- Wülhelm Ludwig Strott, Schmidt, hat wegen boͤslicher Verlassung die Ehe⸗ scheidungs⸗Klage bei uns angestellt, weshalb der ꝛc.
“
daran gewuͤnscht werden soll, der blauen Toͤne. Mehr Portrait⸗Studie von Die Beurtheilung der die verstoßene Hagar, behalten wir uns noch
(Fortsetzung folgt.)
vor.
so waͤre es ein geringes Unterordnen Frische und guten Charakter zeigt eine
Blanc, gleichfalls einem Schuͤler Huͤbners. mit Liebe gemalten Composition von Wittich:
Gr.
Meteorologische Beobach Morgens Nachmitt. Abends 13. Juni.]/ 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.
tung. dach einmaliger
Beobachtung.
Luftdruck 333,02“ Par. 333,4 2“ Par. Luftwaͤrme + 11,0 °R. + 14,s ° R. Thaupunkt + 6,0 °R + 6,9 °R. Dunstsaͤtig. 67 „Ct. 55 pCt. Wetter... bedeckt. Nr te
Wolkenzug W.
69 pCt. heiter. SO.
—
333,4 2 Par.Quellwarme 7,3 * R. + 10,5 ° R. Flußwärme 15,2 * R. + 5,8 °R. Bodenwärme 12,4° R. Ausdünst. 0,1 19 Rh. Niederschlag 0,02 0Rh. Vormitt.
etwas Spren⸗ kel⸗Regen.
Berliner Börs Den 14. Juni 1833.
Amtl. Fonds- und Geld-Gours Zettel. (Preuss. Cour.)
e.
Grosshz. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Pruüm. Sch. d. Sech. Kurm. Obl. m. 1. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. 4
Schlesische
EEVIIII
Neue do. Friedrichsd'or .. Disconto
1[2
98
Pos. do.
Kur.- u. Neum. do. do. Akst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.
Holl. vollw. Duk.
IIEEEE
13 ½ 4
Auswärtig Amsterdam, 9. Juni.
Niederl. wirkl. Schuld 482⁄L. 58 do 88 ⅛. Kanz-Bill. 2298 „9. 39 Span. 48. Hamburg, 12. Juni.
Oesterr. 5 Met. 96 ⅞. 492 do. 86 ⅛. Bank-Actien 1267. Met. in Hamb. C
01½8. Russ. Holl. (v. 1831) 92 ½. rämien-Scheine 108 ¼. 4 ½8 Preuss. Engl. —. Poln.
e Börsen.
Ausgesetzte Schul 59 do. 71 ½.
ert. 93 ½. Preuss. 118 ¾. Dän. 72 ½.
111““
Russ. Engl.
Koönigliche Schauspiel
Sonnabend, 15. Juni. Lustspiel in 1 Akt, von Theodor Koͤrner. Hof⸗Theater zu Mannheim: Graf Holm, Hans Sachs, dramatisches Gedicht in 4 hardstein. (Herr Bauer:
Sonntag, 16. Juni. Portici, große Oper in 5 von Auber.
Preise der Plaͤtze: Ein ges: 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: en 1 acte. 2) La dévote, péchés, vaudeville en 1 acle.
In Charlottenburg: Die Erholungs⸗Reise, von L. Angely. Hierauf: Der Wirrwarr, lungen, von Kotzebue.
Platz in den Logen
Im Schauspieihause: (Herr Bauer, vom
der Sohn.) Hierauf:
Abtheilungen, von Dein⸗
Hans Sachs, als Gastrolle.)
Im Opernhause: Die Stumme von
Abtheilungen, mit Ballets; Musik
1) Le dernier chapitre, vaudeville vaudeville en 1 acte.
Posse in 1 Akt, Posse in 5 Abthei⸗
e.
Die Braut,
Koͤnigstaͤdtisches Theater. Sonnabend, 15. Juni. Das Abenteuer in der Neujahrs⸗ nacht, Lustspiel in 3 Akten. Hierauf: Die Nasenharmonika. Zum Beschluß: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr.
Sonntag, 16. Juni. Zehn Jahre aus dem Leben einer Frau, oder: Boͤse Rathschlaͤge, Melodrama in 6 Abtheilungen, von Friedrich Genée.
Markt⸗Preise vom Getralde.
1ö1“ Berlin, den 13. Juni 1833.
Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; große (Gerste 26 Sqgr. 3 Pf., auch 25 Sgr.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf. Eingegangen sind 254 Wispel 10 Scheffel.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; große Gerste 25 Sgr.; Hafer 25 Sgr. Eingegangen sind 1212 Wispel.
Mittwoch, den 12. Juni 1833.
Das Schock Stroh 7 Rthlr. 5 Sgr., auch 6 Rthlr. 2 Sgr.
6 Pf.; der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
Branntwein⸗HPreise vom 5. bis 11. Juni 1833. Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 pCt. Richter:; Korn⸗Branntwein 19 Rthlr.; Kartoffel⸗Branntwein 15 Rthlr., auch 14 Rthlr. 15 Sgr. Kartoffel⸗Preise vom 6. bis 12. Juni 1833.
11A“* Der Scheffel 11 Sgr., auch 7 Sgr. 6 Pf. 5
Neueste Nachrichten.
