1833 / 157 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 8

Mittheilung aus dem Bereiche jener Provin sten Blaͤtter der Staats⸗Zeitung vorbehalten:

Kirchen⸗Verwaltung. Die Provinz Schlesien zaͤhlt: . 883 katholische Pfarr⸗Kirchen

880 . mit 8

1 olischen

55 Sedlfeen] Tochter⸗Kirchen.

18

8

*

3 * 7

-83z vermehrt. stuͤtzung aus Staats⸗Fonds gefoͤrdert, verbuͤrgt einen immer wach⸗

pprobe des Ungluͤcks, so bei den Partei⸗Kaͤmpfen der neueren Zeit,

sondern auch sonst ein sehr zahlreiches Publikum nahm an dem⸗

6 8 LDLWI“

sschon am vorigen Tage ihr Urtheil begruͤndet, oder stellte es vor

mmeinen zu schließen.

Pfarrer ꝛc. 984 katholische und 780 evangelische.

Hiernach haben die Katholiken, waͤhrend sie sich in der Seelen zahl zu den Evangelischen nur wie 5 zu 6 verhalten, beinahe fast den Aten Theil mehr Jahre sind mehrere neue evangelische Kirchen⸗Systeme zum Theil errichtet worden, zum Theil

noch einmal so viel Kirchen, als diese, und Geistliche. Im Laufe der verflossenen drei

noch in der Einrichtung begriffen. Zu erstern gehoͤren die bei

den in der Grafschaft Glatz zu Strauseney und Habelschwerdt durch Allerhoͤchste Unterstuͤtzung neu erbauten 1h. gn; und das evangelische Kirchen⸗System zu Lublinitz in Ober⸗Schlesten, wo der evangelische Gottesdienst in der von der bischoͤflichen Behoͤrde zum Simultan⸗Gebrauch eingeraͤumten katholischen St. Anna⸗ Die aͤußern Verhaͤltnisse der katholi⸗ sind unveraͤndert geblieben. Der Betrag der en in der Provinz in den verflossenen

Hier⸗ 157,814 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. an Armen⸗, Kranken⸗ und

Kapelle abgehalten wird. schen Kirche Vermaͤchtnisse und Stiftun drei Jahren belaͤuft sich

berhaupt auf 293,294 Rthlr. von kamen

anderen wohlthaͤtigen Zwek⸗ ken gewidmete Institute, an katholische Kirchen. . Schulen. 30,617 8 evangelische Kirchen. 35,516 * 1⸗ . Schulen. Der Stiftungen wurden uͤberhaupt 1253, die bedeutendste davon im Jahre 1831 in Breslau errichtet, wo die verwittwete Kauf⸗ mann Wolfgang 33,550 Rthlr. zu wohlthaͤtigen Zwecken ver⸗

machte. Schulwesen.

Die Gymnasien der Provinz, von denen, außer der in die⸗ selbe Kategorie gehoͤrenden Ritter⸗Akademie zu Liegnitz, 12 mit

evangelischen und 8 mit katholischen Lehrern besetzt, alle jedoch insgesammt fuͤr Schuͤler jeder Konfession zugaͤnglich sind, haben mehrfache innere und aͤußere Verbesserungen erfahren. Dahin gehoͤrt der Neubau des Gymnasiums zu Oppeln. Die Zahl der Schuͤler auf

saͤmmtlichen Gymnasien betrug in jedem Semester der letztern 3 Jahre uͤber 5000. Die Schullehrer⸗Seminarien haben durch die Einrichtung des dreijaͤhrigen Kursus zur gruͤndlichen Ausbildung

der Elementar⸗Schulamts⸗Kandidaten eine zweckmaͤßigere Wirk⸗ 1 seshnnt begonnen. Aufgenommen wurden innerhalb 3 Jahren

n dem

136

a) evangelischen Seminar zu Breslau

b 2 Bunzlau 10 c) katholischen . . d) 2 O. Glogau 136

Breslau e) . . Schlegel 36 (in der Grafschaft Glatz. Hiervon wurden entlassen oder gingen ab: a) wegen Untuͤchtigkeit nach vollendetem zum Schul⸗Berufe 22 Cursus 80 3 d

48,914

6 20,431 bas

5 7

5 7 5

7 ec ehs 8

7 7

durch Tod. 5

. 35 10 Außerhalb der Seminarien hatten ihre Bildung zum Schulfache erlangt 35, von welchen aber 7 das Zeugniß der Reife nicht er⸗ halten konnten. Also wurden 373 Elementar⸗Schulamts⸗Kandi⸗ daten fuͤr die Provinz gewonnen, was inoeß bei der fortschrei⸗ tenden Bevoͤlkerung und der dadurch nothwendig eintretenden Vermehrung des Lehr⸗Personals den Bedarf immer noch nicht deckt. Die Elementar⸗Schulen selbst haben sich in 3 Jahren um 34, die Zahl der ordentlichen Lehrer und Huͤlfslehrer um 9. Die Versittlichung des Menschen, durch Schul⸗ Unterricht, und, wo es erforderlich, durch wohlwollende Unter⸗ sseenden Segen, der im Leben unsers Staats wie in der Feuer⸗ ssiich herrlich bewaͤhrt hat. Das erste Schlesische Thierschau⸗Fest fand am 1sten d. M. zu Breslau auf der großen Viehweide zwischen Scheit⸗ nig und Gruͤneiche statt. Nicht nur das landwirthschaftliche,

