1833 / 172 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Minister mit 270 Stimmen gegen 40 genehmigt. Hierauf wurde Bericht uͤber die Beschluͤsse hinsichtlich der Ostindischen Compagnie erstattet, und verordnet, daß eine auf dieselbe gegruͤn⸗ dete Bill eingebracht werden solle. Herr Wilks verschob seinen Antrag auf Einfuͤhrung dreijaͤhriger Parlamente bis zum 28sten d. M. Das Haus vertagte sich um 1 Uhr.

London, 15. Juni. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin wohnte vorgestern der Feierlichkeit bei, die jaͤhrlich in der St. Pauls⸗ Kirche und in der Wohnung des Lord⸗Mayors von dem Verein

zur Erziehung und Versorgung armer Kinder der Stadt Lon⸗ don begangen wird. Die Thuͤren der Kathedrale waren schon frühzeitig von einer großen Volksmenge umgeben, die den feier⸗ lichen Einzug der Koͤnigin mit ansehen wollte. Um 11 Uhr bestieg der Lord⸗Mayor mit seiner Gemahlin, be⸗ gleitet von dem Schwerdt⸗ und dem Insignien⸗Traͤ⸗ ger, welche Schwerdt, Perle und Scepter trugen, seine mit sechs Grauschimmeln bespannte Staats⸗Kutsche und begab sich nach:Temple⸗Bar. Ihm folgten die Aldermen und Sheriss. Kurz vor halb 12 Uhr langte der Zug der Koͤnigin, von einem Deraschement Leibgarde gefolgt, an den Thoren der City an. Der Lord⸗Mayor stieg nun aus dem Wagen, nahte sich der Kutsche Ihrer Majestaͤt und bewillkommnete die Koͤnigin mit der alten Formel „in der guten Stadt London“, worauf Letztere er⸗ wiederte, daß sie sich sehr gluͤcklich schaͤtze, mit dem Lord⸗Mayor innerhalb der Gerichtsbarkeit Sr. Herrlichkeit zusammenzu⸗ treffen. Der Zug begab sich nun in folgender Ordnung nach der Kathedrale: Die Gerichts⸗Beamten der City, die Sheris, die Aldermen, das Gefolge Ihrer Majestaͤt in drei Kutschen, ein Detaschement Leibgarde, der Lord⸗Mayor, die Koͤ⸗ nigin, ein Detaschement Leibgarde. Bei ihrer Ankunft in der Kathedrale wurde die Koͤnigin von dem Herzog von Glocester, dem Bischof von London, dem Diakonus und dem Kapitel empfangen und nach ihrer Loge geleitet, waͤhrend die Orgel den nationalen Doppel⸗Chor spielte. Der Bischof von Hereford, Bruder des Lord Grey, hielt die Predigt. Nach Beendigung des Gottes⸗ dienstes begab sich Ihre Majestaͤt, in Begleitung des Herzogs von Glocester, des Prinzen Georg von Cambridge, der beiden Prin⸗ zen von Solms und ihres Gefolges, in das Haus des Lord⸗ Mayors. Die Koͤnigl. Herrschaften traten durch das Hauptthor ein und wurden von der Lord⸗Mayorin und dem Ceremonien⸗ meister mit dem Amtsstabe empfangen und durch den von einer ußerst eleganten Gesellschaft gefuͤllten Saal nach den Staats⸗ Zimmern gefuͤhrt, wo eine auserlesene Collation von Fruͤchten, Eis und dergleichen servirt war. Das Geschirr auf der fuͤr die Koͤ⸗ niain bestimmten Tafel war von Gold. Die Gesellschaft begab sich sodann in die Aegyptische Halle, die aufs praͤchtigste geschmuͤckt und deren Fußboden mit Scharlachtuch bedeckt war. Am oberen Ende der Halle war ein Staats⸗Sessel nebst Fußschemel angebracht, über welchem die Koͤnigl. Fahne und das Panier des Lord⸗ Mayors slaggten. Ihre Majestaͤt nahm auf dem Sessel Platz, waͤhrend der Herzog von Glocester und der Prinz Georg von Cambridge zur Rechten, die Lord⸗Mayorin zur Linken desselben standen. Der Lord⸗Mayor, der Recorder, die Aldermen und die Sherifs uͤbereichten hierauf der Koͤnigin folgende Adresse, die von dem Recorder vorgelesen wurde: 8 „Genehmigen Ew. Majestaͤt, daß ich im Namen des Lord⸗ Mayors, der Aldermen und der Corporation der Stadt London un⸗ terthaͤnigst um die Erlaubniß bitte, Ew. Majestaͤt deren tiefe Dank⸗ barkeit fuͤr ihre huldvolle Herablassung, indem sie die Lord⸗Mayors⸗ Wohnung dieser City mit Ihrer Koͤnigl. Gegenwart beehren, aus⸗ druͤcken zu duͤrfen; wir theilen von Herzen mit allen Unterthanen Sr. Matestaͤt die Bewunderung der ausgezrichneten Tugenden, wel⸗ che die erlauchte Gemahlin unseres geliebten Souverains in so hohem Grade schmuͤcken, so wie des glaͤnzenden Vorbildes und Beispiels, welches sie dem Geschlecht darbieten, von dessen Wohlverhalten das Gluͤck und die theuersten Interessen des haͤuslichen Lebens und ei⸗ ner tuͤchtigen gesellschaftlichen Ordnung so wesentlich abhaͤn⸗ gen. Der maͤchtige Antrieb, womit Ewr. Maäfestat huldreiches Er⸗ ssccheinen in St. Paul die wohlthaͤtigen Zwecke dieses Tages ange⸗ feuert hat, wird den Herzen der Londoner Buͤrger und des ganzen Publikums stets tief eingepraͤgt bleiben. Geruhen Sie, die innig⸗ sten Wuͤnsche und Gebete zu empfangen, daß Ew. Majestaͤt sich mit Ihrem so huldvollen Souverain eine lange Lebenszeit hindurch der hoͤchstmoͤglichen Wohlfahrt und Gesundheit erfreuen moͤgen, und genehmigen Sie unsere zuversichtlichste Ueberzeugung, daß Ewr. Majestaͤt erlauchter Name und erhabener Charakter der spaͤtesten Nachkommenschaft auf dem glaͤnzendsten Blatt unserer Geschichte üͤberliefert werden wird.“

Hierauf antwortete die Koͤnigin mit folgenden Worten, die ie von einem Papier ablas:

