns zur Befoͤrderung der Interessen

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Capitain Napier soll wirklich seine romantische Expe⸗ dition in Begleitung des Marquis von Palmella bereits ange⸗ bemerken muß, zwischen Frankreich, England und Holland ge⸗

Stolz und Entzuͤcken empfand,

verantwortlich macht. Ich stets dieselbe Sprache fuͤhren, eigenes Gluͤck in dem

Lord Stuart de Rothsay an den Grafen von Aberdeen. b bfe V1 8 sind, desto freier werden Sie seyn;

Lager bei Diest wieder in

b Nantes und wurde von dem Matre der Stadt be einer Festlichkeit eingeladen, wo er um Erlaubniß bat, eine

aller Welt verbuͤnden werden. Getrennt waren wir stark, vereinigt werden wir im Stande seyn, eine Friedens⸗Diktatur auszuuͤben. Ich habe ein Recht dazu, die Gesinnungen des Englischen Volks gegen Sie auszusprechen, da Großbritaniens Hauptstadt mich waͤh⸗ rend der großen heute gefeierten Bagebenheiten absandte, um

Ihnen ihre freundschaftliche Sympathie, ihre herzlichen Wuͤn⸗ sche und ihr Wohlwollen anzubieten.

Verbannt aus Frankreich durch den Despotismus, welchen Sie vernichteten, kehrte ich wieder zu Ihnen zuruͤck, um Ihnen zu versichern, daß die Eng⸗ lische Nation Ihre junge Freiheit mit bruͤderlichem Enthustas⸗ mus begruͤßt, daß sie uͤber Ihre Revolution eben so viel Freude, wie Sie selbst, und daß ich dieselben Versprechungen erfuͤllen und dieselben Gedanken wiederholen werde. Wir sehen unser Ihrigen begruͤndet. Je gluͤcklicher Sie und je freier Sie sind, desto enger werden wir verbuͤndet seyn.““ „Man weiß nicht,“ fuͤgt das oben genannte Blatt hinzu, „ob man mehr

die Bescheidenheit und Wahrheit, oder die liberalen Grundsaͤtze in diesem glaͤnzenden Vortrage bewundern soll. Ohne Zweifel wird Großbritanien jetzt stolzer seyn muͤssen, als jemals, denn verhindert worden.) Das Ergoͤtzlichste bei dem Ganzen ist die Liberalitaäͤt, welche sich in der frohlockenden Aussicht auf eine Friedens⸗Dit⸗

tatur kund giebt.

Dr. Bowring ist sein Repraͤsentant am Hofe des Maires von

Nantes!

Niemand moͤchte lieber Diktator werden, als diese Doktoren; Niemand ist so liberal wie die Liberalen, vor⸗ ausgesetzt, daß man sie thun laͤßt, was ihnen beliebt.“

Aus Jamaika sind Zeitungen bis zum 20. April hier ein⸗ gegangen. Die Wahl von drei neuen Parlaments⸗Mitgliedern hatte zu Kingston stattgefunden; es traten fuͤnf Kandidaten auf, und es ging bei der Wahl sehr lebhaft zu, doch wurde sie ohne Ruhestoͤrung beendigt.

Nachrichten aus Madras vom 10. Februar zufolge, hat sich der Ex-Radschah von Nunklo, Tikrut Sing, mit dem seit der Ermordung des Lieutenants Beddinafield fortwaͤhrend Krieg gefuͤhrt wurde, den Streitkraͤften des Capitain Lester unter der Bedingung ergeben, daß man ihm das Leben lasse. 5410 9 8584

Niederlande. 1““

Aus dem Haag, 29. Mai. Se. Majestät der Koͤnig wird sich in einigen Tagen zur Armee begoben, um die Lager, zu denen schon Alles in Bereitschaft gesetzt ist, zu besichtigen. Ihre Kaiserl. Hoheit die Prinzessin von Oranien ist mit den juͤngsten beiden Prinzen und der Prinzessin Tochter aus Tilburg hierher zuruͤckgekehrt, wird aber wahrscheinlich im Kurzen wie— der dahin abreisen.

Die zweite Kammer der Generalstaaten konnte gestern keine Versammlung halten, weil die Anzahl der anwesenden Mit⸗ glieder, die sich nur auf 26 belief, unzulaͤnglich war. Heute wird, wie man glaubt, eine Sitzung zu Stande kommen, da mehrere Deputirte aus den Provinzen wieder hier angekommen sind. Man erwartet die Vorlegung eines Gesetz⸗Entwurfs, wo⸗ durch die Kriegsgelder, die durch das Gesetz vom 22. Novem⸗ ber v. J. der Regierung bewilligt sind und deren Betrag aus der freiwilligen Anleihe aufgebracht werden soll, nun definitiv zur Verfuͤgung der Regierung gestellt werden sollen.

Einer Koͤnigl. Verordnung zufolge, sind alle zur Steuer⸗ Verwaltung gehoͤrigen Freiwilligen der Armee des Militair⸗ Dienstes entbunden worden.