selben Theil. Die erwaͤhlte Schau⸗Kommission hatte entweder

z fuͤr eines ber naͤch⸗

7 7

der Versammlung selbst fest (z. B. bei den Mastthieren durch oͤffentliches Verwiegen), worauf der Ausspruch uͤber die Verthei⸗ lung der Preise erfolgte. Fuͤr Pferdezucht wurden 3, fuͤr Rind⸗ viehzucht 6, fuͤr Schafzucht gleichfalls 6 und fuͤr die Erzielung von Mastthieren 4 Preise zuerkannt. Die Praͤmien vertheilte Se. Durchlaucht der Fuͤrst zu Carolath⸗Beuthen. Zum oͤffent⸗ lichen Verkauf wurden nur einige Pferde aus dem Gestuͤte des Gutsbesitzers Luͤbbert auf Zweibrodt gestellt und bei lebhaftem Ueberbieten zu hohen Preisen versteigert. „Gewiß“, sagen die Breslauer Zeitungen, „hat die Schaustellung alle Freunde und Kenner der landwirthschaftlichen Productionen vollkommen befrie⸗ digt und den Ruf gerechtfertigt, welchen die Viehzucht der hiesigen Pprovinz behauptet. Doch wuͤrde man Unrecht thun, aus dem Um⸗ stande, daß eine verhaͤltnißmaͤßig nur geringe Zahl von Thieren ausgestellt war, und daß mehrere Praͤmien sich in einer Hand vereinigten, auf den Kulturstand des Landes im Allge⸗ Ohne Zweifel leisten sehr viele Wirthschaf⸗

tten Aehnliches und Gleiches, als wir heute gesehen, und wenn dessenungeachtet der Schauplatz nicht reicher besetzt war, so ist I der Grund nur in der vielleicht zu großen Bescheidenheit und

theilungen, von Frau v.

Zuruͤckhaltung zu suchen, welche viele unserer intelligenten Land⸗ wirthe abgehalten hat, schon bei dem ersten Feste dieser Art mit ihren Erzeugnissen hervorzutreten. Der lebhafte, der freudige Antheil aber, den das Unternehmen gefunden, und der dem Gan⸗ zen den Stempel eines heiteren Volksfestes aufdruͤckte, buͤrgt fuͤr eine immer schoͤnere Herausbildung desselben, und laͤßt erwarten, daß es eine umfassende Bedeutung fuͤr die Provinz gewinnen werde. Unter den dankenswerthen Bestrebungen, weiche meh⸗ rere Theilnehmer zur Zierde und Verschoͤnerung des Festes auf⸗ gewendet, verdient bemerkt zu werden, daß die Frau Graͤfin von Renard eine allerliebste Thibetanische Ziegen⸗Familie, be⸗ stehend aus Bock, Ziege und Zicklein, schoͤn geschmuͤckt vorfuͤh⸗ ren und solche im Wege der Versteigerung einem Kauflustigen zuschlagen ließ.“ .

Der in Gemäaͤßheit des Statuts der ritterschaftlichen

Privnt⸗Bank in Stettin vom 23sten Jan. d. J. von den Ac⸗

7

48 84

tionatren unterm 16ten Maͤr

und es werden nunmehr die Actien gegen Ruͤckgabe der uͤb

haͤndigt.

werden, ist bereits abgesetzt. Aus den Geburts⸗Listen des Regierungs⸗Bezirks Ache

5

1076 Kinder geboren sind.

kerung von 199 Individuen.

geschlossene Gesellschafts⸗ Vertrag ist unterm 12ten v. M. Allerhoͤchsten Orts bestaͤtigt worden

die gezahlten Einschuͤsse ertheilten Interims⸗Quittungen oder gegen die Einschuͤsse selbst (hier in Berlin bei den Herren C. W. J. Schultze, und Breest Gelpke und Kuckerling) ausge⸗ Ueber die Haͤlfte der Actien, auf welche letztere noch Zeichnungen (in Berlin bei den oben Genannten) angenommen

„PHergiebt sich, daß im Laufe des Monats Avpril daselbst zufaͤllig eben so viele Knaben als Maͤdchen, naͤmlich 538, zusammen also Rechnet man hiervon die Zahl der Gestorbenen mit 877 ab, so ergiebt sich ein Zuwachs der Bevoͤl⸗

Neueste Nachrichten. Paris, 31. Mai. Der Koͤnig kam

er

Uhr nach Neutlly zuruͤck.

Die Pairs⸗Kammer wird heute wieder eine zung halten, um eine Mittheilung der Re nehmen.

In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kam richtete der Graf Jaubert uͤber die Proposition des

n

sion von 6000 Fr. (statt der 1500 Fr.,

die sie zieht) zu bewilligen, und erklaͤrte, daß g

Bedingung, daß die Pension auf 1500

Meteorologische Beobachtung. 8

Morgens Nachmitt. Abends Nach ein 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.

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1““ 1 einmaliger

die Wittwe Daumesnil sich wieder verheirathen sollte. einigen Berichten uͤber Gegenstaͤnde von oͤrtlichem Herr Vatout Vortrag uͤber die Proposition des wegen der den Buchhaͤndlern im Jahre 1830 schuͤsse. Die Berathung hieruͤber wurde

Luftdruck Luftwaͤrme Thaupunkt

334,4 6 Par. + 10,0°R. + 5,0°R Dunstsaͤttg. 67 pEt. 43 vCt. 93 pCt. Wetter.. heeiter. heiter. regnig. Wind 1 O. S.

Wolkenzug S. 8 1

Beobachtung. 334, 8 Par.uelwarme 6uu.

+ 10,2 ° R. Flußwärme 15,0 ° + 9,3 °R. Bodenwarme 11,9°

334,5 7 Par. 46,2 R. + 5, 0* N.

gen aus S.