„Herr Recorder! Ich danke Ihnen aufrichtigst fuͤr die ehr⸗ rbietige und herzliche Adresse, die Sie Mir Namens des Lord⸗ Mayors, der Aldermen und der Corporation der Stadt London

uͤberreicht haben. Die loyalen und' ergebenen Aeußerungen mit Hinsicht auf den Koͤnig, Meinen Gemahl, und die Gesinnungen Ihres ehrerbietigen Gefuͤhls gegen Mich werde Ich stets dankbar in Meinem Gedaͤchtniß bewahren; und Ich bitte Sie, versichert zu seyn, daß es von Meiner Seite an keiner Anstrengung fehlen soll, um durch Meine Unterstuͤtzung und Huͤlfe die so schaͤtzbaren Hand⸗ lungen der Mildherzigkeit zu befoͤrdern, denen Ich heute beige⸗

1 - 4 andern uͤber die menschenfreundlichen Gesinnungen dieser groͤßten Stadt der Welt ein so ehrenvolles Licht verbreiten.“ b

Nach dieser Ceremonie begruͤßte Ihre Majestaͤt die Lord⸗ Maporin, und der Lord⸗Mayor stellte der Koͤnigin die Aldermen uüund die angesehensten Mitglieder der Corporation vor. Die Köwiain blieb noch uͤber eine halbe Stunde zugegen und bezeigte dem Lord⸗Maypor und seiner Gemahlin ihre hohe Zufriedenheit sübber den Empfang, den sie bei den Buͤrgern der guten Stadt EPondon gefunden habe.

Deerr Herzog und die Herzogin von Cumberland und die

8 beiden Prinzen von Solms speisten vorgestern bei Ihren M

b wohnt, und die nebst vielen

Laje⸗ staͤten im St. James⸗Palast. Der Herzog und die Prinzen begleiteten sodann die Koͤnigin in ein von dem Verein fuͤr aͤltere Musik veranstaltetes Konzert, in welchem Werke von Haͤndel, Haydn, Mozart und Gluck aufgefuͤhrt wurden. Der Fuͤrst Talleyrand und der Tuͤrkische Geschaͤftstraͤger Herr Mauroseni hatten vorgestern eine Zusammenkunft mit Lord Palmerston im auswärtigen Amte. In Plymouth kam am 11ten d. M. die Englische Brigg 2 sengeltaube“ nach einer Fahrt von 14 Tagen von Porto an. Bei ihrem Absegein lag Sartorius mit einem Zweidecker, 2 Fre⸗ gatten und mehreren kleinen Schiffen vor der Barre. Auch be⸗ fanden sich 50 Kauffahrteischiffe im Angesichte der Stadt, die ihre Ladungen allmälig ans Land brachten, so oft sich eine guͤn⸗ stige Gelegenheit darbot. Man erwartete, Nachrichten aus Lis⸗ sabon zufolge, ein balbiges Auslaufen von Dom Miguel's Ge⸗ schwader aus dem Tajo; die „Rainha“ von 74 Kanonen sollte bereits segelfertig seyn. Die „Ringeltaube“ war einen Monat lang zum Verkehr zwischen Porto und Vigo gebraucht worden; die Behoͤrden des letzteren Ortes ließen sie aber nun nicht mehr zu, weil Englische Schiffe jedesmal, so oft sie in die

Aus Gravesend wird von gestern gemeldet: „Der Schoo⸗ ner „Eugenie“ von 13 Kanonen ist neu ausgebessert, im schoͤn⸗ sten Zustande, mit Vorraͤthen und Mannschaft, letztere aus 75 RS und Mariniers bestehend, unter dem Kommando des Capitains George Willson, der die „Constitution“ hierher ge⸗ bracht hatte, heute Morgen von hier nach Porto abgesegelt.

Die Mannschaft war saͤmmtlich zwei Monate Sold im Voraus empfangen. Die Matrosen wa⸗ ren gesunde und starke Leute vom besten Schlage und die Ma⸗ riniers ausgediente Soldaten. Es ist zu bemerken, daß eine An⸗ zahl von den Leuten, die, nachdem sie 18 Monate gedient und ihren Abschied erhalten hatten, auf der „Constitution“ nach Hause zu⸗ ruͤckgekehrt waren, sich sehr angelegentlich von neuem um Dienste beworben haben, und es wurden mehrere der Kompetenten an Bord der „Eugenia“ aufgenommen. Die Summe, welche ber Agent Dom Pedro's, Herr King, den Truppen auszahlte, die auf der „Constitution“ hier anlangten, belief sich auf mehr als 4000 Pfund, und der Eifer, womit alle diejenigen, welche ihren Lohn richtig empfangen haben, wiederum um Dienste nachsuch⸗ ten, beweist, wie vortheilhaft eine regelmaͤßige Besoldung ist. Der Chevalter de Lima, in Diensten Donna Maria's, und mehrere andere Edelleute besuchten die „Eugenia“ vorigen Montag und wurden mit einer Salve von 11 Kanonenschuͤssen begruͤßt. Dieses kleine Schiff hat sich bereits unter dem Kom⸗ mando des Capitain Wilmot hervorgethan, indem es am 10. Jult v. J. nach einem vierstuͤndigen hartnaͤckigen Kamopf den Feind aus dem Kloster La Serra verdraͤngte. Dasselbe Fahrzeug war es auch, welches die Fregatte „St. Joao Magninimo“, mit 350 Mann und 30,000 Dollars an Bord, wegnahm, wofuͤr das ge⸗ nommene Geld zum Lohn unter die Schiffsmannschaft vertheilt wurde. Die eroberte Fregatte wird jetzt ausgebessert, um der constitutionnellen Sache zu dienen.“