Paris, 8. Juni. Heute ist von hier der Befehl zu der Abreise der Herzogin von Berry abgefertigt worden. Die Prin⸗ zessin wird demgemaͤß morgen, den gten, Blaye verlassen. Die Fuͤrstin von Beauffremont, Fraͤulein Lebeschu, der Graf von Mesnard, General Bugeaud und dessen Adjutant, Herr von St. Arnaud, so wie die Doktoren Deneux und Mesnidres und der Abbé Souffron werden dieselbe begleiten. Herr Hennequin war am 3ten in Blaye angekommen.
Die Deputirten⸗Kammer setzte in ihrer gestrigen Siz⸗ zung die Diskussion uͤber das Exmittirungs⸗Gesetz fort, nach⸗ dem Tages zuvor mehrere von der Pairs⸗Kammer darin vor⸗ genommene Aenderungen verworfen worden. Die Debatte, die sich uͤber die noch uͤbrigen Artikel erhob, war von keinem erheb⸗ lichen Interesse. Einige dieser Artikel wurden ohne Weiteres, andere nach einer kurzen Eroͤrterung angenommen, noch andere aber aufs Neue veraͤndert, so daß das ganze Gesetz noch ein⸗
des ersten Ran⸗
3) Les vieux
mal der Pairs⸗Kammer vorgelegt werden muß. Als es zuletzt zur Abstimmung kam, ging dasselbe mit 263 gegen 4 Stimmen durch. — Die Versammlung beschaͤftigte sich darauf mit dem Budget des Kriegs⸗Ministeriums. Vor der Eroͤffnung der allgemeinen Diskussion uͤber dasselbe legte der Kriegs⸗ Minister der Versammlung ein Exemplar des vom 1. Mai datirten Berichts an den Koͤnig uͤber die Organisation der Armee vor und fuͤgte einige, das darin vorgeschlagene System rechtfer⸗ tigende, Bemerkungen hinzu. Nachdem hierauf der Oberst Paix⸗ hans, der Graf H. von Larochefoucauld und die Generale Subervic und Leydet theils fuͤr, theils gegen die Annahme des Budgets gesprochen, ward die allgemeine Diskussion elcglasem und
das erste Kapitel, worin fuͤr das Personal der Central⸗Verwaltung 1,495,000 Fr., so wie das zweite, worin fuͤr das Material 612,000 Fr. verlangt werden, ohne alle Debatte angenommen.
IHAAHreHAn
Allgemeiner Anzeiger f
Bekanntmachungen.
Bekanntmachung.
Der Land⸗ und Stadtgerichts⸗Kanzlist Carl Fried⸗
rich Katzur ist am 6. Mai 1831 zu Straßburg ver⸗ storben, ohne Leibeserben, oder andere hier bekannte Erben zu hinterlassen. Der eingezogenen Erkundigung zufolge ist der Carl Friedrich Katzur in Berlin ge⸗ buͤrtig, im Waisenhause zu Zuͤllichau erzogen, spaͤter
waͤhrend 10 Jahren bei dem Geheimen Ober⸗Justitz⸗ Rathe Lamprecht in Condition gewesen, dann
im Jahre 1798 in Lipno bei dem und seit dem April 1817 bei dem Land⸗ und Stadt⸗ gerichte zu Strasburg angestellt gewesen.
Es werden daher alle Diejenigen, recht auf den zu g, vermeinen, aufgefordert, ihre Anspruͤche in dem au 8 den 28. Dezember a. c., Vorm. 10 Uhr, auf dem hiesigen Ober⸗Landesgerichte vor dem De⸗
putirten, Ober⸗Landesgerichts⸗ Referendarius Fischer, anberaumten Termine entweder persoͤnlich oder durch einen mit Insormation und Vollmacht versehenen Stellvertreter, wozu die Justiz⸗Commissarien Brandt,
Koehler und Rgabe in Vorschlag gebracht werden, an⸗
zumelden und ihre Legitimation als Erben zu fuͤhren. Spollte sich in dem anberaumten Termine Niemand melden und sein Erbrecht nachweisen koͤnnen, so wird
der Nachlaß des Kanzlisten Katzur als herrenloses
Fiskus zugesprochen und ausgeantwortet vweerden. 8 Marienwerder, den 7. Februar 1833.
8 Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Landesgericht.
Edietal⸗Citation.
Die Frau des hier wohnhaft gewesenen Bedienten Dorothee Sophie geborne
Strott hierdurch aufgefordert wird, innerhalb dreier Monate, spaͤtestens aber in dem
am 3. September d. J., Vorm. 10 Uhr, vor dem Deputirten, Referendarius Sachse anstehen⸗ den Termine uͤber seinen jetzigen Aufenthalt in Per⸗ son oder durch einen zulaͤssigen und gehdrig bevoll⸗ maͤchtigten Mandatarius, wozu ihm die Justiz⸗Kom⸗ missarien Hannemann, Jochmus und Mehlisch vor⸗ geschlagen werden, Auskunft zu geben, und sich auf die Klage einzulassen, widrigenfalls die Ehe getrennt und der ꝛc. Strott fuͤr den schuldigen Theil erklaͤrt werden wird. 1 “
Frankfurt a. d. O., ben 14. Maͤrz 1833.
Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.
