1833 / 168 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

W

ausgesetzten Sattel und Zaum.

X f 11

Luftdruck 8 338.⸗ ar. Luftwaͤrme 8 Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter...

6) Herr von Miaskowsky, brauner engst Talisman vom

Snap und einer Timekeeper Stute. Reiter orange und schwarze

Kappe. 120 Pfd.

Sr. Durchlaucht des Fuͤrsten zu Carolath Feoher Hene Pylades, Herrn von Maltzahn⸗Cummerow uchs⸗Hengst Sir Henry, Herrn Amtsrath Uebel Seanh Heha Negro und desselben brauner Wallach Triton waren zuruͤckgezogen. 1

Erster Lauf. Das Abreiten war regelmäaͤßig; orack fuͤhrte, von allen dicht gefolgt; bis zur dritten Ecke wechselten die Pferde haͤufig ihre Plaͤtze, von da an begann das eigentliche Rennen zwi⸗ schen Belladonna, Sejanus und Dagobert. Von der vier⸗ ten Biegung an ward Belladonna geschlagen, auf der halben Distance begann Dagobert sein Rennen und schlug den Seja⸗ nus um eine Laͤnge, nach einem Lauf von 4 Minuten 452 Sekun⸗ den; Talisman hatte nicht den Distancepfahl passtrt. 1

Zweiter Lauf. Sejanus, Belladonna, Gandolin wa⸗ ren zuruͤckgezogen. Es liefen Dagobert, Borack. Borack fuͤhrte im langsamsten Tempo, vom Distancepfahl ab machte Dago⸗ bert sein Rennen und schlug den Borack um drei Laͤngen. er Lauf dauerte 6 Minuten 12 Sekunden.

Der Dagobert wurde dem Verein fuͤr den festgesetzten Kauf⸗

von 300 Fr. d'or uͤberlassen. 8

1 VI. Rennen auf der freien Bahn. 8 1 (Einfacher Sieg.) 8 Dreijaͤhrige Pferde aller Laͤnder. 120 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. ½ Meile. 10 Fr. d'or Einsatz. Reugeld. Offen bis zum 10. Juni und bis dahin zu nennen. Es erschienen:

1) Se. Durchl. Fuͤrst zu Carolath, 1 loo vom Waterloo und der Gavotte. Reiter roth mit gelben

Aermeln und gelber Kappe. 120 Pfd.

) Herr Amtsrath Braune, Fuchs⸗Stute Merlin⸗Mare vom Merlin und der Brillante. Reiter rothbraun, weiße

Aermel und Kappe. 117

2) Herr Gearvu hiefsen. Jpengg, braune Stute Emily vom Emilius und einer Camillus⸗Stute. Reiter roth, gruͤne

Aermel, schwarze Kappe. 117 Pfd.

Herr W. von Biel, brauner Hengst Flame, vom Master Robert und der Steam vom Wary Pope. Reiter blau, schar⸗ lach Aermel, schwarze Kappe. 120 Pfd.

5) Herr Graf Hahn⸗Basedomw, brauner Hengst Gondolier vom Godolphin, Mutter vom Whalebone und der Rosaline vom Giles. Reiter weiß, rothe Aermel und Kappe. ( Sieger, geritten von Benskin.) 120 Pfd.

88 Lichtwalds braune Stute Johanna ward zuruͤck⸗

gezogen.

preis

brauner Hengst J. Water⸗

4)

legelmaͤßig; Flame fuͤhrte, von der Mer⸗ 1 1— igen dicht gefolgt; von der letzten Biegung n war ein scharfes Rennen zwischen der Merlin⸗Stute, Gon⸗ olier und Fl. vom Distancepfahl an beschraͤnkte sich der ie beiden ersten, und Gondolier schlug die m Lauf von 2 Minuten 10 8 Der n⸗Basedow erhaͤlt aus der Subserip⸗ 1 z exhen * eahe . ü Praͤmie von 100 Fr. d'or e e der Einsaͤtze, Herr Amtsrath e di ere Haͤlfte der Einsaͤtze. 16, EE 8 VII. Rennen auf der Bahn mit Hindernissen. 8 (Einfacher Sieg.) Pferde aller Laͤnder. Zjaͤhrige 120 Pfd. 4jaͤhrige 144 Pfd. 5jaͤhrige 160 Pfd. 6jaͤhrige und aͤltere 166 fd. Herren reiten. Es erschienen: be Graf von Doͤnhoff, Fuchs⸗Stute Wasp. 2) Herr Lieutenant von Wilamowitz⸗ oͤllendor uchs⸗ Wallach Harras. 160 Pfd. S 1 g 3) Herr von Nockhausen, brauner Wallach Favorit. 163 Pfd. 4) 8* ; 28 n Derenthall, braune Irlaͤndische Stute. Herrn Lieutenants Grafen zu Stollbe rg braune Stute The Roe

wwWMar zuruͤckgezogen.

