1833 / 159 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sich vor mehr denn drei Wochen einige Gemeine des in Ram⸗

ouillet stehenden ersten Husaren⸗Regiments schuldig gemacht

atten, als sehr bedenklich dargestellt und derselben eine politische Farbe gegeben. Zur Berichtigung dieser falschen Angabe liest man heute im Journal des Dobats Folgendes: „Die an⸗ gebliche aufruͤhrerische Bewegung im ersten Husaren⸗Regiment beschraͤnkt sich auf nachstehenden Unfug. ein Husar den Bauchriemen von dem Sattel eines Lieutenants, eines altgedienten Offiziers, ab; der Urheber dieser boshaften That konnte nicht entdeckt werden; der Oberst bewilligte fuͤr die Denunciation des Schuldigen eine Frist von 24 Stunden, und als diese verlaufen war, ohne ein Resultat herbeige⸗ fuͤhrt zu haben, befahl der Commandeur, daß die fuͤnfte Schwadron den ganzen Sonntag uͤber exerciren sollte. Die Husaren aber, die so eben ihren Sold erhalten hat⸗ ten, weigerten sich, die Stuben zu verlassen. Auf die muͤndliche Aufforderung des Obersten gehorchte die Mehrzahl; einige Widerspaͤnstige aber forderten, von Wein berauscht, ihre Kameraden auf, im Ungehorsam zu verharren und riefen: Scha⸗ riwari! Schariwari! Acht von ihnen wurden verhaftet und ins Gefaͤngniß gebracht. Die Untersuchung wird seitdem thaͤtig fort⸗

esetzt. Dieser Vorfall ist also durchaus nicht von bedenklicher Alrt, sondern ein bloßes Disciplinar⸗Vergehen. Weder ist ein Emissair vom Kriegs⸗Minister nach Rambouillet gesandt, noch ist der General Excelmans vom Kriegs⸗Rathe mit der Untersu⸗ chung beauftragt worden. Der Berichterstatter des Kriegs⸗ Gerichts allein fuͤhrt die Untersuchung gegen die des Ungehor⸗ sams angeklagten acht Husaren.“

Auch auf Korsika soll Napoleon ein Denkmal errichtet wer⸗ den. In Ajaccio und Bastia sind Kommissionen zur Sammlung von Beitraͤgen fuͤr diesen Zweck zusammengetreten.

Die in dem Hafen von Toulon liegende Fregatte „Bel⸗

lone“, welche zu dem Franzoͤsischen Geschwader in der Levante stoßen sollte, hat Befehl erhalten, abzutakeln. gen wird

In Brest hinge⸗

die Fregatte „Hermione“ ausgeruͤstet.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 3. Juni. Der Herzog von Wellington machte heute, der fruͤheren Anzeige gemaͤß, seinen Antrag auf eine Adresse an den Koͤnig, worin gesagt werden solle, daß Se. Majfestaͤt geruhen moͤchten, solche Befehle zu ertheilen, als noth⸗ wendig erscheinen moͤchten, um die Britischen Unterthanen zur strengeren Beobachtung der von Sr. Majestaͤt in Bezug auf den in Portugal obschwebenden Streit erklaͤrten Neutralitaͤt anzuhal⸗ ten. Zur Begruͤndung dieses Antrages bemerkte der Herzog, daß, wenn er gar wohl wisse, daß die Aufmerksamkeit des Lan⸗ des jetzt mit Recht durch die Lage der inneren Angelegenheiten gefesselt sey, dennoch die innige Verbindung zwischen England und Portugal ihn rechtfertige, wenn er die Blicke auf unser Benehmen gegen dieses Land zu lenken versuche. Schon oft habe er den Ministern bemerklich gemacht, wie nothwendig es sey, einen buͤrgerlichen Krieg zwischen politischen Parteien auf der Halbinsel zu verhuͤten; aber leider haͤtten dieselben, von dem Au⸗ genblick, da sie fest zu stehen geglaubt, den gerade entgegenge⸗ setzten Weg verfolgt, so daß er zu beweisen sich getraue, daß sie selbst den unseligen Streit in Portugal herbeigefuͤhrt, zu be⸗ weisen, daß, wenn man den jetzigen Zustand fortdauern lasse, es durchaus unmoͤglich sey, zu verhindern, daß der Krieg von Por⸗ tugal auf Spanien sich ausdehne, und daß, fruͤher oder spaͤter, England Theil daran wuͤrde nehmen muͤssen, wenn es verhuͤten wolle, daß jene beiden Laͤnder ihrem maͤchtigen Nachbar zur Beute sielen. Sehr unrecht haben die Minister schon gehandelt, daß sie im April 1831 die Wegnahme der Portugiesischen Flotte durch die Franzosen nicht verhindert haben, obgleich von einer solchen Forderung in dem Traktate, welchen der Franzoͤsische Ad⸗ miral vor dem Beginnen der Feindseligkeiten der Portugiesischen Regierung vorgelegt hatte, gar nicht die Rede gewesen war. Indessen sey ihm dieser Umstand jetzt erklaͤrlich. Dom Pedro, der Bruder Dom Miguels (den er nicht Koͤnig von Por⸗ tugal nennen duͤrfe, weil er, obgleich unstreitig Koͤnig de facto, nicht anerkannt sey), sey damals nach Paris gekom⸗ men; unmittelbar darauf habe ein Dampfschiff dem Fran⸗ zoͤsischen Admiral vor Lissabon Depeschen uͤberbracht, und erst nach Empfange dieser Depeschen habe man von der gefor⸗ derten Auslieferung der Flotte Etwas gehoͤrt. Ueberhaupt habe nach der Ankunft Dom Pedro's in Europa ein bis dahin uner⸗ hoͤrtes Verfahren stattgefunden, indem in allen Europaͤischen Haͤfen Ausruͤstungen nach den Azoren betrieben worden seyen, um gegen die de facto bestehende Reglerung in Portugal zu dienen. Nicht leugnen wolle er, daß diese Unternehmungen schon waͤhrend seiner Amtsfuͤhrung angesangen haͤtten; doch habe er Alles gethan, um sie zu hintertreiben. Zwar haben die jetzi⸗ gen Minister den Englischen Offizier, der den Befehl uͤber die Flotte Dom Pedro's uͤbernommen, aus der Dienst⸗Liste ge⸗ strichen; als aber er (der Herzog von Wellington) den edlen Grafen gegenuͤber vor einigen Tagen gefragt, ob ein anderer Offizier, der jetzt hinausgegangen, um den Ober⸗Befehl uͤber die Truppen zu uͤbernehmen, ebenfalls gestrichen sey, habe er vom Grafen zur Antwort erhalten: Alles, was er von der Sache wisse, sey, was er in den Zeitungen gelesen habe. Von der Aussen⸗ dung von Schiffen mit Truppen habe die Regierung, selbst nach gesche⸗ hener Anzeige abseiten des Agenten Dom Miguel’s, Anfangs gar keine Notiz genommen; und als die Behoͤrde (das Zoll⸗Amt) diesel⸗ ben angehalten, seyen sie auf Befehl des Ministers wieder frei⸗ gelassen worden. Koͤnne man das „Beobachtung der Traktate“ koͤnne man das „Neutralitaͤt“ nennen? Und wollen die Minister jetzt sich darauf berufen, daß die Rechts⸗Konsulenten der Krone es gerathen haͤtten? Oder wollen sie auch diese Umstaͤnde igno⸗ riren? Wollen sie auch ignoriren, daß die Portugiesische Regie⸗ rung 100 Englaͤnder zuruͤckgeschickt, die im offenen Kampfe gegen sie mit den Waffen in der Hand gefangen genommen worden? Allerdings seyen die Minister neutral, und wuͤrden, was sie dem Dom Pedro gestattet, dem Dom Miguel nicht wehren; aber die wahre, voͤlkerrechtliche Neutralitaͤt bestehe darin, daß man nicht nur der Theilnahme an einem Kriege, sondern auch eines jeden Beistandes der kriegfuͤhrenden Parteien sich enthalte. Und nicht minder als das Völkerrecht widerstreite auch das Landesrecht, in dem Werbe⸗Gesetze (Foreign Enlistment Act) jenem Verfahren; die Behoͤrde aber, welche ihre Pflicht habe thun und die Schiffe anhalten wollen, sey von der Regierung selbst daran ver⸗ hindert worden. Die Minister haͤtten also nur die Vorschriften des Voͤlkerrechtes wie des Landesrechtes befolgen duͤrfen, um zu verhindern, daß ein Land, welches wir traktatenmaͤßig zu schuͤtzen verpflichtet, ein volles Jahr hindurch der Schauplatz trauriger Kämpfe sey. Außerdem haͤtten sie auch Spanien nicht Wort