Die Leydener Studenten haben dem tapfern Matrosen Ro⸗ bert, der mit Lebensgefahr aus Franzoͤsischer Gefangenschaft ent⸗ kommen ist und sich bereits wieder im Dienste auf den Wacht⸗ schiffe „Minerva“ in Vliesstingen befindet, eine silberne Schnupf⸗ tabacks⸗Dose geschenkt. ecits

Aus Antwerpen wird vom Lssten geschrieben: „Im Laufe dieser Woche werden die Protokolle uͤber die von dem hiesigen Poͤbel an Orangisten veruͤbten Mißhandlungen in den oͤffentli⸗ chen Blaͤttern erscheinen; die Details werden sehr interessant seyn, und nicht nur die gemißhandelten Personen, sondern auch die Anstifter des ganzen Unsugs namhaft gemacht werden. Es soll bewiesen werden, daß nicht die Volkswuth diese beklagens⸗ werthe Scene herbeigefuͤhrt, sondern daß die Obrigkeit selbst den meisten Antheil daran hat und daß sogar die staͤdtische Behoͤrde damit bekannt war. Der Buͤrgermeister war Tages zuvor nach Bruͤssel gereist, um die Verantwortlichkeit von sich abzuwaͤlzen. Viele verkleidete Offiziere vom 6ten Regiment waren bei diesen Vorfaͤllen unter dem Volkshaufen und trugen nicht wenig zur Pluͤnderung bei dem Herausgeber des Journal du Commerce, Herrn Delrue, bei. Vom 5ten Regiment hat man keinen ein⸗ zigen Offizier dabei gesehen.“

Aus Zwolle wird unterm 27sten v. M. gemeldet, daß dort das achtzehnte Saͤkular⸗Fest der goͤttlichen Einfuͤhrung des Chri⸗ stenthums durch feierlichen Gottesdienst begangen worden ist.

Belgien.

Bruͤssel, 29. Mai. Der Koͤnig ist gestern Abend aus dem Bruͤssel eingetroffen. Ein hiesiges Blatt sagt:

schlaͤge Hollands, welche von unserer Seite abschlaͤglich ausfallen soll.“

Das Luͤtticher Journal sagt: „Der am 21. Mai zu London unterzeichnete provisorische Vertrag ist, wie man wohl

schlossen, und keinesweges zwischen letzterem und Belgien, mit andern Worten: dieser neue Vertrag vernichtet den vom 15. Nov. 1831 und setzt nichts an dessen Stelle, sondern laͤßt Alles in Frage. So ist nicht nur die Belgische Unabhaͤngigkeit vom

Koͤnig Wilhelm nicht anerkannt, sondern es sind nicht einmal die

Graͤnzen des neuen Staats, die Grundlagen einer Trennung, die Lasten ꝛc. in diesem diplomatischen Aktenstuͤck erwaͤhnt. Wenn wir auf diesem Punkte bestehen, so geschieht dies, um die Ge⸗

ches viel Laͤrm von einem Akt macht, der besonders fuͤr Holland vortheilhaft und am Ende nur ein Sieg ist, den die Beharrlich⸗ keit des Koͤnigs Wilhelm uͤber die Laͤssigkeit Englands und Frank⸗ reichs davongetragen. Wir bemerken da nicht jene Kraft, deren sich unsere Minister ruͤhmten, wodurch sie unsere beiden Alliir⸗

ten gezwungen haͤtten, ihre Verpflichtungen zu erfuͤllen, und die

I

W IüMWmsmimnes 1— Gnn rnenM. 214

nordischen Maͤchte, unthaͤtig zu bleiben.“

Herr A. Gendebien lehnt in einem Schreiben, welches der hiesige Courrier bekannt macht, die ihm angetragene Kandi⸗ datur fuͤr Bruͤssel ab, 8 Er empfiehlt den Bruͤsseler Waͤhlern an seiner Stelle die Herren Julien, d'Elhougne und H. von Brouckère. Es werden am 30sten d. M. noch 36 Repraͤsentanten gewaͤhlt, und zwar 7 in Bruͤssel, 6 in Gent, 5 in Luͤttich, 4 in Antwerpen, 4 in Tongern und Fauqemont, 3 in Namur, 3 in Mons, 3 in Bruͤgge und G hheneügenn üef h mei ba Emumms mankd

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Deutschland. 8 8

Kassel, 29. Mai. Heute Morgen musterte Se⸗ 1 der Kurprinz und Mitregent die Truppen der Garnison, Inß terie, Kavallerie und Artillerie, auf dem Boulingrin in der Eine große Menge Zuschauer hatten sich eingefunden. Die 8 gergarde hatte indeß die Wachtposten in der Stadt besetzt.

Muͤnchen, 28. Mai. Wie man vernimmt, wird auf ordnung der Griechischen Regentschaft ein großer Tranga von Tuch, Leinwand und Schuhen ꝛc. fuͤr die Griechischen 8 pen nach Triest abgehen, indem diese Materialien in Griechen theils gar nicht, theils sehr schwer, oder von solcher Qualitaͤt 1

zu bekommen sind.