R. R. R. Rusdünst. 0, 1 90 %Rh. Niederschlag 0, 1 64 Rh. Nachmittags 6 ½ Uhr Re⸗

abend uͤber 8 Tage angesetzt. die Debatte uͤber das Budget des Justiz⸗Ministeriums stehende Kapitel gingen fast ohne weiteres durch: Central⸗Verwaltung 521,800 Fr.; fuͤr den 429,000 Fr.; fuͤr den Cassationshof 791,300 Fr.

von 4,267,800 Fr., verlangte Herr Havin eine

Den 6. Juni 1833. und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. WFPrih. Geld.] Sx 4

96 ½

Amtl.

Fond Cour.

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18.]. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Sech. Kurm. Obl. m. 1. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do. Elbing. 7d. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

grofshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur.- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N.- Z.-Sch. d. K.- u. N.

98 ½ 104 ¼

100½ 99 ¼ 105 105 106 ½ 62 63

103 9436 91† 54 96 ½ 96 Holl. vollw. Duk. -

Neue d0. Friedrichsd'or. . HDisgonto.

18 19 13 ¾

38 98

13 ½ 5

Zf. Brief. gᷓe1d. Lᷣeue

neral⸗Prokuratoren an den Gerichtshoͤfen fuͤnfter die Regierung denen der vierten Klasse wieder Da waͤhrend seines Vortrages die

Klasse Conversation

zen Pause: „Ich verlange nicht, meine Herren, Ihre Aufmerksamkeit schenken; aber ich berufe mich glement, das Ihnen Stillschweigen zur Pflicht macht.“ Redner suchte hierauf zu beweisen, Zahl der Koͤniglichen Gerichtshoͤfe zu vermindern, und einem Ausfalle auf das doctrinaire Ministerium. Der siegelbewahrer widersetzte sich dem Antrage des Hm vin und hielt es fuͤr unumgaͤnglich noͤthig, die Gehaͤlten sten Praͤsidenten und hoͤfen 5ter Klasse wieder auf den fruͤheren Fuß von resp.] und 12,000 Fr. (statt resp. 12,000 und 9000 Fr.) herzu wenn anders man nicht den Dienst desorganisiren wolle, Dulong gab seine Verwunderung daruͤber zu erkennen, nachdem die Kammer in der vorigen Session jene Gehalte auf 12,000 und 9000 Fr. ermaͤßigt habe, man aberm

Wechsel-Cours.

Amsterdam dito Hamburg dito London Paris Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau-. Leipzig

250 Fl. 250 Fl. Mk. Mk. LSi. Fr. Fl. Fl. Tbl. TPhl. I.

[Kur⸗ [2 Mt. Kurz 2 Ib 892 Mt. 2 Rt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2MMI.

3 Woch.

Kurz

144 ½ 143 ½ 151 6 26 8022 103 103 99 12

300

102 Pelersburg 30 Warschaun

Aauswärtige Börsen.

Amusterdam, 1. Juni.

Niederl. wirkl. Schald 481—½ 5 4o0. 88 ⅜. Ansgesetzte 12⁄. Kanz-Bill. 22 ¼. 6 3 —. h4ss. (v. 1828) 100 ½⅛. (v. Lrenss. Prämien-Scheine 95 ½. Oceterr. 92 ⅛. 35 Srau. 46 ½.

Loendon, 31. Mai.

38 Cons. 89 %. à ½. PBelg. 90 ½, Griech. 40. à 42 ½. 89 ⅞. 5. 2 ½ 0 49 ½3. Russ. 103 ⁄. 5 4½.

St. DPetersburg, 29 Mai.

Hamnburg 3 Mon. 9 ⅛. Silber-Rubel 464. Warschau, 2. Juni.

Part.-Obl. 351. 352. Wien, 1. Juni.

58% Met. 94 ¾ ½. 49 do. 84 ¾. Loose zu 100 Fl. —. Part.-Obl. —.

Bank-Actien 1239 ½4.

1831) 90 ½.

5% do. 70 ½.

Pfuandhr. 88 ½, 88 ½. Russ. Assigu. 184.

N.

Koöooͤnigliche Schausplele.

Freitag, 7. Juni. Im Opernhause: Auf Begehren: Die

Sylphide, Ballet in 2 Abtheilungen, von Ph. Taglioni. Vor⸗ her: Der Luͤgner und sein Sohn, Posse in 1 Akt.

Im Schauspielhause: 1) La fiancée du fleuve, vaudeville en 2 actes, par Mr. Théaulon. 2) La reprise de: La gageure imprévue, comédie en 1 acte et en prose, du théatre fran- gçais par Sedaine.

Sonnabend, 8. Juni. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male: Der Mieths⸗Zettel, Posse in 1 Akt. Hierauf: Die bei⸗ den Klingsberge, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Kotzebue. (Herr Meyer jan: Graf Adolph v. Klingsberg, als Gastrolle.)

Sonntag, 9. Juni. Im Opernhause: Jessonda, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von L. Spohr. (Mad. Walcker, vom Stadt⸗Theater zu Hamburg: Jessonda, und Herr Schmidt, Mitglied des Herzoglichen Hof⸗Theaters zu Braunschweig: Nadori, als Gastrollen.)

Im Schauspielhause: 1) Les jeunes bonnes, vandeville

en 1 acte. 2) La reprise de: Le secret du ménage, comédie en 3 actes et en vers, par Mr. Delessert. 3) Les vieux échés, vaudeville en 1 acte.

In Charlottenburg: Der erste Schritt, Lustspiel in 3 Ab⸗ agen, v Weißenthurn. Hierauf: Mirandolina, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von C. Blum.

Kooͤnigstaͤbtisches Theater.