In der Times liest man: „Die Bedingungen, unter denen das Privilegium der Ostindischen Compagnie erneuert werden soll, waren so allgemein bekannt und schon in der publicirten amtlichen Korrespondenz und in den letzten Verhandlungen des Ostindischen Hauses so vollstaͤndig eroͤrtert worden, daß am Don— nerstag Abend Herrn Grant's treffliche Auseinandersetzung hin⸗ sichtlich der in dem System, wonach die Verwaltung von In⸗ dien inskuͤnftige geleitet werden soll, vorgeschlagenen Verän⸗ derungen nicht den Eindruck machte, welchen sie unfehlbar hervorgebracht haͤtte, waͤre der Gegenstand eben so neu als wichtig gewesen. Jedermann wußte, daß in der lei⸗ tenden Direction von Leadenhall nicht laͤnger die souveraine und die kommerzielle Eigenschaft vereinigt bleiben sollte. dermann wußte, daß die Compagnie in Zukunft jene polltische Gewalt, die ohne Gefahr und uͤble Folge nicht in andere Haͤnde gegeben werden konnte, nur noch als ein Depositum behalten sollte. Es war allgemein bekannt, daß der Handel nach China nicht laͤnger Monopol seyn, sondern der ganzen Kaufmanns⸗ schaft Englands geoͤffnet werden sollte. Das Arrangement hin⸗ sichtlich der Dividenden der Compagnie hatte in den Verhand⸗ lungen im Indischen Hause zu lange die oͤffentliche Aufmerksam⸗ keit in Anspruch genommen, als daß es noch einer wei⸗ teren Beleuchtung bedurft haͤtte; und der letzte bedeutende Punkt, der die Bevoͤlkerung dieses Landes unmittelbar interes⸗ sirte, naͤmlich die Indische Kolonisirung, war bereits im Wesentlichen zugestanden und hinreichend erlaͤutert. Die Rede des Praͤsidenten der Ostindischen Kontrolle verdient jedoch von allen denen, welche die Angelegenheit, uͤber die sie handelt, naͤher kennen zu lernen wuͤnschen und nicht die Muße haben, voluminoͤsere Aktenstuͤcke durchzublaͤttern, aufmerksam gelesen zu werden. Die Bestimmungen hinsichtlich der inneren Verwaltung von Indien, welche darin zum erstenmal ausfuͤhrlich auseinander⸗ gesetzt werden, sind hoͤchst liberal und befriedigend. Das Ge⸗ richts⸗System, auf dessen Unregelmäͤßigkeiten wir vor einiger Zeit hingewiesen, soll verbessert werden, und alle Ostindische Ein⸗ geborene, von welcher Farbe, Geburt oder Religion sie auch seyn moͤgen, sind eben so waͤhlbar zu Aemtern, wie die Europaͤer.“

Getraide⸗Durchschnittspreise in vergangener Woche. Woͤchentl. Sechswoͤchentl. 4

Weizen 52 Shill. 10 P. 53 Shill. 6 P.

Gerste

N. » EEE1“ Hafer 18 1

Roggen 30 11

Bohnen

31 11 Erbsen 32 5

E˖ro⸗ e⸗

30 Niederlande.

Aus dem Haag, 17. Juni. Der Minister des Innern wird morgen im Namen Sr. Maj. des Koͤnigs die gegenwaͤr⸗ tige ordentliche Sesston der Generalstaaten schließen.

Der hiesigen Residenz ist das Gluͤck zu Theil geworden, von Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Albrecht von Preußen Hoͤchstderen wohlgetroffenes Bildniß als ein bleibendes Anden⸗ ken zum Geschenk zu erhalten. Dasselbe wird naͤchstens zur Ansicht des Publikums oͤffentlich ausgestellt werden.

Herr S. Dedel ist von London hier angekommen.

Der Oberst⸗Lieutenannt de Boer, Adjutant des General Chassé, befindet sich seit gestern in der hiesigen Residenz.

Die ehemalige Besatzung der Antwerpener Citadelle soll nun bald wieder mit neuen Waffen und Lederzeug versehen wer⸗ den; diejenigen Armaturstuͤcke, die in Belgien deponirt geblieben sind, werden inzwischen ebenfalls bald zuruͤckerwartet.

Belgien. 8 1 Bruͤssel, 17. Juni. Der Koͤnig hat gestern uͤber saͤmmt⸗

liche Truppen der hiesigen Garnison Musterung gehalten.

Herr von Meulengere ist von der Kommission zur Entwer⸗ fung der Adresse zum Berichterstatter ernannt worden.

Die Opposition scheint nunmehr uͤber den Geist der neuen Kammer im Klaren zu seyn. Der hiesige Courrier sagt: „Wir koͤnnen uns seit einigen Tagen nicht mehr uͤber den Zu⸗ stand der Dinge taͤuschen; es wird unumgaͤnglich noͤthig, daß die Belgischen Liberalen in der Kammer die Stellung annehmen, welche die Minoritaͤt in der Franzoͤsischen Deputirten⸗Kammer unter dem Ministerium Villeèle angenommen hatte. Man muß darauf gefaßt seyn, daß alle sich darbietenden Fragen mit Sturm⸗ schritt votirt werden. Die besten Gruͤnde werden gegen eine im Voraus gebildete Majoritaͤt ohnmaͤchtig seyn. In der Natton und außerhalb der Kammer muͤssen alle jene Fragen revidirt werden. Fuͤr die Belehrung der Nation muß die Minoritaͤt diskutiren und kaͤmpfen. Die ersten Resultate, welche wir davon zu hoffen haben, sind, daß in den Wahl⸗Kollegien die Meinung uͤber ge⸗ wisse Leute, die sich bisher fuͤr Verbuͤndete der Liberalen ausga⸗ ben, vollstaͤndig berichtigt werden wird.“

Man schreibt aus Nieuport vom 13ten d.: „Durch den heftigen Sturm der letzten Tage verschlagen, lief gestern eine Schaluppe mit 28 Mann in unsern Hafen ein, unter denen sich

U Bucht von Vigo einlaufen, ein in England ausgefertigtes Sani⸗ tats⸗Attest vorzeigen muͤssen.

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ein

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gut uniformirt und hatte auf

befanden, welche zum Transport der Hollante Gefangenen gebraucht worden war, und vor Duͤnkirchen lag.. 0 tapferen Seeleute sahen Abends gegen 7 Uhr in ziemlicher 1t nung ein Kauffahrteischiff in groͤßter Gefahr, und entschlossens ungluͤcklichen Mannschaft zu Huͤlfe zu eilen. Sie warfeng die Schaluppe, und, der Wuth des Sturmes Trotz nn- uͤberließen sie sich der vorsichtigen Leitung und der Erseß ihres unerschrockenen Lieutenants, des Herrn Deguiton drei Stunden unerhoͤrter Anstrengungen gelang es ihnen

Schiff zu erreichen, welches auf dem Punkt war, zu sinken die Mannschaft in die Schaluppe einzunehmen. Vergebeng kaͤmpften sie die ganze Nacht uͤber gegen den Sturm und das wuͤthend aufgeregte Meer, um ihr Schiff wieder

chen; sie waren genoͤthigt, in unserm Hafen Zuflucht zu s den sie nach 16 stuͤndigen Anstrengungen und Gefahren gl erreichten, und wo sie jetzt in dem freudigen Dank aller E ner einen schoͤnen Lohn fuͤr ihre heldenmuͤthige Th finde

Polen.