„Das Abreiten war Herr Lieutenant v. Wilamo⸗ witz uͤbersprang die erste Barriere zuerst, von dem Herrn Rittmei⸗ ster v. D erenthall dicht gefolgt, so gin das Rennen fort, bis die letzte Barrière uͤbersprungen war; von hier an nahm Herr Ritt⸗ meister v. Derenthall die Spitze und siegte um 3 Laͤngen. Die Fuchsstute Wasp und der braune Wallach Favorit waren ausge⸗ brochen. Das Rennen dauerte 2 Minuten 10 Sekunden. Der Herr Rittmeister v. Derenthall erhielt die von dem Verein als Preis ausgesetzte silberne Schale. Unterschrifts⸗Rennen

VIII. Das weil die bedingte Zahl von Unterschrif⸗

Nr. XX. fand nicht statt, ten nicht eingegangen war. 1 8 X. Rennen auf der freien Bahn. „(Einfacher Sieg.) Pferde aller Laͤnder. Zjaͤhrige 120 Pfd. 4jaͤhrige 138 5jaͤhrige 150 Pfd. aͤltere 156 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. ½ Meile. Anmel⸗ 8 dung offen bis zum Beginn des vorangehenden Rennens. Evrs erschienen 1) Se. Durchl. Fuͤrst zu Carolath, braune Stute Miß Litt⸗ leton geritten vom Herrn von Muschwitz (Sieger). 135 P 2) Herr von Rockhausen, brauner Wallach Favorit geritten

vom Besitzer. 153 Pfd. 3) Herr Lieutenant Graf Bruges, Fuchs⸗Wallach Renard ge⸗ von Emmerich,

ritten vom Besitzer. 153 Pfd. 4) Herr Lieutenant

ritten vom Besitzer. 153 Pfd. Favorit fuͤhrte, von der ersten Biegung kam Miß Littleton herauf, an der zweiten Biegung waren Renard und Ourique geschla⸗ gen, vom Distancepfahl an machte Miß Littleton ihr Rennen und schlug den Favorit um 3 Laͤngen, nach einem Lauf von 2 Minuten 26 Sekunden.

dem Sattler⸗Meister Herrn

, Der Sieger erhielt einen von Fischer, (unter den Linden No. 46.) angefertigten und als Preis

Rapp⸗Stute Ourique ge⸗

Franz von Eckardstein. von Willisen.

Meteorologische Beobachtung.

ꝙ½ Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

338,1* Par. 337,3 8‧ Par. Quellwaͤrme 7,5 °R

+ 18,1⸗2 R). + 12,5 °R. 8

+ 4 %R+ 5,%R sFlußwärme 15/2 *R. odenwaͤrme 12,1 ° R.

35 pCt. 55 p Ct. S e. Ausdünst. 0, 1 61‧ %Rh. iederschlag 0.

NO.

16. Juni.

+ 10,5 °R. + 4,2 °R 64 „Ct. heiter. NO.

37 12ev.

Preuss. Prämien-Scheine 94 ½¼. Oesterr. 92 3 ½ Span. 48 8¼. 58 do. 729.„

““

Auswärtige Börsen. 8

Niederl. wirkl. SCArnsg 484d um. 12. Jani. iederl. wirkl. Schuld 48 1⁄. 59 do. 89 8½. gesetzte ane- Bill. 221¼., 69 1018. Rass.,

c öN 11. Juni. 3 %, Cons. 90 5, à 7. Belg. 91 ½. Bras. 673¼. Dän. 74 ½. Nieder Uort. 60 ½¼. Kuss. 104 ⁄. 7 4. Niederl.

8“

Wien, 11. Juni. 5 Met. 95 ½. 4 % do. 867. Loose zu

Fl. —. Part.-Obl. 135. Bank-Actien 1255...

Börsse.

Den 17. Juni 1833. Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

Amtl. Fonds- und

nené- uIHx AN v82. ¶nn Grosshz. Pos. do.. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur.- u. Neum. do. Schlesische do. 4 Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N. Holl. vollw. Duk. Neue do. Friedrichsd'or . . Disconto

WAHgbxdnd‿αμ☚³έμάνονεε ꝓ⁵☚m³να St.-Schuld-Sch.

Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. 1. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.

Elbing. do.

V Danz. do. in Th.

104 ½ 106 ½

SüISESSSn

Westpr. Pfandbr.

Koͤnigliche Schauspiele. 1

Dienstag, 18. Juni. Im Opernhause: Hans Heiling, ro⸗ mantische Oper in 3 Abtheilungen, mit einem Vorspiele von E. Devrient; Musik von H. Marschner.

Im Schauspielhause: 1) La somnambule villageoise, vau-

deville en 3 actes, par Mr. Théaulon. 2) L'Enfant trouvé.

comédie en 3 actes et en prose, par MM. Picard et Mazbères.

Mittwoch, 19. Juni. Im Opernhause: Die Jungfrau von Orleans, romantische Tragoͤdie in 5 Abtheilungen, von Schiller. (Dlle. Thieme, vom Großherzogl. Hof⸗Theater zu Strelitz: Johanna, als Gastrolle.) 8

Anfang dieser Vorstellung: 6 Uhr.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Anfang dieser Vorstellung: 7 Uhr. 8

Donnerstag, 20. Juni. Im Schauspielhause: Kabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Akten, von Schiller Bauer: Ferdinand, als Gastrolle.) 88

Koͤnigstaͤdtisches Theater.

Dienstag, 18. Juni. Graf Schelle, Posse in 3 Akten, von L. Angely. Hierauf: Staberl als Freischuͤtz, Parodie mit Ge⸗ sang in 3 Akten.

Mittwoch, 19. Juni. Die Rosen des Herrn von Males⸗ herbes, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. (Fraͤulein von Putt⸗ litz: Susette, als ersten theatralischen Versuch.) Hierauf: Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten. Dann folgt: Die Nasenharmonika. Zum Beschluß: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr.

Donnerstag, 20. Juni. Fra Diavolo, oder: Das Wirths⸗ haus zu Terracina, komische Oper in 3 Akten; Musik von Auber.

Neueste Nachrichten. 8

Paris, 11. Juni. Der Koͤnig arbeitete gestern, gleich nach seiner Ankunft von Neuilly, mit mehreren Ministern, bewilligte dem Baron Pasquier und dem Pair Grafen von Truguet eine P egheh und kehrte um 5 Uhr nach seinem Sommersitze zuruͤck.