Speier, 27. Mai. Heute fruͤh sind die hier garnise renden Jaͤger und Chevauxlegers nach Neustadt und Hame

wissen, daß man in

marschirt, um allenfallsige Unordnungen, welche heute, alg Jahrestage des Hambacher Festes, daselbst stattfinden koͤnne zu verhindern. (In Frankfurt a. M. wollte man am 29. N Hambach wieder Versuche zu einer 2

sammlung gemacht habe, die jedoch vom Bayerischen Milit

„Stuttgart, 28. Mai. Ihn der heutigen Sitzung Kammer der Abgeordneten erfolgte die Anzeige, daß Se. M staͤt der Koͤnig den Freiherrn von Gaisberg zum Praͤstden ernannt haben. Der Antrag, alle Motionen sollten gedre⸗ werden, wurde darauf mit 52 gegen 36 Stimmen angenvrume Hierauf wurden die Mitglieder zur Mititair⸗Kommisssion,

Kommisston fuͤr die Vertheilung der Geschaͤfte, zur Komuris fuͤr Gegenstaͤnde der Justiz⸗Gesetzgebung, und (in Gemeinsah

mit der Kammer der Standesherren) zur Kommission fuͤr Verwaltung der Staatsschuld gewaͤhlt.

Karlsruhe, 28. Mai. (Karlsruher Zeitung.) g. stern begaben sich Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog, in Be gleitung Ihrer Koͤnigl Hoheit der Frau Großherzogin, 39.

der Markgrafen Wilhelm und Maximilian, IJ. DD. des Hern Fuͤrsten und der Frau Fuͤrstin von Fuͤrstenberg, so wie des Kävigb Preußischen Gesandten am hiesigen Hose, Freiherrn von Oen staͤdt, nach Schroͤck, um das Schiff „die Stadt Koblenz“, p ches die regelmaͤßige Dampfschifffahrt auf dem Ober, Rhein⸗ oͤffnet, mit einem Besuche zu beehren. Dieses Schiff war sth jenen Zweck von der Direction der Preußisch⸗Rheinischen Dang schifffahrts⸗Gesellschaft zu Koͤln ausdruͤcklich nach Schroͤck gesente und Se. K. H. der Großherzog war durch zwei Mitglieder desge waltungs⸗Rathes der Gesellschaft, den Praͤsidenten Merkens und e Herrn Becker, Beide notable Handelsherren aus Koͤln, um Vermittlung des Herrn Gesandten von Otterstaͤdt, ehrerhit eingeladen worden, von diesem Schiffe Gebrauch zu machen! eine Lustfahrt darauf anzunehmen, welche stromaufwäris bis gen Daxlanden veranstaltet wurde. Das herrlichste Wetter güͤnstigte die Fahrt, und nicht allein die daran selbst Theim menden, sondern auch eine zahlreiche zu Schroͤck und der gah Stromstrecke auf beiden Ufern versammelte Menge allen Staͤnden erfreute sich des neuen schoͤnen Schauspe

besonders aber der Gegenwart des geliebten Landeshen in heiterer, froher Umgebung. Eine Anzahl der angesise sten Einwohner von Schroͤck waren den hoͤchsten schaften zu Pferde entgegengezogen, und begleiteten Hoͤchsthie ben durch den mit Triumphbogen und Laub⸗ und Blumen,h winden festlich geschmuͤckten Ort bis an den Hafen. Hier bese den sich zum feierlichen Empfange der Ober⸗Vogt des Jwh die Behoͤrden des Ortes, die oben genannten Koͤlner Komwese

rien und die Mitglieder des Handlungs⸗Vorstandes von Kam⸗ ruhe. Das Schiff, unter Badischer Haupt⸗Flagge, wo außenm mit den Flaggen der Ufer⸗Staaten und mit denen der verschiedenn Preußischen Prorinzen reich geziert, eine rauschende Muste fand sich auf demselben und mehrere Geschuͤtze beantworteten d vom Lande aus und von andern Fahrzeugen her erschallend Ehren⸗Salven. Der allgemeinste froheste Jubel belebte alle dies Anordnungen, welche uͤberall aus dem freien und herzlichen T streben der Betheiligten, ihre treuen Gesinnungen fuͤr den ve

„Der Kabinets⸗Courier Wit⸗ 1— tockx ist vorgestern von hier nach London abgereist, und uͤberbringt, wie es heißt, die Antwort der Regierung auf die letzten Vor⸗

gleich dieser, mit den sammenhaͤngen sollen. Dies Alles,

da er hoffe, in Mons gewaͤhlt zu werden. V

ehrten Großherzog und das roßherzogl. Haus an den Tag zu legg unaufgefordert hervorgegangen waren. Das Schiff hat dun seine geschmackvolle und treffliche Einrichtung sich des Beifs der Afterhoͤchsten Herrschaften zu erfreuen gehabt, und diese nn Ausdehnung der Dampfschifffahrt auf dem Ober⸗Rhein berecht zu den schoͤnsten Hoffnungen eines lebhaften Verkehrs, von dest wohlthaͤtigen Folgen die Einwohner von Schroͤck das zunehmen Gedeihen ihrer Handelsthaͤtigkeit erwarten. Sie haben dahe dem Großherzog die unterthaͤnigste Bitte vorgetragen, welche m. Hoͤchstdemselben gewaͤhrt wurde, fuͤr den Ort und den Hafen Namen „Leopolds⸗Hafen“ annehmen zu duͤrfen.