8 6 zwei Jayre in der Kanzlei des Kammergerichtes beschaͤftigt, Kreisgerichte daselbst,
welche ein Erb⸗ Nachlaß des verstorbenen Kanzlist Katzur
Edie
1) die
abwesend ist,
Schwetzkau,
Fraustadt aus
werden, lassen,
binnen 9 Monaten den 17
mann, in unserm
weitere Anweisung zu gewaͤrtigen,
lassenes Vermoͤgen
Nachbenannte Personen, als:
e Brauer Johann Gottlieb und fried Gebruͤder Rohrmann aus Bojanowo, von denen ersterer seit 1808
der Buchhalter Carl Lissa, welcher im Jahre 1811 die letzte Nachricht von seinem Leben gegeben hat,
3) der Brauergeselle
dessen Schwester
und letztere vor 17 Jahren der Musguetier Friedrich Schroͤdter aus Maade⸗ burg gebuͤrtig, welcher im
im Jahre 1808 die letzte Leben gegeben hat, so wie der Muͤllergeselle Daniel welcher seit 40 Jahren abwesend ist,
da sie seit der angegebenen Zeit von ihrem
Leben und Aufenthaltsorten nichts mehr haben hoͤren
sammt deren etwanigen unbekannten Erben
und Erbnehmern hierdurch oͤffentlich vorgeladen, sich
Dezember d. vor dem Deputirten, 8
mine persoͤnlich oder schriftlich zu melden und daselbst
daß die gedachten Verschollenen fuͤr todt erklaͤrt werden und deren saͤmmtliches zuruͤckge⸗
legitimirten Erben zugesprochen und Fraustadt, am 28. Februar 1833.
Koͤnigl. Preuß. Landgericht.
die Preu
An Freunde der Laͤnder⸗ und an Lehrer des geog richts
l
e r
8
tal⸗CEitatsonh.
0f. 4 Ats. Johann Gott Huͤlfsbuch beim Unterri 1
und letzterer seit 1806 anderer Lehrbuͤcher bedienen. Sigismund Hoffmann aue lesen fuͤr Freunde
selben belehren wollen. Von
Michael Franz Klupsch und nabich. gr. 8. circa 50
Helena Anna Klupsch aus von denen ersterer vor 22 Jahren
sich entfernt hat, erscheinen.
Lieferung ausgegeben. Ausfuͤhrlich den Inhalt des Buchs sind in
Jahre 1806 hier aus Buchhandlungen zu haben. — Ei
seiner Garnison entwichen ist, und Nachricht von seinem E. S. Mittler in Wanke aus Rawiecz,
kalienhandlung erschienen so eben: und spaͤtesten; in dem auf feldt; mit Begltg. d. Pfte. — — drei heitere Lieder
18 2. Landgerichts⸗Referendarius Rein⸗ brenner; mit Begltg, d. Pfte.
Gerichts⸗Locale anberaumten Ter⸗ „ im Falle des Ausbleibens aber Steyrischen-Tänze, von J. L ihren nachsten sich gemeldeten und vürher vorgetragen, in diesen 4 ausgehaͤndigt wird. * Jägerstralse
8 STs
Verein fuüͤr Pfe
Juni, t
Die Pferderennen beginnen am 15, 17. und 18. glich Morgens
Frmuͤr Harz⸗Reise Die Vierte, Gottschalk in den Harz sicht der ist so eben erschienen und in allen haben; Berlin, bei F. Duͤmmler.
rdezucht und Pferdedressur.
s Taschenbuch
9 Uhr. Eckardstein. v. Willisen.
WWW’ ———
A
Cours⸗Bericht fuͤr
zu berichtigen.
Expedition des
Literarische Anzeigen.
Auswaͤrtige Praͤnumerationen auf den taͤglichen
nende 2te Semester des dert, zu den bekannten Wohlloͤbl. Post⸗Aemtern
Ims a e
* g e.
nä z e i in Berlin, ist jetzt aus der Ober⸗Wa Markgrafen Straße Nr. 44, (dem
gegenuͤber) verlegt. In derselben Handlung erscheint
das mit dem 1. Juli 1833 begin⸗ 17. Jahrgangs, sind unveraͤn⸗ portofreien Saͤtzen bei den
vor Ablauf dieses Monats Staaten. Der Jahrgang,
gen Qrt., koßtet bei allen 4 Thlr.
8
Cours⸗Berichts in Berlin.
111“
—õ——
ischen Staaten.
und Voͤlkerkunde raphischen Unter⸗
ich h chte in der Geo⸗ graphie fuͤr Lehrer, die sich meiner oder auch Zugleich 1 nde der Erd⸗ und L bestimmt, die sich uͤber das Meri
Bogen.
Vorstehendes Werk wird Heftweise in monatlichen Lieferungen (die Lieferung in 5 Bogen zu 5 sgr.) Im Monat Mai d. J. wird die erste
Georg Reichardt.
Berlin, (Stechbahn Nr. 3 so wie dessen Handlungen zu Pofen, 1;S und Gnesen nehmen Bestellungen
Im Verlage der unterzeichneten Buch- und Musi-
reutzer, drei Lieder von Julius Mans- Prs. 7 ½ sgr.