ehalten, von dem sie Neutralitaͤt verlangt, und dem sie dagegen Beobachtung gleicher Neutralitaͤt versprochen haͤtten. Von An⸗ fang bis jetzt haͤtten die Ruͤstungen in Englischen Haͤfen fortge⸗ dauert, und noch neulich sey, unter der Leitung eines angesehe⸗ 8* Feemn. oe.“]

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Am 12. Mai schnitt

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nen Englischen Offiziers, eine Expedition nach dem Douero abge⸗ gangen, von der der Minister freilich behaupte, er habe nur in den Zeitungen davon gelesen. Aber wie komme es, daß er nicht besser unterrichtet sey, da doch das Geschwader zu Spithead sich versammelt, mitten unter der Englischen Flotte, und da selbst eine Meuterei stattgefunden, wobei mehrere Personen, die nicht Lust hatten als Freiwillige mitzugehen, und das Schiff deshalb verlassen aͤtten, mit ihrem Boote untergegangen waͤren, ohne daß ihnen eistand geleistet worden. Seiner Ansicht nach haͤtte wegen die⸗ ses Falles eine Coroners⸗Leichenschau veranstaltet werden muͤssen. Abgesehen aber von diesen und aͤhnlichen Faͤllen, was wuͤrde, was muͤßte die Folge seyn, wenn ein durch solche Abentheurer geleitetes Unternehmen gelänge? Nichts anders als ein Buͤrger⸗ krieg; und zwar nicht nur in Portugal, sondern auch in Spa⸗ nien. Der Koͤnig habe in seiner Thron⸗Rede erklaͤrt, daß Neu⸗ tralttaͤt .“ des Landes sey. Wenn dem so waͤre, so muͤsse man Se. Majestät beschwoͤren, alle seine Unterthanen, welche in jenem Kriege auf irgend einer Seite Partei ergrif⸗ fen haͤtten, zuruͤckzurusfen. Dann wuͤrde eine wirkliche Neutralitaͤt bestehen, und das gute Vernehmen zwi⸗ schen den beiden Laͤndern, dessen Aufrechthaltung so wuͤn⸗ schenswerth sey, gesichert werden. Graf Grey erwiederte, daß, bevor er auf die Theile der Rede des edlen Herzoges eingehe, uͤber die er anderer Meinung sey, er diejenigen Pünkte beruͤh⸗ ren wolle, mit welchen uͤbereinstimmen zu koͤnnen er sich freue. Er stimme mit ihm uͤberein, daß, wie dringend auch unsere sinanziellen und andere innern Angelegenheiten seyen, dennoch die auswaͤrtigen die unausgesetzteste Aufmerksamkeit verlangten. Der edle Herzog selbst koͤnne, bei aller seiner Besorgniß fuͤr das Wohl Dom Miguels, nicht ernstlicher als er (Graf Grey) dar⸗ auf bedacht seyn, die Interessen Portugals, unseres alten Ver⸗ buͤndeten, aufrecht zu halten, und er hoffe, das Haus zu uͤber⸗ zeugen, daß der Antrag des edlen Herzogs uͤberfluͤssig, und daß kein Grund vorhanden sey, uͤber die Minister einen solchen Ta⸗ del auszusprechen, wie in der Genehmigung des Antrages liegen wuͤrde. Durch Voͤlkerrecht und durch Traktate sollen sie ver⸗ pflichtet seyn Ereignisse zu verhindern, welche als die Folge ei⸗ ner Verletzung der Neutralitaͤt, des Voͤlkerrechtes, und, mehr als das, der Rechtlichkeit der Meheenang dargestellt werden. Schwere Anklagen, die, waͤren sie begruͤndet, schwere Verant⸗ wortlichkeit nach sich ziehen muͤßten, eine unbefangene Untersuchung aber werde ihre Nichtigkeit darthun. Als die Minister ihr Amt ange⸗ treten, habe in Portugal ein Koͤnig de facto eristirt. Unter Britischer Flagge sey Dom Miguel nach Portugal gegangen; feierlich habe er sich gegen den Kaiser von Oesterreich, den Koͤnig von Eng⸗ land, besonders aber gegen seine eigene Familie verpflichtet ge⸗ habt, die Verfassung aufrecht zu halten und die Regierung fuͤr die unmuͤndige Koͤnigin Donna Maria zu fuͤhren, die er foͤrm⸗ lich als Koͤnigin anerkannt. In Gegenwart und unter dem Schutz eines Britischen Heeres habe er diese Verpflichtung ge⸗ brochen. Haben die ECuropaͤischen Maͤchte gesaͤumt ihre Miß⸗ billigung auszusprechen? Nein. Zuerst hielt der Britische Ge⸗ sandte eine Anleihe zuruͤck, und wir sind den anderen Staaten, wenn nicht mit Rath, doch gewiß mit dem Beispiel vorangegan⸗ gen, unsern Gesandten zuruͤckzurufen und alle diplomatische Ver⸗ bindungen mit Portugal einzustellen, so den einer Kriegs⸗Er⸗ klaärung naͤchst kommenden Schritt thuend. So seyen die Sachen bis zum Eintritt der jetzigen Minister geblieben, indem die Be⸗ dingung, welche der Herzog selbst zur Wiederanknuͤpfung einer Verbindung gemacht, die Einstellung naͤmlich einer bis dahin uneshoͤrten Verfolgung einzelner Personen, nicht erfuͤllt worden. Auf der andern Seite habe der natuͤrliche Vormund der aner⸗ kannten Koͤnigin