Freitag, 7. Juni. Ewige Liebe, Lustspiel in 1 Akt, von Bauernfeld. Hierauf; Der Buͤrgermeister von Saardam, oder: Die beiden Peter, Lustspiel, in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen,

von Roͤmer. Sonnabend, 8. Juni. Fra Diavolo, oder: Das Wirths⸗ haus zu Terracina, komische Oper in 3 Akten; Musik von Auber. Sonntag, 9. Juni. Zum erstenmale: Zehn Jahre aus dem Leben einer Frau, oder: Boͤse Rathschlaͤge, Melodrama in 6 Ab⸗ dem Franzoͤsischen des Scribe frei bearbeitet von

Preuss. Cour. Brief.] Geld.

59 Holl.

einer Erhoͤhung derselben hervortrete. Die Kammer, hinzu, verlange durchaus keine neue Ersparniß, nur n an ihrer vorjaͤhrigen Bestimmung festhalten. Herr Du Aeltere behauptete, daß die Kammer sich durcha ner Inkonsequenz schuldig machen wuͤrde, wenn sie jer stimmung wieder zuruͤcknaͤhme, da es ihr vollkommen in jedem Jahre das Budget nach Belieben zu ermaͤßiga zu erhoͤhen. Er stellte sodann einige allgemeine Betract uͤber den Justizbeamten⸗Stand an, den er als einen Verzt der gesammten Gesellschaft und als den Richter uͤher ihre! sten Interessen darstellte. Wollte man, fuͤgte er hinzu Justiz⸗Maͤnnern ihr Einkommen allzusehr verkuͤrzen, sot sie zwar immer noch ihre Pflicht thun und ihre Wone 1 haupten wissen, dagegen aber wuͤrden Maͤnner von Tazgmt sonst keine Mittel besaͤßen, Anstand nehmen, die juristicte bahn einzuschlagen, und dieselbe wuͤrde zuletzt nur das v gium der Reichen seyn. Der Redner stimmte demnach den obigen Antrag des Herrn Havin, der zuletzt auch verz wurde, so daß das Kapitel uͤber die Koͤnigl. Gerichtshoͤfe unva durchging. Die nachstehenden Kapitel gaben zu keiner n. Debatte Anlaß: Fuͤr die Assisenhoͤfe 154,400 Fr.; fuͤr die; polizei⸗Gerichte 5,551,470 Fr.; fuͤr die Handels⸗Gerichte i (Fr.; fuͤr die Polizei⸗Gerichte 62,400 Fr.; fuͤr die Frieden richte 3,103,200 Fr.; Kosten fuͤr die Kriminal⸗Juste 3,315,000 Fr.; an Pensionen 200,000 Fr.; zu diversen gaben 45,000 Fr. Nachdem auch noch das Budget der! lichen Buchdruckerei im Betrage von 1,852,370 Fr. angene worden, beschaͤftigte die Versammlung sich mit dem Geset wurfe wegen des Kredits der 100 Millionen zu den zul denden oder neu zu unternehmenden oͤffentlichen Bauten⸗ ließen sich zu Gunsten dieses Gesetzes die Herren Thien Delaborde, wider dasselbe aber die Herren Aragt Jousselin vernehmen, worauf die allgemeine Debatte 9. sen und diejenige uͤber die einzelnen Artikel auf den fal Tag onberaumt wurde. Das Journal des Débats meldet heute, daß der die Getränk-Steuer um 20 Millionen zu erhoͤhen, um de gaben pro 1834 mit der Einnahme auszugleichen, scht längerer Zeit von dem Finanz⸗Minister selbst aufgegeben! und daß man kuͤrzlich im Schoße der Budgets⸗Kommiss hin uͤberein gekommen sey, das zu erwartende Desicit dum saͤrkere Annullirung der zuruͤckgekauften Renten, als U. die Anfangs zu den oͤffentlichen Bauten beantragt! (100 Millionen Kapital), zu decken. Es werden hierme 5 Millionen Renten annullert werden An die Stelle des aus der Kammer ausgeschiedene sitions⸗Mitgliedes, Hrn. Thouvenel, hat das Wahl⸗Koll

Nancy den ministeriellen Kandidaten, Herrn von Laco

der des Praͤfekten des Gironde⸗Departements, mit 97 6 gegen 67, die sein Mitbewerber, der General Fabvier, zum Deputirten ernannt.

Aus St. Omer schreibt man, daß die dort, so wie thune und Aire befindlichen Holländischen Kriegsgefangw fehl erhalten haben, sich bereit zu halten, um, in Folge lsten zu London abgeschlossenen Convention, nach Hell geschifft zu werden. 2

Iproc. 79. %

4 5½. 5proc 1

8

Heute schloß 5proc. Rente 103. 55 Neap. 93. 50. 5proc. Span. 78 ½. 3proc Anl. 91 ¼. 5proc. Roͤm. 90 ½. 8

Frankfurt a. M., 3. Juni. Oesterr. 5proc. Maul 95 ¼, Aproc. 86 ¾. 86 ¾. 2 ½ proc. 52 ½. 1proc. 23. G Actien 1518. 1515. Part.⸗Obl. 137 ⅞. 137 ⅛. Loose fu 1921. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 89. 88 ½. Pelr 59 †. Br.

theilungen, na Fr. Genée. (Seitenstuͤck zu: Drei Tage aus dem Leben eines

Spielers.)

oͤfentliche 1 gierung en -e-

915 5,† 15

pin, der Wittwe des General⸗Lieutenants Daumesnil

ht bewilligen die betreffend mission einmuͤthig fuͤr die Annahme derselben stimme, unt

Fr. reducirt werde, 1 A m t 1 Interes Herrn gemachte auf den naͤchsten e An der Tagesordnung w

4,2 erlang Ersparn 248,675 Fr. auf die Gehaͤlter der Ersten Praͤsidenten *

gleichstelln

iemlich, mein wurde, so hielt er ploͤtzlich inne und sagte 10 ;.

daß Selenen⸗Kammer die Budgets der einzelnen auf dat wie nothwendig th sg scheẽ c

General⸗Prokuratoren an den (u

gestern wie gew fur Stadt, arbeitete mit mehreren Ministern, und tehe⸗

6

Berlin, Sonnabend den

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che Nachrichten. Kronik des Tages.

e Koͤnigliche Majestaͤt haben dem bei dem Land⸗ und üe zu. Nordhausen angestellten Assessor Bauer den

her eines Justiz⸗Raths Allergnaͤdigst zu verleihen geruht.