Darmstadt, 29. Mai. (Ober⸗Post⸗Amts⸗Zeitung. Der seit dem Frankfurter Attentat in strenger Haft hiersel befindliche Student Rochow aus Braunschweig ist, von seine Wunden geheilt, heute nach Frankfurt unter sicherer Geleitun abgefuͤhrt worden. Seinen Platz auf dem Rheinthor hat albh ein ploͤtzlich ganz unvermuthet hierselbst verhafteter Gießen Studiosus eingenommen, der sich bei seinen Eltern in den 9e rien befand. Man spricht auch von andern Verhaftungen, w zu Gießen und Butzbach geschehen und die gleichzeitigen yl lichen Einziehungen von Beurlaubten, die seit einigen Tagh stattfinden, erregt großes Aufsehen. Man glaubt, daß endlt die ernstlichsten Maßregeln zur Unterdruͤckung der schon so ne verbreiteten, Ruhe und gesetzliche Ordnung so sehr gefaͤhrdende demagogischen Umtriebe ergriffen und die Schuldigen zu streng Strafe gezogen werden. Die Einziehung des Militairs st man hauptsaͤchlich als Vorsichts⸗Maßregel wegen einer etwaige Wiederholung des Hambacher Festes und der dann moͤglich Folgen an. Man behauptet nach glaubwuͤrdigen Erzaͤhlunge von Augenzeugen, daß mehrere Hundert Studenten ꝛc., zum I bewaffnet, durch die suͤdoͤstlichsten Gebirgsgegenden dieser Provih nach Rhein⸗Bayern passirt seyen. allgemein von bedeutenden blutigen Ereignissen, die dort vorgesale seyen. Diese Nachricht ist aber nicht verbuͤrgt; ich fuͤr meine Pa son glaube sie nicht, fuͤhre sie aber an, als einen Beweis, ve gespannt jetzt die Gemuͤther sind, und wie sie die Fama stet t Bewegung haͤlt. So hieß es gestern fast eben so allgemein, i Gießen seyen revolutionnaire Auftritte vorgefallen, Haͤuser zu stoͤrt und niedergebrannt u. s. w. Immer ist dieser Zustand ie⸗ Dinge, die Frucht der verderblichen Saaten unserer tolle Volks⸗Verfuͤhrer, hoͤchst beklagenswerth, da er Handel und Vo kehr laͤhmen und alles Vertrauen zerstoͤren muß. Hoffentlt

werden ihm uͤbereinstimmende, weise und kraͤstige Maßregel der Deutschen Regierungen bald abhelfen. Alle Freunde Ne Ordnung, alle braven und rechtlichen Buͤrger hoffen dies!

In Suͤd⸗Deutschen Blaͤttern liest man feolgendet

Schreiben aus Darmstadt: „Den zu Gießen stattgehabten Vo⸗

ssollen vnd zu deren sicherer Bewachung ohne Zweifel man

Auch erzaͤhlt man heute hi

ungen liegen zwet ganz verschledene Beweg⸗Ursachen zu Grunde, em die eine Verhaftung gegen Studiosen vollzogen wurde, wie man sage, bei der Frankfurter Emeute kompromittirt

faͤr rachsam hielt, eine Truppen⸗Abtheilung nach Gießen kom⸗

u lassen, die andere dagegen durch einen Vorfall hervor⸗ usen wurde, der mit der Politik auch nicht das Mindeste ge⸗ nechat. Es handelt sich naͤmlich um nichts Geringeres, als einen von vier Studenten an dem Wirthe des Windhofes, vunfern der Stadt gelegenen Kneipe, begangenen Todtschla⸗ ver in Folge eines Wortwechsels, der zuletzt in Thaͤtlichkei⸗ äberging, mittelst Messerstichen veruͤbt ward, indessen einem Studenten von dem Knechte des Wirthes der Arm durch ei⸗ Fantenschuß zerschmettert wurde.“

Frankfurt a. M., 30. Mai. (Ober⸗Post⸗Amts⸗ jung.) Se, Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Wuͤrttem⸗ wist gestern Abend nebst Gefolge hier angekommen und im sthause zum Roͤmischen Kaiser abgestiegen. Fuͤr das hiesige seum wird jetzt die Auffuͤhrung eines eigenen Gebaͤudes pro⸗ n, dessen Kosten auf 65,000 Fl. angeschlagen sind. Die gst⸗Feiertage, an denen allsaͤhrlich in der Naͤhe von Frank⸗ Volksfeste gefeiert werden und viele Fremden der Stadt men, sind in Ordnung und froͤhlicher Geselligkeit voruͤber⸗ ungen. Das Frankfurter Journal fuͤgt hinzu: „Nur Arretirung zweier fremder Studenten, welche am 27sten d. am Abend auf dem Heimwege vom Sandhofe dadurch un⸗ mlich auszeichneten, daß sie stoͤrende Freiheits⸗Lieder sangen, bei dem Voruͤberziehen an einem Gefaͤngniß⸗Gebaͤude den sagenen ein Lebehoch brachten, haben wir anzuzeigen. Diese saftnahme wurde jedoch ohne die geringste Stöͤrung des oͤf⸗ sichen Vergnuͤgens vorgenommen. * 85 S chwei SPegrerege rvraecsg eerg. zuͤrich, 24. Von Seiten des Vorortes ist durch rkularschreiben vom 22sten d. M. saͤmmtlichen Staͤnden das cistehende, dem Vorort durch Vermittelung des Kaiserlich sterreichischen Gesandten in der Schweiz, Grafen von Bom⸗ es, zugekommene Schreiben des hohen Deutschen Bundes getheilt worden: . 1 1 An die Hochloͤbliche Eidgenossenschaft der Schweiz. hachtbare Herren! Besonders liebe Freunde und Rachbarn! [Ausbruch mehrere Hundert bewaffneter Polen aus Frankreich in Schweiz, deren bekannte Absichten, Deutschland zu revolutionni⸗ und der Umstand, daß selbst an dem hiesigen Aufruhr vom 3. il Polen Theil genommen haben, sind notorische Thatsachen. Deutsche Bund ist befugt und verpflichtet, fuͤr Erhaltung der ttlichen Ruhe und Sicherheit in den Staaten zu sorgen. steht das Recht zu, von den Nachbar⸗Staaten, mit hen derselbe im freundschaftlichen Verhaͤltnisse ist, zu ver⸗ en, daß uf ihrem Grund und Boden sich nicht Heerde Verschworung bilden, welche den benachbarten Natio⸗ fortwäͤhrend Stoff zu gerechten Besorgnissen geben, und die Nothwendigkeit setzen, jeden Tag zur Wehr gegen ploͤtz⸗ Ueberfolle von Menschen bereit zu seyn, die 44 die t haben, Aufruhr und Verwirrung zu verbreiten. Der Beut⸗ Bund, vertrauend auf die Einsicht und freundnachbarlichen Ge⸗ ungen der Hochloͤblichen Eidgenossenschaft, zweifelt nicht, daß alle ihr zu Gebote stehenden Mittel anwenden werde, um den stheil, welcher durch die Umtriebe der in die Schweiz eingedrun⸗ Polen fuͤr die Deutschen Nachbar⸗Staaten zu besorgen steht, thuͤten, und hierdurch die sonst zu erwartenden ungngenehmen nicelungen zu beseitigen und den Deutschen Bund der im ent⸗ oissetzten Falle zu seiner Sicherstellung unvermeidlichen Maß⸗ mäu entheben. Frankfurt g. M., den 15. Mai 1833. Der Deutsche Bund.“