In der gestrigen Sitzung der Pairs⸗Kammer wurde ein Schreiben des Marquis von Dreux⸗Brézé verlesen, wodurch die⸗ ser der Kammer anzeigte, daß dringende Familien⸗Angelegenheiten ihn noͤthigten, auf einige Tage die Hauptstadt zu verlassen. Der

andels⸗Minister brachte hierauf den von der Deputirten⸗ Kammer bereits angenommenen Gesetz⸗Entwurf wegen der Vollen⸗ dung verschiedener oͤffentlicher Bauten in der Hauptstadt und den Provinzen ein. Nachdem eine Kommission zur Pruͤfung dessel⸗ ben ernannt worden, legte derselbe Minister auch noch den Gesetz⸗ Entwurf wegen der Befugnisse der General⸗ und Bezirks⸗Con⸗ seils, so wie zehn andere Gesetze von oͤrtlichem Interesse vor. An der Tagesordnung war zuletzt die Berathung uͤber eine Proposition des Barons Mounier wegen einer Veraͤnderung des Kammer⸗Reglements. Auf den von 7 oder 8 Pairs unter⸗ stuͤtzten Antrag des Grafen Tascher trat indessen die Versamm⸗ lung zu diesem Behufe in einen geheimen Ausschuß zusammen, so daß die oͤffentlichen Tribunen um 3 Uhr geraͤumt wurden.

In der Deputirten⸗Kammer war gestern die Debatte uͤber das Budget des Kriegs⸗Ministeriums an der Tagesordnung. Der Praͤsident bemerkte inzwischen, daß der Marschall Soult unpaͤßlich sey und mithin in den naͤchsten Tagen den Kammer⸗ Verhandlungen wahrscheinlich nicht werde beiwohnen koͤnnen, weshalb er (Dupin) vorschlage, jene Debatte noch auszusetzen und sich zunaͤchst mit dem Departemental⸗Gesetze, wie solches von der Pairs⸗ Kammer veraͤndert worden, zu beschaͤftigen. Dies letztere geschah, nachdem die Sitzung, wegen sinzulanglichkeit glieder, etwa eine halbe Stunde suspendirt worden. Herr Glais⸗ Bizoin widersetzte sich dem Antrage der Pairs⸗Kammer, daß die General⸗Conseils kuͤnftig aus eben so vielen I Litgliedern, als das betreffende Departement Kantone habe, bestehen solle, ohne daß jedoch die Zahl 30 uͤberschritten werden duͤrfe. Der genannte Deputirte verlangte die Wegstreichung dieser letztern Beschraͤnkung, nahm jedoch, auf die Bemerkung des Berichterstatters, daß das Gesetz alsdann noch einmal in die Pairs⸗Kammer wuͤrde zuruͤck⸗ wandern muͤssen und im Laufe der Session vielleicht gar nicht votirt werden wuͤrde, seinen Antrag wieder zuruͤck. Auf diese Weise gingen die Artikel 1 55 unverañͤndert durch. Der 56ste Artikel, wel⸗ cher von den Kantonal⸗Versammlungen handelt, veranlaßte Herrn Eschasseriaux, uͤber den „unbegreiflichen Leichtsinn“ Klage zu fuͤhren, mit welchem die Pairs⸗Kammer das Gesetz abgefaßt habe. Der Minister des Innern bemerkte, daß dergleichen oͤffentliche Angriffe einer Kammer auf die andere verfassungs⸗ widrig seyen. Nachdem hierauf der 56ͤte, so wie der 57ste und letzte Artikel angenommen worden, verlangte Herr Verollot, daß man mit der Abstimmung uͤber das ganze Gesetz * Tage lang warte. Die Versammlung nahm indeß auf diesen Vorschlag keine Ruͤcksicht, und genehmigte das Gesetz mit 224 Stimmen gegen 42. Der Praͤsident erkannte hierauf Herrn Garnier⸗Pages, welcher eine Frage an die Minister zu richten wuͤnschte, das Wort zu. Diese Frage bezog sich auf

Der Redner behauptete, daß, wenn das Gesetz durch die g genhaltung der Prinzessin uͤbertreten worden, es durch die lassung derselben aufs Neue verletzt werde. Daß diese Fa sung aus Ruͤcksichten fuͤr die zwischen der Prinzessin und jetzigen Koͤniglichen Familie bestehenden engen Bande ef werde und koͤnne Niemand glauben; denn haͤtte die Rezie solche Ruͤcksichten nehmen wollen, so wuͤrde sie die Her nicht zu einer Zeit, wo es ihr so leicht gewesen waͤre, schonen, bloßgestellt haben; nur zwei Gruͤnde ließen sich fuͤr di

lassung geltend machen, naͤmlich erstens der Umstand, daß dien den Aufstand in der Vendée herbeigefuͤhrten Gefahren voruͤber und zweitens eine fremde Einmischung. Die Freilassun Prinzessin habe nicht einmal die stillschweigende Billigun beiden andern Staats⸗Gewalten fuͤr sich und es sey unbegra wie dasselbe Ministerium, das sich seines Muthes bei der haftung so sehr geruͤhmt, jetzt die Herzogin ohne Weiteres s auf freien Fuß setze. Der Minister des Innern suchh naͤchst die Vorwuͤrfe zuruͤckzuweisen, die der Regierung! der Veroͤffentlichung der Schwangerschaft der Prinzessin gen worden. Die Regierung, behauptete er, habe bei dieser Gel heit bloß ihre Pflicht gethan. „Wir haben“, fuͤgte er hinzu Maßregeln in Bezug auf die 1 Verantwortlichkeit getroffen und wollen uns derselben nich ziehen. Der Grund, der uns veranlaßte, die Herzogin haften, war die Nothwendigkeit, dem Buͤrgerkriege ein En- machen; der Grund der uns bewog, sie wieder in Fi

nachtraͤglich eine Untersuchung anstelle.