Warschau, 18. Juni. rungs⸗Kommission des Innern, Graf Strogonoff, ist mit Gemahlin auf einige Wochen ins Ausland gereist, um di der zu gebrauchen. Waͤhrend seiner Abwesenheit wir Staatsrath Woyda seine Stelle versehen. üe

Der Chef des Stabes der aktiven Armee, Generab⸗Ph Gortschakoff, ist ans Rußland hierher zuruͤckgekehrt. w

Bis gestern waren 2105 Centner Wolle zum hiesigen markt auf die Waage gebracht worden; man will in darj der Wolle eine bedeutende Verbesserung der Schafzucht se ken; mehrere Gattungen sollen an Reinheit, Sortirun Feinheit kaum etwas zu wuͤnschen uͤbrig lassen; die Vam hoffen daher auch, gute Preise zu erhalten.

Der Ausfuhr⸗Zoll auf rohe Knochen, der bis jetzt 1 fuͤr den Centner betrug, ist durch Verordnung des Admin. tions⸗Raths auf 1 Fl. fuͤr den Centner herabgesetzt worden oh Betracht, daß jener hohe Zoll einem Aussuhr⸗Verbot geeche

Deutschland.

Dresden, 17. Juni. Die zweite Kammer fise gf rer Sitzung am 11ten d. M. mit den Entwurf einer Gesinde⸗Ordnung fort. §. 51 laum d. Dienstherrschaft kommt es zu, unangemessenen 1

gungen zu untersagen, und es kann sich der Diensthote da

schehe.“ Nachdem dieser §. mir einer von der Deputatin geschlagenen unwesentlichen Veraͤnderung in der Fassung; nommen worden, folgte §. 52 des Inhalts: „Die Dien schaften sind insbesondere berechtigt, ihren weiblichen Dien uͤber die Kleidertracht in Ruͤcksicht des Stoffes, des und des ihnen zu verstattenden Gebrauchs der Mode V

ten zu geben. Die Nichtbefolgung derselben ist der g. 9.

2. erwaͤhnten Entlassungs⸗Ursache gleich zu achten.“ I. putation hatte es zur Entscheidung der Kammer gestellt, sich von einer soichen Vorschrift Nutzen verspreche, ode Wegfall dieses §. beantragen wolle. Es entspam uͤber diesen Gegenstand eine lange Diskussion. Der

und 20 Jahren,

che sie die Schneider⸗Mamsell, und so wuͤrden Eeiboten in Stand gesetzt, um geringere Kosten groͤßeren Pac si darauf fuͤr die Zweckmaͤßigkeit der Beibehaltung 1

9. aus, l darin

ku 2 6 Pber Praͤlident die Frage: Ob der §. 52 mit Ausschluß etzten Satzes

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eine kurze Debatte uͤber die Zweckmaͤßigkeit des Zusatzes zu

entstanden, beschloß die Kammer, den Zusatz zu §. 52

ulassen.

imar, 19. Junt. , . 8e400 Stein Wolle sind saͤmmtlich verkauft worden. Die c, die im vorigen Jahre 11 20 Rthlr. per Stein betru⸗ n dieses Mal eine Hoͤhe von 15 24 ½ Rthlr. erreicht. Geheime Legations⸗Rath Thon, welcher seit 8 Tagen Besuche hier bei seiner Familie und auch in Wilhelmsthal *₰ wird sich wahrscheinlich im Laufe dieser Woche wieder Berlin begeben.

en Peghcen⸗ sich am 18ten d. M. in Begleitung des Ober⸗

schalls Freiherrn von Gumppenberg von Nymphenburg Leenan begeben, und zu Noͤrdlingen das erste und zu zburg das zweite Nachtlager halten.

Karlsruhe, 16. Juni. Die Diskussion uͤber den Gesetz⸗ wurf wegen der Zoll⸗Privilegien, welche in der vorge⸗ en Sitzung der zweiten Kammer stattfand, gab zuvoͤrderst mehreren allgemeinen Eroͤrterungen uͤber die Natur dieses nlaß. h ng aͤußerte: „Die Zoll⸗Privilegien, welche die Re⸗ ung an einzelne Personen seit dem Bestehen der Verfassung ben habe und kuͤnftig noch diesem Gesetz⸗Entwurf geben Berathungen li ne, ließen sich nicht unter die Theorie der provisorischen Ge⸗ Auf jebung stellen, denn nach 86 Art. 6. der Gcla I S222 ege 49G vnd apro visorise Gesetz nur dann gegeben werden, wenn es da Kleidungsstuͤcke, Essen und Trinken, Spiel und sonstige dngg vvees en sess, 8p ein voruͤbergehender ck durch eine Verzoͤgerung vereitelt werde. Diese Vorschrift, oll⸗Privilegien angewendet, wuͤrde die Regierung sehr in den Fall setzen, Zoll⸗Privilegien verweigern zu muͤssen, die ich mit wahrem Nutzen fuͤr das Interesse der Gesammtheit ben werden koͤnnten. b naäͤmlich von einem definitiv gegebenen nur darin verschieden, das eine fortdauere, bis die Regierung und die Staͤnde zufheben oder abaͤndern, waͤhrend das andere nur bis zum lusse des naͤchsten Landtages waͤhre. t gefühlt, daß die Vorschrift des §. 66 in ihrer ganzen enge auf die Zoll⸗Privilegien nicht wohl Anwendung finden e, und habe deshalb bereits mehrere Milderungen des Aus⸗ kks im Einzelnen in Vorschlag gebracht. - baß Zoll⸗Privilegien auch von ihr selbst nicht fuͤr Proviso⸗

Der General⸗Direktor der se hatte Der

nicht mit der Ausrede schuͤtzen, daß es fuͤr sein eigenes l di

der revolutionnaire Schrei der radikalen Umwälzer in immer kleineren und kleineren Vibrationen nach und nach verhallt, und der tolle Revolutions⸗Unfug endlich einmal voruͤber zu seyn scheint.

obwohl er zugebe, daß er sich auf Seide allein sonst habe die Kleider der Schneider ge⸗ 1 Koͤnigl. Kommissar Dr. Mer⸗

achen zu koͤnnen. Der Koͤnigl. Kommisse

indem er zugleich darauf hinwies, wie die Regie⸗ durchaus nichts habe proponiren wollen, was gewisser⸗ Schein einer Kleider⸗Ordnung habe. Nach meh⸗ ngen von Seiten verschiedener Abgeordneten stellte