D folgt die Unterschrift des substituirten Praͤsidial⸗Gesandten.)

Genua, 12. Mai. (Hannoversche Zeitung.) Ueber wie es scheint, sehr ausgedehnte (Piemontesische) Verschwoͤ⸗ erfaͤhrt man noch zur Zeit im Publikum nichts Näheres. dischen vermehren sich die Verhaftungen. In Turin, Ales⸗ ria, Novara und Chambery, so wie in anderen Garnisonen, Offlziere, Unteroffiziere und Civil⸗Personen eingezogen wor⸗

s soll der Polizei gelungen seyn, sich in einem uͤbelberuͤch⸗

oͤffentlichen Hause eines Theils der Papiere der Verschwor⸗

rung sagen ließ, daß, wenn Mehmed Ali Pascha sich mit den großen, ihm von Halil Pascha uͤberbrachten Zugestaͤndnissen be⸗ gnuͤge, so wuͤrde in diesem Falle die hohe Pforte die auswaͤrtige Huͤlfe aufgeben; aber es befindet sich darin durchaus keine Klau⸗ sel, welche, wie man dies glauben machen will, offen die Ver⸗ süchlleistung auf die Russische Huͤlfe oder die Ruͤckkehr der Rus⸗ schen Schiffe stipulirte. Durchdrungen von Dankgefuͤhlen gegen diese Macht, waͤre die hohe Pforte nie in solche Spectalitaͤten eingegangen, und der Beweis, daß sie nie einen Gedanken daran hatte, liegt darin, daß man schon vorher den Wunsch ausgedruͤckt hatte, die Russischen Kriegs⸗Schiffe moͤchten sich nach Sizeboli wenden, einem Hafen des Tuͤrkischen Reichs, in der Naͤhe Kon⸗ stantinopels, von wo es leicht gewesen waͤre, die besagten Schiffe zuruͤckkommen zu lassen, wenn es noͤthig gewesen und von Sr. Hoh. gewuͤnscht worden woͤre. Wenn die hohe Pforte einwilligte,

daß in dem besagten Akte die Worte aufgenommen wurden:

„„durchaus die auswaͤrtige Huͤlfe aufgeben“”“, so geschah dies nur, weil sie die gute Harmonie aufrecht erhalten wollte, die unter den Maͤchten besteht, von denen sie so viele Freundschafts⸗ Beweise besaß: da ferner der Russische Hof dadurch aus der Ver⸗ legenheit, die ihm die Leistung seiner freundlichen Huͤlfe veran⸗ lassen mußte, gerissen worden waͤre, und man uͤberdies, wie es damals den Anschein hatte, jene Angelegenheit von dem Augen⸗ blicke an, wo Mehmed Ali den großen Zugestaͤndnissen Sr. Hoh. beigetreten waͤre, eine abgemachte Sache haͤtte nennen koͤnnen, so glaubte man, daß man in diesem Falle auf die auswaͤrtige Huͤlfe verzichten muͤsse. Kein anderer Beweggrund duͤrfte zuge⸗ lassen werden, um das Benehmen der hohen Pforte bei dieser Gelegenheit zu erklaͤren, ohne ihrer Ehre zu nahe zu treten, und sie so weit herunter zu setzen, daß man glaubte, se handle bloß unter fremdem Einflusse. Weit entfernt davon, glaubt sich die Pforte vielmehr desselben vöͤllig entledigt, und dieses Gefuͤhl legte ihr die Aufgabe auf, Geruͤchte zu zerstreuen, die man unter anderen Umstaͤnden nicht der mindesten Aufmerksamkeit gewuͤr⸗ 1 11”“] e

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98 Pfd. Wolle zu Markte gebracht worden.