der anwesenden Mit⸗

das Betragen der Regierung, hinsichtlich der Herzogin von Berry. ö111AA“ .

zu setzen, war die Beendigung des Buͤrgerkrieges, noch der Umstand kam, daß die Prinzessin jetzt aufa hat, eine politische Rolle zu spielen. Uebrigens ben die Berathungen, die in dieser Kammer auf Anlaß der h gangenen Bittschriften gepflogen worden, zur Genuͤge, diß Verfahren der Regierung von derselben gebilligt wird. Wa Behauptung betrifft, daß ein fremder Einfluß den Beschlu Regierung wegen Freilassung der Herzogin herbeigefuͤhn so weisen wir eine solche Beschuldigung, als unserer Regim unwuͤrdig, von der Hand.“ Herr Salverte verlangt, man uͤber die Verhaftung und Gefangenhaltung der Prpg

e Zugleich forderh Minister auf, sich naͤher daruͤber zu aͤußern, wie es zugi h nachdem man den Kammern ein Gesetz in Betreff der Ha versprochen, diese Letztere ohne Weiteres auf freien Fuß e worden sey. Der Großsiegelbewahrer wiederhohn schon einmal von ihm angefuͤhrte Thatsache, daß die rung es fuͤr unzulaͤssig halte, eine Koͤnigliche Pri⸗ vor Gericht zu stellen. Herr Mauguin erinnerte

Minister an seine vor zwei Jahren abgegebene Meinung, nach ein Ministerium, das sich augenblicklich uͤber die erhoben, sich beeilen muͤsse, von den Kammern eine Indemn Bill zu verlangen; dies sey aber in dem vorliegenden Falle geschehen, denn wenn vor einiger Zeit auch von der Depu Kammer uͤber diesen Gegenstand eine motivirte Tagesot) beschlossen worden, so habe der Praͤsident damals zugleich druͤcklich bemerkt, daß dieser Beschluß fuͤr alle kuͤnftige Betreff der Herzogin zu ergreisende Maßregeln, die Km in keinerlei Weise binde. Herr Thiers raͤumte ein, daf Regierung, sowohl bei der Verhaftung der Herzogin als hi ren Festhaltung, die gesetzlichen Formen uͤberschritten habr, dessen lasse sich dies durch ihr freimuͤthiges Betragen und h ihre Fuͤrsorge fuͤr das allgemeine Beste leicht entschubth Herr Garnier⸗Pagdès machte den Beschluß dieser Däͤn indem er aͤußerte, es sey zwar sonnenklar, daß das Gysez

letzt worden, gleichwohl sey es unmoöͤglich, die Minister dopr gen, so lange es in der Kammer eine Majoritaͤt gebe, die 1 len Dingen: Jal sage. Diese letztere Aeußerung erregte ßen Unwillen in den Centris. Die Versammlung erife hierauf die Debatte uͤber das Budget des See⸗Min riums. Herr Auguis, als der einzige eingeschriebene Rem durchlief die verschiedenen Theile dieses Verwaltungs⸗Zweh wobei er sich einen Angriff auf Herrn Karl Dupin erlaubte, in dem Marine⸗Budget unter drei verschiedenen Titeln auf fuͤhrt stehe. Nach einer Rechtfertigung dieses Letzteren, began die Berathungen uͤber die einzelnen Kapitel, die indessen kein hebliches Interesse darboten und wegen Unzulaͤnglichkeit der! anwesenden Mitglieder bald wieder abgebrochen wurden, um folgenden Tage fortgesetzt zu werden.

An die Stelle des aus der Kammer ausgeschiedenen 9e Laguette⸗Mornay ist Herr Girod, der Bruder des bekam Vice⸗Praͤsidenten des Staats⸗Raths, mit 80 Stimmen 96 44, die der Kandidat der Opposition erhielt, zum Depunn von Nantua (Departement des Ain) ernannt worden.

Auf außerordentlichem Wege sind gestern Abend hier richten aus Blaye vom 9ten d. M. eingegangen. Es ergieht daraus, daß, nachdem die Fregatte „Agathe“ von einem Da boote bis auf die Hoͤhe von Saint⸗Palais hinauf bugsitt den, dieselbe an diesem Tage gegen 8 ½ Uhr Morgens, bei ih trefflichen Nord⸗Nord⸗Ostwinde und einem sehr schoͤnen We mit der Herzogin von Berry und ihrem Gefolge am Bord,! Palermo unter Segel gegangen ist. Nach einer Stunde! man das Schiff bereits aus dem Gesichte verloren.

Nachdem der General Bugeaud auf die ihm von dar gierung fuͤr seine Mission nach Blaye bewilligte Entschaͤdia Summe von 25,000 Fr. zu Gunsten der Gemeinden Em und Lanouaille verzichtet hat, soll jene Summe fuͤr die! gung von Fontainen in diesen beiden Gemeinden verwe werden.

Der Moniteur enthaͤlt in seinem heutigen Blatte Nekrolog des in voriger Woche verstorbenen Generals Sa

Der aͤlteste Franzoͤsische Bischof, Herr von Dampidte 746), ist in seiner Dioͤcese Clermont mit Tode abgegangen

Herr Surlet de Chokier ist gestern von hier nach B zuruͤckgekehrt. 8

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Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. 10. cour. 104 35. 3proc. Pr. compt. 78. 40. fin cour. 78 5proc. Neap. pr. compt. 91. 75. üin cour. 92. —. ohme Coupon. 5proc. Span. perp. 79 ½. 3proc. do. 47 ½¾. 5proc. N Anl. 94 ½. Roͤm. 91 .