Schritte gethan, um deren Rechte zu sichern. Welche Traktate, welche Gesetze verpflichten nun wohl die Englischen Minister gegen eine unnnuͤndige Fuͤrstin fuͤr einen Usurpator, den ganz Europa als solchen erkenne, auf⸗ zutreten? (Hier unterhielt sich der Herzog von Wellington mit dem Herzoge von Cumberland so laut, daß sich Graf Grey daruͤber beschwerte.) Was die Franzoͤsische Expedition betreffe, so sey die schon vor zwei Jahren geschehen, und billige der Herzog sie nicht, so wundere es ihn, daß der⸗ selbe sie nicht fruͤher zur Sprache gebracht. Aber durch welche Logik wolle er beweisen, daß England verpflichtet sey, Portugal gegen einen jeden Angriff zu schuͤtzen, es moͤge denselben noch so muthwillig veranlaßt haben? Graf Grey las sodann meh⸗ rere Stellen aus den dem Admiral Parker, welcher die Englische Flotte vor dem Tajo befehligt, ertheilten Instructionen vor, aus welchen hervorgeht, daß derselbe sich nicht nur aller thaͤtlichen Theilnahme an dem obwaltenden Streite, sondern auch alles und jeden Rathes an eine oder die andere Partei, der auf die Krieg⸗ fuͤhrung bezogen werden koͤnne, enthalten solle. Das, fuhr er fort, moͤchte fuͤr genuͤgend gelten. Aber er stehe hier, seinem Souverain, seiner Nation, seinem eigenen Gewissen verantwort⸗ lich fuͤr die Aufrechthaltung der Ehre und Interessen des Landes, und scheue sich nicht, den uͤbrigen Anklagen des Herzogs zu be⸗ gegnen, uͤberzeugt, daß die edlen Lords nur nach unparteiischer Pruͤ⸗ fung aller Verhaͤltnisse urtheilen wuͤrden. Was die behauptete Ver⸗ letzung des Voͤlkerrechts betreffe, so sey die gewiß da nicht vorhanden, wo nur Kaufleute eines neutralen Staates Lieferungen von Kriegs⸗ Bedarf fuͤr Auswaͤrtige uͤbernommen, zumal da es ihnen ganz freigestanden habe, welche von zwei streitenden Parteien sie be⸗ dienen wollten. Was die Werbungen betreffe, so koͤnne er nicht umhin, so ungern er sich auch mit dem Citiren schwerer Namen großer Gelehrten befasse, anzufuͤhren, daß Puffendorf und Vatel ausdruͤcklich das Werben von Truppen in einem fremden Lande fuͤr auswaͤrtige kriegfuͤhrende Parteien, als dem Voͤlkerrechte nicht widersprechend dargestellt haben. Es spreche dafuͤr ein lange bestehendes Herkommen, wie man denn auch bis in die neuesten Zeiten das Pranzöstsche Heer durch Schweizer rekrutirt gesehen habe. Der Freiheitskampf in Suͤd⸗Amerika, in Griechenland habe durch manchen Britischen Tapfern Unterstuͤtzung gefunden. Daß aber vollkommene Unparteilichkeit von Seiten der Regie⸗ rung beobachtet worden, beweise der Umstand, daß im ganzen Miguelistischen Heere keine Muskete zu sehen, die nicht aus Eng⸗ land ausgefuͤhrt waͤre, und daß selbst der große Moͤrser Joago Paolo, der kuͤrzlich in Porto so großen Schaden angerichtet, von den Agenten Dom Miguel'’s in England gekauft worden sey. So erfreue dieser sich auch des Beistandes eines erfahrenen Briti⸗ schen Offiziers, des Sir J. Campbell, der ihn nicht nur im Felde, sondern auch durch seine Briefe und Reden unterstuͤtze, in welchen das Parlament und die Minister, ja, erlauchte Per⸗ sonen selbst, in einem, eines Britischen Offiziers unwuͤrdigen Tone mitgenommen wuͤrden. Aber auch dem Werbe⸗Gesetz sey nicht zuwider gehandelt worden. Er selbst (Gr. Grey) habe sich bei den Verhandlungen uͤber dasselbe stets der Annahme widersetzt, eben aus Furcht, es moͤchte, was fuͤr specielle Faͤlle gemeint sey, allgemein ausgedehnt werden koͤnnen. Lord Holland habe damals gegen jede allgemeine Anwendung protestirt, und Graf Eldon aus⸗ druͤcklich versichert, daß eine solche unzulaͤssig seyn wuͤrde. Als

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die Schiffe, deren der Herzog erwaͤhnt, angehalten worden, habe

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befolgt haben.

pier betreffe, so wolle er gern bekennen, daß er nicht

ben, daß das Verfahren der Minister mit der strengsten Neutralitaͤt durchaus vertraͤglich sey. Was wurf in Bezug auf Spanien betreffe, so wuͤrde es de Herzog vielleicht besser gestanden haben, sich zu bedenken damit hervortrete. Er erklaͤre geradezu, daß gegen Spanien (uͤber dessen Benehmen er jetzt

daß es die Ehre Englands jemals befleckt habe. Er Haus, den Antrag zuruͤckzuweisen. Der Graf von deen bemerkte, daß der edle Herzog niemals es sey die Pflicht der Britischen Regierung,