In Calcutta hat am 10. November eine Versammlung von ungefaͤhr 400 der angesehensten Einwohner Indischer Ab⸗ kunft stattgefunden, um zu berathen, auf welche Weise die Dank⸗ barkeit fuͤr die Abschaffung des Verbrennens der Wittwen am besten ausgedruͤckt werden koͤnnte. Babu Collinauth, Roy Chowoͤhry schlug vor, daß, da die Indische Nation so viele Wohlthaten erfahren habe, seit sie sich unter Britischer Herr⸗ schaft befinde, und da Se. Majestaͤt der Koͤnig von England in diesem besonderen Fall eine Bittschrift von einem Theil der Ein⸗ gebornen gegen die in Rede stehende menschliche Bestimmung verworfen habe, eine Adresse an den Koͤnig gerichtet werden solle, worin ihm die Dankbarkeit ausgedruͤckt wuͤrde, welche die Indo⸗ Briten wegen des erlassenen Gesetzes empfaͤnden. Dieser Vor⸗ schlag wurde von der Versammlung einstimmig angenommen. Den im Jahre 1829 in der Stadt Agra aufgenommenen statistischen Notizen zufolge, zaͤhlte man daselbst 21,014 Haͤuser, 5,513 Laͤden, 153 Tempel, 2 Kirchen, 235 andere oͤffentliche Ge⸗ baͤude und 52,211 maͤnnliche Einwohner. Am 31. Hktober 1832 zaͤhlte man bereits 29,788 Haͤuser und 81,100 maͤnnliche Ein⸗ wohner.

Tampico, 14. Marz. Die Wahl des Generals Santana zum Praͤsidenten und des Herrn Goͤmez Farias zum Vice,/ Praͤ⸗ sidenten der Republik Mexiko ist nunmehr fuͤr gewiß anzusehen,

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28b, 11⸗ ms vd it mirsn, anh aesenrh dtsg vehehes, 11. 8 1 8 8 240 4 * 5 2 4

Immer war unser erhabener Regent Vater des Landes, E wird es ferner seyn und mit gnaͤdigem Wohlwollen die Opfe 1 betrachten, welche treue Preußen mit heiligem Sinne darbringen. In diesem Sinne und der tiefsten Ehrfurcht ersterben wir als

Ewr. Koͤniglichen Majestaͤt 1111““ unterthaͤnigste versammelten Staͤnde von Ost⸗Preußen; West⸗ Pprreußen, vom rechten Weichsel⸗User und Litthauen. gez.) Dohna. Schimmelpfennig. Lehndorss. Sge; Steinorth. v. Biebersteinꝛc. Koͤnigsberg, den 9. Februar 1813.“

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wurde in Brieg der gewoͤhnliche Es waren überhaupt 110 Ctr Verkauft wurd solche der Centner von der besten zu 692 Rthlr. und zu 66 Rthlr., von der mittleren zu 625 Rthlr. und von der geringern zu 58 Rthlr., mithin gegen den vorjährigen Fruͤhlings Wollmarkt der Centner im Durchschnitt um 12 Reählr. 25 Sgr. theurer.

Man berechnet die Zahl der Fremden, die zu dem dies jaͤhrigen Nieder⸗Rheinischen Musikfeste in Duͤsseldorf anwesen waren, auf 2540.

Am 23sten v. M. Fruͤhlings- Wollmarkt abgehalten.

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Meteorologische Beobachtung. 1833. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 2. Juni. 16 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

zuftoruck 1 88971, gnan 331 22. Per sbuxeuvarm 7,0 ° R. Luftwaͤrme 4 11,0°R. +. 16,5 °R. + 11,5 °9 „Flußwaͤrme R. Thaupunkt 9 R . 1,6 R, + 4 9 R. eluswarme 44,6 ‧„R. Dunstsaͤtig. 67 vCt. 31 vCt. 59 pCt. Wetter.... halbheiter. heiter. heiter. -. ONO. NO. Wolkenzug NO. K

Bodenwaͤrme 11,80° R. Ausdünst. 0,2 09 Rh. Niederschlog 0.

Berlinsn Bön s G. Den 3. Juni 1833. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.) vn Zf. Brisf.] Sela. rn manRxnüIn 100 ½

rief Tela.

St.-Schuld-Sch.] 4 97. Pr. Engl. Anl. 18. 5 104 Pr. Engl. Anl. 22. 5 104 ½¼ Pr. Engl. Obl. 30. 4 92 Präm. Sch. d. Sech. 54, 1½¶ 5 Kurm. Obl. m. 1. C. 95 ½

Neum. Int. Sch. do. 95 Z.-Sch. d. K.- u. N. Berl. Stadt-Ohl. 96

Königsb. do. Holl. vollw. Duk. Elbing. do. Neue do. Danz. do. in Th. 36 Friedrichsd'or .. Westpr. Pfandbr. 4] 98 ¼ Disconto

Grosshz. Pos. do.] 4 Ostpr. Pfandbce. 4 99 ½ Pomm. do. 4 105 Kur.- u. Neum. do. 4 105 ¾ „, [Schlesische do. 4 106 ½ Rkst. C. d. K.- u. N. 62

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 29. Mai. Wederl. wirkl. Schuld 47 ½ 5 do. 88.