Zugleich machen wir alle Freunde und Freundin- nen der Musik vorläufig derauf aufmerksam, dalss die, jetzt hier so allgemein beliebt gewordenen aufer auf der
Sunserem Verlage für Pianoforte erscheinen werden. Bechtold & Hartje in Berlin,
ehr verbesserte Auflage von:
arz, mit einer Charte und einer An⸗ Viktorshöhe, 8vo. gebunden 2 ½ Thlr. Buchhandlungen zu
W. Heinrichshofen, in Magdeburg,
Eduard Brandenburg's Buchhandlung
deutschen Thurme
—
Juristische Zeitung fuͤr die Koͤnigl. Preußischen bestehend aus 80 Bo⸗ respekt. Post⸗Aemtern
Ueber das dritte Kapitel, worin fuͤr den Generalstab 15 2 Fr. beantragt werden und wovon die Kommission einen s von 52,550 Fr. vorgeschlagen hat, kam es wegen Unvoll dhl der Versammlung zu keinem Beschlusse. Die Debaln⸗ naͤchsten Montag fortgesetzt werden, da die heutige Sitzun Bittschriften gewidmet ist. 1
Das Journal des Doöbats feiert es als einen lichen Umstand, daß seit einem 9 Emeute heimgesucht worden sey.
„Die mit der Pruͤfung des Gesetz⸗Entwurfes uͤber den lichen Unterricht beauftragte Kommission hat Herrn D. einen Doctrinair, zu ihrem Berichterstatter ernannt. Die zahl der Mitglieder der Kommission stimmt fuͤr die unverg Annahme des von der Pairs⸗Kammer amendirten Gesetz⸗ fes, waͤhrend die aus den Herren Vivien, Etienne und P bestehende Minoritaͤt ein neues Amendement in Vorschlag wonach die Beaufsichtigungs⸗Comite's fuͤr die Elementarse ganz wegfallen, deren Wirksamkeit unter das Municipal, und den Maire getheilt und dem Orts⸗Pfarrer nur die sicht uͤber den Religions⸗Unterricht gestattet werden Die Kommission fuͤr das Departemental⸗Gesetz hat Hern lon zu ihrem Berichterstatter gewaͤhlt, und wird durch ebenfalls die Annahme des Gesotzes, so wie es von der d Kammer veraͤndert worden, vorschlagen lassen.
Gestern ward in der Kirche St. Philippe du Roul⸗ feierliches Todten⸗Amt fuͤr den General Savary gehalten hierauf der Leichnam mit den militairischen Ehrenbezeig eines General⸗Lieutenants nach dem Kirchhofe des Pater 9 gebracht. Detaschements der vier Linien⸗Regimenter der hie Garnison bildeten die Eskorte. Unter dem nicht zahlreichm folge bemerkte man den Marschall Clauzel, die Generale „ Guisleminot, Subervic und Gourgaud und mehrere Mip beider Kammern. Keiner der Minister war ugegen.
Die beiden ministeriellen Blaͤtter, der ouvelliste un France nouvelle, sollen unter dem Titel des letzteren, du Format vergroͤßern wird, vereinigt werden. 1
Gestern sollte angekuͤndigtermaßen in der zoͤsisch⸗ katholischen Kirche zur Erinnerung an den Auffen n 5. und 6. Juni v. J. ein Trauer⸗Gottesdienst stattfinwa. gn sechzig Personen, worunter einige mit rothen Muͤtzen, nie mit Trauer⸗Floren am Hut, erschienen zu der befinn Stunde vor der Kirche, kehrten indessen, da auf Resin Polizei⸗Praͤfekten die Thuͤren derselben versiegelt waren, m richteter Sache um, ohne die Ruhe zu stoͤren.
Die Demoiselles Duguigny aus antes, welche als Pa ler des Aufenthalts der Herzogin von Berry angeklagt sind von dem Assisenhofe zu Rennes nach mehrtaͤgigen Vem lungen freigesprochen worden.
— Heute schloß 5proc. Rente cour. 104 60. 3proc. pr. compt. 78. 60. fin cour. 7 ohne den Coupon. öproc. Neap. pr. compt. 92. 30. fi 92. 60, 5proc. Span. perp. 79 ¾. Zproc. do. 48. 5prec.
sogenannten g.
pr. compt. 104, 39
„ 11. Juni. Oesterr. 5proc. Merul. 2½proc. 52 ¾. G. 1proc. 23 ¼. Br. 8G Part.⸗Obl. 137 ½. 137. Loose zu 1h öproc. Obl. v. 1832 89 ½. 89 ½. Poln. 1
Frankfurt a. M. 95 ⁄. 4proc. 861 ¼. 86 1⅝. Actien 1518. 1515. 193 ½. G. Holl. 59 ⅞. Br.
5
Redacteur Cottel. “ AX“ Gedruckt bei A. W. Hayn.
————
Bei A. Ruͤcker erschien in der 12ten fuͤr 10 sar. durch alle Buchhandlungen zu erhe
Der Eckensteher Nante im Verhoör⸗ 1 Posse von F. Beckmann. Mit einer col⸗ Abbildung.
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J. G. Fr. Kan⸗
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Bromberg darauf an.
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No. 27 a.
nde. Des Sonntagsgastes Nummern ersen! tals sind nun wieder bei uns vorraͤthig und daher auswaͤrtige wie einheimische Abonnemenl den vollstaͤndigen Jahrgang, so wie auf einzelne 0. tale effektuirt werden. Nr. 28. wird Sonnabende⸗ 15. Juni ausgegeben, bei E. W. Froͤhlich à0 Oberwallstraße Nr. 12 und 13, Jäͤgerstraßen⸗Ece
fuͤr Reisende
Eine bereits druckfertig liegende Antikritik g. die von Herrn Prof. Benary in den Berl. f. w. Kr. (Maͤrz 1833) erschienene, mir erst vor zem zu Gesichte gekommene Recension meiner 62 „Philosophia cabbalistica et Pantheisne werden die hiesigen Preuß. Provinz sal⸗Blarten; bisherigem Mangel an Platz, im naͤchsten Julio enthalten.