4 ¹ . Portu ter allen Umstaͤnden zu vertheidigen,

naͤmlich auf Verlangen Portugals vermittelnd zu seing sten einschreiten. Die Portugiesische Regierung hag Vermittelung zu verschiedenen Malen dringend in Ansrn nommen; aber nicht einmal eine Antwort erhalteh. 2 Graf habe bei einer fruͤheren Gelegenheit, als in diesen von dem Werbe⸗Gesetz die Rede gewesen sey, daß er, obgleich er den Grundsatz der Maßregel m doch so lange er sich an der Spitze der Regierung Sorge tragen werde, daß dasselbe in seinem ganzen und unparteiisch ausgefuͤhrt werde. Alles, was scch seih eer habe und sich noch taͤglich ereigne, widersprece dies laͤrung. der Truppen vernaͤhme, welche sich in den letzten duf . in Britischen Haͤfen nach Porto eingeschifft hatten, ig ger als 4750 Mann waͤren in dem erwaͤhnten Fena Britischen Haͤfen dem Dom Pedro zu Huͤlfe geschii Der edle Graf behaupte, von allen diesen Exppeditie zu wissen; waͤren ihm etwa die Besuche des von Pasmella im auswaͤrtigen Amte auch ein Gh (Hoͤrt, hoͤrt!) Wenn er (Graf von A.) sich nicht sih waͤre aus der von dem Marquis von Palmella aug Expedition gar kein Geheimniß gemacht worden; es eben so oͤffentlich und allgemein gesprochen worden, die Regierung eine Expedition ausgeruͤstet haͤtte; und chen Umstaͤnden wage man es noch, von Neutralitaͤt zu Der Redner wies nun auf die Nothwendigkeit fuͤr ECh freundschaftliche Verhaͤltnisse mit Spanien zu unterze behauptete, daß sich nie wieder eine so guͤnstige Gelt cinem engen Buͤndnisse mit jenem Lande zeigen wuͤrde, als⸗ Verhaͤltnisse der Regierung dargeboten haͤtten. Jete alle Hoffnung auf ein so guͤnstiges Resultat verschwu zwar durch die verkehrte Politik, welche ein Kampf der, wenn er auch mit dem Siege der beschuͤtzten Me gen sollte, sich als hoͤchst nachtheilig fuͤr England ermiist Großbritanien werde sich in Portugal verhaßt machen, sich in Holland verhaßt gemacht habe. Wie amazzll das Gefuͤhl seines edlien Freundes (des Herzogs von ton) seyn, wenn er jetzt auf die Lage Portugaßs⸗ lands blicke, welche Laͤnder er so lange und soß gen fremde Einmischung zu schuͤtzen bemuͤht gee Die großen Thaten seines edlen Freundes wuͤrden fie bestehen, und ihm die Dankbarkeit seines Vaterlandes Bewunderung der ganzen Welt sichern; auch wolle er (e nicht glauben, daß die jetzige Regierung bei ihrer P. dem abscheulichen Gedanken geleitet werde, den Rüu edlen Freundes zu truͤben, oder den Boden zu hen, auf dem jene ruhmvolle Thaten auszgefühtt Wenn dies indessen wirklich die Absicht der Regien so haͤtte sie zur Erreichung ihres Zweckes unm nen besseren Weg einschlagen koͤnnen. Was auch folg des Antrages seines edlen Freundes seyn 1 haͤbe sich derselbe doch bemuͤht, Portugal vor den revoln Umtrieben zu schuͤtzen, welche von der Britischen Reg guͤnstigt wuͤrden. Der Marquis von Lans dowt sich daruͤber, daß der Herzos von Wellington nicht ve ung seines Antrages auf Vorlegung der, auf die Pon Angaitgenhelten bezuͤglichen, Papiere angetragen gruͤnde sich derselbe auf ganz unzuverlaͤssige Zeitungsch und er hoffe nicht, daß das Haus auf solche Beweise hinch Votum gegen das Ministerium abgeben wuͤrde. De Eldon sagte, daß er es fuͤr seine Pflicht gehalten Person einzufinden, um sich der Beleidigung zu welche seinem Souverain durch die gegen Port Politik zugefuͤgt werde, indem dieselbe mit der Ei. Koͤnigs, eine strenge Neutralitaͤt beobachten zu wolle tem Widerspruch stehe. Er behaupte, daß man recht geradezu verletzt habe, indem man den in E offen betriebenen Anwerbungen fuͤr den Dienst To keine Hindernisse in den Weg gelegt habe. Der b0 ler betrachtete den Gegenstand hauptsaͤchlich von den Gesichtspunkte aus, und suchte durch Citate aus! beruͤhmter Rechtsgelehrter besonders den Grundsah len, daß, wenn man den Unterthanen erlaube,! fuͤhrende Parteien mit Munition und Vorraͤthen. dies keine Verletzung der Neutralitaͤt sey. Gegen Ae welche durch das bestehende Gesetz verboten waͤren, gierung eingeschritten, so oft man sie dazu aufges wenn die richterlichen Behoͤrden kein weiteres Verfe leiten fuͤr passend gefunden haͤtten, so sey dies nicht der Regierung. Der Lord⸗Kanzler schloß mit sol ten: „Die anwesende Zahl der Mitglieder fuͤhet muthung, daß man sich bemuͤhen will, durch die gegen kussion eine Veraͤnderung im Ministerium herbeizufl nein! von der Opposition.) Ich schreibe dem edlen e. den Antrag gestellt hat, einen solchen Beweggrund! viele Ihrer Herrlichkeiten moͤgen den jetzigen Nh passend halten, einer Verwaltung ein Ende zu n mit so vielen wichtigen und aufregenden Fragen Ein tadelndes Votum wuͤrde Eure Herrlichkeilen der Anklage aussetzen, daß Sie durch solche Beh⸗ leitet werden.“ Der Herzog von Wellington; bei seinem Antrage nicht beabsichtigt habe, einen

EIgvveeeeeeeeeeee, ee meem Kegemhe denm den.K.

die Regierung aussprechen zu lassen. Waͤre dies gewesen, so wuͤrde er es aufrichtig und offen