Frankfurt a. M., 14. Juni. Oesterr. 5proc. Metall 95 ¼, 4proc. 86 ¼. 86 ¼½. 2 ½roc. 52 ⅛. G. 1proc. 23 ⁄½. Br. b Aectien 1515. 1512. Part.⸗Obl. 137½. 137. Lsoose zu 10 493 %⅛ G. Holl. öproc. Obl. v. 1832 897. 891 Pene

Redacteur Cottetl.

Gedruckt bei A. W. Hahl

Herzogin von Berry unter

gen fuͤr die

Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.

der bei dem Land⸗- und Stadtgerichte zu Liegnitz angestellte

Kommissar Johann Heinrich Hasse ist zugleich zum ius im Departement des Ober⸗Landesgerichts zu Glogau t worden.

der bisherige Landgerichts⸗Referendarius Stuckart ist Fustiz⸗Kommissarius bei den Friedensgerichten des Kroͤbe⸗ sreises im Großherzogthum Posen, mit Anweisung des sitzs in der Stadt Rawicz, bestellt worden.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung Gumbinnen ist dem bisherigen Prediger Torno in pöhnen die Prediger⸗Stelle in Goͤritten verliehen worden.

ngekommen: Se. Excellenz der Erb⸗Hofmeister der ark Brandenburg, Graf von Koͤnigsmarck, von Netz⸗ bgereist: Ihre Durchlauchten der Fuͤrst und die Fuͤr⸗ Lilhelm Radziwill, nach Tevplitz.

der Kaiserl. Russische General⸗Major und Inspeeteur der rie, Suchosanet II., nach Dresden.

tungs⸗Nachrichten. ECEbbIla v.

lnmnirei ch.

Darls, 11. Juni. Die Rede, in welcher der Handels⸗ ster gestern gegen Herrn Mauguin das Verfahren der ung in Bezug auf die Herzogin von Berry zu rechtserti⸗ chte, lautete im Wesentlichen also: „Der ehrenwerthe vo⸗ eoner (Herr Mauguin) behauptet, das Ministerium habe en Beschluͤssen uͤber die Herzogin von Berry fortwaͤhrend ankt; ich fuͤr mein Theil kann demselben aber die Ver⸗ ng geben, daß ich keinen Augenblick uͤber das in dieser en Angelegenheit zu befolgende Verfahren unschluͤssig ge⸗ bin. An dem Tage, wo ich die Ehre hatte, in den Rath

snigs berusfen zu werden, fand ich in demselben bereits den

Entschluß vor, den Unruhen in der Vendeée durch Verhaf⸗

der Herzogin von Berry ein Ende zu machen, und eben

muͤthig war man daruͤber, daß die Prinzessin nicht vor ot zu stellen sey. Die Verantwortlichkeit fuͤr diese Verhaf⸗ habe ich ohne Bedenken auf mich genommen, was he geihan haben wuͤrde, wenn man dem Lande das Aerger⸗ ite geben wollen, die Herzogin vor einen Assisenhof zu

(Beifall in den Centris, Murren auf den Bänken der ition) Es ist allerdings wahr, daß die Prinzessin ohne setzlichen Foͤrmlichkeiten verhaftet worden ist und daß Be⸗ theilt war, sie bei Tag oder bei Nacht und ohne die Theil⸗ der Gzcichts⸗Behoͤrde festzunehmen; es ist wahr, daß die huͤre gewaltsam erbrochen worden und daß man in allen Dingen das gemeine Recht verletzt hat; eben so wahr ist sdie Herzogin ohne Urtheil gefangen gehalten und nunmehr ohne eine der gesetzlichen Foͤrmlichkeiten frei gelassen worden ist. Alles will ich nicht leugnen. Wo bleibt nun aber das ssungsmaͤßige? wird man mich fragen. Das Verfassungs⸗ e liegt in der Offenheit, womit die Regierung in dieser Angelegenheit verfahren ist, in den Ecklaͤrungen, die wir helt in der Kammer abgegeben haben. Daß wir diese e Frage der Kenntnißnahme der Kammer nie haben ent⸗ wollen, ergiebt sich daraus, daß wir an dem Tage der eftung der Herzogin beschlossen, die Sache vor die gesetz⸗ den Koͤrper zu bringen. Welches ist die wahre Richt⸗

der Regierung, unter der wir leben? Diese, daß egislative Maßregel, welche die Mitwirkung der drei zgewalten erheischt, auch von diesen wirklich genehmigt um Gesetzeskraft zu erhalten. Was aber die da⸗ erschledenen Re gierungs⸗-Maßregeln betrifft, so legen e den Kammern vor und handeln mit der direkten oder kten Genehmigung derselben. Darin besteht die Repraͤsen⸗ Regierung. Man kann nicht laͤugnen, und auch der vo⸗ Redner hat es nicht gethan, daß es Umstaͤnde giebt, wo ich uͤber das gemeine Recht stellen muß. Das Einzige, was egierung in diesem Falle zu thun hat, ist, daß sie die That⸗ mit Offenheit zur Eroͤrterung bringt, und das haben wir ;z wir haben die Beweggruͤnde, die uns leiteten, bereits sprochen und ich halte daher eine Wiederholung derselben berflüssig. Man hat uns vor der Kammer der Verletzung hesetzes angeklagt, und sie ist zur Tagesordnung uͤberge⸗ n, was sie nicht gethan haben wuͤrde, wenn sie die Mini⸗ rstrafbar erkannt haͤtte. Wenn man die Art, wie wir agesordnung der Kammer ausgelegt haben, fuͤr falsch haͤlt, die Letztere ja noch immer im vollen Besitze ihrer Rechte kann davon jeden Augenblick Gebrauch machen; uns indes⸗ keht es nicht hinzu, sie in dieser Beziehung zu einem iite zu veranlassen; das ist Sache unserer Gegner. Wenn von unserer Verantwortlichkeit sprechen, so heißt das, daß die Folgen dessen, was wir gethan, mit der Ruhe eines nGewissens und mit der Ueberzeugung abwarten, daß un⸗ Lerfahren in dieser wichtigen Angelegenheit nicht ohne Sicherheit wie fuͤr die Wuͤrde des Landes ge⸗ ist.“ (Von den Centris: Sehr gut, sehr gut!) Herr nier⸗Pages: „M. H., wir haben gesagt, das Gesetz sey bt worden und das Ministerium selbst hat dies eingeraͤumt. die Aufforderung betrifft, eine Untersuchung uͤber das Ver⸗ . Ministeriums zu veranlassen, so werden Sie begreifen, b nklage dieser Art bei einer Maäjorttaͤt, die bei dergleichen ungen in den Ausruf: Sehr gut! ausbricht, vollkommen nuß⸗ vn wuͤrde.“ (Viele Stimmen: Zur Ordnung! Zur Ordnung!)