1“” Berlin, 22. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz trafen am 15ten d. M., Vormittags um 8 ¼ Uhr, auf Hoͤchst⸗ ihrer Inspections⸗Reise in Bromberg ein. „Wie immer“, so schreibt man von dort, „wenn Se. Koͤnigl. Hoheit den hie⸗ sigen Ort mit Ihrer Gegenwart begluͤcken, so hatten auch dies⸗ mal die Bewohner sich beellt, Haͤuser und Straßen zum Em⸗ pfange des geliebten Prinzen festlich zu schmuͤcken. Se. Koͤnigl. Hoheit traten bei dem Herrn Kommerzien⸗Rath Loͤwe ab und wurden hier von den Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden, an deren Spitze sich der General⸗Lieutenant und kommandirende General des 5ten Armee⸗Corps, Herr von Grolman Excellenz, und der Ober⸗Praͤsident des Großherzogthums Posen, Herr Flottwell, befanden, empfangen. Nach beendigter Musterung der hier be⸗ findlichen Truppen hatten Hoͤchstdieselben die Gnade, auf dem Rathhause ein Fruͤhstuͤck anzunehmen, dos die Stadt Ihnen zu offeriren sich erlaubt hatte, und wozu die anwesenden Herren Generale, der Herr Ober⸗Präͤsident, die Chefs der Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden, so wie andere Personen vom Militair und Civil eingeladen waren. Um Uhr Mittags setzten Se. Koͤ⸗ nigl. Hoheit Ihre Reise von hier nach Graudenz fort.“ Das Koͤnigl. Konsistortum fuͤr Schlesien hat auf den Be⸗ fehl des Hohen Ministeriums der Geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten folgende Bekanntmachung in das Breslauer Amts⸗Blatt einruͤcken lassen: „Nachdem im vorigen Jahre durch die in die hiesige Provinz gesendeten Missionarien zur Befoͤrderung des Christenthums unter den Juden, deren Thaͤtigkeit sich nicht uͤberall auf die theils durch allgemein gesetzliche Bestimmungen, theils durch die ihnen ertheilte Instruction gesteckten Graͤnzen beschraͤnkt hatte, an mehreren Orten Stoͤrungen des kirchlichen Friedens veranlaßt und zu unsrer Kennt⸗ niß gebracht worden waren, sahen wir uns zur Verhuͤtung groͤßerer Uebel genoͤthigt, die Koͤnigl. Superintendenten in Absicht auf das bei den Bestrebungen gedachter Missionarien zu beobachtende Ver⸗ fahren mit Anweisung zu versehen, auch die Koͤnigl. Regierungen

angenommen werde? Die Mehrheit entschied

a, und er wurde angenommen. Nachdem nun

Die

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zum hiesigen Wollmarkt einge⸗

den Hoͤchsten Herrschaften seine Aufwartung zu

14. Juni. Die juͤngste Durchlauchtige Familie

Der Finanz⸗Minister von Boͤckh nahm zuerst

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unter Mittheilung der an die Suverintendenten erlassenen Verfuͤ⸗ gung um ihr gefäaͤlliges Mitwirken zur Aufrechthaltung guter Ord⸗ nung und des bisher friedlichen Zustandes in den Kirch⸗Gemein⸗ den zu ersuchen. Jetzt hat des Königs Matestaͤt in Folge einer Immediat ⸗Vorstellung des Comit’'s der Gesellschaft zur Befoͤrderung des Christenthums unter den Juden in gleich preiswuͤrdiger hoͤchster Weisheit und nachsichtsvoller Milde eine Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre unter dem 13. Maͤrs d. J. zu erlassen geruhet, wonach den Missionarien, die theils von der Berliner, theils von der Missions⸗Gesellschaft in England zur Bekehrung der Juden in die Provinzen des Koͤnigreichs geschickt werden, bei der Ausuͤbung ihres Geschaͤfts zwar kein Hinderniß in den Weg gelegt werden soll, worin aber auch die Allerhoͤchste Willens Meinung Sr. Majestaͤt ausdruͤcklich dahin ausgesprochen ist, daß die Misstonarien sich streng in den Graͤnzen dieses Geschaͤfts der Juden-Bekehrung halten und am wenigsten, wie schon vorgekommen ist, christlichen Ge⸗ meinden oder einzelnen Mitgliedern derselben die angestellten Pfarrer, welche ihre Meinungen nicht theilen, als Irrlehrer verdaͤchtigen muͤssen, da in diesem Falle ihr Auftrag nicht nur sofort aufhoͤren, sondern auch die gesetzliche Strafe gegen sie angewendet werden

Die Kraft eines provisorischen Gesetzes

Die Kommission habe

Daraus gehe her⸗

ordnete Lattermann sprach sich fuͤr die unbedingte Bill tung des ganzen §. aus. Außer den Gruͤnden, welche e setzgeber motivirt habe, kaͤme noch der Umstand hinzu, oöch Aufwand in Kleidern dem Gesinde auf dem Lande auch Veranlassung zur Dienst⸗Vernachlaͤssigung gebe; man sese Gesinde auf dem Lande z. B. in seldenen Mieoern gehen muͤsse aber an Sonntagen, wie an den uͤbrigen Wochentan. Kleidung in den Stall zu gehen. Der Abgeordnete v. Nahl⸗ erklaͤrte sich dagegen fuͤr das Deputations⸗Gutachten, und merkte im Allgemeinen: Ein großer Philosoph, den er vor n reren Jahren gehoͤrt, habe in seinen Vortraͤgen uͤber puekt Philosophie ein eigenes Kapitelchen zu verhandeln gepflegt, die Aufschrift gefuͤhrt: uͤber die Kunst zu gefallen oder: den Beruf des Weibes. In demselben habe er seinen zuht⸗ die Ueberzeugung aufzudringen gewußt, daß das Streber gefallen, schon in der Natur des Weibes begruͤndet es daher ungerecht sey, wenn man dem Weibe in Beziehung einen Vorwurf mache. Wenn nun das Cn