Köͤnigsberg in Pr., Mai 1833. 3
1 8 Dr. Freystadt
llstraße, nach der
die
8
Jahre die Hauptstadt von
Berlin, Sonntag den 16 ten
—
Fant
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. b Berlin, den 13. Juni 1833.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben am Sten d. dem Koͤniglich rinischen General⸗Major, General⸗Adjutanten, außerordent⸗ i Gesandten und bevollmaͤchtigten Minister am hiesigen Hofe, asen St. Martin d'Aglié, die Antritts⸗Audienz zu er⸗ sen und aus dessen Haͤnden das betreffende Beglaubigungs⸗ greiben, so wie die Allerhoͤchstdenenselben von seinem Monar⸗ bestimmten Insignien des Annunciaden⸗Ordens entgegen zu
men geruht.
1““
Bekanntmachung. X“X“ Vom 1. Juli d. J. an wird die Reit⸗Post von Berlin nach isswald (zum Anschluß an das Dampsschiff nach Schweden), che jetzt den Weg uͤber Oranienburg, Neustrelitz und Dem⸗ nimmt, auf die Straße uͤber Prenzlau, Pasewalk und An⸗
mverlegt. 1 die Aoherige Abgangs⸗ und Ankunfts⸗Zeit derselben bleibt
veraͤndert. ßuͤr die Staͤdte Demmin und Stralsund werden, im ge⸗ en Zusammenhange mit dieser Reit Post, besondere Post⸗Ritte und nach Greifswald eingerichtet. Gleichzeitig kommt besondere Reit⸗Post zwischen Berlin und Neustrelitz, auf Wege uͤber Oranienburg und Gransee, in Gang. Diese efertigt: esgs Berlin Mentag, Freitag 8 Uhr Abends, kommt an in Neustrelitz Dienstag, Sonnabend 9 Uhr Morgens, geht ab aus Neustrelitz Dienstag, Freitag 7 Uhr Abends, und trifft ein zu Berun Mittwoch, Sonnabend 8 Uhr Morgens. 88 Frankfurt a. M., den 11. Juni 1833. 1“ Der General— Postmeister, s Nagler. Bekanntmachung. Von dem noch ungetilgten Reste der im Jahre 1818 bei Handlungshause N. M. v. Rothschild zu London negeciir⸗ öprocentigen Preußischen Anleihe werden am 1. Oktober 9. durch Ausreichung 4procentiger Obligationen vom Jahre 1830 - durch die gewoͤhnliche planmaͤßige Til⸗
300,000 Pfd. Sterl.
36,000 ⸗ *
zusammen also 336,000 Pfo. Sterl. tragen, und zu diesem Behufe Dienstags den 18. Juni d. J. mittags 9 Uhr in unserm Geschaͤsfts⸗Zimmer, Markgrafen⸗ aße Nr. 46, in Gegenwart unsers Mitgliedes, des Ober⸗ germeisters Deetz und des Koͤnigl. Justiz⸗Kommissions⸗Raths Notarius Bode, durch das Loos gezogen werden. Die Kuͤndigung der gezogenen Obligationen wird durch die anntmachung ihrer Littern und Nummern, die baare Ein⸗ ng derselben aber am 1. Oktober d. J. bei dem obenerwaͤhn⸗ andlungshause in London erfolgen. 8 1 Fea den 14. Juni 1833. 8 Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden. other. v. Schuͤtze. Beelitz. Deetz. v. Lamprecht.
In der oͤffentlichen Sitzung der Koͤniglichen Akademie der ste am 11ten d. M. wurden, nach abgestattetem Jahres⸗ icht uͤber die aͤußeren Ereignisse, so wie uͤber die Thäͤtigkeit elben als oberste Kunst⸗Behoͤrde und als Lehr⸗Anstalt, sol⸗ de von dem akademischen Senat zuerkannte Praͤmien und rkenntnisse publicirt und den anwesenden Praͤmiirten durch Direktor der Akademie, als Vorsitzenden, uͤüberreicht:
J. Bei der Akademie als hohen Schule fuͤr Kuͤnstler er⸗ en Ermunterungs⸗Praͤmien erster Klasse: Die Maler Zeichner Karl Pohlke und Albert Koͤhler und der bhauer⸗Eleve Ferdinand August Fischer. gs⸗Praͤmien zweiter Klasse erhielten: Die Maler und
ubner Isaak Jakob, Franz Wagner, August Kase⸗
sky und Hermann Kramer; die Bildhauer⸗Eleven und delleurs Karl Heinrich Gramzow, Albrecht Wolff Karl Moͤller; der Medailleur Ludwig Held. Ermun⸗ ngs⸗Praͤmien dritter Klasse erhielten: Die Bildhauer⸗ den Karl Reinhardt und Heinrich Berges; der Zeich⸗ Karl Wildt; der Medailleur Johann Karl Fischer; Modelleurs und Schnitzer Wilhelm Achtermann und ard Stuͤtzel.