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Herr Garnier⸗Pagds: „Man verlangt, daß ich zur Ordnung ermahnt werde, und dennoch habe ich nuͤr die Waohrheit gesagt, indem ich aͤußerte, daß es eine Mazoritat giebt, die bei derglei⸗ chen Erklaͤrungen ausruft: Sehr gut!“ Der Praͤsident: „Ein Theil der Kammer glaubte gehoͤrt zu haben, daß sie gesagt, die Mazoritaͤt rufe immer: Sehr gut!“ Herr Garnier⸗Pagds: „Ich habe das unmoͤglich sagen koͤnnen, da sich aus mehreren neuen Beschluͤssen der Kammer das Gegentheil ergiebt; ich habe nur geaͤußert, daß, um eine Anklage gegen die Minister zu er⸗ heben, wenigstens die Moͤglichkeit des Erfolges vorhanden seyn muͤsse; diese ist aber nicht vorhanden, sobald die Majoritaͤt, nach⸗ dem der Minister eine Verletzung der Gesetze selbst eingeraͤumt, nichts desto weniger in den Ruf ausbricht: Sehr gut!“

Die Oppositions⸗Blaͤtter sind untroͤstlich uͤber die gestrige Sitzung der Deputirten⸗Kammer, in welcher das Eingestaͤndniß des Herrn Thiers, daß die Regierung in ihren Maßregeln in Bezug auf die Herzogin v. Berry das Gesetz verletzt habe, von der Majoritaͤt beifaͤllig aufgenommen worden ist. Der Constitu— tionnel wundert sich, daß der Praͤsident bei diesem Gestaͤndniß des Handels⸗Ministers nicht den Hut aufgesetzt und die Sitzung aufgehoben habe. .

Die Polemik uͤber das von dem Kriegs⸗Minister vorge⸗ schlagene System der Befestigung von Paris wird von den Blaͤttern der verschiedenen Farben noch immer eifrig fortgesetzt. Das Journal des Doöbats, das gestern in einem zweiten Artikel uͤber diesen Gegenstand das System der einzelnen Forts zu rechtfertigen suchte, wird heute von dem Nattenal bekaͤmpft.

Die AQuotidienne erzaͤhlt: „Ueber den Zweck der Befe⸗ stigung von Lyon und Paris mag Feolgendes Aufschluß geben: Vor einigen Tagen traf der Herzog Decazes mit einem Minister bei einem Mittagsmahl zusammen. Das Gespraͤch kam auf die taͤg— lich wachsende Macht der politischen Parteien, welche der jetzigen Ordnung der Dinge abgeneigt sind. Einer der Gaͤste erzaͤhlte, er sey vor Kurzem in Lyon gewesen und habe gesehen, daß die Parteien die wirklichen Herren der Stadt seyen, in welcher die Regierung nur noch einen Schein von Macht habe. Als eine andere Person bemerkte, daß es in Paris deinahe eben so sey, ließ der Minister sich die Worte entschluͤpfen: „Und unsere Forts werden vor anderthalb Jahren nicht fertig seyn!“

Der General Bugeaud hat vor seiner Abfahrt von Blaye an die Garnison der Citadelle einen Tagsbefehl erlassen, worin er derselben fuͤr die strenge Disciplin, so wie fuͤr den Eifer und die Geduld, die sie woͤhrend des langen und einfoͤrmigen Dien⸗

stes in der Citadelle bewiesen, seinen Dank sagt.

Aus Marseille wird unterm 5ten d. M. gemeldet: „Seit einigen Tagen sind in mehreren Stadtvierteln Schlaͤgereien aus⸗ gebrochen; es fanden Volks⸗Auflaͤufe statt, und auf der großen Promenade wurden zwischen den beiden Parteien, den Karlisten und Republikanern, Faust⸗ uvnd Stockschlaͤge gewechselt. Am Montag Abend ist sogar Blut geflossen. Zwei junge St. Si⸗ monianer wurden am Hafen von einem Volkshaufen angefallen und fuͤrchterlich gemißhandelt; die Weiber waren dabei in der Mehrzahl und zeichneten sich durch ihre Erbitterung aus. Der Kommandant des Wachtpostens verhinderte groͤßeres Ungluͤck.

Die Zahl der Schuͤler auf saͤmmtlichen Koͤniglichen Gymna⸗ sien in Frankreich betraͤzgt 15,060, wovon 5285 die hiesigen Gym⸗ nasien besuchen.

Der Baron Taylor hat gestern eine lange wissenschaftliche Reise ins Ausland angetreten.