England sch schweigen habe zu Schulden kommen lassen; und er hoffe, es wer mand im Stande seyn, dem jetzigen Ministerium vorzn

sondern sie mff das thun, wodurch sie durch Traktate verpflichtet“

sich der Agent Dom Pedro's an die Regierung ge

das eine Röchts⸗Frage, so verwies diese 8” Sache e n abei Konsulenten der Krone; anders wuͤrde der Herzog selbst dn he handelt, und ganz gewiß wuͤrde auch er den Ausspruch G 9¹9 as die Anspielung auf die Unwissen Minister in Bezug auf die jetzige Expedition unter Capitaad er brauche nicht zu sagen, daß es fuͤr kein Ministerium eine als daß dieser sich am 19. Mai mit der Frage an Ihn n Ob er die Pension fuͤr seine Wunden verlieren wuͤrde 8 temporair in fremde Dienste trete? Worauf er ihm en⸗ daß der Anspruch auf Pension ganz unabhaͤngig von da bleiben auf der Dienst⸗Liste sey. Er hoffe hiernach gezeigg Beobacht

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Der edle Graf wuͤrde sich wundern, wenn er äh

ee es wahrscheinlich auch der Fall mit vielen Fragen von der

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genn der Antrag als ein tadelnder angesehen werde, weil Lhei vorausgesetzt wuͤrde, daß die Regierung nicht recht gehan⸗ st habe, so sey dies nicht seine Schuld. Graf Grey er⸗ ürte, daß er selbst nach dieser Aeußerung des edlen Herzogs n Antrag nicht anders als einen tadelnden betrachten koͤnne;

schgͤltige Sache seyn koͤnne, wenn ein Zweig der Regierun 5 Tadel gegen dasselbe ausspreche. Die Abstimmung erga ggendes Resultat: Fuͤr den Antrag 80 Stimmen. Gegen denselben . Sn

Majoritaͤt gegen die Minister 12 Stimmen. *) wurde hterauf beschlossen, daß die Adresse dem Koͤnige durch P Lords mit den weißen Staͤben uͤberreicht werden sollte, wor⸗ fsich das Haus vertagte.

Unterhaus. Sitzung vom 3. Juni. Der Oberst vans fragte, ob eine Aussicht vorhanden sey, daß die Koͤnigin benna Maria bald von dem Koͤnige von England und von sei⸗ n Verbuͤndeten, dem Koͤnige der Franzosen, anerkannt werden ürde? Lord Palmerston erwiederte, daß Donna Maria als znigin von Portugal de jure nicht allein von der gegenwaͤrti⸗ n, sondern auch von der ihr vorangegangenen Verwaltung be⸗ s anerkannt worden sey. Die Anerkennung de sacto koͤnne on der Britischen Regierung nicht herbeigefuͤhrt werden, da sie strengste Neutralitaͤt beobachten zu wollen erklaͤrt habe. benn sie sich im Besitz des Landes befinde, so werde ne Regierung, die ihr Recht anerkannt habe mit der Anerken⸗ ung des Thatbestandes nicht zoͤgern. Er hoffe, daß das de rto dem de jure folgen werde. (Beifall.) Das Haus setzte rauf im Ausschusse die Verhandlungen uͤber die Westindischen gelegenheiten fort. Herr O'Connell vertheidigte die unver⸗ gliche Abschaffung der Sklaverei mit Entschaͤdigung der Pflan⸗ er, welche eine solche verlangten. Lord Sandon versicherte, a sich die Westindischen Kaufleute dem Plane der Regierung icht widersetzen wuͤrden, wenn man den Kolonieen eine Entschaͤ⸗ sgung von 20 Mill. Pfd. Strl. und eine Anleihe von 10 Mill. sihr Eigenthum bewilligte. Fuͤr den Plan der Minister er⸗ irten sich noch der Admiral Fleming und Herr Buxton, en denselben Lord Dalmeny, Herr Fitzgerald und eer Gladstone. Lord Howick hielt es fuͤr hoͤchst chtig, daß man die Kolonisten zu der Maßregel mitwirken

e, und er schlug vor, daß die Details des Planes ihnen

erlassen bleiben sollten. Sir Robert Peel schloß sich dieser

sicht an. Herr Stanley erklaͤrte, daß es auch die Absicht

Regierung sey, die Details des Planes zur Abschaffung

Sklaverei den Kolonial⸗Legislaturen zu uͤberlassen, wenn

s Parlament erst die Haupt⸗Grundsaͤtze festgestellt habe.

er erste Beschluß, welcher folgendermaßen lautete: „Es ist

Meinung des Ausschusses, daß unmittelbare und wirksame

aßregeln zur gaͤnzlichen Abschaffung der Sklaverei in den

lonien ergriffen werden, unter solchen Bestimmungen zur Fest⸗ ung der Lage der Neger, als sich mit ihrer Wohl⸗ irt und mit den Interessen der Eigenthuͤmer vertra⸗

„“ wurde hierauf einstimmig und unter dem Beifall des huses angenommen. Die weitere Berathung wurde auf den genden Tag verschoben. Der Oberst Davies zeigte an, Fer am kuͤnftigen Donnerstag einen Antrag machen werde,

das Haus 8 veranlassen, sein Vertrauen zu den Ministern

Bezug auf ihre die Portugiesischen Angelegenheiten betreffende

itik auszusprechen. (Hoͤrt, hoͤrt!) Das Haus vertagte sich hr auf 2 Uhr.

Unterhaus. Sitzung vom 4. Juni. Lord Ebring⸗ n erwaͤhnte des gestrigen Votums im Oberhause und sagte, freue sich, glauben zu koͤnnen, daß dasselbe im direkten Wi⸗ spruch mit den allgemeinen Gesinnungen des Landes stehe;

ßten Wichtigkeit seyn wuͤrde, welche bald vor das Haus kom⸗ n duͤrften. Lord Palmerston sagte, daß die Minister, so ge sie im Amte waͤren, in Bezug auf alle auswaͤrtige Ver⸗ tnisse stets den Weg verfolgt haͤtten, der ihnen als der zweck⸗ ßigste fuͤr das oͤffentliche Wohl erschienen waͤre, und er wolle jetzt nur bemerken, daß es nicht ihre Absicht sey, in Bezug die Leitung der auswaͤrtigen Politik irgend eine Veraͤnderung zunehmen.

London, 4. Juni. Se. Majestaͤt haben den Marine⸗ pitain James Stirling, Gouverneur und Ober⸗Befehlshaber West⸗Australischen Kolonieen, zum Ritter, den Lord Foley Mitglied des Geheimen⸗Raths und den Lord Lyttleton zum d⸗Lieutenant der Grafschaft Worcester ernannt. Ihre Majestaͤten sind am vorigen Donnerstag wieder nach udsor zuruͤckgekehrt und werden sich nun laͤngere Zeit unun⸗ brochen daselbst aufhalten.