zu gefallen sich auf die eigenthuͤmliche Natur des weibliche schlechtes stuͤtze, so sehe er nicht ein, warum man der weibh Jugend, welcher die Gluͤcks⸗Umstaͤnde nicht erlaubten, sch ihrem Gefallen zu schmuͤcken, und welche an die Diensten gewiesen sey, diese einzige Freude der Jugend noch verklnn wolle. Er habe geglaubt, der Unterschied der hoöͤhern 6t bestehe in der hoͤheren Bildung und in erhoͤhter Imtelli waͤre es moͤglich, daß die niederen Klassen diese hoͤhere Uül und Intelligenz durch die Kleider erlangten, dann waͤre s Ideal erreicht, wonach man strebe; wenn aber das nicht daß sey, so sehe er nicht ein, warum die hoͤhern Staͤnde daral fersuͤchtig seyn und den untern Klassen versagen wollten, schmuͤcken. Er moͤchte sehen, wie es moͤglich sey, in dieser mer nur zu bestimmen, ob das Gesinde weite Aermel t duͤrfe oder nicht, ob das Kleider⸗Luxus sey oder nicht? aber die Kammer sich nicht daruͤber vereinigen werde, sot eine Vereinigung zwischen der Dienstherrschaft un Dienstmaͤdchen wohl noch weniger stattfinden. Au sen Gruͤnden schließe er sich dem Deputations⸗Gn an und es sey wahr bemerkt, daß der §. 51. schon vold entspreche. Der Abgeordnete Eisenstuck erbat sich daral Wort, und erklaͤrte sich gleichfalls fuͤr den Wegfall des . einem dreifachen Grunde wuͤrde es ungerecht seyn, was 52. ausspreche: 1) sey es gegen die natuͤrliche Freiheit, man Vorschriften der Art mache; 2) sehe er nicht ein, die Frauen uͤberall hinter den Maͤnnern stehen sollten; winn man das verantworten, wenn man den weiblichen Diem die Art sich zu kleiden vorschreibe, und die Maͤnner dah ausgehen lasse; und 3) wie moͤge man diesen Vorschriften o geben koͤnnen. Ihm koͤnne die kurze Taille gefallen, und er sich nun eine Person dinge, so muͤßte sie also das wenn es eine lange Taille habe, umaͤndern; nun kaͤme s einer Herrschaft, welche die lange Taille liebe, so muͤßte 9 wieder danach einrichten. Und gesetzt, es fiele einer hg einer alten und graͤmlichen Frau, ein, es muͤßte ihr Diens chen so gehen, wie man sie in den Bildern der 9 Jahre finde, so wuͤrden doch die Strohhuͤte und Haat r nicht wegkommen und die Wiener Locken auch nicht. un weit muͤßte sich der Gesetz⸗Entwurf ausdehnen, wenn 9 diese Kleinigkeiten aufnehmen wollte? Auch sey eins solch

,00 stimmung nicht zweckmaͤßig; denn was habe die Klei 27 nung geholfen? Er glaube schloß der Sprecher

Lieutenant und mehrere Matrosen der Franzoͤsischen Korvette

Luxus, welcher jetzt in den Kleidern stattfinde, maͤßiz e, wenn man ihn in Geld anschlage, sich nicht so hoch belause⸗

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seine Arbeit verrichten, und es wuͤrde anstehen, mit einer alhe 8

r Abgeordnete Aschbach bemerkte: es sey von der Regierung egeben, daß die Ertheilung eines Zoll⸗Privilegiums als

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„nur im Wege des provisorischen Gesetzes einseitig von der gierung behandelt werden koͤnnten.

im Sinne unserer Verfassung angesehen wuͤrden. Noch r erhelle aber dies aus dem Artikel 3, wonach ein solches Privilegium bis zum Schlusse des dritten Landtages nach r Bewilligung dauern solle. Es waͤren dies also Proviso⸗ ganz eigner Art und es werde unter diesen Umstaͤnden kla⸗ seyn, im Eingange des Gesetzes zu sagen: „Die Regierung tmöͤchtigt, ganze oder theitweise Befreiungen von Zoöͤllen und icken⸗Geldern bestimmten Personen zum Vortheile ihres Ge⸗ bes unter den nachfolgenden Bestimmungen zu verleihen.“

Ausnahme von Finanz⸗Gesetzen in den Kreis der Ge⸗ gebung gehoͤre. Aus dem §. 66 der Verfassung folge aber, alle Gegenstaͤnde, die in den Kreis der Gesetzgebung gehoͤr⸗

g Nun liege aber ein Ge⸗ stand der Gesetzgebung vor und wenn die Regierung das cht fordere, einseitig daruͤber zu verfuͤgen, so sey der einzige der Verfassung bezeichnete Weg der des provisorischen Ge⸗ es. Der Abgeordnete Merk aͤußerte: Wenn er auch aner⸗ nne, daß solche Zoll⸗Modificationen ein natuͤrliches und noth⸗ diges Ausgleichungsmittel des Gewerbe⸗Betriebs zur Befoͤrde⸗ g des allgemeinen Interesses seyen, so koͤnne er sich doch ht von der Nothwendigkeit eines Gesetzes uͤber Zoll⸗Privile⸗ und die Ertheilung derselben uͤberzeugen. Was solle denn ch das Gesetz gewonnen werden, was nicht schon durch die Regierung facetenbe⸗ provisorische Gesetzgebungs⸗Gewalt er⸗ cht werden koͤnne? Er trage kein Bedenken, der Regierung sichtich der Zoll⸗Modificationen die provisorische Gesetzge⸗ gs⸗Gewalt wirklich einzuraͤumen, ohne genaue weitere Be⸗ aͤnkungen, denn man muͤsse den Maßstab, den man von allgemeinen Wohl annehme, nicht so kurz anlegen.

r Abgeordnete Buhl bemerkte: In dem vorgelegten Gesetze ejebenfalls ein großer Gewinn, indem von nun an die Pri⸗ gien auf die Zoͤlle allein beschraͤnkt wuͤrden, waͤhrend fruͤher h manche andere Beguͤnstigungen, sogar das Recht zur Aus⸗ ng von gewissen Gewerben, daneben ertheilt worden seyen. Abgeordnete Mohr erklaͤrte sich gegen Ertheilung von Zoll⸗ bilegien, und wuͤnschte dagegen die Regierung zu Ertheilung Pröͤmien ermaͤchtigt, wenn Jemand ein Unternehmen im ntlichen Interesse mache. Dadurch werde wenigstens ein zuptgrundsatz der Verfassung aufrecht erhalten, wonach die gierung nicht das Recht habe, Befreiungen von direkten oder irekten Steuern eintreten zu lassen. Der Abgeordnete Voͤl⸗ erwiederte dagegen, daß Zoll⸗Beguͤnstigungen absolut noth⸗ nig seyen, weil sonst die inlaͤndischen Etablissements mit den glndischen oft nicht konkurriren koͤnnten. Die Annahme Gesetzes selbst erfolgte, wie bereits vorgestern gemeldet, durch t an Stimmen⸗Einhelligkeit graͤnzende Mehrheit.