II. Bei der hiesigen Kunst⸗ und Gewerk⸗Schule (de⸗ Schuͤlerzahl im vorigen Jahre 732 betrug): 1) Als au⸗ ordentliche Anerkennung erhielten: Wilhelm Ewald brentin Krafft aus Berlin, Formstecher, Ernst August rVkfeld aus Nordhausen, Tischler, und Albert Eduard tenthin aus Berlin, Tischler, Jeder suͤnf Hefte der Buß⸗ chen Verzierungen. Ferner Eduard Simonssohn, Gold⸗ ster, Gustav Albert Eberstein, Glasschneider, Ferdi— d Quappe, Mechanikus, und August Griese, Tischler, milich aus Berlin, Jeder drei Hefte desselben Werkes. 2) toͤffentlichem Lobe wurden erwaͤhnt: Johann Gott⸗ ed Rentz aus Bergen in Sachsen, Weber, Karl Gott⸗ b Wilhelm Masberg aus Perleberg, Stubenmaler, Frie⸗ Wilhelm Herzsprung aus Berlin, Lehrer, Karl edrich Wilhelm Heintz aus Zechlin, Glasschleifer, und hann Friedrich Schroͤpfer aus Berlin, Stubenmaler. Die große silberne Preis⸗Medaille erhielten: Her⸗ un Julius Wilm aus Hamburg, Goldarbeiter, Ferdi⸗ nd Wilhelm Elsasser aus Berlin, Steinmetz, Franz oöhl aus Neuwald in Schlesien, Glasschleifer, August Ben⸗ in Reichenbach aus Tilsit, Instrumentenmacher, Jo⸗
erhaͤlt Karl Schwanitz aus Breslau, Tischler, als außeror⸗ dentliche Anerkennung drei Bußlersche Hefte.
Eichengrund im Trebnitzer Kreis, Muͤller.
Ermunte⸗
—,—
hann Friedrich Knocke aus Ellenberg in Hannover, Tisch⸗ V ler, Karl Johann Heinrich Hamann aus Berlin, Tisch⸗
ler, Adolph Bernhard aus Berlin, Zimmermann, und Karl
August Sametzky aus Dahlwitz, ebenfalls Zimmermann. 4) Die kleine silberne Preis⸗Medaille erhtelten: Gustav Albert Ferdinand Mertens aus Berlin, Formstecher, Fer⸗ dinand Raͤder aus Haͤnichen in Sachsen, Formstecher, Louis Bliesenik aus Berlin, Metalldreher und Mechanikus, August Friedrich Bock aus Berlin, Seidenwirker, Karl August v. d. Heiden aus Sakrow bei Potsdam, Goldarbeiter, Julius Karl Eduard Allmer aus Berlin, Stellmacher, Josias Buntzen aus Kopenhagen, Formschneider, Ludwig Wespi aus Berlin, Graveur, Gustav Friedrich Stutzer aus Char⸗ lottenburg, Former, Friedrich Wilhelm Ruͤthnick aus Ber⸗ lin, Tischler, Gottlieb Teichmann aus Baruth, Tischler, umd Ferdinand Rudolph Ludwig Eyfferth aus Berlin, Maurer.
IiI. Bei der Kunstschule zu Koͤnigsberg in Preußen, welche im vorigen Jahre 278 Schuͤler zaͤhlte, einige Dilettanten nicht mitgerechnet, und wegen vorzuͤglicher Leistungen mit beson⸗ derer Anerkennung genannt werden muß, erhält Julius Liebmann aus Koͤnigsberg, Goldarbeiter, als außerordentliche Belobung 3 Hefte des Bußlerschen Verzierungswerkes. Ferner erhalten die große silberne Preis⸗Medaille: Franz Georg Kaiser, Klempner, Johann Albert Strasbur⸗ ger, Maurer, und Heinrich August Kloth, Zimmermann; die kleine silberne Preis⸗Medaille erhalten: Robert Rupson, Muͤller, Friedrich August Till, Zimmermann (alle bis hierher Genannten sind aus Koͤnigsberg), und Otto Eduard Schimmelpfennig aus Gumbinnen, Wagenbauer.
IV. Bei der Kunst- und Bau⸗Schule in Magde⸗ burg, welche 115 Schuͤfer zaͤhlte, erhalten die kleine silberne Preis⸗Medaille: Christoph Ehricke aus Magdeburg, Zimmermann, Gustav Lehnert desgleichen, und Heinrich Hornkahl aus Koppenbruck, Maurer.
V. Bei der Kunst⸗ und Bauhandwerks⸗Schule in Breslau, aus welcher 175 Probe⸗Aebeiten eingegangen waren,
Die große silberne Preis⸗Medaille erhaͤlt: August Knaͤbel aus Jakobskirche bei Glogau, Maurer; die kleine silberne Preis⸗Medaille erhalten: Julius Krause aus Breslau, Maschinenbauer, Wilhelm Gotthard aus Jungwitz, Muͤh⸗ lenbauer, Franz Machinek aus Wanowitz im Leobschuͤtzer
Kreis, Maurer, Theodor Dybus aus Breslau, Maurer, Hermann Fendler desgleichen, und Gottlieb Feist aus
““
Berlin, den 12. Juni 1833. Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste.
8 Dr. G. Schadow, Direktor 5. Angekommen: Se. Erlaucht der Graf Joseph z Stolberg⸗Stolberg, von Stolberg.
Abgereist: Der Fuͤrst Lubecki, nach Warschau.
Der Hof⸗Marschall Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Al⸗ brecht, General⸗Masor von Stockhausen, nach Dresden.
Der Koͤnigl. Daͤnische Kammerherr, außerordentliche Ge⸗ sandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Reventlow, nach Marienbad.