Die Prinzen Alexander und Karl von Solms sind vorigen itag von Hamburg hier angelangt, sie begaben sich sogleich h dem Wohnsitz des Herzogs von Cumberland zu Kew. Ge⸗ n kam der Herzog mit ihnen nach der Stadt, um der Prin⸗ in Auguste einen Besuch abzustatten; sodann begleiteten die inzen den Herzog in das Oberhaus. 8 Vorgestern hatte Fuͤrst Talleyrand und gestern der Baron sn. im auswaͤrtigen Amte eine Unterredung mit Lord Pal⸗ Dem Vernehmen nach wuͤrden naͤchstens der Graf Fitz⸗ liam zum Marquis von Rockingham und der Marquis von eensberry zu Englischen Pairs erhoben werden.

Der Albton meldet: „Man ist aͤußerst gespannt in der adt auf das Verfahren, welches die Minister in Folge ihrer rigen Niederlage im Oberhause beobachten werden. Die Un⸗ onnenheit des Lord Grey und die Unvorsichtigkeit des Lord⸗ zlers bei ihren gestrigen Bemerkungen werden allgemein ge⸗ lt, selbst von den Freunden des Ministeriums. Heute Vor⸗ tag wurde ein Kabinets⸗Rath gehalten, uͤber dessen Resultat och noch nichts verlautet. Der Koͤnig befindet sich zu Ascot, d den meisten Glauben scheint wohl die Meinung zu verdie⸗ „daß die Minister nicht eher einen entscheidenden Schritt i werden, bis sie die Ansicht des Unterhauses uͤber die im rhause zu ihrem Nachtheil entschiedene Frage erprobt haben. der City glaubt man, daß das Votum des Unterhauses in er Angelegenheit demjenigen der Pairs gerade entgegengesetzt sfallen werde. Der Kabinetsrath, der sich um 12 Uhr ver⸗ melte, saß um 2 Uhr noch immer. Man vermuthet jetzt, sich sogleich nach dem Schluß desselben zwel Minister zum ige begeben und Sr. Majestaͤt ihre Resignation einreichen *) In der Angabe der Majoritaͤt gegen die Minister sti e Zeitungen nicht alle Iberane die Times, dee igisien 88 Vorntng Chroniele geben sie auf 12, der Morning Herald

uardian aber auf 20 Stimmen an, indem den erstern zu⸗

661 1 .e-e. ihnen nicht gewisse Bedingungen zugestanden

Ueber die Art, wie Lord Brougham geste . angeredet, bemerkt der —. H. g * v- Ae Kanzler trat auf, um zu Ihren Herrlichkeiten zu sprechen, aber es war unmoͤglich, den Sinn seiner Rede zu verstehen s ver⸗ wirrt war Alles, was er sagte; er wiederholte fortwaͤhrend die⸗ selben Phrasen und brachte, aus wer weiß welchem Grunde oder Zufall, vom Anfang bis zum Schluß seines Vortrages fast kei⸗ nen einzigen Satz gehoͤrig zu Ende.“

Das Geschwader des Admirals Sartorius, aus und einer Brigantine bestehend, lag am 22. Mai noch an der Barre von Porto vor Anker. Man erwartete, daß Dom Mi⸗ guel's Flotte am 2lsten in See gegangen seyn wuͤrde. Vor Porto lagen auch an 60 Kauffahrtei⸗Schiffe, die, der strengen Blokade wegen, nicht einlaufen konnten. Marschall Solignac hatte den Befehl ertheilt, im Norden des Duero noch eine neue

In einem Schreiben aus Portsmouth heißt es: „L. Geschwader der Nord⸗See ist jetzt zu öö“ schickt sich an, nach Lissabon abzusegeln, um unsere Macht auf der dortigen Station in diesem kritischen Zeitpunkt zu verstaͤr⸗ ken, da die bedeutenden Subsidien, welche neuerdings von Eng⸗ land und Frankreich abgesegelt sind, vermuthen lassen, daß bald ein entscheidender Streich gefuͤhrt werden wird. Die Hollaͤn⸗ dischen Schiffe sind alle von hier abgegangen, mit Ausnahme zweier beschaͤdigter 2nege⸗ die noch in demselben Zustande

einer Brigg

den Hollaͤndern als sehr hart, sollen, den ihre Schiffe erlitten, Englischer Offiziere standen. An dem einen fehlt das Bugspriet, an dem anderen der Vordermast, und es wirb noch einige Tage dauern, ehe sie in See gehen koͤnnen.“

Das Franzoͤsische Geschwader liegt noch allein in den Duͤ⸗ nen ee he⸗ 8

estern hatte eine Deputation des Kirchspiels von St. Paul, den Oberst Evans an der Spitze, eine enkun a g. dchar⸗ pitze, eine Zusammenkunft aus, daß die Regierung es nicht habe moͤglich zu machen suchen die ganze Haus⸗Steuer zu erlassen, und Lord Wegt ees hen⸗ daß ihm dies zwar leid thue, aber daß man mit zu großen Schwierigkeiten umgeben und es auch auf jeden Fall fuͤr diese Session schon zu spaͤt sey, um den vorgeschlagenen Zweck zu er⸗ reichen. Auf die Frage des Oberst Evans in Bezug auf die Kosten der Polizei, antwortete der Kanzler der Schatz⸗Kammer, daß man die von den verschiedenen Kirchspielen zu diesem Zweck gezahlte Summe um ein Viertel vermindern und den Ausfall durch das ganze Land wolle decken lassen, denn die Polizei sey auch eine Art von National⸗Macht, und daher waͤre es auch büllig, daß das ganze Land einen Theil ihrer Unterhaltungs⸗Kosten rage. 1

Der General Sir Robert Brownrigg ist am 27 9 zu Hilstone mit Tode abgegangen. ““ r 1

Es heißt, daß Herr O'Connell damit umgehe, als Kandi⸗ dat fuͤr Westminster 8 ts⸗nn, fuͤr den Fall, daß Sir Francis Burdett auf seinen Parlaments⸗Sitz verzichten sollte.