Ausgesetrie Schuld

Preuss. Prämien-Scheine 94 ¾ Oesterr. 91 ¼. 39 Span. 46 ¼. 5 9 do. 71. Wien, 29. Mai.

denn obgleich das Resultat der Abstimmungen erst am 1. April offiziell bekannt gemacht werden kann, so weiß man doch zuver⸗ laͤssig, daß jene Beiden in den gesetzgebenden Kammern die Stimmen⸗Mehrheit erhalten haben. Herr Lorenzo de Zavala ist zum Gouverneur des Staats Mexiko ernannt worden.

„Valparaiso, 6. Januar. In hiesiger Stadt richten jetzt die Kinderpocken große Verheerungen an. Der General⸗Kon⸗ vent von Chili ist noch immer mit Verbesserung der Constitution beschaͤftigt; unter Anderem ist der Wahl⸗Modus ganz geaͤndert worden. Die Regierung hat in Folge dessen den General⸗Kon⸗

zu bemaͤchtigen. Der General Graf Galatesi, Gouverneur Alessandria, ist zum Praͤsidenten einer Kriegs⸗Kommission unt, welche hier erwartet wird. Die nach Tunis be⸗ te Escadre liegt noch bei Cagliari. Man unterhandelt un⸗ Vermittlung des Englischen General⸗Konsuls. Eine guͤtliche gleichung stellt sich um so wuͤnschenswerther dar, als der Er⸗ einer Expedition ohne Land⸗Truppen hoͤchst unsicher sey Konstantinopel, 8. Mai. (Allgemeine Zeitung.) viele Muͤhe sich auch die Pforte giebt, den Schein von hststaͤndigkeit anzunehmen, so weiß man doch, daß sie schon Veraumer Zeit keinen eigenen Willen hat, sondern nach den anden von Außen her gefuͤhrt wird. Jetzt leitet der Admi⸗ Foussin den Divan; wie lange es dauern wird, ist schwer Fusagen. Die Eifersucht zwischen den hiesigen diplomati⸗ igenten nimmt in dem Maße zu, wie die Pforte schwaͤ⸗ wird. Das hier beigefuͤgte Memorandum zeigt, wie em⸗ lich man im Allgemeinen geworden ist, und wie aͤngstlich die e Alles zu beseitigen sucht, was zu irgend einer falschen Aus⸗ g Anlaß geben kann, indem sie selbst ein hier verbreitet ge⸗ es Geruͤcht wegen der Entfernung der Russischen Huͤlfstrup⸗ u widerlegen sucht. Graf Orleff hat mehrere Konferenzen bem Reis⸗Effendi gehabt. Morgen wird er das Lager bei ari besichtigen. Dieses wird taͤglich mit allen erdenklichen gs- und Mund Vorraͤthen versehen und so eingerichtet, als sollte ch lange Zeit bestehen. Dies paßt aber nicht ganz zu den hier ver⸗ ten Friedens Geruͤchten, die insofern begruͤndet sind, als der an sich wirklich zu den haͤrtesten Konzessionen verstanden hat. emorandum der Ottomanischen Pforte. „Es ist notorisch, daß die hohe Pforte sich nie erlaubte, sich e Angelegenheiten Anderer zu mischen, daher es billig ist, sie dieselbe Zuruͤckhaltung zu beobachten, und sie nicht Er⸗ rungen auszusetzen, die ihr um so peinlicher waͤren, als ihre uft dadurch bloßgestellt werden koͤnnte, wenn unter den ge⸗ haͤrtigen Umständen ein Mißverstaͤndniß veranlaßt wuͤrde, vage und ungegruͤndete Geruͤchte, die offenbar nur, um Verlegenheiten zu bereiten, ausgestreut wurden. Es ist hier

dem kuͤrzlich mit dem Botschafter Frankreichs in Betreff

ptens abgeschlossenen Akte die Nede, wo stipulirt wor⸗ war, daß die Russische uͤlfsleistung beseitigt werden solle. 8 Akt, der die allgemeine ufmerksamkeit auf sich zog, ward sägden ausgelegt, ohne doch genau gekannt gewesen zu seyn. forte beeilt sich, mit ihrer gewoͤhnlichen ffenheit daruͤber

thigen Erlaͤuterungen zu geben. Es befand sich zwar in

greß zu einer außerordentlichen Session zusammenberufen, um ihm eine einstweilige Einstellung der verfassungsmaͤßigen Wahlen als nothwendig vorzuschlagen.

„Berlin, 3. Juni. Nachstehendes ist das vierte und letzte Aktenstuͤck, welches das Militair⸗Wochenblatt als Beitrag ur Geschichte des Jahres 1813, die damalige Bildung der Landwehr betreffend, publicirt: „Bericht der Preußischen Landstaͤnde an Se Ma⸗ jestaͤt den Koͤnig. Allerdurchlauchtigster, Großmaͤchtigster Koͤnig, 6 Allergnaͤdigster Koͤnig und Herr! . Se. Treue und Anhaͤnglichkeit an Koͤnig und Vaterland! das sind die Tugenden, welche jeder Preuße von zarter Kindheit an sich zueignet, stets in der treuen Brust naͤhrt und nie, auch nicht in den schwersten Drangsalen, verleugnet.