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Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland. .
Frankvech. DParis, 8. Juni. In der gestrigen Sitzung der Deputir⸗ ten⸗Kammer sprach sich der Marschall Soult bei der Vorlegung seines Berichts uͤber die Oeganisation der Armee und uͤber ein umfassendes Vertheidigungs⸗System des Landes, zu welchem der Plan der Befestigung von Paris gehoͤrt, in folgender Weise aus: „Bevor die Diskussion uber das Budget des Kriegs⸗Mi⸗ nisteriums beginnt, glaube ich eine Abschrift des Berichts, den ich am 1. Mai dem Koͤnige zu uͤberreichen die Ehre hatte, auf das Bureau der Kammer niederlegen zu muͤssen. Dieses Dokument ist so wichtig, daß die Repraͤsentanten der Nation sich damit bekannt machen muͤssen, um das wahre Vertheidigungs⸗System des Landes, so wie ich dasselbe in Gedanken entworsen habe und meiner Pflicht gemaͤß aus⸗ fuͤhren werde, beurtheilen zu koͤnnen. Sie haben jetzt eine Ver⸗ anlassung, sich mit der großen Frage der Landes⸗Vertheidigung zu beschaͤftigen, eine Frage, die bisher von Niemand, weder von einem Mitgliede der Kammer, noch von einem Minister er— oͤrtert worden ist. Ich habe dem Koͤnige als wahrer Franzose, als treuer Unterthan, und nach meiner innersten Ueberzeugung die Gruͤnde, die mich dabei geleitet, auseinander gesetzt. Meine
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im Jahre 1814, so wie der Tag nach der Schlacht von Waterloo im Jahre 1815. Meine Ansichten haben sich seitdem nicht ge⸗ aͤndert; damals, wie jetzt, hielt ich ein allgemeines Vertheidigungs⸗ System fuͤr nothwendig Ich habe die großen, damit verbunde⸗ nen Schwierigkeiten zu beseitigen gestrebt, und es mir zur Bedingung gemacht, den Steuerpflichtigen durch Verminderung des Effektivbestandes der Armee moͤglichste Erleichterung zu ge⸗ waͤhren. Ich habe mich in meinem Plane, bei meiner Vorliebe fuͤr ihn, trotz meiner alten Erfahrungen, dennoch vielleicht irre fuͤhren lassen; habe ich mich wirklich geirrt, so ist es in guter Absicht geschehen, und ich wende mich an das Land und an Sie, als die Repraͤsentanten desselben, um diese wichtige üe-e ent⸗ scheiden, in welcher, nach meiner Ansicht, die ganze Zutunft Frankreichs beruhet; denn es handelt sich um Freiheit und nationale Unabhaͤngigkeit. Sollte die Kammer mir einen andern Beweggrund unterlegen, so wuͤrde ich ihn
nicht als den meinigen anerkennen; mein ganzes Leben
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Ausgangspunkte waren der Tag nach der Schlacht von Toulouse
9 war dem Ruhme und der Groͤße Frankreichs gewidmet und ich moͤchte am Ziele einer, wie ich mir wenigstentz bewußt bin, ehrenwerthen Laufbahn, keinen Vorschlag machen, der mir bei meinen Zeitgenossen zum Tadel gereichen koͤnnte. Nein, m. H., ich habe keinen Ruͤckgedanken, ich habe mich, wie gesagt, in die Zeit nach den Schlachten bei Toulouse und Water loo zuruͤckversetzt; als ich im Jahre 1814 bei Toulouse den letz ten Kanonenschuß thun ließ, um die Unabhaͤngigkeit des Lande. aufrecht zu erhalten, beschaͤftigte ich mich mit einem Vertheidi⸗ gungs⸗System, das mir seitdem stets gegenwaͤrtig geblteben ist und das ich nun mit vollem Vertrauen Ihrer Pruͤfung und Ihrem Nachdenken uͤbergebe. Ergiebt sich aus der Debatte das Gegentheil und stellt sie die Unvollkommenheiten meines Plan heraus, so wird dies dem Lande zum Vortheil gereichen und ich erklaͤre, daß meine Eigenliebe sich dadurch nicht verletzt fuͤhler wird. Bei einer Frage dieser Art giebt es fuͤr mich in der Kam mer keine verschiedene Parteien, sie betrifft das Interesse und die Zukunft Frankreichs und aus diesem Grunde werden Si Alle diesem wahrhaft nationalen Unternehmen beitreten wollen.
Das Memorial bordelais enthaͤlt eine Liste saͤmmtlicher Waͤhler mit Angabe der von ihnen gezahlten Steuern. Aus der⸗ selben ergiebt sich, daß uͤber drei Viertheile der Waͤhler zwische 200 — 400 Fr. direkter Steuern entrichten, und daß also auße den kleinen Grundbesitzern, die durch den Wahl⸗Census von 200 Fr. ausgeschlossen sind, auch die großen uͤber 400 Fr. besteuerten Grundbesitzer an den Wahlen wenig oder gar keinen Anthei nehmen. 1“
Der Constitutionnel meldet: „Es ist die Rede davon, dem General Savary einen Nachfolger im Kommando von Algier zu geben. Drei Kandidaten, der Marschall Clauzel, der Gene⸗ ral⸗Lieutenant Gutlleminot und der General⸗Lieutenant Pelet, jetziger Direktor des Kriegs⸗Depots, sind dem Koͤnige vorgeschla⸗ gen, der aber noch Keinen unter ihnen gewaͤhlt hat, und zwar aus folgenden Gruͤnden. Der Erstere ist nicht gewaͤhlt, weil man seinen Colonisations⸗Plan annehmen und dadurch eingeste⸗ hen muͤßte, daß die Verwaltung bisher kein gutes System be- folgt hat; der Zweite nicht, weil ein Mitzglied des Kabinets, welches Minister ohne Portefeuille ist, an das Verfahren des Generals im Orient und an die Oeffentlichkeit erinnert, die der.
selbe einigen fuͤr die Regierung verletzenden Eroͤrterungen ge⸗ 8 geben; der Dritte endlich nicht, weil er auf den Oppositions⸗ .