Frankfurt a. M., 19. Juni. (Ober⸗Post⸗Amts⸗ itung.) Wir beeilen uns, unsern Lesern die Nachricht mit⸗ heilen, daß mit dem näͤchsten Monate zu Speyer ein neues att „Der Rhein⸗Bayer“ unter der Redaction von Fr. Bet⸗ er Zmal woͤchentlich erscheinen werde. Wenn die Redaction ses Blattes in ihrem Streben gluͤcklich ist, so duͤrften wir

eine treffliche Metamorphose in politischen Ansichten bei ewohnern jenes gluͤcklichen Landstrichs, der bis jetzt viel⸗ Penen Rhein⸗Pfalz, eintreten sehen. Ordnung und Gesetz theidigen, strenge Wahrheit den Bemuͤhungen der revolu⸗ nnairen Propaganda im Rhein⸗Kreis entgegensetzen wollend, mn. es nicht fehlen, daß dies Blatt einen großen Anhang den lovalen Bewohnern jenes Landes finden wird, indem

muͤßte.“

Haupt⸗Berg⸗Distrikts stattgefundenen Foͤrderung und Produc⸗ tion, deren Geldwerth, so wie der Zahl der Werke und der da⸗ bei beschaͤftigt gewesenen Arbeiter, ergiebt sich Folgendes: Was

unaͤchst die Bergwerke betrifft, so lieferten die Steinkohlen⸗ Berawerke 3,375,785 Tonnen Steinkohlen zu dem Werthe von

Aus einer Nachweisung der im Jahre 1832 auf saͤmmt⸗ ichen Berg⸗, Huͤtten⸗ und Salz⸗Werken des Westphaͤlischen

—16 .

In den Gemeinde⸗Waldungen ungs⸗Be Achen sind im Laufe des vorigen Jahres 81,074 Stuͤck Eichen, 32,800 Stuͤck Buchen, 4600 Stuͤck Birken und 347,600 Stuͤck Nadelhoͤlzer neu angepflanzt worden. Die dortige Koͤnigliche Regierung bezeigt in dem neuesten Stuͤcke ihres Amts⸗Blattes den Gemeinde⸗Vorstaͤnden und Forst⸗Administratoren, die sich der Verbesserung der Gemeinde⸗Waldungen so thaͤtig und eifrig annehmen, ihre besondere Zufriedenheit.

Zwei ungenannte Wohlthaͤter haben dem Vincent⸗Spitale fuͤr unheilbare Kranke zu Achen eine Summe von 1100 Rthlr. geschenkt und ist die dortige Armen⸗Verwaltungs⸗ Kommission hoͤheren Orts zur Annahme dieser Schenkung ermaäͤchtigt worden.

2

Meteorologische Beyeobachtung. ““

3. Morgens Nachmitt Abends Atoch einmaliger 21. Junt.] 6 Uubr. 2 uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck 8 335 29“Par Luftwarme 4+. 13,5 °R. Thaupunkt †☚ 9,5 °R. Dunstsaͤttg. 72 pCt. Wetter.. heiter.

Wolkenzug

3359,00“Par. 335,1 5“ Par.uellwarme 7,8 °ꝗR 332700 4? [55. 8 7. 1 S + 22,* ° R. +†. 13, 1 *R. Fluteraͤrme 18,0 °R. *+ Ta2 I 9,5 9 N. Bedenwͤrme 12,9 ° R

* 21. 4 PEt. vuonegrnüng 8 5 peiter. regnig. 1 b 8 9 Rh SO9. SO. Niederschlag 0,005 Rh. 1

W

Abends 9 Uhr Regen.

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16111““ Den 22 Juni 1833. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cozvr.)

Zf. ürief. Sela.

JGrofshz. Pos. do. 4† Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur.- u. Neum. do. Schlesische do. Z.-Sch. d. K.- u. N. Holl. vollw. Duk. 1 Neue do. 36 Friedrichsd'er . . 98 HDisconto...

Zf. Hrief. Ge. St.-Schuld-Sch. 97 96 ½ Pr. Engl. Aul. 18. 103 ¾ Pr. Engl. Anl. 22. 103 ¾ Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch.d. Seeh. Kurm. Obl. m. I. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Weatpr. Pfandhr.

Wechsel-C

92 ¾ 53 ¾⅔ 96 95 ½ 96 ¾

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143 ½ 143 ¾ [142 150 ½ 150 ¼

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Amsterdam 2 Mt.

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London 1 LSt.

Paris

Wien in 20 Xr.

Augsburg

Breslau

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Frankfurt a. M. WZ

Petersburg

Warschau

S 8

Mi. Mt. 99211

100 TPul. 98412I

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100 Rbl. 600 Fl.

Auswärtige Börsen. Amsterdam. 17. Juni. Ausgesetzle Schuld

1,336,709 Rthlr., die Galmei⸗Bergwerke 2905 Centner Galmei,

die Eisenstein⸗Bergwerke 46,064 Ctnr. Eisenstein und die Rasen⸗ Eisenstein⸗Graͤbereien 189,621 Ctnr. Rasen⸗Eisenstein. ren bei den Bergwerken 5728 Arbeiter beschaͤftigt.

Huͤttenwerken lieferten:

Es wa⸗ Von den 1) die Eisen⸗Huͤttenwerke 4132 40,571 Cinr. Sand⸗, Lehm⸗, Platten⸗ und Massel⸗Guß, 29,157 Ctnr. Guß⸗Waaren und 4426 Cinr. Stab⸗Eisen; 2) die Messing⸗Huͤtte 1095 Centner Messing⸗Waaren, und 3) die Zinkhuͤtte 1072 Ctnr. Zink. Der summarische Werth der Production betrug hier 269,649 Rthlr. und es waren bei den Huͤttenwerken insgesammt 873 Arbeiter beschaͤftigt. Von den Salinen endlich lieferte die Koͤnigliche 4316 Last 2289 Pfd. weißes Saltz zum Werthe von 647,488 Rthlr., und die gewerkschaftliche 1858 Last 2193 Pfo. zum Wer⸗ the von 278,782 Rthlr. Beschaͤftigt waren bei beiden Salinen resp. 232 und 82 Arbeiter. Hiernach betrug der Gesammt⸗ werth der Production der Berg⸗, Huͤtten⸗- und Salzwerke 2,53 2,628 Rthlr.