Mit diesen heiligen Gesinnungen versammelten wir uns im Auftrage der Provinzen Ostpreußen, Westpreußen, vom rechten Weichsel⸗Ufer und Litthauen in gesetzlicher Form, um zu bera⸗ then, welches Opfer wir Ewr Koͤnigl. Majestaͤt und dem theuern Vaterlande bringen koͤnnten, um in der jetzigen Lage der Dinge unsere Treue und Anhaͤnglichkeit an Koͤnig und Vaterland nicht in Worten zu zeigen, sondern in Thaten uͤbergehen zu lassen. Wir wandten uns an Ewr. Koͤnigl. Majestaͤt hoͤchsten Stellver⸗ treter im Militair, den hochverehrten General⸗Lieutenant von York, den treuesten Diener Ewr. Koͤnigl. Majestaͤt, den waͤrm⸗ sten Vertheidiger des Vaterlandes. Gern und willig schlug er uns die Mittel vor, dem Vaterlande zu nuͤtzen, und unter die⸗ sen die Einrichtung einer Landwehr zur Vermehrung der Streit⸗ kraͤfte und Vertheidigung des Landes.

Wir koͤnnen uns mit edlem Stolze ruͤhmen, daß heiliger Eifer fuͤr die gute Sache, treue Ergebenheit gegen Ewr. Koͤnigl⸗ Majestaͤt erhabene Person und reiner patriotischer Sinn fuͤrs Vaterland uns beseelten, und so uͤbernahmen wir nicht bloß, was wir nur mit der groͤßten Anstrengung zu leisten fuͤr moͤglich hielten, sondern vereinigten uns auch mit dem hochverehrten Ge⸗ neral⸗Lieutenant von York in Hinsicht des uns vorgelegten Ent⸗ wurfes zur Organisation einer Landwehr. Seinen Haͤnden ha⸗ ben wir diesen Entwurf anvertraut, daß er durch ihn Ewr. Koͤ⸗ nigl. Majestaͤt hohen Bestimmung uͤbergeben werde. Nur was unser allgeliebter Landesvater will, wollen wir, nur unter Sei⸗ ner erhabenen Leitung Preußens und Deutschlands Schmach raͤchen, fuͤr die Selbststaͤndigkeit unsers theuren Vaterlandes

Akte ein kleiner Paragraph, woren die Franzoͤfische Regie⸗ g8 8

kaͤmpfend stegen oder sterben.

5% Met. 931¼. 9 do. 84. Loose zu 100 Fl. —. Part.-Obl. —.

Bank-Actien 1229 ¼.

Koͤnigliche Schauspiele.

Dienstag, 4. Juni. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Der erste Schritt, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Frau v. Weißenthurn. Hierauf: Der Geburtstag, Divertissement von Hoguet.

Mittwoch, 5. Juni. Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Schiller. Mortimer, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: 1) La reprise de: Une faule, drame- vaudeville en 2 actes, par Scribe. 2) Robert le diable, à pro- pos-vaudeville en t acte.

Donnerstag, 6. Juni. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male wiederholt: Der erste Schritt, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Frau v. Weißenthurn. Hierauf: Zum erstemale: Der Mi Zettel, Posse in 1 Akt.

Koͤnigstädtisches Theater.

Dienstag, 4A. Juni. Die Wittwe von achtzehn Jahren, Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen des Théaulon, von Herzenskron. Hierauf: Das Abenteuer in der Neujahrs⸗ nacht, Lustspiel in 3 Akten, nach Zschokke's Erzaͤhlung, von . v. Plötz. Zum Beschluß: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr, komische Scene, arrangirt von Herrn Beckmann.

Mittwoch, 5. Junt. Der Maurer, komische Oper in 3 Ak⸗ ten, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, von Louis Angely; Musik von Auber. (Herr Schuster, vom Koͤnigl. Säͤchsischen Hof⸗Theater zu Dresden: Léon von Mörinville, als erste Gastrolle.)

Im Opernhause: Maria Stuart, (Herr Meyer jun.:

Neueste Nachrichten.

Paris, 28. Mai. Der Koͤnig kam vorgestern von Neuilly zur Stadt, um den Vorsitz im Minister⸗Rathe zu fuͤhren. Nach⸗ mittags fuhr die gesammte Koͤnigl. Familie nach Rainch: In dem Wagen des Koͤnigs bemerkte man den Minister des In⸗ nern. Um 9 Uhr Abends trafen Se. Majestaͤt wieder in Neuilly ein. Auch gestern ist der Koͤnig auf einige Stunden zur Stadt gekommen.

Die Pairs⸗Kammer setzte in ihrer gestrigen Sitzung ihre Berathungen uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen des Elementar⸗ Unterrichts bis zum 17ten Artikel fort; sie boten kein erhebliches Interesse dar.

In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer, unter dem Vorsitze des Herrn Etienne, trat der General Delort aufs Neue mit dem Antrage hervor, der Wittwe des Generals Ducaen eine Pension zu bewilligen, nachdem in der vorigen Session die Pairs⸗Kammer diese Proposition aus dem Grunde zuruͤckgewiesen hatte, weil dieselbe damals gleichzeitig mit 2 an⸗ dern Pensions⸗Vorschlaͤgen gemacht worden war, verfassungs⸗ mäͤßig aber zu einem jeden solchen Vorschlage ein besonderes

1 . Kanz-Bill 22 ⅛. 6 % 101 %. Kuss. (v. 1828) 100. (v. 1831) 89 ⅛.