In Clermont hat man beim Graben unter einem Hause ein kostbares und wohlerhaltenes Roͤmisches Mosaik in einer Tiefe von 12 Fuß gefunden.

Der Graf v. Bourmont befindet sich jetzt in Genf. Der Vicomte von Chateaubriand wird von hier dort erwartet.

Die letzten von hier nach dem Fort St. Michel gebrachten politischen Gefangenen steckten am 6ten d. bei ihrer Ankunft in der Stadt Vire (im Departement des Calvados) eine dreifar⸗ bige Fahne mit der Inschrift: „Zten und 6ten Juni; es lebe die Republik!“ zum Wagen hinaus. Die Fahne ward sogleich in Beschlag genommen und beim Koͤnigl. Prokurator niederge⸗ legt, und die beiden die Bedeckung bildenden Gendarmen nebst dem Kutscher wurden verhastet, weil dieser Versuch, die oͤffent⸗ liche Ruhe zu stoͤren, nur mit ihrem Wissen geschehen konnte.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 11. Juni. Nachdem verschiedene Bittschriften uͤber⸗ reicht worden waren, trug der Lord⸗Kanzler auf die zweite Lesung der Bill in Betreff der Lokal⸗Gerichtsbarkeiten an. Er wisse, sagte er, daß uͤber den Grundsatz der Bill einige Mei⸗ nungs⸗Verschiedenheit stattfinde; er glaube aber, daß es zweck⸗ maͤßiger seyn wuͤrde, die Debatte daruͤber auf eine kuͤnftige Ge⸗ legenheit zu verschieben. Lord Lyndhur st sagte, daß, obgleich es gebraͤuchlich sey, den Grundsatz einer Bill bei der zweiten Le⸗ sung zu eroͤrtern, wolle er sich doch dem Wunsche des edlen Lords fuͤgen, und seine Bemerkungen bis zur dritten Lesung zuruͤckhal⸗ ten. Die Bill erhielt hierauf die zweite Lesung.

Unterhaus. Sitzung vom 11. Juni. Eine von Herrn Cobbett uͤberreichte Bittschrift, worin einein Mitgliede des Hauses, dem Sir T. Troubridge, vorgeworfen wurde, sich falscher Papiere bedient zu haben, um zu einer Befoͤrderung im Seewesen zu gelangen, wurde auf den Antrag des Sir J. Gra— ham von dem Hause als verleumderisch zuruͤckgewiesen. In dem Ausschusse uͤber die Westindischen Angelegenheiten kam der Ate Be⸗ schluß zur Berathung, welcher folgendermaßen lautete: „Zur Ent⸗ schaͤdigung der Westindischen Eigenthuͤmer wird Se. Majestaͤt er⸗ maͤchtigt, eine Summe von nicht mehr als 20 Millionen Pfund Sterling zu bewilligen, welche so verwendet werden soll, wie das Parlament es spaͤterhin fuͤr zweckmaͤßig erach⸗ ten wird.“ Herr Robinson erlklaͤrte sich mit dem Grundsatze der Entschaͤdigung ganz einverstanden; uͤber die Art und Weise aber, wie dieselbe bewerkstelligt werden sollte, duͤrften sich große Meinungs,Verschiedenheiten ergeben. Der Enthusiasmus des Englischen Volkes fuͤr die Abschaffung der

ginale an Dilettanten, in der Klasse

Sklaverei duͤrfte leicht etwas abgekuͤhlt werden, wenn der Kanz⸗ ler der Schatz⸗Kammer gezwungen wuͤrde, jaͤhrlich eine neue Stever von ungefahr Einer Million Pfund Sterling aufzulegen. Bis jetzt habe man noch nicht Zeit gehabt, die Ansicht des Vol