9

tr für

die Koͤniglichen Gerichtshoͤfe betreffende Kapitel, im 1

1

Frankreich.

Mai. Der Moniteur promulgirt zwei, die

is, 31. 9 Koͤni 84, Stock⸗ und Wallfischfang betreffende Koͤnigliche

en fuͤr den ronungen.

Her Courrier francais tadelt die Eile, mit welcher die 8

Nö“ be⸗ bermals“, sagt er, „hat die Kammer ein Budget in . 8 uͤber's Knie gebrochen; es war das des Justiz⸗Mi⸗ jums, welches die Kleinigkeit von neunzehn Millionen ko⸗ err Barthe verlangte die Erhoͤhung einiger Gehalte, sie m zu Theil geworden. Das ist die Folge davon, wenn lie Budget⸗Kommission aus lauter ministeriellen Deputirten ensetzt. Mißbraͤuche, die kaum ausgerottet worden, wer⸗ pieder hergestellt und die Kammer selbst, die Repraͤsentan⸗ r Steuerpflichtigen, hilft dem Ministerium die Lasten noch der zu machen. Die Ersparnisse verwerfen, die Aus⸗ verdoppeln, das nennt man ein Normal⸗Budget ma⸗ Zwei Mal hinter einander hat die Kammer das Gehalt der Raͤthe am Cassationshofe vermindert und einen at spaͤter erhoͤht sie dasselbe, ohne daß sich irgend Lmge et haͤtte, was einen Grund dazu gaͤbe. Nach dem Tone, die Minister sprechen, zu urtheilen, scheint es, daß ein t von 12000 Fr. so gut wie gar nichts ist.“ Der oo hingegen erklaͤrt sich fuͤr die Verminderung der Anzahl Beamten, aber fuͤr die Erhoͤhung ihrer Gehalte. „Ver⸗ man“, so aͤußert er sich zur Begruͤndung dieser Ansicht, Lage der Staats⸗Beamten in Frankreich, wo sie weder Einkommen, noch Achtung, noch die gesetzlichen Buͤrg⸗ n besitzen, mit der Stellung der Beamten in Nachbar⸗ en, so faͤllt dieser Vergleich keinesweges zu unserem Vor⸗ nus. Die Aemter sind bei uns zu stark besetzt; aber sie nschlecht bezahlt. Man kann die Zahl derselben vermin⸗ iundem man den Lokal⸗Behoͤrden die ihnen zukommenden ifte uͤberlaͤßt, man kann aber die Gehalte nicht herabsetzen, hie Familien in Noth und Elend zu versetzen.“ Der Minister des Innern wird in einer der naͤchsten Siz⸗ in der Deputirten⸗Kammer das von der Pairs; Kammer dirte Departemental⸗Gesetz vorlegen und ein Deputirter zem Centrum will, wie der National behauptet, darauf an⸗ n, daß man das Gesetz nicht nach den einzelnen Artikeln, ern im Ganzen votire, damit durch abermalige Aenderungen die definitive Annahme desselben im Laufe der gegenwaͤrti⸗ ession vereitelt werde. 1 8 Journal du Commerce zufolge, will die Regie⸗ gar nicht das Votum der Kammern abwarten, um den ngsbau um Paris fortsetzen zu lassen; die Erd⸗Arbeiten sol⸗ bereits in einigen Tagen auf der Linte zwischen der Seine Marne, vom Fort Philipp bis nach Charenton beginnen. Ueber die Deputirten⸗Wahl des ministeriellen Kandidaten, n Lacoste in Nancy, bemerkt die France nouvelle: ese Wahl ist um so merkwuͤrdiger, als dasselbe Kollegium zwei Jahren Herrn Thouvenel ernannt hatte. Die Ansich⸗ der Wahler haben sich seitdem berichtigt und die Reden des Thouvenel, so wie sein Schreiben an den Praͤsidenten Kammer (worin er erklaͤrte, die Luft in der Deputirten⸗Kam⸗ scheine ihm ungesund zu seyn) sind von ihnen nach Gebuͤhr

gi.

rdigt worden. Es muß hinzugefuͤgt werden, daß die Oppo⸗ obn gt wo 3 hinz 7 ließen, welche aber vielleicht in der naͤchsten Woche oder in dem

bei dem Wahl⸗Kollegium von Nancy eigentlich gar keinen didaten aufgestellt hatte, denn der General Fabvier hatte ein archisch⸗constitutionnelles Glaubensbekenntniß abgelegt. Die osition hat aber seit einiger Zeit so viel Terrain verloren, die Waͤhler, ungeachtet Herrn Fabviers glaͤnzenden Ruses als eral und der Erinnerung an seine Expedition nach Griechen⸗

ihm einen Kandidaten vorgezogen haben, dessen Ansichten in noch gemaͤßigteren System angehoͤren5F Der vor Kurzem hier angekommene ehemalige Spanische nz⸗Minister Herr Encima y Piedra hatte gestern eine lange erredung mit dem Spanischen Geschaͤftstraͤger und den Her⸗ Rothschild und Aguado. Von hieraus wird er sich nach don begeben, um auch dort Konferenzen mit einigen großen bitalisten zu halten. 1 Der Nouvelliste meldet: „Der Oberst⸗Lieutenant Ros⸗ wskt und die anderen Polnischen Offiziere, die in Folge der uterei in Bergerac das Franzoͤsische Gebiet verlassen muͤssen, bHham 26sten d. M., von der Gend armerie eskortirt, in ppe angekommen. Am folgenden Tage weigerten sie sich lange, Reise fortzusetzen und drohten sogar, sie wuͤrden sich jedem such, sie zur Abreise zu zwingen, mit Gewalt widersetzen; r die Festigkeit der Behoͤrden und die geringe Theilnahme Einwohnerschaft, die uͤber das Benehmen der Polen nicht derlich erbaut zu seyn schien, bewogen sie endlich, sich zu un⸗ werfen. Gegen 10 Uhr Morgens begaben sie sich auf den g nach Abbeville.“