Am 13ten d. soll das Verhoͤr der zu Cold⸗Bath⸗Fields ver⸗ hafteten Aufruͤhrer vor dem Gerichtshofe der Kings⸗Bench be⸗ ginnen. G

Am Sonntag Morgen brach hier in Wood's Hotel Feuer aus, und zwei Personen, der Marine⸗Lieutenant Nagle und der Glasgower Kaufmann Cape, kamnen dabei ums Leben. Ein Polizei⸗Beamter, Namens Drain, rettete vier Personen aus

* 80, den letztern zufolge 88 Mitgli eg2 a zu schtende Adresse gegimat bätken, S ieder fuͤr die an den König

den Flammen, darunter auch der Oberst von Buͤ i 7 Zimmer das Feuer dr n. 8 Tuu Das Dampfboot aus dem Mittelmeer hat Nachrichten von Morea bis zum 7. Mai mitgebracht, Der ganze Archipel war von der Influenza befallen, und kaum eine einzige Familie blieb davon verschont. Der Wein in Morea hatte durch das fort⸗ waͤhtee 1. ben sehr gelitten. ie Fonds sanken heute um 19Ct. in Folge der Niederlage welche die Minister im Oberhause bei der Föbinenans uͤber die Portugiesischen Angelegenheiten erlitten. Am Schluß der Boͤrse hoben sie sich jedoch wieder ein wenig.

Niederlande.

Aus dem Haag, 4. Juni. Durch Koͤnigl. Verfuͤgung

an den General⸗Kriegs⸗Direktor wird 5 din F vagun⸗ der Belagerung der Antwerpener Citadelle in derselben oder in den nahegelegenen Forts, so wie auf der Schelde⸗Flotte, befun⸗ den haben, eine Igp Medaille zuerkannt, auf der sich eine Abbildung der Citadelle, mit der Umschrift „December 1832“ befindet und die an einem blauen Bande getragen werden soll. 3

Belgien.

Bruͤssel, 4. Juni. Der Herzog von Orleans ist gestern

8 1“ ee mde Graf von

mit seiner jungen Gemahlin von Paris wiede se

-noegefe P wieder in Bruͤssel

ie Emancipation enthaͤlt Folgendes: „Man versichert

die Regierung sinne auf Mittel, den Beduͤrfnissen des vter⸗

baues und der Industrie, welche auf allen Punkten des Koͤnig⸗

reichs Arbeiter fordern, zu genuͤgen, ohne jedoch unsern Militair⸗

Etat zu schwaͤchen, dessen Einfluß auf die naͤchstens zu eroͤffnen⸗ den neuen Unterhandlungen nicht zu verkennen ist.

Schweden und Norwegen.

Christiania, 28. Mai. Dem Vernehmen nach b 28. . rachte die letzte Stockholmer Post die Anzeige des Königs, b 89s bald als moͤglich das Storthing schließen wolle. Der 15. Juni soll als der Tag dazu bezeichnet seyn, falls es bis dahin mit * Se; fertig Einige der, dem Koͤnige zur zterschrift vorgelegten Gesetz⸗Vorschl, wacscgetonmen . setz schlaͤge sollen ohne dieselbe Des Kronprinzen Ankunft in Christiania wird zum 19ten Juli bestimmt. Er wird auch Berpen beacen. 1-

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Kassel, 5. Juni. Ihre Kaiserl. Hoheit, die Prinzessin von Oranien, ist nebst Gefolge gestern Abend vom Haag 1”- ein⸗ getroffen und im Gasthof zum Koͤnig von Preußen abgestiegen. Heute Morgen hat Hoͤchstdieselbe die Reise nach Eisenach

fortgesetzt. Die hiesige Residenz hat am 20sten

Neustrelitz, 4. Juni. v. M. das erste 100jaͤhrige Jubilaͤum ihrer staͤdtischen Begruͤn⸗ dung gefeiert. Ein Comité hatte die Feierlichkeiten angeordnet, an denen auch Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog nebst der Großherzoglichen Familie Theil nahmen, die in Begleitung des Hofstaates Vormittags um 11 Uhr in der Kirche erschienen, vor

hier liegen, in welchem ste herkamen. Ohne Zweifel erscheint es daß sie den Schaden ausbessern waͤhrend sie unter der Aufsicht

Der Oberst druͤckte sein Bedauern daruͤber

Nach dem von einer geistlichen Musik⸗Auffuͤhrung begleiteten Gottes⸗ dienste zogen die Buͤrger⸗Compagnieen, so wie die Zuͤnfte der Maurer und Zimmerleute mit ihren Fahnen und Gewerks⸗Attributen, auf das Schloß, wo die Repraͤsentanten der Buͤrgerschaft Ihren Koͤnigl. Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin vorgestellt wur⸗ den, bei welcher Gelegenheit der Buͤrgermeister, Hofrath Stein⸗ feld, den Dank und die Gefuͤhle der Buͤrgerschaft in einer An⸗ rede aussprach, die von Sr. Koͤnigl. Hoheit mit einigen huld⸗ reichen Worten erwiedert wurde. Gegen 1 Uhr fand unter dem Schatten der hohen Kastanien und Linden der Promenade eine Speisung der Orts⸗Armen statt, die von den Toͤchtern der ersten Familien bedient wurden. Einwohner aus allen Staͤnden ver⸗ sammelten sich an einer andern Tafel im Freien, wo, von Musik⸗ Corps und Kanonen⸗Salven begleitet, die Toaste auf das fer⸗ nere Wohl des Fuͤrstenhauses und der Stadt ausgebracht wur⸗ den. Abends waren auf dem Plaͤtze vor dem Schuͤtzenhause mehrere Volks⸗Lustharkeiten angeordnet, waͤhrend ein glaͤnzender Ball, den auch die Großherzogliche Familie mit ihrer Gegen⸗ wart beehrte, den freudigen Tag beschloß. Dem Vernehmen nach, haben Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog, zum bleiben⸗ den Andenken dieses Tages, der Stadt⸗Kasse eine bedeutende Geldsumme, so wie saͤmmtliche Materialien zum Bau eines neuen Rathhauses geschenkt. Ihre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin aber haben ein Kapital festgestellt, dessen Zinsen als Praͤmie denjenigen Maͤdchen aus der dienenden Klasse zu Theil werden sollen, welche sich durch Sittlichkeit und Dienst⸗ treue auszeichnen werden.