Baͤnken sitzt und bei seinen Ansichten uͤber die allgemeine Ver⸗ 3 theidigung des Landes und namentlich uͤber die Befestigung von “ Paris beharrt.“
Der Koͤnig wird, wie es heißt, auf den Bericht des Justizgaz
Ministers Strafmilderungen bei mehreren wegen politischer und gemeiner Verbrechen verurtheilten Individuen eintreten lassen; funfzehn zu lebenslaͤnglicher Eisenstrafe Verurtheilten soll die noch uͤbrige Strafzeit erlassen und bei 55 politischen Gefangenen die⸗ selbe ansehnlich verkuͤrzt werden. 1
Der AQuotidienne zufolge waͤren zwischen dem Kabinet⸗ und dem Paͤpstlichen Stuhl Hefegenzen entstanden, zu deren Besei⸗ tigung der Graf Alexander von Laborde naͤchstens mit einer Special⸗Mission nach Rom abgehen wuͤrde.
Der Moniteur giebt den Jealiaͤnischen Original⸗Text des gestern von ihm in einer Uebersetzung mitgetheilten Urtheiles des geheimen Marseiller Tribunals, welches die Italiaͤnischen Fluͤcht⸗ linge unter sich errichtet haben.
Der Précurseur de Lyon behauptet, daß die Namens Liste der Theilnehmer an der von der Sardinischen Regierung entdeckten Verschwoͤrung in Piemont dem Turiner Kabinet von dem diesseitigen Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten uͤber⸗ sandt worden sey. 3
Von einem in einer geheimen Druckerei erscheinenden legt⸗ timistischen Journal, „l'Espcrance“ betitelt, ist, der anhaͤstenden Nachforschungen der Polizei ungeachtet, bereits die siebenzehnte Nummer erschienen. . 8 8
Vorgestern Abend kam es zwischen den Soldaten des sten Karabinier⸗Regiments und denen des 40sten und 42sten Linien⸗ Regiments an der Barrière der Kriegsschule und in demselben Wirthshause, wo vor einigen Tagen der blutige Kampf stattfand, zu einer neuen, indessen nicht so bedeutenden Kolliston, auf welche ein Zweikampf folgte. Der Grund soll kein politischer gewesen seyn. ües Vier Wilde, drei Maͤnner und eine Frau von dem Quͤd⸗ Amerikanischen Stamme der Charruas, die von dem Direktor einer Franzoͤsischen Schul⸗Anstalt in Montevideo, Herrn Curel, hierher gebracht worden sind, wurden gestern von mehreren Mit⸗ gliedern der Akademie der Wissenschaften besucht. Ihre Haut ist kupferfarben, der Kopf fast rund, die Haare schwarz. Der erste unter ihnen, der Kazike Peiu, 50 Jahr alt, traͤgt noch die Narbe eines tiefen Sabelhiebes, den er in Kampfe er⸗ halten; seiner ernsten und unfreundlichen Miene ungeachtet, konnte er sich beim Anblick einiger in der Gesellschaft befindlichen jungen Damen des Laͤchelns nicht enthalten. Der zweite, Senake, der treue Begleiter des Kaziken in dem Kriege gegen die Brasilianer und durch Tapferkeit aus gezeichnet, traͤgt noch an der Brust die Narbe eines Lanzenstichs. Tacuabe, der juͤngste, hat angenehme Gesichtszuͤge; er war in seinem Va⸗ terlande durch seine Fertigkeit im Baͤndigen wilder Pferde und Stiere bekannt. Er gah vor der Gesellschaft Beweise seiner Kraft und Fertigkeit im Werfen einer an einem Riemen befestig⸗ ten Kugel, deren die Charruas sich bedienen, um ihre Feinde damit zu umschlingen und festzuhalten. Die junge Frau, Guyunusa mit Namen, ist nicht huͤbsch, obgleich sie keine so kupferfarbene Haut, wie ihre Landsleute has; sie ist jetzt die Gefaͤhrtin Tocu be’s, der, wie sie, erst 20 Jahr alt ist; fruͤher war sie mir dem Kazi⸗ ken vereinigt. Dies ist bei ihnen so Landessitte; Mann und Frau verbinden sich nach freier Wahl und verlassen einander, wenn sie sich nicht mehr gefallen; weitere Foͤrmlichkeiten fuͤr oͤlte Che giebt es gar nicht. Alle vier sind fast nackt und hocken um ein. Feuer, auf welchem sie das frische Fleisch, das man ihnen zur Nahrung giebt, roͤsten. Anfangs schienen sie uͤber die Gegen⸗ wart von funfzehn bis zwanzig fremden Personen schuͤchtern
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