Zwei Beamte aus dem Ministerium des Innern sind gestern einem geheimen Auftrage nach Lyon abgereist. Polizei⸗Agenten verfuͤgten sich gestern zu den Schwerdtfe⸗ n und forderten sie auf, die in ihren Laͤden vorraͤthigen Waf⸗ wohl zu verwahren, weil man am 5. Juni einen Aufruhr⸗

ersuch der Republikaner erwarte.

Von den bei den Unruhen in Leves verhafteten Individuen

1

11“

wweees.

sind eilf, wegen Beleidigung des Maire und des Praͤfekten, zu fuͤnfjaͤhrigem Gefaͤngniß verurtheilt worden.

Von einem in Bruͤssel erschienenen Buche, „der Schluͤssel des Sekretariats“ betitelt, sind auf Befehl des Inspektors des Buchhandels hier eine Menge von Exemplaren in Beschlag ge⸗ nommen, und vier Buchhaͤndler, welche diese Schrift debitirten, vor den Koͤnigl. Prokurator geladen worden. 1

Die Redacteure der Quotidienne, des Renovateur und des Revenant erschienen gestern vor dem hiesigen Assisenhofe unter der Anklage der Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung, weil sie im hebeaie aus dem Journal de la Guyenne einen Artikel aufgenommen, worin gemeldet wurde, daß ein schwangeres Frauenzimmer heimlich in die Citadelle von Blaye gebracht worden sey. Herr Berryer vertheidigte die Augeklag⸗ ten, und wußte durch seine beredte Schilderung der Leiden der Herzogin von Berry die allgemeine Theilnahme des Publikums zu erregen; als er indessen zu Angriffen gegen die jetzige Ord⸗ nung der Dinge uͤberging, wurde er von dem Praͤsidenten un⸗ terbrochen. Alle drei Redacteure wurden zuletzt freigesprochen.

Der Garde National in Marseille meldet aus Oran vom 8. Mai: „Der General Desmichels zog gestern, von dem General Sauzet und 1800 Mann Truppen begleitet, um 1 Uhr des Morgens von hier aus, und uͤberfiel mit Tages⸗Anbruch das Lager des Beduinen⸗Stammes Garrabas. Dreihundert der Letztern wurden niedergehauen, die Zelte verbrannt und funfzehn Frauen und Kinder mit fortgenommen. In der Mittagsstunde kehrten die Truppen mit Gefangenen, 40 Kameelen und 3000 Stuͤck Schlachtviteh nach der Stadt zuruͤck. Wir haben dei dieser Ex⸗ pedition 15 Todte und Verwundete gehabt.“

Großbritanien und Irlaond.

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ ung vom 31. Mai. (Schluß.) Lord Althorp beruͤhrte im Veriauf seiner Rede jede einzelne von den Bestimmungen, wel⸗ che bei der Erneuerung des Freibriefes der Bank von der Re⸗ gierung in Vorschlag gebracht worden waren, und welche in dem (gestern mitgetheilten) Schreiben an die General⸗Direktoren der Bank ausfuͤhrlich erwaͤhnt worden sind. Am Schlusse seines Vortrages bemerkte er, daß die Resolutionen jetzt nur pro forma verlesen werden sollten, indem er nicht gleich eine Entscheidung vom Hause verlange, sondern die noͤthige Zeit zur reiflichen Er⸗ waͤgung des Gegenstandes lassen wolle. Herr Baring glaubte, daß der Plan der Minister den Land⸗Banken sehr nachtheilig sein wuͤrde, und ganz darauf berechnet zu seyn schiene, ihre Noten durch die Noten der Englischen Bank zu verdraͤngen. Er muͤsse bedauern, daß die Regierung, nachdem sie das Parlament Monate lang ohne große legislative Fragen gelassen habe, jetzt, beinahe am Ende der Session, diese wichtige Frage vorbringe, welche nun nicht mehr in ihren vielseitigen Beziehungen gehoͤrig gepruͤft wer⸗ den koͤnne. Herr Baring bemerkte, daß die Bank fruͤher fuͤr Ertheilung des Freibriefes Geld zu 3„Ct. geliehen habe, waͤh⸗ rend der Zinsfuß im Lande 5pCt. gewesen sey; da dieser letztere aber jetzt nur 3 à 2 ½ pCt. betrage, so waͤre es billig gewesen, bei Bewilligung des neuen Freibriefes von der Bank zu verlan⸗ gen, daß sie den Zinsfuß fuͤr den Staat auf 1„Ct. herabsetze. Er freue sich uͤbrigens, daß man keine Veraͤnderung in dem allgemeinen System der Bank vorschlage es sey in der jetzigen Zeit etwas Seltenes, daß man eine alte Institu⸗ tion nicht veraͤndern wolle, wenn es auch eben nur die Lust am Wechsel sey. Alle Banken Europa's, mit Ausnahme der Ham⸗ burger Bank, haͤtten die Bank von England zum Muster ge⸗ nommen; es spreche also eine große Erfahrung dafuͤr, daß das System nicht verbessert werden koͤnne. Er muͤsse es tadeln, daß man in gewissen Terminen uͤber die Geschaͤfte der Bank oͤffent⸗ lich Bericht ablegen wolle; indem dies die Direktoren in schwie⸗ rigen Zeiten zu allzugroßer Aengstlichkeit veranlassen werde. Wie alle Personen, die in großen Geschaͤften verwickelt waͤren, so koͤnne auch die Bank sich zu Zeiten in der Lage befinden, daß die vorhandenen baaren Mittel sich in einem großen Mißverhaͤltniß zu den ausgegebenen Scheinen befaͤnden; wobei aber Unstaͤnde obwalten koͤnnten, die sich nicht gerade durch Zahlen ausdruͤcken