Frankfurt a. M., 4. Juni. Das heutige Journal de Francfort enthaͤlt ein Schreiben aus St. Petersburg, worin in Betreff des neuerlichen unsinnigen Versuchs, Polen nochmals zu revolutionniren, angedeutet wird, daß jener Versuch mit einer Verwegenheit ohne Gleichen von 24 Bewaffneten, die uüber die Galizische Graͤnze nach dem Palatinat Sandomir ge⸗ kommen waren, und mit dem festen Euntschlusse von Seiten je⸗ ner Abentheurer unternommen worden sey, die Russen bis auf den letzten Mann aus Polen zu jagen. Mittlerweile, berichtet jenes Schreiben weiter, sey das hochherzige Benehmen des Kai⸗ sers durch derartige Vorfaͤlle nicht im Mindesten veraͤndert wor⸗ den und noch am 2. (14.) April sey durch Kaiserliches Dekret eine Freilassung und Heimsendung von Polnischem Militair al⸗ ler Grade, die waͤhrend des Krieges zu Gefangenen gemacht, so wie von anderen Personen, die in Rußland gefangen gesessen, angeordnet worden. In Folge dieser menschenfreundlichen Maß⸗ regel sind bereits einige hundert Individuen nach ihrer Heimath auf Kosten der Regierung zuruͤckgekehrt.

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Pprag, 28. Mai. (Allgemeine Zeitung.) Bei jeder

Gelegenheit bewaͤhrt sich die Gerechtigkeitsliebe unseres allgelleb⸗ ten Monarchen; so ist der Armee ein neuer Beweis der vaͤter⸗ lichen Sorgfalt gegeben worden, mit welcher der Kaiser von je⸗ her uͤber sie wachte. Es hatten sich naͤmlich viele Mißbraͤuche bei Verleihung der Offizierstellen, so wie bei dem Avancement in der Armee eingeschlichen, denen durch einen Allerhoͤchsten Befehl begegnet werden soll. Die ganze Garnison unterhaͤlt sich von einem Allerhoͤchsten Hand⸗Billet, worin bei strenger Ahndung und bei Verlust der Vorrechte eines Regiments⸗Inhabers vorgeschrieben seyn soll, in der Folge Niemanden außer der Tour zu befoͤrdern und keine Art von Protection beim Avancement eintreten zu lassen. Die V Kunde von dieser Verordnung hat die Armee mit Enthustas⸗ V mus erfuͤllt. Der Geist des Heeres kann nur durch Belohnung

des Verdienstes und gewissenhafte Beobachtung des gesetzlich vorgeschriebenen Ganges erhalten und belebt werden. Der er⸗ waͤhnte Allerhoͤchste Erlaß wird in dieser Hinsicht seine Wirkung nicht verfehlen, da, wie verlautet, Se. Majestaͤt fuͤr die Folge eine genaue Kontrolle uͤber die von den Proprietairs vorzuneh⸗ menden Befoͤrderungen gefuͤhrt wissen will. Es heißt, daß uns im Laufe des Sommers das Gluͤck zu Theil wird, den viel⸗ geliebten Monarchen in unserer Mitte zu sehen. Koͤnig Karl X. wird alsdann seinen Land⸗Aufenthalt auf einem Schlosse eines unserer beguͤtertsten Edelleute nehmen. Die Koͤnigl. Franzoͤsische Familie lebt zwar sehr zuruͤckgezogen, sieht aber doch alle hier ansaͤssiigen vornehmen Personen so wie alle Reisenden von Aus⸗ v In dem Koͤnigl. Zirkel, in welchem viele Heiterkeit emerkbar ist, beschaͤftigt man sich mit Literatur und Kunst. Dem Herzoge von Bordeaurx sind die vorzuͤglichsten Lehrer bei⸗ gegeben, und er soll in der Mathematik und Geschichte große Fortschritte machen. Auch in gymnastischen Uebungen hat er taͤglich Unterricht.

Karlsbad, 3. Juni. (Leipziger Zeitung.) Seit etwas länger als 14 Tagen trinkt die Herzogin von Angoulème hier den Neubrunnen. Ihr Ansehen kann nur Ruͤhrung erregen, und da sie durchaus auf Alles verzichtet, was in Kleidung und Anstand eine Fuͤrstin bezeichnen koͤnnte, so floͤßt ihr Anblick nur schmerzliche Empfindungen ein. Auch Herr von Chateaubriand kam von Prag auf einige Tage hierher. Der junge Herzog von Bordeaur soll ebenfalls hier seyn. Ob Karl X., wie man hier allgemein sagt, nach Teplitz gehen wirod, ist wohl noch zwei⸗ felhaft. Auf jeden Fall wird fuͤr die ganze Koͤnigs⸗Famtlie ein anderer Aufenthalt, als auf dem Hradschin in Prag, eingerichtet.

aften.

Turin, 28. Mai. Die verwittwete Koͤnigin Marie Christine ist am 25sten d. M., Abends von einem in Modena abgestat⸗ teten Besuche nach dem Schlosse Aglie zuruͤckgekehrt.

Turin, 21. Mai. (Hannoversche Zettung.) Die Verhaftungen wegen der neulich entdeckten Verschwörung dauern fort; es befanden sich darunter in den letzten Tagen mehrere hier bei dem Kriegs⸗Ministertum angestellte Beamte. In Ge⸗ nua haben die Verhaftungen wie die uͤbrigen Vorsichts⸗Maß⸗ regeln nachgelassen. Der Hauptsitz der Verschwoͤrung scheint Chambery gewesen zu seyn, vielleicht weil auf diesem der Fran⸗

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der 70jährige General Gilet,

zoͤsischen und Schweizer⸗Graͤnze so nahegelegenen Punkte, wel⸗ cher im ersten Pariser Frieden sogar bei Frankreich . der Franzoͤsische Einfluß am leichtesten und ungestoͤrtesten aus. geuͤbt werden konnte. Unter den daselbst Verhafteten finden sich welcher 1814 die Fre

Dienste verlassen hatte, ferner der Atde de Camp ee; neurs von Savoyen, Grafen Casaccta, ein Genueser Namens Isola, der die Korrespondenz des Gouverneurs unter Haͤn⸗ den hatte. Mehrere Offiziere, Unteroffiziere und Civil⸗ Beamte haben sich nach Frankreich und Genf gefuuͤchtet. Man versichert allgemein, und viele Anzeichen aseben dieser Versicherung Gewicht, daß die Verschwoͤrung auf die Stiftung einer Republik hinausging, und mit den Franzoͤsischen, Schwei⸗ zerischen und Deutschen Verbindungen im genauen Zusammen⸗ hange steht. Diese Republik sollte ganz Ober⸗Italien umfassen, und Mailand zur Hauptstadt erhalten. Die Verschwoͤrung soll

welcher die Buͤrger⸗Compagnieen in Uniform ein Spalier bildeten.

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sich fast allein uͤber die Armee erstreckt haben, und die Anfuͤhrer

hauptsaͤchlich bemuͤht gewesen seyn, das Corps der Unteroffiziere

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