kes hinsichtlich des Betrages der vorgeschlagenen Entschaͤdigung

zu erforschen. Er seinerseits protestire dagegen, daß man dieselbe durch eine Auflage auf Consumtions⸗Gegenstuaͤnde erheben wolle: denn dadurch wuͤrden hauptsaͤchlich die arbeitenden Klassen besteuert werden, welche ohnehin schon schwer genug zu tragen haͤtten. Lord Althorp bemerkte, daß es sich jetzt noch nicht darum handle, die Art und Weise der Entschaͤdigung festzustellen, son⸗ dern sich nur uͤber den Grundsatz zu verstaͤndigen. Die Mei⸗ nung des Volkes uͤber diesen Gegenstand sey allerdings bekannt; denn in zaͤhllosen Bittschriften habe es sich dahin ausgesprochen, daß es bereit sey, jede Summe zu bewilligen, die zur Erreichung des Zweckes fuͤr noͤthig erachtet wuͤrde. Uebrigens werde den Westendischen Eigenthuͤmern die in Rede stehende Summe auf keinen Fall fruͤher ausgezahlt werden, als bis die gan⸗ ze Maßregel in allen ihren Theilen vollstaͤndig in Aus⸗ fuͤhrung gebracht worden sey. Im Laufe der Debatte wurden vier Amendements vorgeschlagen. Das erste des Herrn Buxton lautete dahin, daß die Haͤlfte der geforderten Summe den Pflanzern nur erst nach Ablauf der durch die Bill festge⸗ stellten Arbeits⸗Zeit der Sklaven bezahlt werden solle. Herr Wason schlug vor, daß eine gewisse Summe jaͤhrlich den Stla⸗ ven als Arbeitslohn gezahlt und den Pflanzern auf solche Weise Erleichterung verschafft werden solle. Der Oberst Evans trug darauf an, daß man die Kolonieen durch Herabsetzung der Zoͤlle zu entschaͤdigen suchen solle, und Herr Briscoe endlich machte den Vorschlag, daß die Summe von 20 Meillionen Pfd Sterlinge wieder um 5 Millionen reducirt werden solle. Ueber saͤmmtliche Amendements wurde abgestimmt, und dieseltzen mit bedeutender Stimmen⸗Mehrheit verworfen. Der Beschluß der Regierung wurde darauf mit 296 Stimmen gegen 77 ge⸗ nehmigt. Auf die Frage des Herrn C. Buller, wann der An⸗ trag wegen Erhoͤhung des Zolles auf Zucker vor das Haus kom⸗ men solle? erwiederte Lord Althorp: „Ich habe es niemals als etwas Bestimmtes ausgesprochen, daß ich elne Erhoͤhung jenes Zolles vorzuschlagen gedaͤchte, noch weniger kann ich also einen Tag nennen.“ Herr Stanley sagte, daß man die Ab⸗ sendung des Westindischen Paketbootes verzoͤgert habe, um die Entscheidung des Parlamentes uͤber die Vorschlaͤge der Regierung mitsenden zu koͤnnen, und er halte es daher fuͤr seine Pflicht, auch noch den letzten Punkt heute Abend zur Sprache zu brin⸗ gen; dieser lautete dahin, „daß Se. Majestaͤt ermaͤchtigt werden sollten, alle solche Ausgaben zu machen, welche durch die Er⸗ richtung einer wirksamen, besoldeten Magistratur in den Kolo⸗ nieen, und durch den, den Kolonial⸗Legislaturen zu leistenden Beistand bei der Sorge fuͤr die religioͤse und moralische Erzie⸗ hung der zu emancipirenden Neger⸗Bevoͤlkerung, veranlaßt wer⸗ den duͤrften.“ Herr Buyton schlug vor, hinter dem Worte Erziehung, die Worte: „nach liberalen und faßlichen Grund⸗ saͤtzen“, einzuschalten. Herr Stanley bemerkte, daß, da es nicht der Wunsch der Regierung sey, irgend ein ausschließliches System der religioͤsen Erziehung angenommen zu sehen, er gegen die Einschaltung der vorgeschlagenen Worte nichts einzuwenden habe. Der so veraͤnderte Beschluß wurde hierauf angenommen. Eine von Herrn Wason vorgeschlagene Resolution, alle durch den Plan der Regierung veranlaßte Kosten durch eine Eigenthums⸗ Steuer zu decken, wurde ohne Abstimmung verworfen, und die angenommenen fuͤnf Beschluͤsse der Regierung darauf noch einmal verlesen und zur Berichterstattung beordert. Das Haus vertagte sich um auf 3 Uhr Morgens.

London, 12. Juni. Der Niederlaͤndische Gesandte, Herr Dedel, hatte gestern eine lange Unterredung mit Lord Palmer⸗ ston im auswaͤrtigen Amte. Bald darauf hatten auch der LXM“ Talleyrand und der Belgische Gesandte, Herr van de Weyer, eine Konferenz mit dem Staats⸗Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten. Die Times, welche gestern auch, wie andere Englische Zeitungen, gehoͤrt haben wollte, baß Herr Dedel von seiner Mission abberufen worden, meldet heute: „Jemand, der in dieser Sache gut unterrichtet seyn muß, versicherte uns heute daß Herr Dedel nur auf 8 oder 10 Tagen nach Holland geht um mit seiner Regierung uͤber die Punkte, welche den Gegen stand der noch zu erledigenden Unterhandlungen bilden sollen, persoͤnlich Ruͤcksprache zu nehmen, und daß derselbe in jedem Fall, und hoffentlich mit der noͤthigen Vollmacht zum Abschluß eines Definitiv⸗Traktats versehen, hierher zuruͤckkehren wird.“

Lord Althorp empfing gestern im Schatz⸗Amte zwei Deputa tionen, die sich uͤber die Bank⸗Angelegenheiten mit ihm bespra chen. An der Spitze der einen Deputation, die aus 25 Perso⸗ nen bestand, unter denen sich auch eintge Parlaments⸗Mitglieder befanden, stand Herr Francis Lloydnaus Birmingham, an der Spitze der anderen Herr Warstand.

Herr Hume soll die Absicht haben, naͤchsten Freitag, wenn es uͤber seinen Antrag auf gaͤnzliche Abschaffung der Haus⸗Steuer zu Abstimmung koͤmmt, einen Namens⸗ Aufruf des Hauses zu veranlassen.

Vorigen Montag vertheilte der Herzog von Sussex die Preise des hiesigen Kunst⸗- und Gewerb⸗Vereins. In den Klas⸗ sen der Mechanik, Chemie und Landwirthschaft wurden 22 Preise, in der Klasse der schoͤnen Kuͤnste 16 fuͤr Kopien und 3 fuͤr Ori⸗ der Architektur 6 an Zoͤg⸗ linge fuͤr architektonische Entwuͤrfe, 3 Preise wurden an Kupfer⸗ stecher und 18 an Kuͤnstler, davon 6 fuͤr Kopien und 12 fuͤr Originale, vertheilt. Neun Individuen wurde von der Gesel⸗ schaft Dank zuerkannt fuͤr verschiedene Verbesserungen in tech⸗ nologischer und wissenschaftlicher Hinsicht. Die Festlichkeit erlitt dadurch, daß ein Individuum auftrat und laut auf einen 8 Preis fuͤr sich Anspruch machte, eine unangenehme Stoͤrung.

Die Times sagt: „Wer in der letzten Zeit die Irlaͤndi⸗ schen Zeitungen gelesen hat, muß mit Bedauern sehen, daß die

Angriffe auf die mit Vollziehung der Gesetze beauftragten Per⸗