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naͤchsten Monat das richtige Verhaͤltniß wiederherstellen muͤßten. Die Veroͤffentlichung der Bank⸗Abschluͤsse zu solchen Zeiten koͤnn⸗ ten große und ganz grundlose Besorgnisse im Publikum verbrei⸗ ten. Er gaͤbe zu bedenken, ob man nicht wenigstens, statt, wie es im Plane der Regierung vorgeschlagen werde, woͤchentlich einen Abschluß von der Bank zu verlangen, nur alle drei Mo⸗ nate einen solchen einfordern solle. Auch halte er es fuͤr zweck⸗ maͤßig, daß die Bank⸗Noten nur in London und nur in Sum⸗ men von wenigstens 100 Pfund Sterling realisirt zu werden brauchten, indem dies hinlaͤngliche Sicherheit gewaͤhre, und zu⸗ gleich den Umlauf der Noten befoͤrdern wuͤrde. Herr Grote erklarte sich mit dem Plane der Regierung im Allgemeinen ein⸗ verstanden, nur wuͤnschte er, im Gegensatz zu dem vorigen Red⸗ ner, noch eine groͤßere Oeffentlichkeit in Bezug auf die Geschaͤfte der Bank, indem in der Publicitaͤt die groͤßte Sicherheit fuͤr das Publikum laͤge. Herr O'Connell fragte, ob die Bestim⸗ mung, daß die Noten der Bank uͤberall in Zahlung gegeben werden koͤnnten, auch auf die Irlaͤndische Bank ausgedehnt wer⸗ den solle, und ob uͤberhaupt die Frage wegen des Freibriefes fuͤr die Irlaͤndische Bank noch in dieser Session vorkommen werde? Lord Althorp erwiederte, daß die heute eingereichten Vor⸗ schlaͤge sich nur auf England und Wales, nicht aber auf Schottland und Irland bezoͤgen. Der Freibrief der Irlaͤndischen Bank laufe erst im Jahre 1837 ab, und es sey daher jetzt noch nicht die Absicht der Regierung, sich mit diesem Gegenstand zu beschaͤftigen. Herr Hume erklaͤrte den Plan der Regierung fuͤr schlecht, weil er sich nach wie vor auf ein Monopol gruͤnde. Er sehe nicht ein, warum man das Bank⸗ Geschaͤft nicht wie jedes andere Geschaͤft der freien Konkurrenz uͤberlassen wolle. Die Bestimmung, daß die Englischen Bank⸗ Noten uͤberall in Zahlung gegeben werden koͤnnten, halte er fuͤr besonders gefaͤhrlich, und beinahe der Einfuͤhrung einer Papier⸗

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Valuta fuͤr gleichbebeutend; denn nun brauche sich keine der Land⸗Banken mehr mit Gold zu versehen, und wenn einmal eiu Rennen nach Metall entstaͤnde, so wuͤrde Alles auf die G Bank von England einstuͤrmen. Der Oberst Torrens bezeigte 1 sich ebenfalls mit dem Plane der Regierung unzufrieden, indem eigentlich keine von den Gefahren, welche sich an das jetzige Bank⸗System knuͤpften, hinweggeraͤumt waͤren. Er erinnerte wieder an die Krisis vom Jahre 1826 und meinte, es sey nichts geschehen, um der moͤglichen Wiederkehr einer solchen Kalamitat vorzubeugen. Die sicherste und beste Einrichtung wuͤrde, seiner Ansicht nach, die Errichtung einer Regierungs⸗Bank⸗ seyn, und es thue ihm leid, daß nicht ein Vorschlag dieser Art gemacht worden sey. Nach kurzen Bemerkungen einiger Mitcglieder, wurde auf Antrag des Lord Althorp die fernere Debatte ͤber die Re⸗ solutionen bis auf Montag uͤber acht Tage verschoben. Das Haus setzte hierauf im Ausschusse die Berathungen uͤber die Vorschlaͤge in Bezug auf die Westindischen Kolonieen fort, von

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der aber die Berichterstatter wegen des durch die schon ungeduldigen Mitglie 88 der verursachten Geraͤusches nicht viel vernehmen konnten. Herr Buckingham sprach sich gegen den Plan der Minister aus, und 8 schlug als Amendement vor: 1) daß jeder Sklave auf den 38 tischen Besitzungen ein unbestreitbares Recht auf unverzuügliche und unbedingte Emancipation habe; 2) daß vom 21. August 183 1„ dem Geburtstage Sr. Mafestaͤt, an, die Sklaverei in jedem Theile des Britischen Reiches aufhoͤren solle; f daß der den Pflanzern aus dieser Maßregel erwachsende Verlust festgestellt, und die Mittel zu einer angemesse 8 nen Entschaͤdigung aufgesucht werden sollten; und 4) daß