In der Stadt Herford fanden am 19ten v. M. und an den folgenden Tagen nach einem feierlichen Gottesdienste die Wahlen der Stadtverordneten und deren Stellvertreter statt.

Der Land⸗Dechant und Pfarrer Peine zu Daseburg, Kreis Warburg, Regierungs⸗Bezirk Minden, hat unter den Schullehrern seines Dekanats periodische Konserenzen eingefuͤhrt,

Ctnr. Roh⸗Eisen,

welche unter zweckmaͤßiger Leitung einen erhoͤhten Eifer der Leh⸗

rer und dadurch einen gesegneten Erfolg fuͤr ihren Wirkungs⸗ kreis erwarten lassen. .

Im verflossenen Monate wurden auf der Legge in Bie⸗ lefeld 4104 Stuͤck feiner Leinwand zu 60 Ellen und auf den Leg⸗ gen des Kreises Luͤbbecke 58,590 Ellen grober Leinwand (letztere fuͤr 5736 Rthlr.) verkauft.

Der Bau der Chaussée von Wesel nach Bielefeld wird, wie man aus Muͤnster meldet, sehr thaͤtig betrieben, und an der neuen Bruͤcke uͤber die Werse auf dieser Straße wird unausge⸗ setzt gearbeitet.

Am 13ten v. M. verwuͤstete ein starker Hagelschlag einen nicht unbedeutenden Theil der Feldfruͤchte in mehreren Gemeinden des Kreises Tecklenburg (Regierungs⸗Bezirk Muͤnster). An demselben Tage und am 19ten wurden auch verschiedene Ge⸗ meinden der Kreise Borken und Recklinghausen durch Hagel und Platzregen arg mitgenommen; ein bedeutender Theil der Feld⸗ und Gartenfruͤchte ward gaͤnzlich zerstoͤrt, und viele Gebaͤude, so wie die Bruͤcken und Wege, wurden durch die Fluth beschaͤdigt. Eben so meldet man aus dem Regierungs Bezirk Arnsberg, daß die Gewitter in den Kreisen Wittgenstein und Meschede betraͤcht⸗ lichen Schaden angerichtet haben. Namentlich war dies bei Neu⸗Astenberg der Fall, wo nach einem Gewitter der Erdboden 14 Zell hoch mit Hagel bedeckt war. Am 19. Mai schlug gerade waͤhrend des Hochamts das Gewitter in den Kirchthurm zu Niederwenigern des Kreises Bochum ein. Der Blitz toödtete 2 Maͤnner, die zu beiden Seiten der Kirchthuͤr standen und warf alle unter der Thuͤr und vor derselben stehende Personen zu Boden. Zwanzig derselben wurden mehr oder weniger ver⸗

letzt und waren am Aten

1“

d. M. noch in aͤrzilicher Behandlung.

Niederl. wirkl. Schuld 47 ¼. 59 do 88 ¾ 12⁄. Kanz-Bill. 22 63 101 ⅛. Russ. (v. 1828) 100 ¼. (v. Preuss. Prämien-Scheine 94 QOesterr. 91 ½¼. 3 % Span. 46 ½

Hamburg, 20. Juni. I Oesterr. 5 Met. 96 ½. 48 do. 86 ⅞. Bank-Aectien 1261. Russ. Engl. 101 ⅛. Russ. Holl. (v. 1831) 92 ⅛. Met. in Hamb. Cert. 93 ⅜. Preuss. Prämien-Scheine 107 ¾, 4 3 Preuss. Eugl. Poln. 118 ⅞. Pän. 72 ½.

do. 70 ½.

1

Koͤnigliche Schauspiele. Sonntag, 23. Juni. Im Opernhause: Alcidor, Zauber⸗ Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini.

Im Schauspielhause: 1) Le Roman d'une heure, comé- die en 1 acte. 2) La gageure imprévue, comédie en 1 acte. 3) La famille Jabutot, vaudeville en 1 acte.

In Charlottenburg: Die seltsame Wette, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der gerade Weg ist der beste, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. (Herr Ruͤthling: Elias Krumm.) Und: Seltsame Ehen, Posse in 2 Abtheilungen, von Albini.

Montag, 24. Juni. Im Schauspielhause: Ariadne auf Naxos, Melodrama in 1 Akt, von Brandes; Musik von Benda, mit des Ritters von Sprengel neuer Instrumentation. Vor⸗ her: Der erste Schritt, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Frau v. Weißenthurn.

Dienstag, 25. Juni. Im Opernhause: Die Dame auf Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Boteldieu. (Mad. Walker: Anna, als letzte Gastrolle. Herr Rauscher, vom Koͤnigl. Hof⸗Theater zu Hannover: Georg Brown, als erste Gastrolle.) 8

Im Schauspielhause: Franzoͤsische

Vorstellung. Koͤnigstaͤdtisches Theater. 8

Sonntag, 23. Juni. Zum erstenmale: Das große Aben⸗ teuer, Posse in 1 Akt, nach Seribe, von Th. Hell. Hierauf: Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten, nach Zschokkes Erzaͤhtung, von J. v. Plötz. Dann folgt: Die Nasenharmonika, eine komisch⸗mustkalische Scene; Musik von Bever. Zum Beschluß: Der Eckensteher Nante im Verhoͤr, komische Scene, arrangirt von Beckmann.

Montag, 24. Juni. Das diamantene Kreuz, Original Lust⸗ spiel in 2 Akten, von Deinhardstein. Hierauf: Der Muͤller und sein Kind, Parodie mit Gesang in 2 Akten, von C. Meisl; Musik gom Kapellmeister Glaͤser.

Dienstag, 25. Juni. Die vier Sterne, oder: Er hat Alle zum Besten, Lustspiel in 5 Akten, von Vogel.

N ten.

achrich

Der Moniteur publicirt in seinem

Paris, 16. Juni. heutigen Blatte das Gesetz, wodurch die von der G Regierung zu eroͤffnende Anleihe von Frankreich, mit Rußland und England, garantirt wird.

Die Pairs⸗Kammer hielt gestern wieder eine oͤffentliche Sitzung, in welcher Herr Thiers zum zweitenmale das von der Deputirten⸗Kammer veranderte Exmittirungs⸗Gesetz vorlegte; dass selbe wurde der noaͤmlichen Kommission uͤberwiesen, die sich schon einmal mit dessen Pruͤfung zu beschaͤftigen gehabr hatte. Nach⸗ dem noch der Handels⸗Minister mehrere andere Gesetz⸗Entwuͤrfe

1.

jechischen gemeinschaftlich

8 11“

des Regierungs⸗Bezirks