auf eine zweckmaͤßige Weise fuͤr die Unterrichts⸗ und Bildungs⸗ Anstalten in den Kolonieen gesorgt werden solle. Der Oberst 8 Davies sagte, er sey ein Anhaͤnger der unperzuͤglichen Abschaf fung der Sklaverei; aber er koͤnne sich die Gefahr nicht verheh 8 len, welche die uͤbereilte Annahme der Vorschlaͤge des 8. Buckingham mit sich bringen wuͤrde. Das Blulvergießen 1“ Elend, welches aus den uͤbereilten Maßregeln des Franzoͤsischen National⸗Konvents in Bezug auf St. Domingo hervorgegangen sey, muͤsse auch bei dieser Gelegenheit als warnendes Bei⸗ spiel vorschweben. Er wolle damit nicht gesagt haben, daß er

den Plan der Minister in allen seinen Theilen billige, im Gegen⸗ theil gedenke er zur gehoͤrigen Zeit wesentliche Veraͤnderungen in Vorschlag zu bringen. Auf den Antrag des Herrn O Connelt wurde die Debatte bis zum kuͤnftigen Montag vertagt. 8

London, 1. Juni. Der Fuͤrst Talleyrand und Herr Van⸗

24 2 4 2 2 8 deweyer hatten gestern im auswaͤrtigen Amte eine Zasammen⸗ kunft mit Lord Palmerston; im Schatzante kamen die Lords

Grey, Ebrington 89 Palmerston und Herr Charles Graut zu iner Unterredung zusammen. 8

8 Der Sun ae. „Es heißt, daß sogleich nach der Ankunft des Marquis von Palmella in Porto eine wesentliche Veraͤnde⸗ rung in dem Ministerium der Regentschaft stattfinden wuͤrde. Dom Pedro's wahre Freunde wuͤnschen ein Ministerium zu bilden, dessen Haupt⸗Mitglieder der Marquis von Palmella, der Marquis von Loulé, Herr Carvalho und Herr Bernardo da Sa seyn sollen. Ein so zusammengesetztes Ministerinm wuͤrde den Freunden der Freiheit und denen der Maͤßigung gleich sichere Buͤrgschaften darbieten. Die Herren Carvalho und Bernardo da Sa sind Liberale, und zwar in einem noch etwas entschiedeneren Sinn als der Marquis von Palmella, und Einige von den constitutionnell Gesinnten fuͤrchten, daß sie zu weit gehen moͤchten, wenn sie nicht von einem besonnenen und erfahrenen Staatsmann, wie der Marquis von Palmella, kontrollirt wuͤrden. Dieser besitzt das Vertrauen der gemaͤßigten Partei, ehne daß er dabei irgend Jemanden, außer etwa der republikanischen Par⸗ tei, zuwider waͤre. Der Marquis von Loulé ist ein junger Mann von wahrhaftem Patriotismus und großer Geschaͤfts⸗ Kenntniß. Er wuͤrde einen trefflichen Amts⸗Genessen des Herrn Carvalho und des Marquis von Palmella abgeben.“

Aus Dublin vom 29. Mai wird geschrieben: „Die un⸗ gluͤckliche Grafschaft Kilkenny scheint noch immer hin und wieder durch Gewaltthaͤtigkeiten beunruhigt zu werden. Es konumen alle moͤgliche Verbrechen daselbst vor, vom Anschlagen von Droh⸗ briefen bis zum gewaltsamen Einbruch in die Wohnungen. Die bestunterrichteten Personen versichern auch, daß selbst bei den besten polizeilichen Maßregeln dieser Zustand noch eine Zeit lang

fortdauern werde, weil sich eine große Zahl traͤger junger Bur⸗ schen einmal an ein luͤderliches Leben gewoͤhnt hat und bei Tage schlaͤft, des Nachts aber auf Raub ausgeht.“ ““ 1““ 8

London, 1. Juni. Der Koͤnig der Niederlande hat

den von seinem Gesandten unterzeichneten Vertrag ratificirt; das Embargo auf Hollaͤndische Schiffe ist demnach zurückzenonnnen und die Schifffahrt zwischen beiden Laͤndern mit erneuerter Thaͤ tigkeit wiedereroͤffnet worden. Doch duͤrfte es den Hollaͤndischen Kaufleuten Schwierigkeiten machen, manche von den Handels⸗ zweigen wieder zu gewinnen, welche die Sperre in andere Ka⸗ naͤle gezwungen, auf welchen sie fuͤr England oder Deutschland vortheilhafter befunden worden. Inzwischen sind wir doch dem allgemeinen Frieden um einen großen Schritt naͤher, und dasuͤr wollen wir dem Himmel danken. Die Frage uͤber die Ab⸗ schaffung der Sklaverei beschaͤftigt jetzt alle Gemuͤther. Die Pflanzer, denen es natuͤrlich um die besten Bedingungen zu thun ist, beschraͤnken sich trotzig darauf, den Plan der Regierung zu verdammen. Sie sehen darin nichts als Gefahr fuͤr ihr Eigenthum, ja den gaͤnzlichen Ruin dessel ben und den Untergang der Neger selbst. Sie haben einen großen Theil der Presse fuͤr sich, theils aus Interesse, theils aus Partei⸗Gruͤnden; denn die Tories (obgleich dieselben woht wissen, daß auch sie im Ministerium die Abschaffung der Sklaveret wuͤr⸗ den vorschlagen muͤssen, ohne die Pflanzer befriedigen zu koͤnnen, haben doch mehr oder weniger ihre Partei ergriffen. Dadurch ist es ihnen denn auch gelungen, alle diesenigen, welche als Fa⸗ brikanten, Kaufleute oder Schiffs⸗Eigenthuͤmer Vortheil von der Verbindung mit den Westindischen Inseln, und dem bis setzt